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Berichte
Mainz. Am 25. Dezember jährt sich zum 200. Mal der Geburtstag von Wilhelm Emmanuel von Ketteler, der von 1850 bis zu seinem Tod 1877 Bischof von Mainz war. Wie aktuell das Wirken des oft als „Sozialbischof" oder als „Arbeiterbischof" bezeichneten Ketteler auch heute noch ist, belegt nicht zuletzt die erste Rede von Papst Benedikt XVI. bei seinem Deutschlandbesuch im September dieses Jahres. In seiner Begrüßungsansprache im Garten von Schloss Bellevue in Berlin (22. September) erinnerte der Papst mit einem Wort Kettelers an die Grundlagen der Gesellschaft. Wörtlich sagte er: „Es bedarf aber für unser Zusammenleben einer verbindlichen Basis, sonst lebt jeder nur noch seinen Individualismus. Die Religion ist eine dieser Grundlagen für ein gelingendes Miteinander. ‚Wie die Religion der Freiheit bedarf, so bedarf auch die Freiheit der Religion.‛ Dieses Wort des großen Bischofs und Sozialreformers Wilhelm von Ketteler, dessen zweihundertsten Geburtstag wir in diesem Jahr feiern, ist heute nach wie vor aktuell." Das Zitat stammt aus einer Rede Kettelers auf dem ersten Katholikentag 1848 in Mainz.
Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat seinen Vorgänger schon bei vielen Gelegenheiten gewürdigt. In einer Predigt anlässlich seines 125. Todestages am 13. Juli 2002 im Mainzer Dom sagte er: „Dies ist das erste, was wir von ihm lernen können: Der Seelsorger von Ketteler, der er zeitlebens blieb, hatte eine große Witterungsfähigkeit für soziale Not und ihre Herausforderungen. Er war nie einfach ein distanzierter Beobachter, sondern er ließ sich von der Not anrühren."
In einem Interview mit der Caritas-Zeitschrift „Sozialcourage" (Ausgabe 1/2011) führt der Kardinal diesen Aspekt weiter aus: „Bischof von Ketteler hat vor allem die Not und Armut vieler Menschen in der Arbeitswelt wahrgenommen und ist dabei nicht mehr ruhig geworden. Er hat zu unterschiedlichen Zeiten und mit verschiedenen Mitteln gegen diese Armut gekämpft, zuerst durch Beseitigung der wichtigsten Nöte auf karitativem Weg, schließlich aber durch die Forderung nach Sozialreformen und nach Einführung einer Sozialpolitik. Die Zeiten haben sich zwar inzwischen gewaltig geändert, aber seine entscheidende Einsicht, sensibel zu sein für die Not der anderen, bleibt brennend aktuell. Papst Benedikt XVI. hat in seiner ersten Enzyklika ‚Deus Caritas est' ausdrücklich auf Bischof Ketteler verwiesen und ihn als ‚Wegbereiter' für die Frage nach der gerechten Struktur der Gesellschaft bezeichnet. Leo XIII., der die erste Sozialenzyklika ‚Rerum novarum' (1893) geschrieben hat, sagte, dass er auf Kettelers Schultern stehe."
Auch Papst Johannes Paul II. hat Ketteler sehr verehrt. Schon bei seinem ersten Deutschlandbesuch hatte Karol Wojtyla als Erzbischof von Krakau im September 1974 am Kettelergrab im Mainzer Dom gebetet und dies bei seinem Mainz-Besuch im November 1980 als Johannes Paul II. wieder getan. Jedes Jahr feiert der Diözesan- und Bezirksverband der Katholische Arbeiterbewegung (KAB) am Todestag (13. Juli) an seinem Grab im Mainzer Dom einen Gedenkgottesdienst.
