Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 32

1. September 2004

Mainz, 30. August 2004: Bundesfamilienministerin Renate Schmidt bei ihrem Vortrag im Mainzer Dom. (c) MBN
Mainz, 30. August 2004: Bundesfamilienministerin Renate Schmidt bei ihrem Vortrag im Mainzer Dom.
Datum:
Mi. 1. Sept. 2004
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129, Fax 06131/253-402.
E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Kardinal Lehmann zur Liturgie-Instruktion
  • Ökumenischer Kirchenladen in Gießen eröffnet
  • Domvortrag von Renate Schmidt
  • Japanische Scivias-Übersetzung erschienen
  • Materialheft „Schule und Weltjugendtag“ erschienen

Vorschau

  • Diözesan-Ministrantentag in Mainz (19.9.)
  • Orgelmatineen im Mainzer Dom (ab 4.9.)
  • Ausstellung „Frieden braucht Fachleute“ (2.-26.9.)
  • Sommerextras im Mainzer Dommuseum
  • Lesung mit Lehmann in der Stadtbibliothek Mainz (7.9.)
  • Ethik-Projekt im Katholischen Bildungswerk Oberhessen
  • Dritte Fahrt des Mainzer Literaturschiffs (23.9.)
  • Ökumenische Kirchennacht in Darmstadt-Eberstadt (17.9.)
  • „AlleWeltKino“ startet am 6. September

Neuerscheinung

  • Untersuchung zu Gemeinden anderer Muttersprache
Berichte

„Die Instruktion ist besser als ihr Ruf“

Lehmann ruft zur sorgfältigen Auseinandersetzung mit „Redemptionis Sacramentum“ auf

Mainz. Zu einer sorgfältigen Auseinandersetzung mit der römischen Liturgie-Instruktion „Redemptionis Sacramentum“ (Das Sakrament der Erlösung) hat der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, aufgerufen. „Die Instruktion ist besser als ihr Ruf“, schreibt Lehmann in einem vorab veröffentlichten Beitrag für die aktuelle Ausgabe der Mainzer Kirchenzeitung „Glaube und Leben“ vom 5. September. Viele einzelne Punkte der Instruktion müssten noch sorgfältig abgearbeitet und vermittelt werden, heißt es in dem Text unter der Überschrift „Vom Missbrauch des Missbrauchs. Zur Korrektur von Willkür in der Eucharistiefeier“. Dies sei noch nicht genügend geschehen. Die römische Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung hatte die Instruktion „Redemptionis Sacramentum - über einige Dinge bezüglich der heiligsten Eucharistie, die einzuhalten und zu vermeiden sind“ am 23. April dieses Jahres veröffentlicht.

Lehmann weist darauf hin, dass in besonderer Weise das letzte Kapitel „Die Abhilfen“, in dem die Möglichkeiten von Beschwerden über Missbräuche in der Eucharistiefeier beschrieben werden, „selten genauer beachtet“ worden sei. Wörtlich schreibt er: „Boulevardblätter verteufelten schon am Tag der Veröffentlichung der Instruktion diese Ausführungen als Aufforderung des Vatikans zur Denunziation.“

Grundsätzlich bestehe kein Zweifel daran, dass die Instruktion die Eucharistie „vor jeder Art von Ehrfurchtslosigkeit und Missachtung“ bewahren wolle, schreibt der Mainzer Bischof. Grundsätzlich dürfe kein Priester „einfach willkürlich, d.h. unter Missachtung geltender Normen, über die Gestaltung der Eucharistie verfügen. Sie gehört der ganzen Kirche. Seit alters ist auch die Gemeinde, nicht der feiernde Priester für sich, der Träger der Eucharistiefeier. Darum muss es auch ein Recht aller geben, wenn alle anderen Abhilfeversuche erfolglos blieben, über die örtliche Ebene hinaus Protest einlegen zu können.“

Lehmann plädiert ausdrücklich dafür, bei Beschwerden die gebotene Vorgehensweise einzuhalten. Zunächst müsse erst einmal auf Pfarreiebene geklärt werden, ob überhaupt ein Missbrauch in der Liturgie vorliege. Neben der Möglichkeit der „Selbstkorrektur der Verantwortlichen“ müsste zunächst der Einspruch Einzelner bis hin zur Diskussion im Pfarrgemeinderat oder in einer Gemeindeversammlung erfolgen. Wörtlich schreibt Lehmann: „Die Ebene der Pfarrei darf nicht einfach übersprungen werden. Wenn dies zu keinem Erfolg führt, ist nach der Verfassung der Kirche der Diözesanbischof bzw. Ordinarius als maßgebliche überörtliche Instanz zuständig. Es ist also auch nicht richtig, ihn einfach zu umgehen und sich sofort oder gleichzeitig nach Rom zu wenden.“ Wenn diese Ordnung der Instanzen nicht gewahrt werde und sofort Rom informiert werde, „muss zwangsläufig der Eindruck von Denunziation und Wichtigtuerei entstehen“. Außerdem verweist er auf den Schlusssatz der Instruktion, wo es heißt, dass Beschwerden „immer im Geist der Wahrheit und der Liebe“ erfolgen sollten.

Hinweise:

tob (MBN)

 

Ökumenischer Kirchenladen „direkt am turm“ in Gießen eröffnet

Zentrale Informationsstelle der Kirchen / Gleichzeitig Wiedereintrittsstelle

Gießen. „direkt am turm“ heißt der neue ökumenische Kirchenladen am Stadtkirchenturm in der Gießener Innenstadt. „Die Eröffnung ist ein Signal für die Stadt. Das ist die Zusage zur Kooperation der beiden Kirchen auf einem neuen Feld und das ist Verpflichtung für die partnerschaftliche, gemeinsame Arbeit.“ Das sagte Ordinariatsrat Hans Jürgen Dörr, Leiter der Abteilung Besondere Seelsorgliche Dienste im Bischöflichen Ordinariat Mainz, bei der Eröffnungsfeier am Samstag, 28. August. Ziel des Kirchenladens sei es, „mitten in der Stadt, als Christinnen und Christen in einem gemeinsamen Projekt für die Menschen als Kirche erfahrbar zu sein“. Das Projekt des evangelischen und des katholischen Dekanates Gießen ist zunächst auf zwei Jahre befristet.

