Gründonnerstag

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Am Abend des Gründonnerstags beginnt innerhalb der Karwoche das so genannte Triduum Sacrum, also die Feier der drei österlichen Tage (Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag), an denen die Christen des Leidens, des Sterbens und der Auferstehung Jesu Christi gedenken. Im Mittelpunkt des Abendmahlsamtes am Gründonnerstag steht das Gedächtnis des Letzten Abendmahls Christi am Vorabend seiner Kreuzigung. Die Trauer über das Leiden und Sterben Jesu wird in diesem Gottesdienst dadurch symbolisiert, dass nach dem Gloria Orgel und Glocken bis zur Osternacht schweigen. Eingebunden ist in diesen Gottesdienst oft auch eine Fußwaschung, die daran erinnert, dass Jesus an diesem Abend seinen zwölf Jüngern die Füße gewaschen hat.

Mit der Fußwaschung wird zum Ausdruck gebracht, dass Christen einander dienen sollen. Im Neuen Testament sagt Jesus dazu: „Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. Amen, amen, ich sage euch: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr und der Abgesandte ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat. Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt." (Joh 13, 14-17)

Am Ende des Gottesdienstes werden die konsekrierten (zu deutsch: geweihten) Hostien in einer Prozession zu einem Seitenaltar gebracht und der Hauptaltar abgeräumt. Zur Kommunionfeier in der Karfreitagsliturgie werden die bereits am Gründonnerstag geweihten Hostien an die Gläubigen ausgeteilt. Dieses so genannte eucharistische Brot, das im Tabernakel aufbewahrt wird, ist für Katholiken ein Realsymbol für die Gegenwart Christi. In vielen katholischen Gemeinden findet im Anschluss an den Gottesdienst am Gründonnerstag eine Nachtwache statt - in Anlehnung an die im Neuen Testament überlieferte Nachtwache der Jünger Jesu am Ölberg. Seinen Namen verdankt der Gründonnerstag nicht der Farbe Grün, obwohl manche Volksbräuche vorsehen, dass an diesem Tag „Grüne Speisen" auf dem Tisch stehen. „Grün" leitet sich wahrscheinlich von dem althochdeutschen Wort „grinen" ab - „greinen", „weinen", „klagen".

tob (MBN)