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„Schöpfungsverantwortung ist Grundlage und Aufgabe jeglichen kirchlichen und christlichen Handelns und Fühlens und damit Querschnittsaufgabe in allen Lebens- und Arbeitsbereichen“ :„Eine Erde“ geht an den Start

Eine Erde. Thesen des Gelingens
Neues ökumenisches Netzwerk startet mit Gründungstreffen in die inhaltliche Arbeit mit zehn Erfurter Thesen des Gelingens.
Datum:
20. Mai 2025
Von:
Eva Baillie

Netzwerk auch im Bistum Mainz vertreten

Wie können wir als kirchliches Bündnis wirksam werden für einen gerechten Wandel? Unter dieser Leitfrage stand das Gründungstreffen von Eine Erde vom 15.-16. Mai 2025 in Erfurt. Rund 40 Vertreterinnen und Vertreter von kirchlichen Organisationen aus dem gesamten Bundesgebiet kamen in Erfurt zusammen, um sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen und gemeinsam Thesen zu formulieren, was für eine sozial-ökologische Transformation notwendig ist. Entstanden sind die "Erfurter Thesen des Gelingens", die zum Abschluss des Treffens an der Kaufmannskirche in der Erfurter Innenstadt präsentiert wurden.

Das neue Netzwerk Eine Erde nahm seine Arbeit zum 1.4.2025 an vier Standorten auf – in Berlin, Hamburg, Lutherstadt Wittenberg und Köln. Es wird Kirchen, Gemeinden und Gruppen als Dachorganisation, Anlaufstelle und Plattform dienen für Informationen, Vernetzung, Kampagnen, theologische Forschung und die spirituelle und theologische Auseinandersetzung mit den Aufgaben der Zeit.

Auch das Bistum Mainz ist für die nächsten drei Jahre Mitträger des Netzwerkes. "Besonders interessiert sind wir von der Geschäftsstelle Weltkriche / Gerechtigkeit und Frieden an dem theologischen Austausch und der Übersetzung in Handlungs- und Denkmodelle", so Dr. Eva Baillie, die auch im Beirat des Netzwerkes vertreten ist. "In unserem Bistum gibt es bereits Umsetzungsinitiativen, wie zum Beispiel der Arbeitskreis Klima, oder auch der Umweltbeirat. Mit der Mitgliedschaft im Netzwerk erhoffen wir uns Impulse auch für Christinnen und Christen außerhalb der kirchlichen Strukturen, die sich immer häufiger bei unseren Fachstellen melden und nach Möglichkeiten des Austauschs, des Gebets und der Vernetzung im Themenfeld soziale und ökologische Transformation fragen." 

Offenes Netzwerk für alle

Hintergrund und Ziele des Netzwerkes

Jetzt ist es Zeit, alle Kräfte zu bündeln: Unter diesem Motto haben zwei bundesweite Nachhaltigkeits-Netzwerken ihren Zusammenschluss auf den Weg gebracht: Der Ökumenische  Prozess Umkehr zum Leben – den Wandel gestalten (ÖP) (tätig seit 2013) und das Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit (ÖNK) (seit 2018). Der Name des neuen Netzwerks lautet Eine Erde. Das Ökumenische Netzwerk.

„Wir wollen unsere Arbeit in der breiten Öffentlichkeit und Politik noch sichtbarer machen und mehr bewirken", erklärte Eva Baillie (Bistum Mainz), langjährige Mitstreiterin in beiden Netzwerken. „Die Sorge um unser gemeinsames Haus, die ‚eine Erde‘ ist nötiger denn je – und möglich! In Eine Erde sprechen die Kirchen mit einer Stimme – das Thema Klimagerechtigkeit muss auf der politischen Agenda bleiben. Denn Frieden und Gerechtigkeit lassen sich nicht trennen.“

Das neue Netzwerk Eine Erde nimmt seine Arbeit zum 1.4.2025 an vier Standorten auf – in Berlin, Hamburg, Lutherstadt Wittenberg und Köln. Es wird Kirchen, Gemeinden und Gruppen als Dachorganisation, Anlaufstelle und Plattform dienen für Informationen, Vernetzung, Kampagnen, theologische Forschung und die spirituelle und theologische Auseinandersetzung mit den Aufgaben der Zeit. „Wir wollen neue Zugänge zur sozialen und ökologischen Transformation schaffen und an Hoffnungsgeschichten mitwirken“ betonte Eva Baillie im Namen des Teams aus vier hauptamtlichen Referentinnen, die das Netzwerk dezentral koordinieren. „Wir sind überzeugt, dass Kirchen und ihre Akteur:innen einen wesentlichen und einzigartigen Beitrag zum kulturellen Lernprozess und gesellschaftlichen Dialog leisten.

Beide Netzwerke haben sich mit ihren Schwerpunkten in den vergangenen Jahren weite Anerkennung im kirchlichen Raum verschafft und gesellschaftspolitisch eingebracht. Während sich das ÖNK auf die Themen Klima- und Ressourcengerechtigkeit fokussierte, nahm der ÖP die schöpfungstheologische Dimension und die Rolle der Kirchen im Anthropozän in den Blick. Durch den Zusammenschluss werden die unterschiedlichen Kompetenzen und Erfahrungen unter einem Dach zusammengefasst. Das neue Netzwerk „Eine Erde“ will inhaltlich eine größere Bandbreite als seine Vorgängerorganisationen abdecken, Synergien schaffen und Doppelungen abbauen bzw. diese in Stärken umwandeln.