Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 2

19. Januar 2005

Mainz, 15. Januar 2005: Über 200 Gäste aus dem ganzen Bistum waren zum Neujahrsempfang nach Mainz gekommen. (c) tob (MBN)
Mainz, 15. Januar 2005: Über 200 Gäste aus dem ganzen Bistum waren zum Neujahrsempfang nach Mainz gekommen.
Datum:
Mi. 19. Jan. 2005
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
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Berichte

  • Neujahrsempfang des Bistums Mainz
  • Empfang zum 70. Geburtstag von Wilhelm Schulze
  • Kardinal Lehmann würdigte Karl Kübel  

Vorschau

  • Haus am Maiberg legt Jahresprogramm 2005 vor
  • Aktion „AutoFasten“ (20.2.-20.3.)
  • Vortrag über Achilleus in Mainz (25.1.)
  • Veranstaltungen zum „Gedenktag 27. Januar“
  • Leitungsstrukturen in der katholischen Kirche (1.2.)

Neuerscheinungen

  • Das Gottesbild der deutschen Mystikerinnen

Berichte

Lehmann fordert eine soziale und humanitäre Globalisierung

Traditioneller Neujahrsempfang des Bistums Mainz im Erbacher Hof

Mainz. „Die Welt braucht ein neues soziales Denken: eine neue soziale und humanitäre Globalisierung.“ Das sagte der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, mit Blick auf die Flutkatastrophe in Asien am Samstag, 15. Januar, in seiner Ansprache beim traditionellen Neujahrsempfang des Bistums Mainz im Erbacher Hof. Die Globalisierung dürfe sich nicht nur um ökonomische Fragen drehen. Lehmann brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die große, weltweite Hilfsbereitschaft nach dem Unglück den Beginn einer neuen Epoche in dieser Frage markieren werde. Er bezeichnete die große Solidarität mit den betroffenen Staaten als gute und ermutigende Erfahrung. „Es ist erstaunlich, wie gemeinsam die Welt empfindet.“  

Derzeit könne man überall feststellen, dass die Vorbereitungen auf den Weltjugendtag in Deutschland intensiver werden. Er freue sich sehr darüber, dass im Bistum Mainz so viele Menschen bereit seien, am Gelingen des Großereignisses im August mitzuarbeiten. Lehmann bedankte sich bei den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bistum für deren vielfältigen Einsatz im vergangenen Jahr. Auch nach über 20 Jahren als Bischof sei es immer wieder „eine aufregende Erfahrung, den Reichtum und die Vielfalt im Bistum Mainz zu spüren“.

Wilhelm Schulze, geschäftsführender Vorsitzender der Diözesanversammlung, forderte im Rahmen des Beratungsprozesses zur Neustrukturierung der pastoralen Strukturen im Bistum zu einem vertrauensvollen Miteinander auf. „Es ist die Stunde der Haupt- und Ehrenamtlichen. Um die Aufgaben wirksam zu lösen, sind wir aufeinander angewiesen.“ Alle Katholiken seien aufgerufen, sich mit den Veränderungen und deren Auswirkungen auf die Pfarrgemeinden auseinander zu setzen. Besonders wichtig werde in diesem Jahr die Unterstützung des Weltjugendtages sein. Wörtlich sagte er: „Ich hoffe, dass sich viele von der Begeisterung anstecken lassen, mit der Jugendliche und zahlreiche Haupt- und Ehrenamtliche die Tage dieser großen Begegnung vorbereiten.“ 

Generalvikar Dietmar Giebelmann hatte zu Beginn die Gäste im Ketteler-Saal begrüßt, darunter unter anderen Erzbischof Miguel Caprejos Vidarte aus dem Erzbistum Trujillo in Peru. Er dankte dem Mainzer Bischof für dessen Ermutigung und persönliche Zuwendung für die Menschen im Bistum Mainz im vergangenen Jahr. „In unzähligen Begegnungen in unserem Bistum hat unser Bischof sich den Menschen zugewandt und jeder Einzelne erlebte, dass er wichtig, anerkannt und wiedererkannt ist.“ 

