Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 16 / 2024

Mainz, 31. Oktober 2024: Bischof Peter Kohlgraf und Kirchenpräsident Volker Jung (rechts) bei der Reformationsfeier der EKHN in der Christuskirche. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 31. Oktober 2024: Bischof Peter Kohlgraf und Kirchenpräsident Volker Jung (rechts) bei der Reformationsfeier der EKHN in der Christuskirche.
Datum:
Mi. 13. Nov. 2024
Von:
hoff (MBN)

In der aktuellen Ausgabe mit folgenden Themen: Bischof Kohlgraf würdigte gutes ökumenisches Miteinander, Ausstellung über die Chorbücher des Mainzer Karmeliterkloster (bis 23.3.25), Ökumenisches Mainzer Stadtgeläute (30.11.), Bevollmächtigte Rieth eröffnete Ausstellung „Innen! Ansichten“, Bischof Kohlgraf im Gespräch mit Lars Reichow, Gräbersegnung an Allerseelen im Mainzer Dom, Rat der Katholikinnen und Katholiken tagte, Missio canonica an 39 Lehrkräfte verliehen, dem Vorverkaufsstart für Mainzer Dommusik (ab 6.12.), und dem Abschluss der Aktion „Schritt 4 Fit“.

Kohlgraf würdigte gutes ökumenisches Miteinander

Mainz, 31. Oktober 2024: Der Festvortrag von Bischof Peter Kohlgraf stand unter der Überschrift „Die Zeichen der Zeit deuten. Ein Auftrag in vielfältiger Gestalt“. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 31. Oktober 2024: Der Festvortrag von Bischof Peter Kohlgraf stand unter der Überschrift „Die Zeichen der Zeit deuten. Ein Auftrag in vielfältiger Gestalt“.

Festvortrag des Mainzer Bischofs bei Reformationsfeier in der Christuskirche

 

Mainz. „Wir leben hoffentlich zunehmend in einem ökumenischen Zeitalter, denn wenn wir nicht glaubwürdig leben und bezeugen, machen wir Türen zu, durch die Gott wohl in diese Welt kommen soll.“ Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Donnerstagabend, 31. Oktober, bei seinem Festvortrag in der Christuskirche in Mainz. Unter der Überschrift: „Die Zeichen der Zeit deuten. Ein Auftrag in vielfältiger Gestalt“ sprach er bei der Reformationsfeier der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zum 507. Jahrestag der Reformation.

 

Weiter sagte er: „Die Kirchen haben in einer Welt, in der Bindungsbereitschaft nachlässt, den Wert der Gemeinschaft zu leben, so dass andere glauben können.“ Und weiter betonte Kohlgraf: „Wir werden keine Einheitskirche werden, aber Kirchen, die den anderen zusprechen können, dass in ihnen der Auferstandene lebt und wirkt. Wir begegnen vielen Aufgaben und vielen Zeichen der Zeit, aber auch einem Geist, einem Herrn, einem Gott und Vater aller. Er möge uns segnen und begleiten, Mut machen hinzuschauen, zu deuten und zu entscheiden.“ 

 

Bischof Kohlgraf würdigte die gute ökumenische Zusammenarbeit: „Vor genau 25 Jahren wurde die gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre unterschrieben, damit ist eigentlich der tiefste Spalt überwunden. Ökumene vollzieht sich auf verschiedenen Ebenen, die voneinander wissen sollten. Auf Gemeindeebene und im persönlichen Miteinander geschieht ganz viel gemeinsam, dafür können wir dankbar sein. Ich bin Kirchenpräsident Volker Jung sehr dankbar für das gute, persönliche Miteinander. Für die Zukunft wünsche ich Gottes Segen. Ich bin davon überzeugt, dass sich diese Gemeinschaft auch mit der kommenden Kirchenpräsidentin Christiane Tietz fortsetzen wird. Ihr wünsche ich von Herzen Gottes Segen für ihren Dienst am Volk Gottes und an der Einheit.“

 

