Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 17

Datum:
Mi. 30. Sep. 2020
Von:
tob (MBN)
  • Kohlgraf: „Man versteht als Mainzer danach seine Geschichte besser“
    „Die Macht der Mainzer Erzbischöfe“ im Mainzer Dommuseum (bis 21. April 2021)

  • Bentz: Engagement von Christen für eine ‚ganzheitliche Ökologie’
    Ökumenischer Schöpfungsgottesdienst / Schirmherrschaft der Liebfrauen-Stiftung

  • Rainer Reuhl zum Geschäftsführenden Vorsitzenden gewählt
    Bischof Kohlgraf dankt Volker Kurz und Erich Fuchs für Einsatz im Kirchensteuerrat

  • Rückerstattung ausgefallener Domkonzerte
    Dominformation und Infoladen zahlen Verkaufspreis zurück

  • „Es wird deutlich, dass von vielen Menschen Veränderungen erwartet werden“
    Einschätzung von Bischof Peter Kohlgraf zur Frankfurter Sitzung des Synodalen Weges

  • 200.000 Euro Corona-Soforthilfe 
    Bistum Mainz unterstützt zahlreiche langjährige weltkirchliche Projekte

  • Lebensbeschreibungen der Mainzer Bischöfe seit 1802 verfügbar
    Neues Online-Angebot des Instituts für Mainzer Kirchengeschichte (IMKG)

  • Preisverleihung des Schreibwettbewerbs „Europa - Eine Reise“
    Bischof Kohlgraf und Staatsministerin Hubig würdigten Schülerinnen und Schüler 

  • Kohlgraf segnete Schulkreuze des Ketteler-Kollegs
    Gottesdienst mit Studierenden in St. Johannes Evangelist in Mainz

  • Sei gut, Mensch!“
    Vier Projekte mit Ketteler-Preis 2020 ausgezeichnet

  • Bischof Kohlgraf gratuliert Dorothee Wüst zur Wahl
    Erstmals Frau zur Kirchenpräsidentin der evangelischen Landeskirche der Pfalz gewählt

  • Kohlgraf gratuliert zum zehnten Jahrestag der neuen Synagoge in Mainz - Glückwunschschreiben des Mainzer Bischofs an die Jüdische Gemeinde in der Stadt

Kohlgraf: „Man versteht als Mainzer danach seine Geschichte besser“

Mainz, 11. September 2020: Der Gewölbekeller des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums ist weider geöffnet. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 11. September 2020: Der Gewölbekeller des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums ist weider geöffnet.

„Die Macht der Mainzer Erzbischöfe“ im Mainzer Dommuseum (bis 21. April 2021)

Mainz. Mit der Ausstellung „Die Macht der Mainzer Erzbischöfe - Von Bonifatius zum Naumburger Meister“ (12. September bis 21. April 2021) eröffnet das Mainzer Dom- und Diözesanmuseum nach rund zweijähriger Umbauzeit seinen hochmittelalterlichen Gewölbekeller wieder als Ausstellungsraum. Vor Journalisten überreichte der Direktor des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Winfried Wilhelmy, am Freitagnachmittag, 11. September, gemeinsam mit Dr. Albrecht Weiland, dem Geschäftsführer des Verlages Schnell und Steiner aus Regensburg, den gerade erschienenen Katalog der Ausstellung an den Mainzer Bischof Peter Kohlgraf.

Bischof Kohlgraf würdigte die Ausstellung als „großartigen Einblick in viele Jahrhunderte Kirchengeschichte, für den ich sehr dankbar bin“. Den Ausstellungskatalog bezeichnete der Bischof als „großes Buch über die Geschichte des Erzbistums und der Stadt Mainz, und der Menschen, die hier gelebt haben. Man versteht als Mainzer danach seine Geschichte besser.“ Die Ausstellung im Dommuseum ist eine Korrespondenz-Ausstellung zur „Kaiser-Ausstellung“ im Landesmuseum Mainz.

In seinem Geleitwort zum neuen Bestandskatalog würdigt Bischof Kohlgraf die Arbeit des Museums, dass durch die Neuerscheinung „herausragende Zeugnisse aus über tausend Jahren christlichen Glaubens nicht nur in beeindruckenden Abbildungen, sondern auch in der gebotenen wissenschaftlichen Tiefe vorstellt“. Und weiter: „Diese Kunstwerke sind nicht nur retrospektive Zeugnisse des christlichen Glaubens und einer von Höhen und Tiefen gekennzeichneten Bistumsgeschichte, vielmehr ist ihre Botschaft nach wie vor hochaktuell. Möge dieses Buch ebenso viele geneigte Leserinnen und Leser finden wie die neugestaltete Gewölbehalle Gäste.“

Der über 500 Seiten starke Katalog gibt alle Exponate der Ausstellung in eigens angefertigten Neuaufnahmen wieder und rückt das Mainzer Werk des Naumburger Meisters in neues Licht. Zu vielen Exponaten können neue Forschungsergebnisse vorgestellt werden, unter anderem zum berühmten „Bassenheimer Reiter“ des Naumburger Meisters, der hier erstmals in seiner ursprünglichen Verwendung als Altarretabel des Domes unter Hinzuziehung weiterer Originalteile rekonstruiert werden kann.

Verleger Dr. Weiland würdigte besonders die herausragende Ausstattung des Buches „mit einer hervorragenden Bildqualität, teilweise mit ganzseitigen Bildern“. Dr. Wilhelmy erläuterte anschließend bei einem Journalisten-Rundgang die einzelnen Exponate. Besonders freue er sich auf die wissenschaftliche Diskussion, die mit dem Katalog befördert werden solle. Er wies darauf hin, dass die Lichtanlage des Gewölbekellers durch das Bundesumweltministerium gefördert wurde und die Umstellung auf LED-Lampen zu einer erheblichen CO2-Einsparung führen werde.

