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Berichte
Mainz. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, hat den Lektorinnen und Lektoren im Bistum Mainz für ihren Dienst gedankt. „Es ist wichtig, den Menschen, die über Jahre hindurch in ihren Gemeinden einen wichtigen Dienst tun, zusammenzuführen, sie wahrzunehmen und ihnen Dank zu sagen“, sagte Giebelmann. Der Generalvikar äußerte sich anlässlich des ersten Diözesantages für Lektorinnen und Lektoren sowie für Beauftragte für Wort-Gottes-Feiern im Bistum Mainz am Samstag, 30. September, im Haus am Dom in Mainz. Der Lektorentag stand unter der Überschrift „Wort des lebendigen Gottes“. Zu dem Tag waren rund 160 Frauen und Männer nach Mainz gekommen. Die Nachfrage sei aber sehr viel größer gewesen, berichtete Martina Reißfelder, Geschäftführerin der Diözesanräte: „Wir mussten leider 75 Absagen verschicken.“ Daher sei für den 29. September 2007 ein weiterer Lektorentag geplant.
In seiner Predigt im Gottesdienst zum Abschluss des Lektorentages sagte Giebelmann, dass das Wort Gottes wieder gefragt sei: „Je unglaubwürdiger Menschenworte sind, umso mehr sehnen sich die Menschen nach Gottes Wort, nach einem, ehrlichen und glaubhaften Wort.“ Beim Lektorendienst sei die „eigene Glaubwürdigkeit“ entscheidend, unterstrich der Generalvikar. „Lektorinnen und Lektoren sind keine Schauspieler. Es kommt nicht auf den geschliffenen Rhetorikkurs an, sondern darauf, dass sie Gottes Wort wirken lassen“, betonte er.
Im Mittelpunkt des Vormittags stand ein Impulsreferat von Wolfgang Fischer, Leiter des Liturgiereferates im Bischöflichen Ordinariat Mainz. Es stand unter der Überschrift „Das Geheimnis lasst uns künden – Der Lektorendienst und der Dienst des Wort-Gottes-Feier-Beauftragten“. Fischer unterstrich die besondere Bedeutung des Lektorendienstes: „Denn die Lektorin bzw. der Lektor lesen nicht irgendetwas vor, sondern leihen ihre Stimme Gott, der nicht sichtbar, aber doch mitten in der Gemeinde anwesend ist. Es geht also nicht darum, nur verständlich zu lesen, vielmehr gilt es, Gott zu Wort kommen zu lassen. Der Lektor spricht etwas aus, was ein anderer, Gott selbst, zu uns spricht.“
In Bezug zu den Wort-Gottes-Feiern sagte Fischer: „Die Wort-Gottes-Feier bleibt am Sonntag als Ersatz für eine Messfeier ein Kompromiss. Aber daraus ableiten zu wollen, die Wort-Gottes-Feier sei generell eine Notlösung, ein Gottesdienst zweiter Klasse – das ist ein großer Irrtum. Sie ist ganz und gar eine vollwertige Feier und eine Bereicherung der Liturgie.“ Darüber hinaus stellte Fischer die unterschiedlichen Rollen vor, die die Vorsteherin oder der Vorsteher einer Wort-Gottes-Feier einnehmen.
Begonnen hatte der Diözesantag mit einem Morgenlob im Ostchor, in dessen Mittelpunkt eine besondere Verehrung der Heiligen Schrift stand. Nach Fischers Impulsreferat tauschten sich die Teilnehmer unter anderem über ihre Erfahrungen mit dem Lektorendienst aus. Der Vormittag endete mit einem Grußwort von Dompräpendat em. Professor Günter Duffrer, dem früheren Liturgiereferenten im Bischöflichen Ordinariat; Duffrer war maßgeblich an der Umsetzung der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil im Bistum Mainz beteiligt. Am Nachmittag fanden verschiedene Arbeitskreise statt, so beispielsweise „Das Wort verkünden - Lektorenschulung“, „Vom Umgang mit schwierigen Textstellen“ oder „Gottes Wort erleben in Zeichen und Symbolen – Verschiedene Zeichenhandlungen in der Wort-Gottes-Feier“. Der Lektorentag schloss mit einer Eucharistiefeier.
