Weihnachten:Tiefergelegt

Tritt man etwas näher an den Taufbrunnen, dann sieht man, dass er im Boden versenkt ist. Die Lichterkette mit den Sternen reicht in diese Vertiefung am Taufbrunnen hinab. So wird die Tiefe ganz hell.
Der hocherhabene Gott wird tief gelegt, in eine Krippe, in einem Stall. Die Blickrichtung von Engel und Menschen wird umgelenkt. In die Tiefe. Ein sterblicher Mensch zu werden, ist für Gott kein Tiefpunkt.
Blickwechsel. Noch nicht mal auf Augenhöhe, sondern tiefer darunter. Gott lässt auf sich herabblicken und schaut zu uns aus der Krippe auf.
So beginnt Gott sein Leben bei uns. Tiefergelegt. So wird er es auch enden. Aufs Kreuz gelegt. Auf der Erde ausgestreckt nageln ihn die Soldaten fest. Das ist noch nicht tief genug. Vom Kreuz abgenommen wird er ins Grab gelegt. Tiefergelegt.
An Ostern zeigt sich, warum er diesen Weg in die Tiefe gewählt hat. Er hat vom Anfang in Bethlehem bis zum Ende auf Golgatha die Nähe zu denen gesucht, die am Tiefpunkt sind. Auf die man herabschaut. Zu denen, die aufs Kreuz gelegt wurden. In Windeln und in einem Leichentuch bringt er Würde und Licht in die Tiefe.
Weihnachten und Ostern gehören zusammen. Sie sind tief verbunden durch das Kind von Bethlehem, das den Glanz seines Himmels verlassen hat, um es auf der Erde hell zu machen. Gerade an den Tiefpunkten unserer Lebens.
Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Weihnacht.