Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 14 / 2024

Begegnung Kenia - Bingen (c) Bistum Mainz/Baillie
Begegnung Kenia - Bingen
Datum:
Mi. 16. Okt. 2024
Von:
hoff (MBN)

In der aktuellen Ausgabe mit einer Diskussion zum Friedenswort der deutschen Bischöfe mit Bischof Peter Kohlgraf, einem Festgottesdienst zum 100-jährigen Bestehen der Karmeliter in Mainz, der Ernennung einer Beauftragten für Geistliche Gemeinschaften, Besuch aus Kenia zu Gast in der Binger Basilika, dem Austausch mit Fachberatungsstellen zu sexualisierter Gewalt, der Betriebsseelsorge des Bistums Mainz, zwei Jahren queersensible Pastoral, der Fahrt des BDKJ zur Weltsynode in Rom, einer Lesung mit Schriftsteller Schlink im Mainzer Dom und dem Benefizkonzert 25 Jahre Mainzer Dombauverein am 10. November.

Kohlgraf: Den Gesprächsfaden nicht abreißen lassen

Mainz, 10. Oktober 2024: Bischof Peter Kohlgraf bei der Diskussion zum Friedenswort der Bischöfe; rechts: Oberstleutnant Ulrich Schäffer. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 10. Oktober 2024: Bischof Peter Kohlgraf bei der Diskussion zum Friedenswort der Bischöfe; rechts: Oberstleutnant Ulrich Schäffer.

Diskussion zum Friedenswort der deutschen Bischöfe im Jugendhaus Don Bosco

 

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat vor dem vollständigen Abbruch des Dialoges zwischen Konfliktparteien gewarnt. Mit Blick auf die religiöse Dimension des Nahost-Konfliktes sagte er am Donnerstagabend, 10. Oktober, bei einer Diskussion zum Friedenswort der deutschen Bischöfe („Friede diesem Haus. Friedenswort der deutschen Bischöfe“ vom Februar 2024): „Es ist vielleicht eine der größten Gefahren, dass man aufgehört hat, miteinander zu reden. Teilweise ist das auch schon bei uns in Deutschland angekommen. Als Christen haben wir den Auftrag, im interreligiösen Miteinander in einem respektvollen Dialog zu bleiben.“ Kohlgraf ist Präsident der deutschen Sektion der katholischen Friedensbewegung Pax Christi.

 

Bischof Kohlgraf verwies auf die Grenzen militärischer Lösungen in Konflikten: „Frieden ist immer mehr als das Schweigen der Waffen. Die Kriegsparteien müssen auch miteinander reden. Denn der Hass in den Herzen von Menschen bleibt auch nach einer militärischen Lösung eines Konfliktes oder verstärkt sich sogar noch. Deshalb muss immer auch nach Alternativen zu einer militärischen Konfliktlösung gesucht werden. Auch kleine Schritte des Friedens lohnen sich.“ Kohlgraf hatte zu Beginn einen Überblick über das Friedenswort gegeben und Einblick in die Entstehung des 175-seitigen Dokuments der Bischöfe gegeben.

 

Elisabeth Freise vom ökumenischen friedenskirchlichen Netzwerk „Church and Peace“ verwies unter anderem auf die 2017 veröffentlichten Leitlinien der Bundesregierung (Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern“) zur Gewalt- und Krisenprävention. Die Leitlinien seien „ein anspruchsvolles Instrument“, mit dem die Politik arbeiten könne. Die dort formulierten guten Ansätze seien aber auf der großen politischen Ebene noch nicht angekommen.

 

Oberstleutnant Ulrich Schäffer würdigte das Friedenswort „als Goldgrube für unsere Arbeit“ in der Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS). Schäffer ist Vorsitzender der GKS. Er machte deutlich, dass er nicht davon ausgehe, dass sich der Ukraine-Krieg militärisch lösen lasse. Schäffer diskutierte unter anderem mit Michael Gahler MdEP aus Groß-Gerau auch über konkrete Lieferungen von Waffensystemen an die Ukraine durch Deutschland. Während der CDU-Abgeordnete eine Lieferung von Taurus-Raketen befürwortete, lehnte Schäffer diese ab.

 

Der Abend unter der Überschrift „Gerechter Friede in kriegerischen Zeiten? Kritische Würdigung des Friedenswortes der deutschen Bischöfe“ fand im Jugendhaus Don Bosco in Mainz statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Geschäftsstelle Weltkirche / Gerechtigkeit und Frieden des Bischöflichen Ordinariats Mainz und Pax Christi Rhein-Main in Kooperation mit der Akademie des Bistums. Die Moderation der Diskussion hatte die Journalistin Elisa Rheinheimer übernommen. Begrüßt hatte die Teilnehmer Thomas Meinhardt von Pax Christi Rhein-Main.

 

Hinweis: Das aktuelle Friedenswort der deutschen Bischöfe ist digital verfügbar unter www.dbk-shop.de/de/publikationen/die-deutschen-bischoefe/hirtenschreiben-erklaerungen/friede-diesem-haus-friedenswort-deutschen-bischoefe.html

 

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Nachricht voraus am 11.10.24                                                                      tob (MBN)

 

 

 

Benefizkonzert 25 Jahre Mainzer Dombauverein (10.11.)

Mainz, 21. August 2022: Beim Eröffnungskonzert an der neuen Domorgel spielte Bischof Peter Kohlgraf zwei Stücke gemeinsam mit Domorgaist Daniel Beckmann (rechts). (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 21. August 2022: Beim Eröffnungskonzert an der neuen Domorgel spielte Bischof Peter Kohlgraf zwei Stücke gemeinsam mit Domorgaist Daniel Beckmann (rechts).

