Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 11 / 2022

Ordinariatsdirektor Gereon Geissler (links) übergab den Schulleiterinnen und Schulleitern Fahnen der neu gegründeten Schulgesellschaft St. Martinus im Erbacher Hof in Mainz (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Ordinariatsdirektor Gereon Geissler (links) übergab den Schulleiterinnen und Schulleitern Fahnen der neu gegründeten Schulgesellschaft St. Martinus im Erbacher Hof in Mainz
Datum:
Mi. 30. Nov. 2022
Von:
hoff(MBN)

In dieser Ausgabe unter anderem mit der Gründung der St. Martinus-Schulgesellschaft, Bischof Peter Kohlgraf beim "Red Wednesday", 75 Jahren BDKJ im Bistum Mainz, einer Neuerscheinung von Prälat Heinz Heckwolf, der Ausschreibung des Umweltpreises, der Diakonweihe von Lukas Tyczka, einem Band mit Friedenspredigten von Bischof Kohlgraf, Ausstellungen zum Mainzer Domschatz und zu Gesangbüchern, und einem Nachruf zu Hannelore Hage.

„Wir sind und bleiben ein Schulbistum“

Gottesdienst zur Gründung der Schulgesellschaft St. Martinus in der Augustinerkirche in Mainz (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Gottesdienst zur Gründung der Schulgesellschaft St. Martinus in der Augustinerkirche in Mainz

Schulgesellschaft St. Martinus offiziell mit Gottesdienst und Festakt gegründet

Mainz. Am Mittwoch, 23. November, wurde in Mainz offiziell die Schulgesellschaft Sankt Martinus gegründet. In ihr sind alle Schulen des Bistums Mainz unter einer gemeinsamen Trägergesellschaft zusammengefasst worden. Zum Auftakt feierte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf einen Festgottesdienst in der Mainzer Augustinerkirche. Beim Festakt in der Bistumsakademie Erbacher Hof sprach der Mainzer Generalvikar Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz. Die Schulgesellschaft St. Martinus wurde am 1. August 2022 offiziell gegründet, um alle Schulen in Trägerschaft des Bistums Mainz zukunftsfähig zu machen.

„Schulen und Bildung sind weiterhin ein Schwerpunktthema im Bistum Mainz“, stellte Bischof Kohlgraf in seiner Predigt klar. Die meisten katholischen Schulen im Bistum seien von Ordensgemeinschaften gegründet worden, sagte er. Deshalb sei das Bistum traditionell nicht Schulträger gewesen. Jetzt aber gehe es darum, „das Schulprofil aus der je eigenen Ordensgeschichte und Tradition heraus mit dem Profil katholischer Schulen weiterzuführen“. Kohlgraf sagte: „Unser Ziel ist es, unsere Schulen in eine gute Zukunft zu führen und gemeinsam darüber nachzudenken, was es heute heißt, katholische Schule zu sein. Und eine gemeinsame Idee davon zu entwickeln, was das Profil der katholischen Einrichtungen insgesamt ausmacht.“

„Was katholisch ist wird nicht mehr festgemacht an der privaten Lebensführung, sondern am Selbstverständnis einer Einrichtung, auch einer Diözese“, sagte Bischof Kohlgraf im Hinblick auf die Änderung der Grundordnung, die am Vortag in Würzburg bei einem Treffen aller deutschen Diözesanbischöfe beschlossen worden war. „Dieser Grundsatz nimmt Institutionen stärker in die Pflicht. Das ist nicht lediglich dem Zeitgeist geschuldet, sondern ein Stück weit das Annehmen einer Wirklichkeit, wie sie ist“, sagte Kohlgraf. Auch das Bistum sei nun in der Pflicht, Hilfestellung bei der Frage zu geben: ‚Was ist katholisch?‘. „Es geht dabei nicht um die Erfüllung einer Quote, sondern um den Geist der Diakonie und Mitmenschlichkeit“, sagte Kohlgraf. Mit der Schulgesellschaft sei ein klarer Bildungsauftrag verbunden, sowohl den Schülerinnen und Schülern gegenüber, als auch in Bezug auf ihre Eltern und Familien. Bischof Kohlgraf sagte, ihm sei bewusst, dass katholische Schulen nicht unumstritten seien. „Wir sind keine Ausbildungsstätte für von der Welt abgewandte Eliten und wir sind auch nicht dazu da, künftige Kirchensteuerzahler heranzuziehen. Dieses Bild von katholischer Schule entspricht nicht der Wirklichkeit“, betonte er. Es gehe vielmehr darum, im Sinne von Sankt Martin, mit Blick auf den Pastoralen Weg im Bistum Mainz, Leben, Glauben, Ressourcen und Verantwortung zu teilen. „Unsere Schulen sollen ein Ort des Friedens sein, an denen die Gottesfrage wachgehalten wird“, wünschte sich Kohlgraf.

Bentz: Schulen sind und bleiben wichtige Kirchorte

In seiner Festansprache sprach Weihbischof Bentz über den Ad limina-Besuch der Bischöfe bei Papst Franziskus in Rom. „Vertrauen Sie darauf, der Heilige Geist schafft Chaos. Schaffen Sie nicht zu viel Ordnung, sonst hat der Heilige Geist keinen Platz mehr für sein Chaos“, habe Papst Franziskus zu den deutschen Bischöfen gesagt, so Bentz. Als Generalvikar eines Bistums sei es allerdings seine Aufgabe, für eine gewisse Ordnung zu sorgen, sagte Bentz. „Aber es geht nicht darum, Strukturen um ihrer selbst willen zu schaffen, sondern zu schauen, was braucht es, damit sich Schülerinnen und Schüler gut entfalten können“, stellte er klar. Die Leitfrage sei: „Wie können wir Kirche sein und unseren Auftrag wirkungsvoll umsetzen?“ Die Schulen seien in diesem Prozess eingebettet in die Umgestaltung des Pastoralen Weges. Bei aller Veränderung machte Bentz die Zusage: „Wir sind und bleiben ein Schulbistum. Unser Ziel ist es, Erziehung und Bildung von hoher Qualität zu ermöglichen und langfristig zu verwirklichen.“

Der Prozess der Neuordnung der Bildungseinrichtungen im Bistum sei mit einschneidenden Entscheidungen verbunden gewesen und nicht immer leichtgefallen, sagte Bentz im Rückblick. Mit der Gründung der Schulgesellschaft St. Martinus sei ein wichtiger Schritt gegangen worden, „und es bleibt weiterhin eine wichtige Aufgabe“. Er wünschte der Schulgesellschaft „Mut zu einem Schulprofil, das sich deutlich von dem anderer Schulen unterscheidet. Denn die Pluralität im Bildungssystem muss erlebbar sein. An unseren Schulen sollen sich Kinder zu Persönlichkeiten entwickeln können, die gestärkt mit Blick auf die Sinndeutung ihres Lebens ins Leben gehen können.“

Eröffnet wurde der Festakt vom Ordinariatsdirektor des Dezernates Bildung, Gereon Geissler, der die Anwesenden begrüßte. Als weitere Festredner überbrachten Staatssekretär Manuel Lösel vom Hessischen Kultusministerium, Dezernent Dr. Eckart Lensch vom Dezernat Soziales, Kinder, Jugend, Schule und Gesundheit der Stadt Mainz, sowie Ordinariatsdirektorin Dr. Irina Kreusch aus dem Bistum Speyer ihre Glückwünsche.

Der Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet von den Gesangsklassen der Maria Ward-Schule Mainz und Joachim Schneider, als Abteilungsleiter zuständig für katholische Schulen im Bistum Mainz, an der Orgel. Die musikalische Gestaltung des Festaktes übernahmen Schülerinnen und Schüler der Edith Stein-Schule Darmstadt: Den Auftakt machte Jonathan Betz an der Posaune, gefolgt vom Gesang von Magdalena Schepers (Sopran). Zum Abschluss spielten Judith Wirth am Cello und Rahel Wirth (Violine). 

Hinweis: Weitere Information über die St. Martinus-Schulgesellschaft im Internet unter www.sg-sankt-martinus.de

Nachricht voraus am 23.11.22                                                                                 hoff (MBN)

Bischof Kohlgraf würdigte Glaubensmut verfolgter und unterdrückter Christen

Mainz, 26. November 2022: Bischof Peter Kohlgraf beim „Abend der Zeugen“ im Rahmen der Red Wednesday-Aktion von Kirche in Not;  daneben Bischof Samson Shukardin und Florian Ripka. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 26. November 2022: Bischof Peter Kohlgraf beim „Abend der Zeugen“ im Rahmen der Red Wednesday-Aktion von Kirche in Not; daneben Bischof Samson Shukardin und Florian Ripka.

 „Abend der Zeugen“ im Mainzer Dom zur Red Wednesday-Aktion von Kirche in Not

 

Mainz. „Heute setzen wir ein Zeichen der Solidarität und der Verbundenheit im Gebet. Der Glaubensmut der Schwestern und Brüder beeindruckt uns und möge uns ermutigen, Christus zu bezeugen und zu seinem Kreuz und seinem Wort zu stehen.“ Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf bei einem „Abend der Zeugen“ im Rahmen der Red Wednesday-Aktion von Kirche in Not. Und weiter: „Verantwortliche in der Politik thematisieren diese aus religiösen Gründen alltägliche Diskriminierung und Verfolgung in vielen Ländern dieser Erde nur selten hörbar oder gar nicht. Vielleicht trägt dieser Tag dazu bei, das Gespür für die bedrängte Situation vieler Glaubender zu schärfen.“ Der Wortgottesdienst fand am Samstagabend, 26. November, im Ostchor des Mainzer Doms statt.

