Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 27

12. Juli 2006

Mainz, 7.7.2006: Der Vorstand der DiAG MAV übergeben ihre Spende an Paul Rupp (2.v.r.) und Peter Schmalen (3.v.r.). (c) tob (MBN)
Mainz, 7.7.2006: Der Vorstand der DiAG MAV übergeben ihre Spende an Paul Rupp (2.v.r.) und Peter Schmalen (3.v.r.).
Datum:
Mi. 12. Juli 2006
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402
E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Missionare auf Heimaturlaub im Bistum Mainz 
  • Kardinal Lehmann unterstützt Initiative der Schott AG 
  • Schlusskonferenz im Dekanat Bergstraße-West 
  • Sparen für den Weltjugendtag in Sydney 2008 
  • DiAG MAV spendet für bap-Servicecenter 
  • Erster Geistlicher Tag der pastoralen Berufsgruppen 
  • Vortrag Professor Baumgartner über Trauerkultur 
  • Studientag zur Elternbildung 
  • Internationale Lernpartnerschaft zur Seniorenbildung 
  • 1600. Todestag des heiligen Alban

Vorschau

  • Musikalische Akzente in Worms-St. Paulus (ab 15.7.) 
  • Sommerreihe der Sonntagsgedanken auf HR 1 (ab 16.7.) 
  • Mainzer Domkonzert (18.7.) 
  • Ausstellung zur Jesuiten-Mission (26.7.-30.11.) 
  • Chorfestival „Europa Cantat“ (28.7.-6.8.) 
  • Zweiter Mainzer Kinderchortag (23.9.)

Personalien

  • Helmut Schwalbach wird 70 (16.7.)

Berichte

Ein Fenster zur Weltkirche

Treffen von Missionaren aus dem Bistum Mainz mit Kardinal Lehmann

Mainz. „Dieser Termin ist für mich jedes Jahr ein Fenster für authentische Berichte aus der Weltkirche.“ Das sagte Domdekan Heinz Heckwolf, Leiter des Seelsorgeamtes im Bischöflichen Ordinariat, bei einem Treffen mit sechs Missionaren aus den Bistum Mainz. Der traditionelle Termin mit dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, fand am Montag, 10. Juli, im Erbacher Hof in Mainz statt. An der Begegnung nahmen unter anderen Alois Bauer, Leiter des Referates Mission im Bischöflichen Ordinariat, Schwester Annette Fleischhauer, Missio-Referentin im Bistum Mainz, und Ordinariatsrat Hans Jürgen Dörr, Leiter der Abteilung Gemeindeseelsorge und seelsorgliche Dienste, teil. Bauer wies darauf hin, dass etwa 50 Missionare aus dem Bistum Mainz weltweit im Einsatz seien.

Pater Helmut Schmitt SJ ist seit rund vier Jahren beim Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS) in Afrika tätig. „Im strengen Sinn ist das keine Mission, sondern ein humanitärer Dienst“, erklärte Schmitt, der unter anderem Spiritual am Mainzer Priesterseminar war, bevor er mit 65 Jahren Deutschland verlies. Zu seinen Aufgaben gehört die Unterstützung beim Wiederaufbau zerstörter Dörfer. In den großen Flüchtlingslagern in Guinea habe er sich in einer Berufsschule für Jugendliche mit 200 Plätzen engagiert. Durch die Bürgerkriege in den Nachbarstaaten Liberia und Elfenbeinküste seien über 100.00 Flüchtlinge nach Guinea gekommen.

Pater Dr. Martin Lenk SJ arbeitet seit 14 Jahren in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik. Seit sechs Jahren leitet er eine Pfarrei in einem Armenviertel der Stadt. In seiner Pfarrei lebten rund 40.000 Menschen auf etwa einem Quadratkilometer Fläche. Zwar habe sich die Infrastruktur des Landes stark verbessert, ein großes Problem sei allerdings die wachsende Kriminalität.

Pfarrer Alfons Blumenfeld ist seit 34 Jahren in Juruti/Brasilien tätig. Die Gemeinde am Amazonas hat rund 40.000 Mitglieder, die in etwa 100 Gemeinschaften organisiert sind. Bei den großen Entfernungen könne er mit seinem Mitbruder jede Gemeinschaft etwa zweimal im Jahr für einen ganzen Tag besuchen. Sehr gut bewährt habe sich inzwischen die Erwachsenenkatechese.

Schwester Maria Muth O.P. arbeitet seit 1963 als Missionarin in Südafrika. Die Dominikanerin ist derzeit in der Verwaltung in einem Heim für Jungen im Alter von 14 bis 18 Jahre, einer so genannten „Boystown“, tätig. „Dort versuchen wir aus den rund 40 Jungen verantwortungsbewusste Männer zu machen.“ Neben der Kriminalität sei die Arbeitslosigkeit ein Hauptproblem ist Südafrika.

Schwester Anne-Magret Kohl von den Schwestern der Göttlichen Vorsehung ist seit 30 Jahren in Peru tätig, bis zum Jahr 2002 in einem Krankenhaus in Abancay. Zurzeit engagiert sie sich in einer Werkstatt für Körperbehinderte, wo in einer Schreinerei und Stickerei Handarbeiten aller Art erledigt werden. Mit dem Angebot wollen die Schwestern „Hilfe zu Selbsthilfe bieten“ und die Integration in die Gesellschaft ermöglichen.

Schwester Ulrika Fettel von den Schwestern der Göttlichen Vorsehung ist seit zwei Jahren im polnischen Olesno in der Diözese Oppeln tätig. Erst Ende Juni ist das Haus der drei deutschen Schwester von Erzbischof Nossol eingeweiht worden. Ein großes Handicap bei ihrer Arbeit sei derzeit noch die polnische Sprache, die schwierig zu erlernen sei. Zusammen mit ihren Mitschwestern habe sie bisher deshalb vor allem Deutschunterricht erteilt.