Bischof Kohlgraf spielt mit Domorganist Beckmann gemeinsam an der Orgel

 

Mainz. Am Sonntag, 10. November, veranstaltet der Mainzer Dombauverein anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums ein Sonderkonzert um 15.30 Uhr im Mainzer Dom. Zu diesem Anlass wird der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf gemeinsam mit Domorganist Professor Daniel Beckmann an der Orgel spielen. Außerdem werden die Chöre am Mainzer Dom singen und die Mainzer Dombläser werden zu hören sein unter der Leitung von Domkantor Michael Kaltenbach und Domkapellmeister Karsten Storck. Tickets sind ab 9,80 Euro online erhältlich unter www.reservix.de. Bis zu drei Tickets für Kinder (unter 18 Jahre) sind kostenfrei, wenn mindestens ein Normalpreisticket gekauft wird. Personen mit Schwerbehindertenausweis bekommen 20 Prozent Rabatt. Eine kostenlose Begleitperson kann dazu gebucht werden, wenn das Merkmal B im Ausweis vermerkt ist.

 

Foto unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 8.10.24                                                                                hoff (MBN)

Festgottesdienst „100 Jahre Wiederkehr der Karmeliter nach Mainz“

Mainz, 1. Oktober 2024: Die Begrüßung im Gottesdienst hatte der Prior des Mainzer Konventes, P. Josef Kemper, O.Carm, übernommen. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 1. Oktober 2024: Die Begrüßung im Gottesdienst hatte der Prior des Mainzer Konventes, P. Josef Kemper, O.Carm, übernommen.

Generalvikar Dr. Lang würdigte das Wirken der Ordensgemeinschaft im Bistum

 

Mainz. Der Mainzer Generalvikar Dr. Sebastian Lang hat den Mainzer Karmelitern bei einem Festgottesdienst für ihr vielfältiges Engagement in Stadt und Bistum in den vergangenen 100 Jahren gedankt. Der Gottesdienst am Dienstagabend, 1. Oktober, fand am Gedenktag der heiligen Therese von Lisieux in der Mainzer Karmeliterkirche statt. Er war Auftakt der Feierlichkeiten zu „100 Jahre Wiederkehr der Karmeliter nach Mainz“.

 

In seiner Predigt zur heiligen Therese sagte der Generalvikar: „Da liegt wohl ihr Lebensgeheimnis: Zu wissen, was es heißt, dass Grenzen gibt, dass ihr Dinge nicht möglich sind. Sie fühlt eine tiefe Berufung, aber weder in der Welt noch im Kloster kann sie Großes vollbringen. Aber sie lernt, mit ihrer Begrenzung umzugehen. Und gerade weil sie ihre Begrenzung annimmt, kommt sie zu einer tiefen Gottesbeziehung. Die Texte der heiligen Therese von Lisieux beeinflussen viele Menschen bis heute, einfach, weil ihr ,kleiner Wegʼ so beeindruckend ist.“ Lang erinnerte daran, dass Papst Johannes Paul II. die Karmelitin 1997 zur Kirchenlehrerin erhoben hat. Die Begrüßung im Gottesdienst hatte der Prior des Mainzer Konventes, P. Josef Kemper, O.Carm, übernommen.

 

Gottesdienst mit Bischof Kohlgraf zum Weihetag am 15. Dezember

 

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf wird am Sonntag, 15. Dezember, um 10.30 Uhr – am 100. Jahrestag des Weihetages der Kirche - einen Gottesdienst in der Karmeliterkirche feiern. Begleitend ist bis zum Jahresende eine Ausstellung zum Jubiläum in der Karmeliterkirche zu sehen. Darüber hinaus wird am Freitag, 8. November, eine Ausstellung über die Karmeliterchorbücher im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum eröffnet. Außerdem findet im November sonntags vor der Vesper eine Vortragsreihe zum Jubiläum statt.

 

Stichwort: Karmeliter

 

Im Unterschied zu vielen anderen Ordensgemeinschaften haben die Karmeliter keinen Ordensgründer. Der Orden hat seinen Ursprung im Einsiedlerleben zur Zeit der Kreuzzüge auf dem Berg Karmel im Heiligen Land. Nachdem die Einsiedler am Berg Karmel zunächst nur eine lose Gemeinschaft gebildet hatten, baten sie den Patriarchen Albertus von Jerusalem, ihre Lebensweise in einer Regel festzulegen. Die Übergabe der Regel wird auf 1207 datiert. Die Regel wurde von Papst Honorius III. erstmals 1226 bestätigt. Endgültig bestätigt wurde sie von Papst Innozenz IV. im Jahr 1247.

 

Als die Karmeliter das Heilige Land verlassen mussten, versuchten sie zunächst ihr Einsiedlerleben in Europa fortzuführen, glichen ihre Lebensweise aber sehr bald den gerade entstandenen Bettelorden, wie den Franziskanern und Dominikanern, an. Der Orden breitete sich rasch in Europa aus. Mitte des 15. Jahrhunderts wurden unter dem Generalprior Johannes Soreth die ersten Karmelitinnenklöster gegründet. Die Reformen von Theresia von Avila (1515-1582) und Johannes vom Kreuz (1541-1591) führten zur Gründung eines neuen Ordenszweiges, der sich bei den Männern „Unbeschuhter Karmel“ und bei den Frauen „Theresianischer Karmel“ nennt.

 

Die Kontemplation (Betrachtung) ist die Grundlage für den inneren Weg der Karmeliter. Der alttestamentliche Prophet Elija, dessen Geschichte eng mit dem Berg Karmel verbunden ist, gilt als „Vater und Leiter“ des Ordens. Sein Wort „So wahr Jahwe, Israels Gott, lebt, vor dessen Angesicht ich stehe...“ (1 Kön 17,1) ist Leitsatz für das Wirken der Karmeliter. Dieses „Stehen vor Gott“ als Geisteshaltung prägt bis heute die karmelitische Spiritualität. Neben Elija verehren die Karmeliter in besonderer Weise Maria als zweites Vorbild des Ordens. Der offizielle Name der Ordensgemeinschaft lautet auch heute noch „Brüder der seligsten Jungfrau Maria vom Berg Karmel“.

