Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 8

28. Februar 2007

Mainz, 23.2.2007: Stellten im Chorhaus am Dom das Projekt
Mainz, 23.2.2007: Stellten im Chorhaus am Dom das Projekt "RaumKörper Klang" vor: (v.l.) Liturgiereferent Wolfgang Fischer, Domdekan Prälat Heinz Heckwolf sowie Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft.
Datum:
Mi. 28. Feb. 2007
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402.
E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Auftakt zur zehnten Aktion „Autofasten“ 
  • Zulassungsfeier zur Taufe mit Weihbischof Neymeyr 
  • Beitrag von Professor Reiter zur Bioethik 
  • Mainzer Gutenberg-Museum zeigt besondere Bibelausgabe

Dokumentation

  • Kardinal Lehmann zur Familienpolitik

Personalien

  • Domdekan Heinz Heckwolf wird 65 Jahre alt (4.3.) 
  • Hannelore Hage wird 80 Jahre alt (2.3.)

Stichwort

  • Stichwort: Domkapitel

Vorschau

  • Vorstellung des Projektes „RaumKörper Klang“ (10.3.) 
  • „Aids-Truck“ von Missio im Bistum Mainz (bis 9.3.) 
  • Studientag zur „Sinus-Milieu-Studie“ (3.3.) 
  • Orgelabend zur Fastenzeit (6.3.) 
  • Abendforen der Betriebsseelsorge (ab 8.3.) 
  • Exerzitienangebote im Kloster Bad Wimpfen
Berichte

Giebelmann: „Mosaikstein des Umdenkens“

Startveranstaltung der zehnten Aktion „Autofasten“ in Bingen / Bereits 1.400 Anmeldungen

Mainz. Vor den Folgen des globalen Klimawandels hat der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, gewarnt. „Der globale Klimawandel ist bereits Realität. Er stellt die wohl umfassendste Gefährdung der Lebensgrundlagen der heutigen und in noch viel stärkerem Maße der kommenden Generationen sowie der Natur dar“, sagte Giebelmann. Der Generalvikar äußerte sich im Rahmen der Startveranstaltung der Aktion „Autofasten“ am Donnerstag, 22. Februar, in Bingen. Die Aktion, die vom 4. März bis 1. April dauert, findet in diesem Jahr zum zehnten Mal statt. „Bis jetzt haben sich bereits 1.400 Menschen angemeldet. Seit dem Beginn der Aktion haben sich mehr als 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am ,Autofasten’“, sagte Alois Bauer vom Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden des Bischöflichen Ordinariates, der von Seiten des Bistums Mainz für die Aktion verantwortlich ist.

Weiter sagte der Generalvikar: „Wir wissen, dass der Klimawandel in erster Linie durch das Verhalten des Menschen verursacht ist. Er ist menschengemacht.“ Deshalb müssten die Menschen bereits heute dieser Herausforderung aktiv begegnen, da „die Zeit knapp bemessen“ sei. „Schon jetzt fallen jährlich zehntausende Menschen den Auswirkungen des Klimawandels zum Opfer“, betonte Giebelmann. Er bezeichnete die Aktion „Autofasten“ als einen „Mosaikstein des Umdenkens“. „Jeder Einzelne ist gefragt, seinen persönlichen Lebensstil klimaverträglich zu gestalten“, unterstrich er. Der Umweltbeauftragte des Bistums Mainz, Dr. Klaus Lenhard, wies darauf hin, dass die Aktion nicht dazu diene, das Auto „zu verteufeln“. Vielmehr solle „Autofasten“ ein „Beitrag zur bewussten Lebensführung“ sein und der Gebrauch des Autos möglichst „auf das Sinnvolle“ beschränkt werden.

Propst Dr. Klaus-Volker Schütz von der evangelischen Propstei Rheinhessen hob hervor, dass die Aktion „Autofasten“ von rund 50 Partnern unterstützt werde. „Und die Zahl derer, die sich beteiligen wollen, wird immer größer. Wir sind mit der Aktion am Puls der Zeit“, sagte Schütz. Das „Autofasten“ mache bewusst, wie wichtig uns heute die Mobilität sei. Aber Mobilität müsse dort in Grenzen gehalten werden, wo die Lebensqualität anderer eingeschränkt werde, unterstrich er.

„Heilsam in Bewegung kommen“

Die Aktion „Autofasten“ steht unter dem Motto „Heilsam in Bewegung kommen“. Ziel ist es, Autofahrer dazu zu bewegen, in der Fastenzeit ihr Auto möglichst oft stehen zu lassen und öffentliche Verkehrsmittel, das Fahrrad oder Car-Sharing zu nutzen bzw. zu Fuß zu gehen. Die Aktion will dazu beitragen, dass Menschen Verantwortung für die Schöpfung übernehmen.

Getragen wird die Aktion von den Bistümern Limburg, Trier und Mainz sowie den Evangelischen Kirchen im Rheinland, in Hessen-Nassau und in der Pfalz gemeinsam mit der Katholischen und der Protestantischen Kirche in Luxemburg. Kooperationspartner sind unter anderen die Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz und das Ministerium für Umwelt des Saarlandes. Der Rhein-Nahe Nahverkehrsverbund (RNN) unterstützt die diesjährige „Autofasten“-Aktion beispielsweise mit 150 Freitickets für diejenigen, die erstmals am „Autofasten“ teilnehmen. Die Tickets gelten zwei Wochen im Gebiet des RNN. Ziel sei es, denjenigen, die ihre Mobilität überdenken, eine Alternative anzubieten, sagte Heiko M. Ebert, RNN-Marketingleiter.