Musikalisch gestaltet wurde der Empfang durch das Symphonieorchester der Mainzer Maria-Ward-Schule unter Leitung von Oberstudienrat Matthias Warzecha. Ihren Segenswunsch überbrachten Sternsinger der Gemeinde St. Pankratius in Mainz-Hechtsheim. Am Neujahrsempfang nahmen über 200 Personen aus dem gesamten Bistum Mainz teil. Eingeladen waren unter anderen die Mitglieder des Domkapitels und der Dezernentenkonferenz, die Ordensoberen und Leitungen der Geistlichen Gemeinschaften, die Mitglieder des Diözesan-Pastoralrates, des Diözesankirchensteuerrates, der Verbände im Bistum Mainz und der diözesanen Einrichtungen sowie der Dekanatsräte der insgesamt 20 Dekanate im Bistum Mainz.

tob (MBN)

 

 

Förderer des Ehrenamtes

Empfang anlässlich des 70. Geburtstages von Wilhelm Schulze im Erbacher Hof

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat den geschäftsführenden Vorsitzenden der Diözesanversammlung im Bistum Mainz, Caritasdirektor i.R. Wilhelm Schulze, Bensheim, anlässlich seines 70. Geburtstages gewürdigt. „Sie vereinigen zwei Eigenschaften, für die wir Ihnen besonders dankbar sind: nämlich eine hohe Sachkompetenz und eine tiefe Loyalität zur Kirche und konkret auch zur Leitung des Bistums.“ Und weiter: „Für Ihren großen Einsatz im Bistum Mainz möchten wir Ihnen von ganzem Herzen danken.“ Lehmann würdigte Schulze im Rahmen eines Empfangs am Freitagabend, 14. Januar, im Erbacher Hof. Wilhelm Schulze hatte am Dienstag, 11. Januar, sein 70. Lebensjahr vollendet.  

Wörtlich sagte Lehmann: „Was nun gleichsam den roten Faden betrifft, der durch Ihr Lebenswerk geht, und der auch die hauptamtliche mit der ehrenamtlichen Arbeit verbindet, obgleich es ziemlich verschiedene Bereiche sind, so scheint mir, dass Sie in der Zeit als Caritasdirektor in einem weit überdurchschnittlichen Maß die Einbeziehung der Familien, der Betroffenen überhaupt, der Gemeinden in die professionelle Arbeit gefördert haben. Diese Vernetzung zwischen dem Verband und den Pfarrgemeinden hat gerade in den Pfarreien selbst, aber auch bei vielen Ehrenamtlichen, neues Interesse geweckt und zu einem erstaunlichen Engagement geführt.“ 

Schulze habe bereits als Caritasdirektor den Bogen zwischen Caritas und Ökonomie geschlagen. Wörtlich sagte er: „Deswegen waren Sie auch bei den Beratungen mit McKinsey im Bistum ein hervorragendes Bindeglied zwischen der Erfüllung des kirchlichen Auftrags und der Frage nach einem besseren ökonomisch-finanziellen Einsatz der verfügbaren Mittel. Sie haben sich immer wieder auch Gedanken gemacht, wie man für Caritas und Kirche auf neuen Wegen die notwendigen Mittel akquirieren kann. Nicht zuletzt deshalb haben Sie auch den Stiftungsgedanken gefördert und sind selbst aktiv in den Vorständen der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung, der Domstiftung und der Bonifatiusstiftung.“ Noch heute sei er dankbar, dass Schulze direkt nach seinem Ruhestand in einer schwierigen Zeit die Leitung des Mainzer Caritasverbandes kommissarisch für ein Jahr übernommen habe. Lehmann hob auch das ehrenamtliche Engagement in den diözesanen Räten hervor, wo Schulze seit dem Jahr 2000 als geschäftsführender Vorsitzender wirkt.

