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Vatikan/Regensburg/Mainz. Papst Johannes Paul II. hat Prälat Professor Dr. Gerhard Ludwig Müller (54) zum neuen Bischof von Regensburg ernannt. Dies wurde am Dienstag, 1. Oktober, um 12.00 Uhr zeitgleich im Vatikan und vom Bistum Regensburg bekannt gegeben. Der gebürtige Mainzer ist seit 1986 Inhaber des Lehrstuhls für Dogmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er ist der 77. Bischof von Regensburg und folgt Bischof em. Manfred Müller nach, dessen Rücktrittsgesuch anlässlich seines 75. Geburtstags Papst Johannes Paul II. am 15. Januar diesen Jahres angenommen hatte. Seither leitete der Regensburger Weihbischof Vinzenz Guggenberger als Diözesanadministrator das Bistum. Die Weihe und Amtseinführung des neuen Regensburger Bischofs durch den Metropoliten der Kirchenprovinz München und Freising, Erzbischof Friedrich Kardinal Wetter, im Regensburger Dom ist für den Christkönigssonntag, 24. November, um 11.00 Uhr geplant.
Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, gratulierte dem ernannten Bischof vom Regensburg am Ernennungstag in einem persönlichen Brief „von ganzem Herzen im Namen des ganzen Bistums". Wörtlich schreibt Lehmann an Professor Müller: „Auch wenn ich nicht weiß, wie dein Platz in der Theologie und speziell unter den Dogmatikern ersetzt werden soll, möchte ich dir zu dieser Auszeichnung und Anerkennung durch den Heiligen Vater sehr herzlich gratulieren. Vor allem wünsche ich dir heute schon Gottes reichen Segen, damit du mit der Hilfe des Gottesgeistes dieses große Bistum mit den vielen Aufgaben wirksam und fruchtbar leitest. Du kommst in ein Bistum, das wie kaum eine andere Diözese – wahrscheinlich nur mit Passau vergleichbar – eine hohe katholische Bevölkerungsmehrheit hat und in dem deswegen noch viel geistliche Kraft steckt. Du kannst vieles erwecken und stärken, nicht zuletzt auch durch ein gutes, theologisch gestütztes Wort der Ermutigung." Weiter verweist Kardinal Lehmann in seinem Schreiben darauf, dass die Bistümer Mainz und Regensburg durch das Wirken des heiligen Bonifatius eng miteinander verbunden sind.
Der ernannte Bischof von Regensburg wurde am 31. Dezember 1947 in Mainz-Finthen geboren. Bis zum Abitur am Willigis-Gymnasium in Mainz war er viele Jahre in der Jugendarbeit seiner Heimatpfarrei St. Martin, Mainz-Finthen tätig. Danach studierte er Philosophie und Theologie in Mainz, München und Freiburg im Breisgau, war Assistent an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Mainz und wurde 1978 in Mainz von Kardinal Hermann Volk zum Priester geweiht. Nach der Priesterweihe war Dr. Müller als Kaplan in drei Pfarreien als Seelsorger aktiv. Er war zunächst ein Jahr Kaplan in Klein-Krotzenburg, dann von 1979 bis 1980 in der Gemeinde St. Michael in Bürstadt. Seine letzte Kaplansstelle war von 1980 ein Jahr in St. Josef in Offenbach. Danach war er noch kurze Zeit Religionslehrer an den Gymnasien in Büdingen und Nidda und Seelsorgeaushilfe in Büdingen und im Dekanat Wetterau-Ost. 1982 wurde Gerhard Müller zum Studium beurlaubt. Im Jahr 1985 folgte die Habilitation bei Professor Karl Lehmann in Freiburg. Seit 1986 ist er Ordinarius der Dogmatik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Auch als Professor arbeitet er in der Seelsorge der Pfarrei Leiden Christi in München-Menzing mit. Am 25. August 2001 wurde Professor Müller zum Päpstlichen Ehrenprälaten ernannt.
Die akademische Laufbahn von Gerhard Ludwig Müller ist eng mit dem heutigen Kardinal und früheren Professor Karl Lehmann verbunden, bei dem er 1977 mit einer Arbeit über den evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer zum Doktor der Theologie promoviert worden ist („Bonhoeffers Theologie der Sakramente", Frankfurt am Main 1979). Auch die Habilitation im Fach Dogmatik und ökumenische Theologie über die „Gemeinschaft und Verehrung der Heiligen. Geschichtlich-systematische Grundlegung der Hagiologie" (Freiburg u.a. 1986) im Jahr 1985 wurde von Kardinal Lehmann betreut. Mit 38 Jahren war Gerhard Ludwig Müller bei seiner Berufung auf den Lehrstuhl für katholische Dogmatik einer der jüngsten Professoren der Münchner Hochschule. Mittlerweile liegen von ihm über 100 wissenschaftliche Publikationen vor.
Als Forschungsschwerpunkte nennt er auf seiner Internetseite: Ökumene, Neuzeit und Offenbarungsverständnis, theologische Hermeneutik, Priestertum und Diakonat. Eine von Professor Müller erarbeitete 900seitige katholische Dogmatik („Katholische Dogmatik. Für Studium und Praxis der Theologie"), die im Herder Verlag 2001 in vierter Auflage erschienen ist, wurde bereits ins Spanische und Italienische übersetzt.
Über die Lehr- und Forschungstätigkeit an der Münchner Universität hinaus ist Professor Müller seit 1990 Mitglied der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz und gehört seit 1998 zu der etwa 30-köpfigen „Internationalen Theologischen Kommission" des Vatikans, die derzeit auch in Rom tagt und unter anderem eine Vorlage über den Diakonat erarbeitet. Sowohl bei der vatikanischen Europasynode im Jahr 1999 als auch bei der Weltbischofssynode im Jahr 2001 wurde Professor Müller als theologischer Berater (Peritus) berufen. Gastprofessuren verbinden ihn unter anderem mit Universitäten in Cusco (Peru), Rom, Philadelphia (USA), Kerala (Indien), Madrid und Sao Paulo (Brasilien).
Mit mehr als 14.600 Quadratkilometern ist das Bistum Regensburg der Fläche nach die größte bayerische Diözese. 85 Prozent der dortigen Bevölkerung sind katholisch. Das entspricht rund 1,3 Millionen Kirchenmitgliedern in 770 Pfarreien und Seelsorgestellen. Im Bistum Regensburg gibt es rund 200 Niederlassungen von Frauen- und Männerorden. Offiziell errichtet wurde die Diözese im Jahr 739 von Bonifatius, dem „Apostel der Deutschen".
tob (MBN)
Mainz. Die so genannte Berufungspastoral kann nur erneuert werden, „wenn wir die Berufung eines jeden Christen in Zukunft sehr viel ernster nehmen". Diese Grundthese vertrat der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, in seinem Referat auf der Diözesanversammlung des Bistums Mainz am Samstag, 28. September. Erst aus der Vertiefung der Berufung aller Christen könne eine fruchtbare Berufung für das Priesteramt oder den Ordensstand erwachsen. Die Diözesanversammlung tagte von Freitag, 27. September, bis Samstag, 28. September, im Erbacher Hof in Mainz. Die Versammlung war unter dem Leitgedanken „Dem eigenen Ruf auf die Spur kommen" zusammengekommen. Ein zweiter thematischer Schwerpunkt war die diesjährige MISSIO-Aktion.
