Kirchenchor Hl. Johannes XXIII.:Närrische Singstunde

Nach langen Jahren Pause lud der Kirchenchor am vergangenen Mittwoch seine Mitglieder zur Närrischen Singstunde ins Pfarrzentrum ein.
Den Anfang machten „zwee ganz Gemitliche“ (Andreas Blaeß und Karl Ott), die so schnell nichts aus der Ruhe bringen kann. Gesanglich erzählten sie aus ihrem geruhsamen Alltag und nahmen dabei als Bänkelsänger auch die Geschehnisse im Chor aufs Korn.
Mit mitreißendem Krawall und Radau kamen die „Vernema Lausmädche“ daher (Gertrud Jöst, Bianca Klotzbach, Hilde Wild, Monika Huber, Annette Blesch, Karin Stimpel). Uff vernemarisch sangen sie davon, dass dieser Dialekt doch der Schönste sei, den es gäbe und sie so babbeln würden, wie ihnen der Schnabel gewachsen sei.
Ein närrischer Abend mit guter Laune, Musik und Spaß

Zwischen den einzelnen Darbietungen rief Musiker Hermann Wunderle immer wieder zu Schunkelrunden auf und auch eine Polonaise durfte bei dieser ausgelassenen Stimmung nicht fehlen.
Dass Viernheim eine Stadt mit besonderen Eigenheiten und einer eigenen Sprache ist, davon wusste die „Viernheimer Stadtführerin“ (Helga Kempf) zu berichten. Mit viel Lokalkolorit erzählte sie Anekdoten und Geschichten aus unserer Heimat.
Handwerker sind sehr gefragt, doch die „3 von der Baustelle“ (Titus Brößner, Albert Wild und Christoph Wunderle) lässt man besser nicht ans Werk. Sie sangen von ihren Handwerkskünsten, die so manchen erschrecken ließen.
Dass die Sängerinnen und Sänger nicht nur im Chor, sondern auch als Solisten sehr gut singen können, zeigte Gaby Alter. In einem Chanson aus dem Lustspiel „Pariserinnen“ besang sie einen Mann, auf den – augenzwinkernd – jede Frau wartet....
Eine bunte Unterhaltung durch die Sängerinnen und Sänger

„Black and White“ hieß es beim Strumpfhosentanz. Welches Bein gehört zu wem und wer tanzt denn da? Ein Augenschmaus für die Gäste, die eine Zugabe forderten und bekamen. Es tanzten Gertrud Jöst, Roswitha Adler, Hildegard Wild, Marianne Schönauer-Kiss, Eva-Maria Winkenbach und Liane Helfrich-Zengi.
Als nächstes trat Stefanie Zott-Brandis in die Bütt und erzählte und sang auf unterhaltsame Weise aus dem Leben einer Chorsängerin, das nicht immer ganz einfach ist.
„Isch glaab, mer brennt de Kittel“ hieß es bei den musikalischen Szenen einer Ehe, dargest von Karl Ott und Stefanie Zott-Brandis, die hier für die erkrankte Monika Eppel einsprang. Auf bekannte und beliebte Opern- und Operettenmelodien besangen die beiden, wie sich der jeweilige Partner und die Liebe im Laufe der vielen Ehejahre verändert hat.
Musikalische Höhepunkte und herzlicher Dank an die Helferinnen

Das vielseitige und vor allem sehr musikalische Programm schloss mit einem erneuten Highlight: dem Männerballett. Oliver Eppel, Andreas Blaeß, Albert Wild und Christoph Wunderle hatten sich in die „Blues Brothers“ verwandelt und begeisterten mit ihrer Performance das Publikum, das auch hier eine Zugabe einforderte und bekam.
Gemeinsam mit Stefanie Zott-Brandis, die als Conférencière mit Bravour durch den Abend geführt hatte, bedankte sich Vorsitzende Gabi Krech bei allen Mitwirkenden.
Ein besonderer Dank galt dabei dem Küchenteam mit Birgit Schmidt, Marion Renner und Ruth Morew, Liane Helfrich-Zengi und Gabi Krech, die die Gäste mit dem hausgemachten Aufstrich, Kochkäse und Wurstsalat versorgt und für einen reibungslosen Ablauf in der Küche gesorgt hatten.
Gesungene Passionsgeschichte des Kirchenchores am Aschermittwoch

Wie nahe Ausgelassenheit, Freude und Tanz auf der einen sowie Ruhe, Verzicht und Leiden auf der anderen Seite beieinander liegen, zeigt sich gerade im Kirchenchor auf besondere Weise. Nach der Fastnacht beginnt für die Christen die Fastenzeit.
In diesem Jahr wird dieser Gegensatz besonders deutlich: Nach dieser „Närrischen Singstunde“ beginnt der Einstieg in die leidvolle Zeit der Umkehr und Buße mit einer gesungen Johannes-Passion am Aschermittwoch.
Der im Bistum bekannte Kirchenmusiker Heinrich Rohr hat dieses Stück für Chor und 3 Solisten geschrieben. Eindrucksvoll wird hier im Wechsel von Solisten und Chor das Leiden Jesu dargestellt. Jesus, der alleine dem Pontius Pilatus und vor allem den Pharisäern und Hohepriestern (gesungen vom stimmgewaltigen Chor) gegenübertreten muss. Durch den Gesang und die große Zahl der Sänger wird die Lage, in der sich Jesus befunden hat, sehr anschaulich und eindrücklich vermittelt.
Alle Gläubigen sind herzlich zur Andacht am Aschermittwoch, dem 05.03.2025 um 18:45 Uhr in die Apostelkirche eingeladen.