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Wallfahrt - Krakau 2025:Vollendung

Diakon Titus Brößner erklärt die Orgel in der Barbara-Kathedrale.
Datum:
9. Juni 2025
Von:
Ronald A. Givens

In der Nacht, nach dem Abendessen, stehen wir zum ersten Mal vor der Vollendung.

Ein steinerner Teppich ist vor uns ausgerollt, zur Linken Heilige, und vor uns, vom Licht angestrahlt, die Barbara-Kirche von Kutná Hora.

Die gotischen Spitzbogenfenster, die Strebepfeiler, die Zelte, Türmchen und Giebel – all das ist so gelungen von Lichtstrahlern inszeniert, dass wir staunend stehenbleiben.

Ein Blick nach oben: das Deckengewölbe der Barbara-Kathedrale.

Jetzt, bei Tageslicht, sind wir im Inneren der Barbara-Kathedrale. 

Und nun sieht man es deutlich:

Die Kirche ist geworden. Fünf Baumeister hat es gebraucht, bis sie zur Vollendung gelangt ist. Immer wieder hat die Geschichte alle Pläne zunichtegemacht und die Generationen gezwungen, darauf zu reagieren – neu zu planen und zu entwerfen.

Besonders wenn man nach oben schaut, zum Gewölbe, kann man deutlich sehen, wie unterschiedlich jede Zeit gebaut und gestaltet hat. Die Kirche trägt die Spuren ihrer Entwicklungsgeschichte. Schlussendlich ist sie vollendet.

Die Orgel der Babara-Kathedrale.

Still und konzentriert sitzen wir in den Kirchenbänken, und jede und jeder aus der Pilgergruppe überlegt für sich – den Stift in der Hand, das Pilgertagebuch vor sich:

  • Was sind die großen Bauabschnitte meines Lebens?
  • Wo hat meine Lebensgeschichte alle meine Pläne über den Haufen geworfen, mich gezwungen zu reagieren und mein Leben neu zu gestalten und auszurichten?
  • Was hat mich geprägt und verändert?