Kardinal Lehmann sagte: „Es ist mein Ziel, die Würde der christlichen Berufung an die erste Stelle zu setzen und dann erst dem eigenen Ruf auf die Spur zu kommen und ihm in die Tiefe zu folgen. Wer diese grundsätzliche Berufung erkennt, entdeckt vielleicht, dass er für einen besonderen Dienst berufen ist." Er bezeichnete es als „falschen Weg", die spezifische Berufung in einem kirchlichen Amt zu übersteigern und erst darin die Erfüllung der christlichen Berufung zu sehen. Der erste Ruf Gottes an den Menschen erfolge mit seiner Erschaffung. Gott rufe jeden Menschen bei seinem Namen, auch ungeborene Kinder. Kardinal Lehmann sagte: „Gott gibt jedem Menschen von Anbeginn an sein Ja, unabhängig davon, welche Rechte wir Menschen ihm zubilligen." Dieser erste Ruf an den Menschen mache ihn grundsätzlich ansprechbar für Gott. Auch wenn Gottes Ruf zeitweise verschüttet und verdeckt sei, bleibe eine Hinwendung zu Gott doch stets möglich. Lehmann sprach sich dafür aus, eine solche unerwartete Umkehr in der Berufungspastoral in Zukunft stärker ins Auge zu fassen.
Als grundlegendes Element einer Berufung nannte er den Ruf Gottes an den Menschen. Deutlich sprach sich Kardinal Lehmann für das Recht aus, in einer solchen Situation vor Gott auch die eigenen Bedenken und Schwächen vorzutragen. Berufungsgeschichten seien immer als „Geschichten des Ringens" gekennzeichnet. Dieser Ruf Gottes sei in keinem Fall „eine Sache des eigenen Wollens" oder besonderer Qualitäten. Berufung geschehe vollkommen ungeschuldet. Kardinal Lehmann erinnerte dabei an das Jesus-Wort: „Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder." Unabdingbar für eine Berufung zum Jünger seien zwei Elemente: zum einen müsse der Mensch ganz bei Jesus sein und zum anderen zeige sich die Berufung des Einzelnen in seiner Sendung. „Jede Berufung, die nicht Zeugnis ablegt vor der Welt, wird verkümmern", mahnte Kardinal Lehmann.
In der biblischen Tradition habe schon immer eine besondere Nähe von Berufen und Erwählen bestanden. Wenn ein Mensch von Gott für ein besonderes Amt auserwählt werde, scheine dies zunächst nicht in die Vorstellung von der Gleichheit aller Menschen hineinzupassen, sagte Kardinal Lehmann. Eine solche Erwählung habe jedoch niemals einen Superioritätsanspruch eines Menschen zur Folge, sondern sei ein „freier Akt der besonderen Liebe und Zuwendung Gottes".
Generalvikar Dr. Werner Guballa hatte die Diözesanversammlung am Freitag, 27. September, eröffnet. Wilhelm Schulze, geschäftsführender Vorsitzender der Diözesanversammlung, wies in seiner Begrüßung auf den weiten Berufungsbegriff hin, der auf der Tagung thematisiert werden sollte. Der Blick solle nicht allein auf Priester, Diakone und Ordensberufe beschränkt bleiben, sondern auch die christliche Berufung in Ehe, Familie und Beruf miteinbeziehen. In fünf Statements von Frauen und Männern aus dem Bistum wurde die riesige Spannweite von Berufung deutlich. Die zum Teil sehr offenen und persönlich gehaltenen Erklärungen zur eigenen Berufungsgeschichte wurden vorgetragen von: Monsignore Hermann-Josef Herd, Heppenheim, Dekan im Dekanat Bergstraße-Mitte als Vertreter der Berufsgruppe Pfarrer, dem Ehepaar Erika und Dieter Singer, Groß-Winternheim zur Berufung in Ehe und Ehrenamt, Schwester Theresia Hüther OSCCap, Äbtissin der Mainzer Klarissen-Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung, für die kontemplativen Orden, Diakon Ernst Braunbeck, Bodenheim, als Vertreter der Berufsgruppe Diakon mit Zivilberuf und der Gemeindereferentin Juliane Reus, Karben. Die Moderation dieses Tagungsteiles hatte Pfarrer Dr. Alexander Nawar, Hanau-Steinheim, übernommen.
Ruth Sondermann, Vorsitzende des Sachausschusses Mission der Diözesanversammlung hatte zu Beginn die Missio-Kampagne im Monat der Weltmission vorgestellt. Unter der Überschrift „Gebt uns Hoffnung" setzt sich die katholische Kirche für die von HIV/Aids betroffenen Menschen im südlichen Afrika ein und ruft zu Spenden für die Unterstützung kirchlicher Aids-Programme auf. Auf der Diözesanversammlung wurden unter anderem fair gehandelte Produkte für die Aids-Hilfe in Namibia verkauft. Außerdem war eine Ausstellung zur Aids-Problematik in Namibia aufgebaut. Die von MISSIO-Mainz und dem Referat Weltkirche des Bistums Mainz angekaufte Ausstellung trug ursprünglich den Titel „Die moderne Krankheit". Zusammengetragen wurde sie von Studenten der Universität Gießen unter Leitung des Soziologen Reimer Gronemeyer nach einem Aufenthalt in Namibia.
Die Ausstellung zeigt unter anderem die Arbeit der „Catholic Aids Action". Es ist die erste kirchlich geförderte Organisation, die sich in Namibia der durch HIV/Aids entstandenen Probleme annimmt. Das Programm beinhaltet HIV/Aids-Prävention, Ausbildung und Anleitung für den häuslichen Pflegebereich (home-based care) sowie die Unterstützung von Aids-Waisen. Unterstützt wird das Programm durch ein Netzwerk von Ansprechpartnern und Gruppen, das die bereits vorhandene Gemeindestruktur der katholischen Kirche in Namibia nutzt. Die Ausstellung wird vom 14. bis 26. Oktober in der Liebfrauenschule in Bensheim zu sehen sein. Ab dem 28. Oktober wird die Ausstellung für zwei Wochen in der Berufsschule 3 in Mainz stehen.
Am Ende der Diözesanversammlung wies Wilhelm Schulze auf den Termin der Diözesanversammlung im nächsten Jahr hin.
2003 werden sich die Mitglieder dieses Rates am 10. und 11. Oktober treffen.
tob (MBN)
Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat verschiedene Einwände gegen die Leitlinien zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Geistliche zurückgewiesen. In einem am Dienstag, 1. Oktober, vorab veröffentlichten Beitrag für die Mainzer Bistumszeitung „Glaube und Leben" wendet er sich unter anderem gegen den Vorwurf die vorgesehenen Beauftragten seien nicht unabhängig genug und dagegen, dass kein Schmerzensgeld für die Opfer vorgesehen werde. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte auf ihrer Herbstvollversammlung in Fulda die Leitlinien unter dem Titel „Zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Geistliche im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz" einstimmig verabschiedet. Kardinal Lehmann hatte als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz die Leitlinien am Freitag, 27. September, der Öffentlichkeit vorgestellt.