Kohlgraf ging auch auf Herausforderungen ein, die beide Kirchen betreffen: „Die jüngst erschienene Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung hat uns Themen der Zeit vor Augen geführt. Nicht nur die Kirchen verlieren an qualitativer Bedeutung, auch die Gottesfrage gibt es für viele Menschen nicht mehr. Wir leben in einer säkularen Welt, die auch zur Neuorientierung und zur Entscheidung ruft, wenn ich sie als Zeichen der Zeit lese.“ Wörtlich sagte er: „Vielleicht lehren uns unsere Zeitgenossen und Zeitgenossinnen, dass wir Gott nicht besitzen, dass er nicht für unsere Zwecke und Ideen verfügbar ist. Er lässt sich in unsere kirchlichen Pläne und Ideen nicht einbinden. Daneben höre ich, was viele Menschen von uns erwarten: gesellschaftlichen Einsatz, seelsorgerische Präsenz, Diakonie, sicher, wenn auch weniger, spirituelle Hilfe und Begleitung. Was wir tun, müssen wir mit der Offenheit und dem Respekt vor der Freiheit der Menschen anbieten. Und doch eine klare und überzeugende Rede über Gott führen. Ich halte es für ein Zeichen Gottes, dass wir für unsere Positionen, unsere Botschaft und unsere Werte werben müssen. Die Kirchenmitglieder haben das Heil nicht gepachtet.“

 

Predigt von Kirchenpräsident Jung

Kirchenpräsident Volker Jung predigte im vorangegangenen Gottesdienst über das Verhältnis von Kirche und Staat. In der Demokratie seien alle in der Pflicht, das Gemeinwesen mitzugestalten, betonte Jung: „Zum Glauben gehört es, das Leben miteinander zu gestalten – in der Gemeinde, in der Gesellschaft und im Staat. Deshalb kann der Glaube nicht unpolitisch sein – schon gar nicht in einer Demokratie. Und es geht hier nicht um Parteipolitik.“ Für Kirchenpräsident Jung war es die letzte Reformationsfeier im Amt als Kirchenpräsident der EKHN. Im Januar tritt er in den Ruhestand. 

 

Jung erinnerte außerdem an das 75-jährige Jubiläum des Grundgesetztes in diesem Jahr: „Ich bin sehr dankbar für diese Verfassung und die Friedenszeit, die auch durch diese Verfassung möglich wurde – besonders auch in der Gemeinschaft anderer europäischer Staaten. Im Zusammenhang der Jubiläumsveranstaltungen zum Grundgesetz war immer wieder vom ,Verfassungspatriotismusʼ die Rede. Dafür gibt es wirklich gute Gründe. Und es gibt noch mehr Gründe, diesen auch zu pflegen. Hier sind wir alle in der Pflicht, als Einzelne und als Kirche.“

 

Musikalisch gestaltet wurde die Feier durch den Bachchor Mainz unter Leitung von Tristan Meister sowie Martin Köhrer (Saxophon) und Arno Krokenberger (Orgel). An den Gottesdienst schloss sich ein Empfang im Landesmuseum Mainz an. Seit 1994 veranstaltet die EKHN einen Festakt anlässlich des Reformationstags. Bei der Feier blickt stets eine bekannte Persönlichkeit mit einem besonderen Fokus auf das protestantische Leben in der Gesellschaft.

 

Fotos unter www.bistummainz.de/presse 

 

Nachricht voraus am 31.10.24                                                                                  tob (MBN)

 

 

Ausstellung zu Chorbüchern des Mainzer Karmeliterklosters (bis 23.3.25)

Mainz, 6. November 2024: Die Ausstellungsbesucher werden im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum von einem großen blauen Drachen beim Rundgang zu den Karmeliter Chorbüchern begrüßt. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 6. November 2024: Die Ausstellungsbesucher werden im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum von einem großen blauen Drachen beim Rundgang zu den Karmeliter Chorbüchern begrüßt.

Zweite Sonderausstellung zum 100. Jubiläum des Dom- und Diözesanmuseums

 

Mainz. Die zweite Sonderausstellung zum Jubiläum „100 Jahre Mainzer Dom- und Diözesanmuseum“ widmet sich den Chorbüchern des Mainzer Karmeliterklosters. „Zwölf Schreiber haben rund fünf Jahre an diesen Chorbüchern gearbeitet und allein das verwendete Pergament hat den Gegenwert eines Mainzer Stadthauses gehabt“, erläuterte Kuratorin Dr. Anja Lempges, um die Opulenz der ausgestellten Handschriften zu verdeutlichen. Bei einer Journalistenführung am Mittwoch, 6. November, machte die stellvertretende Direktorin des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums Mainz, deutlich, dass die Bücher weit über ihren praktischen Bedarf im Kloster hinausgehen. Die überreiche Bilderwelt gehöre zu den qualitätvollsten und skurrilsten in der Buchmalerei des 15. Jahrhunderts und setzte in der Kulturlandschaft des Mittelrheins Maßstäbe. 

