Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 3

27. Januar 2010

Wiesbaden, 26.1.2010: Der hessische Ministerpräsident Roland Koch (l.) im Gespräch mit Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz, bei der Feierstunde zum 50-jährigen Bestehen des Kommissariates der Katholischen Bischöfe im Lande Hessen (c) Bistum Mainz / Pipprich
Wiesbaden, 26.1.2010: Der hessische Ministerpräsident Roland Koch (l.) im Gespräch mit Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz, bei der Feierstunde zum 50-jährigen Bestehen des Kommissariates der Katholischen Bischöfe im Lande Hessen
Datum:
Mi. 27. Jan. 2010
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129,
Fax 06131/253-402, E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • 50 Jahre Katholisches Büro in Hessen
  • Guballa ruft zur Bewahrung der Schöpfung auf
  • Martinusmedaille für Lieselotte Grohmann
  • „Netzwerk Leben" ist Dekanatsschwerpunkt in Bingen
  • Stand des Bistums auf der Mainzer Hochzeitsmesse

Vorschau

  • Benefizkonzert im Mainzer Dom für Haiti (31.1.)
  • Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus (bis 31.1.)

Berichte

Koch: Erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit

50 Jahre Kommissariat der Katholischen Bischöfe im Lande Hessen

Wiesbaden. Anlässlich seines 50-jährigen Bestehens hat der hessische Ministerpräsident Roland Koch die Zusammenarbeit zwischen dem Kommissariat der Katholischen Bischöfe im Lande Hessen und den hessischen Landesregierungen als erfolgreich und vertrauensvoll gewürdigt. „Die Landesregierung betrachtet es als erfreuliche Entwicklung des Bundeslandes Hessen, dass wir 50 Jahre gemeinsame Arbeit von Kommissariat der Bischöfe und Land Hessen begehen können", sagte Koch bei einer Feierstunde in den Räumen der Wiesbadener Casino-Gesellschaft am Dienstagabend, 26. Januar, in Wiesbaden. Weiter lobte Koch die jahrzehntelange Tradition der gemeinsamen Gespräche und die „Normalität der Kommunikation" zwischen den Kirchen und der Landesregierung. Zu der Feierstunde waren rund 250 Gäste gekommen, darunter zahlreiche ranghohe Vertreter aus Kirchen und Politik.

In seinem Festvortrag bezeichnete der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, die Gründung des Kommissariats vor 50 Jahren als eine „Sternstunde in der Beziehung von Staat und Kirche". „Es war ein Gewinn, dass die Arbeit dieser 50 Jahre in einem wesentlichen Einvernehmen mit der Evangelischen Kirche erfolgte und nicht zuletzt dadurch auch zu einem Gelingen beigetragen hat", sagte der Kardinal. Das Geheimnis des Erfolgs der kirchlichen Verbindungsstellen liege dabei in der Zielsetzung von Kirche und Staat, betonte er weiter. „Wir wollen bei aller Verschiedenheit je auf eigene Weise dem einen und ganzen Menschen dienen, der zugleich Bürger und Christ ist. Dafür will und muss die Kirche eigene Einrichtungen schaffen und erhalten. Dies ist unser einziges Ziel. Wir sind keine Agentur eines Interessenverbands oder gar Lobbyisten. Wir wollen freilich die Stimme erheben für die Sprachlosen, zu denen vornehmlich, aber nicht nur die Armen dieser Welt gehören", sagte Lehmann.

Auch Norbert Kartmann, Präsident des Hessischen Landtages, dankte für die gute Zusammenarbeit, „die man auch in Zukunft pflegen" wolle. Die Kirchen seien ein „wesentlicher Teil der Gesellschaft" und dienten auch „ein Stück dazu, was wir als demokratischer Staat als Kontrolle brauchen". „Die Kirchen leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Entwicklung der Gesellschaft", sagte Kartmann. In seiner Begrüßung hatte der Limburger Bischof, Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst, darauf hingewiesen, dass „die Geschichte des Kommissariates der Bischöfe im Bundesland Hessen in 50 Jahren ein Netzwerk von Kommunikation hervorgebracht" habe. Dies habe eine „Kooperation zwischen Staat und Kirche entstehen lassen", die sich dem Auftrag verpflichtet wisse, „das Beste für die Menschen in diesem Land zu suchen". Heinz Josef Algermissen, Bischof von Fulda, bezeichnete in seinem Schlusswort das Kommissariat der Bischöfe als „ein Instrument des Dialoges", das in den vergangenen 50 Jahren vorzüglich funktioniert habe. „Wir werden diesen Dialog zu Gunsten der Menschen unseres Bundeslandes weiterführen", sagte Algermissen.