Kardinal Lehmann verwahrt sich gegen den Vorwurf, die Beauftragten würden nicht unabhängig genug sein. Für die Beauftragten gelte, dass es sich „selbstverständlich um kompetente Frauen und/oder Männer handelt, ob sie nun mehr von juristischer, therapeutischer, medizinischer oder auch pastoraler Warte kommen". Es sei jedoch „ziemlich ungehörig", diesen kompetenten Mitarbeitern „von vorneherein die Unabhängigkeit abzuerkennen", schreibt Kardinal Lehmann. Wer die nötige Unabhängigkeit nicht hätte, wäre schon für seine aktuelle Tätigkeit fehl am Platz. Ein Bischof dürfe solche Leute auf keinen Fall zu Beauftragten ernennen. Allerdings sei ein solches Vorgehen auch mehr als unwahrscheinlich, wie Kardinal Lehmann in einer rhetorischen Frage deutlich macht: „Warum traut man den Bischöfen eine solche Borniertheit zu?"
Auch Kritik an dem großen Kreis, aus dem der jeweilige Beauftragte ausgewählt werden kann, weist Kardinal Lehmann zurück: „Wir haben den Kreis, aus dem der jeweilige Bischof den Beauftragten bestimmt, bewusst weit gelassen, weil dies auch von den jeweiligen personellen Möglichkeiten der Bistümer abhängt. Es ist eine bessere Gewähr gegeben, kompetente Leute zu benennen, wenn der Radius der Auswahlmöglichkeiten größer ist."
Kardinal Lehmann verweist darauf, dass die Opfer-Hilfen im Einzelfall „nicht unerhebliche finanzielle Aufwendungen mit sich bringen". Die Bischöfe „treten entschieden für entsprechende Hilfen ein, die auch therapeutische Angebote und seelsorgliche Gespräche enthalten", erläutert Kardinal Lehmann. Ein Schmerzensgeld bleibe jedoch „eine höchst fragwürdige Sache, die auch zu problematischen Begehrlichkeiten führen kann".
Nun gelte es die Leitlinien umzusetzen. Falls sich Möglichkeiten zur Verbesserung der Leitlinien zeigen würden, „steht dem nichts im Wege". Kardinal Lehmann verweist in seinem Beitrag darauf, dass sich die katholische Kirche „nicht defensiv an die Wand stellen zu lassen" braucht. Wörtlich schreibt er: „Andere gesellschaftliche Institutionen, die nicht weniger Problemfälle im Sinne des Missbrauchs haben, haben bis jetzt kaum öffentlich solche Leitlinien vorgelegt." Weiter erinnert er daran, dass die Leitlinien in vielen Medien positiv aufgenommen wurden. Selbst in verhalteneren Äußerungen sei den Bischöfen zumindest bescheinigt worden, dass sie erste Schritte in die richtige Richtung gehen. Zwar seien die Leitlinien keine Gewähr dafür, dass sich ein solcher Missbrauch nicht mehr ereignen werde, doch er bekräftigte, dass die Diözesen und die Bischofskonferenz „der Sache auf der Spur bleiben" werden.
tob (MBN)
Mainz. Zur Unterstützung der diesjährigen MISSIO-Kampagne hat der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, aufgerufen. Das Hilfswerk MISSIO engagiert sich in diesem Jahr besonders für die von HIV/Aids betroffenen Menschen im südlichen Afrika. Beim Gottesdienst zur diözesanen Eröffnung des Monats der Weltmission im Oktober sagte Lehmann am Samstag, 28. September, in der Mainzer Seminarkirche: „Wer diese Not erfährt, der kann nicht achtlos vorbeigehen." Mit dieser Aktion werde der Auftrag des Evangeliums verwirklicht, nämlich den Menschen zu helfen, die keine Hoffnung mehr haben. Wörtlich sagte Kardinal Lehmann: „Auch wenn wir nicht immer heilen können, so können wir begleiten, Schmerzen lindern und vorsorgen, dass die Not nicht noch größer wird."
Kardinal Lehmann verwies darauf, dass das Engagement im Gesundheitsbereich in der Mission eine sehr große Tradition habe. Zusammen mit Bemühungen um die Bildung habe sich darin immer schon die Verkündigung des Evangeliums in Wort und Tat gezeigt. In Europa könnte Aids-Kranken mittlerweile in erstaunlicher Weise mit Medikamenten geholfen werden. Die medizinischen Möglichkeiten in diesem Bereich seien in den letzten zehn Jahren stark gewachsen. Diese Hoffnung müsse Europa mit den Menschen in Afrika teilen. Er verwies darauf, dass im südlichen Afrika mit über 28,5 Millionen Aids-Kranken und 3,5 Millionen Neuinfektionen im Jahr 2001 die Infektionsrate im Vergleich zum Vorjahr um eine halbe Million Menschen gestiegen sei. Im gleichen Zeitraum seien 2,2 Millionen Menschen an Aids gestorben.
Zu Beginn des Gottesdienstes hatte Schwester Charlotte Pandeni MSC, Leiterin eines Aids-Zentrums in Namibia, von ihrer Arbeit berichtet. Nachdem die Namibische Bischofskonferenz 1998 angesichts der Aids-Problematik die Ausbildung und Anleitung für den häuslichen Pflegebereich (home-based care) zu einer Priorität der Pastoral gemacht hatte, wurde Schwester Charlotte mit der Leitung des home-based care-Programmes im Norden Namibias beauftragt. Dort begleitet sie zusammen mit über 200 Mitarbeitern Aids-Kranke mit materiellen und seelsorglichen Hilfen.
Wenn sie in Deutschland gefragt werde, ob sie glaube, dass Aids in Afrika besiegt werden kann, antworte sie immer: „Ja, ich bin davon überzeugt. Wir werden die Seuche besiegen, weil wir an Gott glauben. Er ist der, der uns Hilfe und Kraft gibt bei unserer Arbeit." Schwester Charlotte bedauerte, dass viele Menschen in Deutschland die Hoffnung darauf aufgegeben hätten und „offensichtlich nicht mehr auf die Kraft des Gebetes vertrauen". Gleichzeitig bedankte sie sich für die Solidarität, die sie in Deutschland bereits für ihre Arbeit erfahren habe.
Der MISSIO-Diözesanreferent Peter Schönhöffer hatte den Gottesdienstbesuchern unter der Überschrift „Mission der Zukunft – zukunftsfähige Mission" in einem Faltblatt einige Gedankenanstöße als Perspektiven für eine zukunftsfähige Mission mit auf den Weg gegeben. Entscheidend für die Mission der Zukunft sei, dass ihr „Begriff und Inhalt nicht als Machtanspruch erfahren werden, sondern von ihrem biblischen Verständnis im Miteinander der Geistesgaben als Gottesverkündigung im Dienst an Leib- und Seelsorge des modernen Menschen entfaltet und erlebt werden." Nur durch Lernbereitschaft gegenüber Geschichte und Gegenwart werde ein Dialog möglich „und kann wertvoll werden - und nur so kann tiefgreifender, integraler Evangelisierung von Menschen und ihrer Kulturen der Weg bereitet werden".
