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Mainz. Der Mainzer Weihbischof, Dr. Werner Guballa, hat der Gemeinde St. Nikolaus in Mainz-Mombach im Rahmen eines Festgottesdienstes am Donnerstag, 6. Dezember, eine Nikolausreliquie übergeben. Eine Pilgergruppe um Pfarrer Gottfried Keindl war Ende September nach Bari in Italien gereist, um die Reliquie von den Dominikanern in Empfang zu nehmen, die seit 1951 die dortige Basilika im Auftrag des Heiligen Stuhls verwalten.
Bereits in der Nikolausüberlieferung ist von einer Flüssigkeit die Rede, die aus dem Sarg des heiligen Nikolaus floss. Später schütteten Pilger, die zu seinem Grab in Myra kamen, zusätzlich Öl in das Grab, das wieder aufgefangen wurde, nachdem es die Gebeine des Heiligen berührt hatte. Auch nach der Übertragung der Gebeine nach Bari 1087 bildete sich im Sarg eine Flüssigkeit. Inzwischen ist der Sarg luftdicht abgeschlossen. Trotzdem findet sich bei der jährlichen Öffnung am 9. Mai eine geringe Menge dieser Flüssigkeit, für deren Herkunft es bisher keine natürliche Erklärung gibt. Dieses „Oleum Sancti Nocolai“ oder „Santa Manna“ wird heute in geweihtem Wasser aufbewahrt und als Reliquie an Nikolauskirchen übergeben.
Weihbischof Guballa wies in seiner Predigt darauf hin, dass im Wappen des Stadtteils Mainz-Mombach der heilige Nikolaus vertreten sei - angedeutet im Bischofsstab mit den drei goldenen Kugeln. Er sagte, dass in Mombach „Menschen unterschiedlichster Prägung“ leben. „Die Vielfalt, die es in den Unterschieden gibt, ist nicht Anlass zum Gegensatz, sondern bleibt Herausforderung, miteinander das Leben zu teilen. Darauf kommt es an.“ Es bezeichnete es als ein gutes Zeichen, dass viele Vertreter der Mombacher Vereine zu dem Gottesdienst gekommen seien. „Im sozialen, im karitativen, im sportlichen Bereich, im Miteinander von Festen, Feiern und Fassnacht wird deutlich, dass Gemeinsinn um des Menschen willen ein hoher Wert ist, den es immer mehr zu vertiefen gilt.“
Guballa wies darauf hin, dass die drei Mombacher Pfarreien Heilig Geist, Herz Jesu und St. Nikolaus sich im vergangenen Jahr als erste im Bistum Mainz für eine Fusion entschieden hatten und „auf diesem Weg zu einer effektiven und den Erfordernissen der Zeit entsprechenden Gemeinschaft gefunden haben“. Pfarrer Keindl bezeichnete die Reliquie als „Auftrag für uns in Mombach“. Wörtlich sagte er: „Es geht nicht um irgendein Mirakel. Es geht darum, dass wir unseren Blick nicht verschließen vor der Not dieser Welt. Wir brauchen Beispiele, um uns unserer eigenen Verantwortung in der Welt bewusst zu werden und sie wahrzunehmen.“
Am 6. Dezember feiern die christlichen Kirchen das Fest des heiligen Nikolaus. Historisch weiß man über den Bischof von Myra - ein Ort an der türkischen Mittelmeerküste - wenig; wahrscheinlich lebte er in der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts. Die Verehrung des Heiligen ist seit dem sechsten Jahrhundert im Osten bekannt, seit der Überführung der Reliquien ins süditalienische Bari 1087 breitete sich seine Verehrung auch im Westen aus.
Nikolaus zählt zu den beliebtesten Heiligen der östlichen und westlichen Kirche. Schon früh wurde er aufgrund seiner Güte verehrt, eine Charaktereigenschaft, die auch für die zahlreichen Legendenberichte kennzeichnend ist. So befreite er drei zu Unrecht verurteilte Offiziere, verhalf drei Mädchen durch eine Geldspende zur Heirat oder rettete ein Schiff aus Seenot. Nikolaus ist daher Patron der Gefangenen, der Kinder, der Seefahrer, aber auch der Bäcker und Schüler. Viele Kirchen sind ihm geweiht, er ist zudem Patron von Städten und Ländern (Russland).