Stichwort: Kommissariat der Katholischen Bischöfe im Lande Hessen

Die Bischöfe der hessischen Bistümer Fulda, Limburg, Mainz und Paderborn gründeten im Jahr 1959 als Verbindungsstelle zur hessischen Landesregierung ein „Bischöfliches Büro", wie es anfangs noch genannt wurde. Das Kommissariat der Katholischen Bischöfe im Lande Hessen, das auch als Katholisches Büro bezeichnet wird, vertritt laut seiner Satzung die Belange der hessischen Diözesen bei der Landesregierung, dem Landtag und den politischen Parteien sowie bei den gesellschaftlichen Gruppen und Verbänden auf Landesebene. Die Leiter des Kommissariats waren seit 1959 Dr. Hermann Berg (1959-1978), Dr. Franz Kasper (1979-2003) sowie Dr. Guido Amend (seit 2004). Amend wird Ende März in den Ruhestand gehen, zu seinem Nachfolger wurde Dr. Michael Kinnen berufen, der sein Amt zum 1. April antreten wird.

Neben regelmäßig stattfindenden politischen Gesprächen mit der Landesregierung, den Parteien und Fraktionen werden auch Treffen mit dem Handwerk, den Gewerkschaften und den Arbeitgeberorganisationen vereinbart. Das Kommissariat soll dabei als Vertretung der Bistümer die Verbindung zwischen der Landesregierung und den anderen öffentlichen Körperschaften einerseits und den Diözesen andererseits vermitteln und erleichtern. Wichtige Themen der Gespräche waren und sind unter anderem die Schul- und Bildungspolitik, vor allem der Religionsunterricht und die kirchlichen Privatschulen, der Hochschulbereich, die Religionslehrerausbildung an den Universitäten und Hochschulen, der sozialpolitische Bereich mit Kindergärten, Krankenhäusern, Beratungsdiensten und allen Aufgaben der kirchlichen Caritas bzw. Diakonie.

am (MBN)

 

„Wo die Schöpfung nicht bewahrt wird, wächst das Konfliktpotenzial"

Zentrale Veranstaltung zum Weltfriedenstag / Thema „Bewahrung der Schöpfung"

Ingelheim. „Wo die Schöpfung nicht bewahrt wird, wächst das Konfliktpotenzial, das sich dann im Krieg entlädt." Das sagte der Mainzer Weihbischof Dr. Werner Guballa am Samstagabend, 23. Januar, in seiner Predigt bei der zentralen Weltfriedenstags-Veranstaltung des Bistums Mainz in Ingelheim-St. Paulus. Er wies darauf hin, dass im Jahr 2009 in 34 Ländern der Erde Kriege geführt wurden, deren Ursachen Verteilungs- und Ressourcenfragen seien. Wörtlich sagte er: „Wir wissen um die rasante Entwicklung und die tiefgreifenden Veränderungen und Auswirkungen auf unsere Umwelt in den letzten Jahrzehnten. Es ist höchste Zeit für eine Umkehr, wenn wir nicht die ganze Schöpfung in einer Katastrophe vergeuden wollen."

Seit 1967 begeht die Katholische Kirche am 1. Januar den Weltfriedenstag, zu dem die Weltfriedensbotschaft des Papstes veröffentlicht wird. Papst Benedikt XVI. hat den Tag in diesem Jahr unter die Überschrift „Wenn du den Frieden willst, bewahre die Schöpfung" gestellt. Veranstaltet wurde die zentrale Weltfriedenstags-Veranstaltung von der Pfarrei St. Paulus in Ingelheim, dem Bischöflichen Ordinariat Mainz und der Pax Christi-Bistumsstelle Mainz.

Notwendig seien neben einem fairen Handel auch entschiedene entwicklungspolitische Maßnahmen, „um die Armut zu bekämpfen sowie das Handlungsvermögen der armen Länder und der Armen vor Ort durch verbesserten Zugang zu Arbeit, Bildung, Gesundheit, demokratische Teilhabe und Mitbestimmung zu stärken", betonte der Weihbischof. Auch die Erdbeben-Katastrophe in Haiti sei „ein furchtbarer Beleg dafür, was uns weltweit droht, wenn wir nicht umdenken". Das Land hätte „eine Perle der Karibik" sein können, „wenn nicht genau dort das fokussiert geschehen wäre, was wir weltweit immer wieder feststellen: ein Raubbau an der Natur, der verheerende Folgen hatte und hat".