Auch darüber hinaus ist das Gedenken an Ketteler im Bistum Mainz an vielen Stellen lebendig. Auf dem Mainzer Bischofsplatz direkt vor dem Bischofshaus befindet sich ein Denkmal für ihn, das 1993 nach einem Entwurf von Thomas Duttenhöfer errichtet worden ist. Im Ketteler-Cardijn-Werk in Griesheim werden seit 1992 Arbeitslose durch Beschäftigung und Qualifizierung unterstützt. Auch im Ketteler-Kolleg und -Abendgymnasium in Mainz, der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Schule, einer Berufbildenden Schule in Mainz, und der Bischof Ketteler-Schule für Erziehungshilfe und Kranke in Klein-Zimmern ist er präsent; ebenso im Offenbacher Ketteler-Krankenhaus, in Trägerschaft der von ihm gegründeten Schwestern von der Göttlichen Vorsehung. Auf einer eigens eingerichteten Internetseite sind zahlreiche Informationen und Bilder über Ketteler in Mainz zusammengefasst (www.bistum-mainz.de/ketteler).
Wilhelm Emmanuel von Ketteler wurde am 25. Dezember 1811 als sechstes von Maximilian Friedrich Freiherr von Ketteler und Clementine Freifrau von Ketteler in Münster in Westfalen geboren. Ab 1824 war er Schüler des Jesuiteninternats Brig in der Schweiz, wo er auch sein Abitur machte. Es folgte ein rechtswissenschaftliches Studium in Göttingen, Berlin, Heidelberg und München, bevor er 1833 Gerichtsreferendar am Land- und Stadtgericht Münster wurde. 1835 wurde er Regierungsreferendar in Münster. Im Jahr 1838 schied er aus Protest gegen die Verhaftung des Kölner Erzbischofs Clemens August von Droste-Fischering aus dem preußischen Staatsdienst aus.
Von 1841 bis 1843 studierte Ketteler Theologie in München. Am 1. Juli 1844 wurde er in Münster in Westfalen zum Priester geweiht. Seine erste Stelle als Kaplan übernahm er in Beckum in Westfalen. Ab 1847 war er Pfarrer in Hopsten im Kreis Tecklenburg. Im Jahr 1848 wurde er Abgeordneter der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche. Nach Niederlegung des Mandats wurde er 1849 Propst in St. Hedwig in Berlin. Am 15. März 1850 wurde er zum Bischof von Mainz ernannt und am 27. Juli durch den Freiburger Erzbischof Hermann von Vicari zum Bischof geweiht. 1870 wird er Abgeordneter für den Wahlkreis Tauberbischofsheim im ersten deutschen Reichstag. Er war Mitbegründer der Deutschen Zentrumspartei. Ketteler legt sein Mandat kurz nach Beginn des Kulturkampfes im Jahr 1872 nieder. Am 13. Juli 1877 stirbt Ketteler im Kapuzinerkloster Burghausen an der Salzach. Er wird am 18. Juli 1877 in der Marienkapelle des Mainzer Domes beigesetzt.
Besonders berühmt geworden sind Kettelers sechs Adventspredigten im Mainzer Dom, die er 1848 über „Die großen sozialen Fragen der Gegenwart" gehalten hat sowie seine Rede auf der Liebfrauenheide bei Offenbach vor Tausenden von Arbeitern unter der Überschrift „Die Arbeiterbewegung und ihr Streben im Verhältnis zu Religion und Sittlichkeit".
Hinweis: www.bistum-mainz.de/ketteler
tob (MBN)
Mainz. Im Vorfeld des 200. Geburtstages von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler (25. Dezember), der von 1850 bis 1877 an der Spitze des Bistums Mainz stand, findet in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz von Freitag, 25., bis Samstag, 26. November, eine Tagung statt. Ein Schwerpunkt wird dabei die Vorstellung der Buchneuerscheinung der Hirtenbriefe Kettelers sein, mit denen sich auch der Vortrag des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, befasst. Die Tagung steht unter der Überschrift „Freiherr Wilhelm Emmanuel von Ketteler - der unmodern Moderne (1811-1877). Zum 200. Geburtstag des wirkmächtigen Mainzer Bischofs". Veranstalter ist die Bistumsakademie Erbacher Hof in Zusammenarbeit mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz.