Hinweise:

  • Informationen zum Autofasten gibt es in Deutschland in der Aktionszentrale „Autofasten“, Auf der Jüngt 1, 54293 Trier, Tel.: 0651/8105333, E-Mail autofasten@bistum-trier.de oder im Internet unter http://www.autofasten.de.
  • Ansprechpartner für das Bistum Mainz ist Alois Bauer, Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden, Tel.: 06131/253-263, E-Mail: frieden@bistum-mainz.de 

am (MBN)

 

Zahl der Taufbewerber im Bistum Mainz gestiegen

Zulassungsfeier zur Taufe mit Weihbischof Neymeyr im Mainzer Dom

Mainz. Sieben Frauen und zwei Männer aus dem Bistum Mainz sind am Samstag, 24. Februar, bei einem Wortgottesdienst in der Ostkrypta des Mainzer Domes von Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr zur Taufe zugelassen worden. Nach Angaben von Rainer Stephan, Referent für Gemeindekatechese, ist die Zahl jugendlicher und erwachsener Taufbewerber in diesem Jahr auf rund 250 gestiegen. Im vergangenen Jahr gab es im Bistum Mainz rund 200 Taufbewerber. Der Gottesdienst im Mainzer Dom als zentrale Zulassungsfeier für die Katechumenen aus dem gesamten Bistum fand in diesem Jahr zum siebten Mal statt. Die neun Taufbewerber kommen unter anderem aus Mainz, Darmstadt, Nidda, Lorsch, Saulheim und Gau-Algesheim. 

In seiner Predigt sagte der Weihbischof: „Die Taufe ist das Zeichen, mit dem die Christen von Anfang an zum Ausdruck gebracht haben, dass sie zu Christus und zur Kirche gehören. Es ist unsere große Hoffnung, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern dass im Tod durch die Auferstehung die Vollendung unseres Lebens beginnt.“ Die christliche Hoffnung beginne für den Getauften jedoch bereits im Alltag. Das „neue Leben“, das mit der Taufe beginne, sei nicht schwärmerisch, sondern „eine sehr nüchterne Sache“, sagte Neymeyr. Die Neuheit liege zunächst einmal in der „Absage an die Sünde“. Neymeyr empfahl den Taufbewerbern die Bibel als „unerschöpflichen Ratgeber“ für den Alltag. Die Grundfrage zur Gestaltung eines christlichen Lebens könne lauten: „Was hätte Jesus jetzt gemacht?“ Neymeyr erinnerte an ein Wort des früheren Mainzer Bischofs, Kardinal Hermann Volk, der einmal gesagt habe: „Die Bibel wird niemals langweilig.“ Auch er selbst entdecke bei seiner regelmäßigen Bibellektüre immer Neues, sagte Neymeyr. Am Ende des Wortgottesdienstes erteilte der Weihbischof den Bewerbern seinen persönlichen Segen.

Die Bewerber befinden sich derzeit alle im so genannten Katechumenat, der Vorbereitungszeit für Jugendliche und Erwachsene, die Christen werden wollen. Höhepunkt des Katechumenats ist die Spendung der Sakramente Taufe, Firmung und Eucharistie (Kommunion). Die Feier dieser so genannten Einführungssakramente wird in den jeweiligen Heimatgemeinden in der Regel in der Osternacht begangen. Mit dem Sakrament der Taufe wird der Mensch in die Kirche aufgenommen. Die Taufe erfolgt durch die Worte: „Ich taufe Dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Dabei wird dem Täufling Wasser über den Kopf gegossen als Zeichen für die Reinigung von der Erbsünde und allen persönlichen Sünden. In verschiedenen Riten wird die Taufe anschließend gedeutet, unter anderem durch die Salbung mit Chrisam-Öl. Dabei wird deutlich, dass der Getaufte durch die Taufe zu Christus gehört.

Hinweis: Weitere Informationen zum Katechumenat im Bistum Mainz bei Rainer Stephan, Referent für Gemeindekatechese im Bischöflichen Ordinariat, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-241, Fax: 06131/253-558, E-Mail: gemeinde-katechese@bistum-mainz.de oder unter http://www.katechumenat.de

tob (MBN)

 

Neuer Höhepunkt der Begehrlichkeiten in der Stammzellforschung

Beitrag von Professor Johannes Reiter zur Bioethik in der Herder-Korrespondenz

Freiburg/Mainz. Es spreche viel dafür, „dass sich Deutschland auf dem Weg zu einer liberalen Stammzellgesetzgebung befindet, in der Menschenwürdeargumente allenfalls noch eine nachrangige Rolle spielen“. Zu diesem Ergebnis kommt der Mainzer Moraltheologe, Professor Johannes Reiter, in einem Beitrag für die März-Ausgabe der in Freiburg erscheinenden Zeitschrift „Herder-Korrespondenz. In dem Aufsatz „Bioethik und Biopolitik. Fakten und Trends“ beleuchtet Reiter die aktuellen Entwicklungen und Positionen der bioethischen und biopolitischen Debatte in Deutschland.

Wörtlich heißt es: „Wer glaubte, dass es nach dem Ende 2005 aufgedeckten Skandal um den südkoreanischen Klon- und Stammzellforscher Hwang Woo Suk in der Stammzellforschung etwas ruhiger und bedächtiger zugehen würde, hat sich schwer getäuscht. Die Begehrlichkeiten der Forscher haben keineswegs abgenommen, in Deutschland haben sie mit der Forderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) nach Abschaffung der Stichtagsregelung im Stammzellgesetz sogar einen neuen Höhepunkt erreicht.“ Eine Stellungnahme des Nationalen Ethikrates zur Forderung der DFG stehe noch aus, doch „erfahrungsgemäß“ werde diese „eher positiv ausfallen“ und sich für eine Änderung des Stichtages aussprechen.