am (MBN)
Offenbach. „Die Ursulinen haben die Stadt Offenbach mitgeprägt. Viele, die jetzt wichtige Aufgaben haben, gingen hier zur Schule. Die Ursulinen haben durch ihr Glaubensbekenntnis viele Menschen überzeugt.“ Das sagte der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, am Montag, 2. Oktober, bei einem Dankamt anlässlich des Jubiläums „60 Jahre Ursulinen in Offenbach“ in der Offenbacher Marienschule.
Wörtlich sagte Giebelmann: „Die Geschichte der Ursulinen in Offenbach ist untrennbar mit der Geschichte der Marienschule verbunden.“ Und weiter: „Die Ursulinen haben einen wichtigen Anteil daran, dass die Marienschule hier in Offenbach einen so guten Namen hat.“ Giebelmann erinnerte daran, dass am 2. Oktober 1946 insgesamt 64 Schwestern das Kloster in Offenbach bezogen und den Unterricht an der Ursulinenschule übernahmen. 1988 hatte das Bistum Mainz die Trägerschaft der Marienschule übernommen.
tob (MBN)
Mainz. Michael Ebling, Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend in Rheinland-Pfalz, hat die Arbeit des Mainzer Frauenhauses gewürdigt. Mit Professionalität, Verlässlichkeit und Fairness habe das Frauenhaus in den vergangenen Jahren gute Arbeit und einen bedeutenden Beitrag zum Schutz von Frauen geleistet, sagte Ebling. Der Staatssekretär äußerte sich im Rahmen des Festaktes „Zehn Jahre Frauenhaus Mainz in Trägerschaft des Sozialdienstes katholischer Frauen“ (SkF) am Donnerstag, 28. September, in den Räumen des SkF. Der SkF ist Träger des Hauses, das in erster Linie von der Stadt Mainz und dem Land Rheinland-Pfalz finanziert wird. Darüber hinaus bemüht sich ein Förderverein um Spenden für besondere Projekte des Frauenhauses. Der SkF ist ein Fachverband der Caritas.
Weiter sagte Ebling, dass das Mainzer Frauenhaus mit seinen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen hervorragende Frauenhausarbeit leiste und von Gewalt betroffenen Frauen in akuten Fällen Schutz, Hilfe und Beratung biete. Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt, Caritasdezernent des Bistums Mainz, dankte sowohl den Mitarbeiterinnen für ihr Engagement als auch dem Land Rheinland-Pfalz und der Stadt Mainz für die gute Begleitung. Gleichzeitig gab er zu bedenken, dass jeder Fall von Gewalt an Frauen „ein Fall zu viel ist“. Der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel bezeichnete die Arbeit des Mainzer Frauenhauses als „Erfolgsstory“. Beutel lobte die Maxime der Einrichtung, von Gewalt betroffene Frauen unabhängig von ihrer Herkunft und Konfession aufzunehmen. Mit dieser „Brücke des Vertrauens“ sei das Frauenhaus ein „etablierter, anerkannter und geschätzter Ort“ geworden. Dem SkF sei es gelungen, durch die Qualität seiner Arbeit zu überzeugen.
Gabriele Hufen, Frauenhausbeauftragte und stellvertretende Vorsitzende des SkF Mainz, unterstrich in ihrem Vortrag „Zehn Jahre Frauenhaus Mainz in Trägerschaft des SkF“, dass das Frauenhaus „unersetzlich“ für Frauen sei, „die Gewalt erfahren haben und ein sicheres Dach über dem Kopf brauchen, für die ambulante Beratung und polizeiliche und gerichtliche Schutzmaßnahmen nicht ausreichen oder aus anderen Gründen nicht infrage kommen“. Auftrag des Frauenhauses sei es, Schutzraum zu bieten, „Frauen in ihrer Verletzung und ihrer Enttäuschung zu begleiten und Wege aus der Gewalt zu eröffnen“. Hufen hob hervor, dass das Frauenhaus auch ein „Kinderhaus“ sei. Genauso wie ihre Mütter bräuchten sie Hilfe und Unterstützung, Orientierung und klare Perspektiven.
