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Mainz. Der Mainzer Weihbischof Dr. Werner Guballa wird am Samstag, 30. Oktober, 60 Jahre alt. Kardinal Karl Lehmann wird Guballa an diesem Tag bei einer Feierstunde im Kreis von Mitarbeitern würdigen. Als besonderes Geburtstagsgeschenk hat der Mainzer Bischof sein gerade im Leipziger St. Benno-Verlag erschienenes Buch „Mensch, Gott!“ dem Weihbischof zum 60. Geburtstag gewidmet. Das Buch enthält geistliche Impulse für die Advents- und Weihnachtszeit. Guballa wurde am 20. Februar 2003 von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof ernannt. Die Bischofsweihe durch Kardinal Lehmann erhielt er gemeinsam mit Dr. Ulrich Neymeyr am Ostermontag, 21. April 2003, im Mainzer Dom.
Eine wichtige Aufgabe der Weihbischöfe ist die regelmäßige Visitation der Dekanate. Zurzeit besucht Guballa die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter im Dekanat Mainz-Stadt, mit 35 Pfarreien das größte Dekanat im Bistum Mainz. Bei seinen Besuchen ruft der Seelsorger auch immer wieder dazu auf, für den eigenen Glauben öffentlich einzutreten. Bei der Schlusskonferenz der Visitation des Dekanates Rüsselsheim im Juli sagte er: „Ich habe oft den Eindruck, dass sich Viele ihres Glaubens schämen. Wir müssen viel offensiver sagen, wer wir sind und was wir wollen.“ Angesichts der abnehmenden Bereitschaft von Katholiken sich ehrenamtlich zu engagieren, fordert er dazu auf, „nicht nur den Mangel zu sehen“. Zwar werde ein längerfristiges Engagement seltener, aber viele Menschen seien bereit, sich bei einzelnen Aktionen oder Projekten einzubringen. Dies müsse noch stärker wahrgenommen werden.
Immer schon hat das Engagement für den Frieden das Wirken von Guballa geprägt, der Mitglied von Pax Christi ist. Zum Weltfriedenstag 2003 im Wormser Dom, sagte Guballa, der damals noch Generalvikar war: „Es ist notwendig den Frieden durch konkrete Schritte des Aufeinanderzugehens wieder zu erlernen.“ Es reiche nicht, Konflikte nur einzudämmen. Er forderte dazu auf, „Mensch zu werden, damit das Leben eines jeden Menschen als Leben in einem gerechten Frieden gelingen kann“. Zuletzt hat er die Schirmherrschaft für die Ausstellung „Frieden braucht Fachleute“ im Mainzer Landesmuseum übernommen und sich damit für die so genannten „Friedensfachkräfte“ stark gemacht. „Friedensfachkräfte“ sind weltweit im Einsatz, um die Idee gewaltfreien Handelns besonders in Krisengebieten zu verankern. Seine Solidarität mit den Arbeitnehmern und der Wirtschaft in der Region macht er nicht nur bei den regelmäßigen Betriebsbesuchen im Rahmen der Visitationen deutlich, zuletzt im Juni bei einem „Tag der Arbeitswelt“ im Rüsselsheimer Opelwerk.
Anfang 2004 ist Guballa von Kardinal Lehmann zum Bischofsvikar für die Caritas und zum Aufsichtsratsvorsitzenden des Caritasverbandes für die Diözese Mainz ernannt worden. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Geschäftsstelle der Caritasverbände in Rheinland-Pfalz im Juli hat Guballa eine stärkere Profilierung der „Marke“ Caritas gefordert. Es sei nicht nur notwendig, Armut, Not, Krankheit und Ausgrenzung karitativ anzugehen, sondern auch deren Ursachen aufzugreifen und sie in Politik und Gesellschaft in die Diskussion einzubringen. Das Flammenkreuz der Caritas ist zusammen mit dem Brunnen seines Geburtsortes Marienborn Bestandteil seines Bischofswappens. Bereits seit 1. Mai 2003 ist Guballa als Bischofsvikar für die Geistlichen und Ordensleute im Bistum Mainz sowie für das Institut zur geistlichen Begleitung der hauptberuflich in der Seelsorge Tätigen verantwortlich. Auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz ist Guballa Mitglied in der Kommission für Weltkirche mit Schwerpunkt Lateinamerika. In der Kommission Wissenschaft und Kultur hat er den Bereich Hochschulseelsorge übernommen.
Als Leitwort für seinen Bischofsdienst hat Guballa „Fides per caritatem“ (Glaube wirksam in Liebe) gewählt, eine Kurzform eines Verses aus dem Galaterbrief: „Denn in Christus kommt es nicht darauf an, beschnitten oder unbeschnitten zu sein, sondern darauf, den Glauben zu haben, der in der Liebe wirksam wird.“ (Gal 5,6) Guballa versteht seinen Wappenspruch als Weiterführung seines Primizspruches bei der Priesterweihe: „Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.“ (1 Joh 4,19) Hinter diesem Vers stehe die Erfahrung, „dass der Mensch nicht nur durch eigene Tüchtigkeit zu dem wird, was er ist, sondern in besonderer Weise durch die Liebe Gottes und durch die Liebe der Menschen, die ihn auf seinem Lebensweg begleiten“, formulierte er anlässlich seiner Bischofsweihe.