Mit der Aktion „Red Wednesday“ setzt das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ jedes Jahr im November an zahlreichen Orten ein Zeichen für Religionsfreiheit. Seit 2015 werden rund um den „Red Wednesday“, dessen offizieller Termin in diesem Jahr auf den 23. November fällt, Kirchen und staatliche Gebäude rot angestrahlt, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Schicksal verfolgter und benachteiligter Christen zu lenken.

Wörtlich sagte Bischof Kohlgraf: „Das Zweite Vatikanische Konzil hat die Religionsfreiheit als Ausdruck der Menschenwürde herausgestellt. In vielen Ländern dieser Erde ist diese Freiheit nicht gegeben, Religionen, besonders auch das Christentum, werden unterdrückt. Offenbar haben wie zu Zeiten Jesu Machthaber ein Gespür dafür, dass der Glaube an Gott, besonders auch der Glaube an den gekreuzigten Christus, menschliche Machtgelüste infrage stellt. Menschliche Macht ist immer relativ und steht selbst unter dem Anspruch Gottes, der Herr der Geschichte und des Menschen ist. Die Achtung vor der Religionsfreiheit kann man mit Recht als Seismograph dafür betrachten, wie es insgesamt mit der Beachtung der Menschenrechte in einem Staat gestellt ist. Der Glaube an Gott betrifft das Innerste des Menschen, der jedem Zugriff entzogen sein sollte. Die Erfahrung von Christinnen und Christen in Ländern, in denen Unterdrückung und Verfolgung herrschen, können auch den politisch Verantwortlichen hierzulande das Nachdenken über die eigenen Schwerpunktsetzungen in außenpolitischen und wirtschaftlichen Fragen nahelegen. Während es in Deutschland manchmal zum guten Ton gehört, sich von Kirche und Glauben zu distanzieren, halten Menschen woanders buchstäblich den Kopf für ihre Überzeugungen hin.“

Bericht von Bischof Shukardin aus Pakistan

„Religiöse Minderheiten in Pakistan sind in allen Bereichen ihres Lebens Diskriminierung und Unterdrückung ausgesetzt“, sagte Samson Shukardin, Bischof von Hyderabad/Pakistan und Vorsitzender der Katholischen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden (CCJP). Weiter erläuterte er in seiner auf Englisch gehaltenen Ansprache: „Von sexuellem Missbrauch minderjähriger Mädchen bis hin zu Entführung, Zwangskonvertierung und Zwangsverheiratung minderjähriger Mädchen und Frauen aus Minderheiten, von Diskriminierung im Bildungs- und Berufssektor bis hin zum Ausschluss aus dem politischen Mainstreaming - das herzzerreißendste ist, Opfer des missbrauchten Blasphemiegesetzes zu werden und Landraub.“ In Pakistan sind rund 97 Prozent der Bevölkerung Muslime, rund 1,5 Prozent sind Christen.

Bischof Shukardin betonte, dass religiöse Minderheiten in Pakistan unter „einem dreifachen Druck“ zu leiden hätten: „dem Staat, islamistischen Extremistengruppen und einem verbreiteten Gefühl ethno-religiöser Vormachtstellung. Wenn eine Person zu Unrecht beschuldigt wird, beschränkt sich dies nicht nur auf das Opfer selbst oder die Familie, sondern der gesamte Ort und die Nachbarschaft sind davon betroffen. Sogar ihre Häuser und Kirchen werden angegriffen und niedergebrannt.“ Pakistan habe es versäumt, religiöse Toleranz zu fördern. Hinzu komme, dass die soziale Diskriminierung und religiöse Intoleranz durch Gesetze und Richtlinien institutionalisiert worden sei. Offiziell werde die Kirche als Nichtregierungsorganisation und nicht als Kirche eingestuft. Shukardin forderte die internationale Gemeinschaft auf, die Diskriminierung von Minderheiten in Gesprächen mit dem pakistanischen statt zur Sprache zu bringen.

„Kirche in Not“-Deutschland-Geschäftsführer Florian Ripka gab in seiner Begrüßung einen Überblick über die weltweit prekäre Lage des Menschenrechts auf Religionsfreiheit. Musikalisch gestaltet wurde die Feier vom Mainzer Domorganisten, Professor Daniel Beckmann, und dem Bischöflichen Zeremoniar Johannes Brantzen als Kantor. Lektorin war Dr. Eva Baillie von der Geschäftsstelle Weltkirche im Bistum Mainz.

Hinweis: www.redwednesday.de

Nachricht voraus am 26.11.22                                                                                  tob (MBN)

Gebetsabend im Mainzer Dom für Religionsfreiheit und verfolgte Christen

kirche_in_not_logo (c) Kirche in Not
kirche_in_not_logo

 „Abend der Zeugen“ im Rahmen der Red Wednesday-Aktion von Kirche in Not (26.11.)

Mainz. Zu einem „Abend der Zeugen“ mit Informationen über die Lage der Religionsfreiheit weltweit und einer Gebetszeit für verfolgte Christen lädt der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Samstag, 26. November, ab 18.00 Uhr in den Mainzer Dom ein. Die Veranstaltung ist Teil der Aktion „Red Wednesday“ des weltweiten päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“, zu der Kirchen und öffentliche Gebäude als Zeichen für Religionsfreiheit und Solidarität mit verfolgten und diskriminierten Christen rot beleuchtet werden. Aus Energiespar-Gründen hat sich das Mainzer Domkapitel gegen eine solche Beleuchtung entschieden - lediglich leichte rote Lichtakzente werden an jenem Abend im Ostchor des Doms gesetzt.

Zum „Abend der Zeugen“ im Mainzer Dom kommen auf Einladung von „Kirche in Not“ zwei Gäste aus Pakistan: zum einen der katholische Bischof von Hyderabad, Samson Shukardin, der über die Hilfen der Kirche nach der katastrophalen Flut im Land berichten wird, und zum anderen der Nationaldirektor der Katholischen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden in Pakistan, Emmanuel Yousaf. Er wird von der alltäglichen Diskriminierung gesellschaftlicher Minderheiten im Land und den politischen Einsatz seiner Kommission zur Verbesserung der Lage sprechen.

„Kirche in Not“-Deutschland-Geschäftsführer Florian Ripka gibt zudem einen Überblick über die weltweit prekäre Lage des Menschenrechts auf Religionsfreiheit und berichtet über aktuelle Bedrohungen für christliche Gemeinschaften. An diese Informationen schließt sich eine Gebetszeit in den Anliegen verfolgter und diskriminierter Christen weltweit an. Die öffentliche Veranstaltung endet gegen 19.30 Uhr.

Mit der Aktion „Red Wednesday“ setzt das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ jedes Jahr im November ein Zeichen für Religionsfreiheit. „Hunderte Millionen Christen leben rund um den Erdball in einem Umfeld, in dem sie gewaltsam verfolgt, diskriminiert oder an der freien Ausübung ihres Glaubens gehindert werden“, erklärt Ripka den Hintergrund des „Red Wednesday“.

Seit 2015 werden rund um den „Red Wednesday“, dessen offizieller Termin in diesem Jahr auf den 23. November fällt, Kirchen und staatliche Gebäude rot angestrahlt, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Schicksal verfolgter und benachteiligter Christen zu lenken. Zu den Bauwerken, die in den vergangenen Jahren rot angestrahlt wurden, zählen das Kolosseum und der Trevi-Brunnen in Rom, die Christusstatue in Rio de Janeiro, das österreichische Parlamentsgebäude sowie in Deutschland der Passauer, der Regensburger und der Frankfurter Dom.

Nachdem in den vergangenen Jahren Kirchen oft über einen längeren Zeitraum in rotes Licht getaucht wurden, setzt „Kirche in Not“ in diesem Jahr mit Blick auf die geltenden Energiesparverordnungen auf kürzere Beleuchtungen. „Das Menschenrecht der Religionsfreiheit ist jedoch auch unter diesen Umständen wertvoll genug für ein sichtbares Zeichen“, betont Ripka. „Im Zentrum der Aktion stehen Information und Gebet, die rote Beleuchtung ist das dazugehörige äußere Signal.“

„Kirche in Not“ ruft christliche Gemeinden verschiedener Konfessionen dazu auf, rund um den „Red Wednesday“ Informations- und Gebetsveranstaltungen durchzuführen und ihre Kirchen rot zu beleuchten.

Hinweis: www.redwednesday.de

Nachricht voraus am 18.11.22                                                                                PM (MBN)

Ausschreibung Umweltpreis 2022

UMWELTBEIRAT--UMWELTPREIS (c) Bistum Mainz (Ersteller: Bistum Mainz)
UMWELTBEIRAT--UMWELTPREIS

Bistum Mainz vergibt Preise an kirchliche Einrichtungen

Mainz. Das Bistum Mainz schreibt derzeit den Umweltpreis 2022 aus. „Gesucht wird Ihr Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität“, heißt es in der Ankündigung. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf ist Schirmherr der Aktion und wird die Preise am Dienstag, 25. April 2023 im Rahmen einer Feierstunde im Erbacher Hof verleihen. Bewerben können sich kirchliche Einrichtungen, Kindergärten, Schulen, Pfarreien und Klöster im Bistum Mainz – mit Ausnahme der Preisträger von 2020. Zu gewinnen gibt es insgesamt 5.000 Euro. Bewerbungsschluss ist Samstag, 3. Dezember 2022 (Datum des Poststempels).

Preiswürdig sind Projekte, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung der Biodiversität einsetzen, und dabei den „Tippgeber Nr. 6 ‚Biodiversität – in Vielfalt zusammen (über)-leben‘“ berücksichtigen, online verfügbar unter www.um-welt-bedacht.de. Prämiert werden etwa Bildungsveranstaltungen und spirituelle Angebote. Eine Auszeichnung ist auch möglich, wenn Gebäude, Kirchtürme oder Außenanlagen so angelegt oder umgestaltet werden, dass sie Unterschlupfmöglichkeiten für Tiere oder Platz für Pflanzen bieten.