Wer die Forschung mit menschlichen embryonalen Stammzellen ablehne, wie etwa die beiden großen Kirchen, für den erübrige sich ein Stichtag und dessen Verschiebung, schreibt Reiter. Weder Stichtag noch dessen Verschiebung könnten die Tatsache ungeschehen machen, „dass dem Import menschlicher Stammzellen die Tötung menschlicher Embryonen vorausgegangen ist“. Deshalb hätten auch beide großen Kirchen das Stammzellgesetz 2002 abgelehnt. Weiter schreibt der Moraltheologe: „Wer hingegen die Forschung mit menschlichen embryonalen Stammzellen akzeptiert oder auch nur mit schlechtem Gewissen hinnimmt, der kann im Stichtag in der Tat eine Begrenzung des Embryonenverbrauchs sehen. Wenn Kardinal Lehmann sich vehement gegen eine Verschiebung des Stichtages wehrt, dann deswegen, weil mit jeder weiteren Verschiebung auch eine weitere Relativierung des Lebensschutzes einhergeht. Moralisch saubere embryonale Stammzellen gibt es - bislang jedenfalls - nicht!“

Reiter verweist darauf, dass das Stammzellgesetz 2002 gegen eine Mehrheit in der Bevölkerung verabschiedet worden sei: „68 Prozent der Deutschen sprachen sich damals gegen eine Forschung im Interesse des medizinischen Fortschritts aus, wenn dafür die Tötung menschlicher Embryonen in Kauf genommen werden muss. Nur 21 Prozent waren dafür, die anderen machten keine Angaben.“ Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes TNS vom Januar 2007 habe dieses Meinungsbild bestätigt. „Jetzt halten es 66,5 Prozent der Befragten für richtig, dass in Deutschland keine menschlichen Embryonen für Forschungszwecke erzeugt und zerstört werden dürfen. 56,3 Prozent wünschen, dass sich die Wissenschaft ausschließlich auf die Forschung mit adulten Stammzellen konzentriert.“

tob (MBN)

 

1.350 Seiten, 35 Pfund, 400 Exemplare

Ausstellung im Mainzer Gutenberg-Museum zeigt besondere Bibelausgabe

Mainz. Im Mainzer Gutenberg-Museum ist vom 28. Februar bis zum 15. April eine besondere Bibelausgabe zu sehen. Sie wird im Rahmen der Ausstellung „Andrew Hoyem und die Arion Press. 36 ausgewählte Bücher, 1976-2006“ gezeigt. Mit der Ausstellung feiert das Gutenberg-Museum das dreißigjährige Bestehen der Arion Press, San Francisco/USA, einer der weltweit größten Verlage von Künstlerbüchern. Die Arion Press wurde 1974 durch den Typographen, Dichter und Drucker Andrew Hoyem gegründet. Sie ist die letzte umfassende Buchdruckwerkstatt der USA mit Schriftgießerei, Setzerei, Buchdruckerei und Buchbinderei unter einem Dach. Die Publikationen der Arion Press werden von Bibliotheken und Museen gesammelt. In der Ausstellung im Mainzer Gutenberg-Museum werden 36 Bücher gezeigt, unter anderem die handgesetzte Ausgabe von Herman Melville’s „Moby Dick“ (1978), James Joyce’s „Ulysses“ (1984) sowie die in Buchdruck herausgegebene Folio-Bibel.

Ein Team ausgebildeter Spezialisten in San Francisco benötigte insgesamt zwei Jahre bis zur Fertigstellung der Bibeledition der Arion Press im Jahr 2000. Entworfen und gestaltet wurde die Bibel von Andrew Hoyem selbst. Bei der Entstehung kamen sowohl traditionelle wie moderne Mittel zum Einsatz. Grundlage des Textes ist die aktuelle wissenschaftliche Bearbeitung der so genannten „New Revised Standard Version“; die Bibel ist ausdrücklich auch für den Gebrauch im Gottesdienst gedacht. Die 1.350 Seiten umfassende Arion Press Bibel wiegt 35 Pfund und erscheint in einer Auflage von 400 Exemplaren. Die Kosten betragen für ein einzelnes Exemplar zwischen 7.250 und 11.000 Dollar, abhängig von der Wahl des Einbandes und der Ausschmückung.

Hinweise: Weitere Informationen zur Ausstellung im Internet unter http://www.gutenberg-museum.de oder unter http://www.arionpress.com

am (MBN)

  

Dokumentation

Über das Augenmaß in der neuen Familienpolitik

Beitrag von Kardinal Lehmann in der Kirchenzeitung „Glaube und Leben“

Mainz. Im Folgenden dokumentieren wir einen Beitrag von Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, für die Kirchenzeitung des Bistums Mainz „Glaube und Leben“. Der Text erscheint in der Ausgabe 09/07 vom 4. März in „Glaube und Leben“. Zudem wird sich der Kardinal am Sonntag, 4. März, in der SWR-Sendung „Wort zum Sonntag“ (7.55 Uhr auf SWR 2) zum Thema äußern.

Über das Augenmaß in der neuen Familienpolitik

In den letzten Wochen ist Bewegung gekommen in die Familienpolitik unseres Landes. Es ist der unermüdlich tätigen Familienministerin Ursula von der Leyen gelungen, viele bisher zögernde Politiker aller Richtungen für die „Krippenoffensive“ zu gewinnen, d.h. bis zu einem bestimmten Datum, vor allem für Kinder unter drei Jahren, einen Krippenplatz zu besorgen. Diese Überlegungen sind auch in letzter Zeit ausgeweitet worden auf Ideen im Zusammenhang der Kindergärten und ihrer Funktion als Vorschule frühkindlicher Bildung, einer Art Bildungsbrücke vom Kindergarten zur Schule.

Die Kirchen tragen nicht nur seit jeher Sorge für Ehe und Familie im Allgemeinen, sondern belegen diese auch u.a. durch die Trägerschaft sehr vieler Kindergärten. Wenn sie bisher insgesamt im Blick auf diese neue Familienpolitik eher etwas zurückhaltend reagieren, so bedeutet dies nicht, dass sie diese Ausbaupläne nicht im Prinzip unterstützen würden. Aber gewiss sind da und dort noch einige klärende Unterscheidungen notwendig, die durchaus fundamental sind.

Es ist zweifellos heute für viele Familien eine wichtige Hilfe, wenn sie für die jüngsten Kinder mit einem Krippenplatz rechnen dürfen. In vielen Situationen müssen heute beide Ehepartner eine vollberufliche Tätigkeit aufnehmen. Man darf vor dieser Realität nicht die Augen verschließen. Unser Land war und ist bisher, verglichen mit seinen ökonomischen Möglichkeiten und auch im internationalen Vergleich, ziemlich Mittelmaß. Die gestaffelte Initiative hat darum mannigfaltige Zustimmung erhalten, auch wo man es bisher nicht vermutete. Freilich gehören differenzierende Zwischentöne dazu.