Hinweis: Weitere Informationen und Kontakt zu den Missionaren vermittelt Alois Bauer, Referat Mission im Seelsorgeamt, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-263, E-Mail: weltkirche@bistum-mainz.de  

tob (MBN)

 

Lehmann übernimmt Schirmherrschaft

Konzert der Initiative „Kinder musizieren mit Justus Frantz“ im August in Mainz

Mainz. Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, übernimmt die Schirmherrschaft der Initiative „Kinder musizieren mit Justus Frantz“, die die Mainzer Schott AG zusammen mit dem Pianisten und Dirigenten und dessen Orchester „Philharmonie der Nationen“ im August dieses Jahres veranstaltet. „Ich unterstützte es sehr, wenn kreative Kräfte von Kindern gefördert werden“, sagte Lehmann am Dienstag, 11. Juli, vor Journalisten im Mainzer Bischofshaus. Außerdem überreichte der Vorstandsvorsitzende der Schott AG, Professor Udo Ungeheuer, Lehmann nachträglich zu seinem 70. Geburtstag den Schott-Ehrenpreis: eine Glasstele aus optischem Glas, die das Bischofswappen des Kardinals zeigt.

Im Rahmen des Projektes, das vom 22. bis 27. August stattfinden wird, werden Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 16 Jahren in Workshops mit Musikern des Orchesters „Philharmonie der Nationen“ arbeiten. Höhepunkt der Initiative „Kinder musizieren mit Justus Frantz“ wird das Abschlusskonzert am 27. August auf dem Mainzer Domplatz sein, bei dem auch Kardinal Lehmann anwesend sein wird.

am (MBN)

 

Neymeyr: „Es gibt ein wieder erwachtes Interesse an Religion“

Schlusskonferenz der Visitation im Dekanat Bergstraße-West durch Weihbischof Neymeyr

Viernheim. Der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr hat vorgeschlagen, für Interessierte Grundkurse des christlichen Glaubens anzubieten. „Ich halte es für lohnend, dies zu probieren. Denn es gibt ein wieder erwachtes Interesse an Religion“, sagte Neymeyr. Die Kurse sollten als „Pfarreien übergreifende Aktion“ angeboten werden. Der Weihbischof äußerte sich anlässlich der Schlusskonferenz mit den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dekanat Bergstraße-West am Donnerstag, 6. Juli, im Gemeindezentrum der Pfarrgemeinde St. Marien in Viernheim.

Hintergrund für den Vorschlag sind die positiven Erfahrungen im Dekanat mit der Begleitung von Erstkommunion-Eltern durch Kommunionkatecheten, um ihnen den christlichen Glauben näher zu bringen. „Dies ist die größte Frucht der Kommunionkurse“, sagte Neymeyr. In diesem Zusammenhang zeigte sich Neymeyr auch vom positiven Auftreten der Erwachsenenkatecheten im Rahmen der Firmvorbereitungen beeindruckt. Sie seien „als Zeugen des Glaubens“ auf die Jugendlichen zugegangen. Er unterstrich, dass vor allem Kinder und Jugendliche wahrhafte Glaubenszeugen bräuchten, die „gut und gerne“ mit ihnen zusammenarbeiteten.

Der Weihbischof hatte vom 11. Mai bis 29. Juni 2006 das Dekanat Bergstraße-West visitiert. Dabei hatte er unter anderem Einzelgespräche mit allen hauptamtlichen Mitarbeitern geführt und zahlreiche Einrichtungen besucht. Außerdem fanden in fast allen Gemeinden Begegnungen mit Ehrenamtlichen statt. Im Dekanat Bergstraße-West leben rund 40.000 Katholiken, die 43 Prozent der Bevölkerung stellen.

Bei dem Treffen mit den hauptamtlichen Mitarbeitern plädierte Neymeyr auch für eine engere Verknüpfung der Schulen im Dekanat mit den Pfarrgemeinden. Es müsse deutlich werden, dass der Kirche vor Ort am Religionsunterricht gelegen sei, sagte der Weihbischof. Er regte an, dass hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstärkt auch an weiterführenden Schulen unterrichten sollten. So könnten „Brücken persönlicher Kenntnis“ zu den Pfarreien geschlagen werden. Neymeyr zeigte sich auch beeindruckt, dass rund 1.600 Frauen und Männer im Dekanat sich ehrenamtlich bei der Gottesdienstvorbereitung und -gestaltung engagierten.

Auch die Kindergärten und Kindertagesstätten der Pfarrgemeinden seien eine „Chance für die Pastoral“, um Kontakt zu Kindern und deren Eltern zu halten. Er schlug in diesem Zusammenhang Qualitätsmanagementkurse für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kindergärten und Kindertagesstätten vor, an denen auch diejenigen teilnehmen sollten, die von Seiten der Pfarrei für die Kindergärten verantwortlich sind. Mit Hilfe dieser Kurse werde „der Blick geschärft“ für die Situation eines Kindergartens und seine Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt, sagte der Weihbischof.

am (MBN)

 

Sparen für den Weltjugendtag in Sydney 2008

Pax-Bank und Jugendhaus Düsseldorf bieten Sparplan für Jugendliche an

Köln. Die Pax-Bank bietet zusammen mit dem Jugendhaus Düsseldorf einen speziellen Sparplan für den Weltjugendtag vom 15. bis 20. Juli 2008 in Sydney an. Das Geldinstitut geht davon aus, dass Jugendliche aus Deutschland mit rund 2.000 Euro für Reise und Verpflegung beim Weltjugendtag in Australien rechnen müssen. Bei einer monatlichen Einzahlung von rund 80 Euro ab Juli 2006, stehe der Betrag zwei Jahre später zur Verfügung. Für den Sparplan gilt ein fester Sonderzins von drei Prozent. Es gibt keine feste Vertragslaufzeit und keine Verfügungsbeschränkung. Das Sparkonto kann online unter http://www.wjt2008.de eröffnet werden.