Der erste Preis ist mit 2.000 Euro dotiert, der zweite mit 1.500 Euro, der dritte mit 1.000 Euro und der vierte mit 500 Euro. Zusätzlich werden zwei Sonderpreise des Bischofs für Kindergärten und Schulen in Höhe von je 500 Euro vergeben. Eine unabhängige Jury wird im Januar 2023 die Bewerbungen sichten und die Preisträger auswählen.

Hinweise:

  • Weitere Informationen und Vorlagen für Bewerbungsunterlagen: bistummainz.de/umweltpreis
  • Bewerbungsunterlagen für den Umweltpreis 2022 bitte senden an: Bischöfliches Ordinariat, Umweltbeauftragter – Umweltpreis 2022 –, Postfach 1560, 55005 Mainz, oder per E-Mail an umweltbeauftragter@bistum-mainz.de

 

Nachricht voraus am 8.11.22                                                                                  hoff (MBN)

Kohlgraf: „Frisch, fromm, fröhlich, engagiert und kritisch“

Mainz, 5. November 2022: Kohlgraf feierte den Gottesdienst zusammen mit dem BDKJ-Diözesanpräses und Diöze-sanjugendseelsorger, Pfarrer Daniel Kretsch, in der Kapelle des Jugendhauses Don Bosco in Mainz. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 5. November 2022: Kohlgraf feierte den Gottesdienst zusammen mit dem BDKJ-Diözesanpräses und Diöze-sanjugendseelsorger, Pfarrer Daniel Kretsch, in der Kapelle des Jugendhauses Don Bosco in Mainz.

Gottesdienst mit dem Mainzer Bischof zum Jubiläum „75 Jahre BDKJ im Bistum Mainz“

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat die Arbeit des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz gewürdigt. Bei einem Gottesdienst zum Jubiläum „75 Jahre BDKJ im Bistum Mainz“ am Samstag, 5. November, sagte er: „Der BDKJ ist ein buntes Feld kirchlicher Arbeit für Kinder und Jugendliche in unserem Bistum. Zum Jubiläum gratuliere ich ganz herzlich und sage den vielen Menschen Danke, die die Jugendarbeit in unserem Bistum geprägt haben. Danken möchte ich aber auch den jungen Leute, die heute dem Glauben in unserer Jugendarbeit ein Gesicht geben.“

Es sei Aufgabe der Jugendarbeit „Kinder und Jugendliche in die Mitte zu stellen, um sie groß zu machen im Leben und im Glauben“, betonte Kohlgraf. „Die Worte ‚frisch, fromm, fröhlich, engagiert und kritisch‘ beschreiben ganz gut, was sich in der Jugendarbeit unter dem Dach des BDKJ zusammengefunden hat“, sagte der Bischof. Mit bundesweit rund 660.000 Jugendlichen sei der BDKJ eine wichtige Stimme. Kohlgraf hob hervor, dass die Jugend über die Jugendräte auch im Pastoralen Weg des Bistums Mainz „mit einer starken Stimme“ vertreten seien.

Der Bischof verwies auf das nachsynodale Schreiben „Christus vivit“ von Papst Franziskus aus dem Jahr 2019, wo es heißt: „Jung zu sein ist weniger eine Frage des Alters, als vielmehr ein Zustand des Herzens.“ Das gelte zum einen für jeden Menschen, aber auch für die Kirche als Ganzes, sagte Kohlgraf. Auch die Kirche müsse in diesem Sinne jung sein, um mit der Bereitschaft der Erneuerung den Mut zur Gestaltung von Gegenwart und Zukunft zu haben. Und weiter: „Ich will dafür werben, dass die jungen Menschen sich einmischen in die Themen der Gesellschaft, wie Umwelt- und Flüchtlingsfragen oder Kinderrechte und Bildungsthemen. Jugendarbeit muss nicht nur Öl im Getriebe sein, sondern sie darf auch einmal der Sand im Getriebe sein.“

Kohlgraf feierte den Gottesdienst zusammen mit dem BDKJ-Diözesanpräses und Diözesanjugendseelsorger, Pfarrer Daniel Kretsch in der Kapelle des Jugendhauses Don Bosco in Mainz. Kohlgraf hatte vor dem Gottesdienst den „Markt der Möglichkeiten“ besucht und sich mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Jugendamt ausgetauscht. Am Gottesdienst und der Feier nahm unter anderen auch die Bevollmächtige des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, teil.

In einer Video-Botschaft gratulierte der hessische Ministerpräsident Boris Rhein zum BDKJ-Jubiläum. Er würdigte, dass der BDKJ die „Einmischung zu seinen Kernkompetenzen“ zähle. „Demokratie lebt davon, dass sich Menschen einmischen.“ Er dankte dem Verband, dass junge Menschen dort die Möglichkeit bekommen „ihre eigene Stimme zu entdecken und zu entwickeln, denn unsere Demokratie braucht Menschen mit Mut und Haltung.“ Maximilian Sittel vom Mainzer BDKJ-Vorstand machte deutlich, dass sich der Verband auch künftig an der Weiterentwicklung der Kirche beteiligen werde, ganz im Sinne des Mottos „katholisch, politisch, aktiv“. Daniela Hottenbacher vom Bundesvorstand des BDKJ hob hervor, dass es gerade nach den großen Einschränkungen der Corona-Zeit wichtig sei, Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben. Anschließend wurde gemeinsam auf dem Außengelände des Don Bosco-Hauses gefeiert. Den musikalischen Rahmen dazu gestaltete die Gruppe „brass2go“.

Im BDKJ im Bistum Mainz sind aktuell zehn Verbände mit rund 14.000 Mitgliedern organisiert und zwar: die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), die Jugendverbände der Gemeinschaft Christlichen Lebens (J-GCL), die Katholische junge Gemeinde (KjG), die Katholische Landjugendbewegung (KLJB), die Katholische Studierende Jugend (KSJ), die Kolpingjugend, die Malteserjugend, die Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG), die Schönstatt-Mannesjugend (SMJ) und der Sportbund DJK.

 

Hinweis: www.bdkj-bja-mainz.de

 

Nachricht voraus am 5.11.22                                                                                    tob (MBN)

 

Neuerscheinung zum großen Hängekreuz im Mainzer Dom

Veröffentlichung des früheren Domdekans Heinz Heckwolf / Führung am 19.11.

Mainz/Regensburg. Gerade ist im Regensburger Verlag Schnell & Steiner ein Heft zum großen Hängekreuz im Westchor des Mainzer Doms erschienen. Unter der Überschrift „Im Kreuz ist Heil…“ erläutert darin der frühere Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf die Botschaft dieses Kreuzes, das vom Bildhauer Georg Günther Zeuner angefertigt wurde. Am Samstag, 19. November, um 11.00 Uhr bietet Prälat Heckwolf außerdem eine Führung zum Hängekreuz im Dom an. Aus der Entfernung sind die Einzelheiten des Kreuzes kaum zu erkennen. Das Hängekreuz war 1975 von den Gläubigen des Bistums Mainz, von Förderern des Domes, von Firmen des Bauhandwerks und von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Mainzer Dombauhütte und des Dombauamtes gestiftet.

Hinweis: Heinz Heckwolf, „Im Kreuz ist Heil…“, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2022, 20 Seiten, 3,50 Euro, ISBN: 978-3-7954-8076-9.

Nachricht voraus am 15.11.22                                                                                  tob (MBN)

„Der Mainzer Domschatz - Meisterwerke aus 1000 Jahren“ (bis 19.3.23)

Das Theoderiskreuz aus dem Mainzer Domschatz (c) Dom- und Diözesanmuseum Mainz
Das Theoderiskreuz aus dem Mainzer Domschatz

Sonderausstellung des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums / Eröffnung am 25.11.

Mainz. Die Sonderausstellung „Der Mainzer Domschatz - Meisterwerke aus 1000 Jahren“ im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum stellt die Entwicklung und das Ende des „alten“ Mainzer Domschatzes vor und präsentiert, erstmals vereint in einem Raum, jene Objekte, die 1803 der Vernichtung entgingen und heute noch vor Ort erhalten sind. Am Freitag, 25. November, wird der Mainzer Domdekan Henning Priesel die Ausstellung in der Memorie des Mainzer Domes eröffnen. Zu sehen sein wird die Sonderausstellung des Dommuseums bis Sonntag, 19. März 2023. Begleitend zur Ausstellung erscheint im Verlag Schnell & Steiner ein umfangreicher Bestandskatalog, der die wichtigsten Werke des Domschatzes umfassend in Text und eigens angefertigten Neuaufnahmen vorstellt. Das Buch ist der vorgezogene dritte Band der Auswahlkataloge des Museums. Der zweite und abschließende Band zu den spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kunstwerken des Museums ist für das Jahr 2025 vorgesehen, wenn das Mainzer Dom- und Dommuseum 100 Jahre alt wird.

Der Mainzer Domschatz galt einst als einer der bedeutendsten des Abendlandes, doch 1803 ließ ihn der letzte Mainzer Erzbischof Karl Theodor von Dalberg aus Furcht vor französischen Ansprüchen einschmelzen. Seither ist der „neue“ Domschatz wieder auf etwa 400 Goldschmiedearbeiten angewachsen. Zuletzt habe das Dommuseum in diesem Jahr rund 200 Objekten als Dauerleihgabe bekommen, erläutert Wilhelmy. „Das ist der größte Zuwachs seit Bestehen des Museums.“ Beim Domschatz handelt es sich im liturgische Gerätschaften aus 1000 Jahren. Hierzu zählen neben Werken aus dem Umfeld von Erzbischof Willigis (975-1011) und weiteren Exponaten aus mittelalterlicher Zeit auch barocke Spitzenstücke wie die heute noch in der Liturgie genutzte „Große Prunkmonstranz“ oder die vom französischen Kaiser an Bischof Colmar (1802-1818) geschenkte Napoleonsgarnitur. Auch der Martinusstab von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1850-1877) wird heute noch von den Mainzer Bischöfen an hohen Feiertagen in der Liturgie genutzt. Ein eigener Raum der Sonderausstellung beherbergt ausschließlich Objekte, die in den letzten zehn Jahren den Weg aus der Liturgie in die museale Obhut genommen haben. Zu sehen ist unter anderem auch der Kelch, den der Mainzer Kardinal Karl Lehmann anlässlich seiner Kardinalserhebung von seiner Titelkirche San Leone in Rom geschenkt bekommen hat.

