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Mainz. „In Hinblick auf den pastoralen Strukturprozess sind sorgfältige Beratungen wichtig. Dazu brauchen wir Rückmeldungen aus Pfarreien, Dekanaten und Verbänden.“ Das sagte Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann bei der Herbstvollversammlung des Katholikenrats im Bistum Mainz am Samstag, 6. November, im Erbacher Hof. Der Katholikenrat ist das wichtigste Laiengremium des Bistums, er setzt sich zusammen aus Vertretern der Dekanate, Verbände und muttersprachlichen Gemeinden. Sprecherin des Katholikenrats ist Dr. Hildegard Dziuk, Darmstadt.
Giebelmann äußerte sich bei der Herbstvollversammlung zu den pastoralen Veränderungen, die in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren in den Gemeinden des Bistums Mainz geplant sind. Dabei seien zwei Prinzipien angedacht: Kleine Pfarreien sollen zu einer so genannten Pfarrgruppe zusammengeschlossen werden, der ein Pfarrer als Leiter vorsteht. Die Mitglieder des pastoralen Teams sollen entsprechend ihrer Kompetenzen für bestimmte Aufgaben in der Pfarrgruppe verantwortlich sein. „Es wird nicht mehr in jeder Pfarrei alles angeboten“, sagte der Generalvikar. Große Gemeinden sollen nicht zusammengeschlossen, sondern strukturell mit anderen Gemeinden zu einem Pfarrverbund verflochten werden. Ziel sei auch hier, die jeweiligen Kompetenzen bestmöglichst einzusetzen. Derzeit gehe man davon aus, dass im Jahr 2015 voraussichtlich 180 Priester jeweils eine Gemeinde oder Pfarrgruppe leiten.
Wichtig sei, dass mit dem Strukturprozess auch ein pastoraler Prozess verbunden werde, betonte der Generalvikar: „Wenn wir eine missionarische Kirche sein wollen, so müssen wir Sorge für diejenigen tragen, die die Frage nach Gott gar nicht mehr stellen.“ Es gebe eine hohe Zahl von Menschen, die sich der Kirche nur noch partiell zuwendeten – zur Taufe des Kindes, zur Hochzeit oder zur Beerdigung. „In diesen Bereich müssen wir stärker hineinkommen“, sagte der Generalvikar. Es gelte, die Suchenden und Fragenden wieder mehr anzusprechen.
Giebelmann wies außerdem auf die finanzielle Situation des Bistums hin. Die Diözese Mainz sei, wie die anderen deutschen Bistümer auch, vom Rückgang des Kirchensteueraufkommens betroffen. „Wir werden langfristig jedes Jahr fünf Millionen Euro einsparen müssen“, sagte der Generalvikar. Im Jahr 2006 werde es einen Stellenabbau geben, allerdings würden keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen. Der Abbau werde durch Pensionierungen und Altersteilzeit erfolgen.
Zum Stand der Vorbereitungen bezüglich des Weltjugendtages 2005 informierte Pfarrer Hubert Hilsbos die Mitglieder des Katholikenrates. Der Diözesanbeauftragte für den Weltjugendtag zog dabei eine positive Bilanz: 6.800 Gäste haben sich bereits aus den ausländischen Gemeinden angemeldet, die eine Partnerschaft mit einer Gemeinde aus dem Bistum Mainz pflegen, insgesamt will die Diözese 15.000 Gäste aus aller Welt begrüßen. Die meisten Rückmeldungen gebe es aus Frankreich und Italien, aber auch Anmeldungen aus Brasilien oder Kolumbien lägen bereits vor. Hauptanliegen sei dabei vor allem, dass ausländische und deutsche Jugendliche über ihren Glauben und über Gott sprechen. Auch seien viele junge Erwachsene daran interessiert, wie in Deutschland Ökumene gelebt werde.