Dreibändiger Bestandskatalog des Mainzer Dommuseums in Planung

Der aktuell erschienene Katalog ist der Beginn einer dreiteiligen Reihe von Bestandskatalogen. Als nächstes ist die Veröffentlichung des Bestandskataloges der 2018 wiedereröffneten Domschatzkammer vorgesehen. Ein dritter Bestandskatalog wird sich dem Kreuzgang-Obergeschoss widmen. Bereits 2018 waren Ost- und Südflügel (Abteilung „Spätmittelalter und Frühe Neuzeit“) des Kreuzgang-Obergeschosses eröffnet worden; 2021/2022 soll mit der Eröffnung der Abteilung „Barock / Säkularisierung / Moderne“ im Kreuzgang-Westflügel der dreibändige Bestandskatalog abgeschlossen werden.

Das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum Mainz beherbergt eine überregional bedeutende Sammlung von skulpturalen Meisterwerken des neunten bis 13. Jahrhunderts. Dazu zählt auch eines der Hauptwerke des wohl wichtigsten Bildhauers der deutschen Frühgotik, des berühmten Naumburger Meisters. Im Zuge der energetischen Ertüchtigung des Ausstellungsraums, der hochmittelalterlichen Gewölbehalle (die seit August 2018 geschlossen war), wurde die Sammlung in den letzten Monaten grundlegend neu geordnet und unter Einbeziehung einer Reihe von neuen Funden in eine bistumsgeschichtliche Gesamtkonzeption eingebettet. Unter dem Titel „Die Macht der Mainzer Erzbischöfe“ wird so anhand herausragender Exponate aus karolingischer, romanischer und gotischer Zeit die reichspolitische Bedeutung der Mainzer Metropoliten in Früh- und Hochmittelalter vorgestellt: von Bonifatius, der den Dynastiewechsel von den Merowingern zu den Karolingern vollzog bis hin zum „Königsmacher“ Siegfried III. von Eppstein, dem Gegenspieler von Kaiser Friedrich II.

Hinweise:

  • Katalog: „Von Bonifatius zum Naumburger Meister. Meisterwerke des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums Mainz“. Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2020, 512 Seiten, 360 Farb- und Schwarzweiß-Abbildungen, 44,90 Euro.
  • Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum, Domstraße 3, 55116 Mainz, Telefon: 06131/ 253-344, E-Mail: info@dommuseum-mainz.de, Internet: dommuseum-mainz.de
  • Öffnungszeiten: dienstags bis donnerstags 13.00 bis 17.00 Uhr; freitags 10.00 bis 17.00 Uhr; samstags, sonntags und feiertags 11.00 bis 18.00 Uhr

Fotos unter www.bistummainz.de/presse

Bentz: Engagement von Christen für eine ‚ganzheitliche Ökologie’

Ernennungen (c) Bistum Mainz / Blum
Ernennungen

Ökumenischer Schöpfungsgottesdienst / Schirmherrschaft der Liebfrauen-Stiftung

Worms. „Ein neues Bewusstsein für dieses feine Gewebe der inneren Zusammenhänge“ vom Einklang des Menschen mit der Schöpfung hat der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, in seiner Predigt beim Ökumenischen Schöpfungsgottesdienst am Sonntagnachmittag, 13. September, in Worms-Liebfrauen gefordert. Und weiter erinnerte er an die Umweltenzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus: „Wir leben in dem einen Haus. Und so muss es die gemeinsame Sorge sein, diesen Einklang mit der Schöpfung in all seinen Dimensionen wiederzufinden: Der ‚Schrei der Natur’ ist nicht zu trennen vom Schrei der Armen, der Ausgegrenzten, der Entrechteten. Es braucht das Engagement von uns Christen für eine ‚ganzheitliche Ökologie’.“

Bentz hatte die Liturgie des Gottesdienstes zusammen mit dem Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Volker Jung, gestaltet. Veranstaltet wurde die Feier unter dem Motto „(W)Einklang“ von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Hessen-Rheinhessen. Der Ökumenische Schöpfungsgottesdienst will für den Einsatz zur Bewahrung der Schöpfung mit Verstand und Herz sensibilisieren.  Der Gottesdienst ist vom Offenen Kanal Worms auf Facebook und Youtube live übertragen worden.

Bentz erinnerte daran, dass vor über 100 Jahren der Wein des Liebfrauen-Weinbergs weltweit gefragt war. Die Wormser Liebfrauenmilch zählte damals zu den teuersten Weinen überhaupt. Wörtlich sagte er: „Und wo der Mensch dem Geld und Gewinnmaximierung verfällt, da ist er oft genug bereit, Grenzen zu missachten: immer mehr Wein, längst nicht mehr aus diesem Weinberg - der auch Kirchenstück genannt wird - wurde als Liebfrauenmilch produziert, gemacht, aber eben nicht mehr kultiviert! Die Qualität ging verloren. Der half man nach. Mehrmals gab es Wein-Pansch-Skandale, die auch das Image der Liebfrauenmilch ins Bodenlose sinken ließ. Heute erleben wir eine unglaubliche Renaissance - eine Neubesinnung auf die Kultur des Weins - die mit großer Achtsamkeit und mit neuem Wissen gerade im Weinberg den Einklang von Schöpfung und der Schöpfungsverantwortung des Menschen sucht. Darüber dürfen wir dankbar sein!“

Wein sei die Frucht der Natur und zugleich Frucht der menschlichen Fähigkeiten, erinnerte der Weihbischof. Wörtlich sagte er: „Wir können vieles ‚machen’ - verlieren aber immer wieder den Bezug zu den Grenzen der Machbarkeit. Dann meinen wir, wir hätten alles selbst in der Hand. Wir greifen so grundlegend in die Schöpfung ein, dass wir die Risiken nicht mehr abschätzen können. Manche fühlen sich selbst ‚wie der Schöpfer’, weil sie keinen Schöpfer mehr über sich anerkennen. Überall da geraten die Dinge aus den Fugen. Der Einklang mit der Schöpfung geht verloren.“ Der Oberbürgermeister von Worms, Adolf Kessel, und die Vorsitzende der ACK Hessen-Rheinhessen, Ökumenereferentin Brigitte Görgen-Grether vom Bistum Limburg, hatten den Gottesdienst mit Grußworten eröffnet.