Bei einer Journalistenführung am Donnerstag, 24. November, präsentierten Dr. Winfried Wilhelmy, der Direktor des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums, zusammen mit Dr. Hildegard Lütkenhaus, der wissenschaftlichen Bearbeiterin des Auswahlkataloges, die Besonderheiten der Ausstellung und Neuerscheinung. „Der Domschatz war immer auch ein politisches Instrument, um Herrschaftsansprüche deutlich zu machen“, sagte Wilhelmy. Er verwies außerdem darauf, dass mit der Arbeit an der Ausstellung auch ein großer wissenschaftliche Forschungsertrag verbunden sei. So sei der Domschatz anhand der erhaltenen Inventare rekonstruiert und erstmals in seinem kirchenpolitischen Kontext analysiert worden. Gelungen sei auch der Nachweis einer lückenlosen Provenienz der Napoleonsgarnitur und der Nachweis, dass die „Große Prunkmonstranz“ das Herzstück der barocken Ausstattung des Westchores im Dom war. Die wissenschaftliche Aufarbeitung des Mainzer Domschatzes sei bislang nur ansatzweise erfolgt. Und in seinem Geleitwort zum Katalog schreibt der Mainzer Domdekan Henning Priesel zu den Ausstellungsobjekten: „Sie gehören zu den Meisterwerken des europäischen Kunsthandwerks und verdienen es, erstmals umfassend in Farbe und im Detail abgebildet und wissenschaftlich in die Tiefe gehend bearbeitet zu werden.“

Hinweise:

  • Hildegard Lütkenhaus/Winfried Wilhelmy (Hg.), Der Mainzer Domschatz - Meisterwerke aus 1000 Jahren (Meisterwerke des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums, Bd. 3), Regensburg 2022, Verlag Schnell & Steiner, 608 Seiten mit 482 überwiegend farbigen Neuaufnahmen, ca. 55 Euro. ISBN:978-3-7954-3713-8.
  • dommuseum-mainz.de

 

Nachricht voraus am 24.11.22                                                                                  tob (MBN)

 

Friedenslicht 2022 – „Frieden beginnt mit dir“

Das Friedenslicht aus Bethlehem kommt auch ins Bistum Mainz (c) rdp/C.Schnaubelt
Das Friedenslicht aus Bethlehem kommt auch ins Bistum Mainz

Pfadfinder bringen Licht aus Bethlehem am dritten Adventssonntag ins Bistum Mainz

 

Mainz. Am dritten Adventssonntag, 11.Dezember, bringen Pfadfinderinnen und Pfadfinder das Friedenslicht aus Bethlehem über Wien auch in das Bistum Mainz. Nach zwei Jahren „Corona-Pause“ feiert der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, den Friedenslichtgottesdienst als zentrale Aussendungsfeier am Sonntag, 11. Dezember um 15.00 Uhr im Mainzer Dom. „Frieden beginnt mit Dir“, lautet das diesjährige Motto, welches zum Einsatz für den Frieden, im Kleinen wie im Großen einlädt.

 

Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von der Band „Flap“ aus Lorsch. Der Abschluss des Gottesdienstes wird vor der Ruinenkirche St. Christoph in der Nähe des Doms sein. Die Kirche wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und steht nun als Mahnmal für den Frieden mitten in der Stadt. Im Anschluss an den Gottesdienst tragen Pfadfinderinnen und Pfadfinder das Friedenlicht nicht nur in die Kirchen des Bistums Mainz, sondern auch in kommunale und öffentliche Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Altenheime, Rathäuser und übergeben es an Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Bischof Peter Kohlgraf.

Hintergrund: Friedenslicht

Das Friedenslicht ist eine Gemeinschaftsaktion des Rings deutscher Pfadfinder*innenverbände (rdp) und geht bis heute auf die Initiative des Österreichischen Rundfunks (ORF) zurück. In der Ankündigung heißt es: „Mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine ist für viele Menschen das Thema Krieg und Frieden noch einmal viel näher gerückt als es vielleicht vorher war. Somit versteht sich das Friedenslicht als ein Zeichen der Hoffnung über alle Grenzen hinweg.“

 

Hinweis: Weitere Informationen: www.friedenslicht.de und unter www.dpsg-mainz.de

Nachricht voraus am 28.11.22                                                                                hoff (MBN)

Missio canonica an 32 Religionslehrerinnen und -lehrer verliehen

Insgesamt 32 Religionslehrerinnen und Religionslehrer erhielten an diesem Tag ihre Missio canonica (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Insgesamt 32 Religionslehrerinnen und Religionslehrer erhielten an diesem Tag ihre Missio canonica

Sendungsgottesdienst in der Mainzer Augustinerkirche mit Bischof Peter Kohlgraf

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat am Donnerstag, 10. November, 32 Religionslehrerinnen und Religionslehrer aller Schulformen aus dem Bistum Mainz die Missio canonica verliehen. Kohlgraf überreichte die Urkunden in einem Gottesdienst in der Mainzer Augustinerkirche. In seiner Predigt sprach der Bischof über die Frage, was einem Menschen heilig ist.

Bischof Kohlgraf berichtete in seiner Predigt von einer Ausstellung, in der junge Menschen präsentierten, was ihnen heilig ist. Beziehungen und Erfahrungen hätten dabei im Mittelpunkt gestanden. Dafür seien die jungen Menschen auch bereit gewesen, sich zu engagieren. „Ich will mir niemanden vorstellen, dem nichts oder niemand im Leben heilig ist. Und man wird selbst groß in der Begegnung mit dem Heiligen“, sagte Kohlgraf. Gleichzeitig werde die Bedeutung von Religion - „dem Heiligen im Leben eines Menschen“ - immer mehr unterschätzt, mahnte er.

Kohlgraf sagte: „Der Religionsunterricht birgt meiner Ansicht nach die Chance in sich, vor zwei Extremen gleichermaßen zu bewahren: Fanatismus und Beliebigkeit.“ Daher seien Grundhaltungen im Unterricht einzuüben: „die Bereitschaft zuzuhören, Neugier, Respekt, Toleranz, aber auch der Mut, Fehlhaltungen anzusprechen“, zählte er auf. Und stellte klar: „In einem derartigen Unterricht dürfen, ja müssen auch Fragen, Suchen und Zweifel einen Raum haben, auch die Fragen und Zweifel der Lehrerin und des Lehrers. Ein Glaube, der nicht mehr sucht und nicht mehr fragt, lässt auch Fragen und Zweifel anderer Menschen nicht mehr zu.“ An die angehenden Religionslehrerinnen und Religionslehrer gewandt sagte er: „In der Begegnung mit den jungen Menschen gehen Sie auch das heilsame Risiko ein, ihren Glauben verändern zu lassen. Und dennoch können wir Antworten einer weiten und lebendigen Tradition anbieten. Wir tappen als Christinnen und Christen nicht im Nebel des völligen Unwissens.“

Kohlgraf dankte den angehenden Religionslehreinnen und Religionslehrern für ihre Bereitschaft und ihren Mut, diesen Dienst zu leisten. Er versprach den Anwesenden von Herzen, dass das Bistum ihnen gerne hilfreich zur Seite stehe. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Domorganist Professor Daniel Beckmann an der Orgel.

Die Eucharistiefeier war Abschluss einer Tagung des Dezernates Bildung mit den Religionslehrerinnen und Religionslehrern, die am Tag der Verleihung in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz stattfand. Die Tagung, an der auch der Dezernent für Bildung im Bistum Mainz, Ordinariatsdirektor Gereon Geissler, teilnahm, widmete sich verschiedenen Aspekten der Aufgaben der Lehrkräfte im Fach Religion. Darüber hinaus bot die Tagung die Möglichkeit, die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im Bischöflichen Ordinariat kennenzulernen.

Die Missio canonica ist die kirchliche Bevollmächtigung für Religionslehrer. Ohne diese Sendung darf kein Lehrer katholischen Religionsunterricht erteilen. Im Rahmen der Missio-Verleihung sprechen die Kandidatinnen und Kandidaten zunächst gemeinsam das Apostolische Glaubensbekenntnis. Anschließend fragt der Bischof: „Sind Sie bereit, die Botschaft der Kirche im Religionsunterricht zu lehren und sie im Leben zu bezeugen?“ Auf die Antwort „Wir sind dazu bereit!“ entgegnet der Bischof: „Ich sende Sie!“ Danach überreicht er den Kandidatinnen und Kandidaten die Urkunde mit ihrer Missio canonica.

Hinweis: Die Predigt von Bischof Kohlgraf im Wortlaut: bistummainz.de/predigten-bischof

Nachricht voraus am 11.11.22                                                                                     hoff (MBN)

Einweihung durch Weihbischof Bentz

Mainz, 27. Oktober 2022: Weihbischof Udo Markus Bentz bei seiner Predigt im Hof der KHG Mainz. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 27. Oktober 2022: Weihbischof Udo Markus Bentz bei seiner Predigt im Hof der KHG Mainz.

