Rückblick auf drei tolle Zeltlager

Großartige Tage in freier Natur

Datum:
Mo. 5. Sep. 2022
Von:
Herbert Kohl

Die Katholischen Jugendgruppen haben in den Sommerferien drei Zeltlager organisiert und über 160 Kindern jeweils 10 erlebnisreiche Tage beschert. Am Anfang war der Schmerz. Der Abschiedsschmerz. Ganz besonders bei den Eltern, die es nicht mehr gewohnt waren ihre Lieblinge loszulassen. Auch bei den Kindern gab es das eine oder andere Heimwehkind. Insgesamt waren aber die Kinder überglücklich über das abwechslungsreiche Programm und die vielen neuen Erfahrungen. So ein Zeltlager bringt den Kindern einen deutlichen Entwicklungssprung. Sie verbringen 10 Tage mit 6-8 Kindern in einem Zelt und müssen sich dort miteinander immer neu verständigen. Sie haben viel Spaß miteinander und das Lachen klingt oft bis weit nach Mitternacht aus den Zelten. Es ist aber schon auch Teamfähigkeit und Kompromissfähigkeit gefragt auf so engen Raum. Dazu kommt die unschätzbare Naturerfahrung: Feuer, Wald, Sternenhimmel, Wanderungen, Nachtwache, Ausflüge, Schwimmbad und vieles mehr. Es ist ein Urlaub für alle Sinne. So gab es auch am Ende doch die eine oder andere Träne, weil das Zeltlager doch so schnell vorbei war.

Man lernt fürs Leben

Aber auch für die Jugendlichen ist so ein Zeltlager ein großes Erfahrungsfeld und bringt sie in ihrer Entwicklung richtig nach vorne. Die Zeltleiter übernehmen Verantwortung für die Kinder, sie trösten sie, spielen mit ihnen, lachen mit ihnen und versuchen auch mal Streit zu schlichten. Sie werden als große Vorbilder von den Kindern gesehen. Darüber hinaus müssen die Leiter Spiele vorab schon planen, alles vorbereiten und auch durchführen. Dafür gibt es Lob am Abend, wenn es gut geklappt hat oder auch schon mal einige kritische Worte von den KollegInnen wenn etwas nicht so funktioniert hat. Die Lagerleitung aus den Reihen der Jugendlichen organisiert den Tagesablauf, motiviert die Leiter, achtt auf den Zeitplan, spricht sich mit der Küche ab und leitet die abendlichen Leiterrunden. Hier wird gelobt, aber auch schon mal deutliche Kritik geäußert. Das ist nicht einfach gegenüber Gleichaltrigen.

Starkes Engagement der Jugend

Am Ende aber ist es die erlebte Gemeinschaft, die alle so manche Anstrengung vergessen lässt. Die KjG St. Aposteln, die KjG St. Michael, die KjG St. Hildegard und die Pfarrjugend St. Marien sind starke Gemeinschaften. Alle Jugendlichen setzen sich mit ganzer Kraft dafür ein das die Kinder schöne Tage erleben können. 70 Jugendliche planen schon Monate im Voraus mit Feuereifer die Spiele und Wanderungen und denken sich immer wieder Neues für die Kinder aus. Im Lager selbst sind die Tage ausgefüllt mit Spiel und Spaß. Und in der Nacht gilt es, bei schöner Gitarrenmusik, mit Muße den Sternenhimmel zu betrachten.

Jugend rückt zusammen

Ein großes Lob an alle Beteiligten. Es macht uns als Katholische Kirche in Viernheim sehr stolz, das wir solch großartige Jugendliche haben. Sie sind eine echte Bereicherung für uns. Alle Jugendgruppen werden in den nächsten Wochen und Monaten unter ein Dach ziehen und ein gemeinsames Jugendheim an der Michaelskirche einrichten. So kann die Gemeinschaft künftig auch unter den Gruppen noch wachsen und sie können sich gegenseitig bereichern.

