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Ministrantenwallfahrt nach Rom (29.7.-5.8.)
Mainz. Pfarrer Markus W. Konrad, Diözesanjugendseelsorger des Bistums Mainz, hat eine positive Bilanz der Internationalen Ministrantenwallfahrt gezogen. „Die Jugendlichen sind selbstbewusster im Glauben geworden. Es war spannend, mit ihnen auf den Spuren der christlichen Geschichte zu wandeln. Ich habe die Jugendlichen als neugierig und aufgeschlossen erlebt“, sagte Konrad nach seiner Rückkehr. Aus dem Bistum Mainz nahmen 1.140 Ministrantinnen und Ministranten an der Messdienerwallfahrt teil, die vom 29. Juli bis 5. August in Rom stattfand.
Weiter betonte Konrad, dass sich die Jugendlichen sehr interessiert an religiösen Fragen gezeigt hätten; auch habe es persönliche Auseinandersetzungen mit dem Glauben gegeben. Im Laufe der Tage in Rom habe er Veränderungen bei den Mädchen und Jungen gespürt: „Zwischen der Art und Weise, wie der Anfangs- und Schlussgottesdienst gefeiert wurden, lagen Welten.“ Der persönliche Höhepunkt für Konrad war die Begegnung mit Papst Benedikt XVI. Konrad hatte im Anschluss an die Generalaudienz am Mittwoch, 2. August, Gelegenheit, einige Worte mit dem Heiligen Vater zu wechseln, „Ich habe ihn als sehr zugewandt erlebt“, erzählt Konrad. Dem Papst sei es gelungen, durch seine Ansprache eine „persönliche Nähe“ zu den Jugendlichen herzustellen.
Die Messdienerwallfahrt, die in der Regel alle fünf Jahre stattfindet, wurde von der Internationalen Ministrantenvereinigung CIM (Coetus Internationalis Ministrantium) veranstaltet. Sie stand unter dem Motto „Spiritus vivificat - Der Geist macht lebendig“. In diesem Jahr waren doppelt so viele Ministrantinnen und Ministranten aus dem Bistum Mainz nach Rom gekommen wie 2001. Auch die Zahl der deutschen Ministranten - sie stammten aus 24 Diözesen - hatte sich im Vergleich zu 2001 verdoppelt. Insgesamt pilgerten über 42.000 Messdienerinnen und Messdiener aus 18 Nationen nach Rom, davon 35.000 aus Deutschland. In den Gemeinden der Diözese Mainz versehen rund 10.000 Mädchen und Jungen Dienst als Ministranten.
Von Seiten des Bistums Mainz wurde die Wallfahrt vom Referat für Ministrantenarbeit des Bischöflichen Jugendamtes organisiert; Leiter ist Diakon Thomas Gensler. Er wurde vom Diözesanministrantenteam des Bistums unterstützt. Neben ihren Betreuerinnen und Betreuern aus den Pfarrgemeinden begleiteten die Ministranten in Rom außerdem Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr sowie Diözesanjugendseelsorger Konrad.
am (MBN)
Rom. Mit einem begeisternden Gottesdienst in der Titelkirche von Kardinal Karl Lehmann in Rom, San Leone, haben über 1.000 Messdienerinnen und Messdiener aus dem Bistum Mainz am Donnerstagabend, 3. August, den Abschluss der Internationalen Ministrantenwallfahrt gefeiert. Zelebrant des Gottesdienstes war der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Jugenddezernent des Bistums Mainz, der den Jugendlichen nicht nur die Grüße des Bischofs von Mainz, Kardinal Lehmann, sondern auch von Papst Benedikt XVI. überbrachte. Neymeyr hatte gemeinsam mit Diözesanjugendseelsorger Markus W. Konrad am Ende der gestrigen Generalaudienz Gelegenheit, mit dem Heiligen Vater zu sprechen. Die Ministranten dankten für die Grüße mit starkem Applaus.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der Gruppe „Flapp“ aus Mörfelden-Walldorf. Diakon Thomas Gensler, Referent für Ministrantenarbeit im Bistum Mainz, hatte gemeinsam mit dem Diözesanministrantenteam den Gottesdienst vorbereitet. Am Freitag, 4. August, sind die Jugendlichen von ihren Quartieren in und außerhalb Roms zurück nach Deutschland aufgebrochen.
In seiner Predigt rief Weihbischof Neymeyr die Jugendlichen dazu auf, fest zu ihrem Glauben und zu ihrem Dienst als Messdiener zu stehen: „Erzählt anderen Kindern und Jugendlichen von Eurer Wallfahrt nach Rom, erzählt Ihnen von den Messdienerstunden und von dem, was Ihr bei Eurem Altardienst, beim Beten und beim Gottesdienst erlebt. Behaltet Euren Glauben nicht für euch.“ Neymeyr forderte die Mädchen und Jungen dazu auf, sich immer wieder mit ihren verschiedenen Begabungen in das Leben der Kirche einzubringen. „Die Kirche vor Ort, die Pfarrgemeinde, braucht viele Begabungen und Charismen, damit sie leben kann“, unterstrich er.
Der Weihbischof bezeichnete die Ministranten als „die ersten Apostel der Jugend“. „Als katholische Messdienerinnen und Messdiener gehört Ihr nicht einer kleinen, merkwürdigen Sekte an, sondern einer großen, weltumspannenden Gemeinschaft“, betonte Neymeyr. Der katholische Glaube sei keine „überholte Weltanschauung“, sondern gebe „Wegweisungen für die heutigen Lebensfragen der Menschen und der Gesellschaft“. Weiter sagte er: „Dass diese Wegweisungen nicht immer bequem und im Mainstream liegen, ist nicht ein Beweis dafür, dass sie falsch sind, sondern eher ein Hinweis darauf, dass sie richtig sind. Denn mittlerweile wissen viele, dass es in manchen Fragen so wie bisher nicht weitergeht.“
Theresa Dörnemann (14) und Iris Hahn (17), Ministrantinnen aus Gonsenheim-St. Stephan, sind am Ende der Wallfahrt erschöpft, aber voller Freude über die vergangenen Tage. „Es war total anstrengend“, sagen beide übereinstimmend. Vor allem der Gottesdienst, die Generalaudienz und der Besuch der Priscilla-Katakomben haben sie beeindruckt. Auch für den Begleiter der Gonsenheimer Gruppe, Pater Thomas Jochheim, waren es „großartige Tage mit wahnsinnig vielen Eindrücken“, die erst einmal verarbeitet werden müssen. Höhepunkt war auch für ihn die Generalaudienz mit dem Heiligen Vater auf dem Petersplatz.