Dörr sagte dem Projekt die ausdrückliche Unterstützung des Bistums Mainz zu. Dies komme nicht nur durch die finanzielle Beteiligung des Bistums zum Ausdruck, „sondern auch durch die Ermöglichung hauptamtlichen Engagements und die Förderung ehrenamtlichen Engagements“. Dörr sicherte den Mitarbeitern des Kirchenladens die Unterstützung und Begleitung durch das zuständige Dezernat Seelsorge zu. Gleichzeitig forderte er die Pfarrgemeinden dazu auf, das Projekt als Chance zu betrachten: „Wertschätzen Sie die hier eingebrachten Charismen und Talente, ergreifen Sie die neue pastorale Chance und suchen Sie die Zusammenarbeit und die Vernetzung im innerkirchlichen Raum, wie auch im außerkirchlichen Raum. Sie alle sind gemeinsam aufgefordert, Seelsorge wieder neu zu akzentuieren.“

„Informationen über Gott und die Welt und ein offenes Ohr für Gespräche“ lautet das Motto des Kirchenladens. Angeboten werden nicht nur Informationen über das kirchliche Leben und Dienstleistungen. Es besteht auch die Möglichkeit, im Laden selbst seelsorgliche Gespräche unter vier Augen zu führen oder wieder in die Kirche einzutreten. Eintrittskarten für Konzerte und gemeindliche Veranstaltungen sowie Bücher und Postkarten runden das Angebot ab.

Die Kosten teilen sich die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), das evangelische Dekanat Gießen, das Bistum Mainz und ein privater Sponsor. Nach der Eröffnung des ökumenischen Kirchenladens „Kirche & Co.“ in Darmstadt im März 1999 ist „direkt am turm“ der zweite ökumenische Kirchenladen im Bistum Mainz. Darüber hinaus gibt es in Mainz mit „Nr. 10 - Kirche am Markt“ des Katholischen Dekanates Mainz-Stadt eine weitere Cityseelsorge-Einrichtung.

Die beiden Gießener Dekane Frank Tilo Becher und Jan Mäurer, Oberkirchenrat Reinhard Bertram für die EKHN und der Gießener Kulturdezernent Dr. Reinhard Kaufmann steuerten Grußworte zur Eröffnungsfeier bei. Die Begrüßung hatten Pastoralreferent Reiner Brandbeck, Dekanatsreferent in Gießen, und Pfarrer Klaus Weißgerber übernommen, die den Kirchenladen hauptamtlich begleiten werden.

Hinweise:

  • Kirchenladen „direkt am turm“, Marktplatz 7, 35390 Gießen, Tel.: 0641/9698535, Fax: 0641/9698536, E-Mail: post@kirchenladen-giessen.de, Internet: www.kirchenladen-giessen.de
  • Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 14.00 bis 18.00 Uhr und samstags von 10.00 bis 14.00 Uhr.

tob (MBN)

 

Familie und Ehrenamt sind „wichtige Klammern der Gesellschaft”

Domvortrag „Mitten im Engagement” von Bundesfamilienministerin Renate Schmidt

Mainz. „Die Familie und das ehrenamtliche Engagement sind wichtige Klammern der Gesellschaft.” Das sagte Bundesfamilienministerin Renate Schmidt am Montag, 30. August, im Mainzer Dom. Sie forderte zum einen bessere Bedingungen für die Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsleben. „Das ist eines der wichtigsten Innovationsprojekte dieses Jahrzehnts, das der Unterstützung aller in der Gesellschaft bedarf.” Wenn Wohlstand und Wachstum gesichert werden sollen, brauche es eine familienfreundliche Gesellschaft und Unternehmenskultur. Zum anderen brauche die Gesellschaft „eine Kultur der selbstverständlichen Freiwilligkeit und das generationenübergreifend”, sagte Schmidt in ihrem Vortrag unter der Überschrift „Mitten im Engagement”. Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sprach in der Reihe der Mainzer Domvorträge, die in diesem Jahr unter dem Motto stehen: „Spurensuche in der Welt: Wege ins Geheimnis“. Veranstaltet wurde der Domvortrag von der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof.

Wichtige Gründe dafür, dass es in Deutschland immer weniger Kinder gebe, seien strukturelle und kulturelle Rahmenbedingungen und nicht die Lebenswünsche junger Menschen oder gar ein Verfall von Werten. Wörtlich sagte sie: „Wir brauchen ein öffentliches Klima, in dem Kinder willkommen sind.” Die Familienpolitik dürfe nicht bei der materiellen Diskussion stehenbleiben. Notwendig seien dazu auch „familienfreundliche Unternehmensstrukturen”. In diesem Punkt sei die Wirtschaft gefordert. Schmidt wies auf die Mitte 2003 von ihrem Ministerium ins Leben gerufene „Allianz für die Familie” hin, in der sich bereits in zahlreichen Kommunen Partner aus Wirtschaft, Verbänden und Politik für eine bessere Balance von Familie und Arbeitswelt einsetzten.

Schmidt betonte, dass die Wertschätzung der Familie ganz besonders bei jungen Menschen in den letzten Jahren gewachsen sei. Bei Umfragen hätten 81 Prozent angegeben, Familie sei ihnen „sehr wichtig” und weitere 15 Prozent, dass ihnen Familie „wichtig” sei. In den 1950er Jahren habe der Wert für beide Kategorien zusammen bei etwa 50 Prozent gelegen. Einen ebenso bedeutenden Beitrag für eine lebenswerte Gesellschaft wie die Familie stelle das bürgerschaftliche Engagement dar. Nach Angaben von Schmidt engagieren sich 34 Prozent der Bundesbürger bürgerschaftlich. „Das ist eine breite und stabile Basis.”