Schon länger als der Martinstag ist der Nikolaustag der Tag der Kinder. Seit dem 14. Jahrhundert feierten Klosterschüler ihren Patron am 6. Dezember mit der Wahl eines Kinderbischofs, der einen Tag lang symbolisch die Rolle des Abtes oder Bischofs einnahm. Bekleidet mit einer Mitra und den Gewändern eines Bischofs besuchte der Kinderbischof die Klosterschule, bestrafte und belohnte Schüler. Als Lohn erhielten die Kinder Süßigkeiten. Bis heute lebt der Brauch fort, Kinder am Nikolaustag zu beschenken. Erst Martin Luther verlegte die Bescherung mit Geschenken vom Nikolaustag auf das Weihnachtsfest. In Holland allerdings ist der 6. Dezember Geschenktag geblieben. Die Gestalt des Knechts Rupprechts, Hans Muff oder Krampus als Schreckensfiguren neben dem gutmütigen Nikolaus gehen auf Geistervorstellungen und Geisterabwehr zurück.
tob/am (MBN)
München. Die Bewerbungsfristen für die Ausbildungsangebote des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp) in München rücken näher. Das ifp ist die Journalistenschule in Trägerschaft der Katholischen Kirche in Deutschland. Wer als Abiturient oder mit abgeschlossenem Studium Volontär in der katholischen Presse oder im privaten Hörfunk werden will, kann sich bis zum 1. März 2008 bewerben. Wer sich als Abiturient oder Student parallel zum Studium in der studienbegleitenden Journalistenausbildung für einen Medienberuf qualifizieren will, kann sich bis zum 31. Mai 2008 für ein Stipendium bewerben.
Die Hörfunk- und Printvolontäre durchlaufen eine zweijährige Ausbildung in kirchlichen Medien und nehmen an der überbetrieblichen multimedialen Ausbildung des ifp teil. Zudem werden mehrere Praktika im nicht-kirchlichen Bereich absolviert. Die studienbegleitende Journalistenausbildung richtet sich an katholische Studierende aller Fachrichtungen und findet überwiegend in den Semesterferien statt.
In den mehrwöchigen ifp-Seminaren werden Stipendiaten und Volontäre in den Presse-, Hörfunk-, Online- und Fernsehjournalismus sowie in das crossmediale Arbeiten eingeführt. Referenten sind ausschließlich erfahrene Praktiker. Die Ausbildung hat das Ziel, unter realitätsnahen Bedingungen druck- und sendefähige Beiträge zu produzieren. Ab 2008 findet die Seminararbeit überwiegend in München statt. Dort entsteht ein modernes Schulungszentrum mit eigenem Fernseh- und Hörfunkstudio. Außerdem vermittelt das ifp mehrwöchige Praktika bei Zeitungen und Nachrichtenagenturen sowie im Radio und beim Fernsehen.
Hinweis: Kontakt und Informationen zur Bewerbung: Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp), Rosenheimer Str. 145 b, 81671 München, Tel. 089-5491030, Fax 089-5504486, E-Mail: info@ifp-kma.de, Internet: www.ifp-kma.de
ifp (MBN)
Mühlheim. Der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr hat die hauptamtlichen pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dekanat Rodgau dazu aufgerufen, die Kontakte zu den weiterführenden Schulen stärker zu pflegen. Es sei wichtig, an den weiterführenden Schulen Religionsunterricht zu geben, „auch wenn es nicht immer einfach“ sei. „Wer in den Schulen ist, hat wirklichen Kontakt zu der Welt der Jugendlichen“, sagte Neymeyr. Außerdem plädierte der Weihbischof für Absprachen in den Pfarrgruppen und Pfarreienverbünden des Dekanats über den Kontakt zu den Religionslehrern an den weiterführenden Schulen: „Das ist eine Chance für eine echte Vernetzung von Gemeinde- und Schulpastoral.“ Über den Religionsunterricht hätten Jugendliche die quantitativ größte Begegnung mit der Kirche, dies gelte es zu nutzen.
