Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 38

8. November 2000

Datum:
Mi. 8. Nov. 2000
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Jürgen Strickstrock, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz 
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402. E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte 

  • Erste Zahlungen an ehemalige Zwangsarbeiter eingeleitet 
  • Bischof Lehmann: "Ich bin nicht verantwortlich für ´Donum vitae`" 
  • Innenrenovierung des Doms hat begonnen 
  • Bericht zur Jubiläumswoche 20 Jahre Mainzer Figuralchor 
  • Lehmann: Lob des Ehrenamtes 
  • Schule mit leuchtenden Martinsbildern geschmückt 
  • Vielleicht der dienstälteste Küster im Bistum Mainz 
  • Unerwünschte Hochzeitseinladung

Vorschau 

  • Verdi-Requiem in Mainz und in Stuttgart (11./12. November) 
  • Katholikenrat: „Wozu christlich erziehen?" (10./11. November) 
  • Studienabend zum Bischofswort "Gerechter Friede" (21. November)
Berichte 

Erste Zahlungen an ehemalige Zwangsarbeiter eingeleitet 

Puschmann: Wettlauf gegen die Zeit, wenn die Entschädigung noch helfen soll 

Mainz. Die ersten Zahlungen an ehemalige Fremdarbeiter, die während der NS-Zeit zwangsweise in kirchlichen Einrichtungen tätig waren, stehen unmittelbar bevor. Dies hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Bischof Dr. Karl Lehmann, am Dienstag, 7. November, im Rahmen einer Pressekonferenz in Mainz mitgeteilt. Einem Mann und einer Frau, beide etwa 80 Jahre alt, werden in Kürze je DM 5000,- aus dem von den 27 deutschen Diözesen finanzierten Entschädigungsfonds der Katholischen Kirche (mit einer Gesamtsumme von DM 5 Millionen) überwiesen.

Wie der ehrenamtliche Leiter der vom Deutschen Caritasverband in München eingerichteten Geschäftsstelle des Entschädigungsfonds, Ferdinand Michael Pronold, präzisierte, handelt es sich um einen landwirtschaftlichen Fremdarbeiter einer Pfarrei in Schlesien und um eine Frau, die in einem Krankenhaus im heutigen Nordrhein-Westfalen tätig war. Nähere Angaben wollte Pronold aus Gründen des Datenschutzes nicht machen. Wie er weiter mitteilte, liegen bisher ca. 50 Anträge auf Entschädigung vor. Etwa zehn von ihnen könnten voraussichtlich noch in diesem Jahr erledigt werden.

Lehmann unterstrich, dass die Leistungen aus dem Entschädigungsfonds der Katholischen Kirche nach Richtlinien des Deutschen Caritasverbandes erfolgen, die von der Deutschen Bischofskonferenz Ende September in Fulda verabschiedet wurden. Nun gelte es, die noch lebenden Frauen und Männer, die als Fremdarbeiter zwangsweise in kirchlichen Einrichtungen tätig waren, möglichst schnell zu identifizieren und ihren Aufenthaltsort ausfindig zu machen. Nach Schätzungen von Experten und statistischen Überlegungen könnten in katholischen Einrichtungen bis zu 10.000 Fremdarbeiter zwangsweise tätig gewesen sein, von denen möglicherweise noch 1000 Frauen und Männer am Leben seien. Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Prälat Hellmut Puschmann, Freiburg, sprach deshalb von einem "Wettlauf gegen die Zeit"" wenn die Entschädigung noch helfen solle, den Lebensabend der Betroffenen angenehmer zu gestalten.

Es gelte, in den Archiven der Diözesen Pfarreien und Einrichtungen nach Namen, Adressen und sonstigen Hinweisen zu suchen. Ebenso bemühe sich der Caritasverband, in den Herkunftsländern der ehemaligen Fremdarbeiter die entsprechenden Informationen breit zu streuen, um die Betroffenen auf diese Entschädigungsleistung aufmerksam zu machen. Es sei das Anliegen der Caritas, ihnen ein Zeichen zu geben. Im Bewusstsein, dass es eine gewisse Zeit braucht, bis die entsprechenden Informationen die Betroffenen erreichen, habe sich der Deutsche Caritasverband entschlossen, Anträge auf Entschädigung bis zum 31. Dezember 2002 anzunehmen. Der Leiter des Mainzer Diözesanarchivs des Bistums Mainz, Dr. Hermann Josef Braun, bestätigte, dass die Quellensituation schwierig ist. Vieles sei verloren gegangen. Seiner Einschätzung nach sei die angenommene Zahl von 10.000 Zwangsarbeitern in katholischen Einrichtungen zu hoch. Für das Bistum Mainz wurden nach seinen Angaben bisher erst drei Zwangsarbeiter namentlich identifiziert. Ob sie noch leben, sei ungewiss.