Hilsbos betonte, dass der Weltjugendtag nicht nur eine Chance für die Jugendpastoral, sondern auch für die Gesamtpastoral sei. Die Erfahrungen in Toronto und Rom zeigten, dass der Weltjugendtag die Pastoral eines Landes verändern könne. „Vor allem die Freude am Glauben wurde verstärkt“, sagte Hilsbos. In diesem Zusammenhang wies er auch auf das Weltjugendtagskreuz hin, dass vom 21. Februar bis zum 7. März 2005 in der Diözese Mainz sein wird.
Nachdrücklich warb Pfarrer Hilsbos dafür, ausländische Jugendliche aufzunehmen. „Unsere Gäste haben keine hohen Ansprüche, ein Platz für Isomatte und Schlafsack sowie ein Früh-stück reichen“, betonte er. Wer Hilfe brauche, der könne sich an die Ansprechpartner in den Dekanaten wenden. Kritik übte Hilsbos an der Deutschen Bahn, die bisher nicht in der Lage gewesen sei, Sonderzüge für die Fahrt nach Köln zur Verfügung zu stellen. „Die Jugendlichen werden deshalb größtenteils mit Bussen nach Köln fahren“, sagte er.
Im Laufe der Sitzung wies Hildegard Pieroth, stellvertretende Sprecherin des Katholikenrats, auf eine geplante Begegnung mit dem Katholikenrat des Bistums Erfurt in Fulda hin. Ingeborg Fleig vom Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) stellte die Arbeit ihres Verbandes vor; Julia Wilke-Henrich vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) berichtete über den Erfolg der Aktion „72 Stunden“. Mit Hilfe der Aktion sei es auch gelungen, nicht-kirchliche Gruppen anzusprechen. Diese Kooperation wolle man in Zukunft weiterführen. Zum Abschluss der Herbstvollversammlung berieten die Mitglieder des Katholikenrates erstmals über ein Leitbild, das die Arbeit des Gremiums in den nächsten Jahren begleiten soll.
am (MBN)
Mainz. Seit September gibt es bereits die Rubbellose des Weltjugendtages zum Stückpreis von zwei Euro. Die Lose werden von katholischen Kirchengemeinden, Einrichtungen oder Verbänden verkauft, die sich als offizielle Vertriebsstellen an der Durchführung der Lotterie beteiligen. Ihr finanzieller Erlös kommt dem Weltjugendtag 2005 in Deutschland (11. bis 21. August 2005) zu Gute. Mit dem Verkauf werden die Finanzierung des Weltjugendtages in Köln sowie die „Tage der Begegnung“ in den deutschen Diözesen unterstützt. Bis auf Sachsen-Anhalt beteiligen sich alle Bundesländer an dieser Lotterie, deren Spielzeit bis zum 31. Mai 2005 dauert.
Die Lotterie bietet zahlreiche Gewinnchancen, hat aber gleichzeitig den Charakter einer Spende. Die Lose zeigen neben dem Weltjugendtagslogo den Schriftzug „Gewinnen mit dem Weltjugendtag!“ sowie eine Auflistung der möglichen Gewinne jeder Los-Serie. Mindestens jedes fünfte Los gewinnt. Ausgelobt sind Geldgewinne von zwei bis maximal 20.000 Euro, ein Cabrio, Rom-Reisen und Mobiltelefone.
Hinweis: Ansprechpartner im Bistum Mainz ist Wolfgang Knauer, BDKJ/BJA-Geschäftsführer, Tel.: 06131/253-622, E-Mail: wolfgang.knauerbistum-mainz.de
OS (MBN)
Mainz. Die Telefonseelsorge Mainz-Wiesbaden hat für die nächste Ausbildung zur ehrenamtlichen Mitarbeiterin bzw. zum ehrenamtlichen Mitarbeiter ihre Bewerberliste eröffnet. In der Telefonseelsorge arbeiten ausschließlich Menschen, die an dieser Ausbildung teilgenommen haben. Die Ausbildung dauert ein Jahr und entspricht den Rahmenbedingungen der Telefonseelsorge in Deutschland und wird in allen 105 deutschen Telefonseelsorge-Stellen anerkannt. In Mainz und Wiesbaden arbeiten 90 Frauen und Männer in der Telefonseelsorge, bundesweit sind es 7.000.