Mit Recht haben viele darauf hingewiesen, dass es unbedingt bei einer echten „Wahlfreiheit“ bleiben müsse, dass nämlich die Eltern sich für die Erziehung der Kinder zu Hause entscheiden können und auch entsprechend unterstützt werden müssen, ohne dass diese Entscheidung indirekt abgewertet oder am Ende gar benachteiligt wird. Es gibt schließlich viele Erkenntnisse der frühkindlichen Pädagogik, wie wohltuend und fruchtbar nämlich die enge, über den Tag geführte Lebensgemeinschaft der Eltern, besonders der Mutter, mit Kleinkindern ist und wie viel dies zu ihrer frühen persönlichen Entfaltung beiträgt. Diese Lebensform in Gemeinschaft von Eltern und Kindern verdient die erste Unterstützung und darf nicht grundsätzlich ersetzt werden. Dabei muss sicher von Problemfamilien abgesehen werden. Dies sagt auch nichts gegen die pädagogischen Fähigkeiten sehr vieler Erzieherinnen in den Kindergärten.

Aber manchmal haben wir zu Unrecht vergessen, dass es noch nicht so lange her ist mit einer fatalen Dominanz des Staates in der Kindererziehung, vor allem in den marxistischen Gesellschaftssystemen, gerade auch der ehemaligen DDR. Es bleibt offenbar eine Verführung mancher Politiker, die „Lufthoheit über die Kinderbetten“ zu gewinnen, um an ein bekanntes Schlagwort zu erinnern. Die größere Anzahl von Kinderkrippen in den neuen Bundesländern wird manchmal geradezu verherrlicht, ohne dass man die ideologischen Implikationen in diesem System genügend wahrnimmt. In manchen Köpfen ist das Konzept einer umfassenden staatlichen Kindererziehung ziemlich lebendig. Dies wird manchmal mit vielen Problemfällen und auch der angeblichen oder wirklichen Unfähigkeit vieler Eltern zur Erziehung begründet. Auf keinen Fall darf man aber auch hier das Elternrecht aushöhlen. Es wäre ein fundamentaler Fehler anzunehmen, dass Kinder nur in staatlicher Obhut optimal versorgt sind. Rasch ist man dann auch dabei, den Kindergarten zwanghaft mit der Aufgabe frühkindlicher Bildung überhaupt zu verknüpfen, und so die Kinder durch ein Vorschuljahr noch stärker und früher der Familie zu entziehen, ohne dass diese eventuell ein Mitspracherecht hat.

An dieser Stelle ist höchste Wachsamkeit am Platz, denn gerade wenn die neue Familienpolitik hohe Zustimmung bekommt, die sie auch braucht, muss die Rückkehr unbedachter aber keineswegs harmloser Ideologien sorgfältig und kritisch verfolgt werden. Es darf auch nicht hingenommen werden, dass andere Bereiche der Familienförderung zugunsten dieser neuen Maßnahmen grundlegend beschnitten werden könnten.

Die neue Familienpolitik muss sich auch bewusst bleiben, dass sie zwar Rahmenbedingungen dieser Art für junge Ehen und Familien verbessern helfen kann, dass daraus aber noch nicht automatisch eine beträchtliche Vermehrung der Kinderzahl in unserer Gesellschaft abgeleitet werden kann und darf. Dazu gehören nämlich noch zuvor die Wiederbelebung und Aktivierung vieler Werte, die der Staat nicht regeln kann. Dazu darf man auch den Mut zur Zukunft zählen, ebenso die Solidarität mit den Menschen heute und morgen und nicht zuletzt die Freude am Kind als dem Symbol neuen, frohen, eigenständigen Lebens. Das demografische Problem wäre verkürzt, wenn man „nur“ an die Bestandsgarantie für die Aufgaben der Sozialversicherung oder an die notwendigen Potenziale für die Beschäftigungspolitik in der Wirtschaft denken würde.

Es kommt also im Kern bei allen institutionellen und finanziellen Hilfen auf die Einstellung der Eltern und ermutigende Unterstützung der freien gesellschaftlichen Kräfte an, z.B. auch und gerade der Kirchen. Um diese Integration vieler Gesichtspunkte und Werte zu leisten, gleichsam ein gut funktionierendes Netz aufzubauen, in dem freilich die Eltern die Entscheidung tragen, bedarf es sensibler Klugheit und eines scharfsinnigen Augenmaßes für die Möglichkeiten und Grenzen jeder neuen Familienpolitik.

(MBN)

 

Personalien

Domdekan Heinz Heckwolf wird 65 Jahre alt (4.3.)

„Der Dom ist mir ans Herz gewachsen“ / 40. Priesterjubiläum steht im Juli an

Mainz. Der Mainzer Domdekan Heinz Heckwolf vollendet am Sonntag, 4. März, sein 65. Lebensjahr. Am 30. Juli begeht er außerdem den 40. Jahrestag seiner Priesterweihe. Heckwolf, der dem Mainzer Domkapitel seit Mai 2003 vorsteht, war 1993 zum residierenden Domkapitular ernannt worden. Seitdem ist er unter anderem auch als Leiter des Seelsorgeamtes im Bischöflichen Ordinariat tätig. Anlässlich seines Geburtstages wird ihn der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Montag, 5. März, im Rahmen eines privaten Abendessens im Erbacher Hof in Mainz würdigen. An diesem Abend wird Kardinal Lehmann auch Dompräbendat David Nikolaus Becker anlässlich seines 75. Geburtstages (13.2.) und Ehrendomkapitular Heinrich Bardong anlässlich seines 90. Geburtstages (28.2.) ehren.