Predigt von Kirchenpräsident Jung

In seiner Predigt über den Propheten Amos fragte Kirchenpräsident Jung danach, was Menschen zur Bewahrung der Schöpfung ausrichten können. Neben dem Vertrauen auf Gott, der die Schöpfung nicht fallen lasse, sieht Jung Christinnen und Christen auch in der Verantwortung: „Wir können uns nicht zurücklehnen und sagen: Gott wird es schon machen. Nein, diese Hoffnung zeigt, dass es darum geht, sich hineinzubegeben in das, was Gott tut. Es geht darum, mit Gott zu bebauen und zu pflanzen und zu sorgen, dass alle Menschen gut leben können.“

 In den Fürbitten betonten Ulrich Oelschläger, Präses der Synode der EKHN, und Brigitte Görgen-Grether, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hessen und Rheinhessen, die Gaben der Dankbarkeit, Verantwortung und Weisheit. Musikalisch wurde der Gottesdienst von Kantor Christian Schmitt und einer Gesangsgruppe des Chors der Evangelischen Lutherkirche Worms begleitet.

Bentz übernimmt Schirmherrschaft für Wormser Liebfrauen-Stiftung

Vor dem Schöpfungsgottesdienst hatte Weihbischof Bentz die Schirmherrschaft für die Wormser Liebfrauen-Stiftung übernommen. Die Stiftung engagiert sich bereits seit 2006 für den Erhalt und die Restaurierung der Wormser Liebfrauenkirche. Mit dieser Aufgabe tritt er die Nachfolge von Weihbischof Dr. Werner Guballa an, der ebenfalls Schirmherr der Stiftung war. Zugleich hat er bei dem Pressetermin vor dem Gottesdienst eine Rebstock-Patenschaft auf dem Liebfrauenstift Kirchenstück übernommen. Weitere Schirmherren der Liebfrauen Stiftung sind Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, sowie der aktuelle Oberbürgermeister von Worms, Adolf Kessel, und sein Vorgänger, Michael Kissel.

Hinweise:

Rainer Reuhl zum Geschäftsführenden Vorsitzenden gewählt

Mainz, 11. September 2020: Konstituierende Sitzung des Kirchensteuerrates (v.l.n.r.): Rainer Reuhl, Christof Molitor, Bischof Peter Kohlgraf, Volker Kurz, Michael Ender und Weihbischof Udo Markus Bentz. Es fehlt Erich Fuchs. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 11. September 2020: Konstituierende Sitzung des Kirchensteuerrates (v.l.n.r.): Rainer Reuhl, Christof Molitor, Bischof Peter Kohlgraf, Volker Kurz, Michael Ender und Weihbischof Udo Markus Bentz. Es fehlt Erich Fuchs.

Bischof Kohlgraf dankt Volker Kurz und Erich Fuchs für Einsatz im Kirchensteuerrat

Mainz. Rainer Reuhl aus Mainz ist mit großer Mehrheit zum neuen Geschäftsführenden Vorsitzenden des Diözesan-Kirchensteuerrates im Bistum Mainz gewählt worden. Bei der Konstituierenden Sitzung des Gremiums am Freitagabend, 11. September, im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes in Mainz wurde außerdem Michael Ender aus Mörlenbach mit großer Mehrheit zum stellvertretenden Geschäftsführenden Vorsitzenden gewählt. Aufgabe des Geschäftsführenden Vorsitzenden ist unter anderem die Leitung der Sitzungen des Diözesan-Kirchensteuerrats und des Haushalts- und Finanzausschusses, die in der Regel zweimal jährlich tagen.

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf gratulierte Reuhl und Ender zu ihrer Wahl und dankte gleichzeitig dem scheidenden Vorstand für die jahrzehntelange, konstruktive Begleitung des Gremiums. Beide sind nicht zur Wiederwahl angetreten. Dr. Volker Kurz aus Mühlheim-Dietesheim gehört dem Diözesankirchensteuerrat bereits seit 1992 an (ab 1996 als stellvertretender Geschäftsführender Vorsitzender) und war seit 2000 Geschäftsführender Vorsitzender. Sein bisheriger Stellvertreter Erich Fuchs aus Bingen gehört dem Diözesankirchensteuerrat seit 1996 an und war seit 2002 stellvertretender Geschäftsführender Vorsitzender des Kirchensteuerrates. Beide werden dem Gremium auch in dieser Amtszeit weiter angehören.

Berufung von Mitgliedern des Diözesanvermögensverwaltungsrates (DVVR)

In der Sitzung wurden außerdem die Mitglieder vorgestellt bzw. gewählt, die vom Bischof bzw. dem Kirchensteuerrat in den Diözesanvermögensverwaltungsrat (DVVR) des Bistums entsandt werden. Der Kirchensteuerrat wählte für diese Aufgabe: Ute Kipping-Karbach aus Klein-Winternheim, Helga Wilk aus Mainz sowie Hermann Schnabel aus Erbes-Büdesheim, der auch bisher schon dem DVVR angehört hat. Der Bischof hat in den DVVR berufen: Prinz Michael zu Salm-Salm aus Wallhausen sowie Patrick Hofmacher, den Geschäftsführer der Malteser Werke aus Köln. Beide waren bereits zuvor Mitglied im DVVR.

Bentz: „Echtes Aufsichtsratsgremium“

In den neuen Statuten für den DVVR wird festgelegt, dass dieses Gremium nur noch aus externen Mitgliedern bestehen soll. Mitarbeiter des Bistums Mainz können als Sachverständige ohne Stimmrecht an den Sitzungen des DVVR teilnehmen. „Durch diese Neuaufstellung wird der DVVR ein echtes Aufsichtsgremium, mit dem wir eine ganz klare und eindeutige Kontrolle der Bistumsfinanzen erreichen“, betonte Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, der auch Ökonom des Bistums Mainz ist. „Der Bischof ist künftig nicht mehr frei bei der Besetzung des DVVR: Drei Mitglieder werden vom Kirchensteuerrat benannt und nur zwei vom Bischof. Durch diese Auswahl wird der DVVR direkt über den Kirchensteuerrat von den Kirchensteuerzahlern legitimiert.“

Der Kirchensteuerrat wählte außerdem die Mitglieder des Haushalts- und Finanzausschusses und hat außerdem einen Bauausschuss eingerichtet, dessen wesentliche Aufgabe die Vorprüfung des Budgetplanes ist und die Abgabe von Empfehlungen dazu an den Kirchensteuerrat. Moderiert wurde die Konstituierende Sitzung von Finanzdezernent Christof Molitor.