Hinweis: Weitere Informationen bei der Telefonseelsorge Mainz-Wiesbaden e.V., Schusterstraße 54, 55116 Mainz, Tel.: 06131/220511, Fax: 06131/232673, Internet http://www.telefonseelsorge-mz-wi.de
am (MBN)
Bonn. Auch in diesem Jahr bieten die Evangelische und die Katholische Kirche wieder gemeinsam die Internetseite www.weihnachtsgottesdienste.de an. Pfarrgemeinden können dort ab sofort ihre Gottesdienste zur Weihnachtszeit über ein Formular in die Übersicht eintragen. Die Anmeldung ist nur online möglich. Über die Internetseite können Interessierte ab dem 15. Dezember bundesweit Gottesdienste zur Weihnachtszeit nach Termin und Ort suchen.
Hinweis: Für Rückfragen von Pfarrgemeinden ist beim Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn Karsten Henning Ansprechpartner: Tel.: 0228/103-327, Fax: 0228/103-5327, E-Mail: k.henningdbk.de
tob (MBN)
Mainz. „In diesem Buch geht es nicht um Fakten des Holocaust in der Ukraine, sondern darum, den von den Verbrechen betroffenen Menschen endlich eine Stimme zu geben.“ Das sagte Herausgeber Werner Müller am Freitag, 5. November, bei der Vorstellung des Buches „Nur wir haben überlebt“ im Café Taktlos in Mainz. Das Buch enthält 86 Zeitzeugenberichte über den Holocaust in der Ukraine. Der Band entstand mit Unterstützung durch den Versöhnungsfonds der Katholischen Kirche. Veranstaltet wurde der Abend gemeinsam von der Literaturwerkstatt des „Café Taktlos“, der Landeszentrale für Politische Bildung, der Katholischen Jugendzentrale Mainz, dem Bund der Katholischen Deutschen Jugend in der Diözese Mainz und dem Bistum Mainz.
„Es ist unmöglich, das Buch auf einmal zu lesen. Man ist oft versucht, sich abzuwenden, angesichts des geschilderten Leidens“, sagte Dr. Boris Zabarko, Herausgeber der ukrainischen Ausgabe. Für ihn persönlich sei die Präsentation des Buches in Deutschland „ein sehr bewegender Moment in meinen Leben“, sagte der Historiker, der selbst Überlebender des Ghettos von Schargorod ist. Wörtlich sagte er: „Niemand hat das Recht, den Holocaust aus dem Gedächtnis der Welt zu tilgen. Das Leiden und die Trauer, die Inhalt dieses Buches sind, sind Teil unserer gemeinsamen Geschichte.“ Im Jahr 1999 ist das Buch bereits in er Ukraine erschienen. Eine englische Übersetzung soll bald in London veröffentlicht werden. Derzeit arbeitet Zabarko an einem zweiten Band des Buches, für den er bereits Erfahrungsberichte von 120 Zeitzeugen gesammelt hat.
„Dieses Buch in deutscher Übersetzung herauszugeben, ist mir und meiner Frau ein großes Anliegen gewesen, vor allem, weil wir selbst die Erfahrung gemacht haben, wie wenig wir über den Völkermord in der Ukraine wissen“, sagte Werner Müller, der das Buch zusammen mit seiner Frau Margret Müller in deutscher Übersetzung herausgegeben hat. „Wir sind uns hier in Deutschland nicht bewusst, dass dort 1,5 Millionen Menschen an über 600 Orten umgebracht worden sind. Dieses Wissen ist die Voraussetzung für Verständigung, und Verständigung ist die Brücke in die Zukunft“, sagte Werner Müller.