Ein weiterer prägender Text für seinen Bischofsdienst ist das Evangelium von den Emmaus-Jüngern (Lk 24,13-35) aus der Ostermontagsliturgie. Sein Bischofsring aus der Goldschmiedewerkstatt der Eibinger Benediktinerinnenabtei St. Hildegard zeigt Jesus zusammen mit den beiden Emmaus-Jüngern. In seinem Dankwort am Ende der Bischofsweihe sagte Guballa dazu: „Weil ich mich im Emmaus-Geschehen so gut wiederfinde mit meinem eigenen Leben mit seinen schwierigen und hoffnungsvollen Seiten, habe ich in meinen Bischofsring die Emmaus-Begegnung eingravieren lassen. Das Evangelium, das mir aus dem Herzen spricht, ist auch mir ins Herz geschrieben. Ich will mich einholen lassen, wenn ich in der Gefahr bin wegzulaufen; ich will offen sein, um zu hören, wenn mir aus der Schrift mein Leben erschlossen wird, und ich will bei jedem Schritt, den ich in meinem Leben gehe, auch bitten: ‚Herr, bleibe bei uns.‘“ Guballas Bischofsring hat die Form einer Mitra, der liturgischen Kopfbedeckung der Bischöfe.
Werner Guballa wurde am 30. Oktober 1944 in Marienborn bei Mainz geboren. Nach dem Abitur studierte er Philosophie und Theologie zunächst an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und später an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Kardinal Jan Willebrands weihte ihn am 10. Oktober 1970 in Rom zum Priester. Im Jahr 1975 schloss Guballa seine Studienzeit in Rom mit einer theologischen Promotion über den Dominikaner Melchior Cano OP ab. Noch im gleichen Jahr nahm er seine Seelsorgetätigkeit im Bistum Mainz als Kaplan in Bensheim-St. Georg auf. Von 1977 an war er fünf Jahre als Subregens und Ökonom am Bischöflichen Priesterseminar in Mainz tätig. Im Februar 1982 beauftragte ihn Kardinal Hermann Volk mit der Leitung der Katholischen Hochschulgemeinde St. Albertus in Mainz. 1991 wechselte er als Pfarrer nach Darmstadt-St. Ludwig, wo er 1992 auch zum Dekan des Dekanates Darmstadt gewählt wurde. Am 1. Oktober 1996 übernahm Guballa in der Nachfolge von Prälat Martin Luley das Amt des Generalvikars im Bistum Mainz. Für seine Verdienste hat ihm Papst Johannes Paul II. 1992 den Ehrentitel Monsignore verliehen und ihn 1998 zum Päpstlichen Ehrenprälaten ernannt.
tob (MBN)
Mainz. Kardinal Karl Lehmann hat die katholischen und evangelischen Christen in Deutschland aufgefordert, sich noch intensiver um die Ökumene zu bemühen. „Tut gemeinsam, was überhaupt gemeinsam getan werden kann“, sagte der Bischof von Mainz am Donnerstag, 21. Oktober. Lehmann äußerte sich im Foyer des Südwestrundfunks (SWR) in Mainz während einer Podiumsdiskussion mit Bischof Wolfgang Huber, dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die Diskussion in der Reihe „Kultur im Foyer – extra“ stand unter dem Leitwort „Ökumenische Eiszeit – Der Streit um das gemeinsame Abendmahl und die Folgen“ und wurde von Ute-Beatrix Giebel, SWR, moderiert.
Gleichzeitig erteilte der Kardinal einem gemeinsamen Abendmahl zwischen katholischen und evangelischen Christen eine Absage. Die Eucharistiegemeinschaft hänge unmittelbar mit der Kirchengemeinschaft zusammen, die so aber noch nicht existiere, unterstrich Lehmann. Die gemeinsame Eucharistie sei das Ziel der Einheit der Kirchen, dies könne man nicht vorweg nehmen, betonte er. Gleichzeitig rief der Kardinal dazu auf, den Mut nicht zu verlieren. Denn nach 450 Jahren der Trennung habe es in den vergangenen 30 bis 40 Jahren in der Frage der Ökumene große Fortschritte gegeben. Zwar gebe es noch theologische Probleme, die man aber gemeinsam abbauen wolle. „Ich blicke auf das, was gewonnen wurde“, sagte Lehmann.
Bischof Wolfgang Huber kritisierte die gemeinsamen Abendmahlfeiern zwischen katholischen und evangelischen Christen während des Ökumenischen Kirchentags (ÖKT) in Berlin. Er habe als evangelischer Christ eine hohe Meinung vom heiligen Abendmahl, das sich seiner Meinung nach nicht zu demonstrativen Zwecken eigne. Beim ÖKT habe man das Abendmahl aber als ein kirchenpolitisches Instrument missbraucht. Zudem wiesen Lehmann und Huber die Vorwürfe zurück, dass es nach dem ÖKT in der Ökumene zu einer „Eiszeit“ gekommen sei. Die Ökumene in Deutschland sei viel fester verankert, als viele denken, sagte Bischof Huber. Huber erinnerte in diesem Zusammenhang an die gemeinsamen Erklärungen der beiden Kirchen zum Gottesbezug in der EU-Verfassung oder zum Mel Gibson-Film „The Passion“.
Auch die stärkere Profilierung der Kirchen sehen beide nicht als negativ an. Klare Positionen vereinfachten Gespräche, hoben beide Diskussionspartner hervor. Die Suche nach eigener Identität und gleichzeitig offen zu sein für andere sei für ihn kein Gegensatz, unterstrich der Kardinal. Bischof Huber führte als Beispiel das Pontifikat Johannes Pauls II. an, unter dem sich die katholische Kirche stark profiliert habe, zugleich aber die Öffnung zu anderen Religionen vorangetrieben worden sei. Auch von seiner Kirche erwarte er ein solch eindeutiges Profil, bekräftigte Huber.
Als „Gemeinschaft von Gemeinschaften“ charakterisierte Huber schließlich seine Vorstellung von der Einheit der Christen. Wichtig sei ihm, dass sich alle Gläubigen „in ausstrahlungshafter Weise gemeinsam zu Christus bekennen“. Kardinal Lehmann bedauerte, dass die Diskussion um die Einheitsmodelle, die in den 1970er- und 1980er-Jahren entwickelt worden seien, eingeschlafen sei. Für ihn seien Predigt und die Erteilung der Sakramente die Grundlage der Einheit.