Im Anschluss an den Domvortrag bestand im Haus am Dom Gelegenheit zu Begegnung und Gespräch mit der Referentin, die von vielen der Vortragsbesucher genutzt wurde. Zu dem Domvortrag waren unter anderen der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel und Weihbischof Dr. Werner Guballa gekommen. Der Direktor der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof, Dr. Peter Reifenberg, hatte zu dem Empfang bei seiner Einführung in den Vortrag eingeladen.

tob (MBN)

 

Hildegard von Bingen in japanischer Übersetzung

Teilübersetzung des Buches „Scivias - Wisse die Wege“ in Tokio erschienen

Rüdesheim. In Tokio ist eine japanische Teilübersetzung des Buches „Scivias - Wisse die Wege“ von Hildegard von Bingen erschienen. Darauf hat der Historiker und Hildegard-Forscher Dr. Werner Lauter, Rüdesheim/Rheingau, jetzt hingewiesen. Herausgeber der von Naoko Sato angefertigten Übersetzung ist das „Institut für Geistesgeschichte des Mittelalters“ an der Sophia-Universität in Tokio. Das über 1.000 Seiten starke Werk enthält auch Auszüge weiterer Autorinnen des Mittelalters.

tob (MBN)

 

„Schule und Weltjugendtag“

Materialheft mit religionspädagogischen und liturgischen Bausteinen

Köln. „Schule und Weltjugendtag“ ist der Titel eines neu erschienenen Materialhefts aus dem Weltjugendtagsbüro in Köln. Die einzelnen Kapitel bieten Anregungen für den Schulunterricht, die Schulpastoral und den fächerübergreifenden Unterricht. Das Materialheft eignet sich vor allem für die Sekundarstufe I und II. Es beinhaltet Arbeitsblätter, liturgische Hilfen, Grundlagenartikel und wichtige Informationen rund um den XX. Weltjugendtag 2005 und die Tage der Begegnung in den deutschen Diözesen.

Eine aus Vertretern mehrerer Diözesen zusammengesetzte Projektgruppe hat das Materialheft „Schule und Weltjugendtag“ erarbeitet. Es vereint schulpastorale, religionspädagogische und liturgische Bausteine zur Vorbereitung des XX. Weltjugendtags im August 2005. „Für den Weltjugendtag sind die Schulen in unserem Land von großer Bedeutung - und zwar nicht nur als Unterbringungsorte für die Gäste, sondern vor allem auch als wichtige Einrichtungen der Vorbereitung“, sagt Pfarrer Georg Austen, Sekretär des Weltjugendtags seitens der Deutschen Bischofskonferenz. „Wir wollen die Jugendlichen in den Schulen ermutigen, den Weltjugendtag aktiv mitzugestalten und selbst Gastgeber zu werden bei den Tagen der Begegnung und dem Weltjugendtag in Köln.“ Darüber hinaus sei der Weltjugendtag auch für die Schulpastoral eine Chance, erklärt Austen: „Eine gute Vorbereitung in der Schule kann schon jetzt Themen des Glaubens anstoßen, und natürlich kann der Weltjugendtag lange über das eigentliche Ereignis hinaus nachwirken.“

Hinweis: Das Heft steht ab September als Download unter der Internetadresse http://www.wjt2005.de zur Verfügung. Druckexemplare können zum Preis von 2,75 Euro (zuzüglich Versandkosten) per E-Mail angefordert werden unter: infomaterial@wjt2005.de

wjt (MBN)

 

Vorschau

Diözesan-Ministrantentag in Mainz (19.9.)

Rund 2.500 Messdiener werden erwartet / Begegnung mit Weihbischof Neymeyr

Mainz. Rund 2.500 Ministrantinnen und Ministranten aus dem gesamten Bistum werden am Sonntag, 19. September, zum fünften Diözesan-Ministrantentag in Mainz erwartet. Der gemeinsame Tag in der Bischofsstadt steht unter dem Motto „Komm, bau mit an Gottes Welt!“ Um 11.00 Uhr feiern die Kinder und Jugendlichen zusammen mit Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, der als Dezernent für die Jugendseelsorge zuständig ist, einen Gottesdienst im Mainzer Dom. Am Nachmittag wird vor dem Dom ein „Markt der Möglichkeiten“ angeboten. Der Tag endet um 16.30 Uhr mit einer Vesper auf dem Marktplatz. Veranstaltet wird der Tag vom Bischöflichen Jugendamt und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Der erste Diözesan-Ministrantentag im Bistum Mainz fand bereits 1981 statt. Bei der letzten Veranstaltung dieser Art im September 2000 waren etwa 2.500 Ministranten nach Mainz gekommen. 

Offizieller Beginn des Tages ist um 9.45 Uhr auf vier Mainzer Plätzen - Rathausplatz, Theaterplatz, Bischofsplatz und Innenhof des Erbacher Hofes. Dort steht jeweils für die einzelnen Gruppen das Baumaterial für vier einfache Holzhäuser zur Verfügung, die von der Mainzer Dombauhütte hergestellt wurden. Diese Häuser sollen dann nach dem gemeinsamen Gang zum Marktplatz entsprechend dem Motto des Tages vor dem Mainzer Dom zu einer kleinen Stadt aufgebaut werden. 

Um 11.00 Uhr wird Weihbischof Neymeyr mit den Teilnehmern im Mainzer Dom die Eucharistie feiern. Nach dem gemeinsamen Mittagessen stehen ab 13.00 Uhr auf dem „Markt der Möglichkeiten“ über 50 verschiedene Angebote zur Begegnung und zum gemeinsamen Spiel zur Verfügung. Unter anderem wird es einen Kletterturm geben und eine zentrale Bühne, auf der sich Sportvereine, der Mainzer Druckladen und auch einige Prominente präsentieren werden. Zum Abschluss des Tages wird Weihbischof Neymeyr gemeinsam mit den Ministranten vor dem Dom eine Vesper feiern. 