Professor Wolfram Wette, Freiburg, gibt in seinem einführenden Kapitel „Judenmorde in der Ukraine“ eine historische Einordnung der Augenzeugenberichte. Er weist darauf hin, dass solche Berichte aus der Ukraine bisher „Seltenheitswert“ besäßen, da es bislang nur die Holocaust-Erinnerungen von Barbara Baratz aus der Ukraine gebe. Ein Grund dafür, dass über den Holocaust in der Ukraine bisher nur so wenig bekannt ist, sei die Politik der Sowjetunion: „Der Holocaust wurde in der sowjetischen Geschichtsschreibung nicht als eigenständiges Thema behandelt. Auch die ukrainischen Historiker durften es weder mittels Archivstudien noch mittels der Befragung überlebender Augenzeugen bearbeiten.“
Der deutsche Botschafter in der Ukraine dankt Zabarko in einem Geleitwort des Buches: „Seinem unermüdlichen Einsatz haben wir es zu verdanken, dass sich die in diesem Band versammelten Augenzeugen des Holocaust nach sechs Jahrzehnten erstmals im deutschsprachigen Raum zu Wort melden können. Das Buch ist ein Denkmal für die Toten, eine Würdigung der Geretteten und ihrer Retter, aber vor allem auch eine Mahnung an uns Lebende, die nichts von ihrer Aktualität eingebüßt hat.“
Hinweis: Boris Zabarko (Hrsg.), „Nur wir haben überlebt. Holocaust in der Ukraine - Zeugnisse und Dokumente“. Deutsche Bearbeitung von Margret und Werner Müller. Dittrich-Verlag, Köln, 540 Seiten, 24,80 Euro, ISBN 3-937717-10-2.
tob (MBN)
Mainz. Zum zweiten Diözesankirchenmusiktag im Bistum Mainz am Samstag, 13. November, werden nach Angaben des Instituts für Kirchenmusik des Bistums Mainz (IfK) rund 1.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. „Es soll ein Fest der Kirchenmusik werden“, sagte Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Drescher, „bei dem sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Anregungen und Tipps für ihre Arbeit holen können.“ Höhepunkt wird nach den Workshops am Vormittag und Konzerten am Nachmittag der Abschlussgottesdienst mit Kardinal Karl Lehmann im Mainzer Dom um 17.30 Uhr sein. Veranstalter des Diözesankirchenmusiktages ist die Bischöfliche Kommission für „Musik im Gottesdienst“, eine Unterkommission der Liturgischen Kommission. Der erste Kirchenmusiktag fand im Jahr 1997 statt.
Für Kirchenmusikdirektor Thomas Drescher ist eine der wichtigsten Aufgaben der Zukunft, freie Ensembles stärker an Kirchengemeinden zu binden. Seiner Einschätzung nach entstehen immer mehr Ensembles und Musikgruppen, die meist von sehr hoher musikalischer Qualität seien. Meist hätten diese Gruppen eine sehr lockere Bindung an die Gemeinden – ganz anders als ein Kirchenchor. Hier gelte es, neue Ideen und Modelle zu entwickeln, wie beide – Kirchenchor und freies Ensemble – in die musikalische Gestaltung von Gottesdiensten einbezogen werden könnten. Entscheidend sei aber vor allem, dass Kirchenmusik von einer Gemeinde akzeptiert und gewollt ist, dass die Zusammenarbeit zwischen Musikern und Hauptamtlichen funktioniert. Das ist auch ein Grund, weshalb alle diejenigen, die einen Gottesdienst leiten, in Zukunft eine liturgie-musikalische Ausbildung bekommen sollen. Dazu wird neben Sprecherziehung und Stimmbildung beispielsweise ein genaues Studium des „Gotteslobs“ gehören.