 

Das Karmeliterkloster in Mainz

Um 1270 kamen die ersten Karmeliter nach Mainz. Die erste erhaltene urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1285. Das erste eigentliche Kloster wurde zusammen mit der Kirche in der ersten Hälfe des 14. Jahrhunderts gebaut. Eine Blütezeit erlebte das Kloster in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster 1802 aufgehoben.

Im Jahr 1924 kehrten niederländische Karmeliter nach Mainz zurück. Bei den Verhandlungen mit dem Bistum Mainz spielte Pater Titus Brandsma eine wichtige Rolle. Er wurde 1942 im Konzentrationslager Dachau ermordet und 1985 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen und am 15. Mai 2022 von Papst Franziskus heiliggesprochen. Sein liturgischer Gedenktag ist der 27. Juli. Der Mainzer Bischof Ludwig Maria Hugo konsekrierte die Karmeliter-kirche, die zuvor als Magazin und Lager benutzt worden war, am 15. Dezember 1924.

Mit dem Bau des heutigen Klosters wurde 1963 begonnen. Im Mainzer Konvent, das seit 2004 als Ausbildungshaus für die deutsche Provinz des Karmel dient, leben heute insgesamt zwölf Karmeliter. In den Jahren 2009/2010 erfolgte eine große Innenrenovierung der Klosterkirche. Auch für Glaubens- und Beichtgespräche im Besuchszimmer des Klosters stehen die Brüder zur Verfügung.

 

Hinweis: Karmeliterkloster Mainz, Karmeliterstraße 7, 55116 Mainz, Tel.: 06131/288570, E-Mail: kloster.mainz@karmeliten.de, Internet: www.karmeliten.de/orte/mainz

 

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Nachricht voraus am 1.10.24                                                                 tob (MBN)

 

Kohlgraf ernennt Margareta Ohlemüller zur Bischöflichen Beauftragten

Rüsselsheim, 5. Oktober 2024: Bischof Peter Kohlgraf ernannte Margareta Ohlemüller zur Bischöflichen Beauftragten für die Geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen im Bistum Mainz. (c) Bistum Mainz / Blum
Rüsselsheim, 5. Oktober 2024: Bischof Peter Kohlgraf ernannte Margareta Ohlemüller zur Bischöflichen Beauftragten für die Geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen im Bistum Mainz.

Begegnungstreffen der Geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen im Bistum Mainz

 

Rüsselsheim. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat Pastoralreferentin Margareta Ohlemüller zur Bischöflichen Beauftragten für Geistliche Gemeinschaften und Bewegungen im Bistum Mainz ernannt. Die Ernennung fand bei einem Begegnungstreffen mit den Geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen im Bistum Mainz am Samstagnachmittag, 5. Oktober, im Gemeindezentrum Auferstehung Christi in Rüsselsheim statt. Zu der Begegnung in Rüsselsheim waren Vertreter von sieben Geistlichen Gemeinschaften aus dem Bistum Mainz gekommen.

 

In der Predigt des abschließenden Gottesdienstes würdigte Kohlgraf besonders das Bemühen der Geistlichen Gemeinschaften, den Glauben im Alltag zu leben und sichtbar zu machen: „Geistliches Leben besteht nicht in besonderen Höchstleistungen, sondern darin, das, was mir geschenkt wurde, im Alltag zu leben. Es ist wichtig zu zeigen, dass unser Glaube unseren Alltag prägt und nicht irgendeine religiöse Sonderwelt.“ Und weiter: „Durch Ihr geistliches Leben geben sie dem Bistum, ihren Gemeinden, aber auch Familie und Freunden etwas Wichtiges, einfach dadurch, dass Sie Menschen des Geistes sind und daraus leben.“ Kohlgraf betonte, „dass Glaube mehr ist als Wissen und Bekennen“, sondern auch eine tiefe Beziehung zu Gott erfordere. Der Bischof feierte den Gottesdienst mit Pfarrer Balthasar Blumers (Schönstatt-Bewegung) und Diakon Joachim Keßler (OFS – Franziskanische Familie).

 

Bindeglied zwischen Bischof und geistlichen Gemeinschaften

 

Margareta Ohlemüller war bereits seit Ende 2023 als Ansprechpartnerin für die Geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen tätig. Die Pastoralreferentin ist Referentin für Mitarbeitendenseelsorge und die Region Rheinhessen im Institut für Spiritualität. Ihre Aufgabe in dem neuen Amt sieht sie vor allem darin, „Bindeglied zwischen dem Bischof und den Geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen im Bistum zu sein: Es wird zunächst einmal darum gehen, die Kontakte zu den Gemeinschaften und Bewegungen zu pflegen, etwa in der AG Geistliche Gemeinschaften und Bewegungen im Bistum.“ Darüber hinaus gibt es über die Bistumsgrenzen hinweg jährliche Treffen für die Bischöflichen Beauftragten der Bistümer in Deutschland zum gegenseitigen Austausch und inhaltlicher Arbeit. Ohlemüller hebt hervor, dass allen Gemeinschaften die Betonung der Gemeinsamkeit besonders wichtig ist: „Sie sehen sich trotz aller Unterschiedlichkeit ihrer spirituellen Prägungen als wichtige Orte im Bistum, die für Menschen etwas anzubieten haben und wo Glaube erfahren und geteilt werden kann.“

 

Vertreten waren beim Begegnungstag: CE - Charismatische Erneuerung, die Fokolar-Bewegung, Gemeinschaft Christlichen Lebens (GCL), Gemeinschaft Emmanuel, Marriage Encounter ME, OFS – Franziskanische Familie, und die Schönstatt-Bewegung. Diakon Joachim Keßler (OFS – Franziskanische Familie) übernahm die Moderation der Vorstellungsrunde. Hans Georg Möller von der Fokolar-Bewegung hatte die Begrüßung übernommen. Möller und Keßler sind gewählte Sprecher der AG Geistliche Gemeinschaften und Bewegungen im Bistum Mainz.