Grußwort von Kardinal Lehmann

In seinem Grußwort zu dem Tag schreibt der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, an die Ministranten: „Über 10.000 Ministranten tun im Bistum Mainz ihren Dienst, darunter viele Mädchen. Das ist gut so, und ich freue mich, dass heute selbstverständlich Jungen und Mädchen gemeinsam am Altar stehen. Ohne Euch wären viele Gottesdienste nicht so feierlich. Ihr tragt dazu bei, dass die Liturgie der Eucharistiefeier - aber auch der anderen Gottesdienste - für die Gottesdienstbesucher zu einem Erlebnis wird, das tiefer geht und mehr anspricht, als wir vielleicht auf den ersten Blick vermuten. Dafür sei Euch allen ein herzliches ‚Vergelt´s Gott’ gesagt!“ 

Lehmann weist darauf hin, dass es in der heutigen Zeit „nicht immer einfach ist, als junger Mensch zu seinem Glauben und zumal zum Ministrantendienst zu stehen. Manche werden vielleicht in der Schule schief angesehen, weil sie am Sonntag zur Kirche gehen und als Messdienerin und Messdiener aktiv am Gottesdienst teilnehmen.“ Der Ministrantentag solle eine Gelegenheit bieten, „sich mit anderen Ministranten auszutauschen, ihnen zu begegnen und dabei zu spüren: Wir sind nicht allein. Es ist gut, dass es uns gibt“. 

Geistliche Vorbereitung auf den Weltjugendtag

„Der fünfte Diözesan-Ministrantentag ist Teil der geistlichen Vorbereitung auf den Weltjugendtag 2005“, erklärt Diakon Thomas Gensler, Referent für Ministrantinnen und Ministranten im Bistum Mainz. Denn die Ministranten gehörten durch ihren Dienst „wesentlich zu den Baumeistern einer Zivilisation der Liebe und der Gerechtigkeit“, wozu Papst Johannes Paul II. die Jugendlichen beim Weltjugendtag in Toronto aufgerufen hatte. Der Ministrantentag solle „die baumeisterlichen Tätigkeiten und Möglichkeiten des Ministrantendienstes aufzeigen“. 

Hinweis: Anmeldung und weitere Informationen bei Diakon Thomas Gensler, Tel.: 06131/253-626, Fax: 06131/253-665, E-Mail: bdkj-bja-ministranten@bistum-mainz.de, Internet: http://www.minitag-mainz.de

tob (MBN)

 

Orgelmatineen im Mainzer Dom (ab 4.9.)

Weitere Termine im November und in der Adventszeit

Mainz. Mit einer Broschüre laden der Mainzer Domdekan Heinz Heckwolf und Domorganist Albert Schönberger zu den anstehenden Orgelmatineen in den Mainzer Dom ein. Mit ausgewählten Texten und Orgelmusik wollen die Veranstaltungen ein Angebot sein, den Samstagseinkauf zu unterbrechen und für eine kurze Zeit innezuhalten. Die Matineen finden jeweils samstags von 12.00 bis 12.30 Uhr statt. Den ersten Termin am 4. September wird Albert Schönberger allein an der Orgel mit „Highlights der Orgelmusik“ gestalten. Auf dem Programm stehen unter anderem Werke von Bach, Rheinberger und Lemmens. Der Eintritt zu den Orgelmatineen ist frei. Zur Deckung der Kosten findet am Ende der Matineen eine Türkollekte statt. 

Am 11. September stehen die Anschläge in den USA auf New York und Washington im Mittelpunkt. „In memoriam...zum 11. September“ lautet die Überschrift der von Domdekan Heckwolf und Domorganist Schönberger gestalteten Matinee. Den 18. September wird Regionalkantor Andreas Boltz, Darmstadt, solo an der Orgel bestreiten. Die vierte Matinee am 25. September gestaltet Domorganist Schönberger zusammen mit Renate Kehr (Flöte). 

Orgelmatineen am 6. November und im Advent

„Tod und Auferstehung“ sind Thema einer Matinee am 6. November, die Domdekan Heckwolf gestalten wird. Für den musikalischen Rahmen sind Domorganist Schönberger und die Sopranistin Beate Heitzmann verantwortlich. Nachdem die Orgelmatineen im vergangenen Jahr auch erstmals in der Adventszeit angeboten wurden und auf gute Resonanz gestoßen sind, werden sie in diesem Jahr beginnend mit dem 27. November wieder an den Adventssamstagen im Mainzer Dom stattfinden. 

tob (MBN)

 

Konflikte gewaltfrei lösen

Ausstellung „Frieden braucht Fachleute“ im Landesmuseum Mainz (2.-26.9.)

Mainz. Mit der Ausstellung „Frieden braucht Fachleute“ soll die Diskussion um gewaltfreie Konfliktbearbeitung in der Rhein-Main-Region verstärkt werden. Das erklärte Thomas Meinhardt von der Pax Christi Bistumsstelle Limburg am Donnerstag, 26. August, vor Journalisten im Landesmuseum Mainz. „Während die gewaltfreie zivile Konfliktbearbeitung zwar inzwischen Allgemeingut geworden ist, heißt das noch lange nicht, dass das schon in unseren Köpfen angekommen ist“, sagte Meinhardt. Mit der Ausstellung vom Donnerstag, 2., bis Sonntag, 26. September, im Landesmuseum Mainz beginnt eine Rundreise der Schau bis Juli 2005 durch die Rhein-Main-Region. Die vom Forum Ziviler Friedensdienst e.V. konzipierte Ausstellung richtet sich insbesondere an Schülerinnen und Schüler ab dem neunten Schuljahr. 

Getragen wird die Ausstellungsreise in der Region von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis von über 30 Trägern und Unterstützern. Unter anderem beteiligen sich der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz, das Katholische Bildungswerk Mainz-Stadt, das Referat Weltkirche im Bistum Mainz, das Referat Gerechtigkeit und Frieden des Bischöflichen Ordinariates Mainz und das Referat Zivildienstseelsorge im Bistum Mainz. Die Mainzer Ausstellung wird vom Landesmuseum Mainz, der Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz und der Pax Christi Bistumsstelle Mainz veranstaltet. 