„Es ist eine sehr schöne Aufgabe, den über 1.000 Jahre alten Mainzer Dom als geistliches Zentrum des Bistums zu bewahren und mit Leben zu füllen“, bekennt Domdekan Heckwolf. Damit das gelinge, brauche es das Engagement vieler haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiter. Angefangen beim Blumenschmuck über die bauliche Erhaltung durch die Dombauhütte bis hin zu den Chören am Dom seien „Hunderte von Menschen“ daran beteiligt, den Mainzer Dom in ein lebendiges Gotteshaus zu verwandeln. „Als Domdekan muss ich in Rückkoppelung an den Bischof und das Domkapitel die Voraussetzungen dafür schaffen, dass alle ihren Dienst tun können, und der Dom zum Beispiel durch wichtige Gottesdienste an Hochfesten oder bei Weihen und Sendungsfeiern in das Bistum hinein wirken kann.“

Seit seinem Amtsantritt begleitet ihn die im März 2001 begonnene systematische Sanierung des Mainzer Doms. „Wir hatten zunächst 15 Jahre veranschlagt. Aber es ist das eingetreten, was wir erwartet hatten: Unser Dom ist an vielen Stellen sanierungsbedürftiger als wir zunächst angenommen haben. Deshalb haben wir die einzelnen Bauabschnitte verkleinert und das Tempo ein bisschen verlangsamt.“ Zurzeit sind Querhaus, Obergaden und Dach an der Südseite sowie die Fassade am nördlichen Querhaus in Arbeit. Außerdem wird im Inneren die Sakramentskapelle neu gestaltet. „Ich bin sehr dankbar dafür, dass sich im Dombauverein und in der Domstiftung so viele Menschen für die Erhaltung des Mainzer Doms einsetzen.“

„Der Morgen ist meine Lieblingszeit im Dom“

Heckwolf ist dem Dom seit seiner Jugend verbunden. Als Priesteramtskandidat hat er dort regelmäßig die Liturgie mitgestaltet. „Der Dom ist mir ans Herz gewachsen“, sagt er. Montags bis samstags zelebriert er um 7.30 Uhr die Heilige Messe im Dom. „Ich habe nicht wirklich einen Lieblingsort im Dom, aber der Morgen ist meine Lieblingszeit: Vor allem in Frühjahr und Sommer wird der Dom dann in ein schönes Licht versetzt, das eine ganz besondere Stimmung erzeugt.“ Wegen ihrer „besonders dichten Atmosphäre“ sind ihm unter anderem die Vesper zum 70. Geburtstag von Kardinal Lehmann und die Feier zu dessen Kardinalserhebung sowie die Bischofsweihe der Weihbischöfe Werner Guballa und Ulrich Neymeyr in guter Erinnerung geblieben.

Der zweite Arbeitsschwerpunkt von Heckwolf liegt in der Leitung des Seelsorgeamtes im Bischöflichen Ordinariat. Bei der gerade laufenden Strukturreform sieht er mit seinen Mitarbeitern die Hauptaufgabe vor allem darin, die Seelsorge in den neuen pastoralen Einheiten anzuregen und zu unterstützen. Einen spannenderen Beruf als Priester kann Heckwolf sich nicht vorstellen: „Menschen mit dem Evangelium in Berührung zu bringen, ist eine ganz besondere Aufgabe.“ Den Aufbruch des Zweiten Vatikanischen Konzils habe er als Seminarist begeistert aufgenommen, erinnert er sich: „Als ich ins Priesterseminar gegangen bin, hat mein Heimatpfarrer gesagt: ‚Du kommst in eine sehr spannende Zeit!’ Und so war es dann auch.“

Heinz Heckwolf wurde am 4. März 1942 in Darmstadt geboren und wuchs in Lindenfels im Odenwald auf. Nach dem Theologiestudium in Mainz wurde er am 30. Juli 1967 von Bischof Hermann Volk im Mainzer Dom zum Priester geweiht. Als Kaplan war er anschließend in Gau-Algesheim und Darmstadt-St. Fidelis tätig. Im Jahr 1973 wurde er Pfarrer in Gustavsburg, 1980 zusätzlich Beauftragter des Bistums Mainz beim Hessischen Rundfunk. Bischof Lehmann berief Heckwolf im März 1993 zum Leiter des Seelsorgeamtes im Bischöflichen Ordinariat, wo er die Nachfolge von Domkapitular Josef Seuffert antrat. Im gleichen Jahr wurde Heckwolf zum residierenden Domkapitular und Pfarrer der Mainzer Dompfarrei und Mainz-St. Quintin ernannt. Von 1997 bis 2003 übernahm er zusätzlich die Leitung des Dezernates Jugendseelsorge im Bischöflichen Ordinariat. Seit dem 1. Oktober 1997 ist er Vorsitzender der Bischöflichen Dotation, die die Liegenschaften des Doms verwaltet und für den Haushalt von Domkapitel und Dom zuständig ist. Zum 1. Mai 2003 ernannte ihn Kardinal Lehmann nach Anhörung des Domkapitels zum Domdekan. 1986 wurde Heckwolf vom Mainzer Bischof zum Geistlichen Rat ernannt. Papst Johannes Paul II. würdigte ihn mit den Ehrentiteln „Kaplan seiner Heiligkeit“ (Monsignore) im Jahr 1994 und „Ehrenprälat Seiner Heiligkeit“ (Prälat) im Jahr 1998.

tob (MBN)

 

Hannelore Hage wird 80 (2.3.)

Generalvikar Dietmar Giebelmann überbringt die Glückwünsche des Bistums Mainz

Mainz. Die langjährige Geschäftsführende Vorsitzende der Mainzer Diözesanversammlung und des Diözesan-Pastoralrates im Bistum Mainz, Hannelore Hage, Budenheim, feiert am Freitag, 2. März, ihren 80. Geburtstag. Für ihr jahrelanges Engagement wurde sie im Jahr 2003 mit dem Päpstlichen St. Gregorius-Orden geehrt. Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann wird der Jubilarin an ihrem Geburtstag um 13.00 Uhr auch im Namen von Kardinal Karl Lehmann die Glückwünsche des Bistums Mainz überbringen.

