In der aktuellen Ausgabe mit dem 40. Geburtstag von Generalvikar Lang, einem Festgottesdienst zu 1000. Jahren Bischof Burchard in Worms, Bischof Kohlgraf zu Gast am litauischen Gymnasium Lampertheim, der 80. Wallfahrt nach Schotten, sowie einem Treffen ehemaliger Domchorsänger.
Umgang mit kirchlichem Gebäudebestand ist prägendes Thema der kommenden Jahre
Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Dr. Sebastian Lang, vollendet am Donnerstag, 28. August, sein 40. Lebensjahr. Bischof Peter Kohlgraf hatte Lang am 9. Dezember 2023 für fünf Jahre zum neuen Generalvikar des Bistums Mainz ernannt - am Tag der Ernennung des früheren Generalvikars, Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, zum Erzbischof von Paderborn. Als Generalvikar nimmt Lang gemeinsam mit der Bevollmächtigten des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, auf Augenhöhe die Gesamtverantwortung in der Bistumsverwaltung wahr. Gemeinsam mit Bischof Kohlgraf wird die Leitungskonferenz den Geburtstag am Dienstag, 2. September, begehen.
Keine einsamen Entscheidungen
Er schätze sehr, dass die Leitungsaufgaben zur Unterstützung des Bischofs auf verschiedene Schultern verteilt sind, betont Lang: „Viele Dinge landen faktisch gar nicht mehr auf meinem Schreibtisch, weil die Bevollmächtigte und Carsten Erdt als Diözesanökonom gemeinsam mit mir Verantwortung in der Bistumsleitung tragen.“ Als besonders positiv nimmt er wahr, dass er keine einsamen Entscheidungen fällen müsse: „Es gibt in der Bearbeitung der konkreten Themen immer mindestens noch eine Person, die sich auskennt, die zuständig ist und auch Verantwortung trägt. Das meiste wird im Gespräch abgewogen und entschieden.“
Dankbar ist er für die Möglichkeit, das Bistum bei den Visitationen der Pastoralräume und Pfarreien kennenzulernen: „Das ist wirklich schön, weil dabei die Themen im Austausch vor Ort lebendig werden.“ Besonders wichtig sei dieser Austausch bei der Frage nach dem Umgang mit dem kirchlichen Gebäudebestand, betont Generalvikar Lang: „Bis Mitte kommenden Jahres werden hoffentlich Gebäudekonzepte für alle neuen Pfarreien vorliegen. Und ich bin dankbar und beeindruckt, wie gut und engagiert in den Pfarreien gearbeitet worden ist. Das ist für alle – im Haupt- und im Ehrenamt, im Bischöflichen Ordinariat und in der Fläche – ein unglaublicher Hub, aber dafür läuft es wirklich gut.“
Konzept des dritten Ortes als Möglichkeit für Umnutzung von Kirchen
Was die Nachnutzung angeht, gebe es bei den Pfarrheimen zwar viele Fragen zu bedenken, „die auch große Mühe machen, aber insgesamt ist das relativ unproblematisch“. Schwierig sei vor allem die Frage nach der Nutzung von Kirchen, die aufgegeben werden oder gemeinsam mit Kooperationspartnern getragen werden sollen. „Das sind oft sehr emotionale Entscheidungen, die wir von Mainz aus gut begleiten wollen. Insgesamt sind wir aber noch dabei zu lernen, was uns in diesem Bereich wichtig ist.“ Das Konzept des dritten Ortes als gemeinschaftlicher Begegnungsort jenseits von Arbeitsplatz und Zuhause, könne gerade in ländlichen Gebieten eine wichtige Rolle bei der Umnutzung von Kirchen spielen, erläutert Lang: „Eine kleiner werdende Kirche bedeutet keinen Rückzug in die Sakristei, sondern wir wollen den Dialog mit der Gesellschaft und schotten uns nicht ab.“ Bei einer gemeinschaftlichen Nutzung von Kirchenräumen mit Kooperationspartnern sei dann natürlich zu klären, „wieviel Religiosität die Gesellschaft verträgt und wieviel Alltäglichkeit wir in Sakralräumen ertragen“. Und weiter: „Dieses Thema wird uns sicher mindestens noch die nächsten fünf Jahre intensiv beschäftigen.“
Ein weiteres Zukunftsthema ist für Lang der Organisationsentwicklungsprozess (OE-Prozess) im Bischöflichen Ordinariat: „Die Frage wie wir als Ordinariat Dienstleister für die aktuellen Bedürfnisse von Haupt- und Ehrenamtlichen in unserer sich wandelnden Zeit sein können, gehen wir gerade mit einem gut aufgestellten Team an: Wie ändern sich unsere Aufgaben und wie können wir diese effizient erfüllen?“ Im Rahmen des OE-Prozesses beginnen in der Bistumsverwaltung nun die Konzeptionen der Veränderungen, die angegangen werden müssen.
