Sakrament / Sakramentalie

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In der Katholischen Kirche gibt es sieben Sakramente: Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße, Krankensalbung, Weihe und Ehe. Ein Sakrament ist ein Zeichen, durch das der Mensch seinen Glauben bezeugt und in dem gleichzeitig Gott für den Menschen erfahrbar wird. Die Sakramente machen Gottes Heilszusage an den Menschen sichtbar und hörbar. „Das Geschenk des Glaubens, der den Menschen das Heil in Christus suchen lässt“, ist die Voraussetzung für das Verständnis eines Sakramentes als Heilsbegegnung mit Christus (aus dem Beschluss „Schwerpunkte der Sakramentenpastoral“ der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland vom November 1974).

Der Kurz-Katechismus der Katholischen Kirche definiert die Sakramente folgendermaßen: „Die Sakramente sind sinnlich wahrnehmbare, wirksame Zeichen der Gnade, die von Christus eingesetzt und der Kirche anvertraut sind und durch die uns das göttliche Leben gespendet wird.“ Zu einem Sakrament gehören zwei Bestandteile: das sakramentale Wort (z.B. „Ich taufe Dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“) und das sakramentale Zeichen (beispielsweise Übergießen mit Wasser in der Taufe). Als so genannte „große Sakramente“ sind in der kirchlichen Tradition Taufe und Eucharistie hervorgehoben: die Taufe als Eingliederung in die Kirche und die Eucharistie als Quelle und Höhepunkt des kirchlichen Lebens.

Nach katholischem Verständnis sind die Sakramente von Jesus Christus eingesetzt. Christus, der als Ur-Sakrament verstanden wird, ist auch der eigentliche Spender der Sakramente. Die Einsetzung durch Christus bedeutet jedoch nicht, dass er bei allen Sakramenten den Ritus festgelegt hat. Gemeint ist damit, dass die Sakramente in seinem Wirken bereits grundgelegt sind.

Sakramente haben immer Gemeinschaftscharakter. Sie sind niemals private Handlungen, sondern stets liturgische Feiern der Kirche. Das lateinische Wort „sacramentum“ ist die Übersetzung des griechischen Wortes „mysterion“, das übersetzt „Geheimnis“ bedeutet. Ursprünglich bezeichnete das Wort „sacramentum“ den Fahneneid von Soldaten oder die Kautionssumme vor Gericht.

Sakramentalie

Von den Sakramenten zu unterscheiden sind die so genannten Sakramentalien. Dazu gehören in erster Linie Segnungen zu den verschiedensten Anlässen, wie zum Beispiel die Segnung eines Hauses, der Speisesegen an Ostern, eine Altarweihe oder auch das einfache Tischgebet. Die Sakramentalien sind Zeichen, die den Sakramenten ähnlich sind. Sie sind von der Kirche eingesetzt worden, während die Sakramente von Jesus Christus eingesetzt worden sind. Bis zur Festlegung der Siebenzahl der Sakramente im zwölften Jahrhundert waren die Sakramentalien zu den Sakramenten gezählt worden.

In der Liturgie-Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils „Sacrosanctum Concilium“ vom 4. Dezember 1963 heißt es über die Sakramentalien: „Diese sind heilige Zeichen, durch die in einer gewissen Nachahmung der Sakramente Wirkungen, besonders geistlicher Art, bezeichnet und kraft der Fürbitte der Kirche erlangt werden. Durch diese Zeichen werden die Menschen bereitet, die eigentliche Wirkung der Sakramente aufzunehmen; zugleich wird durch solche Zeichen das Leben in seinen verschiedenen Gegebenheiten geheiligt.“ (SC 60)

tob (MBN)