Zuvor hatte der Weihbischof im Gemeindezentrum der Pfarrei an einer Podiumsdiskussion zum Thema teilgenommen. Dabei machte er deutlich, dass jeder Einzelne herausgefordert sei „mit Zeichen konkret zu machen, dass wir uns unserer Verantwortung bewusst sind". Guballa verwies etwa auf die Bedeutung des größer werdenden Protestes bei der Weltklimakonferenz. „Die Menschen nehmen nicht mehr nur hin, dass es keine greifbaren Ergebnisse gibt, und die Unzufriedenheit wächst weltweit, weil deutlich wird, dass es so im Umgang mit der Schöpfung nicht weitergeht."

Dominic Kloos, Mitarbeiter von Pax Christi in Limburg, machte an vielen Beispielen deutlich, dass der Lebensstil des Einzelnen etwas mit der Bewahrung des Friedens zu tun hat, und der Konsum daher Grenzen kennen müsse. Er plädierte für einen sozial-ökologischen Konsum, „dort, wo es dem Einzelnen möglich ist". Er wies darauf hin, dass die Kirchen in Deutschland bereits das ökumenische Projekt „Zukunft einkaufen" gegründet haben, um ihre eigene Beschaffung nachhaltig zu gestalten. In der Diskussion mit dem Publikum wurde auch auf die Pastorale Richtlinie „Nachhaltigkeit. Zur Verantwortung der Christen für die Bewahrung der Schöpfung", hingewiesen. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hatte den Text bereits im April 2006 für die Pfarreien und Einrichtungen veröffentlicht.

Er empfinde es als „große Chance, dass wir Flüchtlinge in unserem Land haben" sagte Siggi Pick, Pfarrer für Ausländerarbeit im Kirchenkreis an Nahe und Glan aus Bad Kreuznach. „Dadurch, dass sie uns ihre persönliche Geschichte erzählen, hilft uns das, die komplexen Verhältnisse von Krieg und Gewalt in der Welt zu verstehen und Solidarität zu praktizieren." Moderiert wurde die Diskussion von Susanne Margraf-Epe von Pax Christi.

Hinweis: Die Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum Weltfriedenstag ist im Internet verfügbar unter http://www.dbk.de/ (Meldung vom 15. Dezember).

tob (MBN)

 

Martinusmedaille für Lieselotte Grohmann

Weihbischof Guballa würdigte sie als „Pionierin des Hopizwesens in unserer Region"

Mainz. Lieselotte Grohmann ist vom Mainzer Weihbischof Dr. Werner Guballa am Donnerstagabend, 21. Januar, mit der Martinusmedaille des Bistums Mainz ausgezeichnet worden. Grohmann ist seit 15 Jahren Leiterin des Ambulanten Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienstes und Geschäftsführerin der Mainzer Hospizgesellschaft Christophorus und geht zum 31. Januar in Ruhestand. Sie erhielt die höchste Auszeichnung des Bistums für ihre großen Verdienste um den Aufbau der Hospizarbeit. Grohmann sei eine „Pionierin des Hospizwesens unserer Region", sagte Guballa bei einer Feierstunde im Erbacher Hof in Mainz. Bereits im vergangenen November war sie zusammen mit dem Vorsitzenden der Mainzer Hospizgesellschaft, Dr. Martin Weber, von Ministerpräsident Kurt Beck mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt worden.

Es sei „ein Glücksfall", dass Weber und Grohmann sich getroffen und für die Hospizarbeit eingesetzt hätten, sagte Guballa. Er dankte Grohmann für die große Überzeugungsarbeit, die sie geleistet habe. „Sie haben der Hospiz-Idee den Weg bereitet, und damit ist es auch Ihr Verdienst, dass es neben dem ambulanten Hospiz heute etwa das stationäre Hospiz und den Ausbau der Palliativmedizin bei uns gibt", sagte der Weihbischof.