Die Hirtenbriefe werden am Freitagabend, 25. November, um 18.00 Uhr im Mainzer Dom vorgestellt. Zunächst wird der Intendant des Ludwigshafener Pfalzbaus, Professor Hansgünther Heyme, aus den sechs Adventspredigten lesen, die Ketteler im Jahr 1848 im Mainzer Dom gehalten hat. Um 19.00 Uhr schließt sich dann die Übergabe und Vorstellung der neu herausgegebenen Hirtenbriefe von Ketteler durch Kardinal Lehmann und Professorin Dr. Elke Lütjen-Drecoll, Präsidentin der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz, an. Die Ausgabe der „Sämtlichen Werke und Schriften" Kettelers in elf Bänden ist in den Jahren 1877 bis 2001 an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur durchgeführt worden. Den musikalischen Rahmen gestaltet Domorganist Daniel Beckmann. Um 19.45 Uhr lädt Kardinal Lehmann im Mainzer Haus am Dom zu einem Empfang zu Ehren Kettelers ein.
Den Tagungsteil am Samstag, 26. November, eröffnet Kardinal Lehmann im Erbacher Hof um 9.00 Uhr mit seinem Vortrag zu der Neuerscheinung („Bischof Emmanuel von Ketteler. Die Hirtenbriefe. Eine neue Sicht auf ein vergessenes Faktum"). Anschließend spricht der neue Pastoraltheologe an der Mainzer Universität, Professor Dr. Philipp Müller, zum Thema „‚Von nun an darfst du auf Erden kein anderes Interesse mehr haben als das Seelenheil der Menschen und ihre Not.' Bischof Kettelers Verständnis von Pastoral".
Sechs weitere Vorträge sind für diesen Tag vorgesehen: Um 11.00 Uhr „‚Jeder muss Hand anlegen, jeder muss mitwirken.' Zum Politikverständnis Wilhelm Emmanuel von Kettelers" von Dr. Andreas Linsenmann, Mainz, und um 11.45 Uhr „Ketteler und die Kulturkämpfe des 19. Jahrhunderts" von Professor Dr. Michael Kißener, Mainz. Nach dem Mittagessen spricht ab 14.00 Uhr der neue Direktor des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Winfried Wilhelmy, über „Die heimlich abgestohlene Physiognomie: Ikonographische Studien zu Bildnissen des Mainzer Bischofs Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler". Um 14.45 Uhr referiert Professor Peter Walter, Freiburg, über „Ketteler und Pius IX. Kritik bei ungebrochener Loyalität". Es folgen Beiträge von Professor Dr. Klaus Schatz SJ, Frankfurt St. Georgen („Ketteler und sein Verhältnis zu den Jesuiten") und des Direktors des Mainzer Dom- und Diözesanarchivs, Dr. Hermann-Josef Braun („Scheiterndes Tun - gelingendes Wirken?"), bevor die Tagung um 17.15 Uhr mit einem Abschlussgespräch endet.
Hinweis: Anmeldung erbeten bis spätestens 22. November bei der Bistumsakademie Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz; Tel.: 06131/257-521, Fax: 06131/257-525, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de, Internet: www.ebh-mainz.de
tob (MBN)
Mainz/Worms. Am Freitag, 11. November, sind in Worms, Alsfeld, Heidesheim, Offenbach-Lauterborn und Lorsch anlässlich der Caritas-Solidaritätsaktion „Eine Million Sterne: Damit Kinder leben" im Bistum Mainz wieder von zahlreichen Kerzen erleuchtete Plätze zu erleben. Bei der zentralen Lichteraktion der Diözese auf dem Wormser Ludwigsplatz ab 17.00 Uhr mit Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann werden 2.500 Kerzen entzündet. Weitere Lichteraktionen finden am Donnerstag, 10. November, in Dieburg und am Sonntag, 27. November (1. Advent) in Münster statt. Mit der diesjährigen Aktion setzen die Caritasverbände im Bistum Mainz ihre 2009 gestartete Aktion zusammen mit den Pfarrgemeinderäten der Diözese und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) für ein solidarisches Handeln mit Kindern und Jugendlichen aus armen Familien fort.
