Angelusgebet

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Der „Engel des Herrn“, nach dem lateinischen Anfangswort auch „Angelus“ genannt, ist ein Gebet der katholischen Kirche. Es wird morgens, mittags und abends zum Glockenläuten gesprochen. Daher stammt auch die Bezeichnung „Angelusläuten“. Der „Angelus“ setzt sich aus drei Betrachtungen zur Menschwerdung Christi, drei „Ave Maria“ und einem abschließenden Gebet zusammen. Der vollständige Gebetstext lautet:

Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und sie empfing vom Heiligen Geist.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. 
Du bist gebenedeit unter den Frauen, 
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. 
Heilige Maria, Mutter Gottes, 
bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach Deinem Wort.

Gegrüßet seist du, Maria ...

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.

Gegrüßet seist du, Maria ...

Bitte für uns, Heilige Gottesmutter, auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

Allmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt. Lass uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung gelangen. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen.

In der Osterzeit wird statt des „Ave Maria“ das „Regina Coeli“ („Freu dich, du Himmelkönigin“) gebetet.

Die heute übliche Form des Angelus hat sich schrittweise ab dem 13. Jahrhundert entwickelt. Im 16. Jahrhundert wurde das Mittagsläuten eingeführt. Seit dieser Zeit wird das dreimalige Läuten am Tag so gedeutet, dass das Morgenläuten an die Auferstehung, das Mittagsläuten an den Leidensweg und das Abendläuten an die Menschwerdung Christi erinnern soll. Die heutige Form des „Angelus“ wurde 1571 von Papst Pius V. eingeführt.

am (MBN)