Bei der Feierstunde wurde Grohmann in zahlreichen weiteren Grußworten gedankt, unter anderen auch vom Vorsitzenden der Ökumenischen Hans Voshage-Stiftung, Ordinariatsdirektor Eberhard Hüser, und von Uwe Vilz, Leiter des stationären Christophorus-Hospizes in Mainz. Den musikalischen Rahmen gestalteten Winfried Späth und Eva Eckert. Vor der Feierstunde hatten die Teilnehmer in der Gotthard-Kapelle des Mainzer Doms einen ökumenischen Gottesdienst mit Weihbischof Guballa und Pfarrerin Karin Kiworr gefeiert. Kiworr ist stellvertretende Vorsitzende der Ökumenischen Hans Voshage-Stiftung, die sich für die Finanzierung der Mainzer Hospizarbeit einsetzt.

Lieselotte Grohmann wurde am 7. Januar 1947 geboren. Nach einer Ausbildung zur Krankenschwester in Köln arbeitete sie ab 1967 als Krankenschwester in der Neurochirurgie an der Universitätsklinik Mainz. Dort baute sie die erste neurochirurgische Intensivstation mit auf, deren Leitung sie bis 1973 inne hatte. Nach einer Weiterbildung war sie ab 1974 als Lehrerin für Pflegeberufe an der Krankenpflegeschule der Mainzer Universitätsklinik. Im Jahr 1976 übernahm sie die stellvertretende Leitung der Krankenpflegeschule. 1985 wurde sie Leiterin der Krankenpflegeschule des St. Vincenz und Elisabeth-Hospital in Mainz. Im Mai 1990 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der Mainzer Hospizgesellschaft. Schließlich gab sie im April 1995 ihre Stellung im St. Vincenz und Elisabeth-Hospital auf und übernahm als erste Vollzeitkraft der Mainzer Hospizgesellschaft die Leitung des Ambulanten Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienstes sowie die Geschäftsführung der Mainzer Hospizgesellschaft Christophorus.

tob (MBN)

 

Damit Familienleben gelingt

„Netzwerk Leben" ist Schwerpunktthema 2010 im Dekanat Bingen

Bingen/Gau-Algesheim. Für das Jahr 2010 hat die Dekanatsversammlung im Dekanat Bingen die Initiative „Netzwerk Leben" als Jahresthema ausgewählt. Der zentrale Eröffnungsgottesdienst unter der Überschrift „Lasst die Kinder zu mir kommen" findet am Sonntag, 31. Januar, 10.00 Uhr, in der Pfarrkirche St. Cosmas und Damian in Gau-Algesheim statt. Der von Dekan Henning Priesel zelebrierte Gottesdienst wird vom Familiengottesdienstkreis der Pfarrgemeinde Gau-Algesheim vorbereitet und wird vom Projektchor der Pfarrgemeinde musikalisch mitgestaltet.

Mit der Schwerpunktsetzung wollen die Verantwortlichen im Dekanat Bingen die Ziele von „Netzwerk Leben" in den Gemeinden und Einrichtungen des Dekanates neu bekannt machen und das Engagement für den Lebensschutz auf allen Ebenen stärken und fördern. „In unseren Gemeinden und Einrichtungen gibt es schon zahlreiche Initiativen und Angebote zu Netzwerk Leben", berichtet Irmtraud Fleckstein-Gerster, Dekanatsbeauftragte für Netzwerk Leben im Dekanat Bingen. „Wir wollen auf diese schon bestehenden Formen von Hilfsangeboten und Kooperationen hinweisen und neue initiieren und fördern."

„Mit diesem besonderen Schwerpunkt ‚Elternkompetenz' greifen wir in unserem Dekanat aktuelle gesellschaftliche und politische Themen auf und zeigen, dass Kirche und Gemeinden eine Vielzahl konkreter Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen anbieten", erläutert Pastoralreferent Michael Wagner-Erlekam, „Netzwerk Leben"-Beauftragter des Dekanates Bingen. Im Rahmen des Schwerpunktjahres plant das Dekanat unter anderem eine Arbeitsmappe für alle Pfarrgemeinden mit Informationen über die bereits bestehenden „Netzwerk Leben"-Angebote.

Da im Rahmen des Schwerpunktjahres nicht die ganze Bandbreite von Inhalten und Themen der Initiative aufgegriffen werden könne, hat sich die Projektgruppe des Dekanates entschieden, den Blick auf die Unterstützung von Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder, die Auseinandersetzung mit der Elternrolle und die damit verbundene Stärkung der Elternkompetenz zu beschränken.