Der Weihbischof äußerte sich anlässlich der Schlusskonferenz im Dekanat Rodgau am Mittwoch, 5. Dezember, im Gemeindezentrum der katholischen Pfarrgemeinde St. Markus in Mühlheim. Neymeyr hatte vom 22. August bis 5. Dezember das Dekanat Rodgau visitiert und unter anderem Einzelgespräche mit allen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geführt und zahlreiche Einrichtungen besucht. Außerdem fanden in fast allen Gemeinden Begegnungen mit Ehrenamtlichen statt. Im Dekanat Rodgau leben rund 54.000 Katholiken, die 39 Prozent der Bevölkerung stellen.
Bei dem Treffen appellierte der Weihbischof auch für ein verstärktes missionarisches Engagement. „Wir sollten uns nicht scheuen, missionarische Christen zu sein“, sagte Neymeyr. Es sei wichtig, sowohl die gewachsenen Pfarrgemeinden zu begleiten, als auch auf Nichtmitglieder zuzugehen. „Wir müssen die Menschen befähigen, von Gott zu reden“, betonte der Weihbischof. Gleichzeitig gelte es, die Glaubensentscheidung des Einzelnen zu respektieren. Man müsse sich bewusst machen, dass das so genannte „Traditionschristentum“ aussterbe – auch im Dekanat Rodgau, sagte Neymeyr. Darum sollten die Kerngemeinden gestärkt und diejenigen begleitet werden, die „auf der Suche“ seien.
Neymeyr nahm auch Bezug auf die Feier der Sonntagsmessen. Bei der Feier der Liturgie sollte sich in der Kirche „ein Raum für Gott“ öffnen, damit für die Gottesdienstbesucher „eine Gotteserfahrung“ möglich werde. Der Weihbischof zitierte in diesem Zusammenhang aus einer Ansprache von Papst Benedikt XVI. im Stift Heiligkreuz in Österreich vom 9. September dieses Jahres, in der es unter anderem heißt: „Gestaltet die heilige Liturgie aus dem Hinschauen auf Gott in der Gemeinschaft der Heiligen, der lebendigen Kirche aller Orte und Zeiten so, dass sie zu einem Ausdruck der Schönheit und Erhabenheit des menschenfreundlichen Gottes wird!“
Zudem bat der Weihbischof unter anderem darum, im Dekanat Rodgau einen Dekanatsrat zu bilden. Es sei wichtig, dass das Dekanat auch in den diözesanen Gremien vertreten sei. „Themen für einen Dekanatsrat können beispielsweise der Religionsunterricht, die Erwachsenenfirmung oder Glaubenskurse sein“, sagte Neymeyr. Auch ermutigte der Weihbischof zu einem verstärkten Engagement in der Notfallseelsorge. „Von Seelsorgern erwartet man, dass gerade sie sich vor Notsituationen nicht drücken“, betonte er. Die Notfallseelsorge sei ein wichtiger „seelsorglicher Dienst“, der „natürlich auf den Terminplan keine Rücksicht nehme – wie andere Seelsorge auch“, sagte Neymeyr.
am (MBN)
Mainz. Die Gestaltung des Theologiestudiums im Rahmen des Bologna-Prozesses war ein Schwerpunkt des 37. Gespräches zwischen Bischöfen und Theologen aus dem deutschen Sprachraum in Mainz. Grundlage war das Papier „Eckpunkte für die Studienstruktur in Studiengängen mit Katholischer oder Evangelischer Theologie/Religion“. Das Positionspapier ist bereits vom Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz in Abstimmung mit dem Vatikan und der Evangelischen Kirche verabschiedet worden. Die Kultusministerkonferenz wird die Eckpunkte in dieser Woche beraten. Die getroffenen Regelungen sollen im Jahr 2010 evaluiert werden.