Generalvikar Dietmar Giebelmann hatte die Gäste im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes begrüßt, unter anderen die Weihbischöfe Dr. Werner Guballa und Dr. Ulrich Neymeyr, die Mitglieder des Domkapitels und die Direktoren der Caritasverbände. Die Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements von Schulze, die Kardinal Lehmann in seiner Würdigung zum Ausdruck gebracht habe, sei „ein Zeichen der Anerkennung für das ehrenamtliche Wirken tausender von Frauen und Männer im gesamten Bistum“. Gerade in Zeiten fehlender Mittel werde deutlich, wie „lebensnotwendig“ ehrenamtliches Engagement sei. Das Ehrenamt gehöre jedoch „schon immer zum Wesensvollzug des Menschseins, das eigene Miteinander kreativ und verantwortlich zu gestalten und nicht alles gestalten zu lassen“.

Schulze dankte Kardinal Lehmann und Generalvikar Giebelmann für die Würdigung seiner Arbeit und seiner Person. Er betonte, dass er seine Arbeit sehr gerne mache. „Das hat für mich nichts mit ehrenamtlicher Arbeit zu tun. Die Arbeit gehört zum Menschen. Sie ist Teilhabe an der Entwicklung der Welt, zu der uns Gott aufgefordert hat.“ Es gehe ihm vor allem darum, die Welt durch seinen Einsatz „ein bisschen besser zu machen“. Lehmann und Giebelmann schenkten Schulze ein Bild des Mainzer Bischofs Wilhelm Emmanuel von Ketteler.

Wilhelm Schulze wurde am 11. Januar 1935 in Bochum geboren. Nach einer Ausbildung zum Schreiner studierte er an der Freiburger Fachhochschule für Sozialwesen und Religionspädagogik und war danach in seiner Heimat bei der Caritas im Bereich der Männerfürsorge, der Jugendgerichtshilfe sowie der Nachbetreuung von Suchtkranken und Psychiatriepatienten tätig. 1967 wechselte er in das Bistum Mainz, wo er in der Suchtkrankenhilfe tätig war. Im Jahr 1981 wurde er Geschäftsführer und Caritasdirektor des Caritasverbandes Darmstadt. Im Januar 2000 verabschiedete Kardinal Lehmann ihn in Darmstadt in den Ruhestand. Kurz darauf übernahm Schulze für ein Jahr bis Juni 2001 kommissarisch die Leitung des Caritasverbandes Mainz.

Darüber hinaus ist Schulze in vielfacher Weise im Bistum Mainz engagiert. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 ist Schulze Stiftungsdirektor der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung. Darüber hinaus ist er auch in den Vorständen der Domstiftung und der Bonifatiusstiftung engagiert. Er ist außerdem seit dem Jahr 2000 geschäftsführender Vorsitzender der Diözesanversammlung im Bistum Mainz. 2004 wurde er für vier weitere Jahre in diesem Amt bestätigt. Bereits seit 1992 ist er hinzugewähltes Mitglied der Diözesanversammlung. Im Jahr 2002 engagierte er sich als Leiter der Geschäftsstelle des Diözesan-Katholikentages in Mainz. Schulze wurde der „Brotteller“, die höchste Auszeichnung des Caritasverbandes verliehen, außerdem ist er Träger der bronzenen Verdienstmedaille der Stadt Darmstadt.

tob (MBN)

 

Ansporn für andere

Kardinal Karl Lehmann würdigt den Mut des Unternehmers Karl Kübel

Bürstadt. „Es ist für mich faszinierend, dass ein Mann die Früchte seines Lebens in den Dienst einer sozialen Sache stellt.“ Das sagte der Mainzer Bischof, Karl Kardinal Lehmann, am Sonntag, 16. Januar, in seiner Laudatio über Karl Kübel, der in diesem Jahr für sein Lebenswerk mit dem Courage-Orden des Heimat- und Carnevalsvereins (HCV) Bürstadt ausgezeichnet wurde. Der HCV verleiht den Courage-Orden an Politiker, Sportler, Journalisten, Musiker und Mediziner für ihren persönlichen Mut in der Öffentlichkeit. Kardinal Lehmann erhielt den Courage-Orden im letzten Jahr.

Der Name Karl Kübel sei nicht erst seit der Bekanntgabe des diesjährigen Ordensträgers durch den HCV in Bürstadt ein Begriff, betonte Bürgermeister Alfons Haag. Schließlich sei die von Kübel 1932 gegründete Möbelfabrik „3K“ über 40 Jahre einer der wichtigsten Arbeitgeber der Stadt Bürstadt gewesen. 1973 verkaufte Kübel seine Firma und steckte sein gesamtes Erwerbs- und einen großen Teil seines Privatvermögens – insgesamt 72 Millionen D-Mark – in die von ihm gegründete Karl Kübel-Stiftung für Kind und Familie.