Diakon Thomas Gensler freut sich über den Schlussgottesdienst. „Der hat mich wirklich tief bewegt“, sagt er. Man spüre, dass etwas vom Motto der Wallfahrt - „Der Geist macht lebendig“ - bei den Ministrantinnen und Ministranten angekommen sei. Auch für Weihbischof Neymeyr waren es „sehr bewegende Tage“. Er zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Betreuer. Besonders erfreut sei darüber, dass so viele Priester ihre Gruppen begleitet hätten. Auch habe es ein „tolles Miteinander“ in den Gruppen gegeben. „Die Jugendlichen haben einen guten Umgang untereinander gepflegt“, sagte Neymeyr, der viele Gruppen während der Wallfahrt in ihren Unterkünften besucht hatte.
am (MBN)
Die Ministranten aus dem Bistum Mainz waren am Sonntag, 30. Juli, in Rom angekommen, um an der Internationalen Messdienerwallfahrt teilzunehmen, die von der Internationalen Ministrantenvereinigung CIM (Coetus Internationalis Ministrantium) alle fünf Jahre veranstaltet wird. Die Wallfahrt stand unter dem Motto „Spiritus vivificat - Der Geist macht lebendig“. In diesem Jahr waren doppelt so viele Ministrantinnen und Ministranten aus dem Bistum Mainz nach Rom gekommen wie 2001. Auch die Zahl der deutschen Ministranten - sie stammten aus 24 Diözesen - hatte sich im Vergleich zu 2001 verdoppelt. Insgesamt pilgerten über 42.000 Messdienerinnen und Messdiener aus 18 Nationen nach Rom, davon 35.000 aus Deutschland. In den Gemeinden der Diözese Mainz versehen rund 10.000 Mädchen und Jungen Dienst als Ministranten.
Höhepunkt der Ministrantenwallfahrt war das Internationale Programm am 1. und 2. August auf dem Petersplatz. Am Dienstag, 1. August, feierten alle Teilnehmer der Wallfahrt einen Gottesdienst mit Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien, auf dem Petersplatz. Am Mittwochvormittag, 2. August, fand eine Generalaudienz mit Papst Benedikt XVI. auf dem Petersplatz statt. Zehntausende Jungen und Mädchen hatten bei beiden Anlässen den Petersplatz in ein buntes Tüchermeer aus Fahnen und Plakaten verwandelt.
Von Seiten des Bistums Mainz wurde die Wallfahrt vom Referat für Ministrantenarbeit des Bischöflichen Jugendamtes organisiert; Leiter ist Diakon Thomas Gensler. Er wurde vom Diözesanministrantenteam des Bistums unterstützt. Neben ihren Betreuerinnen und Betreuern aus den Pfarrgemeinden begleiteten die Ministranten in Rom außerdem Weihbischof Neymeyr sowie Diözesanjugendseelsorger Konrad.
am (MBN)
Rom. Papst Benedikt XVI. hat im Rahmen einer Generalaudienz am Mittwochvormittag, 2. August, auf dem Petersplatz in Rom über 42.000 Ministranten begrüßt. Die Generalaudienz war einer der Höhepunkte der diesjährigen Ministrantenwallfahrt, die unter dem Motto „Spiritus vivificat“ („Der Geist macht lebendig“) steht. Auch die 1.140 Messdienerinnen und Messdiener aus dem Bistum Mainz nahmen an der Generalaudienz auf dem Petersplatz teil. Vor Beginn war Papst Benedikt XVI. mit einem offenen Wagen über den Petersplatz gefahren und von den Jugendlichen und ihren Begleitern begeistert begrüßt worden. Der Präsident der Ministrantenvereinigung Coetus Internationalis Ministrantium (CIM), Weihbischof Martin Gächter (Basel/Solothurn), überreichte dem Heiligen Vater ein weißes Pilgertuch. CIM ist Ausrichter der in der Regel alle fünf Jahre stattfindenden Ministrantenwallfahrt.Die diesjährige Wallfahrt ist die neunte ihrer Art.
In seiner Ansprache rief Papst Benedikt XVI. die Ministranten dazu auf, „immer Freunde und Apostel Jesu“ zu sein. „Ihr seid schon jetzt Apostel Jesu! Wenn Ihr an der heiligen Liturgie teilnehmt und Euren Dienst am Altar leistet, legt Ihr vor allen ein Zeugnis ab. Eure gesammelte Haltung, Eure Frömmigkeit, die aus dem Herzen kommt und sich in äußeren Gesten zeigt, Euer Gesang, Eure liturgischen Antworten: All das ist Apostolat!“, sagte der Papst. Weiter unterstrich Benedikt XVI.: „Wenn Ihr mit Jesus vereint bleibt und seine Worte in Euch bleiben, dann seid Ihr wirklich seine Apostel und werdet in allen Bereichen Eures Lebens Früchte des Guten und des Dienstes hervorbringen.“ Und bezüglich des Mottos der Wallfahrt hob der Papst hervor: „Der Heilige Geist macht Eure Beziehung zu Christus lebendig, er macht sie zu einer innigen, tiefen Freundschaft, die dem Leben eines jungen Menschen Sinn schenken und ihn zu einem mutigen Zeugen des Evangeliums machen kann.“
Nach dem Ende der Generalaudienz traf der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, der Jugenddezernent des Bistums Mainz ist, kurz mit Papst Benedikt XVI. persönlich zusammen. Neymeyr überbrachte dem Papst Grüße von Kardinal Karl Lehmann und Grüße der Mainzer Pilgergruppe. Auch der Mainzer Diözesanjugendseelsorger Pfarrer Markus W. Konrad konnte einige Worte mit dem Heiligen Vater wechseln und ihm die Grüße der Mainzer Jugendlichen überbringen. „Der Papst hat diese Grüße erwidert. Für mich war diese Begegnung ein beeindruckendes Erlebnis“, sagte Konrad anschließend.
Am Dienstagabend, 1. August, feierten die Ministranten einen Internationalen Gottesdienst auf dem Petersplatz. Zelebrant war der Erzbischof von Wien, Kardinal Christoph Schönborn OP. Konzelebranten waren neben anderen auch Weihbischof Neymeyr sowie Franz-Josef Bode, Bischof von Osnabrück und Jugendbischof der Deutschen Bischofskonferenz. Zuvor stimmten sich die mehr als 42.000 Ministranten - davon stammen 35.000 aus Deutschland - mit Musik, Gebeten und Gesängen auf die Messe ein. Die Jugendlichen hatten den Petersplatz zudem in ein Meer aus Fahnen und Spruchbändern verwandelt. Die verschiedenen Nationen waren an den Farben ihrer Halstücher zu erkennen; die deutschen Ministranten trugen hellblaue Halstücher. Viele Gruppen hatten außerdem einheitliche T-Shirts an.