Hinweis: Die Sendung ist am 30. November um 23.00 Uhr im SWR-Fernsehen zu sehen.
am (MBN)
Mainz. Die zwei theologischen Fachbereiche an der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität bleiben auch in Zukunft unabhängig voneinander. Das haben Professor Walter Dietz, Dekan des Fachbereiches Evangelische Theologie, und Professor Leonhard Hell, Dekan des Fachbereiches Katholische Theologie, in einer gemeinsamen Erklärung am Freitag, 21. Oktober, in Mainz betont. Sie reagierten damit auf die Kritik des Evangelisch-Theologischen Fakultätentages, der vom 14. bis 16. Oktober in Frankfurt/Main zusammengekommen war und eine „Verwischung des konfessionellen Profils“ durch die Umstrukturierung zum Sommersemester 2005 kritisiert hatte.
Wörtlich heißt es in der Erklärung: „Die ungeschmälerte und unstreitige Autonomie der Fakultäten („Teilfachbereiche“) bleibt nach der Neugliederung der Fachbereiche erhalten, so dass auch der konfessionelle Status beider Fakultäten nicht beeinträchtigt wird. Durch die sachlich völlig ungerechtfertigte Herstellung eines Vergleichs mit den problematischen Plänen zum künftigen Status der Theologie an der Universität Hamburg ist bedauerlicherweise in der Presse der gegenteilige Eindruck erzeugt worden. Von einer Verwischung der konfessionellen Profile kann keine Rede sein.“ Darüber hinaus sei die Zustimmung der kirchlichen Stellen - der drei evangelischen Landeskirchen und des Bistums Mainz - nur möglich „aufgrund der Wahrung des rechtlichen Sonderstatus, den beide Fakultäten selbstverständlich auch nach der Eingliederung in einen übergreifenden Fachbereich (ab 1. April 2005) genießen“, heißt es abschließend.
Auch der Präsident der Mainzer Universität, Professor Jörg Michaelis, wies die Kritik des Fakultätentages in einer Pressemitteilung vom 21. Oktober zurück. Bei der Kritik „hat man es offensichtlich nicht für erforderlich gehalten, sich über das geplante Mainzer Vorgehen im Detail zu informieren. So wurden Bedrohungsszenarien entworfen, die mit der geplanten Umstrukturierung in keinerlei Zusammenhang stehen.“
Michaelis bekräftigte in seiner Erklärung die Argumentation der beiden Dekane: Da die Umstrukturierung „in strikter Beachtung der bestehenden Staatskirchenrechtlichen Verträge“ geschehen sei, werde auch der konfessionelle Status nicht beeinträchtigt. Bei der Abstimmung mit den Landeskirchen und dem Bistum Mainz „wurde insbesondere darauf geachtet, Fehler, die andernorts auf diesem Feld gemacht wurden, zu vermeiden“. Er wies darauf hin, dass der organisatorische Zusammenschluss „administrative und finanzielle Vorteile“ bringe, „die in Zeiten enger Haushalte ausgeschöpft werden müssen“. Außerdem werde das Gewicht der beiden relativ kleinen Fakultäten durch ihre gemeinsame Repräsentanz im Senat gestärkt.
tob (MBN)
Mainz. „Das Bistum Mainz ist dem Karmeliterorden dankbar und sehr froh darüber, dass der Orden durch die Verlegung des Studienkonventes den Konvent in Mainz gestärkt und zukunftssicher gemacht hat.“ Das sagte der Mainzer Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann am Sonntag, 24. Oktober, bei einem Festgottesdienst in der Mainzer Karmeliterkirche. „Geistliche Zentren wie das Mainzer Karmeliterkloster sind unverzichtbarer Teil der Pastoral in unserem Bistum und ihre Bedeutung wird wachsen“, erklärte Giebelmann. Er sicherte dem Konvent auch für die Zukunft die Unterstützung durch das Bistum Mainz zu.
Giebelmann zeigte sich zuversichtlich, dass das gemeinsame Studium der Karmeliter und der Mainzer Dominikaner zusammen mit den Laientheologen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit Sicherheit Anstöße geben werde und den Studierenden die Möglichkeit gebe, ihre Spiritualität in Gesprächen einzubringen. Die Dominikaner an Mainz-St. Bonifaz sind eines von drei Ausbildungshäusern der Provinz Teutonia.
Weiter sagte der Generalvikar: „Das Mainzer Karmeliterkloster ist für die Menschen der Stadt ein Begriff. Das Kloster ist mitten in der Stadt eine Stelle des sich Zurückziehens, um sich nicht an die Welt zu verlieren. Dieses Kloster hat offene Türen. Seit Generationen kommen die Menschen hierher für Gespräche und Zeiten der Stille und sie wissen, es hört ihnen jemand zu.“ Er wies darauf hin, dass das Karmeliterkloster ab Januar 2005 die Seelsorge in Mainz St. Peter/St. Emmeran übernehmen werde. Gleichzeitig dankte er dem Mainzer Dekan Heinz Schmitz für die zwischenzeitliche Verwaltung der Pfarrei.
Das Mainzer Karmeliterkloster ist seit Oktober zentraler Ausbildungskonvent in Deutschland für die beiden Ordensprovinzen, die Nieder- und die Oberdeutsche Provinz. Das Ausbildungshaus in Münster i.W. ist im September aufgelöst worden, erklärte der Prior der Mainzer Gemeinschaft, Pater Martin Segers O.Carm, in seiner Begrüßung. „Mit diesem Gottesdienst setzen wir einen neuen Anfang und danken Gott, dass wir in Mainz ein neues Zuhause gefunden haben.“
Im Unterschied zu vielen anderen Ordensgemeinschaften haben die Karmeliter keinen Ordensgründer. Der Orden hat seinen Ursprung im Einsiedlerleben zur Zeit der Kreuzzüge auf dem Berg Karmel im Heiligen Land. Nachdem die Einsiedler am Berg Karmel zunächst nur eine lose Gemeinschaft gebildet hatten, baten sie den Patriarchen Albertus von Jerusalem, ihre Lebensweise in einer Regel festzulegen, die Papst Honorius III. 1226 bestätigte.