Vor zehn Jahren erhielt der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) von der Stadt Mainz den Auftrag, das Frauenhaus Mainz und die angeschlossene Beratungsstelle wieder zu eröffnen. Seitdem wurden im Frauenhaus 950 Frauen und 862 Kinder aufgenommen. In der Einrichtung finden Frauen Zuflucht, die körperlich oder seelisch bedroht oder misshandelt werden. Das Frauenhaus bietet für insgesamt acht Frauen und zwölf Kinder Platz. Der Aufenthalt im Frauenhaus ist vorübergehend; in der Regel halten sich die Frauen drei Monate in der Einrichtung auf. Dabei organisieren die Frauen ihren Tagesablauf individuell und versorgen sich und ihre Kinder selbst. Die Adresse des Hauses, das nur Schutz suchenden Frauen und ihren Kindern zugänglich ist, ist anonym. Die Mitarbeiterinnen unterliegen der Schweigepflicht und dürfen keine Auskünfte an andere weitergeben.
am (MBN)
Mainz. Thomas Domnick, Leiter des Referates Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz, hat sich dafür ausgesprochen, die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht ausschließlich auf den Ausbau der Kinderbetreuung zu beschränken. „Eltern wollen ihr Kind nicht nur betreut wissen, sie wollen selbst mehr Zeit mit ihren Kindern und der Familie verbringen. Insofern darf die Diskussion nicht darauf verkürzt werden, zusätzlich gut qualifizierte Frauen für den Arbeitsmarkt zu rekrutieren oder Männer stärker in Arbeit und Verantwortung für die Familie einzubeziehen. Vielmehr muss ein Gewinn an Lebensqualität für alle Beteiligten im Vordergrund stehen“, sagte Domnick am Mittwoch, 27. September, im Erbacher Hof in Mainz. Domnick äußerte sich zu Beginn des Diözesantages für Betriebs- und Personalräte, der unter der Überschrift „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ stand. Veranstaltet wurde der Tag vom Referat Berufs- und Arbeitswelt des Bistums Mainz.
Domdekan Prälat Heinz Heckwolf, der auch Leiter des Seelsorgeamtes des Bistums Mainz ist, unterstrich in seinem Grußwort, dass es stets eine Spannung gebe „zwischen dem, was ein Kind braucht und dem, was die Erwerbsarbeit fordert“. „Je weniger Menschen in unserer Gesellschaft mit Kindern leben, desto mehr sinkt die Sensibilität in der Gesellschaft für das, was Menschen brauchen, die mit Kindern zusammenleben, die also in Familien leben“, sagte der Domdekan. Heckwolf erinnerte außerdem daran, dass zum Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ auch die Pflege Angehöriger gehöre. „Immerhin werden über 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen – alte Menschen ebenso wie behinderte Kinder – von den eigenen Angehörigen gepflegt, die zu einem großen Teil noch im Erwerbsleben stehen“, unterstrich er.
Heike Espelkott, Betriebsrätin beim Kernkraftwerk Biblis (zu RWE gehörend) berichtete, dass ihr Betrieb zum „familienfreundlichsten Unternehmen Südhessens“ gewählt worden sei. Insbesondere fördere RWE die Weiterbeschäftigung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach der Erziehungsphase. Als Beispiele familienfreundlicher Arbeitgeberpolitik nannte sie unter anderem zinslose Baudarlehen für Beschäftigte, flexible Arbeitszeitmodelle oder die befristete Kinderbetreuung bei Dienstreisen. Ernst Günther Haas, Betriebsratsvorsitzender bei Karstadt in Gießen, sagte, dass es trotz Gesetzen, Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen vor allem auf den Dialog zwischen Vorgesetzten und Arbeitnehmern ankomme. Insbesondere im Rahmen dieses „Dialogs im Kleinen“ sei es möglich, „beiderlei Interessen auf einen Nenner zu bringen“.