Diesjähriger MISSIO-Gast im Bistum Mainz ist die Krankenschwester Judith Mutembo Mumbi (Jahrgang 1957). Sie arbeitete viele Jahre als Krankenschwester, bevor sie sich 1992 ganz auf die Arbeit mit Aids-Patienten konzentrierte. Heute ist sie verantwortlich für ein häusliches Pflegeprogramm der Diözese Ndola in Sambia, das von MISSIO unterstützt wird. Sie betreut Aids-Patienten und die betroffenen Familien. Die Krankenschwester ist auch persönlich betroffen. Sie hat drei Brüder und eine Schwester durch Aids verloren. Als Mutter von vier Kindern hat sie drei Aids-Waisen aus der Verwandtschaft in ihre Familie aufgenommen. In der Zeit vom 4. bis 18. Oktober sind im Bistum Mainz verschiedene Veranstaltungen und Begegnungen mit Judith Mutembo Mumbi vorgesehen in Pfarrgemeinden, Schulen und Jugendgruppen. Frau Mumbi wird unter anderem am 14. und am 18. Oktober vor Klassen der Mainzer Berufsschule 3 über ihre Arbeit und ihre Erfahrungen berichten.
Im Anschluss an den Gottesdienst fand im Erbacher Hof ein Informations- und Studiennachmittag zur Vorbereitung des Weltmissionsmonats in diesem Jahr statt. Veranstalter des Nachmittages von 14.00 bis 17.30 Uhr waren die MISSIO-Diözesanstelle und das Referat Weltkirche im Bischöflichen Ordinariat. Das Thema lautete: „Aids und Aids-Pastoral im südlichen Afrika". Informationen aus erster Hand bot Schwester Charlotte Pandeni MSC.
Der Oktober wird von der katholischen Kirche weltweit als „Monat der Weltmission" begangen. Er erinnert daran, dass der Glaube ein Geschenk ist und an alle Menschen weitergegeben werden soll. Im Gebet und durch die Kollekte am Sonntag der Weltmission, dem letzten Sonntag im Oktober (27.10.), wird die Arbeit der 1.000 ärmsten Diözesen in Afrika, Asien und Ozeanien unterstützt. Spenden zum Sonntag der Weltmission können auf das Konto 539 bei der Sparkasse Aachen, BLZ 390 500 00, Stichwort „Gebt uns Hoffnung", überwiesen werden.
tob (MBN)
Worms. Vor genau 1000 Jahren war für die Kirche St. Paulus in Worms Baubeginn. Mit dem Abriss der Salierburg am 3. Oktober 1002 durch Bischof Burchard beginnt die Geschichte des Stiftes St. Paulus. Mit einem ganzen Jubeljahr begehen die Dominikaner in Worms dieses außergewöhnliche Jubiläum. Das vielfältige Programm wurde am Donnerstag, 26. September, in einer Pressekonferenz im Wormser Dominikanerkloster der Öffentlichkeit vorgestellt. Zu den Gästen im Jubiläumsjahr gehören unter anderen Ministerpräsident Kurt Beck und der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann.
Pater Josef kleine Bornhorst OP, der Prior der Wormser Dominikaner, wies auf die Vielfalt des Jubiläumsprogramms hin: „Es ist für jeden etwas dabei." Er betonte, dass bei den Feierlichkeiten durch die Wahl der Veranstaltungsorte die ganze Stadt Worms in das Jubeljahr miteinbezogen werde. Zu den Veranstaltungen im Museum Andreasstift, im Dom, in St. Martin, dem Raschi-Haus und der Dreifaltigkeitskirche sei die ganze Bevölkerung aus Worms und darüber hinaus herzlich eingeladen.
Die liturgische Eröffnung der Feierlichkeiten findet am Samstag, 12. Oktober, um 17.00 Uhr mit einem Festgottesdienst in St. Paulus statt. Kardinal Lehmann wird den Gottesdienst leiten und die Predigt halten. Für die musikalische Gestaltung sorgen die Wormser Dombläser. Am Freitag, 18. Oktober, findet ab 20.00 Uhr der Festakt zum Jubiläum statt. Als Gäste werden Ministerpräsident Kurt Beck und der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, erwartet. Beide werden ein Grußwort sprechen. Den Festvortrag hält an diesem Abend Prof. Dr. Stefan Weinfurter aus Heidelberg. Sein Thema lautet: „Die Ursprünge von St. Paulus, Worms". Außerdem wird beim Festakt die Festschrift zum Jubiläum vorgestellt. „St. Paulus 1002-2002. Kollegiatstift – Museum – Dominikanerkloster" heißt das Buch zum Jubiläum. Pater kleine Bornhorst bezeichnete das Buch als „vollständigste Schrift, die es zu St. Paulus gibt". Der Prior ist Herausgeber der Festschrift, die als Band 102 der „Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte" erscheint.
Die erste Veranstaltung des Jubiläumsjahres findet bereits am Donnerstag, 3. Oktober, im Dominikanerkloster statt. Zum „Tag der dominikanischen Familie" werden rund 160 Schwestern, Brüder und Mitglieder der Laiengemeinschaft der Ordensprovinz Teutonia in Worms erwartet. Gleichzeitig eröffnet die Ausstellung „Unter dem Pflaster von St. Paulus" im Museum Andreasstift. Bis zum 5. Januar 2003 werden dort Fundstücke von Ausgrabungen aus den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts auf dem Gelände von St. Paulus ausgestellt. Ausstellungseröffnung ist am Mittwoch, 2. Oktober, um 18.00 Uhr.
Daneben gibt es zahlreiche weitere kulturelle Angebote und Vorträge zu St. Paulus. Besonders wies kleine Bornhorst auf die Gedenkstunde am Freitag, 21. Februar 2003, hin. Ab 20.00 Uhr wollen die Dominikaner zusammen mit der Wormser Bevölkerung einer der dunkelsten Stunden in der Geschichte der Stadt gedenken. Am 21. Februar 1945 wurde Worms durch einen Bombenangriff stark zerstört. Auch die Kirche St. Paulus wurde von Bomben getroffen und fast vollständig zerstört. Die Gedenkstunde „Requiescant in pace – Gegen das Vergessen" soll „ein Abend der Erinnerung und Gebets" sein, erklärte der Prior.
Ein weiterer Höhepunkte des Festjahres wird ein Wanderkonzert in den drei von Bischof Burchard erbauten Kirchen St. Martin, St. Paulus und dem Wormser Dom am 25. Mai 2003 sein. Doch nicht nur die Kirche St. Paulus präsentiert sich der Öffentlichkeit, sondern auch die Wormser Dominikaner. Sowohl beim Paulusfest am 29. Juni 2003, als auch am 14. September 2003, dem Tag des offenen Denkmals, besteht Gelegenheit das Kloster bei Führungen näher kennen zu lernen. Der Tag des offenen Denkmals endet um 18.00 Uhr mit einem Benefizkonzert auf dem neu gestalteten Paulusplatz vor der Klosterkirche. Unter der Überschrift „Klassik meets Pop" werden die Jugendmusikschule Worms und die Wormser Band „Twinset" auftreten. Der Erlös des Konzertes ist für die Restaurierung der Außenfassade von St. Paulus bestimmt. Das Jubiläumsjahr endet am 5. Oktober 2003. Den Schlusspunkt setzten ein Festgottesdienst in St. Paulus und ein festliches Konzert mit dem Oratorium „Paulus" von Felix Mendelssohn Bartholdy in der Dreifaltigkeitskirche in Worms.