In seiner Laudatio führte Lehmann vier Gründe auf, weshalb Karl Kübel die Auszeichnung verdient habe. Zum einen sei er ein großer Unternehmer, der sich auch in schwierigen Zeiten habe etablieren können. Zum zweiten beweise Kübel eine enorme „soziale Sensibilität“, die sich vor allem darin zeige, dass er eine „enge Partnerschaft mit seinen Angestellten“ gesucht habe. Zudem habe Kübel den Stiftungsgedanken bereits in einer Zeit gefördert, als dieser noch nicht besonders bekannt war. Der vierte Grund schließlich sei sein Sinn für Familie und Kinder.

Lehmann wies auch auf das Engagement des Preisträgers für die Arbeit in Entwicklungsländern hin: „Karl Kübel hat damit gerade für Menschen in ärmsten Ländern ein Zeichen der Hoffnung gesetzt.“ Außerdem hob der Kardinal den Glauben des Preisträgers hervor: „Aufgrund seines unerschöpflichen Glaubens ist er Vorbild für die Gesellschaft.“ „Mein Vater sieht diesen Orden nicht als Auszeichnung für seine persönliche Leistung, sondern als einen Ansporn für andere, sich ebenso sozial zu engagieren“, sagte Hannah Kübel, die den Orden stellvertretend für ihren 95-jährigen Vater entgegennahm. 

hb (MBN)

 

Vorschau

Haus am Maiberg legt Jahresprogramm 2005 vor

Akademie in Heppenheim lässt sich als erste Bildungseinrichtung des Bistums zertifizieren 

Heppenheim. Das Haus am Maiberg, das in diesem Jahr 50 Jahre alt wird, lässt als erstes Bildungshaus des Bistums Mainz die Qualität seiner Akademiearbeit und des Tagungshauses extern zertifizieren. Das erklärte Direktor Benedikt Widmaier vor Journalisten am Mittwoch, 12. Januar, bei der Vorstellung des Jahresprogramms in Heppenheim. Alle Mitarbeiter der Einrichtung seien im vergangenen Jahr bei dem Prozess zur Weiterentwicklung einer „Lernorientierten Qualität in der Weiterbildung“ (LQW) beteiligt gewesen. Am Ende des Prozesses soll noch in diesem Frühjahr die Verleihung des Qualitätszertifikats „LQW 2“ stehen, sagte Widmaier. Im Rahmen der Zertifizierung hat die Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz ein Leitbild formuliert, das im Programmheft für das Jahr 2005 dokumentiert ist.

Die Akademie bietet insgesamt wieder mehr als 70 mehrtägige Seminare, Tagungen und internationale Begegnungen an. Schwerpunkte liegen dabei in den Bereichen „Zukunft der Arbeit“, „Europa“ und „Medien“. Neu im Programm ist unter anderem ein Werkstattgespräch mit hessischen Landespolitikern zum Thema Generationengerechtigkeit am 17. Mai, erläuterte Bildungsreferent Titus Möllenbeck. Zum 50. Geburtstag der Einrichtung sind verschiedene Jubiläumsveranstaltungen im Programm ausgewiesen. Unter anderem wird es in Waldmünchen unter der Überschrift „Kleine Brücke – große Wirkung“ eine Veranstaltung zum zehnjährigen Bestehen der Kooperation mit dem tschechischen Verein Lávka zur außerschulischen Jugendbildung geben (10.-13.3.). Bei der Fachtagung „Politische Bildung in Hessen“ (9.-10.5.) geht es um eine Standortbestimmung der Erwachsenenbildung. 

