Der Weltjugendtag (WJT) ist eine Veranstaltung der römisch-katholischen Kirche und wird vom Päpstlichen Rat für die Laien und von der Katholischen Kirche des jeweiligen Gastgeberlandes organisiert. Er richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 30 Jahren. Der WJT geht auf eine Initiative des im April 2005 verstorbenen Papstes Johannes Paul II. zurück: Im Jahr 1984 lud er zu einem „Internationalen Jubiläum der Jugend“ nach Rom ein. Die zunächst als einmaliges Ereignis geplante Veranstaltung wurde so begeistert aufgenommen, dass Johannes Paul II. 1985 das von den Vereinten Nationen ausgerufene „Jahr der Jugend“ zum Anlass nahm, den Weltjugendtag zur festen Einrichtung zu erklären.
Seitdem lud das Kirchenoberhaupt jedes Jahr junge Christen aus aller Welt zu einem Treffen ein. Dabei findet der Weltjugendtag im Wechsel in kleinerem Rahmen in den Bistümern und dann wieder als weltweites Großtreffen statt. Die Orte der internationalen Weltjugendtage waren: Rom (1984 und 1985), Buenos Aires (1987), Santiago de Compostela (1989), Tschenstochau (1991), Denver (1993), Manila (1995) Paris (1997), Rom (2000), Toronto (2002) Köln (2005) und Sydney (2008). Der nächste internationale Weltjugendtag findet 2011 in Madrid statt.
Vom 11. bis zum 21. August 2005 fand erstmals ein internationaler Weltjugendtag in Deutschland statt. Nach den Tagen der Begegnung in den deutschen Diözesen (11. bis 15. August) versammelten sich die internationalen Gäste mit ihren Gastgebern zu den zentralen Veranstaltungen im Erzbistum Köln. Am Ende des WJT wurden über 420.000 registrierte Pilger aus 197 Nationen gezählt sowie über 780 Bischöfe, darunter 60 Kardinäle, und über 10.000 Priester aus aller Welt. Zudem hatten sich 8.152 Journalisten akkreditiert, mehr als beim Kölner Weltwirtschaftsgipfel 1999.
Zentraler Programmpunkt der ersten drei Tage waren die Katechesen der Bischöfe, dazu gab es ein vielfältiges Programm mit Gebeten, Workshops und Diskussionsangeboten. Daneben gab es ein Kulturprogramm sowie Beichtzentren und so genannte „Geistliche Zentren“. Am Donnerstag, 18. August, wurde Papst Benedikt XVI. in Köln erwartet. Am Samstag, 20. August, machten sich die Teilnehmer zum Marienfeld bei Frechen östlich von Köln auf. Dort fand am Samstagabend die Vigilfeier mit dem Papst statt. Anschließend war die Übernachtung der Jugendlichen auf dem Gelände vorgesehen, um am Sonntag, 21. August, die Abschlussmesse mit dem Heiligen Vater zu feiern. Rund 1,1 Millionen Menschen nahmen an der Abschlussmesse teilgenommen.
Das Weltjugendtagskreuz ist ein wichtiges Element der geistlichen Vorbereitung auf den. Weltjugendtag. Das schlichte Holzkreuz wurde zum „Heiligen Jahr der Erlösung“ 1983 auf dem Petersplatz in Rom aufgestellt. Es ist 3,80 Meter hoch, 1,75 Meter breit und wiegt 31 Kilogramm. Papst Johannes Paul II. hat es zum Abschluss des Heiligen Jahres der Jugend der Welt anvertraut. Bei der Aussendung am 22. April 1984 in Rom sagte der Papst: „Meine lieben jungen Menschen, zum Abschluss des Heiligen Jahres vertraue ich Euch das Symbol dieses Jubiläumsjahres an: das Kreuz Christi. Tragt es durch die Welt als ein Zeichen für Christi Liebe zur Menschheit, und verkündet allen, dass wir nur im Tod und der Auferstehung Christi Heil und Erlösung finden können.“ Nach der Aussendung hieß es zunächst noch „Heilig-Jahr-Kreuz“, später auch „Jubiläumskreuz“, „Pilgerkreuz“ oder „Jugendkreuz“. Wenn das Weltjugendtagskreuz nicht in der Welt unterwegs ist, wird es in der Kapelle des Jugendzentrums San Lorenzo in Rom aufbewahrt.
Seit Palmsonntag 2003 begleitet die Marienikone „Salus Populi Romani“ den Weg des Weltjugendtagskreuzes. Bei der Übergabe sagte Papst Johannes Paul II.: „Sie wird ein Zeichen der mütterlichen Gegenwart Marias an der Seite der Jugendlichen sein, die ebenso wie der Apostel Johannes dazu berufen sind, die Muttergottes in ihrem Leben aufzunehmen.“ Die Ikone ist rund 1,20 Meter hoch, 80 Zentimeter breit und wiegt 15 Kilogramm. Im Vorfeld des XX. Weltjugendtages in Köln im Jahr 2005 waren Kreuz und Ikone vom 21. Februar bis zum 7. März 2005 im Bistum Mainz unterwegs.
am (MBN)