In seiner Predigt rief Kardinal Schönborn die Jugendlichen dazu auf, nicht zu verzagen, wenn sie aufgrund ihres Glaubens oder ihres Dienstes als Ministrant kritisiert oder verspottet werden. Vielmehr gelte es, andere davon zu überzeugen, dass die Kirche keine „Ansammlung von Schrullis“ sei, sondern eine „lebendige Gemeinschaft, in der die Hoffnung der Welt spürbar werde“. In Rom und auf dem Petersplatz, dem „Herzen der Weltkirche“, könnten die Jugendlichen die Einheit und die Vielfalt der Weltkirche erleben.
am (MBN)
Am Dienstagnachmittag, 1. August, waren die Ministranten in Kleingruppen zum Petersplatz gepilgert. Auch die Messdienergruppen aus Mainz-Kostheim (St. Kilian) und Mainz-Finthen (St. Martin) begaben sich auf einen Pilgerweg zum Petersplatz. Die zwanzig Jugendlichen zogen von der Piazza del Popolo über die Via del Corso, an der Spanischen Treppe vorbei zur Engelsburg und abschließend zum Petersplatz. Auf ihrem rund zweistündigen Weg machte die Gruppe mehrmals Halt, um sich mit Texten, Liedern und Gebeten mit dem Sinn der Wallfahrt, aber auch mit dem eigenen Glauben auseinander zu setzen. Vorbereitet wurde der Pilgerweg, der unter der Überschrift „Augen auf!“ stand, von Gerhard Schier aus der Pfarrgemeinde St. Kilian. Schier ist in der Gemeinde ehrenamtlich in der Messdienerarbeit engagiert.
Bei der Abschlusspressekonferenz im deutschen Pilgerbüro am Mittwochmittag, 2. August, zogen Bischof Bode und Weihbischof Gächter eine positive Bilanz der Ministrantenwallfahrt. „Ministrant zu sein ist etwas Schönes – nicht nur um Berufungen für die Kirche, sondern vor allem um Berufungen zum Christ-Sein zu wecken“, sagte Gächter. Der Weihbischof lobte nochmals die gute Ministrantenarbeit in Deutschland, die Vorbild für andere Länder sein könne. Abschließend sagte Gächter: „Ich bin überzeugt, dass diese Romwallfahrt und die schöne Begegnung mit Papst Benedikt XVI. für alle eine ganz tiefe Erfahrung gewesen ist, die weiterwirkt.“
Bischof Bode zeigte sich tief beeindruckt von den jungen Pilgerinnen und Pilgern: „Ihre Offenheit und Bereitschaft, erhebliche Mühen auf sich zu nehmen, und die Art und Weise, wie die Feiern mit großer, überschäumender Freude und Aufmerksamkeit verliefen, ist das, was mich am tiefsten bewegt“, sagte Bode. Er habe in diesen Tagen „geistlich und geistig wache Pilger erlebt, die die Nachfolge und Gemeinschaft der Kirche mit Kopf und Bauch leben wollten. „Die Jugendlichen schenken der Kirche das vielleicht Kostbarste, was sie haben: ihre Aufmerksamkeit“, hob Bode hervor. Zum Abschluss sagte der Jugendbischof: „Wenn die jungen Pilger hier mit diesem eindrucksvollen Erlebnis Orientierung gefunden haben und daheim in der Ministrantenpastoral auf engagierte Personen treffen, dann haben wir viel erreicht zur Ermutigung für Glaube und Leben.“
am (MBN)
Rom. Franz-Josef Bode, Bischof von Osnabrück und Jugendbischof der Deutschen Bischofskonferenz, hat die Ministrantinnen und Ministranten als eine „besondere Säule der Jugendpastoral“ der Katholischen Kirche in Deutschland bezeichnet. Dies sei auch einer der Gründe, warum 35.000 Messdiener aus Deutschland zur Internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom gekommen seien. Bode äußerte sich anlässlich einer Pressekonferenz, die am Montag, 31. Juli, im deutschen Pilgerbüro in Rom stattfand. Bode unterstrich, dass nach einer Zählung der „Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz“ aus dem Jahr 2003/2004 in Deutschland knapp 400.000 Kinder und Jugendliche ihren liturgischen Dienst als Ministrant tun.
Weiter betonte Bode, dass die Ministrantenpastoral in Deutschland diese Wallfahrt nach Rom nicht als „plötzliches Event“ erlebe. „Sie ist Teil eines ständigen pastoralen Bemühens, junge Menschen über den Augenblick hinaus in ihrer spirituellen Biografie zu begleiten“, sagte der Osnabrücker Bischof. Für die Bistümer sei diese Wallfahrt zwar ein Kraftakt, stoße aber „auch eine Dynamik in die Zukunft“ an. Von der Wallfahrt erhofft Bode sich eine nachhaltige Wirkung, ähnlich wie beim Weltjugendtag. „Der Grundwasserspiegel der Freude am Glauben und am Christsein wächst“, zeigte er sich überzeugt.
Bode hob hervor, dass Ministranten „Gesichter der Gemeinde vor Ort“ seien, sie trügen in Zeiten der Pfarrverbünde und -verbände zur „Verörtlichung des Glaubens“ bei. Ministranten seien allerdings nicht nur zur „Verschönerung“ von Gottesdiensten da. „Ministrantenpastoral ist viel mehr: Sie widmet sich in einem regen Gruppenleben der liturgischen Bildung, ebenso wie sozialen und natürlich diversen Freizeitaktivitäten“, sagte der Bischof.
Hinsichtlich der Teilnehmerzahlen (35.000 der insgesamt 42.000 Pilger kommen aus deutschen Diözesen) sagte Weihbischof Martin Gächter, Solothurn/Basel, dass Deutschland „in der Ministrantenarbeit Europameister“ sei. Sie sei vorbildhaft auch für andere Länder. Gächter ist Präsident der „Coetus Internationalis Ministrantium“ (CIM). Er hoffe, dass die Wallfahrt für die jungen Menschen ein riesiges Erlebnis werde, und sie etwas von der Weltgemeinschaft der katholischen Kirche erfahren, sagte der Weihbischof weiter.
CIM ist ein Zusammenschluss von Verantwortlichen in der Ministrantenwallfahrt auf europäischer Ebene. Hauptanliegen von CIM ist es, die pastorale Arbeit mit Ministranten weiter zu entwickeln, Hilfen und Empfehlungen für die Arbeit zu geben und auf internationaler Ebene im Gespräch zu bleiben. CIM ist Veranstalter der Internationalen Ministrantenwallfahrt, die in diesem Jahr unter dem Motto „Spiritus vivificat“ („Der Geist macht lebendig“) steht. Die erste Ministrantenwallfahrt nach Rom fand im Jahr 1962 statt; seitdem wird die Wallfahrt in der Regel alle fünf Jahre ausgerichtet. Die Wallfahrt 2006 ist die neunte ihrer Art.