Entstehung der Idee ziviler Friedensdienste

Alois Bauer von der Pax Christi Bistumsstelle Mainz betonte die Notwendigkeit des zivilen Friedensdienstes. „Wir brauchen Menschen, die zivil Konflikte bearbeiten, präventiv arbeiten und als Mediatoren eingreifen können.“ Dieser Ansatz habe eine stärkere Basisnähe als das diplomatische Handeln von Staaten. Ziel sei, „einen staatlich geförderten Dienst von ausgebildeten Friedensfachkräften in pluraler gesellschaftlicher Trägerschaft zu bilden“. Bisher seien rund 120 Friedensfachkräfte ausgebildet worden, die überwiegend auf dem Balkan, aber auch in Nahost, Afrika und Asien zum Einsatz kämen. 

Bauer wies darauf hin, dass die Idee, zivile Friedensdienste zu installieren, bereits relativ alt sei. In Deutschland habe es im Jahr 1992 in der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg einen ersten Versuch gegeben, einen zivilen Friedensdienst einzurichten. Dieser Ansatz sei von Pax Christi aufgegriffen worden. Ein erstes Bemühen, mit einer interfraktionellen Arbeitsgruppe des Deutschen Bundestages die staatliche Förderung des Friedensdienstes zu erreichen, sei zunächst gescheitert. Johannes Rau habe 1996 als nordrhein-westfälischer Ministerpräsident erstmals einen Modellversuch finanziert. Seit 1998 werde die Idee vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und dem Außenministerium unterstützt. Pro Jahr stehen etwa zehn Millionen Euro dafür bereit. 

„Das Zusammenführen unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen liegt im Interesse der Landeszentrale“, sagte Dr. Rüdeger Schlaga von der Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz. Netzwerke zu initiieren und zu stärken sehe die Landeszentrale als eine ihrer Aufgaben an, sagte er. Ebenso gehöre Friedens- und Sicherheitspolitik zu den Themenschwerpunkten der Einrichtung. Deshalb habe man sich sofort für das Projekt engagiert. Grundsätzlich müsse man von der Überzeugung wegkommen, „dass das Militär die allein selig machende Konfliktlösungsmethode ist“. 

Umfangreiches Begleitprogramm / Friedensgebet der Mainzer Ordensleute (22.9.)

Während der Ausstellung in Mainz wird von den Unterstützern und Trägern ein umfangreiches Begleitprogramm angeboten. So veranstaltet der Ordensrat der Diözese Mainz am Mittwoch, 22. September, um 15.00 Uhr in der Kirche der Klarissen-Kapuzinerinnen (Gymnasiumstraße 7) ein Friedensgebet. Es steht unter der Überschrift „Meide das Böse, und tu´ das Gute; suche den Frieden und jage ihm nach!“ (Ps 34,15) Sr. Brigitta Buchler, Vorsitzende des Ordensrates, betonte, dass die Ordensleute gerne bereit sind, sich für das Anliegen der Ausstellung zu engagieren. „Frieden beginnt nicht im Kopf, sondern in den Herzen der Menschen“, sagte sie. Aus diesem Grund engagierten sich Ordensleute auf der ganzen Welt zum einen dadurch, „dass sie dahin gehen, wo leicht Unfrieden und Ungerechtigkeiten entstehen können“ und zum anderen dadurch, „dass wir Gott immer wieder im Gebet um wirklichen Frieden für die Welt bitten“. 

Außerdem bietet beispielsweise die Pax Christi Bistumsstelle Mainz am Samstag, 4. September, ab 15.00 Uhr eine spirituelle Wanderung zum Thema am Wißberg in Rheinhessen an. Am Montag, 6. September, um 19.30 Uhr zeigt das Alle-Welt-Kino im Mainzer Residenz & Prinzess Filmtheater den Film „No man´s land“. Es wird ein Nachgespräch angeboten (Nähere Informationen beim Katholischen Bildungswerk Mainz-Stadt, Tel.: 06131/253-289). 

Eröffnung am 1. September mit Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul

Die Ausstellung wird am Mittwoch, 1. September, um 19.00 Uhr im Landesmuseum Mainz eröffnet. Dabei werden Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der Mainzer Weihbischof Dr. Werner Guballa, Propst Dr. Klaus-Volker Schütz von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), und Dr. Mathias Ries, der zurzeit als Friedenskraft in Jerusalem tätig ist, in einer Gesprächsrunde zum Thema diskutieren. 

Schirmherren der Mainzer Ausstellung sind der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel, Weihbischof Guballa und Propst Schütz. Heidemarie Wieczorek-Zeul ist Schirmherrin des gesamten Projektes. Zur Eröffnung werden unter anderen Oberbürgermeister Beutel und Hans-Georg Meyer, Direktor der Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz, Grußworte sprechen. Die Begrüßung und Einführung übernimmt die Direktorin des Mainzer Landesmuseums Dr. Isabella Fehle. Marie-Christine Werner vom Südwestrundfunk (SWR) wird die Gesprächsrunde moderieren. Den musikalischen Rahmen wird der Fachbereich Musik der Johannes Gutenberg-Universität gestalten. 

Weitere Ausstellungsorte bis Juli 2005

Die nächste Station der Ausstellung ist der Kalmenhof in Idstein (1.-17. Oktober). Dann folgen das GTZ in Eschborn (1.-13. November), die Römerhallen in Frankfurt (12.-29. Januar), das Haus Metternich in Koblenz (5.-26. Juni) und zum Abschluss noch einmal in Mainz (27. Juni bis 17. Juli). Der Ausstellungsort beim zweiten Mainzbesuch steht noch nicht fest. Geplant sind außerdem noch Ausstellungen unter anderem in Darmstadt, Limburg, Trier und Wiesbaden. 