Die Initiative „Netzwerk Leben" war im Januar 2001 nach dem Ausstieg der katholischen Kirche in Deutschland aus der Schwangerenkonfliktberatung mit Beratungsnachweis gegründet worden. Ihr Ziel ist, über die konkrete Schwangerschaftsberatung von Caritas und Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) hinaus, das Bewusstsein und das Engagement für den Lebensschutz im Bistum Mainz zu fördern. „Netzwerk Leben" bietet Hilfen und Unterstützung und fördert das Engagement Einzelner und die Kooperation mit Gruppen. Die Initiative bündelt alle Kräfte im Bereich „Hilfe für Frauen" und schafft so ein Netz, das Hilfesuchende und Helfende trägt.

Hinweis: Diözesangeschäftsstelle „Netzwerk Leben", Caritasverband für die Diözese Mainz, Bahnstraße 32, 55128 Mainz, Tel.: 06131/2826-283, Fax: 06131/2826-205, E-Mail: netzwerk-leben@bistum-mainz.de, Internet: www.bistum-mainz.de/netzwerk-leben

mg (MBN)

 

„Mit der Hochzeit ist die Entwicklung einer Beziehung nicht abgeschlossen"

Bistum Mainz wirbt auf der „Hochzeitsmesse Rhein-Main" für die kirchliche Trauung

Mainz. Bereits zum zehnten Mal war das Bistum Mainz in diesem Jahr am 16. und 17. Januar mit einem Stand bei der Hochzeitsmesse Rhein-Main" in der Mainzer Rheingoldhalle vertreten. Über 100 Aussteller präsentierten dabei Neues und Altbewährtes zum Thema Hochzeit und Feste feiern. Von Brautkleidern, Eheringen und hochzeitlich aufgemachten Autos bis hin zur Möglichkeit, sich vor Ort eine Hochzeitsfrisur machen zu lassen, ließ die Messe kaum Wünsche offen. Am Bistumsstand suchte Stephan Weidner mit seinen Kollegen das Gespräch mit den Besuchern. Hauptanliegen des Referenten für Ehevorbereitung und -begleitung im Bischöflichen Ordinariat war es, die Messebesucher auf die Möglichkeit der kirchlichen Hochzeit aufmerksam zu machen.

„Das Eheversprechen im katholischen Sinne ist ein Versprechen für die Ewigkeit. Es zu halten, ist nicht immer leicht. Hierbei Gott als unterstützenden Wegbegleiter zu haben, ist der Sinn einer kirchlichen Eheschließung", erklärt Weidner. Die meisten angesprochenen Besucher sprachen sich eindeutig für eine kirchliche Trauung aus. Der Wunsch, kirchlich zu heiraten, habe jedoch nicht immer religiöse Gründe, sagt Weidner. Viele fänden eine kirchliche Hochzeit auch einfach feierlicher als eine standesamtliche. Die Resonanz auf den Bistumsstand sei sehr hoch, die Reaktionen fast durchweg positiv.

„Unsere Anwesenheit auf der Hochzeitsmesse ist kein Missionierungsversuch", betont Weidner. Grundsätzlich gehe es darum, die Ehevorbereitung vorzustellen. Er werbe für den Besuch der angebotenen Eheseminare. Unter kirchlichen Eheseminaren verstünden viele eine Abfolge theologischer und geistlicher Vorträge. „Das ist ein vollkommen falsches Bild", sagt Weidner. „Die Seminare bestehen hauptsächlich aus gemeinsamer Paararbeit, Kurzreferaten sowie Austausch mit anderen Paaren." Die Partner bekämen so neue Impulse für ihre Beziehung. „Auch in einer intakten Beziehung sind neue Impulse wichtig.

Mit einer Hochzeit ist die Entwicklung einer Beziehung nicht abgeschlossen", hebt Weidner hervor. Das Wochenendseminar „Gesprächstraining" beispielsweise helfe Paaren, sich auch in Konflikten angemessen auszutauschen sowie offen über Wünsche und Vorstellungen in ihrer Beziehung zu sprechen. „Das Bewusstsein um die Notwendigkeit von Unterstützung im ehelichen Miteinander ist in den letzten Jahren gewachsen." Wie bei der Kindererziehung brauche es jedoch Zeit, bis bei solch persönlichen Fragen präventive Hilfe in Anspruch genommen werde.

jkn (MBN)

 

Vorschau

Hilfe für Haiti (31.1.)