Höhepunkt der Ministrantenwallfahrt wird das Internationale Programm am 1. und 2. August auf dem Petersplatz sein. Am Dienstag, 1. August, feiern alle Teilnehmer um 19.00 Uhr einen Gottesdienst mit Kardinal Christoph Schönborn OP, Erzbischof von Wien, auf dem Petersplatz. Neben Bischof Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück), wird auch der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr bei dieser Heiligen Messe konzelebrieren. Am Mittwoch, 2. August, findet um 10.00 Uhr eine Generalaudienz mit Papst Benedikt XVI. auf dem Petersplatz statt.
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Ministranten (auch Messdiener) sind zumeist Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene, die dem Priester bei der Messfeier oder anderen gottesdienstlichen Feiern zur Hand gehen. Seit der Liturgiereform gilt der Ministrantendienst als ein Laiendienst. Die Ministranten versehen ihren Dienst dabei stellvertretend für die Gemeinde. Dabei tragen sie einen Talar und ein Rochett (ein gefaltetes und manchmal verziertes, weißes Leinengewand) oder eine Kutte. Das Wort „Ministrant“ stammt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt „der Dienende“. Im Bistum Mainz leisten über 10.000 Mädchen und Jungen Dienst als Ministrantin bzw. Ministrant; in Deutschland sind es mehr als 300.000.
Der Ministrantendienst beginnt für Mädchen und Jungen in der Regel nach der Erstkommunion und dauert bis zum Ende der Schulzeit. Eine Altersbegrenzung nach oben aber gibt es nicht. In einer normalen Sonntagsmesse dienen meist zwei bis vier Ministrantinnen und Ministranten, in einem feierlichen Gottesdienst (zum Beispiel an Weihnachten oder in der Osternacht) können es weit mehr sein. Ministranten halten beispielsweise bei Gebeten dem Priester das Messbuch, bereiten den Altar und bringen für die Eucharistiefeier die Gaben und Brot und Wein herbei; nach der Kommunionausteilung räumen sie den Altar wieder ab. Außerdem gestalten sie Gottesdienste festlicher: Sie schwenken das Weihrauchfass, tragen Kerzenleuchter oder ein Vortragekreuz beim Einzug bzw. Auszug.
Ministranten werden meist in Gruppen von erfahrenen Ministranten oder einem Priester auf ihren Dienst vorbereitet. In der „Konstitution über die Heilige Liturgie“ des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) heißt es unter anderem über den Dienst der Ministranten: „Auch die Ministranten, Lektoren, Kommentatoren und die Mitglieder der Kirchenchöre vollziehen einen wahrhaft liturgischen Dienst. Deswegen sollen sie ihre Aufgabe in aufrechter Frömmigkeit und in einer Ordnung erfüllen, wie sie einem solchen Dienst ziemt und wie das Volk mit Recht von ihnen verlangt. Deshalb muss man sie, jeder nach seiner Weise, sorgfältig in den Geist der Liturgie einführen und unterweisen, auf dass sie sich in rechter Art und Ordnung ihrer Aufgabe unterziehen.“
Der Dienst des Ministranten in seiner heutigen Form hat sich erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil herausgebildet. Ursprünglich wurden die Hilfsdienste am Altar von jungen Klerikern (Akolythen) mit so genannten „niederen Weihen“ verrichtet. Später durften auch nicht geweihte Jungen und junge Männer die Handreichungen versehen und die wichtige Rolle des „Antwortgebers“ bei den liturgischen Formeln übernehmen. Erst 1992 hat der Vatikan offiziell den Ortsbischöfen die Möglichkeit eingeräumt, weibliche Messdiener zuzulassen. In Italien, wo Messdiener weiterhin als „chierichetti“ (kleine Kleriker) bezeichnet werden, kamen Mädchen am Altar erst in den vergangenen Jahren in einigen Bistümern zum Zuge.
am (MBN)
Als Wallfahrt wird eine spirituell motivierte Reise bezeichnet, deren Ziel ein Ort mit religiöser Bedeutung ist. Sie ist nicht spezifisch für das Christentum, denn viele Religionen kennen Wallfahrten zu besonders wichtigen religiösen Zentren – beispielsweise im Islam die Wallfahrt nach Mekka. Im Christentum ist die Wallfahrt – im Unterschied zum Islam oder zum Judentum – nicht notwendiger Bestandteil der Riten. Ziel einer Wallfahrt sind Orte, die durch religiöse Erscheinungen, Erfahrungen oder Erinnerungen an gläubige Menschen ausgezeichnet sind. Aber auch Orte, an denen Reliquien (eine Reliquie kann ein Körperteil oder Teil des persönlichen Besitzes eines Heiligen sein) aufbewahrt werden, sind Ziele von Wallfahrten.
Die Faszination der Wallfahrt geht unter anderem auf das Bedürfnis zurück, an der Erfahrung der Transzendenz, die an diesem Ort gemacht wurde, teilzuhaben. Einer Wallfahrt liegt die Überzeugung zugrunde, dass der Zugang zu Gott an bestimmten Orten einfacher ist als an anderen. Entscheidender Bestandteil einer Wallfahrt ist der Weg zum Wallfahrtsort selber, den die Pilger oft gemeinsam betend und singend zurücklegen.
Die christliche Tradition der Wallfahrt hat ihre Wurzeln vor allem im Judentum. Das Wallfahren zu heiligen Orten und Stätten gehörte seit der Frühzeit zum religiösen Leben Israels. Besondere Bedeutung hatte dabei die dreimal im Jahr stattfindende Wallfahrt zum Tempel in Jerusalem. Das Heilige Land war auch das erste Wallfahrtsziel der Christen. So wurden unter Kaiser Konstantin (um 280-337) über den wichtigsten Gedenkstätten (Geburtsgrotte, Kreuzigungsstätte und Grab Jesu Christi) Kirchen errichtet. Bereits seit dem dritten Jahrhundert sind Gruppenwallfahrten bekannt.
Nach dem Rückzug der Christen aus dem Heiligen Land traten in Europa zunehmend Orte mit Reliquien, Wunderbildern und Gräbern von Heiligen in erreichbarer Nähe der Gläubigen in den Vordergrund. Von besonderer Bedeutung als Wallfahrtsort waren und sind dabei die Gräber der Apostel Petrus und Paulus in Rom sowie das Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Spanien. Seit dem Barock üben Marienwallfahrtsorte eine große Anziehungskraft aus. Im deutschen Sprachraum sind dies beispielsweise Altötting, Kevelaer, Werl oder Telgte. An diesen Wallfahrtsorten wird meist ein Bild oder eine Statue Marias von den Gläubigen besonders verehrt. Dabei rankt sich um die Marienbilder und -statuen oft eine legendenhafte Geschichte. Durch Marienerscheinungen sind beispielsweise auch die Orte Lourdes in Frankreich und Fatima in Portugal berühmt geworden.