Rita Schmitt vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), Region Rheinhessen-Nahe, führte das gesteigerte Interesse am Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ in erster Linie darauf zurück, dass das Modell des „Einfamilienernährers“ auf dem Rückzug sei. Schon aus wirtschaftlichen Gründen seien viele Familien auf zwei Einkommen angewiesen. Auch seien die Väter stärker als bisher in die Betreuung der Kinder miteinbezogen. Schmitt erinnerte zudem daran, dass das auch die zunehmende Zahl von Alleinerziehenden betreffe. Und Juliane Sehring, Leiterin Marketing und Kommunikation bei der Firma ABX Logistics, sagte in ihrem Statement: „Die bessere Vereinbarkeit von Arbeits- und Lebenswelt ist ein Wirtschaftsthema, das nicht nur sozial und nicht nur weiblich ist, sondern als betriebswirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Faktor Unternehmen und Mitarbeiter sowie Wirtschaft und Gesellschaft betrifft.“
am (MBN)
Fulda. Die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz hat auf ihrer Herbsttagung (25.-28.9.) in Fulda eine Erklärung zur Regensburger Vorlesung von Papst Benedikt XVI. veröffentlicht. Der Text sei am Donnerstag, 28. September, einstimmig verabschiedet worden, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, bei der Abschlusspressekonferenz am Freitag, 29. September, wo er den Text vorstellte. Wir dokumentieren die Erklärung im Wortlaut:
1. Ein kurzes Zitat in der Vorlesung, die Papst Benedikt XVI. am 12. September 2006 an der Universität Regensburg gehalten hat, ist von vielen Muslimen als ungerechte Abwertung ihrer Religion interpretiert worden. Manche haben den Heiligen Vater missverstanden, andere wollten ihn missverstehen. Wir sind Papst Benedikt dankbar, dass er keinen Augenblick gezögert hat, den Sinn seiner Rede klarzustellen und allen Missverständnissen den Boden zu entziehen. Nachdrücklich hat der Papst die vitale Bedeutung des friedlichen Zusammenlebens und eines echten Dialogs zwischen Christentum und Islam neuerlich unterstrichen. In diesem Sinn hat auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Lehmann, in seiner Rede am 19. September 2006 in Berlin die Haltung der Katholischen Kirche gegenüber dem Islam deutlich gemacht. Viele Muslime sind für diese klaren katholischen Stimmen dankbar.
Allen aber, die die Situation – selbst nach der Begegnung des Heiligen Vaters mit den Botschaftern der islamischen Staaten beim Heiligen Stuhl – weiter verschärfen wollen, indem sie immer neue Anschuldigungen, Forderungen oder gar Drohungen vorbringen, erteilen wir eine klare Absage. Die Katholische Kirche und die vielen Menschen in unserem Land und weltweit, die das Recht des freien Wortes achten und dafür eintreten, lassen sich nicht einschüchtern.
Wir erwarten von den muslimischen Autoritäten überall auf der Welt, dass sie alles unterlassen, was zu einer neuerlichen Verschärfung der Situation Anlass geben könnte. Jede Zweideutigkeit dient dem Unfrieden und muss vermieden werden.
2. Mit großer Besorgnis sehen wir, dass in manchen muslimisch geprägten Ländern die dort lebende christliche Minderheit während der letzten Tage bedrängt und attackiert wurde. Kirchen gingen in Flammen auf. In Somalia wurde die katholische Ordensschwester Leonella Sgorbati ermordet. Ebenso wie wir lehnen viele Muslime solche Gewaltakte zutiefst ab. Sie missbilligen jede Verbindung von Gewalt und Religion als Missbrauch und Schändung des Glaubens.
Von den Repräsentanten des Islam müssen wir erwarten, dass sie jeder religiösen Legitimation von Gewalt und jeder Instrumentalisierung der Religion für politische Zwecke unmissverständlich entgegentreten. Die christlichen Kirchen kennen aus ihrer Geschichte die Versuchung zur Gewalt, der auch sie nicht immer widerstanden haben. Umso mehr hoffen wir auf einen aufrichtigen Dialog zwischen Christentum und Islam, der auf allen Seiten der „Reinigung des Gedächtnisses“ (vgl. auch die Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen „Nostra aetate“, Art. 3) dient und die Religionen zum gemeinsamen Zeugnis für den Frieden und gegen die Gewalt befähigt.