 

Beim anschließenden Begegnungsgespräch fand ein Austausch über die Brotvermehrungsgeschichte statt, den Edna Auer und Ruth Hartmann von der Gemeinschaft Christlichen Lebens (GCL) moderierten. Am Ende des Nachmittags übergaben Hans-Georg Möller und Christiane Möller-Erlenbach (beide Fokolar-Bewegung) dem Bischof außerdem eine Wünschebox mit nach Mainz, die vorher von den Teilnehmern mit Wünschen und Anregungen gefüllt worden war. Die musikalische Begleitung des Nachmittags gestaltete Christoph Martin von der Charismatischen Erneuerung mit der Gitarre.

 

Fotos unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 5.10.24                                           tob (MBN)

 

 

 

Weltkirche zu Gast in St. Martin Basilika Bingen

Begegnung Kenia - Bingen (c) Bistum Mainz/Baillie
Begegnung Kenia - Bingen

Mainz und Eldoret - Gottesdienst in Bingen im Missionsmonat Oktober

 

Bingen. Einen besonderen Gottesdienst feierte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf mit der Gemeinde in der Basilika in Bingen am Freitagabend, 11. Oktober: Bischof Dominic Kimengich aus der Diözese Eldoret/Kenia ist zurzeit in Deutschland und besuchte auch einige seiner ehemaligen Schülerinnen und Schüler, die im Raum Rhein-Main studieren und arbeiten. Die Freundschaft zwischen den Menschen der beiden Diözesen geht auf die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) Mainz zurück, die seit über 20 Jahren Begegnungen in Mainz und Eldoret organisiert. Mittlerweile existieren auch offizielle Beziehungen zu der Hochschule RheinMain, junge Menschen aus Eldoret absolvieren ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Mainzer Bistum und der Vergabeausschuss der Diözese hat mehrere Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien unterstützt. „Es freut mich, dass wir zusammen Gottesdienst feiern“, betonte Bischof Kohlgraf in seiner Predigt. „Es passt gut, dass eine solche Begegnung parallel zur Synode in Rom stattfindet. Katholische Gemeinschaft findet nicht nur in der Theorie statt, sondern in konkreten Begegnungen und Gesprächen.“ Für Bischof Dominic Kimengich war der Zeitpunkt ebenfalls sehr passend. „The month of October is mission month and we are contemplating the service and support that we give each other, in prayer, solidarity and friendship“. Pfarrer Markus Lerchl war gerne bereit, mit seiner Gemeinde Gastgeber zu sein: „Mit Cromwell Kebenei haben wir ein aktives Gemeindemitglied hier, der sich sehr für seine Heimat in Eldoret einsetzt. Für ihn und seine Freundinnen und Freunde war es ein Anliegen, Gottesdienst mit ihrem Heimatbischof Dominic Kimengich und ihrem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf zu feiern.“

 

Der Gottesdienst wurde vorbereitet und gestaltet durch die KLJB und die Geschäftsstelle Weltkirche / Gerechtigkeit und Frieden. „Für uns sind die Jugendbegegnungen zwischen Carym Eldoret und der KLJB so wichtig, deswegen ist es besonders, dass wir diesen Gottesdienst gemeinsam gefeiert haben und auch einige Kenianerinnen und Kenianer, die in Bingen leben, kennenlernen konnten“, sagt Sophie Utner, KLJB Diözesanleitung.

 

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Nachricht voraus vom 14.10.24                               PM/Baillie (MBN)

 

 

 

Austausch mit Fachberatungsstellen sexualisierte Gewalt

Die Bevollmächtigte des Generalvikars. Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, bei der Info-Veranstaltung für Fachberatungsstellen sexualisierte Gewalt in Mainz (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Die Bevollmächtigte des Generalvikars. Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, bei der Info-Veranstaltung für Fachberatungsstellen sexualisierte Gewalt in Mainz

Info-Veranstaltung zu Aufarbeitung, Intervention und Prävention im Bistum Mainz

 

Mainz. Das Bistum Mainz und der Caritasverband für die Diözese Mainz haben am Freitag, 11. Oktober, zu einer Informationsveranstaltung für Fachberatungsstellen sexualisierte Gewalt eingeladen. Die Bevollmächtigte des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, begrüßte die Anwesenden und erklärte gemeinsam mit Stefan Wink Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Verfahren von Kirche und Caritas. Wink ist Leiter des Fachbereichs Sozialpolitik und Soziale Sicherung im Caritasverband für die Diözese Mainz und Präventionsbeauftragter sexualisierte Gewalt. Die Veranstaltung fand im Coworking-M1 in Mainz statt.

 

„Fachberatungsstellen haben auch in kirchlichen Verfahren der Prävention und Intervention Bedeutung“, betonte Ordinariatsdirektorin Rieth in ihrer Begrüßung. Einige Betroffene suchten bewusst den Kontakt zur Kirche, um das Unrecht, das ihnen dort widerfahren sei, aufzuarbeiten, sagte Rieth. Andere wollten genau dies unbedingt vermeiden. „Für diese Menschen möchten wir ein externes Angebot bereithalten“, sagte Rieth. Dies sei einer der Gründe, warum die Vernetzung mit Fachberatungsstellen so wichtig sei, erklärte sie. Und auch für die nicht-kirchlichen Beratungsstellen könne der Austausch wertvoll sein, denn „auch in der Beratung von Betroffenen im kirchlichen Kontext können sich Fragen zum kirchlichen Verfahren ergeben“, sagte sie.