Die Kunsthistorikerin Dr. Irene Spille vom Stadtarchiv Worms erläuterte auf der Pressekonferenz in einem kurzen historischen Abriss wichtige Stationen der 1000-jährigen Geschichte der Kirche. Sie wies darauf hin, dass der Kreuzgang von St. Paulus heute noch gut erhalten ist, während man „in den anderen Wormser Stiften den Kreuzgang oft nur noch erahnen kann". Hans-Helmut Brecht vom Wormser Presseamt erläuterte die Bedeutung von St. Paulus für die Stadt. Worms sei „glücklich solch eine Einrichtung hier zu wissen". Er freue sich über die vielfältigen kulturellen Aktivitäten, die mit dem Jubiläum in die Stadt kommen und dankte bereits im Voraus allen Beteiligten auch im Namen von Oberbürgermeister Gernot Fischer für die Arbeit, „die ein so attraktives Programm erfordert".
Prior kleine Bornhorst verwies auf die lange Geschichte der Dominikaner in der Stadt Worms. Schon 1226 kamen Dominikaner nach Worms. Das Kloster befand sich auf dem Gelände der ehemaligen Hauptpost – zurzeit eine große Baugrube – in unmittelbarer Nähe von St. Paulus. Mit der Säkularisierung 1797 erlosch jedoch das geistliche Leben an diesem Ort und es sollte bis ins Jahr 1929 dauern, bis sich wieder Dominikaner in Worms ansiedelten. Zwischenzeitlich war St. Paulus als Lagerschuppen, Heumagazin und schließlich ab 1880 als Stadtmuseum genutzt worden.
Derzeit leben und arbeiten sieben Dominikaner in Worms. Das Kloster versteht sich als geistliche Oase in der Stadt Worms. Neben der Seelsorge in der Stadt kümmern sich die Dominikaner auch um die Krankenhausseelsorge in Worms und die Gefängnisseelsorge in Darmstadt. Außerdem ist das Wormser Kloster seit 1993 Ausbildungshaus der Ordensprovinz Teutonia und seit zwei Jahren für ganz Deutschland. Zurzeit bereiten sich dort drei Novizen auf das Ordensleben vor. Zum Beginn des neuen Postulates am 9. Oktober erwartet Pater Josef sieben neue Postulanten. Eine „sehr große Gruppe", wie er erfreut einräumte. Die Ausbildungszeit in Worms gliedert sich in das halbjährige Postulat und das einjährige Noviziat.
tob (MBN)
Mainz. „Was Wirklichkeit trägt – Orientierung in bewegter Zeit" heißt das Programm 2002/2003 der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof. In über 100 Veranstaltungen bietet die Akademie die unterschiedlichsten Angebote unter anderem zu Theologie und Philosophie, biblischer Spiritualität und Literatur. Außerdem sind zahlreiche kulturelle Veranstaltungen geplant. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die Frage nach den Grundwerten: „Was trägt die Wirklichkeit in bewegter Zeit?" wird in der Einleitung die Leitfrage des Programms formuliert. Verantwortlich sind PD Dr. Peter Reifenberg, Akademiedirektor und Direktor des Tagungs- und Bildungszentrums Erbacher Hof, Studienleiter Dr. Günther Wassilowsky, Dr. Günter Kruck und Dr. Claudia Sticher. Die Akademie arbeitet wieder mit zahlreichen Kooperationspartnern wie dem Kultursommer Rheinland-Pfalz oder dem Haus Burgund zusammen.
Eine Grundachse des Programms sind wieder die Domvorträge. Die Akademie des Bistums Mainz ist eines der wenigen Häuser in Deutschland, das die Tradition der Domvorträge noch pflegt. In diesem Jahr werden von sieben prominenten Vertretern unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen Fragen nach Grundwerten in den Blick genommen. Den Anfang macht Professor Wolfgang Frühwald, Präsident der Alexander von Humboldt Stiftung, zum Thema „Zeit für Werte? Orientierung in der Wissenschaft" (9.2.2003). Die baden-württembergische Kultusministerin Annette Schavan spricht über das Thema „Erziehung als Teil des geistigen Generationenvertrages" (25.3.2003). „Gelebter Glaube, Grundbaustein unseres Lebens" lautet das Referat von Bischof Kurt Koch aus Basel (5.5.2003). Professor Paul Kirchhof, ehemaliger Richter des Bundesverfassungsgerichtes spricht zum Thema „Ehe und Familie als Voraussetzung für die Zukunft einer freiheitlichen Gesellschaft" (26.5.2003). Der ehemalige Bundesminister Heiner Geißler referiert über „Gelebte Solidarität in Kirche, Welt und Gesellschaft" (15.6.2003). Der Termin für den Vortrag der CDU-Vorsitzenden Dr. Angela Merkel („Politisches Handeln und christliches Menschenbild") steht noch nicht fest. Den Abschluss der Domvortäge übernimmt Kardinal Karl Lehmann. Er spricht am 30. Juni 2003 zum Thema „Rückbesinnung auf die Grundwerte – Anzeige einer Krise? Zur Begründung der Fundamente aus denen wir leben".
Eine zentrale Veranstaltung ist die Akademietagung „Was ist der Mensch? Die facettenreiche Anthropologie Paul Ricoeurs" am 23. und 24. Mai 2003. Der dann 90-jährige französische Philosoph wird bei der Akademietagung anwesend sein. Die Tagung möchte seine vielschichtige Besinnung auf den Menschen nachzeichnen und diskutieren. Eine Besonderheit bietet auch die Akademietagung „Gottesglaube – Gotteserfahrung – Gotterkenntnis: Begründungsformen religiöser Entscheidung in der Gegenwart" vom 29. November bis 1. Dezember 2002. Die Tagung bringt verschiedene Stile christlicher Theologie an einen Tisch, um die gemeinsame Absicht einer verantworteten Glaubensbegründung fruchtbar werden zu lassen.
Neu im Akademieprogramm ist in diesem Jahr die Reihe „Junge Akademie", die sich vor allem an Schulabgänger wendet. „Management der Orientierungslosigkeit? Leben an der Grenze zwischen Schule, Studium und Beruf" heißt das Seminar vom 21. bis 23. Februar 2003. Die Reihe „Vorträge zur biblischen Spiritualität" steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des Jahres der Bibel 2003. Aus der Arbeit des Maurice Blondel-Forschungsinstitutes der Akademie des Bistums Mainz im Haus am Dom ist in diesem Jahr die Habilitationsschrift von Akademiedirektor PD Dr. Peter Reifenberg hervorzuheben. Seine Arbeit „Verantwortung aus der Letztbestimmung. Maurice Blondels Ansatz zu einer Logik des sittlichen Lebens" ist als Band 166 der Freiburger Theologischen Studien in diesem Jahr im Freiburger Herder Verlag erschienen.
