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Kirche, Immobilien und Nachhaltigkeit

Ö3
Datum:
Donnerstag, 10. Oktober 2024 14:30 - 19:00
Ort:

Akademie Erbacher Hof

Grebenstr. 24-26
55116 Mainz

(Wohn-)Immobilien im Spannungsfeld zwischen kirchlich-sozialen Zielen und dem treuhänderischen Auftrag eines institutionellen Anlegers

Langfristig plant das Bistum Mainz, seinen Immobilienbestand um etwa die Hälfte zu reduzieren – sinkende Kirchensteuergelder, sowie die Kosten bei Bauunterhaltung, Betrieb und energetischer Sanierung fordern Sparmaßnahmen. Damit steht das Bistum Mainz nicht allein da: Auch in anderen deutschen Diözesen und Landeskirchen werden Immobilienkonzepte erstellt, Pfarreien und Seelsorgeeinheiten neu geordnet, um Gebäude gemeinsam nutzen zu können, sowie Gebäude veräußert. Um Impacts für die Sustainable Development Goals 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden) und 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) zu geben, bieten Immobilien eine Umsetzungsmöglichkeit. Allerdings offenbarte sich auf der letzten Ö3-Konferenz im September 2023 ein Dilemma bei Wohnimmobilien: Kirchen ist die Förderung von günstigem Wohnraum ein Anliegen, gleichzeitig ist mit Blick auf nötige energetische Sanierungen und Inflation für Investoren hochpreisiges Wohnen attraktiver, auch weil Mieterhöhungen eher als bei sozialem Wohnen möglich und dabei weniger Reputationsschäden zu befürchten sind. 

Der Runde Tisch, organisiert von der Initiative ö3, möchte Information, Best Practice und Austauschmöglichkeit bieten und ist offen für interessiertes Publikum. 

Anmeldung bitte unter weltkirche@bistum-mainz.de 

(Wohn-)Immobilien im Spannungsfeld zwischen kirchlich-sozialen Zielen und dem treuhänderischem Auftrag eines institutionellen Anlegers)

Ö3

14:30: Ankommen mit Kaffee und Kuchen

15:00: Glaubwürdige Perspektiven für kirchliche Immobilienstrategien –

Impulsvortrag Prof. Martin Schneider, Universität Eichstätt-Ingolstadt

15:45: Best Practice (Vorstellung jeweils 15 Minuten, Rückfragen und kurzer Austausch)

  • Marco Capisciolti (Projektentwickler Kirchliche Immobilien Strategie, Ressourcen & Infrastruktur | Kirchliche Immobilien Strategie, Bistum Limburg)
  • Stefan Heinig (Referent Stadtentwicklung und Gemeinwesenorientierung am Zentrum für gesellschaftliche Verantwortung (ZGV) der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau)

16:30 – 17:00: Pause

17:00 Podiumsdiskussion: Carsten Erdt (Finanzdirektor Bistum Mainz), Oberkirchenrat Thorsten Hinte (Dezernent für die Bereiche Finanzen, Bau und Liegenschaften in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau), Kerstin Schäfer (Abteilungsleitung Bistums-Liegenschaften), Claudia Tober (CRIC)

18:30 Schlussrunde

Abendessen ab 19:00

Hintergrund ö3

Die Initiative ö3 entstand im Jahr 2022 als Antwort auf eine ökumenische Veranstaltung zum Thema „Den Riesen wecken. Agenda 2030 und die Kirchen.“ Der Teilnehmer Reinhard Liebing wandte sich an die Geschäftsstelle Weltkirche / Gerechtigkeit und Frieden und gemeinsam entstand die Idee einer Folgeveranstaltung. Mit im Vorbereitungsteam ist Patrick Eisele (Portfolio Institutionell) sowie seit diesem Jahr auch Dr. Karin Bassler (AKI). Im Jahr 2023 wurde die erste Veranstaltung als Runder Tisch organisiert und die Resonanz war sehr gut. Im Gespräch stellte sich heraus, dass für die meisten der Teilnehmenden (Zivilgesellschaft, Naturschutzorganisationen, kirchliche Verwaltungsräte) das Thema der Immobilien eine wichtige Rolle spielt und so wird sich der nächste Austausch am 10. Oktober 2024 mit der Fragestellung der (Wohn-)Immobilien im Spannungsfeld zwischen kirchlich-sozialen Zielen und dem treuhänderischem Auftrag eines institutionellen Anlegers beschäftigen.

Die Stärke der ö3 Initiative ist die Interdisziplinarität, die verschiedene Arbeitsgebiete zusammenbringt und damit ein gutes Netzwerk schafft für den Austausch mit ExpertInnen, anderen kirchlichen Organisationen und der Zivilgesellschaft. Motivierend für das Engagement sind für die Beteiligten der Wunsch, als Kirche und Gläubige Verantwortung für einen nachhaltigen Umgang mit Mensch und Mitwelt zu übernehmen. Die Schnittstelle Theologie – Ökonomie – Kirchenleitung will Synergien nutzen, Vernetzung ermutigen und neue Allianzen schmieden mit dem Ziel einer Verteilungsgerechtigkeit, die die Begrenztheit unserer Ressourcen und den nachhaltigen Umgang damit im Blick hat.