Bischof Lehmann stellte klar, dass die Bistümer bei der Suche nach Betroffenen auf die Zusammenarbeit mit kommunalen Archiven, der Arbeitsverwaltung und den Krankenkassen angewiesen seien. Ebenso wies er darauf hin, dass die Deutsche Bischofskonferenz nach wie vor die von verschiedenen Seiten geforderte Beteiligung an der Stiftung der deutschen Wirtschaft "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" nicht für den angemessenen Weg hält, um der spezifisch kirchlichen Mitverantwortung für die Beschäftigung von Fremdarbeitern in katholischen Einrichtungen jetzt zügig gerecht zu werden. Die Stiftung habe offensichtlich Schwierigkeiten, in der geplanten Weise ihre Tätigkeit aufzunehmen. Die Kirche nehme dies mit Bedauern zur Kenntnis. Es sei zu wünschen, dass diese wichtige Initiative bald die angestrebte Zielsetzung erreiche. Vielleicht könne die Kirche mit ihrem eigenen Weg, der nicht von drohenden Klagen aus den USA belastet sei, wenigstens indirekt dazu ermutigen. Nachdrücklich dankte Lehmann dem Deutschen Caritasverband für die in wenigen Wochen geleistete Arbeit in diesem Bereich.

Die Caritas im Internet

 

Bischof Lehmann: "Ich bin nicht verantwortlich für ´Donum vitae`" 

Stellungnahme zu einem Schreiben des Apostolischen Nuntius und Kardinal Ratzingers 

Mainz. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Bischof Dr. Karl Lehmann, hat klargestellt, dass die Schwangerschaftsberatungsstellen des Vereins "Donum vitae" nicht den Anspruch erheben könnten, Schwangerschaftskonfliktberatung nach den Normen der katholischen Kirche anzubieten. Lehmann nahm damit am Dienstag, 7. November, vor der Presse in Mainz Stellung zu einem Schreiben des Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Giovanni Lajolo, demzufolge "Donum vitae" sich in "offenem Widerspruch" zu den Anweisungen des Papstes befinde. Der Nuntius schrieb den Brief in unmittelbarem Auftrag von Kardinal Joseph Ratzinger.

Lehmann erklärte, das Prädikat "katholisch" könne nur die verantwortliche Instanz vergeben, also der zuständige Bischof. Die wiederholte Angabe von "Donum vitae", der Verein werde ja nichts gegen den Willen des Papstes tun, sei für ihn letztlich trotz aller guten Absichten eine Art "Augenwischerei". Er sei in der Auseinandersetzung um die Schwangerschaftskonfliktberatung im Interesse der Glaubwürdigkeit der Kirche immer schon gegen "Mogelpackungen" gewesen. Es gebe außerdem keine unterschiedlichen Rechte für Priester und Laien, betonte er.

Auf Anfragen nach einer Beurteilung von "Donum vitae" erklärte Lehmann: "Ich bin nicht verantwortlich für den Verein Donum vitae", unterstrich Lehmann. Die Mitglieder von "Donum vitae" seien nun selbst gefordert. "Donum vitae" sei aus der Mitte des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) entstanden, aber rechtlich und formell von diesem unterschieden. Es habe ja auch ZdK-Mitglieder gegeben, die von Anfang an gegen "Donum vitae" gewesen seien.

In seiner Haltung zu "Donum vitae" seien ihm von Anfang an, seit dem Herbst 1999, zwei Aspekte wichtig gewesen, hob Lehmann hervor. Zunächst sei er froh gewesen, dass Laien aus der Mitte der Diözesen in dieser kritischen Situation von Ende 1999 sich so intensiv in der Gesellschaft für den Schutz des Lebens einsetzten. Im selben Atemzug habe er jedoch immer gesagt, "Donum vitae" solle keine eigenen Beratungsstellen einrichten, weil damit Konflikte vorprogrammiert würden. Er habe immer sehr ernst genommen, dass der Verein für sich in Anspruch nahm, nicht mit der verfassten Kirche verbunden zu sein. Deshalb sei er auch nicht zu einer Stellungnahme gezwungen gewesen. Nun sei durch die Erklärung des Nuntius deutlich geworden, dass die bisher praktizierte "wohlwollende Neutralität" gegenüber "Donum vitae" auf Dauer nicht möglich sei. Er habe schon lange damit gerechnet, dass eines Tages eine solche Erklärung kommt.

Die Abgrenzung zu "Donum vitae" sei nicht sein primäres Anliegen, bekräftigte Lehmann. Sein erstes Anliegen sei vielmehr, mit den katholischen Beratungsstellen in Trägerschaft des Caritasverbandes und des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) möglichst überzeugend an die bisherige Arbeit anzuknüpfen und mit allen Kräften noch intensiver fortzusetzen. Es gehe um konkrete Hilfe. "Wir beraten und helfen weiter", fügte Lehmann hinzu. Eine Umfrage im Auftrag der Caritas habe ergeben, dass die Zustimmung zur Arbeit der katholischen Beratungsstellen "erstaunlich hoch war". Dies habe ihn in seiner These bestätigt, dass der Schein "nicht die entscheidende Rolle spielt, die ihm im Lauf der Diskussion der letzten Jahre zugesprochen wurde". Allerdings bedauere er nach wie vor, dass der Schein so negativ gesehen wurde". Lehmann bedauerte, dass die Beratungsbestätigung durch die derzeitige Gesprächssituation erneut in Gefahr komme, einseitig betrachtet zu werden, nämlich primär nicht als Ermutigung zum Leben, sondern als straffreier Zugang zur Abtreibung.