 

In einer Präsentation erläuterten Rieth, Wink und die Interventionsbeauftragte Lena Funk die aktuellen Rahmenbedingungen und Verfahren im Handlungsfeld „Prävention, Intervention und Aufarbeitung gegen sexualisierte Gewalt“ im Bistum Mainz. Die anwesenden Gäste waren Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Beratungsstellen aus dem Gebiet des Bistums Mainz. Sie stellten Rückfragen zu den Verfahren und kamen auf diese Weise mit den Gastgebenden in einen Austausch.

 

Bei einem anschließenden „Gallery Walk“ hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, mit den anwesenden Fachkräften aus den Bereichen Intervention, Prävention und Aufarbeitung des Bistums Mainz ins Gespräch zu kommen und weitere Fragen zu stellen. Anschließend nutzten die Anwesenden die Zeit für Information und Austausch über die Rolle der unabhängigen Fachberatungsstelle im kirchlichen Interventionsverfahren.

 

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Nachricht voraus am 11. 10. 24                                           hoff (MBN)

 

 

Umgang mit Tod und Trauer im Betrieb

Eva Reuter (links) und Ingrid Reith von der Betriebsseelsorge Bistum Mainz (c) Eva Reuter
Eva Reuter (links) und Ingrid Reith von der Betriebsseelsorge Bistum Mainz

Betriebsseelsorge des Bistums Mainz unterstützt Menschen in Betrieben

 

Mainz. Solidarisch – politisch - weltoffen. Mit diesen drei Worten charakterisiert sich die Betriebsseelsorge im Bistum Mainz selbst. Für die Region Rheinhessen ist Eva Reuter zuständig. Sie setzt derzeit einen neuen Schwerpunkt: Den Umgang mit Tod und Trauer im Betrieb. „Die Trauer macht am Werkstor nicht Halt“, sagt sie. Gleichzeitig sei der Arbeitsplatz ein Ort, an dem Trauer nicht unbedingt einen Platz habe. Hier möchte sie helfen, trauernden Kolleginnen und Kollegen beistehen, und Betriebe dafür sensibilisieren, was sie tun können, wenn es einen Trauer- oder schweren Krankheitsfall gibt.

 

Auslöser für Trauer am Arbeitsplatz gibt es viele: Eine Mitarbeiterin trauert um ihren verstorbenen Mann, ein Mitarbeiter erhält eine schwerwiegende Diagnose, eine Kollegin ist langfristig krank und kehrt irgendwann nicht mehr an ihren Arbeitsplatz zurück, weil sie verstorben ist, beschreibt Reuter unterschiedliche Szenarien. Oder jemand stirbt bei einem Arbeitsunfall. „Durch solche Erlebnisse tragen die Angestellten und auch die Führungskräfte eine Belastung mit sich, es gibt aber oft keinen ritualisierten, bewährten Umgang damit“, schildert Reuter das Problem.

 

Bei plötzlich auftretenden Todesfällen, bei denen auch der Rettungsdienst zum Einsatz kommt, wird von der Leitstelle auch die Notfallseelsorge alarmiert, wenn es nötig und sinnvoll erscheint. „Die Rettungskräfte und die Notfallseelsorge sind unmittelbar an Ort und Stelle, um in der ersten Krisensituation zu unterstützen“, erklärt Reuter. „Wir sind eher wie der Hausarzt, der in der Zeit nach der ersten Krise schaut, ob alles in Ordnung ist, und wie es weitergehen kann“, zieht sie einen Vergleich.

 

„Eigentlich kann man sich darauf vorbereiten, wie man mit einem Trauerfall umgeht“, sagt Reuter. Selbstverständlich könne man nicht auf alle Szenarien vorbereitet sein, räumt sie ein. Aber es sei sinnvoll, sich einen konkreten Ablauf zurechtzulegen. Zum Beispiel, wer in einem Trauerfall auf welche Art und Weise informiert wird. „Ein Aushang am Schwarzen Brett oder eine Rundmail an alle ist nicht der richtige Weg, wenn ein Mitarbeitender verstorben ist“, sagt sie. 

 

Interessierte an dem Thema können direkt mit Reuter Kontakt aufnehmen. „Ich biete gerne an, in Firmen zu kommen und Mitarbeitende und Führungskräfte zu beraten“, erklärt sie. Dabei spielen Konfession oder Religionszugehörigkeit keine Rolle. Reuter ist für die Region Rheinhessen zuständig, sie kann aber auch Kontakte zu den Kolleginnen und Kollegen in den anderen Regionen vermitteln.

 

Gute Bedingungen für Beschäftigte schaffen

Das Aufgabenfeld von Eva Reuter und ihren Kolleginnen und Kollegen in der Betriebsseelsorge geht über die Trauerseelsorge in Betrieben hinaus. Oft ist der Betriebsrat ihre erste Kontaktadresse, sie arbeitet mit Gewerkschaften wie Ver.di oder dem DGB zusammen. „Mein Ziel ist es, dass es Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gut geht. Wir wollen gute Bedingungen für Beschäftigte schaffen, denn sie sind nicht nur Produktionsmittel, sondern sollten immer als Mensch geachtet werden“, erklärt sie ihren Grundsatz. Große Themen sieht sie zum Beispiel im Einsatz für Arbeitsmigranten, die oft auf sich gestellt sind und etwa in Privathaushalten in der Pflege arbeiten, oder auf den rheinhessischen Feldern als Erntehelfer tätig sind. Außerdem setzt sich die Betriebsseelsorge für Menschen ein, die sich für ihre Kolleginnen und Kollegen einsetzen. Zum Beispiel für Schwerbehinderten-Vertreterinnen und –Vertreter, Betriebs- und Personalräte oder Mitarbeitervertretungen. „Für sie bieten wir fachliche Veranstaltungen ebenso an wie Auszeiten“, sagt sie.