Der Osnabrücker Bischof, Dr. Franz-Josef Bode, Vorsitzender der Jugendkommisssion der Deutschen Bischofskonferenz, begrüßt die Initiative: „Der Weg will gut bereitet sein, inhaltlich ebenso wie finanziell. Eine Reise nach Australien ist teuer. Darum begrüße ich ausdrücklich das Engagement der Pax-Bank und des Jugendhauses Düsseldorf, in Fortsetzung der Hilfe für den Weltjugendtag in Deutschland nun die Jugendlichen auch durch ein besonderes Sparpaket zu ermuntern, frühzeitig den finanziellen Grundstock für diese Pilgerfahrt zu schaffen.“

Hinweis: Weitere Informationen im Internet unter http://www.wjt2008.de

tob (MBN)

 

367 Euro für bap Servicecenter gesammelt

DiAG MAV spendet Kollekte vom „Tag der Dienstgemeinschaft“

Mainz. Beim Gottesdienst am „Tag der Dienstgemeinschaft“ im Bistum Mainz haben die Teilnehmer 367,50 Euro für das bap Servicecenter der Caritas gesammelt. Der Vorstand der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Bistum Mainz (DiAG-MAV), übergab den Betrag am Freitag, 7. Juli, in Mainz an Caritasdirektor Paul Rupp, Mainz, und den MAV-Vorsitzenden des Caritasverbandes Mainz, Peter Schmalen. Die Spende solle helfen, die Arbeit des bap Servicecenters zu unterstützen, sagte die DiAG-Vorsitzende, Irene Helf-Schmorleiz.

Das bap Servicecenter ist ein Eingliederungsbetrieb der Caritas für Menschen ohne Arbeit, der Beschäftigung und Qualifizierung anbietet, mit dem Ziel die Menschen in den allgemeinen Stellenmarkt zu integrieren. Paul Rupp wies darauf hin, dass das Servicecenter derzeit eine Vermittlungsquote von 20 Prozent in den ersten Arbeitsmarkt habe. Er dankte der DiAG MAV für die Spende, durch die „Wertschätzung für dieses besondere Arbeitsfeld zum Ausdruck kommt“. Der „Tag der Dienstgemeinschaft“ unter der Überschrift „Dienstgemeinschaft in wirtschaftlich schwierigen Zeiten“ fand am 7. Juni mit Kardinal Karl Lehmann in Mainz statt.

Hinweis: Weitere Informationen im Internet unter http://www.bap-servicecenter.de/ und http://www.diag-mav-mainz.de/  

tob (MBN)

 

„Wofür brennt unser Herz?“

Über 300 Teilnehmer beim ersten Geistlichen Tag der Berufsgruppen im pastoralen Dienst

Mainz. Über 300 Frauen und Männer haben am ersten gemeinsamen Geistlichen Tag der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im pastoralen Dienst des Bistums Mainz von Dienstag, 4., bis Mittwoch, 5. Juli, teilgenommen. Der Tag stand unter einem Leitwort aus der Erzählung von den Emmausjüngern: „Wofür brennt unser Herz? Gemeinsam unterwegs – mit einer Frohbotschaft für alle“. Der Geistliche Tag fand vor dem Hintergrund des Bistumsprozesses „Lebendige Gemeinden in erneuerten pastoralen Einheiten“ statt, den der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, im November 2004 angestoßen hatte.

Organisiert wurde die Begegnung vom Institut für Geistliche Begleitung von Hauptamtlichen in Seelsorge und Caritas des Bistums Mainz. „Es ist wichtig, dass sich die Hauptamtlichen im pastoralen Dienst als glaubende Gemeinschaft erleben. Das ist ein Grund, warum wir diesen Tag veranstalten“, sagte Pfarrer Winfried Hommel, Leiter des Instituts, zur Bedeutung des Tages. Zudem solle deutlich werden, dass der Bistumsprozess nicht nur eine Verwaltungsreform, sondern auch eine „geistliche Bewegung“ sei. Es gehe um eine „neue Disposition von Kirche in der Gesellschaft“, um „Kirchesein in heutiger Zeit“, betonte Hommel.

Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, unterstrich, dass dieser Tag „Tore öffnen“ wolle für die pastoralen Möglichkeiten im Rahmen des Bistumsprozesses. Giebelmann hob hervor, dass dieser Prozess „aus dem Gespräch“ lebe. „Ihre Erfahrungen mit dem Verlauf des Bistumsprozesses sind uns wichtig“, sagte Giebelmann an die Teilnehmer des Geistlichen Tages gewandt.

Der Geistliche Tag war als Sternwallfahrt konzipiert. Am Dienstag, 4. Juli, trafen sich die Teilnehmer in den geistlichen Zentren des Bistums Mainz, unter anderem im Kloster Engelthal bei Altenstadt und im Kardinal Volk-Haus in Bingen, um sich in geistlichen Gesprächen mit der Erzählung von den Emmausjüngern (Lk 24,11-35) auseinander zu setzen. Am folgenden Tag, 5. Juli, trafen sich die hauptamtlichen pastoralen Mitarbeiter in Mainz zu Austausch und Gebet. Der Tag endete mit einem Gottesdienst im Mainzer Dom, der von Kardinal Lehmann zelebriert wurde.

Geistiger Impuls von Kardinal Lehmann

Am Mittwochvormittag, 5. Juli, nahmen die Teilnehmer darüber hinaus an einem geistlichen Vortrag von Kardinal Lehmann im Mainzer Dom teil. Lehmann thematisierte in seinem Referat ebenfalls die Erzählung von den Emmausjüngern aus dem Evangelium nach Lukas. Er betonte, dass der Text zu den „eindrucksvollsten Erzählungen“ des Neuen Testamentes gehöre. Denn diese Erzählung mache deutlich, wie auch heute noch das Erkennen des auferstandenen Christus möglich sei: durch gläubiges Verstehen der Heiligen Schrift und durch die Teilnahme am eucharistischen Mahl. Beides sei der „entscheidende Zugang“ zum Glauben an den Auferstandenen, beides ermögliche die „unmittelbare Begegnung mit Christus“, sagte der Kardinal.

am (MBN)

 

Ein Werk der Barmherzigkeit: Tote begraben

Abschluss der Geistlichen Reihe im Mainzer Dom mit Professor Baumgartner

Mainz. „Die Tabuisierung sowohl des Todes wie der Toten in der Gesellschaft wie auch ein oft wenig würdevoller Umgang mit den Toten mahnt uns, dieses Werk christlicher Barmherzigkeit wieder neu zu bedenken.“ Das sagte der emeritierte Pastoraltheologe, Professor Konrad Baumgartner, Regensburg, am Mittwoch, 5. Juli, in der Gotthard-Kapelle des Mainzer Doms. Weiter sagte er: „Angesichts der Veränderungen in der Bestattungs- und Trauerkultur müssen wir zur Besinnung, zum Umdenken und zur Neuorientierung unserer Praxis kommen.“ Baumgartner sprach zum Abschluss der Geistlichen Reihe „Actio und Contemplatio: Die sieben Werke der Barmherzigkeit“, die von der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof und dem Mainzer Domkapitel veranstaltet wurde.

