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Im Vorfeld der COP30 haben Vertreter der Kirchen Afrikas, Lateinamerikas und Asiens im Vatikan ein gemeinsames Klimadokument vorgestellt. Sie kritisieren den globalen Wettlauf um strategische Ressourcen und fordern Klimagerechtigkeit als Menschenrecht.:Vatikan: Kirchen des Südens fordern Klimagerechtigkeit

Kardinal Ambongo bei Papst Leo
Datum:
2. Juli 2025
Von:
Eva Baillie

Im Vorfeld der COP30 haben Vertreter der Kirchen Afrikas, Lateinamerikas und Asiens im Vatikan ein gemeinsames Klimadokument vorgestellt. Sie kritisieren den globalen Wettlauf um strategische Ressourcen und fordern Klimagerechtigkeit als Menschenrecht.

Ein „Schrei nach Würde“ – mit diesen Worten beschreibt Kardinal Fridolin Ambongo Besungu, Erzbischof von Kinshasa und Präsident des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM), das neue gemeinsame Dokument, das Vertreter der Kirchen des Südens Papst Leo XIV. überreicht haben. Die Erklärung wurde an diesem Dienstagmittag bei einer Pressekonferenz im Vatikan vorgestellt.

Ambongo verknüpfte den Ruf nach Klimagerechtigkeit mit einer deutlichen Kritik an geopolitischen Interessen im Zusammenhang mit strategischen Rohstoffen. Insbesondere der afrikanische Kontinent sei von Ausbeutung betroffen, so der Kardinal. „Der Wettlauf um strategische Mineralien ist heute, insbesondere in Afrika, der Ursprung der Ausbreitung bewaffneter Gruppen“, sagte er. Dabei verwies Ambongo auf ein kürzlich diskutiertes Mineralienabkommen zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda in Washington. 

 

"Afrika ist kein armer Kontinent, sondern ein ausgeplünderter Kontinent", kritisierte Kardinal Ambongo Besungu bei der Vorstellung des Dokuments. „Es besteht dringender Handlungsbedarf, um unumkehrbare Auswirkungen auf das Klima und die natürlichen Systeme zu vermeiden“, bekräftigte der Kardinal. Deshalb fordere er eine Wirtschaft, die nicht auf den Opfern der afrikanischen Völker beruhe, um andere zu bereichern. „Wie können wir akzeptieren, dass im Namen der „Energiewende“ ganze Gemeinschaften auf der Suche nach Lithium, Kobalt oder Nickel ausgelöscht werden? Wie können wir dulden, dass die Kohlenstoffmärkte unsere Wälder in Finanzanlagen verwandeln, während unsere Gemeinschaften ohne Trinkwasser bleiben? Der Wettlauf um strategische Mineralien in Afrika ist heute die Ursache für die Ausbreitung bewaffneter Gruppen", so der Kardinal weiter.