Stichwort: Diözesan-Kirchensteuerrat

Der Diözesankirchensteuerrat berät die Bistumsleitung in Haushalts- und Finanzfragen, verabschiedet den Wirtschaftsplan, genehmigt den Jahresabschluss, setzt die Hebesätze für die Kirchensteuer fest, und beschließt über die Rechnung und Entlastung der Finanzverwaltung des Bistums Mainz. Die Beschlüsse werden mit einfacher Mehrheit der anwesenden Mitglieder gefasst. Die Amtsdauer beträgt jeweils vier Jahre. Mitglieder sind nach den Statuten unter anderen der Mainzer Bischof als Vorsitzender, der Generalvikar als sein Stellvertreter sowie jeweils ein gewählter Vertreter der Verwaltungsräte aus den 20 Dekanaten des Bistums. Hinzu kommen je zwei Mitglieder des Priesterrates und der Dekanekonferenz und vier Mitglieder des Katholikenrates.

Foto unter www.bistummainz.de/presse

Rückerstattung ausgefallener Domkonzerte

Dominformation und Infoladen zahlen Verkaufspreis zurück

Mainz. Für die in Folge der Corona-Pandemie ausgefallenen Domkonzerte im Mainzer Dom wird gegen Vorlage der Konzertkarten von der Mainzer Dominformation und dem Infoladen des Bistums Mainz der Verkaufspreis erstattet. Betroffen sind das Mozart-Requiem vom 22. März 2020 und das Passionskonzert vom 29. März 2020. Die Rückerstattung ist im Zeitraum von Dienstag, 15. September 2020, bis Mittwoch, 30. Dezember 2020, möglich. Die Dominformation ist telefonisch erreichbar unter 06131/253-412; der Infoladen des Bistums unter 06131/253-888. Beachten Sie bitte die eventuell geänderten Öffnungszeiten.

„Es wird deutlich, dass von vielen Menschen Veränderungen erwartet werden“

Einschätzung von Bischof Peter Kohlgraf zur Frankfurter Sitzung des Synodalen Weges

Frankfurt. Die erste Regionenkonferenz des Synodalen Weges sei „in guter und konstruktiver Atmosphäre“ verlaufen. Das betonte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Freitag, 4. September, im Anschluss an das Treffen im Frankfurter Dominikanerkloster auf seiner Facebook-Seite. Dort schreibt er außerdem: „Gerade komme ich von der Regionenkonferenz des Synodalen Weges aus Frankfurt. Heutige Themen waren die Situation in der Corona-Krise und erste Textentwürfe aus den Foren ‚Dienste und Ämter für Frauen in der Kirche’ und ‚Leben in gelingenden Beziehungen’.“ Und weiter: „Unterschiedliche Positionen werden respektvoll diskutiert. Es wird schon deutlich, dass von vielen Menschen Veränderungen erwartet werden. Es bleibt noch manche Arbeit zu tun. Beten wir weiter ernsthaft um den Heiligen Geist, nicht nur, dass er ‚mich’ bestätigt, sondern gute Wege weist, mutig, in der Einheit der Weltkirche, aber eben auch nahe an den Fragen der Menschen, zu denen wir gesandt sind.“

Unter der Überschrift „Fünf Orte - ein Weg“ hatten sich die Delegierten coronabedingt auf fünf Regionenkonferenzen verteilt. Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz hatte das Treffen in Frankfurt zusammen mit Andrea Heim, der Bundesgeschäftsführerin der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB), moderiert. Die Mainzer Delegation bestand aus Bischof Peter Kohlgraf und Weihbischof Bentz sowie Martin Buhl für den Katholikenrat des Bistums und Pfarrer Markus W. Konrad, dem Sekretär des Priesterrates sowie Daniela Ordowski (BDKJ) und Isabella Vergata (Muttersprachliche Gemeinden).

Auf der Tagesordnung stand zunächst das Thema „Die Corona-Pandemie - Herausforderungen für den Synodalen Weg“. Am Nachmittag standen dann Hearings zu ersten Textvorlagen aus den Foren „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ und „Leben in gelingenden Beziehungen - Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ im Mittelpunkt. 

Stichwort: Der Synodale Weg

Der Synodale Weg ist die gemeinsame Suche der deutschen Bischöfe und der Laien in der katholischen Kirche nach Antworten auf die gegenwärtige Krise, die unter anderem durch die Veröffentlichung der MHG-Studie „Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz“ (September 2018) deutlich geworden ist. In einem auf zwei Jahre angelegten gemeinsamen Synodalen Weg will die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) nach Schritten zur Stärkung des christlichen Zeugnisses suchen.

Hinweis: www.synodalerweg.de und www.bistummainz.de/synodaler-weg

Fotos unter www.bistummainz.de/presse 

200.000 Euro Corona-Soforthilfe

csm_Corona-Kollekte_Banner_1940x1080_dbk_50bb30e5a4 (c) Deutsche Bischofskonferenz
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Bistum Mainz unterstützt zahlreiche langjährige weltkirchliche Projekte

Mainz. Bis Ende des Jahres wird das Bistum Mainz insgesamt 200.000 Euro Corona-Soforthilfe für zahlreiche langjährige Partnerprojekte in der Weltkirche leisten. Bisher hatte der Vergabeausschuss Weltkirche unter Leitung von Generalvikar und Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz bereits rund 100.000 Euro Soforthilfe an Missionarinnen und Missionare des Bistums sowie an langjährige Partner in der weltkirchlichen Arbeit überwiesen. Auf der jüngsten Sitzung sind jetzt nochmals bis Ende des Jahres Mittel in gleicher Höhe für die Partner in der Weltkirche zur Verfügung gestellt worden.