 

Innenrenovierung des Doms hat begonnen 

Unterirdische Nassauer Kapelle wird zuerst hergerichtet - "Feine gotische Architektur" 

Mainz. Mit der Freilegung der Wände in der gotischen Nassauer Kapelle des Mainzer Doms haben die Renovierungsarbeiten im Innern der Bischofskirche begonnen. Feuchtigkeitsschäden, Verfall und mehrfache Veränderungen haben dem 1418 gestifteten unterirdischen Andachtsraum schwer zugesetzt. Wie Dom- und Diözesankonservator Dr. Hans-Jürgen Kotzur am Freitag, 3. November, gegenüber der Presse in Mainz erklärte, soll der sieben mal sieben Meter große Raum nun rekonstruiert werden. Lange habe man damit gezögert, sagte Kotzur, da es keine Originalbefunde zu der ursprünglich doppelstöckig angelegten Kapelle gibt. Erzbischof Johann II. ließ sie zum Andenken an das Fürstenhaus Nassau errichten. Das obere Stockwerk ragte einst in das Hauptschiff des Doms und war von einer Martinsfigur gekrönt. Das sogenannte Martinschörlein wurde 1679 abgebrochen. Insgesamt regierten vier Kurfürst-Erzbischöfe aus dem Hause Nassau in Mainz: Gerlach (1346-1371), Adolf I. (1381-1390), Johann II (1397-1419) und Adolf II. (1461-1475).

Nur die Unterkapelle bleib erhalten, in deren Raummitte zehn rote Sandsteinpfeiler eine komplizierte gotische Gewölbekonstruktion tragen. Einst war diese nach oben geöffnet, jetzt bilden die Bögen einen Baldachin. Auf Anregung des früheren Dombaumeisters Jakob Stockinger wurde 1965 darunter ein Grab-Denkmal für die Liturgie der Karwoche aufgestellt. Es zeigt einen lebensgroßen Leichnam Christi aus gelblichem Sandstein. "Auch heute noch gehen am Tag vor Ostern der Bischof und das Domkapitel in einer Prozession zu diesem Christusgrab-Monument", berichtete Prälat Heinz Heckwolf, Vorsitzender der Dombaukommission und Mitglied des Domkapitels. Nach Kotzurs Vorstellungen soll der Baldachin künftig sandsteinfarben gefasst werden, für das Gewölbe sei ein gebrochenes Weiß vorgesehen. Die früheren Öffnungen zur Oberkapelle könnten bald blau erstrahlen. "Eine vergleichbar feine und qualitätsvolle gotische Architektur ist mir in dieser Form in Deutschland nicht bekannt", ordnete Kotzur die kunsthistorische Bedeutung der Nassauer Kapelle ein.

"Bei der anstehenden Neugestaltung müssen wir vor allem die Überschwemmungsgefahr berücksichtigen", betonte Kotzur. Grundwasser vom Hang des Kästrich und der Mainzer Oberstadt sammle sich bei starken Regenfällen an und staue sich hier auf, da es nicht zum Rhein hin abfließen kann. 1988 stand das Wasser rund 40 Zentimeter hoch in der Kapelle. Der derzeitige Zementestrich des Fußbodens biete keine ausreichende Durchlässigkeit, so dass die Feuchtigkeit in den Wänden hochsteige. Ein geeigneter Unterboden solle künftig mit kleinteiligen Keramikfliesen in gotischem Diagonalverband belegt werden, wie er in allen spätmittelalterlichen Kirchen in Mainz nachweisbar ist. Dazu stellt sich Kotzur eine wasserdichte Bodenbeleuchtung vor. "Vielleicht tauchen ja sogar noch Teile des Originalbodenbelags auf, wenn wir jetzt den Estrich rausnehmen", sagte Kotzur.

Die jetzt zutage getretenen großen Hausteinquader neben kleinteiligem Mauerwerk der Wände deuten nach Kotzurs Ausführungen darauf hin, dass die Nassauer Kapelle nur teilweise verputzt war. Vielmehr gehe er von einem Sichtmauerwerk aus, während das restliche Bruchsteinmauerwerk entsprechend als Blendputz ergänzt und im passendem Sandsteinton "eingerötelt" war. "Zur Zeit werden die Wände noch fotogrammetrisch aufgenommen", erklärte Kotzur. Erst dann soll die endgültige Wandgestaltung festgelegt werden. Dabei sei zu entscheiden, ob die Hausteinquader offen sichtbar bleiben oder eine Quaderstruktur auf den neuen Putz aufgemalt werden solle - ein in der Gotik durchaus übliches Verfahren, wie der Konservator erläuterte. Die ehemaligen zwei seitlichen Zugänge zu der Kapelle sollen neue schmiedeeiserne Gittertüren erhalten.