Als die Karmeliter das Heilige Land verlassen mussten, versuchten sie zunächst ihr Einsiedlerleben in Europa fortzuführen, glichen ihre Lebensweise aber sehr bald den gerade entstandenen Bettelorden, wie den Franziskanern und Dominikanern, an. Der Orden breitete sich rasch in Europa aus. Mitte des 15. Jahrhunderts wurden unter dem Generalprior Johannes Soreth die ersten Karmelitinnenklöster gegründet. Die Reformen von Theresia von Avila (1515-1582) und Johannes vom Kreuz (1541-1591) führten zur Gründung eines neuen Ordenszweiges, der sich bei den Männern „Unbeschuhter Karmel“ und bei den Frauen „Theresianischer Karmel“ nennt.
Die Kontemplation (Betrachtung) ist die Grundlage für den inneren Weg der Karmeliter. Der alttestamentliche Prophet Elija, dessen Geschichte eng mit dem Berg Karmel verbunden ist, gilt als „Vater und Leiter“ des Ordens. Sein Wort „So wahr Jahwe, Israels Gott, lebt, vor dessen Angesicht ich stehe...“ (1 Kön 17,1) ist Leitsatz für das Wirken der Karmeliter. Dieses „Stehen vor Gott“ als Geisteshaltung prägt bis heute die karmelitische Spiritualität. Neben Elija verehren die Karmeliter in besonderer Weise Maria als zweites Vorbild des Ordens. Der offizielle Name der Ordensgemeinschaft lautet auch heute noch „Brüder der seligsten Jungfrau Maria vom Berg Karmel“.
Um 1270 kamen die ersten Karmeliter nach Mainz. Die erste erhaltene urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1285. Das erste eigentliche Kloster wurde zusammen mit der Kirche in der ersten Hälfe des 14. Jahrhunderts gebaut. Eine Blütezeit erlebte das Kloster in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster 1802 aufgehoben. Im Jahr 1924 kehrten niederländische Karmeliter nach Mainz zurück. Bei den Verhandlungen mit dem Bistum Mainz hat der niederländischen Karmeliter, Pater Titus Brandsma, eine wichtige Rolle gespielt. Er wurde 1942 im Konzentrationslager Dachau ermordet und 1985 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Der Mainzer Bischof Ludwig Maria Hugo konsekrierte die Karmeliterkirche, die zuvor als Magazin und Lager benutzt worden war, am 15. Dezember 1924.
Mit dem Bau des heutigen Klosters wurde 1963 begonnen. Im Mainzer Konvent leben insgesamt 15 Karmeliter. Sie wirken als Seelsorger in der Karmeliterkirche und in der Pfarrei St. Peter/St. Emmeran, in der Cityseelsorge Nr. 10 - Kirche am Markt sowie im Altersheim an der Adenauergasse. Auch für Glaubens- und Beichtgespräche im Besuchszimmer des Klosters stehen die Brüder zur Verfügung.
Hinweis: Karmeliterkloster Mainz, Karmeliterstraße 7, 55116 Mainz, Tel.: 06131/288570, Fax: 06131/2885721, E-Mail: karmelmainzt-online.de, Internet: http://www.karmelmainz.de
tob (MBN)
Mainz. Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, hat den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Opelwerke in Deutschland sowie deren Familien und Angehörigen seine Solidarität bekundet. „Die Enttäuschung, die Ohnmacht, die Sorge um die Existenz fühle ich mit Ihnen“, sagte der Kardinal wörtlich. Lehmann äußerte sich anlässlich der Bundestagung Katholischer Unternehmer (BKU) am Freitag, 22. Oktober, in Frankfurt.
Der Kardinal begrüßte, dass nach den europaweiten Streiks die Verhandlungen wieder aufgenommen worden seien. Nun müssten die Verantwortlichen alle erdenklichen Anstrengungen unternehmen, um die Arbeitsplätze so weit wie möglich zu erhalten und langfristig zu sichern. „Das Unternehmen muss gerade im Interesse der Belegschaft dauerhaft überlebensfähig gemacht werden“, unterstrich Lehmann. Hier gelte es, die Lasten der notwendigen Sanierungsmaßnahmen auf alle Schultern zu verteilen und die unumgänglichen Veränderungen sozial verträglich zu gestalten. Dabei werde die Belegschaft zu Gunsten des Erhalts möglichst vieler Arbeitsplätze auf manches verzichten müssen. Es wäre aber zu begrüßen, wenn die Konzernleitung diesen Verzicht in gleicher Weise mittragen würde, sagte der Kardinal.
am (MBN)
Dernbach/Mainz. Das Dernbacher Krankenhausunternehmen Maria Hilf RLP gGmbH und die Katholische Fachhochschule Mainz (KFH) haben eine Kooperation beschlossen. Das teilte das Unternehmen am Freitag, 22. Oktober, in Dernbach mit. Die Maria Hilf RLP gGmbH betreibt das St. Josefs-Krankenhaus in Zell/Mosel und das Herz-Jesu-Krankenhaus in Dernbach sowie über acht Alten- und Pflegeeinrichtungen in Koblenz, Mülheim-Kärlich, Rheinbrohl, Bad Hönningen, Dernbach und Zell/Mosel. „Ziel dieser neuartigen Vereinbarung ist eine intensivierte und nutzvolle Verzahnung zwischen Theorie und Praxis“, erläuterte Professor Peter Löcherbach, Rektor der KFH, bei der Unterzeichnung des Vertrages. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit so einem großen und erfahrenen Träger, da dieser unseren Studierenden ein großes Kontingent an praktischen Ausbildungsplätzen auf hohem Niveau bietet“, sagte Löcherbach.