Weihbischof Bentz hat jetzt in einem Interview in der aktuellen Ausgabe der Mainzer Kirchenzeitung „Glaube und Leben“ (Ausgabe vom 6. September) darauf hingewiesen, dass die Corona-Pandemie zwar auch wirtschaftliche Konsequenzen für das Bistum Mainz mit sich bringe, die „uns zu einer klaren und straffen Steuerung bei den Finanzen“ zwingen. „Ich möchte nicht, dass wir nur um uns selbst kreisen“, betont Bentz. „Ich will und kann nicht ausblenden, dass in vielen Regionen der Welt durch Corona die Menschen in noch unvergleichbar größere Not geraten sind als wir. Deswegen möchte ich, dass wir als Bistum Mainz ein deutliches Zeichen der Solidarität setzen trotz unserer eigenen Schwierigkeiten.“

Über die Partner in der weltkirchlichen Arbeit vor allem in Lateinamerika und Afrika werde deutlich, dass es dort keine vergleichbaren Auffangsysteme wie in Deutschland gebe. Weihbischof Bentz weiter: „Menschen leben vom kleinen, täglichen Handel auf der Straße. Wovon sollen sie leben, wenn es strikte Ausgangssperren gibt? Die medizinische Versorgung war in vielen Regionen schon vor der Corona-Krise mangelhaft. Jetzt ist die Versorgung der Menschen erst recht prekär. Die Versorgung mit Masken, Desinfektionsmitteln und ähnlichem hat uns hier in Deutschland vor enorme logistische Herausforderungen gestellt trotz unsrer Möglichkeiten. Um wieviel schwieriger ist das in den wenig entwickelten Regionen. Unsere Partner berichten von ihrer Hilflosigkeit, angemessene Unterstützung geben zu können. Deshalb habe ich mich mit den Mitarbeitern in der Geschäftsstelle Weltkirche entschieden, die sonst üblichen Projektanträge zurückzustellen zugunsten einer Corona-Soforthilfe. 100.000 Euro haben wir bereits in den vergangenen Wochen verausgabt. Jetzt haben wir entschieden, dass wir weitere 100.000 Euro zur Verfügung stellen werden.“

Grundprinzipien der weltkirchlichen Hilfen durch das Bistum seien „enge Kooperation mit vertrauten und verlässlichen Projektpartnern, wirkliches Hinhören auf die Bedarfe der Menschen vor Ort, Hilfe zur Selbsthilfe“, erläutert Bentz. Gleichzeitig dankt der Weihbischof in dem Gespräch für das weltkirchliche Engagement der Menschen im Bistum: „Ich staune und bin sehr dankbar, wenn ich sehe, wie großzügig die Menschen in unserem Bistum die Hilfswerke mit ihren Aktionen unterstützen und wie viele zusätzliche Projekte auf Gemeindeebene über lange Jahre hinweg mit viel Engagement und Herzblut mitgetragen werden. Dafür möchte ich ausdrücklich danken! Das stimmt mich zuversichtlich, auch für die vor uns liegenden Herausforderungen.“

Bundesweite Corona-Kollekte am 6. September

Zur Solidaritätsaktion der katholischen Kirche in Deutschland für die Leidtragenden der Corona-Pandemie, in deren Mittelpunkt der „Sonntag des Gebets und der Solidarität“ am 6. September steht und dessen zentraler Bestandteil eine Sonderkollekte an diesem Tag ist, haben die deutschen Bischöfe einen Aufruf verfasst, der am kommenden Wochenende in den Gottesdiensten verlesen wird. Darin schreiben die Bischöfe: „Die Corona-Pandemie hat die Welt nach wie vor fest im Griff. Überall fürchten Menschen, sich mit dem Virus anzustecken. Die Infektionen haben weitreichende Folgen. Die Krankheitsverläufe sind unterschiedlich, nicht wenige enden tödlich.“ Ältere Menschen fielen der Krankheit besonders häufig zum Opfer, aber auch Kinder würden in Mitleidenschaft gezogen. Zugleich bedrohe Corona das öffentliche Leben. „Als Kirche sind wir auch betroffen: Ein reges Gemeindeleben ist kaum möglich und die Gottesdienste können nur eingeschränkt gefeiert werden. Das alles besorgt uns sehr. Wir nehmen Teil an den Nöten und Ängsten, die die Corona-Pandemie auslöst, und tragen mit unseren Möglichkeiten dazu bei, die Krise zu bewältigen.“

Viel dramatischer als in Deutschland sei jedoch die Lage in anderen Teilen der Welt. Gerade die Kirche dürfe das Leiden der Unzähligen in Lateinamerika, Afrika, Asien und Osteuropa nicht ignorieren, sondern sei zur Hilfe aufgefordert. Die Deutsche Bischofskonferenz rufe deshalb gemeinsam mit den Bistümern, den weltkirchlichen Hilfswerken und den Orden zum „Weltkirchlichen Sonntag des Gebets und der Solidarität“ auf. „Die Gläubigen sind eingeladen, sich an diesem Tag über die Konsequenzen der Pandemie weltweit zu informieren und für die Leidtragenden in aller Welt zu beten. Wir bitten auch um eine großzügige Spende für die Corona-Hilfe in der Weltkirche – mit der Kollekte oder auf anderen Wegen“, schreiben die Bischöfe. Sie fügen in ihrem Aufruf hinzu: „Beten wir und helfen wir! Zeigen wir als Christen, was uns angesichts dieser globalen Krise aufgetragen ist.“

Hinweise:

  • Die weltkirchliche Arbeit im Bistum Mainz: bistummainz.de/weltkirche
  • Für den „Sonntag des Gebets und der Solidarität“ ist ein Sonderkonto für Spenden eingerichtet worden (Verband der Diözesen Deutschlands, Stichwort: Corona-Kollekte 2020, IBAN DE53 4006 0265 0003 8383 03, GENODEM1DKM, Darlehnskasse Münster). Mit dem Erlös fördert die Kirche in Deutschland die Arbeit ihrer weltkirchlichen Werke und der Orden, die in der internationalen Corona-Hilfe aktiv sind.
  • Weitere Informationen zur Corona-Kollekte am 6. September unter weltkirche.de/corona-kollekte

Lebensbeschreibungen der Mainzer Bischöfe seit 1802 verfügbar

Das neue Online-Angebot des Instituts für Mainzer Kirchengeschichte. (c) Bistum Mainz
Das neue Online-Angebot des Instituts für Mainzer Kirchengeschichte.