Hinweis: Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Telefon 06131/257-521, Fax: 06131/257-525, E-Mail: ebh.akademie@Bistum-Mainz.de, Internet: www.kath.de/bistum/mainz/ebh/index.htm.
tob (MBN)
Mainz. Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, hat auf die Notwendigkeit der City-Seelsorge hingewiesen. „Gäbe es sie nicht, müsste man sie erfinden", sagte der Kardinal beim Festgottesdienst anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Begegnungsstätte „Nr. 10 – Kirche am Markt" in Mainz. Es sei notwendig, „Fenster und Türen weit aufzumachen für alle, die suchen und fragen oder sich einfach über die Kirche informieren wollen", erklärte Lehmann weiter. Solche Wege bräuchte die Kirche heute. Der Festgottesdienst fand am Dienstag, 1. Oktober, in der Ostkrypta des Mainzer Domes statt. Kardinal Lehmann zelebrierte die Messe zusammen mit dem Mainzer Stadtdekan Heinz Schmitz und dem Leiter der Einrichtung, Pater Leo Groothuis OCarm. Träger von Nr. 10 – Kirche am Markt ist das Bistum Mainz, wahrgenommen durch das Dekanat Mainz-Stadt.
Kardinal Lehmann wies in seiner Predigt darauf hin, dass überall in Deutschland die City-Seelsorge inzwischen blühe. Es sei gut, dass es einen Platz gebe, „wo man zunächst unverbindliche Antworten bekommen kann". Er dankte all denen, die unverdrossen für Präsenz und Offenheit von Nr. 10 – Kirche am Markt gesorgt hätten. Mit der Arbeit von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern würden Wege zu Gott an Orten sichtbar gemacht, wo man sie zunächst gar nicht vermute, sagte Kardinal Lehmann. „Das ist und bleibt unser Auftrag." Musikalisch wurde der Festgottesdienst gestaltet von Domkantor Andreas Bollendorf, Domorganist Albert Schönberger und Winfried Späth an der Panflöte.
Im Anschluss an den Festgottesdienst fand in Nr. 10 – Kirche am Markt ein Stehempfang statt. Nachdem Stadtdekan Heinz Schmitz die zahlreichen Gäste begrüßt hatte, stellten die beiden hauptamtlichen Mitarbeiter Pater Leo Groothuis OCarm und Diplom-Sozialarbeiter Michael Heinz in einem „Kirche am Markt-Alphabet" die Tätigkeitsschwerpunkte der Einrichtung vor. Neben der Möglichkeit zu Gespräch, Begegnung und Informationsangeboten möchte das Haus auch einfach Rast- und Ruhestätte mitten in der Innenstadt sein. Daneben versteht sich die Einrichtung mit Diskussionen und Vorträgen auch als Forum für aktuelle Probleme innerhalb der Stadt. Pater Leo Groothuis bekräftigte, dass sich die Kirche am Markt immer als Teil der Gesamtkirche verstanden habe und ein Weg sei, durch den Kirche für die Menschen in der Stadt erfahrbar werde.
Zurzeit engagieren sich neben dem Karmeliter Pater Leo Groothuis und Michael Heinz vom Caritasverband Mainz (beide jeweils mit einer halben Stelle) rund 25 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kirche am Markt. Drei Ehrenamtliche sind schon seit der Eröffnung vor zehn Jahren mit von der Partie: Gerdi von Bauer, Elisabeth Hauser und Maria Jurasin. Kardinal Lehmann würdigte deren Engagement in besondere Weise. Durch das ehrenamtliche Engagement werde deutlich, dass die Arbeit der City-Seelsorge „Sache der ganzen Kirche ist", sagte Kardinal Lehmann. In Grußworten überbrachten der evangelische Stadtdekan Wolfgang Drewello und der Mainzer Dezernent für Soziales, Jugend und Wohnen, Michael Ebling, ihre Glück- und Segenswünsche für Nr. 10 – Kirche am Markt. Eröffnet und eingeweiht wurde die Kirche am Markt am 2. Oktober 1992. Erste Planungen hatte es schon in den 80er Jahren gegeben. Die konkrete Planung erfolgte vor allem durch den damaligen Dekanatsreferenten im Dekanat Mainz-Stadt, Albert Baumann, Michael Heinz vom Caritasverband der Stadt Mainz, Pater Pankraz Ribbert OCarm vom Karmeliterkloster Mainz und Dekan Heinz Schmitz. Während die Besucherzahl im Anfangsjahr bei rund 3.000 lag, kam die Einrichtung im vergangenen Jahr bei stetig steigenden Zahlen erstmals über 10.000 Besucher. Etwa 70 Prozent davon waren Frauen, 30 Prozent Männer. Insgesamt haben schon über 56.000 Menschen Nr. 10 – Kirche am Markt besucht. Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 10.00 bis 17.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 14.00 Uhr. Im Internet ist die Einrichtung erreichbar unter http://www.kirche-am-markt-mainz.de/
tob (MBN)
Mainz. Der Abbau der Arbeitslosigkeit hat auch mit Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen zu tun. Damit beschäftigte sich der diesjährige Diözesan-Betriebsräte-Tag in Mainz. Was kann der Betriebsrat dazu unternehmen? Mitbeteiligungsmodelle wie bei der Firma Homag in Schopfloch bei Freudenstadt sind ein Weg. Professor Friedhelm Hengsbach SJ, Frankfurt/St. Georgen, sieht darin aber keinen Königsweg. Unter dem Leitthema „Soziale Kompetenz der Betriebsräte rettet und schafft Arbeitsplätze - nur eine Utopie?" fand im Bildungshaus Erbacher Hof in Mainz am Mittwoch, 26. September, ein Betriebsräte-Tag statt. Eingeladen hatten - wie bereits seit Jahren - die Betriebsseelsorge und die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung im Bistum Mainz. Heinz Süßelbeck, stellvertretender Landesvorsitzender der Gewerkschaft NGG aus Darmstadt moderierte die Veranstaltung.
Michael Lezius, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der „Arbeitsgemeinschaft Partnerschaft in der Wirtschaft e.V." (AGP) und Gerhard Schuler, Aufsichtsratsvorsitzender der Holzmaschinenbaufirma Homag in Schopfloch stellten ihre Mitarbeiterbeteiligung vor: „In der innerbetrieblichen Partnerschaft und der damit verbundenen Gewinnung von motivierten, engagierten, ja unternehmerisch denkenden und handelnden Mitarbeitern, sehe ich den Königsweg zum Erhalt unserer Wettbewerbsfähigkeit." Dazu brauche es entsprechende Umgangsformen, ja eine entsprechende Unternehmenskultur, mit folgenden Anforderungen: eine Vorbildfunktion der Unternehmensleitung, gegenseitiges Vertrauen, umfassende Information, Mitentscheidung der Mitarbeiter, Anerkennung der Arbeitsleistung, Aus- und Weiterbildung und eine Bindung an das Unternehmen als wichtigen Motivationsfaktor. Vor allem daraus entstehe auch mehr Verantwortungsbereitschaft.