KjG St. Aposteln und Pfarrjugend St. Marien

Wunderschöne Tage haben 45 Kinder und ihre Leiter auf dem Zeltplatz Matterloch in Lindenfels verbracht. Viel Zeit für Spaß und Spiel hat den Kindern nach der langen Coronazeit einfach gut getan. Die Zeltleiter waren hoch motiviert und haben sich mit viel Engagement um die Kinder gekümmert. Das Wetter hat auch mitgespielt, so dass auch das naheliegende Schwimmbad besucht werden konnte. Geländespiele, Lagerfeuer, Nachtwache. Die 10 Tage boten ein vielfältiges Programm. Beim Abschied sind manche Tränen geflossen und alle haben versprochen sich spätestens im nächsten Jahr wiederzusehen im Zeltlager.

Zeltlager der KjG St. Hildegard

Viel Zeit für Kreatives ist im Zeltlager der KjG St. Hildegard. Das Oasenzelt steht den Kindern jeden Tag zur Verfügung als Rückzugsort und als Ort der Kreativität. Egal ob Armbänder knüpfen oder Mandalas malen, es gibt eine breite Angebotspalette an kreativen Möglichkeiten. Zudem haben die Kinder am "Happeningtag" verschiedene Bibelstellen kennengelernt, wo Jesus den Menschen ihre Einmaligkeit zurückgegegeben hat. Durch Rollenspiele haben die Kinder die Vorbildfunktion von Jesus gleich in den Alltag umgesetzt. Am Nachmittag galt es dann ein Bild zu gestalten mit einem Spiegel in der Mitte, umrahmt von wunderschönen bunten Glasscherben. Viele weitere wunderbare Aktionen stehen auf dem Programm: Besuch in einem Freizeitpark, Schwimmbad und jede Menge Geländespiele. Die Zeit ist für die Kinder sehr kurzweilig und angefüllt mit vielen Erlebnissen.

Happeningtag im Zeltlager

Traditionell findet im Zeltlager ein "Happeningtag" statt, der immer unter einem Thema steht. Dieses Jahr lautete das Thema: "Du bist einmalig". Gerade nach den ganzen Corona-Einschränkungen war es für die Kinder eine wichtige Botschaft, die ihnen spielerisch vor Augen führte, dass sie ein geliebtes Kind Gottes sind.

 

Punctinello

Begonnen wurde mit einer berührenden Beispielgeschichte. Punctinello lebte in einem Land wo man für alles was einem misslungen ist einen schwarzen Punkt bekam. Wenn etwas gut gelungen ist, bekam man hingegen einen goldenen Stern. Punctinello war so schusselig und vergesslich, dass er über und über voll war mit schwarzen Punkten. Die Kinder hatten viel Spaß daran, als sie selbst in die Geschichte einbezogen wurden und goldenene Sterne bekamen.

Punctinello litt sehr unter dieser "Ausgrenzung". Eines Tages traf er ein Mädchen das weder Punkte noch Sterne hatte. "Ich gehe immer zum Holzschnitzer Eli", verriet sie Punctinello ihr Geheimnis. Eli hatte für Punctinello eine wichtige Botschaft parat: Du bist einmalig und wertvoll, weil ICH dich gemacht habe. Und ich mache keine Fehler. So gestärkt verzichtete auch Punctinello auf die Meinung der anderen und schon bald lösten sich einige schwarze Punkte von ihm.

 

Meine Stärken und Schwächen

Inspiriert durch diese Beispielgeschichte haben die Kinder diese Botschaft in ihr eigenes Leben umgesetzt. Sie haben sich selbst als Figur gestaltet, mit ihren je eigenen Zuschreibungen an schwarzen Punkten und goldenen Sternen. In einem Gespräch wurde ihnen noch einmal vor Augen geführt das dies alles für Gott nicht zählt, denn Gott liebt jeden Menschen so wie er ihn erschaffen hat.

 

Ausgrenzung im Alltag

In Kleingruppen haben die Kinder an verschiedenen Beispielgeschichten herausgefunden, wie man sich von der Meinung der anderen lösen kann. Die Ergebnisse haben die Kinder in kleinen Rollenspielen  vorgespielt. Alle hatten viel Spaß daran.

 

Jesus sieht das Herz des Menschen

Christina Feifer erklärte den Kindern dann anhand verschiedener Bibelstellen, dass auch Jesus Menschen von ihren "Schwarzen Punkten" befreit und ihnen wieder Lebensfreude geschenkt hat.