Hinweise:

  • Die Ausstellung im Landesmuseum Mainz (Große Bleiche 49-51, Eingang Schießgartenstraße) ist vom 2. bis 26. September täglich, außer montags, von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet; dienstags bis 20.00 Uhr. Bei Gruppen wird um vorherige Anmeldung gebeten, Tel.: 06131/2857-0. 
  • Nähere Informationen zur Ausstellung beim Forum Ziviler Friedensdienst e.V., Internet: http://friedenbrauchtfachleute.de oder bei Alois Bauer, der auch weitere Auskünfte zum Begleitprogramm erteilen kann - Tel.: 06131/253-263, E-Mail: frieden@bistum-mainz.de

tob (MBN)

 

Sommer-Extras im Mainzer Dommuseum

Neue Termine für „Meenzer Führung“ (3. & 4.9.) / Kindertag (5.9.)

Mainz. Auf Grund der großen Nachfrage bietet Helmut Lehr nochmals seine „Meenzer Führung“ durch die Ausstellung „Kein Krieg ist heilig - Die Kreuzzüge“ im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum an. Die Führungen finden am Freitag, 3. September, und am Samstag, 4. September, jeweils um 15.30 Uhr statt. Um telefonische Voranmeldung unter 06131/253-378 wird gebeten. 

Lehr geht in seiner Führung den Spuren der Kreuzfahrer in Mainz nach. Im Mainzer Dom nahm Kaiser Barbarossa das Kreuz und brach ins Heilige Land auf. Erläutert wird auch, was die beliebte Weinstube „Zum Templer“ mit dem Ritterorden zu tun hat oder wer im Heilig-Geist-Spital verarztet wurde. Anschaulich präsentiert Lehr Historisches und Histörchen rund um Mainz und die Kreuzfahrer. 

Kindertag in der Kreuzzugssausstellung

Am Sonntag, 5. September, findet in der Ausstellung ein Kindertag statt. Von 14.00 bis 18.00 Uhr werden spezielle Führungen nur für Kinder angeboten. Dabei werden Wurfmaschinen nicht nur erklärt, sondern auch abgeschossen. Alle, die Spaß am Basteln haben, können unter Anleitung Teile einer eigenen Ritterausrüstung basteln und mit nach Hause nehmen. Beim großen Kreuzfahrer-Quiz können die Kinder ihr Kreuzfahrer-Wissen testen. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich als Ritter oder Burgfräulein zu verkleiden. Die Familienkarte am Kindertag kostet zwölf Euro. 

Hinweis: Dommuseum Mainz, Domstraße 3, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-378 /-375, Fax: 06131/253-349, E-Mail: kreuzfahrer@bistum-mainz.de, Internet: www.bistum-mainz.de

tob (MBN)

 

Zehn Jahre Mainzer Bibliotheksgesellschaft

Lesung mit Kardinal Lehmann in der Stadtbibliothek (7.9.)

Mainz. Kardinal Karl Lehmann wird am Dienstag, 7. September, um 18.30 Uhr in der Stadtbibliothek Mainz aus seinem Lieblingsbuch vorlesen. Mit der Lesung in der Reihe „Treffpunkt Stadtbibliothek“ unterstützt der Mainzer Bischof das Anliegen der Mainzer Bibliotheksgesellschaft, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiert. Die Bibliotheksgesellschaft war 1994 gegründet worden, um die Leistungen der Stadtbibliothek auch in Zeiten geringer werdender finanzieller Mittel zu bewahren und zu verbessern. Die Lesung findet im Lesesaal der Stadtbibliothek Mainz (Rheinallee 3B) statt. Der Eintritt ist frei. 

Lehmann eröffnet damit die Reihe der Lesungen zum Jubiläum im zweiten Halbjahr 2004. Weitere Prominente, die in diesem Jahr in der Stadtbibliothek aus ihren Lieblingsbüchern vorlesen werden, sind Harald Strutz (6.10.), Präsident des 1. FSV Mainz 05, die Mainzer Sportlerin Marion Wagner (10.11.) und der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Professor Jürgen Zöllner (8.12.). Im ersten Halbjahr hatten bereits Jens Beutel, Petra Gerster, Georges Delnon, Dieter Kürten, Peter Krawietz und Dr. Klaus-Volker Schütz aus ihren Lieblingsbüchern vorgelesen. 

Die offizielle Festveranstaltung zum Jubiläum der Mainzer Bibliotheksgesellschaft findet am Freitag, 5. November, um 18.00 Uhr, unter anderen mit Oberbürgermeister Jens Beutel im Ratssaal der Stadt Mainz, statt. Den Festvortrag wird Professor Klaus Gerhard Saur, München, halten. 

tob (MBN)

 

„mensch.denke.selbst“

Ethik-Projekt im Katholischen Bildungswerk Oberhessen

Gießen. Das Katholische Bildungswerk Oberhessen bietet unter der Überschrift „mensch.denke.selbst - Ethik im Alltag“ über fünf Monate hinweg an verschiedenen Orten ein besonderes Ethikseminar an. Das Seminar wird in Alsfeld, Gießen, Friedberg, Büdingen und Bad Vilbel angeboten. Es lädt dazu ein, nachzudenken, wie Ethik das Handeln im Alltag bestimmt. An konkreten Beispielen sollen ethische Grundfragen thematisiert werden. Die Kurse beginnen im November. Anmeldeschluss ist der 10. Oktober. 

Ergänzend bietet das Katholische Bildungswerk Oberhessen in Zusammenarbeit mit der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (KBE) auf dem Internet-Portal www.treffpunkt-ethik.de die Möglichkeit, sich mit den Teilnehmenden aus den anderen Standorten auszutauschen und die Diskussionen über die eigene Gruppe hinaus zu führen. Weitere Impulse, Materialien und ergänzende Literatur werden in einem geschützten Bereich für die Teilnehmenden bereitgestellt. 

Hinweis: Nähere Informationen beim Katholischen Bildungswerk Oberhessen, Liebigstraße 20, 35392 Gießen, Tel.: 0641/73471, Fax: 0641/791628, E-Mail: kath.bildungswerk-oberhessen@t-online.de

AB/tob (MBN)

 

Dritte Fahrt des Mainzer Literaturschiffes (23.9.)

