Geh beten! – das ist zugegeben eine provokative Formulierung für einen Pilgerweg des Glaubens, aber eben vielleicht eine 'gute Provokation', bedeutet das Lateinische provocare doch herausfordern oder anregen.
Seit dem 18. Jahrhundert schon folgen Christen aus Viernheim dieser Anregung und pilgern vier Tage lang auf dem Weg von Viernheim nach Walldürn im Neckar-Odenwaldkreis, dem nördlichsten Zipfel von Baden-Württemberg, wo Mitte des 14. Jahrhunderts die Wallfahrt entstanden war: Menschen gehen beten. Und diese Menschen sind ganz unterschiedlich, mal jung, mal alt, eher gläubig, oft zweifelnd, manche suchen, andere fragen, sie kommen von hier, aber auch von dort – egal, wie sie sind, sie gehen und sie beten und teilen für eine Zeit das Leben und den Glauben mit anderen, die gehen und die beten – und sie haben auch viel Freude daran und miteinander.
Aber vielleicht ist bei all dem – wie so oft in der Erfahrung von Menschen eher der Weg an sich das Ziel, als das eigentliche Ziel des Weges: Dieses miteinander unterwegs sein, gehen, beten, schweigen, erzählen, müde und erschöpft sein, sich stärken und gestärkt werden.
Geh beten! – das ist auf der anderen Seite natürlich nicht jeder/m möglich. Umso schöner ist es, dass zum Pilgergottesdienst am Sonntag in Walldürn auch immer Auto-Pilger aus Viernheim dazukommen, um mit uns zu feiern; Menschen, die früher aktive Pilger waren und so sich anschließen und teilnehmen. Auch wer vielleicht nicht alle 3 Tage mitgehen kann, kann Teilabschnitte mitpilgern – das ist alles eine Frage der Absprache und daran sollte es nicht scheitern.
Traditionstermin! - Der Termin dieser Wallfahrt ist ein Traditionstermin, er steht fest: Nach dem Fronleichnamswochenende geht es freitags in der Frühe los mit dem Sendungsgottesdienst in einer der Viernheimer Kirchen.
Der Beginn! - Teile des Weges, wie der Beginn, geschehen im Bus. Weiter geht es zu Fuß, über Hammelbach und Erbach nach Boxbrunn. Im St. Josefshaus, dem Vereinsheim des Wallfahrtsvereins und in einfachen Quartieren in der Umgebung wird übernachtet. Samstags führt der Weg über Amorbach und Rippberg nach Walldürn.
Der Weg! - Mittelpunkt der Walldürn Wallfahrt ist der Heilig-Blut-Altar. Mehr als 150.000 Gläubige besuchen jährlich die traditionsreiche Wallfahrtsstadt.Die Wallfahrt „Zum Heiligen Blut“ in Walldürn geht auf ein Geschehen zurück, das sich im Jahre 1330 ereignete: Der Priester Heinrich Otto stieß während der Messe versehentlich den Kelch um. Der Wein ergoss sich auf das darunterliegende Stofftuch (Corporale) und es zeichnete sich das Bild des Gekreuzigten, umgeben von elf Abbildungen, die das mit Dornen gekrönte Haupt Christi zeigen – so die Überlieferung. Sonntags, nach dem Gottesdienst in der Basilika und der feierlichen Verabschiedung, geht es über Amorbach wieder nach Boxbrunn. Nach einem gemeinsamen Abendessen geht es dann mit dem Bus zurück nach Viernheim.
St. Josefshaus - Das St. Josefshaus liegt im Amorbacher Ortsteil Boxbrunn im bayerischen Odenwald an der Bundesstraße B47 etwa in der Mitte zwischen Michelstadt und Amorbach. Das Haus wurde im Jahr 1983 auf Betreiben von Pater Hermle vom Walldürn-Wallfahrtsverein Viernheim e.V. von der Stadt Amorbach käuflich erworben.Über Mietbedingungen und Kosten können Sie sich gerne in unserem Hausprospekt informieren.
Das Josefshaus in Boxbrunn und die Aufgaben des Wallfahrtsvereins brauchen auch Unterstützung. Und so möchten wir auch 'Werbung' machen für den Verein: Sind Sie schon Mitglied? Könnten Sie sich dies nicht vorstellen? (Der Jahresmindestbeitrag liegt bei 'nur' 7,00 € - es darf aber auch mehr sein…) Wir sind sehr angewiesen auf die aktiven wie passiven Förderer/innen der Viernheimer Wallfahrt nach Walldürn!