Eine kurze, aber intensive Reise durch das Bistum :Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen
Fr. Dominico lebt seit 15 Jahren an der thailändischen Grenze zu Myanmar, wo er zwei Flüchtlingscamps mit insgesamt 12000 Menschen seelsorgerisch und mit wichtigen Dingen des Alltags begleitet, unterstützt und versorgt. Keine leichte Aufgabe, denn er hat dabei nicht viel Unterstützung von Staat oder Kirche. Sein Bischof aus dem Bistum der Grenzregion hat ihn dorthin beordert, damit die geflüchteten Menschen, die zu einem großen Teil einer christlichen Minderheit angehören, eine Ansprechperson haben. Er macht jedoch deutlich, dass alle Menschen in den Lagern aufgenommen werden.
Seine Arbeit ist vorallem deswegen so wichtig, weil die Menschen in den Camps wenig Perspektiven haben. Sie dürfen die Camps nicht verlassen, nicht arbeiten und nicht Thailändisch lernen, damit ihr Aufenthalt, auch wenn er Jahrzehnte dauern kann, immer nur provisorisch bleibt. Da ist jemand, der Hoffnung spendet, der Alte und Kranke besucht, der sich um Bildung und Aktivitäten für junge Menschen bemüht, unverzichtbar. Er wird dabei meist von Menschen, die ebenfalls in den Lagern leben, unterstützt.
Fr. Dominico hat einen Film mit Bildern aus seinem Alltag zusammengestellt, die eindrucksvoll zeigen, welche Herausforderungen dort zu meistern sind und auch wo es Lichtblicke gibt. Bei jedem Gespräch in den Tagen seines Besuchs zeigt er ihn und ruft damit viel Interesse und viele Fragen hervor, die er ruhig und bedacht beantwortet. Besonders die vielen Fragen der 11. Klasse der Albertus-Magnus-Schule Viernheim haben ihn beeindruckt. Die jungen Menschen fragten viel zu seiner Situation, zur Perspektive der Menschen in den Flüchtlingslagern und auch warum er Priester geworden sei.
In der Bar jeder Sicht spricht Fr. Dominico über seine Perspektive von Zusammenhalt über Religionen, Ethnien und Landesgrenzen hinweg. Ein Dokumentarfilm einer burmesischen Regisseurin, die aufgrund ihres Filmes im deutschen Exil lebt, bringt diese Punkte ebenfalls sehr deutlich zur Sprache.
Sehr fruchtbar sind der Austausch mit dem Flüchtlingsrat Mainz und den Mitarbeitenden der Malteserhilfswerke, die selbst Einrichtungen mit Geflüchteten leiten. Das gegenseitige Interesse an der Arbeit der anderen führt zu intensiven Gesprächen.
Ein besonderer Moment ist der gemeinsame Gottesdienst in Klein-Winternheim mit Pfarrer Krost und Fr. Dominico, der über die Kraft des Gebetes predigt. Dabei erzählt er eine persönliche Geschichte, wie das Gebet Heilung bewirkt.
Dieser Besuch macht deutlich wie wichtig Glaube in scheinbar aussichtslosen Situationen sein kann, wie sehr es eine Kirche braucht, die bei den Menschen ist und wie zentral die Solidarität mit Menschen weltweit ist, die unter Krieg und Verfolgung leiden.