Im neuen Leitbild der Einrichtung heißt es: „Ziel unserer Bildungsarbeit ist es, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Kenntnisse über politische und gesellschaftliche Themen zu vermitteln, ihnen damit Orientierung für ihre eigene Urteilsbildung anzubieten und sie zur Partizipation am politischen Leben anzuregen und zu befähigen.“ Und weiter: „Aus aktuellen politischen Debatten haben sich Interkulturelles Lernen, Geschlechtergerechtigkeit (Gender-Mainstreaming) und der Dialog der Generationen sowohl zu wichtigen Themen als auch zu grundlegenden Prinzipien unserer nachhaltigen und zukunftsorientierten Bildungspraxis entwickelt.“  

Das Haus am Maiberg ist traditionell überregional und international ausgerichtet und arbeitet nicht nur in den Grenzen des Bistums Mainz, erklärte Widmaier. Ein Schwerpunkt sind enge Kontakte nach Osteuropa. Daneben bestehen Kontakte in rund zehn weitere europäische Länder. Kennzeichnend für die Einrichtung seien auch die vielfältigen Kooperationspartner aus den verschiedensten Bereichen, inzwischen rund 100. Außerdem arbeite man seit Mitte der 1980er Jahre stark projektbezogen. Noch bis Mai läuft ein Projekt für Internationale Freiwilligendienste in der Region Starkenburg, das von der Robert Bosch Stiftung gefördert wird. Aktuell engagiert sich die Akademie auch in einem Projekt zur Belebung des Internationalen Jugendaustausches zwischen Hessen und seinen internationalen Partnerregionen, das vom Sozialministerium gefördert wird. Das Haus bietet Platz für rund 70 Gäste in modernen Einzel- und Mehrbettzimmern. Etwa ein Drittel der Auslastung erfolgt durch eigene Akademietagungen, zu zwei Dritteln ist es auf Gastbelegung angewiesen. 

Erstmals Engagement in der kommunalen Jugendbildung

Zum ersten Mal engagiert sich die Einrichtung in diesem Jahr auch in der kommunalen Jugendbildung. Nachdem der Kreis Bergstraße im Dezember 2004 beschlossen hat, sein kommunales Jugendbildungswerk nicht mehr selbst zu betreiben, ist das Haus am Maiberg zusammen mit zwei weiteren Einrichtungen beauftragt worden, Bildungsangebote für Jugendliche an der Bergstraße zu entwickeln. Inhaltlich werde es dabei vor allem um Fragen der gesellschaftlichen Partizipation und des interkulturellen Lernens gehen. Zusammen mit Schulen und Schülervertretungen werden unter anderem Seminare zur Mitarbeit in Schülerzeitungen und Schülervertretungen auf dem Programm stehen.

Feierstunde „50 Jahre Haus am Maiberg“ (30. 9.)

Auf den Tag genau 50 Jahre nach der Eröffnung des Hauses als Erwachsenenbildungsheim durch den Mainzer Bischof Albert Stohr wird am Freitag, 30. September, eine Jubiläumsveranstaltung mit Kardinal Karl Lehmann stattfinden. Im Jahr 1996 wurde das Haus am Maiberg unter Leitung von Weihbischof Wolfgang Rolly, dem damaligen Dezernenten für Weiterbildung, und dem damaligen Leiter der Einrichtung, Heiner Ludwig, komplett umgebaut und saniert. Im März 1998 wurde das Haus am Maiberg als „Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz“ unter Leitung von Benedikt Widmaier neu eröffnet.

Hinweis: Das Jahresprogramm kann bezogen werden beim Haus am Maiberg - Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, Ernst-Ludwig-Straße 19, 64646 Heppenheim, Tel.: (06252) 9306-0, Fax: (06252) 9306-10, E-Mail: info@haus-am-maiberg.de, Internet: http://www.haus-am-maiberg.de/

tob (MBN)

 

Wieviel Auto braucht der Mensch?

Kirchen laden zum siebten Mal zur Aktion „AutoFasten“ ein

Mainz. Die Aktion „AutoFasten“ von katholischer und evangelischer Kirche in Rheinland-Pfalz und im Saarland findet in diesem Jahr zum siebten Mal statt. Die Kirchen laden in der Fastenzeit für vier Wochen, vom 20. Februar bis zum 20. März, alle Interessierten dazu ein, das Auto möglichst oft in der Garage zu lassen und statt dessen andere Formen der Mobilität auszuprobieren.