 

60 Jahre Betriebsseelsorge Bistum Mainz

Dass es die Betriebsseelsorge als eigenes Aufgabengebiet in der Seelsorge gibt, hat in Mainz Tradition. Schon Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811 bis 1877) legte mit seiner Beschäftigung mit der „Sozialen Frage“ den Grundstein. Die Betriebsseelsorge in ihrer heutigen Form gibt es seit 60 Jahren. Historisch gesehen liegen die Anfänge beim Automobilhersteller Opel in Rüsselsheim, wo engagierte Katholiken Betriebsgruppen gründeten. Auch dem heutigen Mainzer Bischof Peter Kohlgraf ist die Betriebsseelsorge wichtig. Trotz aller Sparmaßnahmen gibt es in den vier Regionen des Bistums weiterhin vier Betriebsseelsorgerinnen und Betriebsseelsorger. In Rüsselsheim arbeiten Michael Ohlemüller und Ingrid Reidt für die Regionen Mainlinie und Südhessen, in Bad Nauheim Richard Kunkel für die Region Oberhessen und in Mainz Eva Reuter für Rheinhessen. „Die Betriebsseelsorge ist eine aufsuchende Pastoral und versteht sich als Brücke zwischen Kirche und Arbeitswelt“, heißt es in ihren Grundsätzen.

 

Hinweise:

  • Regionalstelle Rheinhessen: Eva Reuter, Betriebsseelsorgerin, Pfaffengasse 2, 55116 Mainz, Telefon: 06131/253 865, Mobil: 0176/ 12 53 90 17, E-Mail: eva.reuter@bistum-mainz.de
  • Regionalstelle Südhessen und Mainlinie: Michael Ohlemüller, Betriebsseelsorger, Weisenauer Str. 31, 65428 Rüsselsheim, Telefon: 06142 64 104, Mobil: 0176 / 12 53 90 76, E-Mail: michael.ohlemueller@bistum-mainz.de; Ingrid Reidt, Betriebsseelsorgerin, Weisenauer Str. 31, 65428 Rüsselsheim, Telefon: 06142 / 16 16 600, Mobil: 0176 / 64 29 39 44, E-Mail: ingrid.reidt@bistum-mainz.de
  • Regionalstelle Oberhessen: Richard Kunkel, Betriebsseelsorger, Karlstr. 35, 61231 Bad Nauheim, Telefon: 06032 / 93 13 29, Mobil: 0171 / 12 63 844, Fax: 06032 / 93 13 12, E-Mail: kunkel@bistum-mainz.de
  • Betriebsseelsorge im Bistum Mainz: Christine Schalk, Referatsleitung, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Telefon 06131 / 253-864, E-Mail: betriebsseelsorge@bistum-mainz.de, Homepage: bistummainz.de/betriebsseelsorge

 

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Nachricht voraus am 14.10.24                                                                                  hoff (MBN)

 

Mit der queeren Community vernetzt

Pastoralreferentin Christine Schardt und Pfarrer Mathias Berger sind die Beauftragten für queersensible Pastoral im Bistum Mainz (c) Bistum Mainz/Schardt
Pastoralreferentin Christine Schardt und Pfarrer Mathias Berger sind die Beauftragten für queersensible Pastoral im Bistum Mainz

Zwei Jahre queersensible Pastoral im Bistum Mainz – Rückblick und Ausblick

 

Mainz. Vor zwei Jahren wurden Pastoralreferentin Christine Schardt und Pfarrer Mathias Berger vom Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in einer liturgischen Feier zu Beauftragten für queersensible Pastoral im Bistum Mainz ernannt. „Es war damals ein Wunsch aus der queeren Community, dass das Bistum ein sichtbares Zeichen setzt. Beim anschließenden Empfang im Erbacher Hof wurde deutlich, dass die Gemeinschaft den Weg von vornherein mitgeht, damit Veränderung passiert“, erinnert sich Berger. „Diese Veränderung haben sie auch von Anfang an mitgestaltet“, bestätigt Schardt.

 

Die Vorarbeit für die Etablierung der queersensiblen Pastoral im Bistum Mainz reicht noch länger zurück. Im November 2020 fand ein Fachgespräch in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz statt. Es wurden Kontakte geknüpft mit Queernet Rheinland-Pfalz, dem Netzwerk katholischer Lesben und Bischof Kohlgraf. Damals regte Bischof Kohlgraf an, zwei Beauftragte zu ernennen. Pfarrer Berger arbeitete damals in der Jugendseelsorge. „Dort war das Thema präsent und selbstverständlicher Teil meiner Arbeit“, sagt er. Bei Pastoralreferentin Schardt gab es den Anknüpfungspunkt, da sie in der Katholischen Hochschulgemeinde arbeitet. „Ich wollte einen Raum schaffen für Menschen, in dem sie sein können, wie sie sind. Das ist in unserer Gesellschaft leider noch nicht überall möglich“, sagt sie zu ihrer Motivation.

 

Heute arbeiten die beiden Beauftragten in vier Bereichen: Ein wichtiger Baustein ist das Thema Bildung. „Wir wollen als Kirche in den gesellschaftlichen Diskurs über queere Themen einsteigen, zum Beispiel mit entsprechenden Veranstaltungsreihen “, sagt Berger. Der zweite Baustein ist die Seelsorge. „Hier ist es unser Ziel, das Netzwerk im Bistum auszubauen und den kollegialen Austausch zu fördern“ sagt Schardt. Dabei geht es auch um Segensfeiern für Paare. Es soll künftig auch Kontaktpersonen in den Regionen geben, die mit den Communities vor Ort zusammenarbeiten. Der dritte Baustein ist die ökumenische Zusammenarbeit, etwa bei gemeinsamen Bildungsveranstaltungen und vier bis fünf „Regenbogen-Gottesdiensten“ pro Jahr. Auch die interreligiöse Zusammenarbeit spielt dabei eine Rolle, zum Beispiel in Angeboten für queere Geflüchtete. Auf diese Weise entsteht ein Netzwerk mit vielen Knotenpunkten. Der vierte Baustein ist die Arbeit ins Bistum hinein, erklären die beiden. Dazu finden regelmäßig Gespräche mit Bischof Kohlgraf statt, sowie mit weiteren Personen in der Bistumsleitung. Derzeit arbeiten die beiden an Modulen für die pastorale Ausbildung und für Führungskräfte. Dabei geht es zum Beispiel um Grundlagenwissen zu queeren Lebensrealitäten. „Wir wollen auch für gendergerechte Sprache sensibilisieren, z.B. in Bewerbungsgesprächen“ gibt Berger einen Einblick in die Themen.