„Kinder- und Jugendarmut bleibt ein brennendes Problem in unserer Gesellschaft, wie auch die Zwischenbilanz zum Bildungs- und Teilhabepaket zeigt. 12.000 Postkarten weisen seit September auf die weiterhin ungenügende Förderung der Teilhabe und ungleiche Bildungschancen hin, regen zur Auseinandersetzung und zur Solidarität an", sagt Diözesancaritasdirektor Thomas Domnick. Wie nötig dies ist, zeigen die aus Sicht des Mainzer Diözesancaritasverbandes nicht bedarfsgerechte Anhebung des Kinderregelsatzes und der schleppende Start des Bildungs- und Teilhabepakets. „Die Umsetzung der geplanten bürokratischen Vereinfachungen bleibt abzuwarten, die geringe Lernförderung von nur drei Prozent und die fehlenden Rechte der Kinder von Asylsuchenden und Geduldeten zeigen, wie weit der Weg zu mehr Gerechtigkeit noch ist", unterstreicht Domnick.
„Die Lichteraktion soll alle in Worms ermutigen, beharrlich für gleiche Lebensverhältnisse ohne Angst vor Diskriminierung einzutreten", sagt der Wormser Caritasdirektor Georg Diederich und weist auf die sich öffnende Schere zwischen Arm und Reich hin. Diederich freut sich über die Jugendverbände, Kindertagesstätten, Pfarrgemeinden und Geschäfte, die die Aktion unterstützen und am 11. November zum Teil auch mitwirken werden. Seit 1. August sind rund 9.000 Streichholzbriefe von Pfarreien, Kindertagesstätten, Jugendverbänden und Caritaseinrichtungen bestellt worden. Mit einer Spende von zwei Euro pro Streichholzbrief werden Projekte mit und für arme Kinder und ihre Familien im Bistum Mainz sowie die Arbeit mit behinderten Kindern und Jugendlichen in Bolivien von Caritas International unterstützt. Mit dem dritten Euro werden die Streichholzbriefe und Kerzen der Lichteraktion finanziert.
Hinweis: Weitere Informationen beim Caritasverband für die Diözese Mainz, Stabsstelle Sozialpolitik und Verbandskommunikation, Axel Geerlings-Diel, Tel.: 06131/2826254, Bahnstraße 32, 55128 Mainz, E-Mail: axel.geerlings-diel@caritas-bistum-mainz.de, Internet: www.caritas-bistum-mainz.de
agd (MBN)
Mainz. Zum Fest des heiligen Martinus, Patron des Mainzer Domes und des Bistums Mainz (11. November), findet am Sonntag, 13. November, um 10.00 Uhr im Mainzer Dom ein Pontifikalamt mit Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr statt. Konzelebranten sind Dompräbendat Prälat Dr. Klaus-Leo Klein und Dompräbendat em. Monsignore David Nikolaus Becker. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernehmen die Domkantorei St. Martin und die Mainzer Dombläser unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft sowie Domorganist Daniel Beckmann an der Orgel. Um 15.00 Uhr feiert Weihbischof Neymeyr gemeinsam mit dem Domkapitel eine Pontifikalvesper im Westchor des Mainzer Domes. Die Vesper wird durch die Domkantorei St. Martin (Leitung: Domkapellmeister Breitschaft) und Domorganist Beckmann an der Domorgel musikalisch gestaltet.
Am Festtag selbst, Freitag, 11. November, feiert die Mainzer Dompfarrei um 12.15 Uhr einen Gottesdienst im Westchor des Mainzer Domes. Zudem laden die Mainzer Innenstadtgemeinden am Freitagabend zur Martinsfeier ein. Sie beginnt um 18.00 Uhr mit einem Martinsspiel im Mainzer Dom; anschließend ist der Laternenumzug rund um den Dom. Die Mainzer Martinus-Schule in der Weißliliengasse veranstaltet am Mittwoch, 9. November, ab 18.00 Uhr ihren traditionellen Martinsumzug; er beginnt am Liebfrauenplatz. Darüber hinaus ist von Montag, 7., bis Freitag, 11. November, täglich von 18.00 bis 21.00 Uhr in der Martinus-Schule, Weißliliengasse, ein „Martinsleuchten zur Ehre des heiligen Martin" zu sehen.