„Kürzere Strecken zu Fuß gehen, das Fahrrad neu entdecken, die Angebote von Bussen und Bahnen erforschen, unvermeidbare Autofahrten effektiv und energiesparend organisieren, Fahrgemeinschaften zur und von der Arbeit ausprobieren, Car-Sharing praktizieren oder zumindest das Einüben einer möglichst spritsparenden Fahrweise“, benennt Dr. Klaus Lenhard, Umweltbeauftragter der Diözese Mainz, einige der Alternativen zur „Nur-Auto-Benutzung“. Die Aktion Autofasten wolle den Autoverkehr nicht „verteufeln“. Oft sei das Auto das angemessene Verkehrsmittel. „Aber das ist wie beim Gift. Die Menge macht’s aus“, erklärt Lenhard.

Autofasten wolle für die Probleme des Autoverkehrs sensibel machen und durch praktisches Ausprobieren Alternativen darstellen. Der massenhafte Autoverkehr als fast einzige Mobilitätsform sei eine der größten Umweltbelastungen. Dennoch verhielten die Menschen sich viel zu oft so, als gäbe es kein Ozonloch, kein Waldsterben, keinen Sommersmog, keinen massiven Landschaftsverbrauch für Straßen und keine Erderwärmung, sagt Lenhard. „Als Christen wollen wir uns damit nicht nur selbst unserer Verantwortung für Gottes Schöpfung stellen, sondern gern auch andere dazu einladen.“

Erstmals Luxemburg und Österreich beteiligt

In diesem Jahr wird das „AutoFasten“ erstmals auch in Luxemburg und in Österreich (siehe http://www.autofasten.lu/ und http://www.autofasten.at/) angeboten. Bisher haben sich weit über 5.000 Frauen und Männer am Autofasten beteiligt. Bei zwei Untersuchungen an der Universität Trier habe sich gezeigt, dass sich bei über 60 Prozent der Teilnehmer das Mobilitätsverhalten auf Dauer verändert habe. Viele gehen seitdem mehr zu Fuß, fahren mehr Rad und benutzen mehr als vorher Busse und Bahn. Ein großer Teil der Teilnehmer fühlte sich außerdem durch die größere eigene Bewegung gesundheitlich besser als vorher.

Die Aktion wird unterstützt von den Landesregierungen in Rheinland-Pfalz und im Saarland und der Regierung des Großherzogtums Luxemburg. Verkehrsverbünde und -betriebe stiften für die Teilnehmer zum Kennenlernen ihrer Angebote 800 Zwei-Wochen-Fahrkarten oder Bonuskarten. Fahrradbetriebe und Car-Sharing-Unternehmen gewähren den Autofastern Sonderangebote.

Hinweis: Autofasten, Auf der Jüngt 1, 54293 Trier, Tel.: 0651/8105333, E-Mail: autofasten@bgv-trier.de, Internet: http://www.autofasten.de/ oder beim Bischöflichen Ordinariat Mainz, Referat Gerechtigkeit und Frieden, Tel.: 06131/253-263, E-mail: frieden@bistum-mainz.de

ab/tob (MBN) 

 

Achilleus in Mainz (25.1.)

Vortrag von Professor Jürgen Blänsdorf in der Martinus-Bibliothek

Mainz. Am Dienstag, 25. Januar, findet um 18.15 Uhr in der Mainzer Martinus-Bibliothek, der Wissenschaftlichen Diözesanbibliothek im Priesterseminar, ein Vortrag zum Thema „Achilleus in Mainz. Ein in der Martinus-Bibliothek neu gefundenes Handschriftenfragment von Statius ,Achilleis‘“ statt. Referent ist Professor Jürgen Blänsdorf vom Seminar für Klassische Philologie an der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz.

