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Altersarmut

Alt und arm - mehr als jeder fünfte Mensch über achtzig Jahre ist von Armut betroffen

Die Zahl steigt. Meist sind Frauen betroffen. Nach einer langen Familienphase und einer geringfügig beruflichen Beschäftigung reicht die Rente kaum zum Leben. Wenn dann noch ein Partner für die Versorgung wegfällt, dann wird es eng. Immer mehr Menschen müssen nach der Berentung noch hinzuverdienen.

"Es ist zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig", sagt Berta W. Die 75-jährige Darmstädterin lehnt sich an ihren Rollator. "Knapp 700 Euro bekomme ich aus meiner gesetzlichen Rente", erzählt sie. Restaurantbesuch oder Kino? Sowas ist für sie nicht drin. "Ich kann mir auch nicht alles kaufen, was ich gern essen würde." Vor Corona war sie deshalb regelmäßig bei der Tafel, um sich dort Lebensmittelspenden abzuholen. Berta W. will sich nicht beklagen, anderen hätten viel weniger: "Ich habe Glück, dass bei mir noch Witwenrente und eine kleine Betriebsrente dazukommen." Die letzten Jahre vor ihrer Rente war sie Pförtnerin - zuvor Köchin in einer Kindertagesstätte. Zusammengerechnet kommt sie durch Betriebsrente, Witwenrente und gesetzliche Rente auf knapp 1.000 Euro monatlich.

Zu wenig Geld zu haben bedeutet auch ein höheres Risiko für Krankheiten und vor allem Einsamkeit. Gesellschaftliche Teilhabe kostet oft Geld. Ebenso ist das Thema häufig mit großer Scham besetzt und die Menschen trauen sich nicht staatliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Die Armut im Alter ist nicht immer sichtbar.