Am 11. November gedenken die Katholiken des heiligen Martin (Martinus). Die nach ihm benannten Umzüge erinnern an die Legende, wonach Martin noch als römischer Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler geteilt haben soll - erst später wurde er Bischof von Tours. Martin wird - so beispielsweise auch der Dachreiter des Mainzer Doms - meist hoch zu Pferd bei der Mantelteilung dargestellt. Im Bistum Mainz sind 22 Kirchen dem heiligen Martin geweiht, neben dem Mainzer Dom unter anderen die Basilika in Bingen.
Martin wurde um das Jahr 316 in der Stadt Sabaria geboren, die heute in Ungarn liegt. Der Sohn eines römischen Tribuns trat auf Wunsch seines Vaters in die römische Armee ein. Nach seiner Bekehrung ließ sich Martin im Alter von 18 Jahren taufen, quittierte seinen Dienst und wurde zunächst Missionar. Seit 371 war er Bischof von Tours und widmete sich der Mission der noch weitgehend heidnischen ländlichen Gebiete. Er starb am 8. November 397 auf einer Seelsorgereise. Sein Grab in Tours galt als fränkisches Nationalheiligtum. Sein Mantel wurde als so genannte „Reichskleinodie" verehrt und auf Feldzügen mitgeführt. Sie wurde in einem besonderen kleinen, dem Gottesdienst geweihten Raum aufbewahrt, der danach Kapelle (von lateinisch „cappa", zu deutsch „Mantel") genannt wurde. Der Kult um den heiligen Martin breitete sich rasch in Liturgie und Volksfrömmigkeit aus. Martin war einer der ersten Nichtmärtyrer, der als Heiliger verehrt wurde.
Zumeist am Vorabend des 11. November ziehen Kinder mit häufig selbst gebastelten Laternen zu einem Martinsfeuer. Sie werden dabei von einem Reiter begleitet, der, mit römischem Helm und Purpurmantel bekleidet, an den Soldaten Martin und dessen gute Tat erinnern soll. Die Martinsgans erinnert an die Legende, nach der sich der Heilige in einem Gänsestall versteckt haben soll, um seiner Wahl als Bischof zu entgehen. Die schnatternden Tiere verrieten ihn jedoch.
Auch in der Martinus-Medaille bleibt die Erinnerung an den Heiligen lebendig. Die silberne Medaille ist die höchste Auszeichnung des Bistums Mainz für ehrenamtliches Engagement. Sie zeigt auf der einen Seite den Westbau des Mainzer Domes, auf der anderen ist eine Abbildung des heiligen Martin mit dem Bettler zu sehen, die der Chormantelschließe des Grabmals von Adalbert von Sachsen im Mainzer Dom nachempfunden ist. In der Regel verleiht der Generalvikar der Diözese die Auszeichnung im Namen des Bischofs.
Hinweis: Weitere Informationen zum heiligen Martin sowie zu den Bräuchen rund um das Martinsfest auch im Internet unter www.martin-von-tours.de. Eine Übersicht über Martinsfeiern und Martinsumzüge im Bistum Mainz findet sich auf der Internetseite www.bistum-mainz.de.
am (MBN)
Mainz. Die Mainzer Hospizgesellschaft informiert am Mittwoch, 16. November, um 19.00 Uhr über ihr Kursangebot im Jahr 2012. Die Veranstaltung findet im Hildegard-Saal des Erbacher Hofes, Grebenstr. 24-26, statt. Im Rahmen des Abends besteht außerdem die Möglichkeit, sich über die Arbeit des ambulanten und stationären Mainzer Hospizes zu informieren sowie sich mit anderen Menschen über Erfahrungen mit Krankheit, Sterben, Tod und Trauer auszutauschen.
Hinweis: Weitere Informationen zu dem Abend bei Hella Seitz, Bildungsreferentin der Mainzer Hospizgesellschaft, Gaustr. 28, 55116 Mainz, Tel.: 06131/235531, E-Mail: seitz@mainzer-hospiz.de, Internet: www.mainzer-hospiz.de
am (MBN)
Mainz. Das Bischöfliche Jugendamt (BJA) Mainz und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz laden zur Teilnahme am europäischen Jugendtreffen in Berlin ein. Das 34., von der Kommunität in Taizé/Frankreich veranstaltet Treffen für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 17 und 35 Jahren findet von Mittwoch, 28. Dezember, bis Sonntag, 1. Januar 2012, in der deutschen Hauptstadt statt. Ein Vortreffen findet für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Bistum Mainz am Samstag, 10. Dezember, von 17.00 bis 20.00 Uhr im Jugendhaus Don Bosco in Mainz, Am Fort Gonsenheim 54, statt.