 

Bildung gegen Gewalt und Desinformation

„Wir erleben heute, dass die Gewalt gegen queere Menschen zunimmt“, sagt Schardt. „Darüber hinaus kommt es leider auch zu vielen Verletzungen in Gemeinschaften, die denken, sie wären eigentlich offen“, sagt die Pastoralreferentin. „Das passiert oft in Zusammenhängen, in denen mit besten Absichten, aber heteronormativ gedacht wird“, sagt Berger. Deshalb sei queersensible Bildung so wichtig. Die beiden erleben auch Gegenwehr. „Manche Menschen fragen, ob es nicht langsam genug sei mit diesen Themen“, nennt Berger ein Beispiel. „Manche reagieren gereizt, denn es bringt ihr Ordnungssystem durcheinander, wenn patriarchale Machtstrukturen hinterfragt werden“, ergänzt Schardt.

 

Essentiell ist für die beiden, Netzwerke mit anderen zu bilden. So zum Beispiel mit dem Bistum Limburg und dem Theologisch Pastoralen Institut der Bistümer Fulda, Limburg, Mainz und Trier bei Qualifizierungsangeboten. Bundesweit arbeiten die beiden mit im Netzwerk der inzwischen 21 Diözesanbeauftragten der Diözesen. Auf politischer Ebene sind es Runde Tische, Foren und AGs in Mainz und Umgebung.

 

Ihr Ziel ist es, die Haltung gegenüber queeren Menschen positiv zu beeinflussen. „Gerade ist der Moment, der ‚kairos‘ so, dass man viel in der Kirche bewegen kann – und es auch muss!“, betont Pfarrer Berger. Trotz queerfeindlicher Tendenzen in der Gesellschaft gebe es in Deutschland zumindest keine Gesetze, die das Leben der Menschen bedrohen. „Deshalb ist es wichtig, dass wir uns engagieren, und damit auch ein Signal in andere Länder senden“, sagt Berger. „Es passiert sehr viel Positives, zum Beispiel im Einsatz für queere Geflüchtete, oder im Engagement unserer Freund*innen in der Ökumene und in den queeren Zusammenschlüssen, die auch international vernetzt sind“ sagt Pastoralreferentin Schardt. Diese Beispiele geben den beiden auch in Zeiten des Rechtsrucks Hoffnung und Motivation für ihre Arbeit.

 

Queere Woche im Bistum Mainz

Von Sonntag, 6. Oktober, bis Donnerstag, 10. Oktober, findet in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz die „Queere Woche“ statt. Am Sonntagabend, 6. Oktober, beginnt die Woche mit einem Queersensiblen Abendimpuls mit dem Titel „G*tt ist parteiisch!“ um 17.00 Uhr in der Kirche der Evangelischen Studierenden-Gemeinde Mainz (ESG). Am Donnerstag, 8. Oktober, folgt ein Vortrag zum Thema „Geschlechtliche Vielfalt und Schöpfung“ um 19.00 Uhr im Erbacher Hof in Mainz. Am Mittwoch, 9. Oktober lädt die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) Mainz um 19.00 Uhr zu Film und Gespräch zum Thema „Nie war ein Schatten – Wunderbar und Trans“. Am Donnerstag, 10. Oktober, endet die Veranstaltungsreihe mit einem „Even-Talk“ um 19.00 Uhr in der „Bar jeder Sicht“ in Mainz zum Thema „Gibt es Geschlecht - und wenn ja wie viele? Streiten für eine Kultur der Pluralität“.

 

Hinweise:

  • Weitere Informationen und Anmeldung zur Queeren Woche unter www.ebh-mainz.de
  • Weitere Informationen zur queersensiblen Pastoral im Internet unter bistummainz.de/seelsorge/queersensible-pastoral
  • Ansprechpersonen für queersensible Pastoral im Bistum Mainz: Pastoralreferentin Christine Schardt, Telefon 0176/12539028, E-Mail: christine.schardt@bistum-mainz.de, Pfarrer Mathias Berger, Telefon 0176/12539030, E-Mail: mathias.berger@bistum-mainz.de, allgemeine Anfragen an E-Mail: queersensible.pastoral@bistum-mainz.de

 

Foto unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 1.110.24                                                                                      hoff (MBN)

BDKJ Mainz fährt zur Weltsynode nach Rom

BDKJ in Rom (c) BDKJ Mainz
BDKJ in Rom

Junge Erwachsene erleben Synodalität hautnah und kommen mit Bischöfen ins Gespräch


Mainz.
Von Mittwoch, 9. bis Sonntag, 13. Oktober, wird der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Mainz mit 21 jungen Erwachsenen zur Weltsynode nach Rom reisen. Die Gruppe setzt sich aus engagierten Vertreter*innen verschiedener Jugendverbände zusammen, darunter die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), Katholische junge Gemeinde (KjG), Katholische Studierende Jugend (KSJ), KLJB und die Kolpingjugend. Auch Mitglieder der Teams des Bischöflichen Jugendamts, darunter das FSJ-Team, das Team der Präventionsschulung und das Team der Reflexionstage, werden teilnehmen. Des Weiteren sind Vertreter*innen der BDKJ-Bezirksvorstände aus den verschiedenen Regionen des Bistums sowie Daniel Kretsch (BDKJ-Präses und Diözesanjugendseelsorger) und Sascha Zink (BDKJ-Diözesanvorstand und Leiter des Bischöflichen Jugendamtes) Teil der Gruppe.

