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Wallfahrt:Radwallfahrt nach Walldürn

Beginn in der Michaelskirche
Als Glaubende gehen wir unseren Weg
Datum:
10. Juni 2024
Von:
Herbert Kohl

Start in der Michaelskirche

"Als Glaubende gehen wir unseren Weg" ist das Thema der diesjährigen Wallfahrt, es ist das Thema aller Wallfahrtsgruppen in Walldürn, auch der Fußwallfahrer.

Was ist überhaupt Glaube? Es ist nicht ein Fürwahrhalten einer Aussage. Ich glaube das es heute nicht regnet hat nichts mit unserem christlichen Glauben zu tun. Glaube heißt immer „Vertrauen“. Vertrauen ist eine ganz wichtige Lebensgrundlage, ohne die kein Mensch leben kann. Das Urvertrauen ist ganz entscheidend für die menschliche Entwicklung und wird im Kleinkind schon grundgelegt. Im Laufe unseres Lebens wird aber unser Vertrauen immer wieder mal enttäuscht. Von bestimmten Ereignissen, aber auch von Menschen, die mein Vertrauen missbrauchen.

Wir wollen uns heute auf dem Weg mit dem Vertrauen beschäftigen. Es gibt sicher viele Menschen, denen ich vertraue. Sie sind für mich wie Engel. Ich kann mich auf sie auch in schweren Zeiten verlassen. Auch Gott ist ein treuer Wegbegleiter meines Lebens, auch wenn ich ihn – nicht immer- sehen kann. Aber auch er schickt mir oft genug einen Engel als Zeichen seiner Nähe. Darum gebe ich euch einen Engel mit, der euch heute begleiten soll und euch immer an die Nähe Gottes erinnert.  

Segen                      

Brich auf!

Du bist für den Weg geboren.

Brich auf!

Du hast ein Treffen einzuhalten.

Wo? Mit wem?

Vielleicht mit dir selbst.

Brich auf!

Du wurdest für den Weg geboren.

Den Pilgerweg.

Jemand ist unterwegs dich zu treffen.

Sucht Dich.

Geh!

Gott ist schon mit Dir unterwegs.

 

 

Beginn in der Michaelskirche

Start an der Michaelskirche

 1. Station

Bibeltext: "Und er stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig, verstumme! Und der Wind legte sich, und es entstand eine große Stille." (Markus 4,39)

Text: Der Text ist kein Polizeibericht, sondern ein Glaubenszeugnis der Jünger. Sie haben erfahren: In den stürmischen Zeiten unseres Lebens können wir uns daran erinnern, dass Jesus bei uns ist und über die Stürme unserer Ängste und Sorgen herrscht. Er lädt uns ein, unser Vertrauen auf ihn zu setzen. Manchmal schickt Gott uns Engel, die wir erst im Nachhinein erkennen.

Gebet: Herr Jesus Christus, du hast die Macht, selbst die stärksten Stürme in unserem Leben zu beruhigen. Hilf uns, inmitten der Turbulenzen des Lebens auf dein Wort zu vertrauen und bei dir Ruhe zu finden.

Vertrauensübung: Schließe die Augen und spüre den Wind um dich herum. Nimm einen Augenblick wahr, wie er dich umgibt und bewegt. Betrachte dabei die Macht Gottes über die Elemente der Natur und lasse dich von seiner Gegenwart und Stärke erfüllen.

Gott spricht zu dir:

Du kannst auf mich zählen
1 2 3 Ich werde da sein
Und ich weiß, wenn ich es brauche, kann ich auf dich zählen
Und du wirst da sein
Denn das ist, was Freunde tun sollen

 

Das Ziel vor Augen

Am Altar

2. Station

Die Heilung des blinden Bartimäus (Markus 10,46-52)

Jesus kam nach Jericho. Als er mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, saß am Weg ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus.  Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir! Viele befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!

Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich.  Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu. Und Jesus fragte ihn: Was willst du, dass ich dir tue? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte sehen können. Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dich gerettet. Im gleichen Augenblick konnte er sehen und er folgte Jesus auf seinem Weg nach. (Markus 10,49)

Die Begegnung des blinden Bartimäus mit Jesus erinnert uns daran, dass Gott auf die Schreie derer hört, die nach ihm rufen. Wenn wir Gott vertrauen und ihn um Hilfe bitten wird er uns erhören und uns Hilfe schicken. Vielleicht ganz anders als wir es erwarten und manchmal auch völlig überraschend.

Gebet: Herr, wie Bartimäus vertrauten wir darauf, dass du uns hören und helfen wirst. Stärke unseren Glauben und öffne unsere Augen, damit wir deine Gegenwart und deine Liebe in unserem Leben erkennen können. Wir wollen dir Vertrauen, auch wenn wir manchmal nicht sehen können, wohin du uns führt. Amen.

Gott spricht zu dir:

Du kannst auf mich zählen
1 2 3 Ich werde da sein
Und ich weiß, wenn ich es brauche, kann ich auf dich zählen
Und du wirst da sein
Denn das ist, was Freunde tun sollen

Refrain: Count on me

 

Beten und Singen mit den Fußwallfahrern

Gruppenbild am Amorsbrünnle

Station Amorsbrünnle mit den Fußwallfahrern:

Wir alle kennen die Erzählung von der Speisung der 5000. Jesus spricht zu den Menschen und stärkt ihren Glauben und ihr Vertrauen. Er macht ihnen Mut, durch seine Botschaft von einem liebenden Gott. Am Ende aber haben alle großen Hunger. Es findet sich ein kleiner Junge, der seine 5 Brote und 2 Fische spendet. Ein Witz – müssen die Jünger gedacht haben.

Jesus aber nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis und brach sie; dann gab er sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. Und alle aßen und wurden satt. Als man die übrig gebliebenen Stellen wir uns einen Augenblick einmal vor, die Geschichte würde anders ausgehen als wir sie kennen. Zum Beispiel so: Die Jünger haben kein Vertrauen in Jesus und sagen. „Jetzt dreht er vollkommen durch. Warum sollten wir das wenige verteilen, das wir haben. Kommt, wir behalten es für uns und schicken die Leute weg. Die sind es gewohnt zu hungern. Und siehe da: Das Wunder blieb aus. Alle zerstreuten sich und Jesus schüttelte traurig den Kopf.

Aber wir kennen auch den gewohnten Ausgang der Geschichte: Die Jünger vertrauen Jesus, und obwohl sie zweifeln, verteilen sie das Brot und die Fische. Brotstücke einsammelte, waren es zwölf Körbe voll. Eine wunderbare Erzählung die deutlich macht, was Vertrauen bewirken kann. Wir können die Welt retten. Wir können alle Hungernden auf der Welt satt machen. Wir können alle Trauernden trösten. Wir können alle Kriege beenden und Frieden halten auf der ganzen Welt.

Wir müssen nur Vertrauen – Gottes Botschaft Glauben schenken- und vor allem anfangen. Einfach anfangen, auch wenn wir uns das niemals vorstellen können das es funktioniert. So ging es auch den Jüngern. Das klappt nie, werden sie gedacht haben, wieder so ein Spleen von Jesus. Na ja, wir wollen einfach keinen Stress mit ihm, also tun wir, was er sagt. Und sie staunen am Ende über dieses Wunder das Jesus vollbracht hat, dass SIE vollbracht haben durch ihr Vertrauen, das alle Menschen vollbracht haben, die sich an dem Wunder beteiligt haben. Einfach auspacken, was du hast. Das wenige in die Mitte legen und der Gemeinschaft geben. Darauf vertrauen das die Kraft Gottes in ALLEN Menschen wirkt. Als Zeichen unseres Vertrauens und unseres Glaubens wollen wir nun auch ein Brot miteinander teilen. Ich bin sicher, es wird für alle reichen.

