Unser Einsatz für faire Arbeitsbedingungen beim mica-Abbau:Für faire Schminke an Fastnacht - ohne Ausbeutung!
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Bei Mica handelt es sich um eine Gruppe von Mineralien. Es wird auch als Glimmer bezeichnet und zeichnet sich durch seine Schichtstruktur aus. Durch seine glänzende Oberfläche und der Möglichkeit es als Pulver herzustellen steckt es in vielen Alltagsgegenständen wie Schminke, Autolacken und Elektronik. Da es eine sehr geringe elektrische Leitfähigkeit hat, findet es große Anwendung in der Industrie. Dadurch wird es in vielen Branchen verwendet und begegnet uns jeden Tag.
Es wird in mehr als 35 Ländern abgebaut. Wir werfen ein besonderes Augenmerk auf Madagaskar!
Hinter dem Glanz verborgen bleibt, dass Familien ausgebeutet werden. Zum Überleben reicht der Lohn nicht aus, sodass die ganze Familie einschließlich der Kinder mitarbeiten muss. Zudem treiben Armut und Trockenheit immer mehr Menschen in die gefährlichen Minen.
Uns steht eine Zeit im Jahr bevor, in der wir uns verkleiden, schminken und ausgelassen feiern. Dabei ist uns nicht bewusst, dass in der Karnevalsschminke und dem roten Lippenstift, mit dem wir Bützchen verteilen, Mica enthalten ist. Bei der Produktion von Schminke wird es als Glitzer eingesetzt. Die wenigsten von uns wissen überhaupt, dass Mica in unseren Produkten steckt. Einerseits ist es für Unternehmen manchmal nicht möglich alle Inhaltsstoffe von Schminke auf die Verpackung zu drucken, weshalb man häufig auf Internetseiten verwiesen wird. Andererseits wird Mica häufig mit der Kennzeichnungsnummer CI 77019 aufgeführt. Haben Sie diese Nummern schon mal recherchiert und wissen, dass es sich dabei um Mica handelt? Wir wussten es auch lange nicht. Noch weniger Menschen wissen, woher das Mica stammt. Aus diesem Grund fordern wir die Produktion fairer Schminke - ohne Ausbeutung in den Mica-Minen. Schließt euch unserem Appell an, in dem wir uns für faire Schminke einsetzen und die Ausbeutung in den Minen stoppen wollen
Uns ist wichtig darauf hinzuweisen, dass wir nicht den Boykott von Mica fordern. Wir haben in den Minen Männer getroffen, die uns klar und deutlich gesagt haben: „Wir wollen hier arbeiten, aber zu einem fairen Preis, sodass unsere Frauen und Kinder es nicht tun müssen.” Wir wollen den Menschen nicht ihre Haupteinkommensmöglichkeit nehmen, sondern die Ausbeutung stoppen. Deshalb schreiben wir Unternehmen aus der Kosmetikbranche direkt an und fragen sie, woher sie ihr Mica beziehen. Schließt Euch unserem Appell an, und setzt euch mit uns zusammen für faire Schminke und gegen die Ausbeutung in den Minen ein. Es ist ein langer Weg, den wir nicht alleine gehen können!
missio kritisiert Hungerlöhne in Kosmetik-Minen
missio Aachen kritisiert die Ausbeutung von Menschen für Kosmetik Produkte und startet zu Karneval die Kampagne ‚Fair schminken‘. „Lediglich einen Hungerlohn bekommen die Familien, die in Madagaskar in gefährlichen Gruben und Schächten nach Mica suchen. Auf dem Weg der internationalen Lieferketten werden dagegen horrende Profite erwirtschaftet“, erklärt missio-Präsident Pfarrer Dirk Bingener. Mica ist ein weltweit genutztes Glitzermineral, dass in vielen Produkten verwendet wird. „Mica verleiht etwa Karnevalsschminke, Lippenstiften und Autolacken ihren besonderen Glanz. Das geht jedoch aktuell oftmals auf Kosten notleidender Familien im Globalen Süden“, so Pfarrer Bingener.
„Pro Jahr exportiert Madagaskar rund 50 000 Tonnen Mica. Der größte Teil davon wird nach China verschifft“, erklärte Pfarrer Bingener. missio Aachen liegen Informationen von Arbeitern in Mica-Minen vor, die berichten, wie sie von den chinesischen Händlern ausgebeutet werden. Für 100 Kilogramm des wertvollen Minerals bekämen sie nach tagelanger Arbeit umgerechnet zwei bis fünf Euro. Auch Kinder seien am körperlich zehrenden Abbau von Mica beteiligt. Nachfragen von missio Aachen bei Online-Anbietern in Fernost, ob bei der Herstellung ihrer Mica-Produkte keine Kinder beteiligt seien, blieben unbeantwortet.
Um den Menschen in Madagaskar zu helfen, hat missio in Aachen ein Hilfsprogramm gestartet. „Mit Unterstützung von Spenderinnen und Spendern aus Deutschland konnten wir unsere Projektpartner unterstützen, die ersten 35 Mütter mit ihren Kindern aus dieser Mine herauszuholen“, sagte Pfarrer Bingener. Das Engagement von missio gegen die Ausbeutung in den Mica-Minen ist Teil der Kampagne „Eine Welt. Keine Sklaverei“ der Aktion Schutzengel. „missio Aachen wird zur aktuellen Karnevalsaison mit dem Motto „Fair schminken“ dazu aufrufen, die Ausbeutung in den Kosmetik-Minen zu stoppen, und an Unternehmen appellieren, faire Mica-Produkte anzubieten“, so Bingener.