Mona in Taizé:Mein Leben in den letzten drei Monaten

Das letzte Mal, dass ich etwas hier geschrieben habe war, als ich zwei Wochen in Taizé war. Jetzt war ich mittlerweile 3 Monate dort. Natürlich hat sich in meiner Wahrnehmung und generell dem Leben dort viel seitdem verändert.
Mittlerweile fühle ich mich dort wie zu Hause, habe viele, viele neue Freunde gefunden und mich an die einfache Art zu leben gewöhnt.
Auch die Art der Arbeit, die man macht, verändert sich. Normalerweise ändern sich jede Woche die Jobs, die man hat.
Wenn man aber eine längere Zeit in Taizé bleibt, bekommt man auch mehr Verantwortung in den Jobs. Ich bin zum Beispiel jetzt „Responsible“ in Economat, also dem Essenslager von Taizé. Dort habe ich dann immer ein Team und man fühlt, dass man wirklich wichtig für Taizé ist. Wenn ich meinen Job nämlich nicht gut mache, kann die Küche nicht kochen und wir bekommen alle kein Essen. Man ist zwar in allen Jobs ein wichtiger Teil des Ganzen, aber oft merkt man es einfach nicht, wenn man zum Beispiel nur etwas Gartenarbeit macht oder Geschirr spült. Ich bekomme zwar immer noch jede Woche einen neuen Arbeitsplan, aber meistens bin ich jetzt in dem Lager, dadurch hat man ein bisschen mehr Stabilität und kann auch wirklich besser werden in dem Job.

Aber auch meine Art zu Beten oder das Leben in Einfachheit haben sich verändert, bzw. sind mir viel vertrauter geworden. In Taizé gibt es jeden Freitag ein Gebet vor dem Kreuz. Wenn man nur eine Woche dort verbringt, hat man logischerweise nur eine Chance vor dem Kreuz zu beten. Da ich aber schon seit 3 Monaten dort bin, hatte ich schon viel öfter die Chance dazu. Dadurch spüre ich nicht mehr den Druck, ein perfektes Gebet zu beten oder in dieses Gebet alle meine Gebete zu vereinen und vor Gott zu legen, wie es sonst immer bei mir der Fall war, sondern ich kann ganz individuell jede Woche spüren, was mir wichtig ist, in diesem Gebet vor Gott zu bringen und kann mich dadurch ganz anders darauf einlassen.
Außerdem kenne ich mittlerweile fast alle Lieder und muss nicht immer im Liederheft nachschauen, wodurch ich die Lieder besser fühlen kann und durch sie beten.