3. Die Muslime in Deutschland genießen auf dem Boden des Grundgesetzes Religionsfreiheit. Wir erwarten, dass das unveräußerliche Menschenrecht der Religionsfreiheit auch in den islamischen Ländern ohne Abstriche geachtet wird. Die Organisationen des Islam in Deutschland bitten wir, in den Herkunftsländern der bei uns lebenden Muslime nachdrücklich für das Recht auf Religionsfreiheit einzutreten. Darüber hinaus erneuern wir unseren Wunsch, mit den Repräsentanten des Islam einen Dialog über das rechte Verständnis der Freiheit zu führen. In seiner Mitte muss die Religionsfreiheit stehen, die das Herzstück aller menschlichen Freiheiten ist.
4. Die Beschimpfung oder Verunglimpfung religiöser Bekenntnisse ist ein Missbrauch der Freiheit. Es gibt eine zerbrechliche Balance zwischen dem Recht der Kunst und der freien Meinungsäußerung auf der einen sowie dem Recht auf Achtung und Respekt vor der religiösen Überzeugung auf der anderen Seite. Wir sehen mit Sorge, dass sich, nicht nur in Deutschland, die Angst vor religiös motivierter Gewalt ausweitet und zur direkten oder indirekten Einschränkung der Meinungsfreiheit führt. Solchen Tendenzen treten wir entschieden entgegen. Ebenso lehnen wir eine Unkultur der Rücksichtslosigkeit gegenüber der Religion und den Gläubigen ab, die Gräben in der Gesellschaft aufwirft und Unfrieden sät.
Dem Dialog der Religionen verpflichtet, wollen wir vor allem in Deutschland zu einem guten Zusammenleben von Christen und Muslimen beitragen. Darin wissen wir uns Papst Benedikt XVI. besonders verbunden, der in seiner Ansprache vor Muslimen beim Weltjugendtag in Köln am 20. August 2005 zu einem Miteinander der Religionen in Wahrheit und Liebe aufgerufen hat: „Gemeinsam müssen wir – Christen und Muslime – uns den zahlreichen Herausforderungen stellen, die unsere Zeit uns aufgibt. Für Apathie und Untätigkeit ist kein Platz und noch weniger für Parteilichkeit und Sektentum. .... Der interreligiöse und interkulturelle Dialog zwischen Christen und Muslimen ist eine vitale Notwendigkeit, von der zum großen Teil unsere Zukunft abhängt.“ Wir erklären hierzu erneut unsere Bereitschaft.
(MBN)
Mainz. „Der Wissenstransfer von Kontinent zu Kontinent war im 16. und 17. Jahrhundert eine besondere Leistung der Katholischen Kirche, vor allem der Jesuiten.“ Das sagte Professor em. Peter Claus Hartmann, München, am Dienstagabend, 26. September, bei einem Vortrag in der Martinus-Bibliothek in Mainz. Die protestantischen Landeskirchen seien aufgrund ihrer Organisation in Landeskirchen damals weit weniger beteiligt gewesen, sagte Hartmann. Erst im 19. Jahrhundert habe der Wissenstransfer durch die Protestanten eine Blüte erlebt.