Zachäus war auch anders. Er wurde auch von allen gemieden. Keiner wollte was mit ihm zu tun haben. Denn er war Zöllner. Er saß am Stadttor und hat im Auftrag des römischen Kaisers Steuern kassiert von allen Bauern und Handwerkern die in die Stadt wollten, um ihre Waren und Lebensmittel zu verkaufen. Es kam schon vor das Zachäus viel verlangt hat. Manchmal zu viel. Und er hat es in seine Tasche gesteckt. Aber der Preis dafür war hoch: Die Menschen der Stadt haben ihm einen großen schwarzen Punkt angehängt, auf dem stand: Verräter!

Da kommt Jesus in die Stadt – Er sieht den Zachäus auf einem Baum sitzen, denn Zachäus war klein. Und Jesus sieht auch den großen schwarzen Punkt, den die Menschen ihm angeklebt haben. Zachäus wollte Jesus sehen, den großen Rabbi. Den Wunderheiler. Er hat sich auch nicht in die Menge getraut, die am Straßenrand stand. Die hätten ihn bloß geschubst und mit bösen Blicken angeschaut.

Was tut Jesus? Er sieht Zachäus im Baum sitzen – Er sieht in das Herz des Zachäus. Vor allem aber sieht er den großen schwarzen Punkt den ihm die Leute angehängt haben. Er sagt zu Zachäus: Komm runter von deinem Baum. Heute ist dein Glückstag. Ich würde mich freuen, wenn du mich zum Essen in dein Haus einlädst… Und Zachäus ist erstaunt. Sieht Jesus denn nicht den großen schwarzen Punkt? Aber Jesus sagt: Es ist mir egal was andere über dich denken. Du bist in meinen Augen und in Gottes Augen genauso wertvoll wie alle anderen Menschen.

Da freute sich Zachäus, stieg vom Baum und am Ende hat er sich sogar gewandelt. Die schwarzen Punkte waren ihm egal. Er hat das Geld, das er zu viel genommen hat, sogar wieder zurückgegeben. Sogar mehr als er müsste. So hat Jesus gehandelt.

 

 

Kreatives Umsetzen in Mosaikbildern

An Nachmittag wurde diese Botschaft kreativ umgesetzt. Jedes Kind hat ein eigenes Mosaikbild gestaltet, mit einem Spiegel in der Mitte. Du bist einmalig. Das war die Botschaft des Tages, die allen Kindern und Leitern sehr deutlich in Erinnerung bleiben wird.

KjG St. Michael

Einmalig. So werden die Kinder hoffentlich das Zeltlager beschreiben, wenn sie nach 10 Tagen wieder in Viernheim ankommen. Einmalig war jedenfalls die Vorfreude der Kinder auf die Zeltgemeinschaft, die Ausflüge, das Lagerfeuer, die Geländespiele und das gute Essen. "Du bist einmalig, das ist auch die Zusage Gottes an jeden einzelnen Menschen, denn du bist ein Ebenbild Gottes. Gott hat dich nach seinem Bild erschaffen". Mit diesen Worten segnete Gemeindereferent Herbert Kohl die Kinder und versprach, sie in der nächsten Woche im Zeltlager zu besuchen und das Thema mit ihnen gemeinsam bei einem "Happeningtag" zu vertiefen.

So gestärkt stürmten die 85 Kinder die beiden bereitgestellten Busse und so manche Eltern konnten sich ein Tränchen nicht verkneifen. Wir wünschen allen Kindern und Leitern eine gesegnete Zeit.

Erste Eindrücke im Zeltlager

Glückliche Gesichter gab es bei der Ankunft auf dem Jugendzeltplatz "Baiersbacher Hof" bei Heilbronn. Hier zeigen wir ihnen einige Eindrücke.

Einräumen der Zelte

KjG St. Michael

Als erste Gruppe hat sich die Vorhut der KjG St. Michael auf den Weg gemacht nach Baiersbronn. Die ersten Zelte stehen bereits und erwarten am Freitag 85 Kinder und ihre Betreuer. Die Vorfreude nach zwei ausgefallenen Zeltlagern ist riesengroß. Wir wünschen jetzt schon allen Teilnehmern viel Freude an der Natur und der Gemeinschaft untereinander.