Hinweise:
am (MBN)
Berichte
Mainz. Dr. Hildegard Dziuk ist als Sprecherin des Katholikenrats des Bistums Mainz von Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann in dieser Funktion verabschiedet worden. „Die Kirche hat einen wichtig Beitrag für die heutige Gesellschaft zu leisten. Sie braucht begeisterte Menschen für ihre Botschaft: Danke, dass Sie sich für den Katholikenrat engagiert haben", sagte Giebelmann, der auch Dezernent für die Pastoralen Räte im Bistum Mainz ist, bei der Herbstvollversammlung des Katholikenrates am Samstag, 5. November, in Mainz.
Dr. Gloria Behrens, Mitglied der Sprechergruppe des Katholikenrats, dankte im Namen des Gremiums Dziuk für ihre langjährige Tätigkeit. „Sie haben die Sitzungen des Katholikenrats gut vorbereitet und gut geführt. Dabei war es stets Ihr Anliegen, versöhnend statt spaltend zu wirken", sagte Behrens. Dziuk scheidet nach zwölf Jahren satzungsgemäß aus dem Amt.
Giebelmann dankte den Mitgliedern des Katholikenrats für die Arbeit in der zurückliegenden Amtsperiode. „Der Katholikenrat hat mit den Themen, die er beraten hat, wie beispielsweise Bioethik oder Sonntagsarbeit, wichtige Fragen an die Gesellschaft gestellt. Diese Aufgabe wird immer wichtiger", betonte er. Auch die Mitglieder des Gremiums bilanzierten im Rahmen der Herbstvollversammlung die Amtszeit; die behandelten Themen der vergangenen Sitzungen waren unter anderem „Armut heute und der Auftrag der Kirche", „Situation der Ökumene", „Ehe und Familie" sowie der von der Deutschen Bischofskonferenz angestoßene Gesprächsprozess. Nach den Pfarrgemeinderatswahlen am 29. und 30. Oktober wird sich der Katholikenrat im Frühjahr kommenden Jahres neu konstituieren.
Hildegard Dziuk wurde am 7. August 1960 in Darmstadt geboren. Nach ihrem Abitur an der Darmstädter Edith Stein-Schule studierte sie von 1980 bis 1986 Medizin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und promovierte anschließend. Seit 1991 ist Dziuk am Beruflichen Schulzentrum Odenwaldkreis in Michelstadt tätig, wo sie Unterricht in der Berufsschule (Medizinische Fachangestellte) und in der Berufsfachschule für medizinisch-technische und krankenpflegerische Berufe gibt. Außerdem ist sie seit 1999 Ausbildungsberaterin der Ärztekammer, seit 2001 Fachbereichsleiterin für den Bereich Gesundheit. Dziuk war im Jahr 2000 als erste Frau zur Sprecherin des Katholikenrates gewählt worden. Seit 2008 ist sie auch Geschäftführende Vorsitzende der Diözesanversammlung.
Der Katholikenrat sprach sich im Rahmen der Sitzung auch einstimmig dafür aus, eine Stellungsnahme an Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, bzgl. eines Down-Syndrom-Testes zu schicken. In der Stellungnahme heißt es unter anderem: „Umso befremdlicher wirken daher Meldungen, mit Mitteln aus Ihrem Ministerium würde ein Unternehmen gefördert, das einen risikolosen Bluttest zum Ausschluss eines Down-Syndroms entwickelt. Käme ein solcher Test auf den Markt und wäre er allen Schwangeren zugänglich, ist zu befürchten, dass Kinder mit Down-Syndrom keine Chance mehr hätten geboren zu werden." Und weiter: „Heute kann eine Schwangere mit Hinweis auf die damit verbundenen Risiken eine Fruchtwasseruntersuchung ablehnen - steht ein einfacher Bluttest zur Verfügung, entfiele dieses Argument und sie käme massiv in Beweisnot, wollte sie darauf verzichten und so der Gesellschaft unter Umständen ein behindertes Kind zumuten. Wir bitten Sie daher, zu überprüfen, ob tatsächlich entsprechende Fördermittel geflossen sind und, sollte es so sein, dies zu unterbinden und nicht weiter dazu beizutragen, dass solche und ähnliche Tests entwickelt werden."