Neues Online-Angebot des Instituts für Mainzer Kirchengeschichte (IMKG)

Mainz. Auf der Internetseite des Instituts für Mainzer Kirchengeschichte (IMKG) stehen seit kurzem die Biographien der Mainzer Bischöfe von 1802 bis in die Gegenwart zur Verfügung. Die Veröffentlichung ist der erste Schritt eines größeren Projektes, in dessen Rahmen kontinuierlich die Biographien aller Mainzer (Erz-)Bischöfe seit 1183 online zugänglich gemacht werden sollen.

Nach Auskunft von Professor Dr. Claus Arnold, des Leiters des IMKG, können damit alle an der Geschichte des Mainzer Bistums Interessierten auf einfachem Weg einen Blick auf Leben und Wirken der Bischöfe werfen: „Bisher lagen diese Lebensbeschreibungen nur in gedruckter Form und in wissenschaftlichen Datenbanken vor. Dem Institut ist es ein Anliegen, die Texte auch einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen und so die Mainzer Kirchengeschichte auch digital präsent zu halten.“ Die bisher veröffentlichten Lebensbeschreibungen umfassen die Zeit von der Gründung des neuen Bistums Mainz im Jahr 1802 bis in die Gegenwart, also von Joseph Ludwig Colmar bis zu Peter Kohlgraf, dem aktuellen Mainzer Bischof, erläutert Arnold weiter.

Dr. Martin Belz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IMKG, der die Online-Veröffentlichung umgesetzt hat, erklärt dazu: „Unter den veröffentlichten Personen finden sich prägende Gestalten der Kulturkampfzeit wie Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler und Christoph Moufang sowie bedeutende Bischöfe des 20. Jahrhunderts wie Albert Stohr, Hermann Kardinal Volk und Karl Kardinal Lehmann, die das Bistum Mainz und auch die Kirche über die Bistumsgrenzen hinaus entscheidend geprägt haben.“

Die Texte zu den einzelnen Bischöfen stammen größtenteils von Friedhelm Jürgensmeier, dem ehemaligen Leiter des Instituts für Mainzer Kirchengeschichte, und Anton Philipp Brück, dem ehemaligen Leiter des Dom- und Diözesanarchivs Mainz und Professors für Kirchengeschichte an der Mainzer Universität. Die Texte sind dem von Erwin Gatz herausgegebenen Lexikon „Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder“ entnommen. „Wir danken in diesem Zusammenhang dem Verlag Duncker und Humblot, der uns die Genehmigung zur Verwendung der Texte gegeben hat, und dem Dom- und Diözesanmuseum Mainz, das die entsprechenden Bilder zur Verfügung stellte“, betont Belz.

Die Liste der aktuell online verfügbaren Biographien und Biogramme umfasst folgende Bischöfe: Joseph Ludwig Colmar (1802–1818), Joseph Vitus Burg (1830–1833), Johann Jakob Humann (1834), Peter Leopold Kaiser (1835–1848), Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1850–1877), Christoph Moufang (Bistumsverweser 1877–1886), Paul Leopold Haffner (1886–1899), Heinrich Brück (1900–1903), Georg Heinrich Maria Kirstein (1904–1921), Ludwig Maria Hugo (1921–1935), Albert Stohr (1935–1961), Hermann Volk (1962–1982), Karl Lehmann (1983–2016), Peter Kohlgraf (seit 2017).

Hinweis: Die Lebensbeschreibungen sind über folgenden Link erreichbar:

bistummainz.de/kunst-gebaeude-geschichte/kirchengeschichte/forschung/viten-mainzer-erz-bischoefe/mainzer-bischoefe-seit-1802

Preisverleihung des Schreibwettbewerbs „Europa - Eine Reise“

Mainz, 12. September 2020: Die drei Erztplatzierten des Schreibwettbewerbs
Mainz, 12. September 2020: Die drei Erztplatzierten des Schreibwettbewerbs "Europa - eine Reise" (vorne v.l.n.r.): Alyson Hartmann, Anna Häring und Elisabeth Marie Schiffer. Dahinter die Auswahljury mit Bischof Peter Kohlgraf und Staatsministerin Stefanie Hubig.

Bischof Kohlgraf und Staatsministerin Hubig würdigten Schülerinnen und Schüler

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig am Samstag, 12. September, im Rahmen einer Feierstunde im Ketteler-Kolleg und -Abendgymnasium in Mainz die Preisverleihung des Schreibwettbewerbs „Europa - Eine Reise“ vorgenommen. Mit dem ersten Preis (500 Euro) ausgezeichnet wurde die 17-jährige Anna Häring von der Liebfrauenschule in Bensheim für ihre Erzählung „Eine Geschichte der Vorurteile oder wie ein Geldstück Europa sieht“. Mit dem zweiten Preis (300 Euro) gewürdigt wurde Elisabeth Marie Schiffer (16 Jahre) von der Sankt Lioba-Schule in Bad Nauheim für ihre Erzählung „Europa aus der Sicht eines alten Hasen“. Der dritte Preis (200 Euro) ging an Alyson Hartmann (17 Jahre) von der Marienschule in Offenbach für ihr Gedicht „Mein und Dein Europa - Wahrheit und Wirklichkeit“. Darüber hinaus wurden noch zwölf weitere Wettbewerbsbeiträge mit Buchpreisen gewürdigt.