Grundsätzlich sollen auch künftig für die Einrichtung sämtlicher Studiengänge mit Katholischer oder Evangelischer Theologie neben dem Hochschulrecht die staatskirchlichen Vorgaben beachtet werden. Das bedeutet, dass für die Einrichtung eines Studienganges nach wie vor die Zustimmung der zuständigen kirchlichen Stelle notwendig ist. Entsprechend den kirchlichen Vorgaben ist für ein theologisches Vollstudium, das für das Priesteramt oder den Beruf des Pastoralreferenten qualifiziert, auch weiterhin eine fünfjährige Regelstudienzeit mit einer akademischen oder kirchlichen Prüfung erforderlich. Die Qualifizierung für das Lehramt wird künftig über Bachelor- und Masterstudiengänge erbracht.
Vorgestellt wurde zudem das Internetportal www.katholische-theologie.info, das ab dem 15. März 2008 im Internet verfügbar sein wird. Das Portal soll die vorhandenen Informationen über die Katholische Theologie im deutschsprachigen Raum - Deutschland, Österreich und Schweiz - , die theologischen Fakultäten und Ausbildungsstätten sowie ihre Studienangebote bündeln und vernetzen. Die Initiative zu dem neuen Portal ging vom Katholisch-Theologischen Fakultätentag aus. Das Portal wird von einem Beirat begleitet, dem neben Mitgliedern des Fakultätentages Vertreter des Sekretariates der Deutschen Bischofskonferenz, der Arbeitsgemeinschaft theologischer Disziplinen, der Bundeskonferenz der wissenschaftlichen Assistenten und der Arbeitsgemeinschaft Studierende der Theologie angehören. Weitere Themen des Theologengesprächs waren die Akkreditierung theologischer Vollstudiengänge in Deutschland, die inhaltlichen Anforderungen für die Religionslehrerausbildung und die Entwicklung der theologischen Fakultäten.
An dem Treffen im Mainzer Kolpinghaus hatten auf Einladung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, unter anderen Erzbischof Alois Kothgasser, Salzburg/Österreich, der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff, Vorsitzender der Kommission für Wissenschaft und Kultur der Deutschen Bischofskonferenz, und Bischof Dr. Kurt Koch, Solothurn/Schweiz, teilgenommen. Moderiert wurde das Gespräch von Professor Benedikt Kranemann, Erfurt. Das nächste Theologengespräch findet am Montag, 19. Mai 2008, in Mainz statt.
tob (MBN)
Mainz. „Gerechtigkeit und Versöhnung erfordern zunächst eine Anerkennung von Schuld sowie Wiedergutmachung gegenüber den Opfern statt Verschweigen oder Verdrängen von Menschenrechtsverletzungen.“ Das sagte der peruanische Menschenrechtler Professor Salomón Lerner, Lima, bei einem Studiennachmittag am Samstag, 8. Dezember, im Erbacher Hof in Mainz. Zu der Veranstaltung hatten das Bildungswerk der Diözese Mainz und das Referat Weltkirche/Gerechtigkeit und Frieden des Bischöflichen Ordinariats Mainz eingeladen; sie stand unter der Überschrift „Yuyanapaq - Die Wahrheit wird Euch befreien“. Lerner ist derzeit auf Einladung des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat im Rahmen der Weihnachtsaktion in Deutschland. Die Weihnachtsaktion war am 2. Dezember dieses Jahres im Mainzer Dom eröffnet worden und steht unter der Überschrift „Gerechtigkeit jetzt und für alle Zeiten“.
Der Philosoph und Jurist Lerner war Rektor der päpstlichen Universität Perus, als er zum Vorsitzenden der peruanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission berufen wurde. In Peru sei die Zeit von 1980 bis 2000 vor allem durch bewaffnete Konflikte zwischen der Untergrundorganisation „Leuchtender Pfad“ („Sendero Luminoso“) und Militär und Polizei geprägt gewesen, sagte Lerner. Hinzu kamen Übergriffe auf die indianische Bevölkerung. Die Wahrheits- und Versöhnungskommission habe 69.230 Fälle von Ermordungen oder Verschleppungen ermittelt, die sie unter anderem in öffentlichen Anhörungen publik machte, sagte Lerner. Zudem sei das Versagen der staatlichen Institutionen in dieser Phase (Justiz, Polizei, Politik etc.) benannt worden.