Sebastian Lang wurde am 28. August 1985 in Mainz geboren. Nach dem Abitur am Bischöflichen Willigis-Gymnasium in Mainz im Jahr 2005 absolvierte er seinen Zivildienst in der Förderungs- und Sozialberatung der Universität Mainz. Anschließend studierte er Theologie und Philosophie in Mainz und Paris mit Abschlüssen als Diplom-Theologe und Magister Artium. Sein Diakonatspraktikum absolvierte er in der Pfarrgruppe Zaybachtal in Mainz. Am 12. Juli 2014 wurde er von Kardinal Karl Lehmann zum Priester geweiht. Danach war er als Kaplan zunächst in Viernheim tätig und wechselte 2016 als Kaplan nach Ingelheim. Am 1. August 2016 wurde Lang zum Subregens am Bischöflichen Priesterseminar in Mainz ernannt, mit halber Stelle wurde er zur Promotion und zur projektbezogenen Seelsorge bei den Domchören freigestellt. 2021 wurde er zum Leiter des Päpstlichen Werkes für geistliche Berufe (PWB) ernannt.
Am 2. Dezember 2020 schloss er seine Promotion im Fach Theologie ab. Der Titel seiner Promotions-Arbeit lautet: „Gottes Werk im Handeln des Menschen. Deutungen des Lebens Jesu im Frankreich des 17. Jahrhunderts.“ Seit dem Sommersemester 2021 war er auch Lehrbeauftragter für Dogmatik an der Universität Mainz. Zum 1. Dezember 2023 hatte Bischof Kohlgraf ihn zum neuen Regens des Bischöflichen Priesterseminars St. Bonifatius – Haus der kirchlichen Berufe und Ausbildungsleiter für die Kapläne, Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten im Bistum Mainz - ernannt. Und schon am 9. Dezember 2023 folgte die Ernennung zum Generalvikar, da sein Vorgänger, Dr. Udo Markus Bentz, das Bistum Mainz Richtung Paderborn verließ. Zum 1. Mai 2024 erfolgte die Ernennung von Sebastian Lang zum residierenden Domkapitular am Mainzer Dom.
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Nachricht voraus am 21.8.25 tob (MBN)
Festgottesdienst zum 1000. Todestag von Bischof Burchard im Wormser Dom
Worms. „Burchard ist nicht nur eine blasse Erinnerung an eine ferne, gute Zeit. Er bleibt ein lebendiger Zeuge.“ Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Sonntag, 24. August, in seiner Predigt im Wormser Dom. Dort feierte er einen Festgottesdienst anlässlich des 1000. Todestages von Bischof Burchard (20. August). Und weiter: „Er lässt uns fragen nach dem Wesentlichen des Glaubens an Christus für heute. Er lässt uns fragen nach dem eigentlichen Auftrag für heute, der nicht allein in der Bewahrung bestehen kann. Dazu braucht es die Sehnsucht nach dem weiten Meer. Dafür steht Burchard auch nach tausend Jahren glaubwürdig.“
Bischof Burchard war von 1000 bis 1025 Bischof von Worms. Unter anderem geht der Wormser Dom geht auf ihn zurück, ebenso wie viele Stifte und Klöster, in Worms etwa Pauluskirche, Andreasstift und Martinskirche. Burchard, der um das Jahr 965 geboren wurde, war politisch sehr einflussreich und auch ein bedeutender Kirchenrechtler seiner Zeit. Begraben ist er vor dem Altar des Westchores im Wormser Dom.
Wörtlich sagte Bischof Kohlgraf: „Burchard suchte nicht nach persönlicher Anerkennung. Das erscheint mir ein wichtiger Hinweis zu sein. Alles, was wir heute versuchen, darf weder dem Zweck dienen, das Ansehen des Bischofs zu steigern noch das Ansehen oder die Statistik der Kirche zu retten. Es geht vielmehr darum, Christus zum Strahlen zu bringen, und auch, seinen manchmal unbequemen Anspruch zu benennen. Am Ende geht es darum, Menschen zu öffnen für Christus und den Glauben an ihn. Die Kirche ist dabei Werkzeug und Instrument, nicht mehr und nicht weniger.“
Und weiter: „Burchard ermutigt mich, Christus zu suchen und mutig auf ihn zuzugehen und am Ende darauf zu vertrauen, dass er vor dem Untergang rettet. Burchard hat sich selbst nicht als Retter und Erlöser verstanden. Er hat Christus als einen Erlöser gesucht und verkündigt. Was würde er uns heute vielleicht sagen? In den Stürmen kommt euch auch heute Christus entgegen. Ihr werdet nicht untergehen, ihr dürft euch gerettet wissen. Haltet euch aber nicht immer an Zweitrangigem fest, sondern sucht ihn, den Herrn, den Erlöser.“ Musikalisch gestaltet wurde das Pontifikalamt durch einen gemeinsamen Chor aus Domchor und St. Martinschor sowie Domkantor Dan Zerfaß und Daniel Wolf an der Orgel.