Bischof Kohlgraf würdigte die Leistungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Wettbewerb. In seinem Grußwort hatte Kohlgraf darauf hingewiesen, dass sich jede Generation den Europäischen Gedanken und das bisher Erreichte wieder neu zu eigen machen müsse: „Geschieht dies nicht oder nur ungenügend, kann dies zu einer Krise dessen führen, was mühsam aufgebaut wurde.“ Weiter sagte der Bischof: „Europa muss sich immer wieder reformieren. Und die ‚Reformatoren‘ sind auch die jeweiligen jungen Generationen, die immer wieder neu die Aufgabe haben, den europäischen Geist für sich zu entdecken und dann voranzutreiben. Europa wird nie ein fertiges Gebilde sein, es bleibt stets im Werden.“

Kohlgraf war außerdem auf die besondere Rolle des christlichen Glaubens bei der Herausbildung eines gemeinsamen europäischen Kulturbewusstseins eingegangen. Allen Institutionen müsse es mit Blick auf die Gottebenbildlichkeit des Menschen „eine grundlegende Aufgabe“ sein, „den Menschen zur Annahme seiner selbst zu führen und ihm seine Kostbarkeit zu erschließen. Zu diesen menschlichen Institutionen rechne ich unsere katholischen Schulen: Ihre Aufgabe ist es, einen jeden Menschen im Geiste dieser ‚Willkommenskultur‘ zu erziehen.“ Aufgrund der Gottebenbildlichkeit verböten sich „jeglicher falsch verstandene Nationalismus oder Rassismus, jegliche Form der Diskriminierung“.

Staatsministerin Hubig dankte in ihrem Grußwort den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Schreibwettbewerbs für ihr großes Engagement. Professor Dr. Johannes Paulmann vom Leibnitz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz hatte in seinem Festvortrag die Entwicklung der Menschenrechte in Europa dargestellt und am Beispiel von Haiti auch auf außereuropäische Bemühungen zur Verwirklichung der Menschenrechte verwiesen. Die Begrüßung hatte der Leiter des Ketteler-Kollegs, Thomas Jacob, übernommen. Den musikalischen Rahmen gestalteten Bernd Ottersbach (Klavier) und Emma Saafan (Geige). Der Schauspieler Christian Klischat, ein ehemaliger Kollegiat des Ketteler-Kollegs, präsentierte außerdem Auszüge der drei erstplatzierten Beiträge in kurzen, szenischen Lesungen.

Der Schreibwettbewerb für Schülerinnen und Schüler aus Hessen und Rheinland-Pfalz war vom Ketteler-Kolleg und -Abendgymnasium in Mainz ausgeschrieben worden. Die Teilnehmer sollten sich dabei „literarisch und sachlich mit Europa auseinandersetzen“. Teilnahmeberechtigt waren alle Studierenden von Einrichtungen des Zweiten Bildungsweges in Rheinland-Pfalz und Hessen sowie die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II von kirchlichen Schulen in den Diözesen Fulda, Limburg und Mainz.

Bischof Kohlgraf, der Mitglied der Auswahljury war, hatte auch die Schirmherrschaft für den Wettbewerb übernommen. In der Auswahljury haben sich außerdem engagiert: Staatsministerin Hubig, der Bildungsdezernent des Bistums Mainz, Gereon Geissler, der kommissarische Dezernent des Dezernates Schule-Hochschule-Medien im Bistum Fulda, Andreas Greif, sowie Abteilungsleiter Ralf Machnik vom Dezernat Schule und Bildung im Bistum Limburg.

Die weiteren Preisträger: Veronika Bommersheim (Bischof Neumann-Schule, Königsstein), Lisa Marie Ginz (Maria Ward-Schule, Mainz), Ida Goerdten (Marienschule, Limburg), Elisabeth H. Knetsch (Sankt Angela-Schule, Königsstein), Anton Koch (Ketteler- Kolleg, Mainz), Emily Köhler (Maria Ward-Schule, Mainz), Marta Kowina (Edith Stein-Schule, Darmstadt), Kai Kramer (Willigis-Gymnasium, Mainz), Klara Plunien (Marianum, Fulda), Fabiene Poacsek (Hessenkolleg, Wiesbaden), Chiara Schmeller (Edith Stein-Schule, Darmstadt) und Clara Schuster (Sankt Lioba-Schule, Bad Nauheim).

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Kohlgraf segnete Schulkreuze des Ketteler-Kollegs

Mainz, 10. September 2020: Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat die neuen Schulkreuze des Ketteler-Kolleg und Abendgymnasiums in Mainz gesegnet. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 10. September 2020: Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat die neuen Schulkreuze des Ketteler-Kolleg und Abendgymnasiums in Mainz gesegnet.

Gottesdienst mit Studierenden in St. Johannes Evangelist in Mainz

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat die neuen Schulkreuze des Ketteler-Kollegs und -Abendgymnasiums in Mainz gesegnet. Die Studierenden der Schule, die auf dem zweiten Bildungsweg zum Abitur oder der Fachhochschulreife führt, hatten die Kreuze im Rahmen eines Projekttages selbst gestaltet. Bei einer gemeinsamen Eucharistiefeier am Donnerstag, 10. September, in St. Johannes Evangelist in Mainz würdigte Kohlgraf das Engagement der Studierenden. Im Anschluss an den Gottesdienst fand bei einem Empfang eine Begegnung mit dem Bischof im Ketteler-Kolleg statt.

In seiner Predigt ging Kohlgraf darauf ein, dass das Kreuz zwar auf der einen Seite Ausdruck des Glaubens sei, jedoch auf der anderen Seite auch Menschen etwas zu sagen habe, die nicht Christen seien oder gar nicht glaubten. „Der Gekreuzigte ist in seiner Schwäche ein Mensch, der eine Würde hat. Das ist eine wichtige Botschaft für unsere Gesellschaft.“ Und weiter: „Bei Gott gelten andere Wertmaßstäbe als sonst unter den Menschen üblich. Wenn also diese Schulkreuze in den Klassensälen hängen, dann erinnern sie uns daran, dass wir etwa nicht ausgrenzen, sondern zusammenführen sollen, Gewalt nicht mit Gegengewalt beantworten, sondern nach Wegen zum Frieden suchen und sensibel bleiben für Schwache.“

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„Sei gut, Mensch!“

Verleihung Ketteler Preis 2020 c (c) Caritasverband Mainz
Verleihung Ketteler Preis 2020 c