Im Jahr 2004 entdeckte Dr. Helmut Hinkel, Direktor der Martinus-Bibliothek, in der Schatzkammer der Mainzer Martinus-Bibliothek die Doppelseite eines Pergamentblattes, das einst als Vorsatzblatt eines unbekannten Kodex gedient hatte. Dr. Kurt Hans Staub, ehemaliger Leiter der Handschriftenabteilung der Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt, konnte die Handschrift in die Mitte des 13. Jahrhunderts datieren und identifizierte den lateinischen Text als Fragment der „Achilleis“, eines Epos des Neapler Dichters P. Papinius Statius (ca. 40 bis 96 n.Chr.). Das schon in der Antike geschätzte Epos über die Jugend des griechischen Helden Achilleus gehörte im Mittelalter zum Kanon der „Schullektüren“.

Hinweis: Weitere Informationen bei der Martinus-Bibliothek, Wissenschaftliche Diözesanbibliothek im Priesterseminar, Grebenstraße 8, 55116 Mainz, Tel.: 06131/266222, Fax: 06131/266387, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de, Internet: http://www.bistum-mainz.de/martinus-bibliothek 

am (MBN)

 

„ ... und morgen die ganze Welt“

Veranstaltungen der Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar“

Mainz. Unter dem Leitwort „ ... und morgen die ganze Welt – Vertreibung als Instrument und Folge nationalsozialistischer Eroberungspolitik“ stehen in diesem Jahr die Veranstaltungen der Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar“ des Bischöflichen Ordinariates Mainz und des Katholischen Dekanates Mainz-Stadt. Der 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Truppen das Vernichtungslager Auschwitz. 1996 hatte der damalige Bundespräsident Roman Herzog diesen Tag als Gedenktag bestimmt.

Die Arbeitsgruppe lädt in diesem Jahr zum achten Mal zu Gedenkveranstaltungen ein, in deren Zentrum das Thema Vertreibung und das Leid von Millionen Menschen stehen wird. Nach Angaben der Arbeitsgruppe soll es Ziel der Veranstaltungen sein, die Strategien und Methoden der menschenverachtenden nationalsozialistischen Politik darzustellen, die sich letztlich auch leidvoll auf die deutsche Bevölkerung auswirkte.

In einem anlässlich des Gedenktages erscheinenen Textheftes schreibt Dr. Stefan Heitzmann, Mitglied der Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar“, über die Textzeile „Denn heute gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt“: „Der Refrain dieses berüchtigten Kampfliedes der SA, das bereits in den 20er-Jahren gesungen wurde, war mehr als eine provokante und überzogene geopolitische Wahnvorstellung des Texters Hans Baumann. Er war Programm! (...) Hätte Deutschland den Krieg gewonnen, wäre die Weltkarte neu geschrieben worden, Vernichtung und Vertreibung hätten den gesamten Globus erfasst – weit über das Schreckliche hinaus, das tatsächlich geschehen ist. Welteroberung, Rasse, Lebensraum – diese drei zentralen Säulen des Nationalsozialismus gehören untrennbar zusammen.“

Oratorium im Mainzer Dom am 26. Januar / Schülergottesdienst am 27. Januar

Im Rahmen des Gedenktages ist im Mainzer Dom von Mittwoch, 26. Januar, bis Samstag, 29. Januar, eine Ausstellung mit Fotos und Berichten von Opfern zu sehen. Am 26. Januar erklingt um 19.30 Uhr im Mainzer Dom ein Oratorium; die Musik ist von Domorganist Albert Schönberger, die Texte hat Dr. Peter-Otto Ullrich zusammengestellt. Es musizieren Beate Heitzmann (Sopran), die Domkantorei St. Martin, die Mainzer Dombläser sowie Mitglieder des Mainzer Kammerorchesters unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft. Die Texte sprechen Mitglieder der Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar“. Am Donnerstag, 27. Januar, wird um 12.00 Uhr im Mainzer Dom ein Gottesdienst gefeiert, den Schülerinnen der Mainzer Maria Ward-Schule vorbereitet haben.

