Schmuckband Kreuzgang

Rückblick auf Taizé-Fahrt

Datum:
Di. 11. Juni 2024
Von:
Martin Eisenbach

Rückblick auf die Taizéfahrt 2024

Haben Sie schon einmal für 2500 Menschen gekocht?? Sicher nicht.

Aber – bei unserer Taizéfahrt in diesem Jahr während des Wochenendes von Christi Himmelfahrt haben sechs junge Erwachsene zusammen mit Gemeindereferent Bernhard Kreß diese Erfahrung gemacht!!

Als wir dieses Jahr mittwochs in Taizé ankamen, wurden die älteren Jugendlichen in unserer Gruppe sofort zu einem sozialen Dienst verpflichtet. Das ist zwar immer so – auch in den vergangenen Jahren – aber in diesem Jahr war die freiwillige Unterstützung besonders wichtig.

Normalerweise gibt es in Taizé immer die sog. Volunteers, Jugendliche, die bereit sind für eine längere Zeit in Taizé zu bleiben und dort dann auch Dienste zu übernehmen, ähnlich wie bei uns in Deutschland Jugendliche im freiwilligen sozialen Jahr zum Beispiel. Aber in diesem Jahr sind in Taizé zumindest zurzeit nicht genügend Freiwillige vor Ort und so müssen auch die Kurzbesucher - je nachdem – richtig mit anpacken.

Unsere o.g. Gruppe musste täglich etwa drei Stunden schnippeln, schneiden, vorbereiten, natürlich zusammen mit anderen freiwilligen Helfern, und dann in riesigen Töpfen das Mittagessen für 2500 Menschen zubereiten.

Ein großer Topf fasst etwa 300 Portionen, je nachdem was gekocht wird, gewürzt wird nicht mit feinen Prisen sondern mit Packungen von Gewürzmischungen, umgerührt wird auch mit entsprechend großen Kochlöffeln – und am Ende müssen dann noch die riesigen Töpfe auch wieder gereinigt werden.

Natürlich werden die Hygienevorschriften entsprechend eingehalten und alles wird auch überwacht, kontrolliert und portioniert.

Alles in allem hat die Arbeit der Gruppe viel Spaß gemacht – und keiner hat sich darüber beklagt! Als wir anderen dann davon wussten, haben wir immer wieder auch gelobt und gemeint, es habe gut geschmeckt und sie hätten gut gekocht.

Alle, die in diesem Jahr mitgefahren sind, waren nicht zum ersten Mal dabei... Alle wussten, was uns in Taizé erwartet. Aber – wie hat eine 16jährige junge Mitfahrerin gemeint, die zum dritten Mal dabei war: dreimal dabei gewesen, jedes Jahr war anders, aber jedes Mal war es super.

Was für die Jugendlichen in Taizé „super“ ist, lässt sich schwer beschreiben. Mittwochs abends nach unserer Ankunft, wenn das erste gemeinsame Abendgebet in der schlichten Taizékirche stattfindet, da sprechen fast alle von Gänsehaut-Gefühl und Angekommensein und dass es gut ist, wieder hier zu sein. Das geht auch Erwachsenen so.

Eine Gebetszeit in Taizé besteht zum einen aus vielen verschiedenen einzelnen Gesängen, die oft und oft wiederholt werden, in ganz verschiedenen Sprachen, aber auch immer wird ein Bibeltext in französisch, englisch, manchmal auch deutsch gelesen, Fürbitten gesprochen, das Vater Unser gemeinsam gebetet oder gesungen.

Nach dem Evangelium in mehreren Sprachen folgt eine Stille, die dauert je nachdem 7 bis 8 Minuten und viele sagen hinterher, diese Stille tut einfach gut. Abends – nach dem Gebet besteht auch die Möglichkeit mit einem der Brüder zu reden. Sie sind einfach da und wenn man nicht reden will, kann man auch nur gesegnet werden.

Die Gemeinschaft in Taizé besteht aus etwa 100 Männern aus allen Altersgruppen. Tagsüber gehen sie unterschiedlichen Tätigkeiten nach. Der Tag in Taizé ist genau strukturiert. Morgens, mittags und abends findet jeweils eine Gebetszeit statt.

 

Natürlich gibt es auch feste Mahlzeiten. Dieses Jahr mussten wir lange anstehen, denn es kamen viele nach Taizé!! Franzosen, Deutsche, Schweizer, Niederländer und Schweden waren die vorherrschenden Nationen.

Vormittags und nachmittags ist auch jeweils nach Altersgruppen getrennt eine Bibeleinführung. Die Bibeleinführung der 15/16-jährigen, bei der ich dabei war, war abwechslungsreich und interessant. Bruder Matthew hatte die Jugendlichen fasziniert und für die gewählten Themen interessiert.

Ist man von Taizé wieder zurück in der Heimat, da kann es sein, dass man noch tagelang Melodien und Texte im Ohr hat, Ohrwürmer sozusagen.

Bei mir war es in diesem Jahr eines der neuen Lieder, das da lautete: „Zu wem, zu wem soll´n wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“

Barbara Schwarz