Beim Diözesankirchenmusiktag ist folgender Programmablauf vorgesehen: Am Freitag, 12. November, wird um 16.00 Uhr in der Pfarrgemeinde St. Quintin, Mainz, eine Glockenausstellung eröffnet. Gezeigt werden Exponate aus der Diözese Mainz sowie einiger Glockengießereien.
Der Diözesankirchenmusiktag beginnt am Samstag, 13. November, mit einem Morgenlob im Dom, dem Domdekan Prälat Heinz Heckwolf vorstehen wird. Dem Morgenlob schließen sich ab 10.30 Uhr zwölf verschiedene Foren und Workshops an. Thematisch reichen sie von einer Podiumsdiskussion zu Kirchenmusik im Gottesdienst über ein Praxisseminar Gregorianischer Choral oder Workshops für Organisten bis zu einem Angebot, das sich mit Neuer Geistlicher Musik beschäftigt. Auch für Kinder gibt es eine Veranstaltung: das musikalische Märchen „Peter und der Wolf“ zum Mitmachen und Zuhören; sie wird entgegen der Ankündigung von Stefanie Dornbach, Rüdesheim, Wolfgang Portugall, Kirchheimbolanden, und Regionalkantor Heinz Lamby, Mainz, geleitet. Ausfallen wird aufgrund geringer Teilnehmerzahl das Seminar „Heiligs Blechle!“.
Nach der Mittagspause besteht die Möglichkeit, ab 14.00 Uhr an einem Glockenspaziergang teilzunehmen, der von der Peterskirche durch die Innenstadt zum Dom führen wird. Dabei werden einige charakteristische Geläute und Einzelglocken vorgestellt.
Schließlich beginnen um 15.00 Uhr „Kleine Geistliche Konzerte“ in den Mainzer Innenstadtgemeinden. Die Konzerte, die bis 15.45 Uhr dauern werden, stehen allen Interessierten offen:
Um 16.15 Uhr beginnt die Probe für den Schlussgottesdienst im Dom mit Kardinal Karl Lehmann, der um 17.30 Uhr beginnen wird. Aus Anlass des Diözesankirchenmusiktages findet schließlich um 20.00 Uhr im Dom eine Aufführung des Requiems von Andrew Lloyd Webber statt. Mainzer Domchor und Domorchester musizieren unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft.
Hinweis: Weitere Informationen beim Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz, Adolf-Kolping-Straße 10, 55116 Mainz, Tel.: 06131/234032, Fax: 06131/256352, E-Mail: kirchenmusikbistum-mainz.de, Internet: http://www.bistummainz.de/bm/opencms/sites/einrichtungen/kirchenmusik
am (MBN)
Bei der Verkündigung des christlichen Glaubens spielt Musik eine wichtige Rolle, ist sie doch fester liturgischer Bestandteil von Gottesdiensten, Stundengebeten oder Prozessionen. Dabei ist schwierig zu definieren, was letztlich die Kirchenmusik an sich ist. Denn unter diesen Begriff fallen eine Vielzahl unterschiedlicher Gattungen und Formen. Da sind der Gregorianische Choral, einstimmige Kirchenlieder oder mehrstimmige Chorstücke. Da sind unter anderem der gesungene Psalm, der Wechselgesang zwischen Gemeinde und Kantor, da ist die Orchestermesse, das Oratorium oder die Passion. Da ist natürlich die Orgel, die den Gemeindegesang begleitet, Gottesdienste eröffnet und beendet, aber auch in Konzerten zu hören ist. Nicht zu vergessen sind das Neue Geistliche Lied, Gospel, Rock-, Pop- und sogar Techno-Musik, die ebenfalls Eingang in die Liturgie gefunden haben. Letztlich gilt aber für alle Formen das, was die Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils „Sacrosanctum Concilium“ vom 4. Dezember 1963 über die Kirchenmusik sagt: „So wird denn die Kirchenmusik um so heiliger sein, je enger sie mit der liturgischen Handlung verbunden ist, sei es, dass sie das Gebet inniger zum Ausdruck bringt oder die Einmütigkeit fördert, sei es, dass sie die heiligen Riten mit größerer Feierlichkeit umgibt. Dabei billigt die Kirche alle Formen wahrer Kunst, welche die erforderlichen Eigenschaften besitzen, und lässt sie zur Liturgie zu.“
Im Bistum Mainz kümmern sich rund 1.280 Musikerinnen und Musiker um die Kirchenmusik, die meisten üben ihren Dienst als Organist, Chorleiter oder Kantor nebenamtlich aus. Insgesamt engagieren sich im Bistum Mainz rund 8.725 Sängerinnen und Sänger in Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchören, dazu kommen Instrumentalgruppen, Bands und Orchester. Darüber hinaus gibt es in der Diözese über 400 Orgeln und 1.500 Glocken.