Im Rahmen der Herbstvollversammlung setzten sich die Mitglieder des Katholikenrates auch mit dem von der Deutschen Bischofskonferenz angestoßenen Gesprächsprozess auseinander. Diskutiert wurde in Tischgruppen unter anderem über die Fragen „Warum engagiere ich mich?", „Was sind die Stärken und Schwächen der Gremien?, „Wie wird Kirche im Bistum Mainz im Jahr 2020 aussehen?". Moderiert wurde dieser Sitzungsteil von Stefan Herok, Referent für Kommunikation und Partizipation im Bistum Limburg.
Der Katholikenrat ist das höchste Laiengremium in der Diözese Mainz. Der Rat versteht sich als „das Organ des Laienapostolates im Sinne des Konzilsdekretes über das Apostolat der Laien", wie es in der Präambel seines Statutes heißt. Mitglieder des Gremiums sind Laienvertreter aus den 20 Dekanaten, den katholischen Verbänden und aus dem Beirat von Katholiken anderer Muttersprache im Bistum Mainz. Das Gremium tagt in der Regel zweimal im Jahr und hat derzeit rund 70 Mitglieder.
am (MBN)
Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat anlässlich des 80. Geburtstages (8. Oktober) von Otto Hermann Pesch das Wirken des Theologen gewürdigt. „Es ist ein großes Lebenswerk und die Ernte eines bald 50 Jahre währenden ökumenischen Dialogs", sagte Lehmann bei einer Akademietagung am Freitag, 4. November, im Erbacher Hof in Mainz. Eine besondere Eigenschaft von Pesch sei „sein literarischer Stil, der von Anfang an durch Bodenhaftung, aber eben auch durch geradezu pastorale Nähe zu seinen Lesern geprägt ist". Lehmann erinnerte unter anderem an Peschs Mitarbeit beim Ökumenischen Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen. Die Tagung zum Geburtstag von Pesch stand unter der Überschrift „Glaube - Tradition - Lehre. Vom Sinn und Nutzen einer kirchlichen Lehre in ökumenischer Verantwortung". Veranstalter waren die Bistumsakademie Erbacher Hof in Zusammenarbeit mit der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt.
Kardinal Lehmanns Referat stand unter der Überschrift „Zur ökumenischen Verantwortung akademischer Theologie". Darin hat er sich deutlich für die Methode des so genannten „differenzierten Konsenses" in der ökumenischen Theologie ausgesprochen. Wörtlich heißt es in seinem Manuskript: „Wenn in der ökumenischen Arbeit und auf dem Weg zur Einheit der Kirche immer mehr Gemeinsames erkennbar und gewonnen wird, wird auch stärker - solange die Kirchen getrennt sind - die Frage auftauchen, ob denn das eigene Profil nach innen und nach außen genügend gewahrt und wahrnehmbar bleibt. Dies ist eine legitime Frage." Und weiter: „Ich möchte nicht missverstanden werden: Jedes institutionelle Gebilde braucht Identität und muss sie bezeugen, entfalten und verteidigen. Dies gilt erst recht im Glauben. Aber es kommt darauf an, wie man dies tut. Gerade unter dieser Perspektive scheint es mir ein dringendes Gebot zu sein, die Methode des ‚differenzierten Konsenses' nicht preiszugeben. Es ist ja im Übrigen keine Theorie, die erfunden worden ist, sondern sie entstammt der konkreten ökumenischen Arbeit. Dies schließt natürlich nicht aus, dass sie als Methode überprüft werden muss, aber man darf auch die positiven Erfahrungen im theologischen Umgang miteinander nicht willkürlich preisgeben. Ich habe Bedenken, ob diese Sorgen bei dem Programm ‚Ökumene der Profile' genügend vor Augen standen."