Sanierung von Newmanhaus B der KHG Mainz abgeschlossen

Mainz. Zum Ende der Sanierungsmaßnahmen im Studierendenwohnheim der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Mainz hat der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, das „Newmanhaus B“ am Donnerstagabend, 27. Oktober, eingeweiht. „Möge dieser Ort für die Menschen, die hier leben, ein Ort sein, an dem Gott eine Chance hat, sie zu überraschen“, sagte Weihbischof Bentz. Das gemeinsame Teilen des Alltags und des Glaubens in der KHG sei eine tägliche Herausforderung und zugleich aber stets auch eine Chance, betonte Bentz. Notwendig sei dazu „eine innere Haltung mit der Bereitschaft auch unkonventionelle Wege zu gehen. Wie oft sind wir überrascht, was möglich ist, wenn wir erstmal voneinander wissen“, sagte Bentz. Oft sei es nicht einfach, einander verstehen zu lernen und auch Konflikte auszutragen. „Aber gerade dadurch entsteht auch Nähe.“ Die Segnung erfolgte am Ende des Eröffnungsgottesdienstes zum Wintersemester bei einem Stationengottesdienst in St. Albertus und auf dem Gelände der KHG Mainz.

Das Gebäude mit 36 Zimmern für Studierende war in den vergangenen zwölf Monaten grundsaniert worden. Obwohl noch nicht alle Arbeiten vollständig erledigt sind, konnten pünktlich zum 1. Oktober alle Bewohner ihre neuen Zimmer beziehen. In den kommenden Monaten wird außerdem noch die Außensanierung des zweiten Wohnheimteils, „Newmanhaus A“ erfolgen.

Der Begrüßung hatten der Leiter der KHG, Hochschulpfarrer Ignatius Löckemann, Pastoralreferentin Monika Müller und Geschäftsführer Meik Zahn übernommen. Löckemann dankte Weihbischof Bentz für die kontinuierliche Unterstützung. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst durch die KHG-Band. Nach Abschluss der Sanierung verfügt die KHG außerdem über eine Photovoltaik-Anlage. Der Strom kann vor allem für die Energieintensive Mensa des Hauses Verwendung finden. Außerdem ist die Attika an der Außenfassade wie ein Kasten gefertigt und bietet künftig Mauerseglern Nistplätze.

Die sanierten Zimmer im Newmanhaus B sind jeweils elf Quadratmeter groß und kosten monatlich 340 Euro. Insgesamt gibt es 96 Zimmer für Studierende aller Mainzer Hochschulen in der KHG Mainz. Bei der Bewerbung für ein Zimmer im Newmanhaus ist stets ein persönliches Interview Voraussetzung, indem unter anderem thematisiert wird, wie sich die Bewerber in die Idee des gemeinschaftlichen Wohnens in der KHG einbringen möchten. Es gibt verschiedene Teams, in denen die KHG-Gemeinschaft gestaltet wird, unter anderem Weltladen, Chor, Band, Bar, Garten oder Film. Die Angebote der KHG Mainz stehen allen Studierenden und Hochschulangehörigen aller Mainzer Hochschulen offen. Neben einem Erstsemester-Abend und der anstehenden Vollversammlung steht in diesem Jahr außerdem noch eine gemeinsame Wochenendreise der Bewohner nach Berlin an.

Hinweis: www.khg-mainz.de                                           

 

Nachricht voraus am 28.10.22                                                                                tob (MBN)

Starkes Plädoyer für Mitbestimmung der Laien

Mainz, 12. November 2022: Intensiver Austausch beim Katholikenrat zum Thema Überforderung im Rahmen des Pastoralen Weges. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 12. November 2022: Intensiver Austausch beim Katholikenrat zum Thema Überforderung im Rahmen des Pastoralen Weges.

Herbstvollversammlung des Katholikenrates im Bistum Mainz

Mainz. „Wir möchten in der Kirche wirken können.“ Der Satz von Katholikenratsmitglied Dr. Wolfgang Modery aus Bad Vilbel fasst den Kern der Beratungen bei der Herbstvollversammlung des Katholikenrates im Bistum Mainz zusammen. Bei der Sitzung des höchsten Laiengremiums in der Diözese Mainz am Samstag, 12. November, im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes standen der Austausch über den Pastoralen Weg und die Frage nach der Umsetzung synodaler Elemente für das Bistum Mainz auf der Tagesordnung. Die erarbeiteten Anliegen zum Pastoralen Weg werden dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf bei der nächsten Vorstandssitzung des Katholikenrates im Dezember vorgestellt. Der Katholikenrat machte in einem eigenen, einstimmigen Beschluss deutlich, dass das Gremium eine Rückmeldung der Bistumsleitung dazu erwartet. Moderiert wurde die Sitzung von Patrick Landua, dem Sprecher des Katholikenrates.

Zum Auftakt tauschten sich die Mitglieder besonders mit Blick auf das Thema Überforderung von Haupt- und Ehrenamtlichen zum Pastoralen Weg aus. Die Erfahrungen wurden in fünf Arbeitsgruppen gesammelt, die sich zu Schwerpunkten zusammengefunden hatten und im Rahmen der Beratungen mit Arbeitstiteln überschrieben waren: „Zeitliche Überforderung“, „Rollen-Chaos wegen ungeklärter Rollen“, „Fehlende Prozessstruktur - das Ziel ist klar, aber der Weg dorthin nicht“, „Werte und handeln der Kirche lassen sich nicht miteinander vereinbaren“ und „Überforderung durch Kommunikation und Information“.

Dr. Susanne Barner, die Geschäftsführende Vorsitzende der Diözesanversammlung, machte in der Zusammenfassung ihrer Arbeitsgruppe zur Kommunikation deutlich, dass es nicht an Information mangele, „aber Vieles ist gerade für Ehrenamtliche überhaupt nicht mehr zu bewältigen“. Es gibt eine überfordernde Kommunikation mit „sehr viel Papier“. Vieles sei theoretisch ausgearbeitet, aber die praktische Umsetzung komme zu kurz.

Insgesamt sei es noch nicht gelungen, den zentralen Begriff der Vernetzung in den Vordergrund zu stellen, berichtete Barner. Oft gelinge der Informationsfluss aus den Pfarrgemeinderäten in die Gemeinden hinein nicht mehr in ausreichendem Maße. Darüber hinaus seien die Pastoralraumkonferenzen in der Öffentlichkeit als neues, wichtiges Gremium überhaupt noch nicht wahrgenommen worden. Eine weitere Schwierigkeit bestehe darin, dass die verschiedenen Rollen von Haupt- und Ehrenamtlichen unklar kommuniziert seien. So gebe es von Hauptamtlichen auch verschiedene Aussagen zu den neuen Rollen, was bei vielen Ehrenamtlichen das Gefühl hervorrufe, dass die Hauptamtlichen nicht geschlossen hinter dem Pastoralen Weg stünden.

Handlungstext des Synodalen Weges „Gemeinsam beraten und entschieden“

Martin Buhl, der zur Delegation des Bistums Mainz beim Synodalen Weg gehört, erläuterte das Anliegen des Handlungstextes „Gemeinsam beraten und entschieden“, der bei der fünften Sitzung des Synodalen Weges im März verabschiedet werden soll. „Hauptziel ist, aus Beratungsorganen in der Kirche, Gremien der Mitbestimmung zu machen.“ Um dies umzusetzen, brauche es in den Diözesen unter anderem jeweils eine „Selbstbindung des Bischofs“ und eine Verankerung der Synodalität in den Statuten, erläuterte Buhl. Patrick Landua machte deutlich, dass es „klare Aussagen“ von Bischof Kohlgraf sowie Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz gebe, dass diese Anliegen des Synodalen Weges in der bereits tagenden Statutenkommission des Bistums Mainz Berücksichtigung finden. Auch einer Selbstbindung an diese Mitbestimmungsrechte „ist der Bischof nicht abgeneigt“.

Diözesanrat im Bistum Rottenburg-Stuttgart vorgestellt

Online zugeschaltet wurde Dr. Johannes Warmbrunn, der Sprecher des Diözesanrates im Bistum Rottenburg-Stuttgart. Er erläuterte Struktur, Aufgaben und Erfahrungen mit dem „Rottenburger Modell“, wo bereits seit 1970 der Diözesanpastoralrat, der Katholikenrat und die Diözesankirchensteuervertretung im so genannten Diözesanrat zu regelmäßigen Sitzungen zusammenkommen. „Das Besondere an diesem Modell ist, dass die Inhalte der Pastoral zusammen mit den Entscheidungen über die Finanzen mitbestimmt werden“, sagte Warmbrunn. „Wir haben dabei gewaltige inhaltliche Steuerungsmöglichkeiten.“ Der Diözesanrat werde im Bistum sehr ernst genommen. „Ich kann das Modell nur sehr empfehlen.“ Das Gremium mit 103 stimmberechtigten und 28 beratenden Mitgliedern versammelt sich drei bis vier Mal pro Jahr. Als besonders positiv hob Wurmbrunn hervor, dass der Bischof größten Wert darauf lege, am Diözesanrat teilzunehmen und auch bei den Vorstandssitzungen dabei sei.

Nachricht voraus am 12.11.22                                                                                  tob (MBN)

Bentz: Integration geschieht im Alltag

Mainz, 11. November 2022: Weihbischof Bentz beim Malteser Integrationsdienst im Gespräch mit Geflüchteten und Integrationslotsen. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 11. November 2022: Weihbischof Bentz beim Malteser Integrationsdienst im Gespräch mit Geflüchteten und Integrationslotsen.