Hannelore Hage wurde am 2. März 1927 in Neuwied/Rhein geboren und arbeitete von 1959 bis zu ihrer Pensionierung an der Grundschule in Budenheim. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil war sie jahrelang Vorsitzende des Pfarrgemeinderates von Budenheim. Von 1984 bis 2000 gehörte Hage dem Katholikenrat des Bistums Mainz an, 1988 wurde sie zur Geschäftsführenden Vorsitzenden der Diözesanversammlung und des Diözesan-Pastoralrates gewählt (Wiederwahlen 1992 und 1996). Außerdem war sie im Vorstand des Katholikenrates; im Jahr 2000 legte sie ihre Ämter nieder. Ihr Nachfolger im Amt ist Caritasdirektor a.D. Wilhelm Schulze.

Über die Bistumsgrenzen hinaus arbeitete Hage insbesondere in der Landesarbeitsgemeinschaft der Katholikenräte Rheinland-Pfalz mit, gehörte als Delegierte der Mainzer Räte von 1996 bis 2000 zum Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und nahm als Gastdelegierte an Veranstaltungen der evangelischen Landeskirche teil. Besondere Anliegen waren ihr vor allem die Weitergabe des Glaubens an die kommende Generation, das gleichberechtigte Miteinander von Frauen und Männern in Kirche und Gesellschaft und die Pflege der Beziehungen zur Partnerdiözese Erfurt schon zu DDR-Zeiten wie auch nach der Wende. Zudem arbeitete sie in Leitungsgremien des 93. Deutschen Katholikentages 1998 in Mainz mit und war beim Beratungsprozess „Damit Gemeinde lebt...“ im Bistum Mainz (1996-1999) engagiert.

am (MBN)

 

Stichwort

Stichwort: Domkapitel

Das Mainzer Domkapitel ist ein Klerikerkollegium zur Feier der Liturgie an der Bischofskirche und zu weiteren satzungsmäßigen Aufgaben im Bistum. Besondere Bedeutung hat das Domkapitel bei der Wahl eines neuen Bischofs. Daneben wirkt das Gremium beratend bei der Leitung und Verwaltung des Bistums mit. Die Mitglieder sind in der Regel Dezernenten im Bischöflichen Ordinariat. Außerdem sind sie für Verwaltung, Erhalt und Unterhalt der Bischofskirche zuständig. Das Domkapitel ist eine selbstständige Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Satzungsautonomie und eigenem Vermögenshaushalt.

Nach den Statuten des Domkapitels geht bei Tod oder Ausscheiden eines Bischofs aus dem Amt (Sedisvakanz) die Leitungsbefugnis für das Bistum zunächst unmittelbar auf den dienstältesten Weihbischof über. Innerhalb von acht Tagen nach Beginn der Sedisvakanz wählt das Domkapitel einen Diözesanadministrator, der weitgehend die Amtsbefugnisse des Bischofs ausübt, bis ein neuer Bischof ernannt ist.

Das Domkapitel reicht außerdem eine Vorschlagsliste mit geeigneten Nachfolgekandidaten beim Vatikan ein. Aus dieser Liste und anderen Vorschlägen benennt Rom drei Kandidaten. Das Domkapitel wiederum wählt einen der drei Kandidaten in geheimer Abstimmung zum Bischof. Daraufhin ernennt der Papst den Gewählten. Als Besonderheit sehen das Badische Konkordat und das Reichskonkordat vor, dass von den drei vom Vatikan benannten Kandidaten mindestens einer einen Bezug zum Bistum Mainz haben muss.

Zu den Insignien, die die Stellung der Domkapitulare sichtbar machen, gehört das Kapitelkreuz, das an einem rot-weißen Band um den Hals getragen wird. Die Farben Rot und Weiß sind die Farben des Domkapitels, des Bistums Mainz und Hessens. Das weiß emaillierte Kreuz zeigt auf der Vorderseite den Dom- und Bistumspatron St. Martin und auf der Rückseite ein goldenes „L“. Es erinnert an Großherzog Ludwig I. von Hessen, der das Kreuz 1829 gestiftet hat. Über dem Kreuz ist eine goldene hessische Krone angebracht. Die Chorkleidung der Domkapitulare besteht aus Talar, lang herunterhängendem Gürtelband (Zingulum), kurzem violettem Schulterumhang (Mozetta) mit Kapuze, weißem Chorrock und einer violetten Kopfbedeckung, dem Birett.

Das Mainzer Domkapitel hat sieben Mitglieder: Domdekan Heinz Heckwolf als Vorsitzenden und sechs Domkapitulare. Dies sind derzeit: Weihbischof Dr. Werner Guballa, Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann, Offizial Prälat Dr. Peter Hilger, Monsignore Hans-Jürgen Eberhardt, Prälat Jürgen Nabbefeld und Monsignore Horst Schneider. Mit Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren verzichten die Mitglieder des Domkapitels auf ihr Amt. Als Emeritierte behalten sie das Recht, die Insignien des Domkapitels zu tragen. Zurzeit gibt es neben dem emeritierten Domdekan, Weihbischof em. Wolfgang Rolly, drei emeritierte Domkapitulare: Prälat Ernst Kalb, Prälat Josef Seuffert und Prälat Günter Emig.

Daneben gibt es eine nicht festgelegte Zahl von Ehrendomkapitularen; derzeit sind dies Pfarrer i.R. Heinrich Bardong, Propst i.R. Eckehart Wolff, Propst Engelbert Prieß und Prälat Dr. h.c. Walter Seidel. Das Domkapitel wird außerdem von vier Dompräbendaten bei der Feier der Liturgie im Mainzer Dom unterstützt: Dompfarrer Dr. Franz-Rudolf Weinert, Prälat Dr. Klaus-Leo Klein, Vizeoffizial Gerold Reinbott und Bischofskaplan Pfarrer Stefan Wanske. Emeritierte Dompräbendaten sind Monsignore David Nikolaus Becker und Monsignore Professor Dr. Günter Duffrer. Gemeinsam bilden alle Domherren das so genannte Domstift.