Benefizkonzert der Chöre am Mainzer Dom und des Mainzer Figuralchores

Mainz. „Hilfe für Haiti. Benefizkonzert zu Gunsten der Haiti-Erdbebenhilfe" heißt ein Konzert am Sonntag, 31. Januar, um 17.00 Uhr im Mainzer Dom. Die Chöre am Mainzer Dom - Mädchenchor am Dom und St. Quintin, Mainzer Domchor und Domkantorei St. Martin - unter Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft und Domkantor Karsten Storck sowie der Mainzer Figuralchor unter Leitung von Stefan Weiler singen Chormusik aus verschiedenen Jahrhunderten. An der Orgel des Mainzer Domes ist außerdem Domorganist Albert Schönberger zu hören. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

am (MBN)

 

„Um Gemeinschaft zu werden, müssen wir unsere Geschichte aufarbeiten" (bis 31.1.)

Ausstellung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Dom

Mainz. Im Mainzer Dom ist am Dienstag, 26. Januar, eine Ausstellung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27.1.) eröffnet worden. Sie steht unter der Überschrift „Vom Massenmord zur Shoah - die Radikalisierung der Judenpolitik in der Ukraine" und wurde von der Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar" des Bischöflichen Ordinariates Mainz erarbeitet. An der Eröffnung nahmen unter anderen Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann und der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz, Joachim Mertes, teil. Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 31. Januar, zu den Öffnungszeiten des Mainzer Domes zu sehen.

Die Ausstellung thematisiert die Exekution von Juden in der Ukraine, die bereits vor der systematischen Vergasung der jüdischen Bevölkerung Europas in den Vernichtungslagern stattfand. Vor der Wannsee-Konferenz Anfang 1942, die die „Endlösung der Judenfrage" bürokratisch regelte, waren bereits über eine halbe Million Männer, Frauen und Kinder jüdischen Glaubens in den eroberten Gebieten Osteuropas ermordet worden. Die Ausstellung beruht unter anderem auf einem 2009 auf Deutsch erschienenen Buch des französischen Priesters Patrick Desbois, der in der Ukraine mit überlebenden Zeitzeugen gesprochen hat.

Giebelmann wies in seiner Rede zur Ausstellungseröffnung darauf hin, dass auch die Ukraine „vor den Toren Europas, der europäischen Gemeinschaft" stehe. „Um wirklich Gemeinschaft zu werden, müssen wir unsere Geschichte aufarbeiten. Und zu dieser Geschichte gehört auch das Bekenntnis der Schuld dem Volk der Ukraine gegenüber, das so lange vergessen war", sagte Giebelmann. Der Generalvikar wies darauf hin, dass die Ausstellung und die Gedenkfeier eng zusammengehörten, da so „das Vergangene gegenwärtig werde". „Das ist ein hoher Wert und verhindert das Vergessen", unterstrich er.

Mertes hob in seiner Ansprache hervor, dass sich heute die „Glaubwürdigkeit des Erinnerns" im Einsatz für die „gleiche Würde der Menschen, im Kampf für eine demokratische Kultur und in einer überzeugenden Absage an den Ungeist der Gewalt" zeige. Zivilcourage sei eine Tugend, „die nicht aufgegeben werden darf". „Partei zu nehmen für die Bedrohten und Gefährdeten ist heute bei weitem nicht so gefährlich wie vor 75 Jahren. Aber sie kann auch heute gefährlich werden, gewiss. Umso wichtiger ist es, dass wir uns nicht vereinzeln, sondern gemeinsam dem Ungeist von Rassismus und Gewalt entgegentreten, wo immer er sich ausbreitet", sagte Mertes.

Gedenkveranstaltung in der Memorie des Domes (27.1.)

Am Mittwoch, 27. Januar, findet in der Memorie des Mainzer Domes um 19.00 Uhr unter der Überschrift „Vom Massenmord zur Shoah - die Radikalisierung der Judenpolitik in der Ukraine" eine Gedenkfeier zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus statt; sie wird geleitet von Generalvikar Giebelmann. Mitwirkende sind unter anderen Gaby Reichardt und Domorganist Albert Schönberger. Veranstalter ist die Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar" des Bischöflichen Ordinariats Mainz.

Stichwort: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27.1.)

Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist in Deutschland ein nationaler Gedenktag anlässlich der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 durch sowjetische Truppen. An diesem Tage wird der Menschen gedacht, die zur Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) verfolgt und getötet wurden.

Eingeführt wurde der Gedenktag am 3. Januar 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog. Bei seiner Proklamation sagte er: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken."

am (MBN)

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