Wie die Geschäftsführerin der Maria Hilf RLP gGmbH, Elisabeth Disteldorf, erklärte, sollen durch die Kooperation mit der KFH Mainz die wissenschaftliche Zusammenarbeit, insbesondere in den Feldern des Gesundheits- und des Sozialwesens, vorangetrieben und neueste Erkenntnisse mit praktischen Erfahrungen verbunden werden. Künftig werden Abschlussarbeiten und Projekte sowohl in den Krankenhäusern als auch den Alten- und Pflegeheimen des Dernbacher Unternehmens durchgeführt und damit eine enge Verbindung zur akademischen Pflegeausbildung geschaffen. Die auf beiden Seiten gewonnenen neuesten Erkenntnisse kämen den Bewohnern bei der täglichen Betreuung und Fürsorge zum Einsatz, so beispielsweise bei der Behandlung oder bei der aktivierenden Beschäftigung.
Hinweis: Weitere Informationen im Internet unter http://www.krankenhaus-zell.de oder http://www.krankenhaus-dernbach.de oder http://www.maria-hilf-dernbach.de
AW (MBN)
Mainz. Die Katholische Fachhochschule Mainz (KFH) hat ihr neues Weiterbildungsprogramm für das Jahr 2005 vorgelegt. Deren Institut für Fort- und Weiterbildung (ifw) bietet auch für das nächste Jahr zahlreiche qualifizierte Fortbildungsangeboten für Fach- und Leitungskräfte in der Sozialen Arbeit, dem Bildungswesen und des Pflege- und Gesundheitsbereiches an. Hinzu kommen zahlreiche neue Angebote.
Im Schwerpunkt „Beratung/Systemisches“ qualifiziert eine Weiterbildung zum „systemisch-lösungsorientierten Berater (DGSF)“. Weitere Fortbildungen werden zur Psychotraumatologie, zur Mediation oder zur Trauerbegleitung angeboten. Der Themenschwerpunkt „Management“ lädt unter anderem zu einer Weiterbildung für „betriebswirtschaftliche Steuerungsinstrumente für Sozialunternehmen“ ein. Im Schwerpunkt „Pflege und Gesundheit“ unterstützen Seminare wie „Das Lernfeldkonzept“ und „Problem-based-Learning“ die Umsetzung neuer didaktischer Konzepte in der Pflegeausbildung. Fach- und Leitungskräfte, die Konferenzen, Workshops oder Seminare gestalten, können im Schwerpunkt „Train the Trainer“ ihre Moderationsfähigkeiten trainieren. Eine philosophisch-theologische Werkstatt zum Thema „Wie kommt die Religion in meine Organisation?“ diskutiert die Angemessenheit dieses Anspruchs, seine Chancen und Schwierigkeiten bei der Umsetzung sowie die Anforderung an das Management.
Hinweis: Das Programm ist erhältlich bei der Katholischen Fachhochschule Mainz, Institut für Fort- und Weiterbildung (ifw), Postfach 2340, 55013 Mainz, Tel.: 06131/28944-43, Fax: 06131/28944-843. Weitere Informationen auch unter http://www.kfh-mainz.de/ifw
am (MBN)
Mainz. „Investieren Sie in Menschlichkeit“ - unter diesem Motto findet in Hessen vom Montag, 1., bis Sonntag, 7. November, die Caritas-Wintersammlung statt. Im Bereich der Diözese Mainz verbleibt die Hälfte der Spenden in den Kirchengemeinden und steht zur unbürokratischen Hilfe in Notfällen vor Ort und zur Organisation der örtlichen Caritasarbeit zur Verfügung. Die andere Hälfte wird zur Stützung der vielfältigen sozialen Arbeit des Verbandes dringend gebraucht.
„Auf der einen Seite wächst erschreckend schnell die Zahl der Menschen, die arm sind“, schreibt Diözesancaritasdirektor Hans-Jürgen Eberhardt in einem Aufruf zur Sammlung. Immer mehr Menschen suchten bei der Caritas um Hilfe nach, weil sie alleine nicht mehr weiterkommen. Andererseits habe auch die Caritas durch drastische Sparmaßnahmen der öffentlichen Hände im Sozialbereich bereits Stellen abbauen müssen. „Ich bitte Sie sehr herzlich um eine großzügige Spende für die Arbeit der Caritas“, heißt es in dem Schreiben des Diözesancaritasdirektors weiter. „Tragen Sie dazu bei, dass die Caritas weiterhin helfen kann. Investieren Sie in Menschlichkeit. Ihre Spende kommt Menschen zugute, denen es nicht gut geht. Es lohnt sich deshalb, für die Caritas zu spenden.“
Zweimal im Jahr findet eine Caritas-Sammlung statt, im Sommer und im Winter. Im vergangenen Jahr sind in der Diözese Mainz knapp 770.000 Euro gespendet worden, von denen die Hälfte der örtlichen Caritasarbeit zugute kam. Der Caritasverband dankt allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern für dieses Engagement und bittet um weitere Unterstützung für die Arbeit der Caritas, die dem besseren Miteinander der Menschen dient. In Rheinland-Pfalz findet die Caritas-Wintersammlung vom 21. November bis 2. Dezember statt.
jow (MBN)
Mainz. Eine Ausstellung mit Bildern und Objekten von Ursula Paul und Marion T. Mentges beginnt am Mittwoch, 3. November, um 19.30 Uhr im Haus am Dom in Mainz. Die Kunstschau mit dem Titel „HimmelHölle“ dauert bis Sonntag, 12. Dezember. Veranstalter ist der Erbacher Hof, die Akademie des Bistums Mainz. Zur Einführung am 3. November spricht Professor Peter Lieser, Mainz; am Donnerstag, 9. Dezember, hält Professor Rainer Pagel, Mainz, um 19.30 Uhr einen Vortrag zum Thema „Kunst im Raum“.