Hartmann sprach zum Thema „Wissenstransfer von Kontinent zu Kontinent im 17. und 18. Jahrhundert. Die zentrale Bedeutung der Jesuiten“. Der Vortrag fand im Rahmen der Kabinettausstellung „...bis an die Enden der Welt. Die Gesellschaft Jesu und die Weltmission“ statt, die noch bis 30. November in der Martinus-Bibliothek gezeigt wird. Hartmann war bis 2005 Ordinarius für Allgemeine und Neuere Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Der Wissenstransfer durch die Jesuiten sei ein Teil „der Globalisierung des Christentums durch die Überseemission der Jesuiten“, sagte Hartmann. Auf vier Kontinenten hätten die Jesuiten in einer Vielzahl von Lebensbereichen herausragende Leistungen vollbracht. Durch die Veröffentlichung von Erfahrungen und Forschungsergebnissen aus der Missionsmedizin seien beispielsweise viele Kenntnisse für die Pharmazie weltweit nutzbar gemacht worden. Hartmann wies darauf hin, dass mit Matteo Ricci 1601 eine rund 200-jährige Tradition von Jesuiten als Hofastronomen am chinesischen Kaiserhaus begonnen habe. Als weitere Beispiele nannte Hartmann den Jesuiten Martin Dobrizhoffer (1717-1791), der als „Pionier und Vater der Völkerkunde“ über Jahrzehnte in Lateinamerika gewirkt habe, und Anton Sepp (1655-1733), der sich unter anderem um die Verbreitung europäischer Kirchenkunst in Lateinamerika verdient gemacht habe. Dr. Helmut Hinkel, Direktor der Martinus-Bibliothek hatte die Gäste im Lesesaal der Einrichtung begrüßt.
Hinweise:
tob (MBN)
Vorankündigungem
Mainz. Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, wird bei der Diözesanversammlung am Samstag, 7. Oktober, um 9.15 Uhr im Erbacher Hof in Mainz die pastoralen Schwerpunkte im Bistum Mainz für 2007 vorstellen. Ein Thema wird dabei die Firmung sein, deren Rahmenbedingungen künftig bistumsweit einheitlich geregelt werden sollen. Es ist vorgesehen, die bisherigen Unterschiede etwa beim Umfang der Firmvorbereitung und beim Firmalter anzugleichen. Bereits am Freitagabend, 6. Oktober, wird der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, zum Auftakt der Diözesanversammlung die Statuten für die im Rahmen der Strukturreform eingeführten pastoralen Einheiten erläutern. Kardinal Lehmann wird die Statuten im Rahmen der Diözesanversammlung in Kraft setzen.
Die Diözesanversammlung - die es in vergleichbarer Form nur noch im Bistum Rottenburg-Stuttgart gibt - tritt in der Regel einmal im Jahr zusammen. Das Beratungsgremium setzt sich unter dem Vorsitz des Bischofs aus den diözesanen Räten (Priesterrat, Katholikenrat und Konferenz der Dekane) und den Vertretern der Bistumsleitung zusammen. Hinzu kommen Vertreter von Orden, der pastoralen Berufsgruppen und des Diözesan-Caritasverbandes.
Bei der Diözesanversammlung am Samstag, 26. November 2005, hat Lehmann zusammen mit Generalvikar Dietmar Giebelmann die Einteilung der 343 Pfarreien des Bistums in die neuen pastoralen Einheiten vorgestellt. Demnach gibt es im Bistum Mainz künftig 81 Pfarrgruppen und 39 Pfarreienverbünde. Eine Pfarrgruppe ist der Zusammenschluss mehrerer Pfarreien unter Leitung eines Pfarrers, dem als Leiter der Pfarrgruppe ein pastorales Team zugeordnet ist. Ein Pfarreienverbund besteht aus mehreren selbständigen Gemeinden, die jeweils einen eigenen Pfarrer haben.
Wichtigste Neuerung ist die Einführung eines Seelsorgerates für jede der neuen pastoralen Einheiten, der für die Koordinierung und Kontinuität in der Zusammenarbeit der zusammengeschlossenen Pfarreien sorgt. Die künftig verpflichtende Zusammenarbeit innerhalb der neuen pastoralen Einheiten wird dabei durch einen Kooperationsvertrag geregelt. Bei der turnusmäßigen Pfarrgemeinderatswahl im Jahr 2007 sollen die neuen Strukturen umgesetzt werden. Die Gemeinden sind jedoch seit dem 1. Januar 2006 aufgerufen, in den jetzt festgelegten Strukturen zusammen zu arbeiten.