Bekannte Wallfahrten im Bistum Mainz sind unter anderen die Wallfahrt zur Schmerzhaften Muttergottes in Dieburg, die Wallfahrt zur Liebfrauenheide bei Klein-Krotzenburg und die St. Rochus-Wallfahrt in Bingen.
am (MBN)
Rom. Nach über 16 Stunden Busfahrt sind 1.140 Messdienerinnen und Messdiener aus dem Bistum Mainz am Sonntagvormittag, 30. Juli, in ihren Quartieren in und außerhalb Roms angekommen. Sie nehmen an der Internationalen Messdiener-Wallfahrt teil, die von der Internationalen Ministrantenvereinigung CIM (Coetus Internationalis Ministrantium) alle fünf Jahre veranstaltet wird. Die Wallfahrt steht unter dem Motto „Spiritus vivificat - Der Geist macht lebendig“. Aufgebrochen waren die Jugendlichen am Samstagnachmittag von verschiedenen Sammelpunkten im Bistum Mainz.
In diesem Jahr sind doppelt so viele Ministrantinnen und Ministranten aus dem Bistum Mainz nach Rom gekommen wie 2001. Auch die Zahl der deutschen Ministranten – sie stammen aus 24 Diözesen – hat sich im Vergleich zu 2001 verdoppelt. Insgesamt sind über 42.000 Messdienerinnen und Messdiener aus 17 Nationen nach Rom gepilgert, davon 35.000 aus Deutschland. In den Gemeinden der Diözese Mainz versehen rund 10.000 Mädchen und Jungen ihren Dienst als Ministranten.
Am Sonntagabend feierten die Messdienerinnen und Messdiener aus dem Bistum Mainz ihren ersten gemeinsamen Gottesdienst in der Basilika di S. Andrea della Valle. Hauptzelebrant war Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Jugenddezernent der Diözese; zu den zahlreichen Konzelebranten gehörte unter anderen Diözesanjugendseelsorger Markus W. Konrad. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der Gruppe „Flapp“ aus Mörfelden-Walldorf. Diakon Thomas Gensler, Referent für Ministrantenarbeit im Bistum Mainz, hatte gemeinsam mit dem Diözesanministrantenteam den Gottesdienst vorbereitet.
In seiner Predigt verwies Neymeyr auf das Gemeinschaftserlebnis der Wallfahrt. „Vielleicht seid Ihr in der Pfarrei nur eine kleine Ministrantengruppe, vielleicht seid Ihr in der Schulklasse der einzige Messdiener oder die einzige Ministrantin. Hier könnt Ihr erleben, dass Ihr keine Exoten seid, sondern dass zehntausende von Kindern und Jugendlichen den selben Dienst in der Kirche tun, und dass Ihr zu einer großen, weltumspannenden Glaubensgemeinschaft gehört“, sagte der Weihbischof. Neymeyr rief die Jugendlichen dazu auf, Kontakte zu Ministranten aus anderen Bistümern zu knüpfen: „Nutzt die Gelegenheit, die große Gemeinschaft der Messdiener zu erfahren. Ihr habt immer ein Gesprächsthema, nämlich Eure gemeinsame Begeisterung für den Dienst am Altar und für das Messdienersein.“
Höhepunkt der Ministrantenwallfahrt ist das Internationale Programm am 1. und 2. August auf dem Petersplatz. Am Dienstag, 1. August, feiern alle Teilnehmer der Wallfahrt um 19.00 Uhr einen Gottesdienst mit Kardinal Christoph Schönborn OP, Erzbischof von Wien, auf dem Petersplatz. Neben dem Vorsitzenden der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück), wird auch Weihbischof Neymeyr bei dieser Heiligen Messe konzelebrieren. Am Mittwoch, 2. August, findet um 10.00 Uhr eine Generalaudienz mit Papst Benedikt XVI. auf dem Petersplatz statt.
Zehntausende Jungen und Mädchen werden bei beiden Anlässen den Petersplatz mit ihren farbigen Pilgertüchern in ein buntes Tüchermeer verwandeln. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland werden an ihren hellblauen Tüchern zu erkennen sein. Die Messdiener aus dem Bistum Mainz, die in zwölf Unterkünften in Rom und außerhalb untergebracht sind, erwartet auch ein touristisches Programm mit Besichtigungen der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Roms, beispielsweise die Vatikanischen Gärten, das Forum Romanum und die Vatikanischen Museen.
Von Seiten des Bistums Mainz wurde die Wallfahrt vom Referat für Ministrantenarbeit des Bischöflichen Jugendamtes organisiert; Leiter ist Diakon Thomas Gensler. Er wurde vom Diözesanministrantenteam des Bistums unterstützt. Neben ihren Betreuerinnen und Betreuern aus den Pfarrgemeinden werden die Ministranten in Rom außerdem begleitet von Weihbischof Neymeyr sowie von Diözesanjugendseelsorger Konrad.
am (MBN)
Mainz/Rom. „Ich hoffe, dass es gute und fröhliche Tage in Rom werden, in denen der Glaube der jungen Menschen gestärkt wird.“ Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Jugenddezernent des Bistums Mainz, freut sich auf die am heutigen Samstag, 29. Juli, beginnende Internationale Messdienerwallfahrt nach Rom, an der über 1.000 Ministrantinnen und Ministranten aus dem Bistum Mainz teilnehmen. In einer Woche, am 5. August, werden die Mädchen und Jungen wieder zurück sein.
Diakon Thomas Gensler, Referent für Ministrantenarbeit beim Bischöflichen Jugendamt, hat die Wallfahrt für die Teilnehmer aus dem Bistum Mainz gemeinsam mit dem Diözesanministrantenteam vorbereitet. Er hofft, dass „alles Organisatorische und Geplante reibungslos über die Bühne geht, und dass alle wohl behalten die römische Hitze überstehen“. Natürlich wünscht er den Ministranten auch gute Begegnungen untereinander. Aber alle sollen auch den Flair der Stadt Rom genießen können und bleibende Eindrücke mit nach Hause nehmen. Gensler sieht die Wallfahrt auch als große Chance, bei der „jeder die Möglichkeit hat, einmal über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen und andere Menschen kennen zu lernen, um mit ihnen gemeinsam den Glauben zu feiern“. Diözesanjugendseelsorger Pfarrer Markus W. Konrad erwartet, dass die Ministranten auch über ihren Glauben sprechen werden. „Ich bin gespannt auf die Fragen der Jugendlichen“, meint Konrad. Für ihn zeigt sich immer wieder, dass junge Menschen „die Frage nach Gott in sich tragen“. Sich mit ihnen darüber auszutauschen, sieht er als eine der Herausforderungen dieser Wallfahrt.