Das Domkapitel rechnet für die Renovierung mit Kosten von rund 140.000 Mark. Bis Ostern 2001 soll das Projekt abgeschlossen sein. Danach werde die Marienkapelle im nördlichen Seitenschiff des Doms in Angriff genommen, gab Domkapitular Heckwolf einen Ausblick. Am Außenbau werden voraussichtlich im Frühjahr ein Gerüst aufgestellt und sichtbare Arbeiten an der Ostgruppe des Doms beginnen. Im Moment werden Voruntersuchungen angestellt und weitere Schäden dokumentiert. Für diesen ersten Außenbauabschnitt sind rund drei Jahre geplant. "Wir wollen die Domrenovierung möglichst transparent für die Öffentlichkeit darstellen", unterstrich Heckwolf. Vorgesehen sei unter anderem, die Bauarbeiten in einer kleinen Fotoausstellung im Dom zu dokumentieren.

Der Mainzer Dom im Internet

 

Bericht zur Jubiläumswoche 20 Jahre Mainzer Figuralchor 

Singend die Liebe Gottes weitergeben - Geistliche Musik und weltliche Gesänge 

Mainz. Als Stefan Weiler vor 20 Jahren zusammen mit Freunden den Mainzer Figuralchor gründete, wollte er ein Programm anbieten, das es in dieser Form in der Mainzer Musikszene noch nicht gab. Dieser Devise ist der Chor unter Leitung seines phantasievollen, kreativen Dirigenten bis heute treu geblieben.

Das unverwechselbare Profil dieses Chores wurde anlässlich der Jubiläumswoche zum 20-jährigen Bestehen bei verschiedenen Aufführungen sichtbar und hörbar. Insbesondere bei den beiden Höhepunkten dieser Woche: einem Gesprächskonzert am Freitag, 3. November, in der Augustinerkirche (Seminarkirche) mit Johann Sebastian Bachs Kantate "Christ lag in Todes Banden" (BWV 4) und einer "Akademischen Feier" am Samstag, 4. November, im Erbacher Hof. Zu diesem Profil gehört Vielfalt der Chormusik in kammermusikalischer Besetzung mit den Schwerpunkten Johann Sebastian Bach und Werken zeitgenössischer Komponisten wie Ligeti oder Schnebel.

Bischof Dr. Karl Lehmann stellte in einem Glückwunschschreiben an den Leiter des Chores, Stefan Weiler, fest, es sei nicht leicht, in einer Stadt wie Mainz sich bei so vielen Chören und Veranstaltern über eine so lange Zeit auf hohem Niveau zu behaupten. Trotz einer starken Fluktuation seiner studentischen Mitglieder habe der Chor viel Anerkennung gefunden. Lehmann, der am Gesprächskonzert in der Seminarkirche teilnahm, wünschte den Chormitgliedern, "dass sie noch lange Zeit in Mainz so frisch und lebendig in der Musikszene gegenwärtig sind" und an Weiler gerichtet: "Ihnen selber möchte ich von Herzen danken, dass Sie über eine so lange Zeit immer wieder die schöpferische Phantasie und die ausdauernde Kraft hatten, Ihre Mitglieder im Chor und alle sonstigen Aufführenden zu begeistern und den Chor zusammenzuhalten."

Im Gesprächskonzert in der Seminarkirche beleuchtete Weiler den musikalischen Charakter dieser ältesten überlieferten Kantate Bachs. Vor allem zeigte er auf, wie Bach aus einer in e-moll gestalteten Todestraurigkeit und Betrübtheit ("Christ lag in Todes Banden") österliche Tröstung und Hoffnung entwickelt. Weiler verdeutlichte dies an der Führung der Chor-Stimmen ebenso wie an den Parts der Solisten. Zum Vergleich spielte er vom Tonträger Ton-Beispiele aus Pachelbels Kantate zum selben Thema aus einer weiteren Bachkantate zum Ostersonntag, die zehn Jahre später entstand. Die Bach-Kantate 31 lässt im Kontrast zur Kantate 4 prachtvollen Osterjubel mit großer Orchesterbesetzung (drei Trompeten, 5 Oboen, Pauken und 6 Streicher) und fünfstimmigem Chor laut werden.

Bei der akademischen Feier im Erbacher Hof brillierten die ca. 50 Sängerinnen und Sänger mit "weltlichen Gesängen". Am Anfang standen von Johannes Brahms vertonte Liebeslieber aus "Des Knaben Wunderhorn" und aus dem "Jungbrunnen" von Paul Heyse und am Ende Brahms "Zigeunerlieder", in denen der Chor sehr temperamentvoll und wandlungsfähig die Gefühle zwischen zarter Sehnsucht bis zu Liebesglut und Trennungsschmerz zum Ausdruck brachte. Dazwischen lagen "du-bi-du"-Klangbilder nach bekannten Melodien aus Klassik und Folksong von Werner Fussan und ein besonders schwieriger Sprechgesang von Rautavaara. Trotz dieser hohen Anforderungen konnten die zahlreichen Zuhörer den Eindruck gewinnen, wie sehr vor allem die Freude am Singen diesen Chor zusammenhält. Zu den eher lustigen Beiträgen dieses Abends gehörte auch die "launenhafte" Darbietung, wie vier Tiere (Hund, Katze, Kuckuck und Eule) einen Kontrapunkt improvisieren.