Für die Kirchenmusik, die Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker sowie für die Orgeln und Glocken ist das Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz (IfK) und seine Abteilung „Orgeln und Glocken“ verantwortlich. Leiter ist Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Drescher, der das Amt seit 1995 innehat. Nicht verantwortlich ist das IfK für die eigenständige Musik an der Domkirche sowie für die Bläserchöre, die als Verband organisiert sind. Schwerpunkt der Institutsarbeit ist die kirchenmusikalische Ausbildung, die vom IfK organisiert, koordiniert und geleitet wird. Außerdem bietet das Institut für die im Dienst befindlichen Kirchenmusiker regelmäßig Fortbildungen auf diözesaner und regionaler Ebene an. Das IfK verfügt über eine Mediothek mit Büchern, Noten und CDs, die insbesondere den im Bistum Mainz tätigen Kirchenmusikern, Dozenten und Schülern zur Verfügung steht.
Wer an Kirchenmusik interessiert ist und sich vorstellen kann, Orgel zu spielen und/oder einen Chor zu leiten, der sollte einen so genannten D- oder C-Kurs belegen. Der D-Kurs ist für diejenigen gedacht, die sich für eine grundlegende Anleitung zum Orgelspiel interessieren. Während des zweijährigen Kurses werden Liedbegleitung, Choralvorspiele und einfache Orgelliteratur erlernt. Die zwei- bis dreijährige Schulung zum C-Kirchenmusiker beinhaltet dagegen eine breit angelegte kirchenmusikalische Ausbildung in den Fächern Orgelspiel, Chorleitung, Liturgik, liturgisches Singen, Tonsatz, Gehörbildung, Musikgeschichte und Orgelkunde. Die Ausbildung qualifiziert zum nebenberuflichen, eigenverantwortlichen Dienst als Organist oder Chorleiter in einer katholischen Pfarrgemeinde – und das bundesweit. Für die Ausbildung ist das IfK verantwortlich, den Unterricht erteilen Regionalkantoren. Pro Jahr lassen sich zwischen 15 und 25 Frauen und Männer zu C-Kirchenmusikern ausbilden. Für die Kurse ist jeweils ein Aufnahmetest verbindlich. Die Regionalkantoren (derzeit arbeiten im Bistum neun Kantorinnen und Kantoren) haben Kirchenmusik studiert und sind als hauptamtliche Organisten und Chorleiter in einer Gemeinde tätig. Sie betreuen in ihrer Region (meist sind es zwei Dekanate) die neben- und ehrenamtlichen Kirchenmusiker.