Baumgartner fordert eine Weiterentwicklung der gesetzlichen Regelungen zur Bestattung „auf Basis der Menschenwürde der Toten“, da die Veränderungen im Bestattungswesen vor allem in Europa „derzeit gravierend“ seien. Für Christen sei es bedeutsam, mit welcher Haltung sie dem Tod und den Toten begegneten, sagte Baumgartner: „Wer daran glaubt, dass die Verstorbenen zum Leben bei Gott berufen sind, wird mit ihrem Leichnam anders umgehen als jener, für den der Tod das Ende ist. Weder Todesverdrängung noch leichtfertiges Vergessen der Toten, aber auch keine ängstliche Fixierung des Todes oder ein übertriebener Leichenkult geziemen uns Christen. Die achtsame Zuwendung zum toten Leichnam kann eine Äußerung von Besinnung, Dank und Abschied sein. Die Wiederbesinnung auf die Mithilfe der Angehörigen im Umgang mit dem toten Körper durch Anschauen, Berühren, Waschen oder Ankleiden kann helfen, Scheu und Angst vor dem Sterben und vor Sterbenden sowie vor dem Tod zu überwinden.“ Ein solcher Umgang mit dem Tod sei „wesentlicher Ausdruck eines würdevollen Umgangs mit dem Verstorbenen.

Baumgartner betonte die Bedeutung von Abschiedsräumen für Verstorbene in Krankenhäusern, Kliniken und Altenheimen. Sie seien sowohl für die Möglichkeit des Abschieds als auch für einen angemessenen Umgang mit den Verstorbenen wichtig. Verdienstvolle Pionierarbeit habe beispielsweise auch der Mainzer Klinikseelsorger, Pfarrer Erhard Weiher, geleistet, der Anatomiestudenten an der Universitätsklinik auf einen würdevollen Umgang mit Leichen vorbereitet habe.

Grundmotiv für einen pietätvollen Umgang mit den Verstorbenen und hinterbliebenen Angehörigen sei nach jüdisch-christlichem Verständnis ein Wort aus dem Alten Testament, sagte Baumgartner. Im Buch Jesus Sirach heißt es: „Schenke jedem Lebenden deine Gaben. Und auch dem Toten versag deine Liebe nicht. Entziehe dich nicht den Weinenden, vielmehr trauere mit den Trauernden.“ (Sir 7,33f.) Wörtlich sagte Baumgartner: „Die Begründung solcher Barmherzigkeit aus christlicher Sicht ergibt sich aus der Barmherzigkeit Gottes, der seine Schöpfung liebt, die Ungerechten rechtfertigt und zu neuem Leben befreit. Der gläubige Mensch ist deshalb gehalten, seinerseits Erbarmen vor Recht ergehen zu lassen und die Zuwendung Gottes zu den Elenden und Armen zu üben.“

tob (MBN)

 

Fernsehen darf nicht Sinnstifter in der Familie werden

Studientag zur Elternbildung von Bildungswerk und Familienbildungsstätten

Mainz. Zu einem Studientag zum Thema Elternbildung unter der Überschrift „Fordern - fördern - überfordern!?“ waren am Samstag, 1. Juli, rund 60 Teilnehmer in den Erbacher Hof nach Mainz gekommen. Vor allem Bildungsbeauftragte und Referenten des Bildungswerks und der Familienbildungsstätten sowie pädagogische Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen, auch aus den Nachbardiözesen Limburg, Trier und Speyer waren nach Mainz gekommen. Veranstaltet wurde der Tag vom Bildungswerk der Diözese Mainz und den Familienbildungsstätten im Bistum Mainz.

In seiner Einführung verwies Dr. Hartmut Heidenreich, Direktor des Bildungswerks der Diözese Mainz und Abteilungsleiter für Familienbildungsstätten, darauf, wie aktuell das Thema Erziehung und Elternbildung derzeit sei. Viele Berichte in den Medien signalisierten, dass Eltern Unterstützung und Orientierung bei Erziehungsfragen suchten. Heidenreich verwies darauf, dass weit über 160.000 Elternpaare an Eltern-Trainings teilgenommen hätten, und die Fernsehsendung „Super-Nanny“ über fünf Millionen Zuschauer habe.

Vor einer einseitigen Warnung vor elektronischen Medien warnte der Medienpädagoge Professor Stefan Aufenanger, Mainz. Medien böten vielfachen Kommunikationsstoff unter Erwachsenen als auch unter Jugendlichen und Kindern. So ermöglichten Medien auch ganz neue Formen des Engagements, da sich Kinder und Jugendliche beispielsweise über die Ökologie des Regenwaldes im Internet selbstständig informieren könnten. Kritisch wies er auf die Gefahr der Maßlosigkeit und Orientierungslosigkeit im Umgang mit dem Fernsehen hin, das nicht als „Neben-Erzieher“ oder „Neben-Eltern“ eingesetzt werden dürfe. Eltern müssten eine Sensibilität für kindergeeignete Sendungen entwickeln, sagte Aufenanger.

Ebenso dürfe Fernsehen nicht als Sinnstifter oder Konfliktvermeider in der Familie funktionalisiert nicht der alleinige Freizeitfüller in Familien werden. Auch hinsichtlich der Internetnutzung müssten Eltern sensibel sein, sagte der Medienpädagoge. Nur 25 Prozent der Eltern würden Internetfilter kennen, die ungeeignete Inhalte ausblenden. Die Familien- und Elternbildung müsse auch Medienerziehung einbeziehen und zu Handlungskompetenzen in einer mediengeprägten Welt anleiten, betonte Aufenanger.