Die Künstlerinnen haben für ihre Arbeiten mit ungewöhnlichen Materialien und Techniken experimentiert. In den Bildern und Objekten begegnen sich scheinbar Unvereinbares und Fremdes, sie zeigen Abgründe und Höhen und laden den Betrachter ein, neue Zusammenhänge zu entdecken. Der Titel der Ausstellung „HimmelHölle“ verweise aber auch – wie es im Ankündigungstext heißt – auf den Ort der Ausstellung: Zum einen auf den kirchlichen Bezug, zum anderen auf die architektonischen Besonderheiten im Haus am Dom, die an das Kinderfaltspiel „Himmel und Hölle“ erinnerten. Beide Ansätze haben die Künstlerinnen aufgegriffen.
Hinweis: Die Ausstellung ist montags bis mittwochs sowie freitags von 14.30 bis 17.30 Uhr, donnerstags von 16.30 bis 19.30 Uhr sowie samstags und sonntags von 11.30 bis 16.00 Uhr zu sehen. Am 9., 13. und 24. November sowie am 1. Dezember ist die Ausstellung geschlossen. Weitere Informationen beim Erbacher Hof, Akademie des Bistums Mainz, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Postfach 1808, 55008 Mainz, Tel.: 06131/257-0, Fax: 06131/257-525, E-Mail: ebh.akademiebistum-mainz.de
am (MBN)
Mainz. Texte und Musik zum Thema „Tod und Auferstehung“ stehen im Mittelpunkt einer Meditation im Mainzer Dom am Samstag, 6. November, von 12.00 bis 12.30 Uhr. Es erklingen von Jehan Alain (1911-1940) „Le jardin suspendu“, eine Choralmeditation „In paradisum“ von Theodor Dubois (1837-1924), von Antonín Dvořák (1841-1904) „Der Herr ist mein Hirte“ aus den „Biblischen Gesängen“ sowie von Albert Schönberger ein Mosaik für Sopran und Orgel nach der Weise „Nun bitten wir den Heiligen Geist“. Die Kompositionen umrahmen eine Lesung, eine Meditation und ein Gebet. Die Ausführenden sind Domdekan Heinz Heckwolf (Meditation), Beate Heitzmann (Sopran) und Domorganist Albert Schönberger.
am (MBN)
Mainz. Am Montag, 8. November, beginnt im Erbacher Hof, der Akademie des Bistums Mainz, eine vierteilige Vortragsreihe über die Stadt Köln als Zentrum romanischer Baukunst an Rhein und Maas. Referent an den vier Montagen im November ist Professor Dethard von Winterfeld, Mainz. Alle Vorträge beginnen jeweils um 20.00 Uhr. Die Themen der Referate lauten: „Vorromanik: Die Epoche der Karolinger und Ottonen“ (8. November); „Das salische Jahrhundert 1025-1125“ (15. November); „Das große Jahrhundert kölnischer Kirchenbaukunst 1150-1250“ (22. November); „Die spätstaufische Epoche: Blüte und Ende“ (29. November).
Die Stadt Köln ist nicht nur wegen ihres Domes weltberühmt. Nicht minder bedeutend sind ihre zwölf großen romanischen Kirchen. Die Stadt ist Mittelpunkt einer überaus reichen Architekturlandschaft, die im 12. und 13. Jahrhundert von Bingen bis zur Rheinmündung, im Westen von Trier über Lüttich bis nach Maastricht reichte. Es sind mehr als 2.000 Kirchenbauten überliefert, einhundert von ihnen zählen zu den Spitzenleistungen deutscher Baukunst. Nur eine Auswahl dieser Denkmäler wird in den Vorträgen von Professor Winterfeld vorgestellt, der einen Spannungsbogen von den vorromanischen Anfängen in Aachen bis zum Ende dieser Epoche in der Mitte des 13. Jahrhundert ziehen wird.
Ziel soll es sein, den Blick für eine weit zurückliegende Epoche der Architekturgeschichte zu schärfen, deren monumentale Bauwerke in die Gegenwart als gleichzeitig vertraute, aber auch fremdartige Zeugen der Geschichte hineinreichen. Hauptgewicht der Vortragsreihe wird das große Jahrhundert kölnischer Kirchenbaukunst von 1150 bis 1250 sein, die auch die Gegend des Mittelrheins (Bacharach, Limburg, Boppard, Koblenz und Andernach) geprägt hat. Zeitgleich zur Entwicklung der gotischen Architektur in Frankreich ist hier eine Baukunst entstanden, die im europäischen Vergleich ihr eigenes Gewicht besitzt.
Hinweis: Weitere Informationen beim Erbacher Hof, Akademie des Bistums Mainz, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Postfach 1808, 55008 Mainz, Tel.: 06131/257-0, Fax: 06131/257-525, E-Mail: ebh.akademiebistum-mainz.de
am (MBN)
Mainz. Seit dem 1. Oktober arbeitet Alexander Matschak (30) als Redakteur und stellvertretender Leiter in der Pressestelle des Bistums Mainz. Er wurde 1974 in Bonn geboren und wuchs in Wiesbaden auf. Von 1995 bis 2001 studierte er Musikwissenschaft, Germanistik sowie Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften in Köln und Wien. Daneben arbeitete er als freier Mitarbeiter für das Wiesbadener Tagblatt und für den Hessischen Rundfunk (hr2 und hr-klassik). Von Oktober 2001 bis September 2004 war Alexander Matschak beim Bonifatius-Verlag in Paderborn beschäftigt, wo er zunächst als Volontär, dann als Redakteur für die Kirchenzeitung des Erzbistums Paderborn „Der Dom“ arbeitete. Sein Volontariat absolvierte er in Zusammenarbeit mit dem Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp). Während seines Volontariates sammelte er Fernseherfahrungen bei Arte, war Praktikant bei den „Westfälischen Nachrichten“ in Münster und stellvertretender Chefredakteur von „ÖKT-extra“, der Zeitung für den Ökumenischen Kirchentag 2003. Neben seiner Tätigkeit beim „Dom“ arbeitete Alexander Matschak als freier Mitarbeiter für die „Neue Westfälische“ in Paderborn. In den Mainzer Bistumsnachrichten (MBN) schreibt er unter dem Kürzel „am“.