Dr. Peter Reifenberg, stellvertretender Direktor der Akademie des Bistums Mainz, Erbacher Hof, erklärte in einem Grußwort, der Erbacher Hof sei gerne Gastgeber dieses Abends und werde auch in der Zukunft wie schon in der Vergangenheit dem Chor eine Heimat bieten. Vielleicht sei es die fehlende Lobby, die den Chor zu seinen hohen Leistungen treibe, meinte er und betonte, der Mainzer Figuralchor sei durch seine Konzerte eine Bereicherung der Mainzer Kultur. Für die Stadt Mainz würdigte Volker Müller, Musikreferent im Kulturdezernat, die Leistungen des Figuralchores in dem breiten Spektrum von geistlicher und weltlicher Musik und verwies besonders auf die experimentellen Konzerte mit Werken zeitgenössischer Musik. "Das macht Ihnen keiner so schnell nach", bekräftigte er. Hohe Anerkennung sprach Müller auch dafür aus, dass der Chor vor drei Jahren eine Krise gemeistert und durchgehalten habe. Für den Vorstand des Fördervereins "Mainzer Musikfreunde e.V." erklärte Vorstandsmitglied Helmut Frölich in einer launigen Rede, das gute Miteinander der Generationen sei ein Kennzeichen des Figuralchores. Der Förderverein könne weitere Mitglieder gebrauchen, "um unseren Ansprüchen weiter gerecht werden zu können".

Die Festwoche endete mit einem Abschlussgottesdienst am Sonntag, 5. November, im Mainzer Dom. Der Figuralchor und das Orchester Mainzer Camerata Musicale, die schon beim Eröffnungsgottesdienst in St. Peter mit Widors Messe für 2 Chöre und Orgel und beim Gesprächskonzert in der Seminarkirche zusammengewirkt hatten, gestalteten den Gottesdienst musikalisch mit Bachs Kantate "Herr Christ, der einge Gottessohn" (BWV 96). Beteiligt waren auch wieder die Solisten Christiane Opfermann (Sopran), Beate Heitzmann (Mezzosopran), Thomas Cooley (Tenor) und Tomasz Hajok (Bass) mit ihrer herausragenden stimmlichen Qualität. Die beiden Sopranistinnen, die ständige Mitglieder des Figuralchores sind, hatten das Publikum auch bei der Akademischen Feier begeistert.

Prälat Walter Seidel, der Chor und Orchester vor dem Altar postiert hatte, damit sie besser zu sehen und zu hören seien, betonte in seiner Predigt, die geniale Musik J. S. Bachs könne zum Glauben, zur Gottesliebe und zur Nächstenliebe führen. Chöre seien wie die Engel auf den Fluren Bethlehems die "Vorsänger des Heiles". Sie seien Sänger der Freude, des Glaubens und des Lobgesangs. Die Bach`sche Musik verbinde die Deutschen zwischen West und Ost wie auch die Konfessionen untereinander, betonte Seidel. Es gelte, singend die Liebe Gottes weiterzugeben.

 

Lehmann: Lob des Ehrenamtes 

"Ehrenamtliche Dienste für Gesellschaft und Kirche unverzichtbar" 

Mainz. Die Unverzichtbarkeit ehrenamtlicher Dienste für die Gesellschaft und Kirche hat der Bischof von Mainz, Dr. Karl Lehmann, bekräftigt. Bei einer Veranstaltung der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) zum Thema "Unternehmen und bürgerschaftliches Engagement" am Mittwoch, 8. November, in der Staatskanzlei in Mainz, sprach Lehmann ein großes Lob für das Ehrenamt aus. "Es gibt keinen gesellschaftlichen Bereich, in dem das Ehrenamt nicht eine gewaltige Rolle spielt: angefangen von den politischen Wahlämtern, den Schöffen im Gericht, den Elternbeiräten bis zum Sanitätsdienst und der Telefonseelsorge. Aber auch Lebensbereiche wie unsere Vereine und Verbände, nicht zuletzt auch im Sport, leben von dieser großherzigen Hilfe vieler." Auch die Parteien und Gewerkschaften seien darauf angewiesen und in den Kirchen "könnten wir überhaupt nicht leben ohne die Hilfe vieler Ehrenämter", fügte er hinzu.

Dem traditionellen Ehrenamt stellte Lehmann in seinem Statement zur Podiumsdiskussion, an der auch Ministerpräsident Kurt Beck beteiligt war, das sog. "neue Ehrenamt" gegenüber. Dieses lebe stark in den Selbsthilfebewegungen und in Bürgerinitiativen, aber auch in einzelnen begrenzten Projekten. Es gehe nicht in erster Linie, wie es früher der Fall gewesen sei, um allgemeine Werte, die man fördern möchte. Immer stärker rücke bei dem "neuen Ehrenamt" auch der Wunsch nach Selbstentfaltung und Entwicklung der Persönlichkeit in den Vordergrund.. Diese neue Orientierung müsse nicht unbedingt im Gegensatz zu den klassischen Formen ehrenamtlicher Tätigkeit stehen, stellte der Bischof fest. Aber es gebe zweifellos auch eine gewisse Rivalität zwischen diesen Formen. Das klassische Ehrenamt müsse deshalb überlegen, ob es sich nicht stärker neueren Motivationen und Formen öffne.