Der Erziehungswissenschaftler Dr. Markus Höffer-Mehlmer, Mainz, formulierte in seinem Vortrag drei Thesen zum Thema Elternbildung: „Es gibt keine Rezepte“, „Erziehung ist Nebensache“, „Eltern sind verrückt“. Er verwies darauf, dass Erziehen stets Versuchshandeln sei, eben weil es keinen zwangsläufigen Effekt und keinen automatischen Erfolg gebe, und Eltern nie klar ihren Beitrag zu Erfolg oder Misserfolg der Erziehung bestimmen könnten. Die Bedeutung von Elternkursen betonte die Sozialpädagogin Petra Friebe, Walldorf, in ihrem Vortrag. Nach Abschluss dieser Kurse sei allerdings eine Nachsorge wichtig. Eltern müssten nicht perfekt sein, sollten aber Vertrauen in sich und in ihre Kinder legen. Im Hinblick auf die Sendung „Super-Nanny“ merkte sie kritisch an, dass es keine „Instant-Pädagogik“ gebe.

Die Themen des Studientages wurden in Workshops vertieft. Angeboten wurden: „Kess-erziehen - Vorstellung eines Elternkurskonzepts“ (Brigitte Wulf), „Mediennutzung und Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen“ (Prof. Stefan Aufenanger), „Chancen und Grenzen von Elternbildung in Kindertagesstätten“ (Petra Friebe), „Manege frei für blöde Eltern? Mediale Erziehungsberatung mit Super-Nanny und anderen“ (Dr. Markus Höffer-Mehlmer). Zum Thema „Konkrete Gestaltung von Elternabenden“ wurde die Checkliste „Planungs-Kreislauf: zur Vorbereitung einer Bildungsveranstaltung im Kindergarten“ herausgegeben (Dr. Rolf Meyer, Reinhold Schäfer).

Neues Heft der Reihe „Inspirationen“ zum Thema Erziehen

Am Ende des Studientages stellte Heidenreich das neue Heft aus der Reihe „Inspirationen. Anregungen für die Bildungsarbeit in Gemeinde und Verband“ vor mit dem Titel „Herausforderung: Erziehen. Fördern - Fordern - Überfordern!?“. Das Heft will über aktuelle Diskussionen informieren und konkrete Planungshilfen für Bildungsangebote in der Erwachsenen- und Familienbildung geben. Die Broschüre hat 86 Seiten und wird erstmals gemeinsam vom Bildungswerk der Diözese Mainz und den Familienbildungsstätten im Bistum Mainz herausgegeben.

Hinweis: Die Broschüre ist für fünf Euro plus Versandkosten erhältlich beim Bildungswerk der Diözese Mainz, Grebenstraße 24-26, Tel.: 06131/253-280.

hh (MBN)

 

Internationale Lernpartnerschaft zur Seniorenbildung

Großes Interesse am LebensReise-Spiel der KBE Rheinland-Pfalz

Castellón. Bei einer so genannten Grundtvig-Lernpartnerschaft in Castellón de la Plana (Spanien), hat Dr. Hartmut Heidenreich, stellvertretender Vorsitzender der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (KBE) und Direktor des Bildungswerkes der Diözese Mainz, das KBE-Projekt „Gut Leben in der Einen Welt. Globales Lernen im dritten Lebensalter“ vorgestellt. Das Projekt ist von UNICEF als offizielles Projekt in der Dekade Nachhaltigen Lernens anerkannt. Bei dem Treffen von 8. bis 11. Mai ging es um Fragen der Bildung von Menschen im dritten und vierten Alter, insbesondere mit computergestütztem Lernen. Die Grundtvig-Lernpartnerschaft ist Teil des Sokratesprogramms der Europäischen Union für die Zusammenarbeit im Bereich der allgemeinen Bildung.

Am Tagungsort, der Universität Jaume I sowie in ihren Außenstellen, gibt es ein EDV-basiertes Seniorenstudienprogramm, das in die internationale Tagung einbezogen wurde. Neben einem Vergleich der beteiligten Länder bezüglich ihrer Senioren- und Bildungsdaten berichteten die Lernpartner aus Finnland, Tschechien, Norwegen, Spanien und Kiel über ihre Arbeitsansätze und Projekte, zum Beispiel ein finnisches internet-gestütztes Bildungsprojekt für Multiple-Sklerose-Patienten.

Die KBE Rheinland-Pfalz wurde außerdem vertreten durch Projektleiterin Petra Sweekhorst und Geschäftsführerin Elisabeth Vanderheiden. Heidenreich, der zugleich Vorsitzender der KBE-Kommission „Altenbildung“ ist, informierte außerdem über das neue KBE-Projekt „Generationen lernen gemeinsam“ zur generationenübergeifenden Bildung. Elisabeth Vanderheiden berichtete über das angelaufene Fortbildungs-Projekt „Lernbegleiter für Menschen im vierten Alter“, bei dem ehrenamtliche Lernbegleiter ausgebildet werden, um Menschen im vierten Alter zuhause aufzusuchen und bei Bildungsvorhaben zu unterstützen.

Petra Sweekhorst stellte das bereits mehrfach aufgelegte Brettspiel „LebensReise“ der KBE-Rheinland-Pfalz ein. Bei diesem Spiel werden die Lebensphasen „Kindheit“, „Jugend“, „Erwachsenenzeit“ und „Alter“ durchlaufen und jeweils mit biographischen Fragen wechselseitig erschlossen. Das erstmals in einer englischen Übersetzung vorgestellte Spiel fand auf großes Interesse. Beim nächsten internationalen Seminar im Herbst in Bergen (Norwegen) sollen unter anderem die unterschiedlichen Lern- und Bildungsbegriffe in den einzelnen Ländern im Hinblick auf Seniorenbildung und computergestütztes Lernen diskutiert werden.

kbe (MBN)

 

St. Alban, ein Märtyrer aus der Frühzeit des Bistums Mainz

Vortrag zum 1600. Todestag des Heiligen von Stadtarchivar Wolfgang Dobras

Mainz. Zu den herausragenden Heiligengestalten der Mainzer Bistumsgeschichte gehört der heilige Alban. Anlässlich seines Märtyrertodes vor 1600 Jahren hielt der Leiter des Mainzer Stadtarchivs, Dr. Wolfgang Dobras, am Donnerstag, 6. Juli, im Haus am Dom in Mainz einen Vortrag zum Thema „Albanskult und Albanskloster in Mainz“. Zu der Veranstaltung hatten die Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof und die St. Albanspfarreien in Mainz und Bodenheim gemeinsam eingeladen.