In seiner Begrüßung hatte der Wormser Dompropst Tobias Schäfer betont, dass Bischof Burchard allen Menschen auf Augenhöhe begegnet sei – den mächtigsten und den einfachsten Menschen. Dies komme in der Burchard-Statue von Ernemann Sander gut zum Ausdruck, die ohne jeglichen Sockel vor dem Eingang des Domes stehe. Am Ende des Gottesdienstes sprachen Grußworte: der Wormser Oberbürgermeister Adolf Kessel, die Dekanin des evangelischen Dekanates Worms-Wonnegau, Pfarrerin Jutta Herbert, sowie der Vorsitzende des Wormser Dombauvereins, Michael Kissel.
Veranstaltungen zum Jubiläum
Die Jubiläumsfeierlichkeiten hatten am Todestag Burchards (20. August) mit einer Vesper der Domgemeinde am Grab des Wormser Bischofs begonnen. Außerdem ist im Dom bis zum 18. Oktober die Ausstellung „Burchard, der Erneuerer“ zu sehen, die von der City- und Touristenseelsorge zusammen mit „atelierblau“ konzipiert und gestaltet wurde. Darüber hinaus bietet der Altertumsverein am Freitag, 12. September, um 19.00 Uhr im Haus am Dom den Vortrag „Die Wormser Burchardfeier von 1925 – ‚Pfaffendemonstration‘ oder ein ‚Fest der ganzen Stadt‘?“ von Dr. Burkhard Keilmann an. Das Stadtarchiv Worms und die Akademie der Wissenschaften Mainz veranstalten außerdem vom Donnerstag, 16., bis Samstag, 18. Oktober, im Haus am Dom eine wissenschaftliche Tagung zum Thema „Burchard von Worms: Ein Bischof und seine Welt“. Auch das Abschlusskonzert der Reihe „via mediaeval“ im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz greift am Samstag, 18. Oktober, im Wormser Dom mit mittelalterlicher Musik unter dem Titel „In Memoriam Burchardi“ das Jubiläum auf.
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Nachricht voraus am 24.8.25 tob (MBN)
Bischof Kohlgraf feiert Schuljahres-Eröffnungsgottesdienst in litauischem Gymnasium
Lampertheim-Hüttenfeld. Am Mittwoch, 20. August, hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf mit Schülerinnen und Schülern des litauischen Gymnasiums in Lampertheim den Eröffnungsgottesdienst zum Beginn des neuen Schuljahres gefeiert. Pfarrvikar Dr. Virginijus Grigutis von der Pfarrei Alfred Delp, Südliches Ried, hatte Bischof Kohlgraf anlässlich des 75-jährigen Jubiläums der Schule zu einem Besuch eingeladen. „Seid mutig und stark“, lautete das Motto des Gottesdienstes, den die knapp 200 Schülerinnen und Schüler mit dem Bischof feierten.
In seiner Predigt sprach der Mainzer Bischof über das Thema Grammatik beim Sprachen lernen. Die erste Form sei gewöhnlich das „ich“, die zweite das „du“ und die dritte „er, sie oder es“, sagte der Bischof. „Ich lade euch ein, mal eine andere Grammatik im Umgang miteinander anzuwenden“, sagte der Kohlgraf an die Schülerinnen und Schüler gewandt. Er sagte: „Stellt Gott in die Mitte, die dritte Form ins Zentrum. Kümmert euch um andere, also um das ‚du‘, dann wird es auch dem ‚ich‘, also euch, gut gehen. Denn auf diese Weise erfahrt ihr eine starke Gemeinschaft, in der ihr angenommen seid, und die euch trägt, mit euren Stärken und Schwächen.“
Nach dem Gottesdienst führte der Bischof Kohlgraf zunächst ein Gespräch mit Schulleiterin Rasa Weiß, Pfarrvikar Grigutis und einigen Lehrkräften. Anschließend traf er sich mit Schülerinnen und Schülern der Oberstufe zu einem Gespräch und stellte sich ihren Fragen.
