Eine kurze Übersicht
Alte Kästen
Geistliche Verwaltung, vor allem Pfarreien, Stifte und Klöster betreffend, aus dem Erzbistum Mainz und dem Bistum Worms
Amtsnachlässe und Nachlässe
Nachlässe und Amtsakten vorwiegend von Personen aus der Bistumsleitung und Mitgliedern des Weltklerus der Diözese, aber auch von Laien, deren Wirken im Kontext der Bistumsgeschichte wichtig war
Dekanatsarchive
Überlieferung der Dekanatsverwaltungen, die beim Sitz des Dekans entstand. Bis 2022 gab es 20 Dekanate im Bistum, deren Schriftgut an das DDAMZ abgegeben wird
Domkapitel
Überlieferung des Domkapitels
Dotation
Finanz- und Vermögensverwaltung des Bistums
Generalakten
Generalakten des Bischöflichen Ordinariates ohne pfarreibezogene Akten
Kirchenbücher
Zurzeit befindet sich ca. ein Drittel der Kirchenbücher des Bistums aus der Zeit vor 1900 im Dom- und Diözesanarchiv. Weitere abgeschlosene Kirchenbücher werden sukzessiv ins Dom- und Diözesanarchiv überführt
Pfarrakten
Korrespondenz des Ordinariates mit den Pfarrämtern
Pfarrarchive
Schriftliche Überlieferung aus den Pfarreien. Im Rahmen des Pastoralen Weges werden die Pfarrarchive im Dom- und Diözesanarchiv Mainz zentralisiert und für die Benutzung erschlossen
Sammlungen
Presseausschnitte, Fotos, Karten und Pläne, Plakate, Filme
Urkunden
Urkunden der (Erz-)Bischöfe und des Domkapitels
Vereine und Organisationen
Überlieferung kirchlicher und kirchennaher Vereine, Organisationen und Einrichtungen
Das Dom- und Diözesanarchiv als ‚Gedächtnis des Bistums‘ bewahrt und verzeichnet das Schriftgut des Bistums und seiner Einrichtungen, um es der Nachwelt zugänglich zu machen. Der Schwerpunkt der Überlieferung beginnt ab dem 17. Jahrhundert, reicht aber vereinzelt bis ins 10. Jahrhundert zurück. Dabei umfassen die Bestände unter anderem Urkunden, Amtsbücher, Akten und Nachlässe.
Das DDAMZ verwahrt allerdings nur Reste der Überlieferung des ehemaligen Erzbistums und Kurfürstentums Mainz. Am Ende des Alten Reiches gab es mehrere Archivkörper in Mainz, dieden verschiedenen Funktionen und Würden des Mainzer Erzbischofs (geistlichtes Oberhaupt der Erzdiözese, Kurfürst und Landesherr im Erzstift, Erzkanzler des Reiches) entsprachen. Diese wurden mit dem Heranrücken der französischen Revolutionstruppen aus Mainz geflüchtet und gelangten letztendlich nach Aschaffenburg, von wo sie zu Beginn des 19. Jahrhunderts verteilt wurden:
- Das Erzkanzlerarchiv gelangte an das Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien.
- Die Generalia des Kurstaates, das sogenannte Mainzer Regierungsarchiv, kamen an das Staatsarchiv Würzburg. Die Ortsakten wurden auf die Nachfolgestaaten aufgeteilt.
- Die Generalia der Geistlichen Verwaltung wurden in das Bischöfliche Ordinariat Würzburg verbracht und sind dort im Zweiten Weltkrieg verbrannt. Die Pfarrakten wurden auf die Nachfolgebistümer aufgeteilt.
- Das Archiv des Domkapitels gelangte an das Staatsarchiv Würzburg. Dort befinden sich nach wie vor die Urkunden und die Amtsbücher, darunter die Protokolle des Domkapitels. Das Aktenarchiv des Domkapitels wurde von Würzburg aus 1835 an eine Pappdeckelfabrik nach Ochsenfurt verkauft und damit vernichtet.
Für die Zeit vor 1800 liegen im Dom- und Diözesanarchiv Mainz Reste der Akten der geistlichen Verwaltung. Die Bestände beziehen sich im Wesentlichen auf das Gebiet des heutigen Bistums. Als übergreifender Bestand sind die Protokolle des Vikariates zu nennen, die bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts zurückgehen.
Auch die Vikariatsprotokolle des ehemaligen Bistums Worms werden heute im Dom- und Diözesanarchiv verwahrt.
Das Gebiet des Bistums Mainz - aus der Geschichte heraus verständlich
Nach der Besetzung des linken Rheinufers durch das napoleonische Frankreich wurde 1801 das sog. französische Bistum Mainz für das (französische) Departement Mont-Tonnerre (Donnersberg) errichtet. Es umfasste das heutige Rheinhessen und die Rheinpfalz. Mit der Neuumschreibung durch die päpstliche Bulle Provida solersque 1821 wurde das Bistum Mainz in seiner heutigen Form umschrieben, mit kleineren Grenzkorrekturen im Laufe der Jahrzehnte. Das Bistum wurde als Landesbistum für das Großherzogtum Hessen-Darmstadt errichtet. Sitz der Regierung war Darmstadt. 1918 wurde das Großherzogtum durch den Volksstaat Hessen abgelöst.
Mit der Neugründung der Bundesländer nach 1945 liegt das Bistum heute in Rheinland-Pfalz (Rheinhessen), Hessen (Südhessen und Oberhessen) und Baden-Württemberg (Bad Wimpfen).