Über das Leben des Heiligen gibt es nur wenige gesicherte Erkenntnisse. Das früheste erhaltene schriftliche Zeugnis, das an den Todestag des Heiligen am 21. Juni 406 erinnert, ist ein um 789 im Kloster Lorsch geschaffener Heiligenkalender. Erst der gelehrte Benediktinermönch Hrabanus Maurus, Abt des Klosters Fulda und seit 847 Erzbischof von Mainz, ging näher auf die Biografie Albans ein. Der Überlieferung nach kam Alban als Schüler und Begleiter des Wanderbischofs Theonest - eines weiteren Mainzer Märtyrer-Heiligen aus der Zeit der Spätantike - von Italien nach Mainz. Hier habe Alban den Märtyrertod erlitten und sei außerhalb der Stadt begraben worden, schrieb Hrabanus Maurus in seinem zwischen 840 und 854 verfassten Martyrologium. Das Überraschende an dieser Fassung der Albanslegende liege darin, hob Dobras hervor, dass Hrabanus Maurus nichts von einer Enthauptung des heiligen Alban wusste. Vielmehr habe er von einer solchen bei dessen Namensvetter, dem heiligen Alban von England, berichtet, dessen Fest am 22. Juni begangen wurde. So habe es nahe gelegen, dass die beiden Heiligen immer wieder verwechselt wurden.

Ausgrabungen in den Jahren 1907 bis 1911 förderten auf dem Gelände des früheren Albansklosters in Mainz einen römischen Friedhof und eine spätantike Friedhofskirche zutage. Unter den zahlreichen Gräbern wurde höchstwahrscheinlich auch das Grab Albans freigelegt. Die Bedeutung des Ortes spiegele sich vor allem in der außergewöhnlichen Größe des Saalbaus wider. Er habe die Grabkirchen von St. Peter im Norden von Mainz und St. Hilarius im heutigen Mainz-Zahlbach übertroffen, obwohl St. Hilarius den Mainzer Bischöfen vor Bonifatius als Grablege diente. Der archäologische Befund lege es nahe, auf dem Albansberg einen Memorialbau für ein besonders verehrtes Märtyrergrab zu vermuten. Die Existenz einer Mönchsgemeinschaft seit dem siebten Jahrhundert ist durch Grabsteinfunde belegt. Erzbischof Richolf errichtete dort Ende des achten Jahrhunderts ein Benediktinerkloster. Die am 1. Dezember 805 von ihm eingeweihte Klosterkirche war bis zum Bau des St. Martin-Domes durch Erzbischof Willigis die größte Kirche in Mainz.

Karl der Große hatte die Gründung des Klosters gefördert und es als Ruhestätte für seine 794 verstorbene Gemahlin Fastrada bestimmt. Das Ansehen von St. Alban im karolingischen Reich wurde unter anderem in den zahlreichen Kirchen- und Reichversammlungen sichtbar, die dort stattfanden. Unter den Ottonischen Königen des zehnten Jahrhunderts wurde St. Alban zum bedeutendsten Zentrum „ottonischer Liturgie“, wie sie im Mainzer Pontifikale festgeschrieben ist, und unter anderem Regelungen über die Königserhebung, -salbung und -krönung enthielt. Der hohe Rang des Albansklosters kam auch in der Bezeichnung der Mainzer Kirche als „Kirche des hl. Martin und des hl. Märtyrers Alban“ zum Ausdruck. In St. Alban fand bis zum Jahr 1419, in dem das Benediktinerkloster in ein Ritterstift umgewandelt wurde, ein wichtiger zeremonieller Akt im Rahmen der Amtseinführung des neu erwählten Erzbischofs statt. Dort streifte der Erzbischof das ihm vom Papst übersandte Pallium zum ersten Mal über, nachdem es eine Nacht auf dem Grab des hl. Alban geruht hatte.

Die Mainzer Erzbischöfe und das Domkapitel pflegten besonders enge Beziehungen zu St. Alban. Die Mainzer Erzbischöfe des neunten und zehnten Jahrhunderts wählten St. Alban als Grabeskirche aus. Erzbischof Hiltibert ließ 935 aus der verfallenen St. Hilariusbasilika die Gebeine von zehn Bischöfen aus der Zeit vor Bonifatius nach St. Alban übertragen. Außerdem nahm der Abt bei festlichen Gottesdiensten den ersten Sitz nach dem Erzbischof ein. Im Rahmen der Stationsgottesdienste wurde am Palmsonntag die Palmweihe immer in St. Alban vorgenommen. So gelangte der Esel nicht nur auf die Rückseite der später geprägten Albansgulden, sondern auch in das Ortswappen von Bodenheim, wo St. Alban über erheblichen Landbesitz verfügte.

Im elften Jahrhundert wuchs auch das gesteigerte Interesse an einer ausführlichen Lebensbeschreibung des Klosterpatrons St. Alban. So schrieb der Domscholaster Gozwin um 1060 im Auftrag von Abt Bardo eine Vita des Heiligen, um das Ansehen des Klosters zu fördern. Er hob aus der Vielzahl der Überlieferungsstränge zwei Motive besonders heraus. So berichtete er, dass Alban durch Arianer gefangen genommen und enthauptet worden sei. Daraufhin habe sich das Wunder ereignet, dass der Heilige sein abgeschlagenes Haupt selbst in die Hände genommen und zu Fuß zum Ort seines Begräbnisses gegangen sei. Dieses Motiv des „Kopfträgers“ (Kephalophor) findet sich unter anderem nicht nur in der Vita des englischen St. Alban, sondern auch in der Vita des Theonest.

Noch größere Beachtung und weitere Verbreitung der Albans-Vita von Gozwin ergab sich dadurch, dass 1137 bei Bauarbeiten die Gebeine des römischen Bischofs von Mainz, des heiligen Aureus, und seiner Schwester Justina im Fußboden von St. Alban entdeckt wurden. Der Legende nach hatten sie 451 durch die Hunnen in Mainz den Märtyrertod erlitten. Sigehard, ein Mönch von St. Alban, verfasste auf der Grundlage des Gozwin-Textes eine neue Albans-Biografie, in der er das Kopfträger-Motiv besonders herausstellte. In der bildlichen Darstellung hatte sich dies bis dahin noch nicht ausgewirkt. Ein Siegel des Klosters aus dem Jahr 1083 zeigt Alban noch mit Kopf, die linke Hand auf der Brust und in der Rechten die Märtyrerpalme. Angestoßen durch das Werk Sigehards änderte das Kloster Ende des 13. Jahrhunderts sein Siegel, auf dem der Heilige seinen Kopf in den Händen hält.