 

Ziel dieser Reise ist es, sich intensiv mit dem Thema Synodalität auseinanderzusetzen und den Weltsynodalen Prozess sowie die weltkirchlichen Debatten hautnah zu erleben. Dazu wird die Gruppe Gespräche mit Experten der Weltsynode führen, darunter Professor Dr. Thomas Söding und Professorin Dr. Myriam Wijlens, die wertvolle Einblicke in die Thematik bieten werden.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Reise ist das Einbringen junger Perspektiven bei den Synodalen. Die jungen Teilnehmer*innen werden die Möglichkeit haben, mit den deutschen delegierten Bischöfen ins Gespräch zu kommen, um die Anliegen der Jugend direkt zu vertreten. Am Samstag, 12. Oktober, ist deshalb ein Gesprächsabend sowie eine Heilige Messe mit den deutschen Delegierten Bischöfen Georg Bätzing, Bertram Meier, Felix Genn, Franz-Josef Overbeck und Stefan Oster und den Synodalen Matthias Kopp, Thomas Schwartz und Thomas Söding geplant.

 

Zusätzlich stehen eine Führung durch Rom, eine Besichtigung des Petersdoms, eine Messe im Petersdom sowie eine Führung durch die Kasernen der Schweizer Garde auf dem Programm. Die Fahrt erfolgt in Kooperation mit dem BDKJ Erfurt, der mit sieben weiteren jungen Menschen an der Reise teilnehmen wird. „Wir freuen uns auf eine bereichernde und inspirierende Reise nach Rom, die dazu beitragen wird, die Stimme der Jugend in die weltweite Kirche einzubringen und neue Perspektiven auf das Thema Synodalität zu gewinnen“, sagt BDKJ-Referentin Alfrun Wiese.

 

Hinweis: Kontakt: BDKJ Mainz, Am Fort Gonsenheim 54, 55122 Mainz, Ansprechpartnerin: Alfrun Wiese (Referentin Qualifizierung Ehrenamt und Religiöse Bildung), Mobiltelefon 0170/7871929, E-Mail: alfrun.wiese@bistum-mainz.de

Foto unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 30.9.24                                                                                        PM (MBN)

„Ich gehe eigentlich gerne in die Kirche“

Mainz, 30. September 2024: Zur Fragerunde kam Bernhard Schlink in den Mittelgang des Domes. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 30. September 2024: Zur Fragerunde kam Bernhard Schlink in den Mittelgang des Domes.

Ausverkaufte Lesung mit dem Schriftsteller Bernhard Schlink im Mainzer Dom

 

Mainz. Der Schriftsteller Bernhard Schlink hat im mit über 600 Gästen ausverkauften Mainzer Dom am Montagabend, 30. September, aus seinem im Jahr 2023 bei Diogenes erschienenen Roman „Das späte Leben“ gelesen. Bei einer Fragerunde im Rahmen der Lesung, sagte er, dass er zwar bereits öfter in Kirchen gelesen habe, noch niemals aber in einem Dom. Und weiter: „Ich gehe eigentlich gerne in die Kirche.“ Zwar ärgere er sich gelegentlich über eine Predigt, „aber Weihnachten ohne Weihnachtsoratorium und Ostern ohne Passion - da fehlt mir was“. Nach mehreren Fragen von Schülerinnen und Schülern zu Stilmitteln in seinen Büchern sagte Schlink unter großem Applaus: „Über Stilmittel denke ich nicht nach.“ Und weiter: „Aufgabe von Deutschunterricht sollte es vor allem sein, Freude an Literatur zu vermitteln.“

 

Der Abend fand im Rahmen der Reihe „Lesungen in unseren schönsten Kirchen“ statt, die ein Gemeinschaftsprojekt des Landkreises Mainz-Bingen mit Angelika Schulz-Parthu vom Ingelheimer Leinpfad Verlag und Friederike Gemünden von literaturfreunde.de ist. Die im Jahr 2022 begründete Reihe bietet in der Regel Lesungen mit regionalen Autorinnen und Autoren in den Kirchen des Landkreises Mainz-Bingen an. Bernhard Schlink hat für die Lesung kein Honorar. Die Einnahmen kommen über die Literaturfreunde der literarischen Nachwuchsförderung zugute. Schlink nennt das sein „ehrenamtliches Engagement für die Gesellschaft“.

 

Der Mainzer Domdekan Henning Priesel begrüßte die Gäste im Dom und brachte seine Freude über die Lesung mit Bernhard Schlink zum Ausdruck: „Auch heute zieht der Dom Menschen, die nach Mainz kommen, magnetisch an – nicht nur touristisch interessierte. Er gibt der Stadt ihr Gesicht und ist als identitätsstiftender Mittelpunkt im Bewusstsein und im Leben der Menschen verankert. Hier diese besondere Autorenlesung zu haben, heißt, an einem besonderen Ort, einander zu begegnen, in den Mauern dieses kraftvollen und monumentalen Kirchengebäudes sich zu versammeln und zu bergen, das zugleich durch seine schlichte und gradlinige romanische Architektur überzeugt und gerade am Abend seine mystische Aura verströmt.“

 

Auch die Landrätin des Landkreises Mainz-Bingen, Dorothea Schäfer, hielt ein Grußwort. Durch den Abend führte Friederike Gemünden, die unter anderen Domdekan Priesel für die Initiative zu der Lesung im Dom dankte. Musikalisch umrahmt wurde die Lesung vom Mainzer Domorganisten Professor Daniel Beckmann. Nach der Lesung hat das Ingelheimer Weingut Schloss Westerhaus im Kreuzgang Wein ausgeschenkt.

 

Fotos unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 30.9.24                                                                   tob (MBN)