Geschichtlich nachweisbar ist das Mainzer Domkapitel erstmals im Jahr 970. Doch bereits seit den Anfängen des Bistums Mainz hat es einen Kreis von Geistlichen gegeben, der den Bischof unterstützte und ihn bei Abwesenheit vertrat. Das vierte Laterankonzil 1215 gewährt dem Mainzer Domkapitel das ausschließliche Recht zur Bischofswahl. 1252 erhält das Kapitel vom Papst das Recht zur Selbstergänzung. Im Jahr 1405 besteht das Mainzer Domkapitel aus 24 geistlichen Kapitularen. Nach der Übergabe der Stadt Mainz an die Franzosen im Jahr 1798 wird der Dom beschlagnahmt und das Erzbistum Mainz aufgelöst. Das Domkapitel folgt dem Erzbischof 1805 nach Regensburg. Im neuen Bistum Mainz umfasst das von Bischof Joseph Ludwig Colmar (1802-1818) errichtete Domkapitel zwei Generalvikare, acht Domkapitulare und zwei Ehrendomkapitulare. Die Zahl der Mitglieder ist bei der Neugründung 1821 durch Papst Pius VII. auf sieben festgelegt worden und seitdem unverändert geblieben. Im Jahr 2000 hat das Domkapitel seine Statuten erneuert, die die Satzung von 1924 ersetzt haben.

tob (MBN)

 

Vorschau

Ein neuer Zugang zum Raum des Mainzer Domes (10.3.)

Vorstellung des Projektes „RaumKörper Klang“ / Fünf Chöre aus dem Bistum beteiligt

Mainz. „Das Projekt ,RaumKörper Klang’ möchte das Innere des Mainzer Domes auf neue Art und Weise erlebbar machen.“ Das sagte Domdekan Prälat Heinz Heckwolf vor Journalisten anlässlich der Vorstellung des Projektes „RaumKörper Klang“ am Freitag, 23. Februar, im Chorhaus am Dom in Mainz. Dieses außergewöhnliche Konzert, das am Samstag, 10. März, um 19.30 Uhr im Mainzer Dom stattfindet, ist der Auftakt für eine Reihe gleichartiger Veranstaltungen in Kirchen des Bistums Mainz. „Im Mittelpunkt des Konzertes im Mainzer Dom wird das Kreuz stehen, das auch durch eine spezielle Beleuchtung hervorgehoben werden wird“, sagte Heckwolf. Die Veranstaltung in der Fastenzeit stehe unter der Überschrift „Im Kreuz ist Heil“. 

Im Rahmen der Veranstaltung werden die Besucher einem Chor zugeordnet und mit ihm zu verschiedenen Stationen im Dom ziehen. Zu diesem Zweck werden zuvor kostenlose farbige Teilnahmekarten verteilt, aus denen der Besucher ersehen kann, an welchem Ort in Dom sein Rundgang beginnt. Die Orte sind: der Marienaltar, der Ostchor, die Ostkrypta, die Memorie und der Hochaltar. Die einzelnen Stationen sind bei allen Chören dieselben, nur in unterschiedlicher Reihenfolge. Es werden 750 Karten verteilt.

An den Stationen werden die Chöre jeweils gleichzeitig ein Stück aus ihrem jeweils unterschiedlich Programm vortragen. Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft erwartet einen „spannenden musikalischen Eindruck“. Der Dom habe einen Raum, der es vertrage, das unterschiedliche Stücke gleichzeitig gesungen werden. Zudem seien die einzelnen Stationen gut gewählt. Ein gleichartiges Projekt habe es bereits im Dom zu Osnabrück gegeben, wo „die Resonanz überwältigend“ gewesen sei, sagte Breitschaft. Zum Abschluss werden alle Chöre gemeinsam das Stück „Locus iste“ von Anton Bruckner singen. „Es ist die einzige Mottete, die den Kirchenraum als Mysterium darstellt“, sagte Breitschaft.

Fünf Chöre sind an dem Projekt im Mainzer Dom beteiligt: der Mainzer Domchor (Leitung: Domkapellmeister Breitschaft), die Domkantorei St. Martin (Leitung: Clemens Breitschaft), der Mädchenchor am Dom und St. Quintin (Leitung: Domkantor Karsten Storck), der Kammerchor der Katholischen Hochschulgemeinde Gießen (Leitung: Regionalkantor Ralf Stiewe) sowie das Vokalensemble „Cantemus“ aus Bad Nauheim (Leitung: Regionalkantor Nicolo Sokoli). Darüber hinaus wird Domorganist Albert Schönberger an der Orgel zu hören sein. Domdekan Heckwolf wird in das Konzert einführen und eine Ansprache zum Abschluss halten.

Wolfgang Fischer, Liturgiereferent im Bischöflichen Ordinariat, wies darauf hin, dass das Projekt „RaumKörper Klang“ als bistumsweites Projekt geplant sei. In mehreren Regionen des Bistums solle es im Laufe dieses und des nächsten Jahres ähnliche Veranstaltungen geben – beispielsweise mit den Chören eines Dekanates. Der Termin im Wormser Dom steht bereits fest: 2. Juni 2007, 19.30 Uhr.

Hinweise:

  • Ansprechpartner für das Projekt ist Wolfgang Fischer, Liturgiereferent im Bischöflichen Ordinariat Mainz, Tel.: 06131/253-243, E-Mail: liturgie@bistum-mainz.de  
  • Die Teilnahmekarten sind in Mainz erhältlich bei der Dominformation, Am Markt 8-10, sowie im Infoladen des Bistums, Heiliggrabgasse 8.

am (MBN)

 

„Aids-Truck“ von missio im Bistum Mainz (26.2.-9.3.)