Der Mainzer Weihbischof besuchte am Martinstag den Malteser Integrationsdienst

Mainz. Bei einem Informationsbesuch anlässlich des Martinstages, 11. November, hat der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, das vielfältige Engagement des Integrationsdienstes der Malteser in Mainz gewürdigt: „Integration geschieht im Alltag, daher muss sie auch ein alltägliches Gesicht haben. Das sind oft kleine Dinge, die den Menschen helfen, Beziehungen knüpfen zu können. Das schafft man nur mit viel Geduld und Ausdauer. Deshalb danke ich den Maltesern und den vielen ehrenamtlichen Integrationslotsen für diese wichtige und nachhaltige Hilfe, die meist gar nicht so große Beachtung findet wie die Akuthilfe in Krisenfällen.“

Der Weihbischof hatte bei dem Treffen in der Stadtgeschäftsstelle des Malteser Hilfsdienstes e.V. in Mainz Hechtsheim Gelegenheit, mit Geflüchteten, Integrationslotsen und Hauptamtlichen der Malteser ins Gespräch zu kommen. Von Seiten des Malteser Hilfsdienstes nahmen unter anderen an dem Treffen auch Diözesanoberin Tamara Fürstin von Clary und Aldringen, der Mainzer Stadtgeschäftsführer Dr. Kai Kronfeld und Jürgen Seeger, Diözesanreferent Malteser-Pastoral, teil.

Derzeit engagieren sich über 130 ehrenamtliche Integrationslotsen in den zahlreichen Hilfsangeboten der Mainzer Malteser. Neben individueller Begleitung von Flüchtlingen bieten die Malteser auch viele Gruppenangebote an, etwa einen Sporttreff, Sprachcafés, Bewerbungscoaching, Hilfe bei Formularen, eine Wohnungssprechstunde, Mitmach-Projekte für Kinder und Jugendliche sowie Kreativ-Workshops. Ein Schwerpunkt liegt aktuell auf Angeboten für die rund 2.000 Menschen aus der Ukraine, die in Mainz Zuflucht gefunden haben.

Einstiegsqualifizierung für Integrationslotsen

Das Engagement der Integrationslosten wird durch drei hauptamtliche Mitarbeiter koordiniert, bei denen sich auch alle melden können, die sich für ein Engagement als Integrationslotse interessieren. Ziel der Arbeit sei es, eine Begegnung auf Augenhöhe und gesellschaftliche Teilhabe geflüchteter Menschen in Mainz zu ermöglichen, betonten die beiden Koordinatoren des Integrationsdienstes Maren Becker und Alexander Gladkov. „Die Ehrenamtlichen werden bei uns gezielt auf diese Aufgabe vorbereitet und bei ihrer Tätigkeit fachlich begleitet.“ Neben der Möglichkeit zur Supervision werden etwa auch gemeinsame Stammtische zum Austausch angeboten. Den Integrationsdienst der Malteser gibt es seit 2016, mittlerweile an insgesamt 75 Standorten in Deutschland.

Zur Fortführung der Integrationsarbeit auf Spenden angewiesen

Der Integrationsdienst der Malteser wird bis zum Jahresende 2022 gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Im Jahr 2022 wird die zusätzliche Ehrenamtskoordination Ukrainehilfe für ein Jahr von der Aktion Deutschland hilft gefördert. Einzelne Projekte konnten mit Hilfe von Zuwendungen der Stadt Mainz und Förderung der Postcode Lotterie realisiert werden. In den Förderrichtlinien nicht abbildbare Kosten werden über Eigenmittel und Spenden finanziert. Um die Integrationsarbeit über das Jahr 2023 hinaus mit gleichbleibender Qualität und Quantität fortführen zu können sind die Malteser auf die Gewinnung neuer Fördermittel und Spenden angewiesen.

Hinweise: Weitere Informationen unter www.malteser-mainz.de/dienste-und-angebote/integration-und-migration/integrationsdienst

Nachricht voraus am 11.11.22                                                                                  tob (MBN)

Diakonenweihe von Lukas Tyczka

Gießen, 23.10.22; Weihbischof Bentz weihte Lukas Tyczka zum Diakon. (c) Bistum Mainz
Gießen, 23.10.22; Weihbischof Bentz weihte Lukas Tyczka zum Diakon.

Gottesdienst mit Weihbischof Bentz in Gießen-St. Bonifatius

Gießen. Am Sonntag, 23. Oktober, hat Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, Lukas Tyczka bei einem Gottesdienst in Gießen-St. Bonifatius zum Diakon geweiht. „Ohne praktizierte ‚caritas‘ ist Kirche nicht Kirche“, betonte Bentz in seiner Predigt: „Nur wenn das Diakonische als Grundlage leben, können wir in rechter Weise den Glauben lehren und Gottesdienst feiern.“ Der Gottesdienst stand unter dem Leitwort: „Freut euch mit den Fröhlichen; weint mit den Weinenden! (Röm 12,15)“.

Jesus selbst habe die Botschaft vom Gottesreich „mit ausgestreckter Hand“ verkündet, sagte der Weihbischof in seiner Predigt. Wörtlich: „Sein Handeln hat eine zeichenhafte Tiefendimension, die auch wir nicht vergessen dürfen: Im diakonischen Dienst am Nächsten soll das befreiende, das erlösende Handeln Gottes zum Tragen kommen. Das ist der innerste Kern von Sakramentalität: Im menschlichen Handeln und Sprechen kommt Gottes befreiendes und erlösendes Handeln zum Tragen.“ Und weiter zum Weihekandidaten gewandt sagte der Weihbischof: „Was das konkret bedeutet, darauf gab es zu allen Zeiten verschiedene Antworten. Es wird für Sie als Diakon dazugehören, Ausschau zu halten, wo und wie heute Abhängigkeiten überwunden werden können, von welchen dunklen Dynamiken heute Befreiung notwendig ist, welche Formen der Ausgrenzung heute zu überwinden sind. Lieber Herr Tycka, dazu wünsche ich Ihnen die notwendige Sensibilität und Offenheit und einen klaren, suchenden Blick!“

Zur Aufgabe des Diakons gehöre darüber hinaus „neben der ausgestreckten Hand auch das deutende Wort“, sagte Bentz: „Zum Diakon gehört dazu, wie Jesus es gelebt hat: das einfühlsame Wort, wo es Not tut, auch das Schweigen, das Not tut, das ermutigende Wort, das es braucht, das klärende Wort, das hilft. Genauso wie - und das ist das Schwerste - das mutige und das prophetische Wort, das den Finger in die Wunden legt, das nicht schönredet, sondern aufdeckt.“ Notwendig für den Dienst in der Kirche und damit auch für den Dienst als Diakon sei es außerdem, „sich selbst zu hinterfragen, kritisch selbst zu prüfen, aber auch sich hinterfragen zu lassen und sich auch in Frage stellen zu lassen“.

Lukas Tyzcka (Jahrgang 1983), dessen Theologiestudium schon etwas zurückliegt, hat sich nach einigen anderen beruflichen Stationen für den priesterlichen Dienst im Bistum Mainz entschieden. Im Rahmen der Ausbildung war er als Pastoraler Mitarbeiter in Mainz-Mombach, Dreieich und Gießen eingesetzt, wo er auch seinen Dienst als Diakon versehen wird. Daher fand die Diakonenweihe auch in Gießen statt.

tob (MBN)

Synodalität wird die Kirche prägen

Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz beim Geistlichen Tag der Diakone (c) Bistum Mainz/Warsberg
Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz beim Geistlichen Tag der Diakone

Weihbischof Bentz spricht beim Tag der Diakone

Mainz. Beim Geistlichen Tag der Ständigen Diakone und ihrer Ehefrauen im Mainzer Priesterseminar am Samstag, 12. November, hat der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, auf das Arbeitspapier der Weltsynode hingewiesen, das Fragen aus der Weltkirche zusammenfasst. Es werde deutlich, dass der deutsche Synodale Weg kein Sonderweg sei, sondern sich überall ähnliche Fragen stellten, wenn auch aus unterschiedlicher Perspektive.

Im Hinblick auf den Heiligen Martin, dem Symbol der „teilenden Kirche“ und dem Welttag der Armen, den der Papst auf den vorletzten Sonntag des Kirchenjahres gestellt habe, sei die Frage des Hungers zentraler als innerkirchliche Fragen, sagte Bentz in seiner Ansprache. Auch südamerikanischen Kirchen gelinge der Kontakt zu den Armen nicht. Synodalität brauche Vertrauen, setzte aber voraus, auch gegensätzliche Meinungen zu respektieren. Die Frage sei: „Wie finden wir auf einen Weg?“. Synodalität gehe nicht ohne Verwundungen, sagte Bentz. Gerade, weil nichts mehr fest gefügt sei, brauche es Offenheit und gleichzeitig einen langen Atem. Nur ehrliches Verstehen ermögliche Dialog. Diese Erfahrung mache er, so Bentz, in Frankfurt bei den Gesprächen des Synodalen Wegs. Diese Erfahrung mache er auch im Bistum auf dem Pastoralen Weg. „In der Phase I hat es auch viele Verwundungen gegeben“, sagte er. Jetzt müssten alle Beteiligten in den Pastoralräumen ihre Rolle finden.

Im Arbeitspapier der Weltsynode findet sich das Bild vom Zelt aus Jesaja 54. Das Zelt spreche von der „Unbehaustheit“ und dem „Unterwegs sein“. Aber es gebe einen geschützten Raum für das Gespräch. Verankerung und Fundamente würden durch Pflöcke unterschiedlicher Art an unterschiedlichen Orten ermöglicht. Zunächst aber gehe es um das Zuhören, darum, „den anderen anzuerkennen, der auf seinem eigenen Weg ist.“ Wenn der Eindruck entsteht, dass man einander nicht zuhört und nicht respektiert, sei ein synodaler Weg nicht möglich. Bentz zeigte sich zuversichtlich. Er sei aber durch die Erfahrungen in der Weltkirche, zuletzt im Libanon, aber auch durch Erfahrungen im Bistum nachdenklich geworden. Er rief die Ständigen Diakone dazu auf, wie St. Martin ihren Beitrag zu einer dienenden und demütigen Kirche zu leisten. Bentz wörtlich: „Wir brauchen eine heilende Zärtlichkeit.“

Der Bischöfliche Beauftragte, Pfarrer Markus Warsberg, hofft auf ein steigendes Interesse am Diakonat und verwies auf die wachsende Vernetzung der seelsorglichen Berufsgruppen, beginnend in der Ausbildung. Diakon Wolfgang Ludwig warb für ein stärkeres Miteinander der Berufsgruppe: „In einer Zeit der Individualisierung brauchen wir das Gespräch miteinander.“ Das Profil der Diakone in den Pastoralräumen solle gestärkt werden.