tob (MBN)
Mainz. Seit dem 1. Oktober ist Oberrechtsrat Günter Zwingert neuer Datenschutzbeauftragter des Bistums Mainz. Er nimmt dieses Amt unter Beibehaltung seiner bisherigen Tätigkeit in der Rechtsabteilung des Bischöflichen Ordinariates wahr. Im Rahmen der Bündelung von Ressourcen wurde die Aufgabe des Datenschutzbeauftragten wieder in das Ordinariat eingegliedert. Zwingert führt die Arbeit von Dr. Margun Schmitz fort, welche das Amt seit Oktober 1996 für das Bistum wahrgenommen hat. In seiner Funktion als Datenschutzbeauftragter ist Zwingert direkt dem Generalvikar unterstellt.
Generalvikar Dietmar Giebelmann dankte Schmitz für die geleisteten Dienste. Er bezeichnete es als großen Vorteil, dass künftig ein Mitarbeiter aus dem Bischöflichen Ordinariat die Aufgabe des Datenschutzbeauftragten übernimmt. „Der Datenschutzbeauftragte ist eine wachende und kritische Instanz gegenüber dem Dienstgeber und kann uns wichtige Hinweise darauf geben, wo wir die Organisation unserer Verwaltung noch sicherer machen können.“
„Meine Hauptaufgabe wird sein, dafür zu sorgen, dass wir in dem immer schneller ablaufenden Prozess der Datenverarbeitung auch in Zukunft Datenschutz gewährleisten können“, sagte Zwingert über seine neue Aufgabe. Für ihn sei es eine große Hilfe, das Amt des Datenschutzbeauftragten aus einer „Innenperspektive“ wahrnehmen zu können. Dadurch sei er unmittelbarer mit den konkreten Problemstellungen in den einzelnen Abteilungen konfrontiert.
Das Bistum Mainz hat seit den 1980er Jahren einen Datenschutzbeauftragten auf Grundlage der „Anordnung über den kirchlichen Datenschutz“ (KDO) vom 7. Juli 1978. Aufgrund einschneidender Veränderungen des Bundesdatenschutzgesetztes wurde im Bereich der Katholischen Kirche in Deutschland inzwischen eine neue KDO zusammen mit Ausführungsbestimmungen erlassen und so die Voraussetzung für einen zeitgemäßen Datenschutz geschaffen.
Hinweis: Der Datenschutzbeauftragte Günter Zwingert ist telefonisch zu erreichen unter Tel.: 06131/253-142, E-Mail: guenter.zwingertbistum-mainz.de
tob (MBN)
Lauterbach. Rudolf Theuer ist am Samstag, 23. Oktober, von Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann während eines Gottesdienstes der Gemeinde St. Michael und St. Bonifatius in Lauterbach (Dekanat Alsfeld) die Martinus-Medaille verliehen worden. Theuer erhielt die höchste Auszeichnung des Bistums Mainz für sein ehrenamtliches Engagement bei den Bauvorhaben seiner Gemeinde. Der Generalvikar würdigte Theuer als loyalen und gradlinigen Mitarbeiter, dem es nicht um sich selbst gehe, sondern um das Beispiel Jesu in der Welt. „Herr Theuer hat seinen Glauben bekannt, weil der Glaube sein Leben ist“, sagte Giebelmann. Gerade in der Diaspora komme es auf jeden Einzelnen und sein persönliches Zeugnis an, unterstrich der Generalvikar.
Rudolf Theuer wurde am 1. Juni 1935 in Bärn (Sudetenland) geboren und lebt heute in Wartenberg-Angersbach. Von 1968 bis 1979 war er – bis zu dessen Auflösung – Vorsitzender des Filial-Pfarrgemeinderates Angersbach. Seit den 1960er-Jahren ist Rudolf Theuer an zahlreichen Bauvorhaben der Gemeinde ehrenamtlich beteiligt, größtenteils sogar als Bauleiter: So 1961-1962 beim Neubau der Filialkirche Angersbach (Mithilfe), 1971-1972 beim Neubau der Filialkirche Landenhausen (Bauleitung) oder 1974-1975 beim Neubau des Pfarrheims Angersbach (Bauleitung); dazu kommen die Mitarbeit und Bauleitung bei Innen- und Außenrenovierungen von Pfarrhäusern, Pfarrheimen und kirchlichen Gebäuden der Gemeinde. Zuletzt hat Rudolf Theuer von 2002-2004 die ehrenamtliche Bauleitung für den Neubau der katholischen Kindertagesstätte in Schlitz übernommen, wobei Rudolf Theuer sogar während eines mehrmonatigen Krankenhausaufenthaltes die Fäden in der Hand hielt. Im Jahr 2001 wurde Rudolf Theuer bereits mit der Medaille „Dank und Anerkennung“ durch die Diözese geehrt.
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Mainz/Leipzig. Zwei Bücher von Kardinal Karl Lehmann zur Advents- und Weihnachtszeit sind jetzt im Leipziger St. Benno-Verlag erschienen. Der Band „Mensch, Gott!“ versammelt Predigten, Radioansprachen und Zeitungsbeiträge des Mainzer Bischofs zur Advents- und Weihnachtszeit aus den Jahren 1985 bis 2003, die für die Veröffentlichung noch einmal überarbeitet wurden. Herausgegeben wurde das Buch von Michael Kinnen, dem persönlichen Referenten von Kardinal Lehmann. Gewidmet ist es dem Mainzer Weihbischof Dr. Werner Guballa zu dessen 60. Geburtstag am 30. Oktober 2004. Das zweite Buch, „Die Stille suchen“, ist ein kleiner Bild- und Meditationsband mit Gedanken des Kardinals zu Advent und Weihnachten, der entlang von zentralen Bibelstellen die Bedeutung des Festes entfaltet.