Mit der Einführung der neuen pastoralen Einheiten wurde die erste Phase der Strukturreform „Lebendige Gemeinden in erneuerten pastoralen Einheiten“ im Bistum Mainz beendet. Kardinal Lehmann hatte am 29. November 2004 beim Tag der Priester und Diakone in Mainz einen Beratungsprozess zur Strukturreform im Bistum eröffnet. Die neue Struktur löst die bisherige Gliederung der Pfarreien in 78 Pfarrverbände ab. Nach einer zweiten Prozessphase werden bei der jetzt anstehenden Diözesanversammlung von Kardinal Lehmann die Statuten für die neuen Strukturen in Kraft gesetzt.
Hinweis für die Redaktionen: Medienvertreter sind zum Referat von Kardinal Lehmann am Samstag, 7. Oktober, um 9.15 Uhr herzlich eingeladen.
tob (MBN)
Mainz. Anlässlich der diözesanen Eröffnung des Monats der Weltmission und des Weltmissionssonntags 2006 (22. Oktober) findet am Samstag, 7. Oktober, ab 14.00 Uhr ein Missio-Spendertreffen im Erbacher Hof in Mainz statt. Der diesjährige Sonntag der Weltmission steht unter dem Leitwort „Ich lasse Dich nicht fallen und verlasse Dich nicht“ und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Thema HIV/AIDS.
Gast im Bistum Mainz zum Monat der Weltmission ist in diesem Jahr Mailess Margret Moyo aus Malawi. Sie ist Leiterin eines Programms, das der AIDS-Pandemie auf spiritueller, medizinischer und sozialer Ebene zu begegnen versucht. Moyo stellt im Rahmen des Missio-Spendertreffens ihre Arbeit vor. Der Tag endet um 17.00 Uhr mit einem Gottesdienst im Mainzer Dom.
Von Sonntag, 8., bis Freitag, 13. Oktober, wird Margret Moyo unter anderem folgende Orte im Bistum Mainz besuchen:
Hinweis: Weitere Informationen bei Missio-Referentin des Bistums Mainz Sr. Annette Fleischhauer, Tel.: 06131/253-269, E-Mail: annette.fleischhauer@bistum-mainz.de, oder bei Missio Aachen, E-Mail: presse@missio-aachen.de, Internet: http://www.missio-aachen.de/
am (MBN)
Mainz. Am Sonntag, 8. Oktober, um 18.00 Uhr wird die Europa Chor Akademie zusammen mit der Nordwestdeutschen Philharmonie unter Leitung von Professor Joshard Daus ein Benefizkonzert im Mainzer Dom geben. Aufgeführt werden die „Glagolitische Messe“ von Leoš Janáček und das „Te Deum“ von Anton Bruckner. Der Erlös des Konzertes, das von der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP) unterstützt wird, soll dem Mainzer Dombauverein zukommen. Das Konzert wird vom SWR mitgeschnitten.
Hinweis: Eintrittskarten zum Konzert für 22,00, 15,00 (Sitzplatz) und 8,00 Euro (Stehplatz) sind erhältlich beim Infoladen des Bistums Mainz in der Heiliggrabgasse 8, (Tel.: 06131/253-888) der Dominformation am Markt 10 (Tel.: 06131/253-412) und der Mainzer Touristik Centrale am Rathaus (Tel.: 06131/286-2124).
tob (MBN)
Mainz. Im Rahmen der diesjährigen Diözesanversammlung der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Diözesanverband Mainz, von Freitag, 13., bis Samstag, 14. Oktober, im Erbacher Hof in Mainz wird unter anderem das Leitungsteam sowie der Diözesanausschuss des Verbandes neu gewählt. Weitere Themen sind das Ruanda-Projekt der kfd sowie ein Ausblick auf die Arbeit im Jahr 2007.
am (MBN)
Mainz. Eine Signierstunde mit dem Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, findet am Montag, 16. Oktober, um 17.00 Uhr in der Buchhandlung „Buch Habel“, Am Brand, in Mainz statt. Die Veranstaltung findet statt anlässlich der Dom-Aktionswochen „Unser Dom braucht viele Freunde“.