Kritisch äußerte sich Lehmann zu Tendenzen, ehrenamtliche Tätigkeit zu bezahlen, denn dies sei ein Widerspruch. Gegen eine Aufwandsentschädigung habe er nichts. Aber man täusche sich, wenn man meine, man könnte das Ehrenamt durch ein förmliches Entgeld attraktiver machen.

Ministerpräsident Beck verwies darauf, dass in Rheinland-Pfalz ca. eine Million Bürgerinnen und Bürger sich auf nahezu allen Feldern des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens ehrenamtlich engagieren. In Deutschland sei der Nutzen einer Kooperation zwischen Wirtschaftsunternehmen und dem breiten Feld bürgerschaftlicher Aktivitäten noch kaum erkannt, stellte er fest.

 

Schule mit leuchtenden Martinsbildern geschmückt 

Abends werden die Transparentgemälde von innen mit Scheinwerfern angestrahlt 

Mainz. Bilder von seltener Farbenpracht schmücken zur Zeit die Fenster der Martinus-Grund- und Hauptschule in der Mainzer Altstadt (Weißliliengasse). Die 33 großformatigen Fensterbilder zeigen vor allem Szenen aus dem Leben des Schulpatrons, des hl. Martin von Tours (gest. 398), aber auch andere Motive. Noch bis einschließlich 13. November werden die transparenten Bilder in der Zeit von 18.00 bis 21.00 Uhr vom Innern der Klassenräume mit Scheinwerfern angestrahlt, so dass sie vom Schulhof aus besonders gut zu sehen sind. Das Tor zum Schulhof bleibt in dieser Zeit geöffnet, so dass Interessierte freien Zugang haben. Jeweils ab 18.30 und 19.30 Uhr sind als musikalische Ergänzung Ausschnitte aus dem Musical "Martin von Tours" von Harald Straßburger zu hören, das kürzlich anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Martinusschulen in der Augustinerkirche in Mainz aufgeführt wurde.

Die ältesten Bilder sind bereits mehr als 15 Jahre alt. Ursprünglich sollten sie nur als Tageslichtbilder die Klassenzimmer für die Schülerinnen und Schüler selbst verschönern. Aber sie dürften auch für eine breitere Öffentlichkeit interessant sein, waren sich Schüler und Lehrer einig. "Es wäre schade, wenn sie sozusagen unter Verschluss blieben", meinte der Leiter der Schule, Rektor Felix Taufenbach. Deshalb hat er jetzt Kinder und Erwachsene zum Anschauen der Bilder eingeladen. Gleich links in der unteren Reihe ist die Teilung des Mantels zu sehen. Martin schenkt eine Hälfte einem frierenden Bettler. Martin war damals Soldat und noch nicht getauft. Das Bild daneben zeigt seine Taufe. Darin wird anschaulich, betont Taufenbach, wie Taufbecken in der Frühzeit der Kirche ausgesehen haben und wie in dieser Zeit die Erwachsenen getauft wurden. Das anschließende Fenster ist noch frei. Hierfür entsteht zur Zeit ein Bild über die Legende, wie sich Martin im Gänsestall versteckt hat. Ein Vertreter der Elternschaft, Manfred Frieß, hat sich bereit erklärt, es zu malen und will es in wenigen Tagen zur Verfügung stellen.

Weitere Bilder zeigen zum Beispiel, wie Jesus Martin im Traum erscheint, wie Martin sein Schwert zurückgibt, wie er einen Kranken heilt oder wie er einen Aussätzigen umarmt und küsst. In der Reihe darüber werden die Werke der Barmherzigkeit dargestellt, z.B. Nackte bekleiden, Durstige tränken, Gefangene auslösen, Fremde beherbergen oder Hungrige speisen. Ein Bild im ersten Stock zeigt die hl. Elisabeth, ein anderes den hl. Georg. Mit dem Holzturm wird auch ein Mainzer Stadtmotiv aufgegriffen. Eine Serie von sieben Bildern hat als Thema die Schöpfung. In der noch freien oberen Etage sollen, wie Taufenbach erklärte, Bilder mit Engelsmotiven entstehen. Dazu werden noch Freiwillige aus der Schülerschaft oder der Elternschaft gesucht. Neben den großformatigen Bildern sind noch eine Fülle kleinerer Darstellungen zu bewundern.

