Ministrantenfreizeit 2:Seebrugg 3

Erst ging es lang hinunter in die Schlucht und dann, immer den Bach entlang, wieder hinauf. Vorbei an Wasserfällen, Wasserstufen, Felsen und umgestürzten Bäumen. Über Brücken und Treppen, steil hinauf und steil hinunter. Als wir endlich wieder oben im hellen Sonnenschein waren, galt nur noch ein Wunsch: irgendwo einen Schattenplatz finden und unsere Lunchpakete plündern.
Auf einem Stapel Bretter im Schatten einer Tanne herrschte dann erst einmal eine Viertelstunde Stille. kauen und schlucken, rascheln und auspacken. Einer hatte sein Lunchpaket in der Jugendherberge vergessen. Auch er wurde satt. Wir haben geteilt und am Ende waren alle satt und die Rucksäcke leergegessen. Mit dem Zug und dem Bus ging es von Hinterzarten zurück zur Jugendherberge. Noch einmal die Wasserflaschen aufgefüllt und dann ab in den See. Nach der Wanderung und in der Hitze einfach nur gut.
Die Wanderung haben wir miteinander geschafft. Es war ein Erzählen, ein Lachen, ein Diskutieren und mitunter auch ein kurzes Streiten, bei dem alle dabei waren. Keine und Keiner ging allein. Das hat sich auch beim Schwimmen im See bewährt. Jede und Jeder hatte einen Partner oder Partnerin, für den er oder sie verantwortlich war. Gemeinsam zur Boje mitten im See und zurück, immer schauend und fragend, ob der andere, die andere, noch kann. Die Sonne hat gutgetan, um nach dem Schwimmen im Schluchsee wieder warm zu werden.

Bratkartoffeln, Hühnchen, Reis, Fleischklößchen, Gemüse, Salat, Vanillepudding. Es war nur noch zum Staunen, welche Mengen an diesem Abend weggeputzt wurden.
Die größte Herausforderung war aber nicht die Wanderung durch die Ravennaschlucht, nicht das Schwimmen im See, sondern am Abend ein Lagerfeuer zu entfachen. Erst einmal sind alle Streichhölzer abgebrochen, dann war das Holz zu feucht, schließlich gab es nur Rauch. Lukas hat sich in den Rauch gestellt, mit der Zeitung Luft gefächelt so viel und so stark es nur ging, bis er schließlich das Feuer zum Lodern gebracht hat. Die anderen haben mitgeholfen, Tannenzapfen und Holz nachgelegt und umgeschichtet, bis endlich das Feuer da war. Frieda hat nochmal allen erklärt, wie man den Brotteig auf den Stock wickelt und Ylvi, wie man über der Glut das Stockbrot bäckt. Zwischen verkohlt und perfekt gab es alles.
Wie immer zum Tagesabschluss haben wir die Komplet gebetet und gesungen, an die gedacht, die zu unserem Leben dazu gehören.
Noch einmal duschen und dann ab ins Bett. Segen für jede und jeden und dann: Licht aus.