Die drei Seelsorger sind beeindruckt von der großen Teilnehmerzahl. „Nicht nur beim Weltjugendtag in Köln hat sich gezeigt, dass Jugendliche in der Katholischen Kirche ihre geistige und geistliche Heimat haben“, meint Weihbischof Neymeyr. Pfarrer Konrad unterstreicht die gemeinschaftsstiftende Funktion von Kirche. „Kirche gibt Jugendliche Raum, damit sich ihre eigene Persönlichkeit entwickeln kann“, sagt er. Neymeyr ist überzeugt, dass die Internationale Eucharistiefeier und die Papstaudienz auf dem Petersplatz „beeindruckende Erlebnisse“ für die Jugendlichen sein werden. Dieses Gemeinschaftserlebnis werde sie stärken und ermutigen, „im Glauben fest zu stehen und auch gegenüber Gleichaltrigen zu ihrem Glauben und zu ihrem Engagement in der katholischen Kirche zu stehen“. „Vielleicht spüren ältere Jugendlichen, dass auch die Frage ihrer Berufswahl etwas mit ihrem Glauben zu tun hat. Möglicherweise hören manche den Ruf Jesu Christi zum geistlichen Leben als Priester oder in einem Orden“, hofft der Weihbischof.
1.140 Messdienerinnen und Messdiener aus dem Bistum Mainz nehmen in Rom an der Internationalen Messdiener-Wallfahrt teil, die von der Internationalen Ministrantenvereinigung CIM (Coetus Internationalis Ministrantium) alle fünf Jahre veranstaltet wird. Sie steht unter dem Motto „Spiritus vivificat – Der Geist macht lebendig“. In diesem Jahr sind doppelt so viele Ministrantinnen und Ministranten aus dem Bistum Mainz nach Rom gekommen wie 2001. Auch die Zahl der deutschen Ministranten – sie stammen aus 24 Diözesen – hat sich im Vergleich zu 2001 verdoppelt. Insgesamt sind über 42.000 Messdienerinnen und Messdiener aus 17 Nationen nach Rom gepilgert, davon 35.000 aus Deutschland. In den Gemeinden der Diözese Mainz versehen rund 10.000 Mädchen und Jungen Dienst als Ministranten.
am (MBN)
Berichte
Mainz/Bonn. In gleich lautenden Briefen an die katholischen Patriarchen des Nahen Ostens hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, die Solidarität der deutschen Katholiken mit allen Leidtragenden der aktuellen Auseinandersetzungen in Israel und im Libanon zum Ausdruck gebracht. Im Folgenden dokumentieren wir im Wortlaut den Brief von Donnerstag, 28. Juli, an den Maronitischen Patriarchen, S. S. Nasrallah Kardinal Sfeir, den Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, S. S. Michel Sabbah, und den Griechisch-Katholischen Patriarchen, S. S. Gregor III. Laham:
„Eure Seligkeit, verehrter Mitbruder,
am 23. Juli sind Christen in der ganzen Welt der Bitte von Papst Benedikt XVI. gefolgt und haben für den Frieden im Libanon gebetet. Auch die Katholiken in Deutschland haben die Initiative des Heiligen Vaters durch inständiges Gebet mitgetragen.
In dieser Stunde der Gewalt und des Leids so vieler Menschen fühlen sich die deutschen Bischöfe mit allen Brüdern und Schwestern Ihnen persönlich, Ihren Gläubigen, aber auch allen anderen Menschen im Nahen Osten besonders nahe. Wir sind bestürzt über die dramatischen Entwicklungen und verfolgen die Nachrichten mit großer Sorge.
Wir verurteilen die Terrorakte gegen die israelische Zivilbevölkerung und die Verschleppung israelischer Soldaten, die den Auftakt des neuerlichen gewalttätigen Konflikts bilden. Die seit dem letzten Herbst anhaltenden Angriffe der Hisbollah gegen Israel sind in keiner Weise zu rechtfertigen. Die offenkundige Unterstützung dieser Attacken durch andere Staaten der mittelöstlichen Region hat die Bedrohungslage für Israel dabei in gravierender Weise verstärkt. Ohne Zweifel hat der Staat Israel das Recht, seine Existenz in gesicherten Grenzen zu verteidigen.
Zugleich darf jedoch auch nicht davon abgesehen werden, dass der Einsatz militärischer Mittel stets dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit entsprechen muss. Zudem wird den Bestimmungen des humanitären Völkerrechts ganz sicher dort nicht Rechnung getragen, wo Kampfhandlungen fast unterschiedslos auch einer großen Zahl von Zivilisten schwerste Schäden zufügen. So schwierig es ist, die Auseinandersetzung mit verhältnismäßig kleinen, jedoch hoch gewaltbereiten und verdeckt aus dem Schatten heraus operierenden Kräften zu führen, so wenig dürfen die Regeln des internationalen Rechts dabei außer Kraft gesetzt werden.
Ich sehe zudem mit großer Sorge, wie die fragile multireligiöse Gesellschaft des Libanon, die sich eben erst wieder erfolgreich auf den Weg der Demokratie gemacht hat, durch den derzeitigen Konflikt in eine außerordentliche und schwer beherrschbare Krise hineinzugeraten droht und am Ende politischer und religiöser Radikalismus und Fanatismus die Oberhand gewinnen könnten.
Mit den Worten von Papst Benedikt XVI. unterstreichen deshalb auch die deutschen Bischöfe ‚das Recht der Libanesen auf Integrität und Souveränität ihres Landes, das Recht der Israelis, in Frieden in ihrem Staat zu leben, und das Recht der Palästinenser auf eine freie und souveräne Heimat’. Der Nahe Osten braucht stabile und dauerhafte Lösungen. Alle an der derzeitigen Auseinandersetzung Beteiligten sind aufgerufen, alles zu unterlassen, was einen künftigen Prozess des Friedens weiter erschwert.
Mit dem Heiligen Vater fordern wir ein ernsthaftes und rasches Bemühen um eine Beendigung der Kampfhandlungen. Wir rufen die Verantwortlichen dazu auf, befriedigende Lösungen am Verhandlungstisch zu suchen. Der Einsatz einer internationalen Friedenstruppe im Südlibanon könnte sich als ein geeignetes Mittel erweisen, um für eine Übergangszeit Stabilität und Sicherheit herzustellen. Die Entwaffnung der Hisbollah gehört dabei zu den unverzichtbaren Aufgaben, wie die Vereinten Nationen schon länger fordern.
Zunächst einmal aber ist dies die Stunde humanitärer Hilfe. Das Leid der Menschen in der Krisenregion wächst von Tag zu Tag. Hunderttausende im Libanon sind vor den Kämpfen auf der Flucht; die Versorgungslage ist prekär. Für die leidgeprüfte Zivilbevölkerung müssen deshalb humanitäre Korridore eingerichtet werden. Gerne versichere ich Ihnen, dass auch unsere kirchlichen Hilfswerke zusammen mit ihren Partnern vor Ort den von den kriegerischen Auseinandersetzungen betroffenen Menschen nach besten Kräften helfen.