Vier Projekte mit Ketteler-Preis 2020 ausgezeichnet

Mainz/Groß-Gerau/Worms. Unter der Überschrift „Sei gut, Mensch!“ hat die Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung am Dienstag, 1. September, vier Projekte in Mainz ausgezeichnet. Die Preisträger aus dem rheinland-pfälzischen und dem hessischen Teil des Bistums Mainz setzen sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ein. „Die Preisträger zeigen, wie vielfältig sich Menschen für andere einsetzen, sich im besten Sinne des Wortes tatsächlich als Gut-Menschen engagieren“, sagte Schirmherr Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz. „In Krisenzeiten wie diesen sind solche Beispiele für Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt besonders wichtig.“ Die Preisträger waren aus insgesamt elf Bewerbungen ausgewählt worden. Diözesancaritasdirektorin Nicola Adick sagte: „Ich wünsche mir, dass die Projekte inspirieren und Nachahmer finden.“Den mit 3.000 Euro dotierten ersten Preis erhielt das von der Pfarrgemeinde St. Walburga und dem Caritasverband Offenbach getragene Projekt „Urlaub ohne Koffer: Ausflüge für einkommensschwache Familien“ in Groß-Gerau. Es ermöglicht Familien mit geringem Einkommen und alleinstehenden Menschen jährlich sechs kostenlose kleine Auszeiten in Form von Tagesausflügen in der Region. Laut Jury ein niedrigschwelliger Ansatz, von dem Familien in hohem Maße profitieren. Mit dem zweiten Preis (2.000 Euro Preisgeld) wurden die Ökumenischen Gottesdienste für Menschen mit Demenz und ihre Begleiter ausgezeichnet. Das vom Malteser-Hilfsdienst Mainz und der katholischen und evangelischen Kirche getragene Projekt ermöglicht Menschen mit einer Demenzerkrankung Spiritualität und Gemeinschaft und vermittelt Geborgenheit durch tief eingeprägte Rituale.

Der mit 1.000 Euro dotierte dritte Preis ging an den Gesundheitsladen in Worms, der vom Caritasverband Worms getragen wird. Hier leisten seit 2008 ehrenamtlich arbeitende Ärzte und Ärztinnen sowie Pflegekräfte medizinische Grundversorgung für Menschen ohne Krankenversicherung. Den ebenfalls mit 1.000 Euro dotierten Sonderpreis der Pax-Bank Mainz erhielt das „Sonntagsmahl“ der Katholischen Kirche St. Bonifaz in Mainz. Dieses ermöglicht bei einer Mahlzeit Begegnung und Gemeinschaft von Menschen unterschiedlichen religiösen und kulturellen Hintergrunds.

Der Ketteler-Preis unter dem Caritas-Jahresthema „Sei gut, Mensch!“ wurde im Rahmen einer Feierstunde im Erbacher Hof in Mainz verliehen. Die vor 20 Jahren am 1. September 2000 gegründete Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung ist die Gemeinschaftsstiftung zur Förderung der karitativen und sozialen Arbeit im Bistum Mainz. Sie vergibt den
Ketteler-Preis seit 2005.

Hinweis: www.ketteler-stiftung.de 

Bischof Kohlgraf gratuliert Dorothee Wüst zur Wahl

Erstmals Frau zur Kirchenpräsidentin der evangelischen Landeskirche der Pfalz gewählt

Speyer/Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat Dorothee Wüst, der neu gewählten Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, zu ihrer Wahl gratuliert. „Gottes Segen möge Sie durch diese neue, verantwortungsvolle Aufgabe begleiten“, heißt es in Kohlgrafs Schreiben. Wüst war am Samstag, 19. September, auf der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz in Speyer gewählt worden.

Weiter schreibt der Mainzer Bischof: „Für den vertrauensvollen Austausch mit den Leitenden Geistlichen der evangelischen Kirchen, den ich in den vergangenen drei Jahren erleben durfte, bin ich sehr dankbar, und ich bin zuversichtlich, dass wir diesen Austausch fortsetzen und vielleicht noch weiter vertiefen werden. Als Christen und als Kirchen stehen wir vor anspruchsvollen Wegen, die wir - so bin ich überzeugt - nur gemeinsam gehen können. In Zukunft wird es gewiss noch mehr darauf ankommen, dass wir gemeinsam für Jesus Christus Zeugnis ablegen.“ Wüst ist die erste Frau in dieser Position. Ihr Vorgänger, Christian Schad, geht Ende Februar 2021 in Ruhestand. Er wurde 2008 erstmals in das Amt gewählt und 2014 bestätigt. Wüst tritt das Amt am 1. März 2021 für eine Dauer von sieben Jahren an.

Kohlgraf gratuliert zum zehnten Jahrestag der neuen Synagoge in Mainz

Bischof Peter Kohlgraf (c) Bistum Mainz
Bischof Peter Kohlgraf

Glückwunschschreiben des Mainzer Bischofs an die Jüdische Gemeinde in der Stadt

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat der Jüdischen Gemeinde in Mainz seine herzlichen Glück- und Segenswünsche zum zehnten Einweihungstag (3. September) der neuen Synagoge in der Mainzer Neustadt ausgesprochen. In dem Schreiben von Dienstag, 1. September, heißt es: „Ich bin sehr dankbar, dass es diesen Ort gibt, an dem Sie sich als Gemeinde zum Gebet, zur Feier der Feste und zur Pflege des Gemeinschaftslebens und der Kultur versammeln können. Die neue Synagoge in Mainz steht für eine lebendige jüdische Gemeinschaft, die in unsere Stadt ausstrahlt und uns alle bereichert.“ Gleichzeitig bedauert Kohlgraf es, dass es in diesem Jahr nicht möglich ist, das Jubiläum mit größeren Feierlichkeiten zu begehen, „so wie es eigentlich angemessen wäre“. 

Das Bistum Mainz und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hatten seinerzeit den Neubau der Mainzer Synagoge gemeinsam unterstützt. Die katholische und evangelische Kirche übernahmen die Kosten für die Anschaffung des Toraschrankes für die Synagoge, die nach den Plänen von Architekt Manuel Herz verwirklicht wurde. Im Toraschrank wird die Torarolle in der Synagoge aufbewahrt.

Foto unter www.bistummainz.de/presse 

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