Nachricht voraus am 15. November 2022                                                            PM (MBN)

 

„Gesundsein fördern“

Bischof Eugenio Coter (c) Patricio Crooker/Adveniat
Bischof Eugenio Coter

Adveniat ruft zu Spenden auf – Gast im Bistum Mainz erwartet

Essen. Unter dem Motto „Gesundsein fördern“ ruft das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat in der diesjährigen Weihnachtsaktion der Katholischen Kirche in Deutschland zu Spenden auf. Das Hilfswerk will gemeinsam mit seinen Partnerinnen und Partnern vor Ort die Spirale von mangelnder Gesundheitsversorgung, Hunger und Armut zu durchbrechen. Schwerpunktländer sind Guatemala und Bolivien. Die Eröffnung der bundesweiten Adveniat-Weihnachtsaktion findet am 1. Advent, Sonntag, 27. November, im Bistum Trier statt. Die Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember in allen katholischen Kirchen Deutschlands ist für Adveniat und die Hilfe für die Menschen in Lateinamerika und der Karibik bestimmt. Im Bistum Mainz wird Bischof Monseñor Eugenio Coter aus Bolivien als Gast erwartet.

Bischof Coter wird bei zwei Veranstaltungen im Rhein-Main-Gebiet zu Gast sein. Am Freitag, 2. Dezember, wird er um 19.00 Uhr im Haus am Dom in Frankfurt an der Podiumsdiskussion „Global Synodal – und die Kirche bewegt sich doch“ teilnehmen. Dort trifft er auf den Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, Dr. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Synodalen Wegs und Schwester Dr. Maria Goetzens MMS, Leiterin der Elisabeth-Straßenambulanz des Caritasverbandes in Frankfurt. Die Moderation übernimmt Michael Schrom, Ressortleiter Kirchen und Religion bei Publik Forum. Der Eintritt ist frei, es ist keine Anmeldung erforderlich.

Am Samstag, 3. Dezember, wird Bischof Coter in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz zu Gast sein. Im Austausch mit Weihbischof Bentz und Mitgliedern des Vereins „Hilfe für verlassene Kinder“ werden aktuelle Herausforderungen für Kirche und Gesellschaft in Bolivien vorgestellt und besprochen. Die Veranstaltung geht von 16.00 Uhr bis 20.00 Uhr, Interessierte sind zu Gespräch, Gottesdienst und gemeinsamen Abendessen eingeladen. Anmeldung bitte unter weltkirche@bistum-mainz.de

Zur Person: Bischof Eugenio Coter

Bischof Eugenio Coter stammt ursprünglich aus Italien. Er ging 1991 als Priester nach Bolivien, bevor er 2013 als Bischof ins bolivianische Amazonasgebiet berufen wurde. Eine der großen Herausforderungen in seiner Region stellt die gesundheitliche Situation der Menschen dar. Im Apostolischen Vikariat hat Bischof Coter eine Gesundheitspastoral aufgebaut, die sich mit verschiedenen Programmen und Aktivitäten um die Verbesserung der Gesundheit der Menschen kümmert.

Hinweise:

  • Weitere Informationen unter www.adveniat.de
  • Spendenkonto bei der Bank im Bistum Essen, IBAN: DE03 3606 0295 0000 0173 45 oder unter www.adveniat.de/spenden

Nachricht voraus am 22.11.22                                                                               hoff (MBN)

 

Menschen des Friedens werden

Peter Kohlgraf
Peter Kohlgraf "Menschen des Friedens werden"

Band mit Predigten von Bischof Kohlgraf zum Thema Frieden veröffentlicht

Mainz. Dr. Barbara Nichtweiß hat einen Band mit Predigten des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf zum Thema Frieden herausgegeben. Unter dem Titel „Menschen des Friedens werden“ fasst die Broschüre zehn Predigten und ein Interview zusammen, in denen der Bischof auch in seiner Funktion als Präsident der deutschen Sektion von Pax Christi spricht. Die Predigten dokumentieren Kontinuitäten und Entwicklungen im Appell für den Frieden vor und nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine. Der Band ist erschienen in der Reihe „Mainzer Perspektiven. Wort des Bischofs 8“, Redaktion Dr. Annette Wiesheu.

„Auch die Friedensbewegung wird, so meine Erfahrung, in ihren oft sehr klaren Positionen erschüttert“, schreibt Bischof Kohlgraf in einem Vorwort. „Kann man aus einer sicheren Position heraus Menschen verpflichten, sich jeder Form einer sicheren Verteidigung mithilfe von Waffen zu enthalten? Was ist die Bedeutung von pazifistischen Positionen, wenn Gewalt derart eskaliert wie derzeit? Vielleicht hätte auch ich vor dem Hintergrund der aktuellen Erfahrungen manche Position jetzt etwas anders akzentuiert. Dennoch glaube ich fest an die Notwendigkeit von Ermunterungen zur aktiven Friedensgestaltung“, schreibt Kohlgraf. Er betont: „Das Thema des Friedens bleibt ein zentrales Anliegen in der Verkündigung des Evangeliums. Die biblischen Friedensvisionen stehen für die Hoffnung, dass Gott die Herzen der Menschen und damit die Welt verändern kann. Gerade in diesen Zeiten dürfen wir uns die Hoffnung nicht nehmen lassen.“ 

Hinweis: Der Band ist ab sofort erhältlich für 3,00 Euro im und über den Infoladen des Bistums Mainz: Infoladen-Bistum-Mainz.de, Heiliggrabgasse 8, 55116 Mainz, Telefon 06131/253-888. 48 Seiten, ISBN 978-3-934450-84-4.

 

Nachricht voraus am 17.11.22                                                                                hoff (MBN)

Muttersprachler einbeziehen

Digitale Herbstvollversammlung der Katholiken anderer Muttersprache (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Digitale Herbstvollversammlung der Katholiken anderer Muttersprache

Herbstvollversammlung des Beirates von Katholiken anderer Muttersprache

Mainz. Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden anderer Muttersprachen wünschen sich, in die Beratungen und Entscheidungen der zweiten Phase des Pastoralen Weges im Bistum Mainz gut und „auf Augenhöhe“ eingebunden zu werden. Das wurde bei der Herbstvollversammlung des Beirates Katholiken anderer Muttersprachen deutlich. Das Treffen fand am Freitag, 18. November, online statt. Schwerpunkte bildeten die nächsten Schritte auf dem Pastoralen Weg und damit einhergehende Fragen zu Bau und Finanzen.

Nach einer Begrüßung durch die Geschäftsführerin der Diözesanen Räte, Martina Reißfelder, und einem Geistlichen Impuls zum Heiligen Martin von Agniezka Struzyna lautete die Eingangsfrage: Wie geht es meiner Gemeinde in Phase II des Pastoralen Weges? In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass der Prozess mehr Verantwortung für den Einzelnen mit sich bringt, aber auch Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Bei manchen herrsche angesichts der Veränderungen ein Gefühl der Unsicherheit bis hin zur Überforderung, machten Teilnehmende deutlich. „Vieles steht noch nicht fest, gleichzeitig rollt das Rad schon, und wir sollen mitrollen“, fasste Isabella Vergata Petrelli, die Vorsitzende des Beirates Katholiken anderer Muttersprache, die Situation zusammen. Der Beirat bittet darum, dass künftige leitende Pfarrer die Muttersprachler im Blick haben, und dass Verwaltungsleiter dafür sensibilisiert werden, dass Muttersprachler bislang keine Verwaltungsaufgaben wahrnehmen mussten, weil sie über das Bischöfliche Ordinariat verwaltet wurden.

Der Referent für Gemeinden anderer Muttersprache, Pastoralreferent Johannes Brantzen, ermutigte die Teilnehmenden, sich in den Prozess einzubringen. Das Bistum habe die grundlegende Entscheidung getroffen, dass es die muttersprachlichen Gemeinden auch weiterhin geben solle. „Wir müssen Wege finden, Ihre Anliegen mit den deutschen Gemeinden ins Gespräch zu bringen“, sagte er. Der Pastorale Weg sei für alle Kirchenmitglieder mit Veränderungen verbunden, sowohl für deutsche Ortsgemeinden, als auch für Gemeinden anderer Muttersprache. Deshalb sei ein Austausch besonders wichtig.

Aus der Abteilung Finanzen des Bischöflichen Ordinariats nahm Norbert Bach an der Veranstaltung teil. Bach leitet die Abteilung Kirchengemeinden und deren Einrichtungen und ist auch für die Allgemeine Vermögensaufsicht zuständig. Er wies darauf hin, dass der Gemeindevorstand einer Muttersprachlichen Gemeinde einem Verwaltungsrat gleichgestellt sei. Er warb dafür, dass sich die Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden anderer Muttersprachen in die Pastoralraumkonferenzen einbringen und darin mitwirken sollten, um die Veränderungsprozesse mitgestalten zu können. Zum Ende der Veranstaltung dankte Johannes Brantzen den Vertreterinnen und Vertretern aller muttersprachlichen Gemeinden für ihren wichtigen Beitrag für ein vielfältiges, lebendiges Gemeindeleben im Bistum Mainz.

Nachricht voraus am 22.11.22                                                                   hoff (MBN)

„Himmlische Harmonie“

Gesangbuch aus Straßburg aus dem Jahr 1616 (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Gesangbuch aus Straßburg aus dem Jahr 1616

Ausstellung zur Geschichte der Mainzer Gesangbücher wird eröffnet (4.11.)