Autorenlesungen von Martin Grzimek und Jan Costin Wagner

Mainz. Das Mainzer Literaturschiff läuft am Donnerstag, 23. September, unter der Überschrift „Musik, Tanz und Geschichten“ zu seiner dritten Fahrt aus. Auf dem Programm stehen Lesungen der Autoren Martin Grzimek und Jan Costin Wagner sowie die Märchen-Tanz-Show „Smaragdwald“ der Gruppe „Brazilian Hot Spots“. Für den musikalischen Rahmen des Abends sorgt der Brasilianer Ivan Santos mit seiner Band. Veranstaltet wird die Fahrt des Literaturschiffes von der Mainzer Bücherei am Dom. 

Das Salonschiff „Rhenus“ wird um 18.30 Uhr in Mainz von der Anlegestelle Fort Malakoff ablegen. Einlass ist ab 18.00 Uhr. Um 18.45 Uhr macht das Literaturschiff an der Anlegestelle Schloss in Wiesbaden-Biebrich Station. Die Rückkehr ist für 22.30 Uhr in Mainz bzw. 22.00 Uhr in Wiesbaden vorgesehen. Die Karten kosten 17,50 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr. 

Martin Grzimek wurde 1950 in Trutzhain geboren. 1980 erschien sein Debütroman „Berger“. Nach längeren Auslandsaufenthalten in Venezuela und Chile lebt er seit 2000 in der Nähe von Heidelberg. 1993 erhielt er unter anderem für seinen Kriminalroman „Feuerfalter“ den Deutschen Krimi-Preis und den Glauser-Krimi-Preis. Er wird aus seinem neuen Roman „Das Austernfest“ lesen.

Jan Costin Wagner hat für seinen Debütroman „Nachtfahrt“ im Jahr 2001 den Phillip-Marlowe-Preis für den besten Krimi bekommen. Der Roman „Eismond“, aus dem er auf dem Literaturschiff lesen wird, ist sein zweiter Kriminalroman. Wagner wurde 1972 in Langen geboren. 

Der brasilianische Choreograph und Tänzer Eduardo Laino sowie die gebürtige Mexikanerin Esther Villanueva bilden die Tanzgruppe „Brazilian Hot Spots“. Sie verbinden Literatur und Musik mit dem getanzten Märchen „Smaragdwald“, das auf einen indianischen Mythos zurückgeht. 

Hinweis: Vorverkaufskarten sind im Kundencenter der Allgemeinen Zeitung in Mainz, Markt 17, oder im Ticket-Shop von Wiesbadener Kurier und Wiesbadener Tagblatt, Langgasse 21, erhältlich, Telefon für beide Vorverkaufsstellen 06131/484951.

tob (MBN)

 

Erste ökumenische Kirchennacht in Darmstadt-Eberstadt (17. 9.)

„Schnupperexerzitien“ und Vorstellung des Kreuzweges von Hetty Krist

Darmstadt-Eberstadt. Die beiden katholischen Pfarrgemeinden St. Georg und St. Josef beteiligen sich an der ersten Eberstädter Kirchennacht am Freitag, 17. September. Um 20.00, 21.15 und 22.30 Uhr gestalten die beiden katholischen und die drei evangelischen Kirchengemeinden Eberstadts sowie der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) individuelle Kirchennachtprogramme von jeweils 45 Minuten Länge. Zwei halbstündige Pausen ermöglichen es den Teilnehmern, die Kirchen zu wechseln. Die Hessische Elektrizitäts-AG (HEAG) setzt einen Sonderzug der Straßenbahn ein, der kostenlos genutzt werden kann. Veranstalter der Kirchennacht ist der Ökumenische Arbeitskreis in Eberstadt. 

In St. Georg (Stockhausenweg 50) zeigt die Künstlerin Hetty Krist Aufnahmen ihres Kreuzwegs, den sie Mitte der 90er Jahre für die Frankfurter Liebfrauengemeinde gefertigt hat. Krist, die an der Kunstschule in Basel studiert hat, wurde für ihr Werk mehrfach mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Die gebürtige Holländerin, Jahrgang 1942, lebt seit 1965 in Frankfurt am Main. Die Schwestergemeinde St. Josef (Schwanenstraße 56) bietet in der Kirchennacht „Schnupperexerzitien“ in Form von biblischen Meditationen und Übungen an. Mit Passagen aus dem Lukasevangelium soll der Lebenswirklichkeit nachgespürt werden. Die Leitung hat Pfarrer Norbert Kern. 

Mit Liedern und Texten stimmt die evangelische Kirchengemeinde Eberstadt-Süd (Stresemannstr. 1) auf die Kirchennacht ein. Lieder und Lesungen aus Taizé in Burgund steuert die evangelische Dreifaltigkeitskirche (Heidelberger Landstr. 307) bei. In der evangelischen Christuskirche (Heidelberger Landstr. 155) stellt das Duo „superzwei“ seine neue Show vor: Hip Hop, Rock, Folk und Schlager sind angesagt. An die Jugend wendet sich der CVJM (Schloßstr. 9). „Lift in XXL-Zeit mit Gott“, heißt das Programm. 

CE/tob (MBN)

 

„AlleWeltKino“ startet wieder am 6. September

Thema der Filmreihe: „Neues Kino aus der Mitte Europas“

Mainz. Die aktuelle Filmreihe des Mainzer „AlleWeltKinos“ beschäftigt sich mit dem „Neuen Kino aus der Mitte Europas“. Die ausgesuchten Filme greifen kulturelle und historische Bezüge auf und zeigen etwas von der Hoffnung und der Aufbruchsstimmung, die sich mit dem Beitritt der osteuropäischen Ländern verbindet, heißt es in der Ankündigung. Den Auftakt macht am Montag, 6. September, der Film „No man´s land“ (Bosnien 2001). Die Filme des „AlleWeltKinos“ laufen jeweils am ersten Montag im Monat um 19.30 Uhr im Mainzer Filmtheater Prinzess/Residenz (Schillerstraße 30). Die Filmabende bieten jeweils eine kurze Einführung und die Möglichkeit zum Nachgespräch mit Fachleuten. Der Eintritt kostet 4,50 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. 