Die bisherigen Bilder wurden überwiegend von besonders begabten Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 und 9 gestaltet. Entweder malte einer allein, oder zwei oder drei schlossen sich zusammen. Gemalt wurde mit Glasfarben, die eine außergewöhnlich Leuchtkraft haben, auf transparentes Acrylglas. Oft waren es Abschiedsgeschenke der Abschlussklassen an ihre Schule. Da die Glasfarben sehr teuer sind, wurde das Geld in vielen Fällen aus der Klassenkasse genommen. Auch Eltern und Lehrer beteiligten sich an der Finanzierung. Künstlerisch betreut wurden die Gemälde bei ihrer Entstehung durch die Kunsterzieherinnen Gisela Buth, Christel Lehr oder Cornelia Loos. Für das pünktliche Anstrahlen der Bilder und für die Musical-Musik sorgen Zeituhren. Einer aus dem Lehrerkollegium kontrolliert jeweils, ob alles klappt.

 

Vielleicht der dienstälteste Küster im Bistum Mainz 

Heppenheim. Der ehrenamtlicher Einsatz für seine Heimatpfarrei St. Michael in Heppenheim-Hambach ist rekordverdächtig: seit 57 Jahren versieht Walter Ensinger den Küsterdienst in der Pfarr- und Wallfahrtskirche. Damit dürfte der heute 73-Jährige wohl dienstältester Küster im Bistum Mainz sein. Am 9. November 1943 hatte der damalige Pfarrer Kuhn dem 16-jährigen Ensinger nach dem Gottesdienst seinen Priestermantel umgehängt. "Walter, Du bist jetzt unser Küster", lautete die schlichte und formlose Ernennung. Für Ensinger eine Verpflichtung, die er seitdem ohne Unterbrechung mit Sorgfalt und Zuverlässigkeit erfüllt. "Und er hat niemals gefehlt", erklärt der heutige Pfarrer Lothar Röhr bewundernd. In der Nazizeit ging Ensinger sonntags zur Kirche, während gleichzeitig die Treffen der Hitler-Jugend stattfanden. Die ablehnende Haltung bescherte ihm damals einige Probleme und Nachteile. "Doch unser Küster blieb entschieden auf der Seite der Kirche", berichtet Pfarrer Röhr über diese Epoche. Neben der Küsteraufgabe hilft der pensionierte Beamte noch bei der Pflege des Friedhofs in Hambach mit. Und dies mittlerweile auch schon seit 45 Jahren.

 

Unerwünschte Hochzeitseinladung 

Der burgundische Herzogshof bot dem Personal viele Privilegien und ein soziales Netz 

Mainz. Der Hof der burgundischen Herzöge bot den Bediensteten im 15. Jahrhundert ein hohes Maß an sozialer Sicherheit und Regelungen, die "über unser heutiges Dienstrecht für Beamte hinaus gingen". Zu dieser Auffassung kam der Kieler Historiker Dr. Holger Kruse in seinem Vortrag "Der Hof der Herzöge von Burgund als ‚soziales Netz‘" am Dienstag, 7. November, im Erbacher Hof in Mainz. "Ein Amt am Hof war nichts zum Reichwerden, aber ein krisensicherer Job", sagte Kruse. Neben den täglichen Gagen und einer Versorgung im Krankheitsfall versüßten Geschenke und Privilegien dem Personal die Arbeit: Wertvolle Präsente überreichten die Herrscher den Amtsträgern vom Kanzler bis zur Wäscherin. Auch übernahmen die Herzöge Patenschaften für Kinder der Bediensteten.

Was nach heutigen Maßstäben des Beamtenrechts durchaus fragwürdig erscheint, sei damals an der wohl prächtigsten Hofhaltung Europas selbstverständlich gewesen, verdeutlichte Kruse. Ämter auf allen Ebenen vom Hofmeister bis zum Kutscher wurden faktisch erblich – Dienstdynastien entstanden. Nach dem Tod eines hohen Verwaltungsmannes oder eines einfachen Küchenjungens sah die burgundische Hofordnung vor, dass Messen gelesen wurden. "Die Anzahl der Messen richtete sich allerdings nach dem Rang des Verstorbenen", erklärte Kruse. Überhaupt habe sich der Wert von Zuwendungen jeweils nach der Stellung am Hof gerichtet, auch bei Hochzeiten. "Der Herzog beschenkte nicht nur selbst sein Personal, sondern verschickte auch Einladungen zur Hochzeit mit der Aufforderung zu Geldgeschenken für das Brautpaar", berichtete Kruse. Entsprechend unbeliebt seien solche Einladungen beim Hofadel gewesen.

Uneheliche Kinder von Bediensteten wurden manchmal mit Spitzen der Hofverwaltung vermählt und somit in die sozialen Strukturen eingebunden. Für diese Sicherheiten erwarteten die Herzöge im Gegenzug ein hohes Dienstethos der Mitarbeiter, zu dem Loyalität und Diskretion gehörten. In der Regierungszeit von Philipp dem Guten wuchs das Personal nach Kruses Angaben enorm, die Zahl der Amtsträger verdoppelte sich ungefähr. So umfasste die Hofhaltung zeitweise rund 1000 Personen und über 1300 Pferde. Tatsächlich aber erreichten die prunksüchtigen Herzöge nur teilweise die Souveränität über ihren weiten Herrschaftsbereich zwischen Jura und der Nordsee. Kruse sprach bei einer gemeinsamen Abendveranstaltung des Erbacher Hofs und dem Kulturzentrum Haus Burgund (Maison de Bourgogne).

