Auszug Bischofsbrief 29. April 2020:
Wir erleben derzeit, dass unser Alltag, unser Arbeiten und unsere sozialen Beziehungen von den umfangreichen Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie geprägt sind. Es gibt keinen Lebensbereich, der davon nicht betroffen ist, und so müssen wir auch in unserem kirchlichen Leben bislang nicht gekannte Einschränkungen hinnehmen.
Derzeit können wir auch noch nicht absehen, wie lange wir mit diesen Einschränkungen werden leben müssen. Die aktuelle Situation wirkt sich stark auf Seelsorge und Gemeindearbeit sowie Verwaltungsarbeit aus. Natürlich können wir auch den Pastoralen Weg nicht in den Schritten weitergehen, wie wir es geplant und gehofft haben. Viele geplante Gespräche müssen verschoben oder anders durchgeführt werden. Die vielen Teams und Gruppen, die sich mit Themen des Pastoralen Wegs beschäftigen, können sich nicht mehr persönlich treffen und höchstens über Telefon, E-Mail oder in Videokonferenzen zusammenarbeiten.
Dennoch: Der Pastorale Weg hat sich nicht erledigt. „Wie wollen und wie können wir unser Christsein heute und in der Zukunft leben?“ – diese Grundfrage des Pastoralen Wegs ist gewiss nicht überflüssig geworden, ja sie hat vielleicht sogar noch mehr an Aktualität und Dringlichkeit gewonnen. Ich möchte Sie ermutigen, jetzt aus dem Blickwinkel der gegenwärtigen Krise auf den Pastoralen Weg zu schauen.
In den vergangenen Wochen haben wir als Gläubige und als Kirche wichtige Erfahrungen gemacht. Ich glaube, es lohnt sich, diese Erfahrungen und Entwicklungen des kirchlichen Lebens in unsere Überlegungen einzubeziehen und sie darauf zu befragen, was sich aus ihnen für den Pastoralen Weg und für unser Kirchesein lernen lässt. Die Krise schärft vielleicht auch unseren Blick dafür, worauf es uns wirklich ankommt.