Über die Methode des „differenzierten Konsens' schreibt Lehmann: „Aus der Erfahrung des Konsultations- und des Rezeptionsprozesses mit der Lima-Erklärung ist dann auch schließlich die Methode des ‚differenzierten Konsenses" entstanden.. Dies bedeutet zunächst, dass der gemeinsame Grundkonsens so stark ist, dass er differierende theologische Ausprägungen dieses gemeinsamen Glaubens zu tragen vermag. Damit ist im Zentrum der bisherigen Kontroverse ein wichtiger Schritt zur Einheit der Kirchen hin gemacht, aber es müssen die in Erscheinung tretenden Konvergenzen zu einem Konsens hin gefestigt und die Divergenzen abgebaut werden, um dem Ziel der sichtbaren kirchlichen Einheit näher zu kommen. Im Laufe der letzten 30 Jahre nach der Lima-Erklärung ist diese Methode in vieler Hinsicht weiter angewendet worden und hat sich wohl durch eine Fülle bilateraler Gespräche bewährt."
tob (MBN)
Mainz. Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, hat am Donnerstag, 3. November, die Missio canonica an 42 Religionslehrerinnen und -lehrer aus dem nördlichen Teil des Bistums Mainz (Dekanate Alsfeld, Gießen, Wetterau-Ost und -West, Offenbach, Dreieich, Rodgau und Seligenstadt) erteilt. Lehmann überreichte die Urkunden bei einem Gottesdienst in der Ostkrypta des Mainzer Domes. Die Eucharistiefeier beendete eine Tagung des Dezernates Schulen und Hochschulen von Mittwoch, 2., bis Donnerstag, 3. November, im Erbacher Hof in Mainz. Die Missio canonica ist der kirchliche Sendungsauftrag für Religionslehrer, ohne die kein Lehrer katholischen Religionsunterricht halten darf.
In seiner Predigt rief Lehmann die Teilnehmer dazu auf, Glaubensboten zu sein. „Das Versprechen, Gott zu dienen und seine Frohe Botschaft zu verkünden: Das ist Missio canonica. Gott schickt uns als seine Boten." „Ich hoffe, dass Ihnen der Beruf der Glaubensunterweisung viel Freude macht und Sie dies auch in Ihr eigenes Leben integrieren können", sagte der Kardinal. Er wies darauf hin, dass man Religionsunterricht nicht nur mit Kategorien des direkten Erfolgs messen könne. „Vielleicht keimt das Samenkorn des Glaubens, das Sie gelegt haben, erst viele Jahren später", betonte Lehmann.
Bei der Tagung unter Leitung von Dr. Brigitte Lob, Dr. Andreas Günter und Dr. Norbert Witsch vom Dezernat Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem mit Fragen zur Missio canonica auseinander und nahmen an einer Führung durch den Mainzer Dom teil. Der Gottesdienst wurde musikalisch von Teilnehmerinnen der Tagung und Hans-Gilbert Ottersbach vom Schuldezernat an der Orgel gestaltet. Am Ende der Messfeier dankte Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen, Lehmann für die Leitung des Gottesdienstes und lud anschließend alle Anwesenden zu einem Empfang in den Erbacher Hof ein.
am (MBN)
Personalien
Ingelheim. Maria Müller aus der Pfarrgruppe Ingelheim-Nord ist für ihr jahrzehntelanges Wirken als Organistin in der Kirche Heilig Herz Mariä in Ingelheim-Sporkenheim mit der Martinus-Medaille des Bistums Mainz geehrt worden. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, überreichte ihr die höchste Auszeichnung des Bistums für ehrenamtliches Engagement im Rahmen eines Vesper-Gottesdienstes am Sonntag, 6. November, in der Kirche in Sporkenheim. Müller ist seit dem Bau der Kirche Heilig Herz Mariä Organistin und setzte sich auch für den Neubau der Orgel ein, die 1998 eingeweiht wurde. Darüber hinaus übernahm sie regelmäßig den Küsterdienst und half in der Pfarrei St. Michael als Organistin aus.
am (MBN)