Interreligiöses Engagement ist notwendig für den Frieden und die Zukunftssicherung der Christen

Weihbischof Bentz beim Großimam Ahmad al Tayyeb und Großimam Al Tayyeb in Kairo (c) privat
Weihbischof Bentz beim Großimam Ahmad al Tayyeb und Großimam Al Tayyeb in Kairo
Datum:
Fr. 5. März 2021
Von:
Weihbischof Udo Bentz

Heute reist Papst Franziskus in den Irak. Ein heikler Besuch, nicht nur durch die Corona – Pandemie und die nach wie vor prekäre Sicherheitslage. Dieser Besuch ist für die traumatisierten Christen im Land ein enorm wichtiges Zeichen der Solidarität. Der Exodus der Christen im Irak hält weiter an. Es braucht Zukunftsperspektiven gerade für die junge Generation, denn die Präsenz der Christen und die christliche Kultur in diesem biblischen Ursprungsland der abrahamitischen Religionen drohen verloren zu gehen. 

Solche Zukunftsperspektiven entwickeln sich vor allem durch Versöhnung, die Gewährleistung der Sicherheit, die Weiterentwicklung stabiler politischer und ökonomischer Strukturen, die auch die Rechte der Minderheiten schützen, ein neues Miteinander von Christen und Muslimen, aber auch das gemeinsame Engagement der Christen im Land über die Konfessionen hinweg.

Bei meinem Besuch beim Großimam Ahmad al Tayyeb in Kairo konnte ich erfahren, welche Wertschätzung geistliche Repräsentanten der sunnitischen Gemeinschaft dem Papst gegenüber äußern durch seine interreligiöse „Initiative zur Geschwisterlichkeit aller Menschen“ gemeinsam mit dem Großimam Al Tayyeb. Im Irak schlägt Papst Franziskus nun eine Brücke zu den schiitischen Vertretern des Islam. Dieses interreligiöse Engagement ist notwendig für den Frieden und die Zukunftssicherung der Christen in dieser Region.

Unsere Hilfswerke der Bischofskonferenz (missio, Die Sternsinger, Misereor, Caritas international, KAAD) engagieren sich für die Christen in der Region und arbeiten intensiv und mit hohem Engagement an diesem Ziel mit.

Unterstützen wir den Papst in den kommenden Tagen mit unserem Gebet bei seinen Begegnungen und Gesprächen!