Hinweise:

  • Anlässlich des Gedenktages erscheint am Donnerstag, 20. Januar, ein eigens zusammengestelltes Textheft, das ausführlich über das Thema informiert, außerdem ist eine liturgische Arbeitshilfe erhältlich. Die Texte sowie weitere Informationen sind erhältlich beim Bischöflichen Ordinariat, Referat Frauenseelsorge, Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel.: 06131/253255.
  • Im Dezember 2004 ist eine CD erschienen, auf der ein Mitschnitt der Oratoriumsaufführung im vergangenen Jahr zu hören ist. Der Titel der CD lautet „Auf Wiedersehen im Himmel. Kinder und Jugendliche als Opfer des Nationalsozialismus“. Die Musik ist von Domorganist Albert Schönberger, die Texte haben Ellen und Peter-Otto Ullrich zusammengestellt. Es musizieren die Domkantorei St. Martin, die Mainzer Dombläser und die Deutschen Kammervirtuosen Mainz unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft. Solisten sind Christine Stauder und Mathias Breitschaft. Die CD ist für zehn Euro erhältlich beim Infoladen des Bistums Mainz, Heiliggrabgasse 8, 55116 Mainz, Tel. 06131/253-841 oder -844, E-Mail: infoladen@bistum-mainz.de.

am (MBN)

 

„Leitungsstrukturen in der katholischen Kirche“ (1.2.)

Vortrag im Erbacher Hof von PD Dr. Markus Graulich SDB

Mainz. Zum Thema „Leitungsstrukturen in der katholischen Kirche“ spricht am Dienstag, 1. Februar, um 19.00 Uhr Privatdozent Dr. Markus Graulich SDB, Mainz. Die Veranstaltung findet im Erbacher Hof, der Akademie des Bistums Mainz, in Kooperation mit dem Fachbereich Katholische Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt.

Im Einladungstext heißt es: „Die Struktur der katholischen Kirche, durch das Zweite Vatikanische Konzil theologisch grundgelegt, wurde in der dreißigjährigen nachkonziliaren Geschichte durch das geltende Kirchenrecht in verschiedenster Weise rezipiert. Diese Struktur scheint nicht grundsätzlich geändert werden zu müssen, vielmehr bedürfen einige strukturelle Elemente der Kirche einer genaueren gesetzlichen Bestimmung oder einer verfahrensrechtlichen Ausgestaltung. (...) Der Vortrag thematisiert die dazu erforderlichen rechtlichen Grundlagen, die eine neue Perspektive im Hinblick auf die Verfassungswirklichkeit der heutigen katholischen Kirche eröffnen.“

Hinweis: Weitere Informationen beim Erbacher Hof, Akademie des Bistums Mainz, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Postfach 1808, 55008 Mainz, Tel.: 06131/257-0, Fax: 06131/257-525, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de 

am (MBN)

 

Neuerscheinungen

Das Gottesbild der deutschen Mystikerinnen

Umfassende Darstellung von Professor Bardo Weiß erschienen

Paderborn. „Die deutschen Mystikerinnen und ihr Gottesbild“ heißt eine umfassende Untersuchung von Professor Bardo Weiß, Eltville, die jetzt im Paderborner Schöningh-Verlag erschienen ist. Für die drei Bände mit über 2.000 Seiten „bilden neben anderen Hildegard von Bingen und Elisabeth von Schönau Orientierungsfiguren“, heißt es in einer Verlagsankündigung. Die philologisch-theologische Untersuchung befasst sich mit dem Thema vom zwölften bis zum 14. Jahrhundert. Es schließt an das Buch „Ekstase und Liebe“ an, das im Jahr 2000 von Weiß mit dem Schwerpunkt Brautmystik veröffentlicht wurde. Weiß ist Priester des Bistums Mainz und ehemaliger Professor für Dogmatik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 

Hinweise:

  • Bardo Weiß: Die deutschen Mystikerinnen und ihr Gottesbild. Das Gottesbild der deutschen Mystikerinnen auf dem Hintergrund der Mönchstheologie. Schöningh-Verlag, Paderborn 2004. Teil 1, 659 Seiten, 98 Euro, ISBN 3-506-71771-5; Teil 2, 947 Seiten, 98 Euro, ISBN 3-506-71327-2; Teil 3, 658 Seiten, 98 Euro, ISBN 3-506-71329-9.
  • Bardo Weiß: Unio mystica bei den deutschen Mystikerinnen des 12. und 13. Jahrhunderts. Schöningh Verlag, Paderborn 2000, 988 Seiten, 138 Euro, ISBN 3-506-79722-0.

tob (MBN)