Hinweis: Die Adressen der Regionalkantoren und weitere Informationen zur Ausbildung sowie zur Kirchenmusik im Bistum Mainz finden sich unter folgender Internetadresse:
http://www.bistummainz.de/bm/opencms/sites/einrichtungen/kirchenmusik
am (MBN)
Mainz. Am Donnerstag, 18. November, findet um 18.00 Uhr in der Gotthard-Kapelle des Domes ein ökumenisches Requiem statt, zu dem die Mainzer Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe („Wendepunkt“, Heinrich-Egli-Haus, Pfarrer-Landvogt-Hilfe und das Thaddäusheim) einladen. Mit dem Gottesdienst wird der wohnungslosen Frauen und Männer gedacht, die in diesem Jahr verstorben sind. Der Gottesdienst, der von den Dekanen Heinz Schmitz (katholisch) und Jens Böhm (evangelisch) geleitet wird, wendet sich an alle Menschen in Mainz, die der Verstorbenen gedenken wollen.
am (MBN)
Mainz. Am Freitag, 19. November, werden dreißig „Grüne Damen und Herren“ um 15.30 Uhr in der Kapelle des St. Hildegardis-Krankenhauses mit einem ökumenischen Gottesdienst in ihren Dienst entsandt. Die „Grünen Damen und Herren“ leisten im Rahmen der Katholischen Krankenhaushilfe zukünftig ehrenamtlichen Besuchsdienst im St. Hildegardis-Krankenhaus, eine der Betriebsstätten des Katholischen Klinikums Mainz. Im Mai diesen Jahres hatte die Vorbereitung auf den Dienst mit einem Einführungstag begonnen, dem sich ein Kurs über fünf Abende und ein Klausurtag anschlossen. Die Einführungskurse fanden in Trägerschaft des Caritasverbandes für die Diözese Mainz e.V. statt.
Der Name „Grüne Damen und Herren“ leitet sich von den grünfarbenen Kitteln her, die die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer tragen. 1969 hatte Brigitte Schröder, die Frau des damaligen Verteidigungsministers, diesen Freiwilligendienst nach US-amerikanischem Vorbild in Deutschland eingeführt.
am (MBN)
Mainz. „Gnade – Freiheit – Rechtfertigung. Der heilige Augustinus und seine Wirkungsgeschichte“ ist das Thema einer Akademietagung von Freitag, 26. November, bis Samstag, 27. November, im Erbacher Hof. Die Tagung, die anlässlich des 1650. Geburtstages des heiligen Augustinus (354-430 n. Chr.) stattfindet, wird von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz in Kooperation mit der Akademie des Bistums Mainz veranstaltet. Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz ist Trägerin des Augustinus-Lexikons Würzburg. Insbesondere will das Kolloquium das Thema „Freiheit und Gnade“ in den Blick nehmen, ein Motiv, das den heiligen Augustinus bis zum Ende seines Lebens begleitet hat. Auch Kardinal Karl Lehmann wird während der Tagung zu diesem Thema sprechen: Sein Referat am Freitag, 26. November, um 19.30 Uhr, ist mit „Augustinus als ,Lehrer der Gnade‘. Ein Blick auf Wirkung und Rezeption in der Gegenwart“ überschrieben.
Hinweis: Weitere Informationen beim Erbacher Hof, Akademie des Bistums Mainz, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Postfach 1808, 55008 Mainz, Tel.: 06131/257-0, Fax: 06131/257-525, E-Mail: ebh.akademiebistum-mainz.de
am (MBN)
Bonn. Zum gemeinsamen Engagement gegen Gewalt, Terror und Intoleranz hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, in seiner am Montag, 8. November, veröffentlichten Grußbotschaft an die muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zum Fest des Fastenbrechens aufgerufen. Im Folgenden dokumentieren wir die Grußbotschaft im Wortlaut:
„Ramadan Kerim!
Sehr geehrte Schwestern und Brüder,
aus Anlass des Fastenmonats Ramadan im islamischen Jahr 1425 und zum nahe bevorstehenden Fest des Fastenbrechens wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen alles Gute. Im Namen der Deutschen Bischofskonferenz und besonders auch persönlich sende ich Ihnen herzliche Segenswünsche.