Stichwort: Litauisches Gymnasium
Das private Litauische Gymnasium wurde 1950 von der Litauischen Gemeinschaft in Deutschland gegründet. Es bietet die Möglichkeit, Litauisch als Fremdsprache und Abifach zu lernen. Im Pflicht-Fach Litauenkunde lernen die Schülerinnen und Schüler zudem Kultur und Sprache des Landes kennen. Knapp 200 Schülerinnen und Schüler besuchen das Gymnasium, 30 bis 40 Prozent sind litauischer Herkunft. Zur Schule gehört ein Internat, in dem zurzeit 21 Schülerinnen und Schüler leben. Schulträger ist ein Kuratorium, das aus Vertretern der Litauischen Gemeinschaft Deutschlands und des Litauischen Weltbundes, des Kultusministeriums Litauens und der Seelsorger der Katholischen und Evangelischen Kirchen besteht.
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Nachricht voraus am 20.8.25 hoff (MBN)
Gottesdienst mit Domkapitular Dr. Franz-Rudolf Weinert
Schotten. Die 80. Schottener Wallfahrt findet in diesem Jahr am Sonntag, 14. September, statt. Der Mainzer Domkapitular Dr. Franz-Rudolf Weinert hält die Predigt beim gemeinsamen Festgottesdienst der Gemeinden Gerden und Schotten um 10.00 Uhr in der Herz Jesu-Kirche. Im Anschluss an die Festmesse führt eine Prozession zum Gnadenbild der schmerzhaften Mutter von Schotten in der Liebfrauenkirche. Nach der Prozession gibt es Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen im Pfarrsaal. Der Wallfahrtstag endet mit der Marienvesper um 14.00 Uhr. Außerdem ist der Wallfahrtsladen in der Vogelsbergstraße an diesem Tag geöffnet. Vor der Messe und der Andacht besteht Beichtgelegenheit.
Zur Schottener Wallfahrt haben Pfarrer Hendrick Jolie und Pfarrer Andreas Schätzle ein Wallfahrtslied („Ihr, die ihr des Weges zieht“) geschrieben, das auf Youtube zu hören ist; ebenso sind die Noten dazu online verfügbar. Zur Einstimmung findet bereits am Freitag, 12. September ein Gebetstag in Schotten mit der Fatima-Nationalmadonna statt, der mit einer Heiligen Messe um 18.00 Uhr beschlossen wird.
Oblatenmissionar Bischof P. Miguel Fritz zu Besuch in Gedern
Am Samstag, 13. September, feiert der im Juli neugeweihte Bischof P. Miguel Fritz OMI ein Pontifikalamt in Gedern (18.00 Uhr). Bischof Miguel stammt aus Gedern und ist bereits seit über 40 Jahren als Missionar in Paraguay tätig. Im Anschluss findet ein Empfang mit dem neugeweihten Bischof statt.
Hinweise:
PM (MBN)
Einladung nach Mainz zu Begegnung der Generationen, Gottesdienst und Grillparty
Mainz. Der Förderverein „Musica Sacra am Hohen Dom zu Mainz“ organisiert am Samstag, 30. und Sonntag, 31. August dieses Jahres das erste Treffen ehemaliger Sänger des Mainzer Domchors seit langen Jahren.
Wie Vereinsvorsitzender Axel Döhr mitteilt, haben sich bereits mehr als einhundert „Ehemalige“ unterschiedlichster Chorgenerationen angemeldet: „Nach einem Empfang im Chorhaus treffen wir uns am Samstagabend bei einer Grillparty im Garten und der Aula des Priesterseminars zu einem großen Wiedersehen. Am Sonntag ist dann vorgesehen, dass die ehemaligen Domchorsänger an alter Wirkungsstätte das Stiftsamt mitgestalten; Zelebrant wird Domdekan Henning Priesel sein.“
Domkapellmeister Professor Karsten Storck freut sich über die Möglichkeit, Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Domchors zusammenzubringen: „Vor der Abendveranstaltung wird der aktuelle Domchor einschließlich Vorbereitungskurs in einem kleinen Chorkonzert den „Ehemaligen“ zeigen, welch beeindruckende Entwicklung der 1866 gegründete Chor genommen hat. Und die ehemaligen Domchorsänger können am Sonntag im Stiftsamt zeigen, was an Musikalität und Stimme noch vorhanden ist“.
Mit einem Umtrunk nach dem Stiftsamt im Chorhaus soll das Treffen enden. Interessierte „Ehemalige“ können sich noch unter ehemaligentreffen@dommusik-mainz.de anmelden.
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Nachricht voraus am 11.8.25 PM (MBN)