Glaubensgespräch zum Thema Berufung:Bischof Kohlgraf trifft Autorinnen des Buchs „Weil Gott es so will“
Das Thema Berufung zur Diakonin oder Priesterin kann und muss auf theologischer Ebene diskutiert werden, aber es ist auch und vor allem ein Glaubensthema. Und wenn ein Austausch darüber gelingt, können Verständnis wachsen, Verbundenheit entstehen und hoffentlich Veränderungen angestoßen werden. Aus diesem Grund entwickelte der AK Verkündigung der Frauenkommission die Idee, ein Treffen berufener Frauen mit Bischof Kohlgraf zu initiieren. Ein persönlicher Austausch sollte es werden, ein Glaubensgespräch, keine Diskussion und keine theologische oder kirchenpolitische Auseinandersetzung. Es sollte darum gehen, einander zuzuhören und mehr voneinander zu erfahren: Wie geschieht Berufung?, um dadurch achtsam(er) zu werden.
Renate Flath, Mitglied im AK Verkündigung der Frauenkommission und selbst Autorin im Buch von Sr. Philippa Rath stellte den Kontakt zu drei weiteren Frauen her.
Am 13. Januar trafen sich dann Renate Flath, Dr. Kerstin Rehberg-Schroth, Sr. Maria Magdalena Hörter OSB und Martina Patenge mit Bischof Kohlgraf und tauschten sich über drei Fragen aus: 1. Wie hat sich Ihre Berufung angefühlt?, 2. Wozu fühlen Sie sich berufen? Und 3. Vor welche Schwierigkeiten hat Sie Ihre Berufung gestellt?
Moderiert von Ina May und Kerstin Pulm aus dem AK Verkündigung entwickelte sich ein intensives und wertschätzendes Glaubensgespräch.
Das Hören stand im Vordergrund. Bewegende und ergreifende Berufungsgeschichten wurden geteilt – sehr unterschiedlich waren die Berufungen und doch hatten sie alle eines gemeinsam: Sie kamen unverhofft und „zogen“, ergriffen, forderten.
Einige der Frauen hatten Schuldgefühle wegen ihrer Berufung: Was nicht sein darf, kann doch auch nicht sein! Und sie fühlten sich allein mit ihrer Situation. Z.T. hat hier erst das Buch von Sr. Philippa eine Entlastung gebracht.
Alle Gesprächspartnerinnen haben sich für einen Beruf in der Kirche entschieden. So sind sie auf unterschiedlichen Wegen ihrer Berufung gefolgt. Und doch hat es sie immer wieder vor Herausforderungen gestellt, dass sie ihre eigentliche Berufung nicht leben können. Aber auch Bischof Kohlgraf machte deutlich, dass seine Berufung ihn immer wieder vor Herausforderungen gestellt hat – und dass sein Weg letztlich alles Andere als geplant verlief.
Die Teilnehmenden am Gespräch, aber auch die Mitglieder der Frauenkommission, die am Schluss ins Gespräch miteingestiegen sind, waren sehr berührt.
Und es war klar: Dies war ein Anfang. Ein sehr guter Anfang. Aber es muss weitergehen. Wir bleiben dran am Thema Berufung.