Wir deutschen Bischöfe und die Katholiken in unserem Land erflehen in unserem Gebet und in unserer Fürbitte für die Menschen im Nahen Osten - für Juden, Christen und Muslime, für Libanesen, Palästinenser und Israelis - Gottes Beistand für einen gerechten Frieden.
Verbunden in der Liebe Jesu Christi
bin ich Ihr
Karl Kardinal Lehmann“
SDBK (MBN)
Mainz. „Um Unfälle zu vermeiden, ist es wichtig, dass es in den Pfarrgemeinden auch ehrenamtliches Engagement im Bereich von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz gibt. Viele Unfallgefahren können relativ einfach beseitigt werden, wenn sich jemand dafür verantwortlich fühlt und die Gefahrenquellen meldet.“ Das sagte der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, am Montag, 7. August, bei einem Treffen mit Oberrechtsrat Dr. Andreas van der Broeck, Vorsitzender des Koordinierungsausschusses für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Bistum Mainz. Anlass für das Treffen waren die von September bis November für alle 20 Dekanate des Bistums stattfindenden Informationsveranstaltungen zur Arbeitssicherheit.
„Das Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz wird trotz seiner unbestrittenen Relevanz oftmals stiefmütterlich behandelt. Außerdem werden die positiven Auswirkungen für die Mitarbeiter unterschätzt“, sagte Dr. van der Broeck. Örtliche Ansprechpartner seien eine unerlässliche Hilfe beim Abbau von Unfallgefahren. „Diese ehrenamtlichen Ortskräfte haben die Aufgabe, einmal im Jahr die Gebäude und Außenanlagen der Pfarrei anhand einer Checkliste auf mögliche Gefahrenstellen hin zu kontrollieren und gegebenenfalls dem Verwaltungsrat zu melden“, erläuterte Dr. van der Broeck. Die Aufgabe könnte interessant sein für Küster und Hausmeister, aber auch Architekten, Ingenieure oder Handwerker aus den Gemeinden könnten sich angesprochen fühlen.
Im Jahr 2005 hatte das Bistum Mainz - als eine der ersten Diözesen in Deutschland -Präventionsvereinbarungen mit der Verwaltungsberufsgenossenschaft (VBG) und der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) geschlossen. In den Verträgen hat sich das Bistum zur Stärkung vorbeugender Maßnahmen in seinen Einrichtungen und Pfarreien für die Bereiche Arbeits- und Gesundheitsschutz verpflichtet. Das Bistum übernimmt unter anderem die Beiträge an die VBG zur Unfallversicherung für Haupt- und Ehrenamtliche in den Pfarreien. Alle diese Leistungen werden vom Bischöflichen Ordinariat für die Pfarreien übernommen. Außerdem besteht ein bistumsweites Beratungsangebot durch Betriebsärzte und Sicherheitsbeauftragte. Damit werden die Pfarreien gegenüber der andernfalls durch die Berufsgenossenschaften notwendig werdenden Einzelbetreuung personell und finanziell ganz erheblich entlastet. Für den Bereich des Bischöflichen Ordinariates und der Dotation hat Diplom-Ingenieur Herbert Geib die Aufgabe als Sicherheitsbeauftragter übernommen. Speziell für elektrische Anlagen ist als Elektrofachkraft Johannes Paffenholz vom Erbacher Hof zuständig.
Die Informationsabende finden von September bis November für alle Dekanate des Bistums statt. Dabei werden Oberbaurat Wolfgang Weber, Leiter der Abteilung Arbeitssicherheit, Dr. van der Broeck als Vorsitzender des Koordinierungsausschusses für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Bistum Mainz, sowie ein Referent der VBG in das Thema einführen. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 18.00 Uhr und dauern rund zweieinhalb Stunden. Anmeldungen müssen mittels der in den Pfarrbüros ausliegenden Anmeldunterlagen erfolgen.
Hinweis: Abteilung Arbeitssicherheit im Bischöflichen Ordinariat, Diplom-Ingenieurin Sigrid Stollenwerk, Tel.: 06131/253-327, E-Mail: arbeitssicherheit@bistum-mainz.de
tob (MBN)
Aachen/Düsseldorf/Mainz. Bei der diesjährigen Aktion Dreikönigssingen sind im Januar bundesweit rund 38,7 Millionen Euro für Kinder in Not gesammelt worden. Das hat das Kindermissionwerk „Die Sternsinger“ am Mittwoch, 2. August, mitgeteilt. Im Vorjahr waren unter dem Eindruck der Tsunami-Katastrophe 47,5 Millionen Euro zusammengekommen. Im Bistum Mainz haben die 350 Sternsingergruppen in diesem Jahr rund 1,3 Millionen Euro gesammelt (2005 waren es rund 1,5 Millionen Euro). Die Träger der Aktion, das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), werden mit den Spenden etwa 3.000 Projekte für Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützen.
tob (MBN)
Frankfurt. Bei einer Bilanzsumme von 282,7 Millionen Euro hat das Gemeinnützige Siedlungswerk GmbH Frankfurt/Mainz (GSW) 2005 einen Jahresüberschuss von 1,4 Millionen Euro erwirtschaftet. Mit einer fast unveränderten Bilanzsumme gegenüber 2004 von 282,9 Millionen Euro wurde damit der Überschuss um rund eine halbe Million Euro gesteigert. Das geht aus dem gerade erschienenen Geschäftsbericht des GSW hervor. Insgesamt erwartet das GSW in den kommenden Jahren eine positive Geschäftsentwicklung, heißt es im Ausblick des Geschäftsberichtes.
Das GSW hatte zum Bilanzstichtag 5.231 eigene Wohnungen, 67 eigene gewerblich genutzte Einheiten, 1.252 Treuhandwohnungen und 347 Pachtwohnungen bewirtschaftet. Hinzu kommen rund 3.500 Garagen- und PKW-Stellplätze. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 100 Mitarbeiter und fünf Auszubildende. Für die Mainzer Geschäftsstelle steht nach Auskunft von Geschäftsstellenleiter Günter Roßellit in diesem Jahr der Baubeginn für insgesamt 31 Eigenheime in den Mainzer Stadtteilen Ebersheim, Gonsenheim und Mombach sowie in Bodenheim an. Im vergangenen Jahr wurden unter anderem sechs Reihenhäuser in Bodenheim und neun in Mainz-Weisenau fertiggestellt.
Das GSW wurde am 25. März 1949 als Wohnungsunternehmen der Bistümer Limburg, Mainz und Fulda und deren Caritasverbände gegründet. Nach der Wiedervereinigung kamen das Bistum Erfurt und der Caritasverband dieser Diözese als weitere Gesellschafter hinzu. Das GSW übernimmt alle Dienstleistungen, die mit dem Wohnungsbau und der damit zusammenhängenden Infrastruktur zu tun haben. Außerdem werden durch das Unternehmen Neubau- und Umbaumaßnahmen, Gemeinschafts- und Sozialeinrichtungen sowie Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen vorbereitet und durchgeführt.