Dass Versöhnung und Gerechtigkeit nach einer Phase von Menschenrechtsverletzungen kein fernes exotisches Thema sei, machte Dr. Hartmut Heidenreich, Direktor des Bildungswerks der Diözese Mainz, in seiner Einführung deutlich – Heidenreich wies auf die Aufarbeitung der NS- und Stasi-Zeit in Deutschland hin. Hans Hillenbrand, der seit 40 Jahren in Cajamarca/Peru lebt und aus dem Bistum Mainz stammt, sprach über die Sozialpastoral der katholischen Kirche unter Bischof Dammert Bellido. Sie habe zum Selbstbewusstsein und zur Bildung der Bauern in Lateinamerika beigetragen und die Betätigung des „Leuchtenden Pfads“ in der nördlichen Andenregion erschwert.
hh/am (MBN)
Butzbach. Bei einem „Tag der Arbeitswelt“ hat der Mainzer Weihbischof Dr. Werner Guballa am Donnerstag, 6. Dezember, den Textilhersteller „Hess Natur“ in Butzbach besucht. Geschäftsführerin Katrin Kinza gab mit ihren Mitarbeitern einen Einblick in Produktionsbedingungen und Unternehmensphilosophie der Firma, die mit rund 330 Mitarbeitern etwa 71 Millionen Euro im Jahr umsetzt. Der Besuch, an dem auch Dekan Hans-Joachim Wahl aus Bad Nauheim teilnahm, fand im Rahmen der seit August laufenden Visitation des Dekanates Wetterau-West durch Weihbischof Guballa statt. Organisiert worden war der Besuch durch Betriebsseelsorger Richard Kunkel.
tob (MBN)
Mainz. Der langjährige Dom- und Diözesankonservator und Direktor des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums in Mainz, Dr. Wilhelm Jung, vollendet am Sonntag, 16. Dezember, sein 85. Lebensjahr. Jung arbeitete von 1953 bis 1964 im Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz. Nach zwischenzeitlicher Tätigkeit als Gebietskonservator für den Regierungsbezirk Aachen und den Kreis Euskirchen war er ab 1969 für das Bistum Mainz tätig. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1988 nahm er die Ämter des Diözesankonservators und Museumsdirektors wahr. In Mainz gestaltete Jung zwei Jubiläen maßgeblich mit: die 2000-Jahrfeier der Stadt Mainz 1962 und 1975 die Feiern „1000 Jahre Mainzer Dom“.
Als Diözesan-Konservator war Jung für die Kaiserdome in Worms und Mainz verantwortlich sowie für 300 denkmalgeschützte Kirchen im Bistum Mainz. Kardinal Karl Lehmann würdigte Jung als einen Menschen, der „Denkmalpflege und Restaurationswesen, die sonst oft weit auseinander und im Streit miteinander liegen, zusammengebracht hat“.
In seiner Wahlheimat Mainz engagierte sich Jung darüber hinaus in Mainzer Vereinen und Verbänden. So war er lange Jahre zweiter Vorsitzender des Mainzer Altertumsvereins und Mitbegründer und Beiratsmitglied des Kulturfonds Mainzer Wirtschaft. Auch die Einführung des Aschermittwochs der Künstler und Publizisten durch Kardinal Hermann Volk ist ihm mit zu verdanken – Jung wollte eine Kölner Tradition auch in Mainz verwurzelt sehen. Jung gehörte lange dem Vorstand des Mainzer Verkehrsvereins an. In vielen Publikationen machte er seine kulturhistorischen und denkmalpflegerischen Einsichten und Erfahrungen einer größeren Öffentlichkeit zugänglich.
