Schmuckband Kreuzgang

Rorate-Gottesdienste in der Adventszeit, samstags um 07:00 Uhr

"Taut, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit regnen!

Tauet Himmel
Tauet Himmel
Datum:
Sa. 21. Dez. 2019
Von:
Helena Doetsch

In der besonderen Atmosphäre der Rorategottesdienste mit ihrem Kerzenschein, nur die Kerzen am Altar und vor sich im Blick, kann die Botschaft des Lichtes wieder hörbar werden: Was dunkel ist um uns und in uns, darf vor Gott zugelassen werden. Von Gott her wird das Dunkel der Welt überwunden - und zwar nicht mit Flutlicht überschwemmt und weggedrückt, sondern im zarten und gewaltlosen Licht der Kerze verklärt und verwandelt.
Wir feiern die Rorategottesdienste in der noch dunklen Frühe des Tages. So wird das leise Licht zum Signal, das die Mitfeiernden für den Rest des Tages innerlich mit sich tragen können. 
Das erste Zeichen des Tages ist nicht zu unterschätzen - es kann alle weiteren Signale positiv prägen. Von der Eucharistiefeier kann ein kraftvoller Segen ausgehen, der den ganzen Tag über spürbar bleibt. Dazu gehört auch der Beitrag der Musik. Es gibt neben der fröhlichen und jubelnden, neben den mitreißenden und brausenden Musik auch die leise, zarte und beinahe lauschende Musik. Das innigste Lauschen, das jemals Ton und Melodie wurde, ist wohl im gregorianischen Gesang zu finden: daher wird auch diese Gesangsform unsere Gottesdienste begleiten 
 
"Rorate coeli desuper et nubes pluant justum"
 
"Tauet Himmel den Gerechten..." und viele andere Anspielungen mehr machen deutlich, was Jesaja angestimmt hat mit seinen Worten "Taut, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit regnen!..."
Wir fassen diese Worte meist als einen Hilferuf auf, einen Notschrei, den wir Menschen zu Gott empor schicken. Und so ist es in unseren adventlichen Liedern auch ausgedrückt. 
Doch wenn wir bei den Lesungen aus Jesaja genau hinhören, merken wir, dass es Gott selber ist, der diese Worte spricht. Und er setzt dazu: Ich, der Herr, ich will es vollbringen. Gott will von sich aus auf uns zukommen. Wie einen erfrischenden Morgentau will er seine heilende Nähe, seine aufrichtende Gerechtigkeit auf uns senken. 
Wenn wir hier im Dunkeln sitzen, im Dunkel des Kirchenraumes, spüren wir auch manches, was zum Dunkel unserer Welt gehört, was ungerecht und unheilvoll ist. Im Licht der Kerzen dürfen wir die Welt in Gottes Blick halten. Er will von sich aus auf uns zukommen. Wie einen erfrischenden Morgentau will er seine heilende Nähe, seine aufrichtige Gerechtigkeit auf uns senken. 
 
Termine:
 
jeweils samstags, 7. Dezember, 14. Dezember und 21. Dezember 2019 um 7.00 Uhr in der Pfarrkirche Sankt Martin mit anschließendem gemeinsamen Frühstück.