Als 1790 der Vikar Johann Georg Reuter eine Geschichte des Albansguldens, in der die Geschichte des Klosters und der Albansverehrung eingebunden war, schrieb, war dies schon der „Abgesang“ des Ritterstiftes, stellte Dobras fest. 1793 wurde diese Kapelle bei der Beschießung der Stadt zerstört. 1802 wurde das Stift St. Alban unter Napoleon förmlich aufgehoben. Erst 130 Jahre später erfuhr die Verehrung des Heiligen durch die Errichtung der neuen Pfarrei St. Alban eine Wiederbelebung.

Sk (MBN)

 

Vorschau

Musikalische Akzente in der Ferienzeit (ab 15.7.)

Gottesdienste bei den Wormser Dominikanern in St. Paulus 

Worms. In diesem Jahr werden die Gottesdienste der Wormser Dominikaner in St. Paulus in der Ferienzeit wieder durch kleine musikalische Akzente bereichert. Den Auftakt machen am Samstag, 15. und Sonntag, 16. Juli, Robert Mehlhart (Orgel) und Martin Honsálek (Viola). Die Gottesdienste finden samstags um 17.00 Uhr und sonntags um 11.30 Uhr in der Klosterkirche statt. Weitere Termine:  

  • 22./23. Juli: Christian Bonath (Orgel) und Florian Jourziza (Harfe)
  • 29./30. Juli: Christian Bonath (Orgel)
  • 5./6. August: Marc Vonau (Orgel) und Corinne Sattler (Gesang)
  • 12./13. August: Christian Bonath (Orgel) und Manuel Steegmüller (Saxophon)
  • 19./20. August: Christian Bonath (Orgel)
  • 26./27. August: Frederik Weiss (Orgel) und Martina Zaschka (Violine)

tob (MBN)

 

„Starke Sprüche“ (ab 16.7.)

HR 1 startet achtwöchige Sommerreihe der Sonntagsgedanken

Mainz. Unter der Überschrift „Starke Sprüche“ steht die diesjährige Sommerreihe der HR 1-Sonntagsgedanken vom 16. Juli bis 3. September. Jeweils sonntags um 8.40 Uhr gehen die Autoren zehn Minuten lang der historischen Bedeutung von biblischen Zitaten wie „Alles hat seine Zeit“, „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ oder „Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf“ nach und suchen nach neuen Deutungsmöglichkeiten.

Die Termine der Sommerreihe 2006 im Einzelnen:

  • 16.7.: „Alles hat seine Zeit“, Dr. Holger Schlageter, Wiesbaden (kath.)
  • 23.7.: „Mir fiel´s wie Schuppen von den Augen“, Pfarrer Hermann Trusheim, Hanau (ev.)
  • 30.7.: „Den Seinen gibt´s der Herr im Schlaf“, P. Josef Katzer, Fulda (kath.)
  • 6.8.: „Was Du nicht willst, das man dir tut“, Pfarrer Stephan Krebs, Darmstadt (ev.)
  • 13.8.: „Auge um Auge, Zahn um Zahn“, Pastoralreferent Stefan Herok, Wiesbaden (kath.)
  • 20.8.: „Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr“, Dr. Matthias Viertel, Niestetal (ev.)
  • 27.8.: „Was für ein Tohuwabohu!“, Pastoralreferentin Stephanie Rieth, Mainz-Kastel (kath.)
  • 3.9.: „Nach uns die Sintflut“, Pfarrerin Ksenija Auksutat, Darmstadt (ev.)

Hinweis: Weitere Informationen zur Sommerreihe bei Beate Hirt, Senderbeauftragte der katholischen Kirche beim Hessischen Rundfunk, E-Mail: info@kirche-hr.de, oder bei Heidrun Dörken, Rundfunkbeauftragte der EKHN, E-Mail: h.doerken@ev-medienhaus.de

am (MBN)

 

Mainzer Domkonzert (18.7.)

Albert Schönberger und Silvius von Kessel improvisieren an der Domorgel

Mainz. Die beiden Domorganisten Albert Schönberger, Mainz, und Silvius von Kessel, Erfurt, geben am Dienstag, 18. Juli, um 19.30 Uhr ein Improvisationskonzert im Mainzer Dom. Die Improvisationen der beiden Domorganisten werden während des Konzertes auf eine Leinwand im Dom übertragen. Für das Domkonzert wird um eine Spende in Höhe von fünf Euro gebeten.

tob (MBN)

 

Die Gesellschaft Jesu und die Weltmission (26.7.-30.11.)

Kabinett-Ausstellung in der Mainzer Martinus-Bibliothek / Vernissage am 25. Juli

Mainz. In der Mainzer Martinus-Bibliothek wird von Mittwoch, 26. Juli, bis Donnerstag, 30. November, die Kabinett-Ausstellung „...bis an die Enden der Welt. Die Gesellschaft Jesu und die Weltmission“ gezeigt. Die Ausstellung widmet sich der Missionstätigkeit des Jesuiten-Ordens (Gesellschaft Jesu) in der frühen Neuzeit und zeigt zahlreiche Bestände der Martinus-Bibliothek wie etwa Reiseberichte und Briefe der Missionare. Neben dem ersten global wirkenden Missionar der neueren Kirchengeschichte, dem heiligen Franz Xaver, dessen 500. Geburtstag in diesem Jahr begangen wird (7. April), werden auch die Jesuiten-Missionare aus dem damaligen Erzbistum Mainz thematisiert.

Die Bestände der Martinus-Bibliothek stammen vor allem aus der Noviziatsbibliothek der Jesuiten. Auch das Mainzer Stadtarchiv steuert für die Ausstellung verschiedene Leihgaben bei, die aus der Bibliothek des Mainzer Jesuitenkollegs stammen. Aus dem Mainzer Raum kommen rund 15 Jesuiten-Missionare, wie der spätere Brasilienmissionar Anselm von Eckart (1721-1809). Auch im Stadtbild von Mainz haben die Jesuiten ihre Spuren hinterlassen. Noch heute ist an einem Mainzer Bürgerhauses am Leichhof an einem Erker ein Relief mit der Sterbeszene des heiligen Franz Xaver auf der chinesischen Insel Sancian zu sehen.