Wilhelm Jung wurde am 16. Dezember 1922 in Solingen geboren. Nach seiner Heimkehr aus britischer Kriegsgefangenschaft studierte er von 1946 bis 1952 Kunstgeschichte, Geschichte, Kirchengeschichte und Philosophie in Mainz. Für seine Verdienste wurde er mehrfach geehrt. Unter anderem erhielt er das Bundesverdienstkreuz (1982), den Päpstlichen Silvesterorden (1987), die Gutenbergplakette der Stadt Mainz (1988) und die Lindenschmit-Plakette des Mainzer Altertumsvereins.
am (MBN)
Mainz. Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Dezember ist das Jugend-Barockorchester Urubichá aus Bolivien derzeit wieder in Deutschland auf Tournee. Am Donnerstag, 13. Dezember, um 19.00 Uhr spielen die „Wunderkinder aus dem Tiefland“ in der Kirche St. Bonifaz in Mainz. Aufführen werden die Jugendlichen Meisterwerke des europäischen und amerikanischen Barock. Der Eintritt ist frei. Es wird um Spenden für benachteiligte Jugendliche aus Bolivien wird gebeten.
Im abgeschiedenen Dorf Urubichá hat die Musiktradition der Jesuitenmissionare bis heute überlebt. Mehr als 300 Jahre sind vergangen, seit die Jesuiten im bolivianischen Regenwald eintrafen. Mit barocker Musik wollten die Padres der indigenen Bevölkerung das Christentum näher bringen. In kurzer Zeit entwickelten sich die Chiquitano-Indígenas zu Barockmusikern, die virtuos in den prächtigen Jesuitenkirchen aufspielten. 1967 traf dort der deutsche Priester Walter Neuwirth ein. Mit Unterstützung des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat entwickelte er neue Perspektiven für das Dorf. Nachdem er eine Reihe von Sozial- und Bildungsprojekten umgesetzt hatte, erweckte Pater Walter die Tradition der Barockmusik wieder zum Leben. Heute hat das Dorf ein eigenes Jugendorchester, 20 Violinbauer und eine angesehene Musikschule. Die Absolventen des Instituts lehren inzwischen in der gesamten Region. Der Erfolg des Projekts hat andere Dörfer und Städte dazu ermutigt, eigene Orchester zu gründen und die bolivianische Barocktradition wieder zu beleben. Das Jugendorchester spielte bereits n Bolivien, Venezuela, Chile und Argentinien.
Auf Einladung von Adveniat und des Unternehmens Evonik Industries ist das Jugendorchester vom 14. November bis zum 15. Dezember zu Gast in Deutschland und Österreich. Unter dem Motto „Jugendliche helfen Jugendlichen“ spielen die 30 jungen Virtuosen für den guten Zweck. Die Erlöse aus der Konzertreise kommen in diesem Jahr dem Advenait-Schulprojekt „Fe y Alegría“ zugute. „Fe y Alegría“ gehört zu den angesehensten Bildungsbewegungen für Benachteiligte in ganz Lateinamerika. Fe-y-Alegría-Schulen gibt es vor allem in abgelegenen Gegenden auf dem Land und in den Randbezirken großer Städte. Ausgangspunkt für die Arbeit mit Lehrern, Eltern und Schülern bildet das christliche Wertefundament, das sich im gegenseitigen Respekt, in Solidarität und Nächstenliebe ausdrückt.
Hinweis: Adveniat-Spendenkonto 345, Bank im Bistum Essen (BLZ 360 602 95), Verwendungszweck: Fe y Alegria/BOL; Internet: http://www.adveniat.de
mib (MBN)
Mainz. Am Freitag, 14. Dezember, von 13.30 bis 17.00 Uhr sowie am Samstag, 15. Dezember, von 9.00 bis 17.00 Uhr findet auf dem Hof des Bischöflichen Ordinariates der alljährliche Weihnachtsbaumverkauf statt. Zudem gibt es einen kleinen adventlichen Markt, auf dem Kunsthandwerk und landwirtschaftliche Erzeugnisse angeboten werden. Der Erlös des Marktes und des Weihnachtsbaumverkaufs ist für den Mainzer Dombauverein bestimmt.
tob (MBN)
Mainz. Auch dieses Jahr wird wieder ein Kind in der Geburtsgrotte in Bethlehem seine Kerze entzünden und die Flamme als Friedenslicht nach Europa bringen. Die Pfadfinder und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz laden ein, am Sonntag, 16. Dezember, nach Mainz zu kommen, um die Flamme abzuholen und an andere Menschen weiterzutragen.