Daneben müsse die materielle Mitarbeiterbeteiligung als die wichtigste und erfolgversprechendste Führungsaufgabe angesehen werden. Im gewerblichen Bereich werde hier zunehmend die reine Akkordentlohnung durch Prämienentlohnung ersetzt. Eine höhere Form der materiellen Mitarbeiterbeteiligung ist die Kapitalbeteiligung der Mitarbeiter am Unternehmen. Auch hier gibt es ein breites Spektrum: Mitarbeiterdarlehen, Genussrechte, stille Beteiligung, GmbH-Gesellschafter oder Belegschaftsaktie. Bei der Homag wurde die Mitarbeiter-Kapital-beteiligung schon im Jahre 1974 in Form der stillen Beteiligung eingeführt.
Am Nachmittag des Betriebsrätetages beurteilte Prof. Friedhelm Hengsbach SJ die Mitbeteiligungs- und Mitwirkungsmodelle für alle Arbeitnehmer sehr kritisch: „Gut verdienende Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben zugkräftige Argumente, sich am Gewinn und Kapital leistungsstarker Unternehmen zu beteiligen. Ein Argument zieht jedoch nicht: dass freiwillige Mitarbeiterbeteiligung die verfestigte Massenarbeitslosigkeit beseitigt." Der Mikroblick auf einzelne Unternehmen und einzelne Arbeitslose habe viele Chancen, die Arbeitslosigkeit abzubauen, verspielt. Das beherrschende Gewicht der Finanzmärkte behindere die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze, sagte Hengsbach. Diese könnten im Bereich personennaher Dienste, der Arbeit am Menschen entstehen. Aber neben der Erwerbsarbeit gäbe es noch andere Arbeitsformen. Außerdem sollte die Erwerbsarbeitszeit allgemein verkürzt und die gesellschaftlich nützliche Arbeit fair auf Männer und Frauen umverteilt werden.
Generalvikar Dr. Werner Guballa hatte den Diözesan-Betriebsräte-Tag im Erbacher Hof in Mainz eröffnet und dankte den Teilnehmern für ihr Engagement: „Wenn es um das Wohl und die Würde des Menschen geht, dann ist der Mensch nicht abstrakt, sondern jeweils eine ganz konkrete und fassbare Person. Dies haben Sie im Blick und für dessen Rechte setzen Sie sich ein, auch und gerade da, wo Sie verspüren, dass der Einzelne zum Schwächeren wird."
Betriebsräte, die durch Reduzierung, Ausgliederung, Verkauf oder Übernahme betroffen waren, berichteten am Vormittag über ihre Erfahrungen: unter ihnen Christina Buchschmid, Betriebsratsvorsitzende, vormals als Krankenschwester bei Rowenta im Werk Offenbach. Während dieser Zeit wurden über 1500 Mitarbeiter entlassen. Berthold Walther, Betriebsratsvorsitzender im Praktikermarkt Bauschheim, berichtete von den letzten zwei Jahren, als der Umsatz rückgängig war und vier Kollegen entlassen werden sollten. Durch Solidarität fast aller 95 Mitarbeiter, die jeweils auf zwei bis zwölf Stunden in der Woche und diesen Lohn für fünf Monate verzichteten, konnte die notwendige Summe im Betriebsergebnis ausgeglichen werden. Drei von diesen vier Mitarbeitern seien heute noch im Unternehmen. Uwe Michalski, Betriebsratsvorsitzender von Eckes schilderte seine Erfahrungen. Durch intensive Verhandlungen und Vergleichsberechnungen des Betriebsrates konnte eine Werksschließung verhindert werden.
Alois Kunz (MBN)
Mainz. Am Sonntag, 13. Oktober 2002, findet im Bruchweg-Stadion in Mainz ein Benefiz-Spiel zwischen den Profimannschaften von FSV Mainz 05 und dem 1. FC Kaiserslautern statt. Zur Unterstützung des Projekts haben sich Kirche und Politik, Wirtschaft und Medien und die beiden Vereine zu einem einzigartigen Bündnis zusammengeschlossen. Eintrittskarten sind zum Preis von 8,-- Euro (Sitzplatz) bzw. 4,-- Euro (Stehplatz) bei der Geschäftsstelle von Mainz O5, im King-Park zu erwerben. Weitere Vorverkaufsstellen sind das Entega-Center in Mainz (Steingasse) und der Infoladen des Bistums Mainz (Heiliggrabgasse 8).
Anstoß für das Fußballspiel ist um 15.30 Uhr. Mit dem Benefiz-Spiel verbunden ist ein Stadion-Fest zur Vorstellung des umgebauten und erweiterten Bruchwegstadions. Das Vorprogramm mit Musik, Unterhaltung und Spielen zum Mitmachen beginnt um 13.00 Uhr hinter den Tribünen. Vorgesehen sind u.a. Auftritte der Mainzer Hofsänger und des Mainzer Domchores. In der Halbzeitpause ist ein Prominenten-Elfmeter-Schießen geplant, an dem u.a. Kardinal Karl Lehmann und Ministerpräsident Kurt Beck teilnehmen werden.
Zur Information über das Benefiz-Spiel fand am Montag, 30. September, im Erbacher Hof in Mainz eine Pressekonferenz statt. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, unterstrich, dass der Mainzer Dom St. Martin Wahrzeichen der Stadt für Menschen aus allen Schichten und allen Konfessionen ist. Dem Dombauverein sei es gelungen, viele Menschen für den Erhalt des Gotteshauses zu gewinnen. Er freue sich besonders, dass ein Weg zum Sport gefunden wurde und damit ein breites Echo in der gesamten Bevölkerung zu erwarten sei. Lehmann verwies darauf, dass es viele Kontakte zwischen Kirche und Sport auf den verschiedenen Ebenen gebe, und dass diese Kontakte sich nun in diesem konkreten Projekt bewährten.
Ministerpräsident Kurt Beck unterstrich in seinem Statement, dass der Dom eine identitätsstiftende Bedeutung für weite Teile der Bevölkerung in Mainz und darüber hinaus habe. Dem Dombauverein gehe es darum, diesen kulturhistorisch wertvollen Sakralbau funktions- und zukunftsfähig zu halten. Bei dem Benefiz-Spiel gehe es um das Herstellen einer breiten Öffentlichkeit und die Bereitschaft, sich zu dieser Aufgabe zu bekennen. Beck dankte den Vereinen, dass sie sich dieser Herausforderung stellen. Profifußball sei mehr als Gladiatorenspiele, unterstrich er. Die Vereine erfüllten auch gemeinwirtschaftliche und Gemeinwohl stiftende Aufgaben. Wenn man bedenke, wie sehr die Vereine selbst jeden Euro brauchten, sei dieses Engagement zu Gunsten des Dombauvereins umso höher anzuerkennen. Beck stellte klar, dass eine direkte Förderung für den Profifußball nicht möglich sei. Das Land helfe jedoch investiv beim Ausbau der Stadien. Zugleich werde sehr viel für den Breitensport getan.
