Schöpfungskreis:Vortragsabend „Wärmepumpe im Altbau“
Offenbar hatte das Thema den Nerv vieler Menschen getroffen. Die vorherrschende Meinung ist, dass eine moderne Wärmepumpe nur in einem Neubau mit Fußbodenheizung und optimaler Dämmung sinnvoll ist. Dieser Abend konnte mit dem Vorurteil aufräumen. Der Ingenieur Michael Gülzow stellte seine Wärmepumpe mit Direktkondensation vor, bei der eine hohe Vorlauftemperatur die Verwendung im Altbau ermöglicht. Sogar die Wandheizkörper können belassen werden. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) dieser Wärmepumpe liegt bei 3,7, d.h. pro kWh Strom werden 3,7 kWh Wärme gewonnen. Als Faustregel: Die Wärmepumpe benötigt 1/3 der Energie der Gasheizung. Der Energieberater Jürgen Stupp berichtete über die aktuelle, attraktive Bafa-Förderung und vergünstigte KfW-Kredite, welche seit dem 1.Januar 2024 gelten. So wird jede Wärmepumpe mit mindestens 30% vom Staat gefördert. Beim Austausch einer Öl- oder Kohle- oder einer mindestens 20 Jahre alten Gasheizungen innerhalb der nächsten 4 Jahre kommen nochmals 20% Geschwindigkeitsbonus hinzu. Bei einem zu versteuernden Jahreseinkommen von unter 40000 € weitere 20 %, in der Summe ist der Fördersatz jedoch auf maximal 70% gekappt. Grundsätzlich kann eine Wärmepumpe in jedes Haus eingebaut werden, je besser der energetische Zustand um so geringer sind die Stromkosten. Herr Stupp empfiehlt deshalb vor energetischer Sanierung oder Einbau der Wärmepumpe die Erstellung eines Energiegutachtens mit individuellem Sanierungsplan, welches zu fast 2/3 von der Bafa gefördert wird. Die Familien Renner und Enger berichteten schließlich über ihre Erfahrungen mit ihrer Wärmepumpe, die überwiegend positiv waren. Engelbert Renner hat berechnet, dass sich die Anschaffung der Wärmepumpe durch jährliche Ersparnisse in ca. 12 Jahren amortisiert, bei steigender Co2-Bepreisung wahrscheinlich deutlich früher.