Nach einer Aussendungsfeier um 15.00 Uhr in der Kirche St. Peter (Große Bleiche/Petersplatz) werden über 500 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit ihren Kerzen zum Gutenbergplatz in die Mainzer Innenstadt ziehen. Dort werden sie auf dem 50 Breitengrad mit Menschen und Kerzen ein Standbild einer illuminierten Weltkugel bilden, um ein sichtbares Zeichen für die Hoffnung auf Frieden zu setzen. Drei Pfadfinder aus Dieburg bringen die Flamme von Wien nach Mainz zur Aussendungsfeier mit Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr und Diözesanjugendseelsorger Markus W. Konrad.
Das diesjährige Thema knüpft an das Motto zur 100-Jahr-Feier des Pfadfindens „Eine Welt. Ein Versprechen“ an. Mehr als 38 Millionen Pfadfinder in fast allen Ländern der Welt sind derzeit in der größten Jugendbewegung der Welt unterwegs. „Wir tun es in der Hoffnung, dass das Gute im Menschen trägt, und dass Menschen in Frieden leben wollen“, erklärt Christian Stamm, Diözesankurat der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG). Das Friedenslicht mache deutlich, dass wir im Einsatz für den Frieden nicht nur auf uns selbst, sondern auf Jesus Christus bauen können.
Nach der Aussendungsfeier tragen Pfadfinder der DPSG und des Mädchen- und Frauenverbandes PSG das Licht ins ganze Bistum Mainz. In Gemeinden, Kirchen, Familien, Einkaufszentren, bei Politikern, Medien und anderen Personen des öffentlichen Lebens wird es leuchten. An Heiligabend soll es als Friedenssymbol in vielen Häusern brennen. Die Pfadfinderinnen und der BDKJ werden die Flamme unter anderem an Ministerpräsident Kurt Beck (21. Dezember, 14.30 Uhr) weiterreichen. Auch bei zwei sozialen Einrichtungen, die mit Jugendlichen aus verschiedenen Ländern arbeiten, soll es brennen.
Seit 1994 beteiligen sich die Pfadfinder an der Aktion Friedenslicht, die ursprünglich auf eine österreichische Initiative zurückgeht. In der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem wird das Licht entzündet und anschließend nach Wien transportiert, von wo aus es in ganz Europa verteilt wird. Am 16.12. finden in über 30 deutschen Städten zentrale Aussendungsfeiern statt. Wer das Friedenslicht haben möchte, kann es ab Dienstag, 18. Dezember, bei „Kirche am Markt - Haus Nr. 10“ (Marktplatz vor dem Dom) abholen. Öffnungszeiten dienstags bis freitags von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr, samstags von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr.
Hinweis: Weitere Informationen über das Friedenslicht beim DPSG-Diözesanbüro unter Tel.: 06131/253-629 oder im Internet: http://www.dpsg-mainz.de
os (MBN)
Bad Nauheim. Unter dem Leitwort „Veni, veni Immanuel“ steht ein Konzert des Marburger Bachchores am Sonntag, 16. Dezember, um 16.00 Uhr in der katholischen Pfarrkirche St. Bonifatius in Bad Nauheim. Auf dem Programm steht Adventsmusik aus Deutschland, Russland und aus dem angloamerikanischen Raum. Leiter des Chores ist Nicolo Sokoli, Regionalkantor für die Wetterauer Dekanate.
Hinweis: Der Eintritt beträgt acht bzw. sechs Euro. Weitere Informationen beim Regionalkantorat Bad Nauheim, Nicolo Sokoli, Karlstr. 35, 61231 Bad Nauheim, Tel.: 06032-931343
am (MBN)