Am 4. Oktober steht der ungarische Film „Hukkle/Das Dorf“ auf dem Programm. „Wilde Bienen“ (Tschechien 2002) wird am 8. November gezeigt und am 6. Dezember ist der Film „Eden“ (Polen 2002) zu sehen. Veranstaltet wird das „AlleWeltKino“ unter anderen vom Bildungswerk der Diözese Mainz, dem Katholischen Bildungswerk Mainz-Stadt sowie den evangelischen und katholischen Hochschulgemeinden in Mainz. 

Hinweis: Weitere Informationen unter Tel.: 06131/253-280 und im Internet unter http://www.alleweltkino.de

tob (MBN)

 

Neuerscheinung

Wissenschaftliche Untersuchung zu Gemeinden anderer Muttersprache

Band 16 der „Mainzer Perspektiven - Texte und Berichte aus dem Bistum“ ist erschienen

Mainz. „Kirche - Heimat in der Fremde“ lautet der Titel einer wissenschaftlichen Untersuchung zu zwei Gemeinden anderer Muttersprache im Bistum Mainz. Insgesamt achtzehn Soziologie-Studenten befragten im Rahmen dieser Forschungsarbeit aus dem Bereich der qualitativen Sozialforschung Gemeindemitglieder der kroatischen und der italienischen Gemeinde in Mainz. Herausgegeben wurde die Untersuchung in Auszügen von den beiden Mainzer Professoren Harald Lofink und Gerhard Schmied vom Mainzer Institut für Soziologie, welche das Forschungsvorhaben der Studenten begleitet haben. Das Buch ist als Band 16 in der Reihe „Mainzer Perspektiven - Berichte und Texte aus dem Bistum“, herausgegeben von Barbara Nichtweiß, erschienen. 

Im Sinne der qualitativen Sozialforschung ging es bei dem Projekt nicht darum, möglichst repräsentative Aussagen zu gewinnen, sondern die Befragten entschieden im Gespräch, welche Punkte ihnen im Fragezusammenhang wichtig sind. In den narrativen Einzelinterviews wurden die Themenbereiche Migration, soziale Beziehungen, Kontaktaufnahme mit der Gemeinde anderer Muttersprache, Gemeindealltag, Gottesdienst und Sakramente sowie Zukunftsperspektiven angesprochen. Das methodische Ordnungsprinzip zur Auswertung der Interviews war eine gezielte Typenbildung. 

Gerhard Schmied weist in seinem Ausblick darauf hin, dass das Projekt eine „Pionierarbeit“ darstelle, mit dem ein bisher kaum behandeltes Forschungsgebiet umrissen, „aber noch nicht in hinreichender Weise durchschaubar gemacht“ worden sei. Wörtlich schreibt er: „Wir können feststellen, wie Religion, ihre Organisation und ihre Ausübung gesehen werden. Diese Sicht steht im Kontext mit dem Alltag, der vom Migrantensein geprägt ist. Wir konnten zeigen, wie in dieser Situation besonders Identitäts- und Sprachprobleme präsent sind. Und stets konnten über die Typenbildung die verschiedenen Gestalten solcher Gesichtspunkte präsentiert werden. Rohe Strukturen, wie sie für Pionierarbeiten typisch sind, verlangen Verfeinerung.“ 

Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache im Bistum Mainz

Bernd Krämer, Leiter der Abteilung Zielgruppenseelsorge im Bistum Mainz, gibt am Ende des Buches eine Übersicht zu den 25 Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache im Bistum Mainz. Etwa 87.000 der rund 800.000 Katholiken im Bistum Mainz sind Katholiken anderer Muttersprache, insgesamt 10,92 Prozent (Stand: 31. Dezember 2003). Es gibt acht italienische Gemeinden, fünf kroatische, drei portugiesische, zwei polnische, fünf spanische, sowie je eine diözesanübergreifende koreanische und eine rumänische Gemeinde. 

Krämer weist darauf hin, dass bis in die 1980er Jahre die Meinung vorherrschte, dass die damals so genannten „Ausländischen Missionen“ nur eine vorübergehende Erscheinung seien. Erst nach und nach habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass der Aufenthalt der Migranten sich mehr und mehr verfestigte. Das Bistum Mainz hat dieser Entwicklung 1983 durch die Pastoralordnung über die Seelsorge der Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache Rechnung getragen. Nicht zuletzt dadurch sind die Gemeinden anderer Muttersprache inzwischen fester Bestandteil der Mainzer Ortskirche geworden. Wörtlich schreibt Krämer: „Sie stellen eine große Bereicherung für das Bistum dar und bringen ihre spezifischen Elemente kultureller und religiöser Identität ein. Sie verkörpern sozusagen die Katholizität und Universalität der Kirche.“ 

In den vergangenen Jahren habe es gute Modelle der Zusammenarbeit zwischen deutschen und ausländischen Gemeinden gegeben, wie beispielsweise in Offenbach zwischen der italienischen Gemeinde und St. Marien sowie der portugiesischen Gemeinde und St. Paul, oder in Darmstadt zwischen der kroatischen Gemeinde und St. Fidelis. Aufgrund des Priestermangels besonders in Ländern wie Portugal, Spanien und Italien zeichneten sich auch im Bistum Mainz neue Wege in der Seelsorge für die muttersprachlichen Gemeinden ab. Krämer verweist darauf, dass es im Bistum Mainz bereits zwei spanische Gemeinden gebe, die in Personalunion von einem deutschen Pfarrer geleitet werden. Mögliche weitere Entwicklungen seien die Bildung von Seelsorgezentren muttersprachlicher Gemeinden in Ballungsräumen oder eine stärkere Vernetzung der Gemeinden mit einer benachbarten deutschen Gemeinde. 

Hinweise:

tob (MBN)