Die Ausstellung entstand im Rahmen der Arbeit zum Handbuch über das außereuropäische Wirken der Jesuiten in der frühen Neuzeit. Das auf fünf Bände angelegte Projekt entsteht am Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte von Universitätsprofessor Dr. Johannes Meier an der katholischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Verantwortlich für die Ausstellung ist Dr. des. Christoph Nebgen vom Institut für Europäische Geschichte in Mainz.

Vernissage am 25. Juli

Bei der Ausstellungs-Vernissage am Dienstag, 25. Juli, um 18.15 Uhr wird Professor Meier den einleitenden Vortrag zum Thema der Ausstellung übernehmen. Anschließend spricht Christoph Nebgen zum Thema „Heroisches Sterben in Übersee. Der ‚neue’ Martyrerkult in der Gesellschaft Jesu“. Zum Abschluss stellt Fernando Amado Aymoré den ersten Band des Handbuches über die Jesuiten in Brasilien vor. Die Begrüßung übernimmt Dr. Helmut Hinkel, Direktor der Martinus-Bibliothek.

Hinweise:

  • Die Ausstellung „...bis an die Enden der Welt. Die Gesellschaft Jesu und die Weltmission“ wird von Mittwoch, 26. Juli, bis Donnerstag, 30. November, in der Mainzer Martinus-Bibliothek gezeigt. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
  • Johannes Meier (Hg.), Jesuiten aus Zentraleuropa in Portugiesisch- und Spanisch-Amerika. Ein bio-bibliographisches Handbuch mit einem Überblick über das außereuropäische Wirken der Gesellschaft Jesu in der frühen Neuzeit. Band 1: Brasilien (1618-1760), bearbeitet von Fernando Amado Aymoré. Aschendorff-Verlag, Münster 2006, 356 Seiten, 49 Euro, ISBN 3-402-03780-7.
  • Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek Mainz, Grebenstraße 8, 55116 Mainz, Tel.: 06131/266-222, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de  

tob (MBN)

 

„Europa Cantat“ (28.7.-6.8.)

Mainzer Domkantorei gestaltet Eröffnungskonzert des Festivals im Mainzer Dom

Mainz. Die Mainzer Domkantorei St. Martin, verstärkt durch die Männerstimmen des Mainzer Domchores, gestaltet am Sonntag, 29. Juli, um 21.00 Uhr das Eröffnungskonzert des europäischen Chorfestivals „Europa Cantat“ im Mainzer Dom. Zur Aufführung kommen die f-Moll-Messe von Anton Bruckner sowie die Komposition „Canticum viaforis“ von Heinrich Poos. Dieses Konzert ist ausschließlich für die registrierten Teilnehmer des Chorfestivals vorgesehen, die Öffentlichkeit ist nicht zugelassen.

Für das vom 28. Juli bis zum 6. August stattfindende Festival werden in Mainz 3.500 Sänger aus 43 Nationen erwartet. Im Rahmen des Festivals, das seit 45 Jahren erstmals wieder in einer deutschen Stadt Station macht, werden die Sängerinnen und Sänger an vielen Orten in Mainz zum Teil öffentliche Konzerte geben. Darüber hinaus wird eine Vielzahl von Workshops für die Chorsänger angeboten. Bei den öffentlichen Konzerten werden unter anderem der Bachchor der Mainzer Christuskirche, die Europa Chor-Akademie, der World Youth Choir oder das SWR Vokalensemble zu hören sein.

Hinweis: Weitere Hinweise zum Programm von „Europa Cantat“ unter http://www.ec2006.de/

am (MBN)

 

Zweiter Mainzer Kinderchortag (23.9.)

Singstunden im Chorhaus / Messe mit Kardinal Karl Lehmann

Mainz. Am Samstag, 23. September, findet von 10.00 bis 18.00 Uhr der zweite Mainzer Kinderchortag statt. Er wird veranstaltet vom Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz, die Dozenten sind Gregor Knop, Regionalkantor aus Bensheim, und Karsten Storck, Domkantor aus Mainz. Im Rahmen des Tages sind zwei Singstunden vorgesehen, der Kinderchortag endet mit einer Abendmesse um 17.00 Uhr im Mainzer Dom mit dem Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann.

Hinweis: Anmeldung (noch bis 31. Juli) beim Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz, Adolf-Kolping-Straße 10, 55116 Mainz, Tel.: 06131/ 234032

am (MBN)

 

Personalien

Helmut Schwalbach wird 70 (16.7.)

Der Priester des Bistums Mainz war Professor für Pastoraltheologie an der KFH Mainz

Mainz. Der emeritierte Professor für Pastoraltheologie an der Katholischen Fachhochschule (KFH) in Mainz, Dr. Helmut Schwalbach, feiert am Sonntag, 16. Juli, seinen 70. Geburtstag. Schwalbach wurde in Frankfurt/Main geboren und am 30. Juli 1961 in Mainz durch Weihbischof Josef Maria Reuß zum Priester geweiht. 1967 wurde er zum Doktor der Theologie promoviert mit einer Arbeit über „Der Mainzer ‚Katholik’ als Spiegel des neuerwachenden kirchlich-religiösen Lebens in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts“.

Nach Kaplansjahren in Mainz, St. Ignaz, und Mainz-Gonsenheim, St. Stephan, wirkte Schwalbach bis 1971 als Religionslehrer am Augustinergymnasium und Aufbaugymnasium in Friedberg/Hessen. Von 1971 bis 1979 war Schwalbach Pfarrer in Mainz-Gonsenheim, St. Stephan, seit 1979 ist er Pfarrer von St. Laurentius in Mainz-Ebersheim. Seit 1975 war Schwalbach an der KFH in Mainz tätig, zuerst als Lehrbeaufragter, dann als Professor für Pastoraltheologie (ab 1977); am 1. August 2001 wurde Schwalbach als Professor emeritiert. Schwalbach war zudem mehrere Jahre Mitglied des Senats der KFH und 1988 bis 1990 Dekan des Fachbereichs Praktische Theologie. 1987 ernannte ihn der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, zum Geistlichen Rat.

am (MBN)

Bilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 27, 12. Juli 2006

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