Das Haus Burgund im Internet

 

Vorschau 

Verdi-Requiem in Mainz und in Stuttgart (11./12. November) 

Domkantorei St. Martin Mainz und Stuttgarter Domchor wirken zusammen 

Mainz. Die Domkantorei St. Martin Mainz und der Stuttgarter Domchor führen zusammen mit dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie Koblenz am Samstag, 11. November, um 19.30 Uhr im Mainzer Dom die "Messa da Requiem" von Guiseppe Verdi auf. Als Solisten wirken mit: Natalja Kostenko (Sopran), Christiane Götz (Alt), Alejandro Ramirez (Tenor) und Hernan Itturalde (Bass). Die Leitung hat Domkapellmeister Mathias Breitschaft.

In der gleichen Besetzung wird das Verdi-Requiem am Sonntag, 12. November unter Leitung des Stuttgarter Domkapellmeisters Martin Dücker um 18.00 Uhr auch in der Domkirche St. Eberhard in Stuttgart aufgeführt. Beide Chöre sollten, wie Breitschaft dazu mitteilte, in den Genuss einer zweiten Aufführung kommen.

Breitschaft verweist darauf, dass in den letzten Jahren im Rahmen der Mainzer Domkonzerte Requiem-Vertonungen so unterschiedlicher Autoren wie Mozart, Andrew Lloyd Webber, Bruckner, Britten, Franz von Suppé, Brahms, Johann Zach und Duruflé zur Aufführung gebracht wurden. Im Heiligen Jahr 2000 habe er sich für die Verdi-Vertonung entschieden, der in der großen Tradition der Requiem-Kompositionen herausragt. "Die vielfältigen Texte der Totenliturgie haben beinahe alle großen Komponisten der vergangenen Jahrhunderte – wie auch der Gegenwart – fasziniert, angeregt, bewegt und zu großartigen schöpferischen Eingebungen gebracht", stellt Breitschaft fest und fügt hinzu: "Das Umsetzen einer Verheißung wie zum Beispiel des ewigen Lebens nach dem irdischen Sterben oder der recht drastischen Texte in der ´Dies irae`-Sequenz (dt. ´Tag des Zornes`) in Musik regt die Phantasie der Komponisten in hohem Maße an."

Auftragskomposition von Frederic Rzewski zum Gutenberg-Jahr 

Zu Beginn des Konzertes wird, wie Breitschaft ankündigt, die Uraufführung des Auftragswerks der Stadt Mainz "Movable Types" (dt. "Bewegliche Lettern") des amerikanischen Komponisten Frederic Rzewski nachgeholt, die ursprünglich für den 2. Oktober geplant war. Dieses Werk ist der Stadt Mainz zum "Gutenberg-Jahr 2000" gewidmet.

Der Mainzer Domchor im Internet

 

Katholikenrat: „Wozu christlich erziehen?" (10./11. November) 

Mainz. Die Frage nach Inhalt und Ziel religiöser Erziehung in der heutigen Zeit steht im Mittelpunkt der Beratungen des Katholikenrats im Bistum Mainz bei der Herbstvollversammlung am Freitag und Samstag, 10./11. November, im Erbacher Hof in Mainz. Der Mainzer Religionspädagoge Prof. Dr. Rudi Ott wird mit seinem Impulsreferat "Wozu christlich erziehen?" in das Thema einführen (Samstag 9.15 Uhr), das anschließend in Arbeitsgruppen weiter bearbeitet wird. Die Arbeitsergebnisse werden in der Abschlussdiskussion zusammengetragen und bewertet.

Neben diesem Schwerpunktthema beschäftigen sich die rund 70 Mitglieder der Laienvertretung im Bistum Mainz bereits am Freitagabend (ab 19.30 Uhr) mit aktuellen kirchen- und gesellschaftspolitischen Fragen. Diskutiert werden u.a. das neues Konzept der Diözese Mainz zur Schwangerenberatung und die Problematik "Gewalt und Rechtsextremismus". Die Herbstvollversammlung des Katholikenrats beginnt am Freitag um 18.00 Uhr und endet mit der Plenarsitzung am Samstag gegen 12.30 Uhr.

 

Studienabend zum Bischofswort "Gerechter Friede" (21. November) 

Mainz. Zur Veröffentlichung des Friedensworts der deutschen Bischöfe "Gerechter Friede" veranstaltet die Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof einen Studienabend am Dienstag, 21. November, 19.30 Uhr. Dabei wird Prof. Norbert Lohfink SJ von der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt über "Gewalt und Friede in der Bibel" sprechen. Im Oktober 2000 hatte die Deutsche Bischofskonferenz ein Positionspapier zur veränderten sicherheitspolitischen Lage in Europa und den Aufgaben der Kirche in diesem Zusammenhang herausgegeben.

Der Erbacher Hof im Internet