Brot teilen und essen

Gebet:

Guter Gott, wir haben miteinander Brot geteilt und unser Vertrauen in dich gestärkt. Bleibe du bei uns mit deiner Kraft, damit wir mit deiner Hilfe diese Welt verwandeln und heilen. Lass uns Dir vertrauen und in deinem Namen beginnen. Darum bitten wir mit Jesus, unserem Bruder und Herrn. Amen.

Gott spricht zu dir:

Du kannst auf mich zählen
1 2 3 Ich werde da sein
Und ich weiß, wenn ich es brauche, kann ich auf dich zählen
Und du wirst da sein
Denn das ist, was Freunde tun sollen

Ein Engel, den wir nun an euch austeilen soll euch immer daran erinnern das Gott bei uns ist.

 

Abschluss in Walldürn

Gruppenbild Kirche

Abschluss am Außenaltar in Walldürn

Eine Bibelstelle, die auf wunderbare Weise vom Vertrauen erzählt ist das Weinwunder zu Kana. Bei einer Hochzeit geht der Wein aus. Wein und Musik sind die zwei wichtigsten Elemente einer orientalischen Hochzeit. Eine große Blamage für das junge Hochzeitspaar. Jesus sagt zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser. Und als sie später davon kosteten war das Wasser zu Wein geworden.

Auch so ein unglaubliches Wunder. Aber auch hier geht es nicht um Zauberei, sondern um Vertrauen. Die Hochzeit zu Kana ist ein Bild für unser Leben. Oft genug geht uns der Wein im Leben aus, nämlich dann, wenn wir den Lebensmut und die Lebensfreude verlieren, denn dafür steht das Symbol Wein. Ja, auch wenn es uns heute gut geht wissen wir: Unser Glück ist trügerisch. Wie schnell kann eine Krankheit, eine Depression, Krebs oder ein tragischer Todesfall unser Glück beenden. Dann brauchen wir Menschen, denen wir vertrauen. Die an unserer Seite aushalten und unsere Trauer auffangen.

Jesus wendet mit dem sog. Weinwunder das Unglück des Brautpaares ab. Diese Erzählung hat aber auch eine Botschaft für uns heute: Es gibt Menschen, denen du vertraust. Sie verwandeln das Wasser deines Lebens – deinen oft grauen und tristen Alltag in Wein – in frohe und glückliche Stunden. Dafür dürfen wir dankbar sein. Auch Gott will für uns so eine Vertrauensperson sein. Ihm dürfen wir all unsere Anliegen mit der Bitte um Verwandlung vortragen:

  • Wir beten für alle Menschen, die von Menschen enttäuscht wurden und nicht mehr vertrauen können. Gott unser Vater…
  • Wir beten für die Menschen in den Kriegsgebieten dieser Erde. Das sie das Vertrauen in eine bessere Zukunft nicht verlieren. Gott, unser Vater…
  • Wir beten für unsere Verstorbenen, besonders für Rainer Pretsch und Karlheinz Traub – sowie für alle unsere Verstorbenen. Schenke ihnen ewiges Leben im Paradies. Gott, unser Vater….

Lasst uns all unsere Anliegen in das Gebet mit hineinnehmen, das Jesus uns gelehrt hat.

Vater Unser

Segen

Geh in die Welt als Bote des Friedens. Gott wird mit dir sein.

Geh in die Welt als Tröster und Helfer. Gott wird mit dir sein.

Geh in die Welt als Zeichen der Liebe und des Friedens. Gott wird mit dir sein.

Geh in die Welt als Freund für die Menschen. Gott wird mit dir sein.

Geh in die Welt von Gott gesegnet, und gesegnet kehrst du am Ende heim.

Und so segne uns und behüte uns der dreifaltige Gott: +

Schlusslied: Großer Gott wir loben dich