Die Fußballvereine, bei der Pressekonferenz durch Präsident Harald Strutz von Mainz 05 und FCK-Vorstandsmitglied Gerhard Herzog vertreten, hoffen, dass das Stadion voll wird. Der Erlös werde brutto für netto dem Dombauverein zugute kommen. Strutz berichtete, dass das Benefiz-Spiel seit etwa zwei Jahren im Gespräch sei. Aktuelle sportliche Schwierigkeiten der beiden Mannschaften spielten in dem Benefiz-Spiel keine Rolle. Es werde eine echte sportliche Auseinandersetzung stattfinden nach dem Herzen des Publikums mit einem möglichst ansehnlichen Spiel und wunderschönen Toren. Auf eine sehenswerte Begegnung und ein volles Stadion hofft auch FCK-Vorstand Herzog. Er erwartet an diesem Samstag den ersten Heimsieg der „Roten Teufel" in der neuen Saison, um dem Spiel eine zusätzliche Attraktivität zu geben. Herzog verwies darauf, dass sich der 1. FC Kaiserslautern seit Jahren im kulturellen und sozialen Bereich über den Sport hinaus engagiert.Moderiert wurde die Pressekonferenz vom ZDF-Intendanten Markus Schächter. Er erinnerte daran, dass das ZDF auch andere vergleichbare Projekte unterstützt, wie z.B. die Sanierung der Museumsinsel in Berlin, den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche und den Erhalt des Speyerer Domes. Zusammen mit dem SWR Mainz werde das ZDF im Vorfeld auf das Ereignis hinweisen und auch darüber berichten, z.B. im „Aktuellen Sportstudio" des ZDF am Vorabend des Spiels, 12. Oktober. Er selbst gehöre zum Marketing-Club des Dombauvereins und werde das Projekt nach Kräften fördern. „Wir werden partnerschaftlich tun, was uns als öffentlich-rechtlichen Anstalten möglich ist."
SWR-Chefredakteur Bernhard Nellessen sprach von einer „neuen Viererkette" von Kirche und Politik, Sport und Medien für dieses kulturelle Ereignis. Er teilte mit, dass der Südwestrundfunk die Partie am 13. Oktober zeitversetzt von 18.05 Uhr an überträgt. Gezeigt werde eine längere Zusammenfassung mit Interviews vor Ort und eine Dokumentation über den Mainzer Dom. Nellessen erinnerte daran, dass es 1999 bereits ein Benefiz-Spiel zu Gunsten des Speyerer Dom zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem FC Bayern München gegeben hat. Der SWR werde im Fernsehen „RP aktuell" am 13. Oktober um 19.45 Uhr und 22.20 Uhr berichten. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Sendeplätzen in SWR 1 und SWR 4, die über das Benefiz-Spiel, das Rahmenprogramm, den Dom und den Dombauverein berichten werden. Nellessen kündigte an, dass die Benefizveranstaltung und die SWR-Sendungen ab Anfang Oktober im Hörfunk und im Fernsehen mit Trailern beworben werden.
Der Vorstandsvorsitzende der Landesbank Rheinland-Pfalz (LPR), Dr. Klaus G. Adam, der die Idee zu diesem Benefiz-Spiel vor rund zwei Jahren geboren hatte, bekannte, ursprünglich habe die Hoffnung bestanden, dass der Aufsteiger gegen den Deutschen Meister spielen könnte. Der Erfolg für den Dombauverein sei vom sportlichen Erfolg nicht abhängig. Ohne Unterstützung der Wirtschaft sei ein solches Projekt nicht zu verwirklichen, betonte er. Die Landesbank Rheinland-Pfalz als größte Bank dieser Region sei sich ihrer Verantwortung bewusst. Adam erinnerte an die von der Landesbank geförderte Renovierung der Nassauischen Kapelle im Mainzer Dom. Zugleich wies er darauf hin, dass am Mittwochabend, 2. Oktober, in der Landesvertretung von Rheinland-Pfalz in Berlin unter Beteiligung von Kardinal Lehmann und Ministerpräsident Beck eine Ausstellung „Dome in Rheinland-Pfalz" eröffnet wird.
Ein herzliches Wort des Dankes für alle Beteiligung und Unterstützung sprach der Vorsitzende des Dombauvereins Mainz, Anton Issel, aus. So hochrangig sei noch nie ein Event des Dombauvereins organisiert worden, betonte er. Neben dem Kardinal und dem Ministerpräsidenten, der Landesbank und den Medien - neben ZDF und SWR sind die Mainzer Allgemeine Zeitung und die Mainzer Rhein-Zeitung mit von der Partie - dankte er ganz besonders den beiden Vereinen FSV Mainz 05 und 1. FC Kaiserslautern für ihr Engagement und ihr Mitwirken zu Gunsten des Dombauvereins. Das Benefiz-Spiel sei ein „Solidaritätszeichen, das schöner nicht sein könnte", bekräftigte er.
Das Benefiz-Spiel wird ein buntes, fröhliches, kulturelles Großereignis werden, von dem bereits die Pressekonferenz einen Vorgeschmack bot. So erinnerte Schächter daran, dass Kardinal Lehmann in seiner Schüler- und Studentenzeit aktiver Fußballer in verschiedenen Vereinen im Raum Sigmaringen war. Die Neugier der zahlreich erschienenen Journalisten war groß, wer sich am Elfmeterschießen der Prominenten beteiligen und wer im Tor stehen wird. Herzog und Strutz stellten klar, dass die Mannschaften in bestmöglicher Besetzung antreten werden und nicht mit einer „zweiten Garnitur". Allerdings müssten beide Vereine auf Nationalspieler verzichten, da am 12. Oktober EM-Qualifikationsspiele angesetzt seien. Dies habe auch diesen Termin für das Benefiz-Spiel erst ermöglicht. Miroslav Klose werde auf jeden Fall bei dem Spiel dabei sein.
Sk (MBN)
Bad Nauheim . Am Samstag, 5. Oktober, findet um 20.00 Uhr in der St.-Bonifatius-Kirche in Bad Nauheim das erste Konzert im Rahmen der Internationalen Orgeltage Bad Nauheim statt. Franz Scheffler, Kantor an der Dankeskirche, spielt Werke deutscher und französischer Meister, unter anderem von Bach, de Grigny, Widor und Duruflé. Die Internationalen Orgeltage Bad Nauheim finden in diesem Jahr zum ersten Mal in ökumenischer Zusammenarbeit zwischen der evangelischen Dankeskirche und St. Bonifatius statt. Darauf weist Regionalkantor Nicolo Sokoli vom Regionalkantorat Bad Nauheim hin.
Insgesamt finden im Oktober und November fünf Orgelkonzerte mit international renommierten Künstlern statt. Am Samstag, 12. Oktober, präsentiert Rie Hiroe-Lang, Tokio, Orgelmusik aus Japan und Deutschland. Nicolo Sokoli spielt am Samstag, 19. Oktober, in St. Bonifatius Stücke aus den Niederlanden. Am Samstag, 26. Oktober, führt Professor Gerhard Wachowski unvollendete Orgelmusik von Bach und Improvisationen auf. Sein Konzert findet in der Dankeskirche statt. Den Schlusspunkt setzt Vita Kalnciema, Riga, in St. Bonifatius am Samstag, 2. November, mit Orgelmusik aus dem Baltikum. Alle Konzerte beginnen um 20.00 Uhr. Der Eintritt beträgt pro Veranstaltung sechs Euro, ermäßigt fünf Euro.
tob (MBN)