Sie haben sich in der bald zu Ende gehenden Fastenzeit ganz besonders dem Gebot des Fastens, des Gebetes und der göttlichen Botschaft gewidmet. Die Katholische Kirche stimmt mit Ihnen darin überein, dass die gläubige Besinnung auf Gott für alle Menschen notwendig ist. Wir nähern uns im christlichen Kirchenjahr der Adventszeit, in der wir Christen uns in besonderer Weise dem Gebet widmen und uns auf das Fest der Geburt unseres Herrn vorbereiten. Wünschen wir uns, dass es Muslimen und Christen gelingen möge, die Liebe Gottes zu den Menschen zu erkennen und daraus die Hoffnung und Kraft für ein friedliches Zusammenleben zu ziehen.
Unsere große Sorge gilt zurzeit den Menschen im Irak. Immer häufiger werden sie Opfer von Bomben, Terroranschlägen und anderen Gewalttaten. Muslime wie Christen sind wachsenden Gefahren ausgesetzt und leiden unter Einschüchterungen und Drohungen. Viele Menschen, darunter jüngst vor allem Christen, sehen keine andere Möglichkeit mehr, als ihr Land zu verlassen. Sie werden heimatlos und entwurzelt. Familien werden zerrissen. Oftmals werden Gewalttaten im Namen Gottes ausgeführt. Wir können nicht deutlich genug betonen, dass kein Mensch das Recht hat, im Namen Gottes oder einer Religion zu töten. Gott hat diese Welt für alle Menschen geschaffen. Vor ihm sind alle Menschen gleich.
Ich bin außerordentlich froh, dass sich das Zusammenleben von Christen und Muslimen in unserem Lande friedlich gestaltet und zu gegenseitiger Bereicherung führt. Die Deutsche Bischofskonferenz ist fest entschlossen, den Dialog mit Muslimen und mit dem Islam zu vertiefen und auszubauen. Lassen Sie uns weiter den Weg gegenseitiger Verständigung gehen und gemeinsam gegen Gewalt, Terror und Intoleranz das Wort ergreifen. In diesem Sinne übermittele ich Ihnen zum Fest des Fastenbrechens meine besten Segenswünsche und erbitte für uns alle den Frieden Gottes in unserer Welt.
Ihr Karl Kardinal Lehmann, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz“
SDBK (MBN)
Bonn. Kardinal Karl Lehmann, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), und Professor Hans Joachim Meyer, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), haben am Freitag, 5. November, eine gemeinsame Erklärung zur Diskussion um die Abschaffung des Nationalfeiertages am 3. Oktober veröffentlicht. Wir dokumentieren den Text im Wortlaut:
Feiertagsdiskussion birgt Gefahr, Gesellschaft zu spalten
Die durch den Vorschlag des Bundesfinanzministers ausgelöste Debatte um die Abschaffung des Nationalfeiertages führt in eine völlig abwegige Diskussion, wie die neusten Vorschläge im Blick auf den Pfingstmontag zeigen. Sie birgt die Gefahr in sich, die Gesellschaft zu spalten. Deutschland steht zur Zeit vor der Aufgabe, die anstehenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen gemeinschaftlich zu bewältigen. Es ist deshalb in dieser Situation ein völlig falscher Weg, Gemeinschaft fördernde Elemente, wie zum Beispiel unsere Feiertage - ob religiöser oder staatlicher Prägung - zur Disposition zu stellen.
Bereits die Abschaffung des Buß- und Bettags hat gezeigt, dass die erhofften positiven Folgen für die Wirtschaft ausgeblieben sind. Es ist kein direkter wirtschaftlicher Zusammenhang zwischen der Zahl der Feiertage und der Wirtschaftsleistung nachweisbar.
Über Feiertage darf nicht nach Kassenlage und Konjunktur verfügt werden. Wer dies tut, leistet ohne Not einer weiteren Ökonomisierung des gesamten gesellschaftlichen Lebens Vorschub.
Bonn, den 5.11.2004
Karl Kardinal Lehmann, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz
Prof. Hans Joachim Meyer, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
SDBK (MBN)