Multimediale und erlebnisorientierte Ausstellung für Jugendliche

Mainz. Der „Aids-Truck“ des internationalen katholischen Hilfswerkes missio macht noch bis Freitag, 9. März, an verschiedenen Schulen im Bistum Mainz Station. Die multimediale und erlebnisorientierte Ausstellung für Jugendliche gibt am Beispiel eines Jungen aus Südafrika und eines Mädchens aus Uganda Einblick in die Lebenswelt afrikanischer Altersgenossen, die mit den Folgen von HIV/Aids konfrontiert sind. Die in einem Großraum-Lastwagen installierte Ausstellung mit sieben Räumen stellt außerdem verschiedene afrikanische Hilfsprojekte, Präventionsarbeit und die Begleitung von Aids-Kranken und ihren Angehörigen vor. Außerdem werden die Jugendlichen herausgefordert, sich mit Fragen der eigenen Sexualität und des persönlichen Schutzes vor Aids auseinander zu setzen. Das kostenlose Angebot richtet sich vor allem an Schulen und Jugendgruppen. Der „Aids-Truck“ ist werktags von 8.00 bis 13.00 Uhr geöffnet. Interessierte Gruppen werden darum gebeten, einen Termin mit Missio-Referentin Schwester Annette Fleischhauer zu vereinbaren. Die Bistumstermine im Einzelnen:

  • Montag, 26. Februar, bis Mittwoch, 28. Februar: Eugen-Bachmann-Schule in Wald-Michelbach
  • Donnerstag, 1., bis Freitag, 2. März: Heinrich Böll-Schule in Fürth
  • Sonntag, 4. März (16.00 bis 20.00 Uhr): Pfarrgemeinde St. Pankratius in Budenheim
  • Montag, 5. März, bis Freitag, 9. März: Peter Behrens-Schule in Darmstadt

Hinweis: Ansprechpartner für die Termine im Bistum Mainz ist Missio-Referentin, Schwester Annette Fleischhauer, Tel.: 06131/253-269, E-Mail: annette.fleischhauer@bistum-mainz.de, Internet: http://www.aids-truck.de  

tob (MBN)

 

„Weltoffen, aber milieubegrenzt?“ (3.3.)

Studientag zur „Sinus-Milieu-Studie“ im Wilhelm-Kempf-Haus

Wiesbaden-Naurod. Unter der Überschrift „Weltoffen, aber milieubegrenzt? Die Eine-Welt-Arbeit im Licht der ,Sinus-Milieu-Studie’“ steht ein Studientag am Samstag, 3. März, im Wilhelm-Kempf-Haus in Wiesbaden-Naurod. Veranstalter sind die Pax-Christi-Bistumsstellen der Diözesen Fulda, Limburg und Mainz, das Referat Weltkirche im Bistum Limburg sowie das Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bistum Mainz. Referent des Tages ist Klaus Gerhards, Essen.

Hinweis: Der Tagungsbeitrag beträgt zehn Euro; Anmeldung und weitere Informationen bei Alois Bauer, Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden, Bischöfliches Ordinariat, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-263, E-Mail: frieden@bistum-mainz.de

am (MBN)

 

Orgelabend zur Fastenzeit (6.3.)

Matthias Mück spielt Werke von u.a. Buxtehude, Bach und Mendelssohn Bartholdy

Mainz. Der Kathedralmusiker Matthias Mück, Magdeburg, spielt anlässlich des Orgelabends zur Fastenzeit im Mainzer Dom am Dienstag, 6. März, um 19.30 Uhr Werke von Dietrich Buxtehude, Johann Sebastian Bach, Marcel Dupré, Felix Mendelssohn Bartholdy, Johannes Brahms sowie Improvisationen. Der Eintritt für das Konzert beträgt fünf Euro, Karten sind an der Abendkasse erhältlich.

am (MBN)

 

Abendforen der Betriebsseelsorge (ab 8.3.)

Reihe „Arbeit im Gespräch“ im Haus am Maiberg in Heppenheim

Heppenheim. Die Betriebsseelsorge im Bistum Mainz bietet in diesem Jahr wieder vier Abendforen in der Reihe „Arbeit im Gespräch“ an. Am Donnerstag, 8. März, wird Walter Busch-Hübenbecker, Verdi Südhessen, zum Thema Ladenöffnungszeiten sprechen. Die Veranstaltungen im Haus am Maiberg in Heppenheim wenden sich an Haupt- und Ehrenamtliche aus den Pfarreien und Verbänden sowie an Betriebs- und Personalräte. Beginn ist jeweils um 19.00 Uhr.

Die weiteren Termine:

  • Donnerstag, 31. Mai, zum Thema „Familie und Beruf“: Heike Espelkott, Betriebsrätin RWE/Kernkraftwerk Biblis, und Thomas Domnick, Leiter des Referates Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz
  • Donnerstag, 4. Oktober, zum Thema „Mindestlohn“: Heinz Süsselbeck von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten
  • Donnerstag, 29. November, zum Thema „Fair am Arbeitsplatz“: Diakon Ludwig Stauner, Betriebsseelsorger aus Aschaffenburg

Hinweis: Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz, Welschnonnengasse 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/6270-843, Fax: 06131/6270-844, E-Mail: betriebsseelsorge@bistum-mainz.de  

tob (MBN)

 

Karwoche und Ostern im Kloster

Exerzitienangebote von März bis Dezember 2007 im Kloster Bad Wimpfen

Bad Wimpfen. Das Kloster Bad Wimpfen hat jetzt seine Angebote für Exerzitien von März bis Dezember 2007 veröffentlicht. Im Programm stehen neben den Exerzitien auch ein Glaubenskurs sowie die Möglichkeit der Mitfeier der Kar- und Ostertage in der Hausgemeinschaft des Klosters. Insgesamt werden zehn Exerzitien angeboten, darunter sieben Kurzexerzitien.

Hinweis: Weitere Informationen und Anmeldung beim Kloster Bad Wimpfen, Lindenplatz 7, 74206 Bad Wimpfen, Tel.: 07063/970423, E-Mail: gaestehaus@kloster-bad-wimpfen.de, Internet: http://www.kloster-bad-wimpfen.de

am (MBN)

Bilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 8, 28. Februar 2007

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