 

Mainz. Die Mainzer Martinus-Bibliothek, Wissenschaftliche Diözesanbibliothek im Priesterseminar, eröffnet am Freitag, 4. November, um 18.00 Uhr gemeinsam mit der Forschungsstelle Kirchenlied und Gesangbuch der Universität Mainz die Ausstellung „Himmlische Harmonie“, in der es um die Geschichte der Gesangbücher im Bistum Mainz geht. Anlass für die Ausstellung ist die Veröffentlichung des Buches „Die Lieder des Mainzer Gotteslobs. Geschichte - Musik - Spiritualität.“ mit Kommentaren zu Liedern des Mainzer Eigenteils im Gotteslob, das Anfang September erschienen ist.

„Gesangbücher repräsentieren Gebrauchslieder“, erklärte Ansgar Franz, Professor für Liturgiewissenschaft und Homiletik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. „Im Gegensatz zu einem Gedicht, etwa von Johann Wolfgang von Goethe, entwickelten sie sich im Laufe der Zeit weiter. Jede Gemeinde singt sich ihren eigenen Text zurecht. Vor allem an der Entwicklung der Texte lässt sich gut ablesen, wie sich die Frömmigkeit der Menschen verändert hat, und auch, in welchem kulturellen Kontext die Lieder gesungen wurden“, sagte er vor Journalisten am Donnerstag, 3. November. Das Lied „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ etwa erschien im Jahr 1599 in Köln und hatte ursprünglich nur drei Strophen. Ihm wurden 20 Strophen hinzugefügt: „Es entwickelte sich zu einem langen Erzähllied“, sagte Franz. Im aktuellen „Gotteslob“ hat das Leid wieder nur drei Strophen.

Der Gemeindegesang während der Messe war etwas, für das sich Martin Luther einsetzte. „Für ihn war der Gesang der Anteil der Gläubigen an der Liturgie“, erklärte Franz. In der katholischen Kirche spielte der Gemeindegesang hingegen eher eine Rolle bei Wallfahrten und Prozessionen. „In Mainz gab es jedoch die Besonderheit des Mainzer Cantual von 1605“, sagte Dr. Christiane Schäfer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Gesangbucharchivs. Dabei handelt es sich um ein Gesangbuch, in dem lateinische und deutsche Lieder für verschiedene Anlässe wie Gebet und Wallfahrt festgehalten sind, auch für den Gebrauch deutscher Lieder in der Messe. Neben Liedern enthielten die Gesangbücher auch klare Anweisungen für die musikalische Ausgestaltung. Schäfer zitierte ein Beispiel aus Ernst Xaver Turins „Neues christkatholisches Gesang- und Gebetbuch für die Mainzer Erzdiözes, Mainz 1787“: „Lieber weniger gebetet und gesungen, als durch ein übereiltes Gemurmel und Geschrei den Gottesdienst fruchtlos und verächtlich gemacht!“

In insgesamt zwölf Vitrinen zeichnet die Ausstellung die Geschichte des Gesangbuchs in Mainz nach, wobei in der zwölften Vitrine auf die jeweilige Drucktechnik in den verschiedenen Jahrhunderten eingegangen wird. Es sind zum Beispiel „Not-Gesangbücher“ aus dem Zweiten Weltkrieg zu sehen, und die Ausstellung geht auf die Entwicklung zum ersten Gotteslob mit Stammteil und Diözesanteil ein, das im Jahr 1975 eingeführt wurde. „Wir konnten für die Ausstellung eine beträchtliche Fülle an Gesangbüchern aus unseren beiden Instituten zusammentragen“, sagte Dr. Hedwig Suwelack, die Leiterin der Martinus-Bibliothek. Viele der Bücher aus dem Bestand der Martinus-Bibliothek stammen aus dem Nachlass von Geistlichen. „Uns gemeinsam ist unser Interesse und unsere Begeisterung für Überlieferungsformen“, sagte sie in Bezug auf die Zusammenarbeit mit der Johannes Gutenberg-Universität. Damit die Lieder nicht nur in gedruckter Form vorliegen, sondern auch hörbar werden, enthält jede Vitrine QR-Codes, mit denen die Lieder per Handy angehört werden können.

Eröffnung und weiteres Programm

Die Ausstellung wird am Freitag, 4. November, um 18.00 Uhr von Dr. Hedwig Suwelack gemeinsam mit den Mitgliedern der Fachstelle für Kirchenlied und Gesangbuch, Professor Ansgar Franz und Dr. Christiane Schäfer, eröffnet. Musikalisch gerahmt wird die Ausstellungseröffnung von Mechthild Bitsch-Molitor (Institut für Kirchenmusik). Am Sonntag, 20. November, gibt es um 18.00 Uhr eine Führung durch die Ausstellung. Im Anschluss um 19.00 Uhr findet ein Präsentationskonzert in Mainz, St. Quintin statt unter dem Titel „Mein Mund besinge tausendfach. Typisch Mainz – ein Streifzug durch das Mainzer Gotteslob“. Professor Franz gibt Erläuterungen, Diözesankirchenmusikdirektor Lutz Brenner wird an der Orgel spielen, ein Vokalensemble unter der Leitung von Regionalkantor Alexander Müller wird singen. 

Das zweite Präsentationskonzert findet statt am Sonntag, 29. Januar 2023. Nach der Führung durch die Ausstellung um 18.00 Uhr schließt sich um 19.00 Uhr das Konzert in St. Quintin an. Dieses Konzert steht unter dem Titel „Singt Gott den neuen Lobgesang „Neu in Mainz“ ‒ Importe aus der fremdsprachigen Ökumene im Mainzer Gotteslob“. Musikalisch begleitet wird es von Lutz Brenner an der Orgel und dem Vokalensemble unter der Leitung von Alexander Müller. Ergänzt wird das Konzert durch Erläuterungen von Professor Franz.

Hinweise:

  • Nähere Informationen zur Ausstellung im Internet unter bistummainz.de/bildung/martinus-bibliothek/benutzung/weitere-angebote/Himmlische-Harmonie/
  • Weitere öffentliche Ausstellungsführungen am 25. November, 9. Dezember, 13. Januar und 27. Januar, jeweils von 17.00 bis 18.00 Uhr
  • weitere Führungen auf Anfrage, E-Mail an: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de
  • Öffnungszeiten der Bibliothek: Montag bis Freitag, 9.00 Uhr bis 12.30 Uhr und 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr, Grebenstraße 8, 55116 Mainz, Eintritt frei
  • Mechthild Bitsch-Molitor, Ansgar Franz, Christiane Schäfer (Hg.): Die Lieder des Mainzer Gotteslobs. Geschichte - Musik - Spiritualität. Verlagsgruppe Patmos, Ostfildern 2022. 848 Seiten, 60,00 Euro. ISBN 978-3-7867-3269-3.

Nachricht voraus am 3.11.22                                                                                  hoff (MBN)

 

Hannelore Hage verstorben

Hannelore Hage auf einem Bild aus dem Jahr 2012. (c) Bistum Mainz / Blum
Hannelore Hage auf einem Bild aus dem Jahr 2012.

Langjährige Geschäftsführende Vorsitzende der Mainzer Diözesanversammlung

Mainz/Budenheim. Im Alter von 95 Jahren ist Hannelore Hage, die langjährige Geschäftsführende Vorsitzende der Mainzer Diözesanversammlung, verstorben. Bistum und Diözesanversammlung trauern um eine sehr engagierte Katholikin und erinnern sich dankbar an ihr vielfältiges Engagement. Das Requiem findet am Dienstag, 8. November, um 11.30 Uhr in St. Pankratius in Budenheim statt. Die Beerdigung schließt sich um 13.00 Uhr auf dem dortigen Friedhof an. Liturge ist Domkapitular Professor Dr. Franz-Rudolf Weinert. Für ihr jahrelanges Engagement war Hage im Jahr 2003 mit dem Päpstlichen St. Gregorius-Orden geehrt worden.

Hannelore Hage wurde am 2. März 1927 in Neuwied/Rhein geboren und arbeitete von 1959 bis zu ihrer Pensionierung an der Grundschule in Budenheim. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil war sie jahrelang Vorsitzende des Pfarrgemeinderates von Budenheim. Von 1984 bis 2000 gehörte Hage dem Katholikenrat des Bistums Mainz an, 1988 wurde sie zur Geschäftsführenden Vorsitzenden der Diözesanversammlung und des Diözesan-Pastoralrates gewählt (Wiederwahlen 1992 und 1996). Außerdem war sie im Vorstand des Katholikenrates; im Jahr 2000 legte sie ihre Ämter nieder.

Über die Bistumsgrenzen hinaus arbeitete Hage insbesondere in der Landesarbeitsgemeinschaft der Katholikenräte Rheinland-Pfalz mit, gehörte als Delegierte der Mainzer Räte von 1996 bis 2000 zum Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und nahm als Gastdelegierte an Veranstaltungen der evangelischen Landeskirche teil. Besondere Anliegen waren ihr vor allem die Weitergabe des Glaubens an die kommende Generation, das gleichberechtigte Miteinander von Frauen und Männern in Kirche und Gesellschaft und die Pflege der Beziehungen zur Partnerdiözese Erfurt schon zu DDR-Zeiten wie auch nach der Wende. Zudem arbeitete sie in Leitungsgremien des 93. Deutschen Katholikentages 1998 in Mainz mit und war beim Beratungsprozess „Damit Gemeinde lebt...“ im Bistum Mainz (1996-1999) engagiert. Zu ihren Aufgaben als Geschäftsführende Vorsitzende der Diözesanversammlung gehörte unter anderem eine Ansprache beim Neujahrsempfang des Bistums Mainz. Hage schlüpfte dabei immer in die Rolle des Heiligen Martinus in der
Figur auf dem Mainzer Dom, der von oben auf Stadt und Bistum herunterschaut.

tob (MBN)