am (MBN)
Mainz. Die Diözesanstelle Frauenseelsorge bietet 2007 unter der Überschrift „Frauen für Frauen“ einen Ausbildungskurs für Frauen an, die mit Frauengruppen arbeiten möchten. Der Kurs findet an vier Wochenenden statt und bietet eine Einführung in die Frauenarbeit. Themen sind unter anderem das zielgruppenorientierte Arbeiten mit Frauengruppen, der Einsatz von Methoden und Arbeitsmaterialien und die Leitung von Gruppen. Das erste Wochenende findet von Freitag, 2., bis Sonntag, 4. Februar, in Schmerlenbach statt. Geleitet wird der Ausbildungskurs von Gemeindereferentin Ursula Rettinghaus aus Karben und Ellen Ullrich, Frauenreferentin im Bischöflichen Ordinariat.
Hinweis: Anmeldung bis 15. Dezember bei der Diözesanstelle Frauenseelsorge, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-255, E-Mail: frauenseelsorge@bistum-mainz.de
tob (MBN)
Personalien
Gießen. Pastoralreferent Reiner Brandbeck ist am Montag, 2. Oktober, durch Generalvikar Dietmar Giebelmann im Rahmen eines Gottesdienstes als neuer katholischer Klinikseelsorger in der Klinik für forensische Psychiatrie in Gießen eingeführt worden. In seiner Predigt unterstrich Giebelmann, dass sich die Seelsorge jedem Menschen mit seiner „eigenen Biografie und Straftat“ zuwende. „Unabhängig davon, welche Tat vorliegt – mag sie auch noch so schlimm und abstoßend sein – besteht die Aufgabe der Seelsorge darin, dass sich der Betroffene mit diesem Geschehen auseinandersetzen und Umkehrbereitschaft entwickeln kann“, sagte Giebelmann. Er sei dankbar, dass die Verantwortlichen der Klinik für forensische Psychiatrie in Gießen die Seelsorge über den gesetzlichen Rahmen hinaus als „einen ganz wichtigen Beitrag“ für die Menschen ansehen würden.
am (MBN)
Publikationen
Mainz. Das Jahrbuch 2006 des Bistums Mainz ist erschienen: Der Band „Hrabanus Maurus - Gelehrter, Abt von Fulda und Erzbischof von Mainz“ versammelt die Beiträge der gleichnamigen Akademietagung im Erbacher Hof aus Anlass des 1150. Todestages von Hrabanus Maurus (4. Februar 2006). Noch bis zum 15. Oktober ist dazu im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum die Sonderausstellung „Rabanus Maurus - Auf den Spuren eines karolingischen Gelehrten“ zu sehen. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hatte Hrabanus Maurus (um 780-856) bei einem Domvortrag am 3. Februar als „großen Tradenten der europäischen Kultur“ und „Säule der Mainzer Kirche“ gewürdigt.
Herausgegeben wurde der Band von Franz J. Felten, Professor für Mittelalterliche Geschichte am Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, zusammen mit Dr. Barbara Nichtweiß, Leiterin der Abteilung Publikationen im Bischöflichen Ordinariat. Ziel der Akademietagung zum Hrabanus-Jubiläum sei es gewesen, „in wenigen Vorträgen ein wissenschaftlich fundiertes, auf den Forschungen der letzten Jahrzehnte ruhendes Bild eines Mannes für ein breites Publikum zeichnen zu lassen“, schreibt Felten in seinem Vorwort.
Der Band enthält den Domvortrag („Hrabanus Maurus - Eine Säule der Mainzer Kirche“) von Kardinal Lehmann und seine Predigt im Pontifikalamt zu Ehren des Heiligen vom 4. Februar. Vertreten ist unter anderen auch ein Beitrag von Dr. habil Stephanie Haarländer, die zum Jubiläumsjahr ein Lesebuch über Hrabanus Maurus mit einer Einführung in Leben und Werk veröffentlicht hatte. Haarländers Band „Rabanus Maurus zum Kennenlernen“ ist ebenso wie das aktuelle Jahrbuch im Verlag der Abteilung Publikationen im Bischöflichen Ordinariat erschienen.
Hinweise:
tob (MBN)