Hinweis: Das GSW im Internet: http://www.gsw-ffm.de/
tob (MBN)
Freiburg/Mainz. In Fragen der Bioethik müsse die Kirche auch ein prophetisches Wächter-amt wahrnehmen. Das schreibt der Mainzer Moraltheologe, Professor Johannes Reiter, in einem Beitrag für die August-Ausgabe der Zeitschrift „Herder Korrespondenz“. Reiter schreibt: „Die Rolle von Theologie und Kirche darf sich nicht in einer zivilgesellschaftlichen Meditation erschöpfen, sondern muss auch im prophetischen Wächteramt ihren Ausdruck finden.“ In seinem Artikel „Der Konsens zerfällt“ gibt Reiter einen Überblick über den aktuellen Stand von Bioethik und Biopolitik in Deutschland.
Wörtlich heißt es: „Der Beitrag, den man von Theologie und Kirche zur Problemlösung erwartet, ist ein anderer als der, den man von der Naturwissenschaft oder den anderen Lebenswissenschaften erwartet. Für Theologie und Kirche wird die Bibel und insbesondere die Botschaft und das Beispiel Jesu der leitende Maßstab sein, von dem her die problematischen Fragen entdeckt und die Antworten darauf versucht werden können. In der Bibel finden sich zwar keine konkreten Normen für den Umgang mit der Biomedizin - ihr Weltbild ist ein anderes als das Heutige. Aber verbunden mit Sachverstand und vernünftiger Überlegung lassen sich hier sehr wohl ethische Impulse, Perspektiven und Modelle finden, von denen her Entscheidungen verantwortet werden können. In dieser Tradition stehend, geht es vor allem darum, genau hinzusehen, nachzufragen, nachzudenken und notfalls aufzuschreien, wenn Leben von Menschen bedroht, beschädigt oder vernichtet werden soll.“
Reiter weist darauf hin, dass Bundesforschungsministerin Annette Schavan plant, einen „Deutschen Ethikrat“ einzurichten, der in der Nachfolge des „Nationalen Ethikrates“ künftig Bundestag und Bundesregierung in bioethischen Fragen beraten soll. Das Gremium soll zum 1. Juli 2007 seine Arbeit aufnehmen. Ihm sollen 24 Mitglieder angehören, die vom Bundespräsidenten berufen werden und zur Hälfte vom Bundestag und zur anderen Hälfte von der Bundesregierung ausgewählt werden. Parlamentarier sollen dem Gremium nicht angehören. Weiter schreibt Reiter: „Schavans Vorschlag, der nach der Sommerpause im Bundestag diskutiert wird, dürfte mit Sicherheit die Parlamentsmehrheit finden.“
Hinweis: Reiter, Johannes, Der Konsens zerfällt. Zum aktuellen Stand von Bioethik und Biopolitik. In: Herder Korrespondenz - Monatshefte für Gesellschaft und Religion. 60. Jahrgang, Heft 8, August 2006, Seite 388-394, Verlag Herder, Freiburg.
tob (MBN)
Viernheim. Das Programm 2006/2007 des Familienbildungswerkes Viernheim ist soeben erschienen. Inhaltliche Schwerpunkte des Programms seien Familien-, Glaubens- und Erziehungsfragen, schreibt die Leiterin der Familienbildungsstätte im Kreis Bergstraße, Silvia Schoeneck, in ihrem Vorwort. Das Programm ist erhältlich beim Familienbildungswerk Viernheim, Weinheimer Straße 44, 68519 Viernheim, Tel.: 06204/72471, Fax: 06204/701622, E-Mail: familienbildungswerk@t-online.de, Internet: http://www.familienbildungswerk.de/
tob (MBN)
Mainz. In diesem Jahr werden zehn ehemalige Zivildienstleistende zu einem knapp dreiwöchigen Einsatz in zwei Flüchtlingslagern in Serbien aufbrechen. Die Zivis haben am Samstag, 29. Juli, im Hof des Bischöflichen Ordinariates ihre Fahrzeuge beladen und wurden vom Mainzer Zivildienstseelsorger Wolfgang Rieke und Alois Bauer vom Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden verabschiedet. Die Gruppe startet am Sonntag, 30. Juli, im Rahmen des Projektes „Gehversuche - Friedensschritte“ in die Flüchtlingslager Cardak und Petrovac, 90 Kilometer bzw. 120 Kilometer von Belgrad entfernt. Das Projekt „Gehversuche - Friedensschritte“ findet in diesem Jahr zum zehnten Mal statt.
Organisiert wird das Projekt „Gehversuche - Friedensschritte“ seit 1994 von den Zivildienstseelsorgern der Diözesen Limburg, Mainz und Trier mit Einsätzen von Zivildienstleistenden in kroatischen (1994 und 1996), bosnischen (1997-1999) und serbischen (2001 und 2003 bis 2006) Flüchtlingslagern. Als Kooperationspartner arbeiten die Zivildienstseelsorgestellen der Bistümer mit der katholischen Friedensbewegung Pax Christi und der serbischen Nicht-Regierungsorganisation „Zdravo da ste“ („dass es Dir gut gehe“) zusammen, um eine gute Einbindung der Einsätze in eine fundierte und bewährte Arbeit vor Ort zu gewährleisten.
Bei der Verabschiedung im Hof des Bischöflichen Ordinariates haben Vertreter der Jugendverbände der Gemeinschaft Christlichen Lebens (J-GCL) Region West aus den Bistümern Fulda, Limburg und Mainz einen Scheck über rund 2.150 Euro für das Projekt überreicht, das auf Spenden angewiesen ist. Die Mitglieder der GCL hatten das Geld unter anderem durch Aktionen wie Kuchenverkauf und ein Fußballturnier an insgesamt sieben Schulen eingenommen, in Mainz unter anderen am Theresianum, Willigis-Gymnasium und an der Maria Ward-Schule. Bauer wies darauf hin, dass es sich bei der Spende der J-GCL um den größten Einzelbetrag handelt, der bisher für das Projekt gespendet worden ist.
Die Verantwortlichen verstehen den Einsatz der Zivildienstleistenden als ein Zeichen der Aussöhnung: aus dem gleichen Land, das den Zweiten Weltkrieg begann, der auch im ehemaligen Jugoslawien Hunderttausende Menschenleben forderte, kommen junge Helfer, um das Leben der Ärmsten in der serbischen Gesellschaft für eine gewisse Zeit zu teilen. Sie möchten auch deutlich machen, dass nach den Kriegen in Ex-Jugoslawien, in denen Hunderttausende Menschen ihre Heimat verloren, die Opfer nicht vergessen sind. Allein in Serbien leben noch immer 500.00