Weißer Sonntag

Der zweite Sonntag in der Osterzeit, der Oktavtag nach Ostern, wird Weißer Sonntag genannt. Der Name Weißer Sonntag leitet sich von den weißen Kleidern ab, mit denen in der frühen Kirche die Neugetauften in der Osternacht bekleidet wurden. Diese weißen Kleider trugen sie eine Woche und legten sie am Sonntag nach Ostern wieder ab. Mit dem Rückgang der Erwachsenentaufen setzte sich ab dem 17. Jahrhundert der Sonntag nach Ostern als Termin für die Erstkommunion der Kinder durch.

Auch heute wird in vielen katholischen Gemeinden am Weißen Sonntag der Tag gefeiert, an dem die Kinder - meist im Alter von neun Jahren - erstmals das eucharistische Brot, die konsekrierte Hostie empfangen. Es gibt allerdings keinen festen Termin, die Feier findet auch an anderen Sonntagen oder Feiertagen statt. Mit der Taufe und der Firmung gehört die Erstkommunion zu den Einführungssakramenten, also zu den Sakramenten, die einen Menschen in die Katholische Kirche eingliedern. Die Erstkommunion wird durch eine theoretische und praktische Einführung in den christlichen Glauben, den Kommunionunterricht, vorbereitet. Allerdings ist die Erstkommunion kein eigenes Sakrament; die Feier ist vielmehr die besonders feierliche erste Spendung des Sakraments der Eucharistie.

Alexander Matschak