Im Eingangstext von „Mensch, Gott!“ wendet sich Lehmann gegen die Kommerzialisierung des Festes: „Weihnachten ist gewiss das am meisten missbrauchte, verweltlichte und entleerte christliche Fest. Weihnachten fällt für viele mit einem großem Jahrmarkt der Geschäftemacherei zusammen, wo eine konsumorientierte Welt den Höhepunkt des Jahres feiert.“ Dagegen gebe es sicher „keine einfachen Rezepte oder schlichte Allheilmittel. Aber wenigstens Einzelne und besonders Familien können schon gegen den Strom schwimmen. Die Kirche hilft uns dabei durch das Kirchenjahr und viele Bräuche. Zuerst sollte man im Advent das Warten lernen. Man nimmt sich die Vorfreude, von der manche sagen, sie sei die wahre Freude, wenn man schon zu Beginn des Advents oder gar noch früher das tut, was seinen Platz erst an Weihnachten hat.“ Allerdings seien die christlichen Feste auch „geduldig und widerstandsfest“. Wörtlich heißt es: „Sie lassen sich am Ende nicht so leicht aushöhlen. Ihr Geheimnis ist tief. Dies haben viele Jahrhunderte erwiesen.“
Durch die Menschwerdung Gottes sage Weihnachten viel über die Würde des Menschen aus, gibt Lehmann in dem Text „Was ist der Mensch...“ zu bedenken: „Jesus stellt das Kind in die Mitte, er selbst wird als Kind in unserer Mitte sichtbar. Damit wird die Würde eines jeden Menschen, auch wenn er klein ist, auch wenn er schwach ist, auch wenn er arm ist, auch wenn er behindert ist, deutlich. Gott zeichnet den Menschen aus, Gott schenkt ihm die Würde, darum können wir sie ihm auch nicht nehmen. Wir sind es nicht, weder der Staat noch sonst irgend jemand, der dem Menschen die Würde gibt.“
In seinem Vorwort zu „Mensch, Gott!“ schreibt Herausgeber Michael Kinnen: „Der Mainzer Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz spricht in seinem Buch in ausgewogener Klarheit von dem Fest, das viele Menschen anrührt: von der politischen, aber besonders auch von der theologischen, ethischen und gesellschaftlichen Bedeutung, von Fragen und Zweifeln, Suchen und Warten. Er geht dem Fest auf den Grund, bleibt nicht bei Oberflächlichkeit und Gefühlsduselei stehen, die zu oft mit dem Fest verbunden wird. Er gibt sich nicht mit einfachen Antworten zufrieden, sondern fragt weiter nach dem Sinn und Ursprung von Weihnachten mit all seinen Festen im Umkreis.“
Als Geschenkband konzipiert ist das kleine Buch „Die Stille suchen. Gedanken zu Advent und Weihnachten“. Der Mainzer Bischof geht darin auf elf zentrale Bibelstellen zur Advents- und Weihnachtszeit ein und legt sie in kurzen und prägnanten Betrachtungen aus. Während sich jeweils auf der linken Seite Bibeltext und Auslegung finden, lädt auf der rechten Seite ein ganzseitiges Farbfoto zur Betrachtung ein.
In seinem Vorwort schreibt Lehmann: „Weihnachten ist nicht eine Sache des wohlfeil-frommen Gefühls. Stimmung allein genügt noch nicht. Sie ist bald verflogen.“ Für die wirkliche Feier des Festes brauche es Besinnung. „Diese kehrt zunächst einmal zurück zur wirklichen Weihnacht. Alles geschieht in der Enge des irdischen Daseins in einem Stall, wo Mensch und Vieh zusammengepfercht sind. Nicht die Mächtigen interessieren sich für dieses Kind, sondern arme Leute sind die ersten, die es finden. Nichts Rührseliges und nichts Sentimentales. Alles ist sehr real.“ Die Weihnachtsgeschichte werde verfehlt, wenn man aus ihr nur die wunderbare Geburt Jesu allein, das Idyll mit den Hirten und die Engelsstimmen heraushöre, schreibt der Kardinal.
Und weiter heißt es: „Das Wunder von Weihnachten besteht darin, dass Gott in Jesus Christus ganz nahe zu uns und bis in die letzten Abgründe des Menschen gekommen ist. Darum kann er auch alle erreichen, die Lachenden wie die Verzweifelten, die Fröhlichen wie die Weinenden, die Hungrigen wie die Reichen, die Gesunden wie die Kranken. Darum hat an diesem Fest auch alles sein gutes Recht, was zu einem Zeichen der Güte und der Freundlichkeit unter den Menschen werden kann: gute Wünsche, frohe Feste, Freude am Lichterglanz, Geschenke als Symbole des Wohlwollens und der Liebe untereinander.“
Im abschließenden Text zu 1 Joh 1,5-7 schreibt der Kardinal: „Das Kind in der Krippe ist die Predigt an die Welt, dass wir sie mit Gewalt nicht verbessern, sondern dass nur Gerechtigkeit und Frieden sie durch unser Zeugnis, durch unsere Hände verwandeln können. Das Kind in der Krippe braucht uns deshalb als Boten seiner Liebe in alle Welt. Weihnachten lehrt uns, wie alles zu einem Zeichen der Hoffnung werden kann, und dass es keinen Platz in der Welt gibt, an dem nicht Gottes Heil aufleuchten kann: unterwegs, im Stall, in der Fremde, in der Krippe und schließlich auch am Kreuz. Dafür braucht uns Gott. Keiner kann Weihnachten für sich allein feiern. Wir sind Gerufene und Gesandte, Boten seiner Liebe in unserer Welt.“
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