 

Eröffnet wird die Ausstellung mit dem Titel „Die ganze Welt auf Pergament. Die Chorbücher aus dem Mainzer Karmeliterkloster“ am Freitag, 8. November. Sie wird bis zum 23. März 2025 gezeigt. Anlass für die Ausstellung sind die erfolgte Restaurierung der Handschriften, die das Land Rheinland-Pfalz im Rahmen der Landesförderung „Bestandserhaltung“ gefördert hat, sowie das diesjährige 100-jährige Jubiläum der Wiederbegründung des Karmeliterklosters in Mainz. Die Karmeliter Chorbücher sind außerdem im Rahmen des aktuellen Digitalisierungsprojektes der Universitätsbibliothek Mainz in diesem Jahr vollständig digitalisiert worden.

 

Mit bis zu 26 Kilogramm pro Band und zusammen rund 1.600 Pergamentseiten gehören die sechs sogenannten Karmeliter-Chorbücher zu den Giganten der mittelalterlichen Handschriften. Die ab 1430 für das Mainzer Karmeliterkloster geschaffenen Bände, waren wichtiger Bestandteil der Chorausstattung. Lempges wies besonders auf die prunkvollen vergoldeten Zierinitialen hin, die ihr Vorbild im berühmten „Göttinger Musterbuch“ haben sowie die atmosphärisch dichten, mit Heiligen bevölkerten Landschaftsdarstellungen, welche die frühesten ihrer Art seien. Abgebildet sind nicht nur Heilige und Märtyrer, sondern auch unzählige Fabel- und Mischwesen, Monster, Drachen, Menschen, Tiere und Pflanzen in anmutigen bis derb-zotigen Szenen. Mit dem Ausstellungskatalog sei nun ein „wunderbarer Start zur Forschung über die Bücher geschaffen“, sagte Lempges. Es gebe aber noch genügend Ansatzpunkte zur wissenschaftlichen Weiterarbeit.

 

In der Ausstellung wird der Besucher von einem riesigen blauen Drachen begrüßt. Es werden unter anderem die Herstellung und Restaurierung der Bücher vorgestellt, das heißt, dass man echtes Pergament erfühlen kann, aber auch selbst eine 17 Kilogramm schwere Nachbildung in die Hand nehmen darf. Die Gesänge sind in einer künstlerischen Rauminstallation zu hören. Eingesungen wurde das Hörbeispiel von einer Schola unter Leitung des Mainzer Domkapellmeisters, Professor Karsten Storck.

 

Hinweis: www.dommuseum-mainz.de

Fotos unter www.bistummainz.de/presse

Nachricht voraus am 6.11.24                                                                                    tob (MBN)

 

 

 

Ökumenisches Mainzer Stadtgeläute (30.11.)

Das so genannte Lumpenglöckchen von Mainz-St. Stephan. (c) Bistum Mainz
Das so genannte Lumpenglöckchen von Mainz-St. Stephan.

Akademieabend zum Thema Glocken im Erbacher Hof in Mainz (26.11.)

 

Mainz. Das ökumenische Mainzer Stadtgeläut der Glocken der Mainzer Innenstadtkirchen findet in diesem Jahr am Vorabend des ersten Advent, Samstag, 30. November, statt. In der Zeit von 16.30 Uhr bis 17.00 Uhr werden von den Kirchtürmen der katholischen und evangelischen Innenstadtkirchen etwa 50 Glocken läuten und so die über achthundertjährige Glockengeschichte der Stadt hörbar machen. Für das Geläute wurde ein differenzierter Läuteplan ausgearbeitet. Beim Adventsläuten wird das Geläute der evangelischen Johanniskirche wieder zu hören sein. Folgende weitere Kirchen nehmen an dem Innenstadtgeläute teil: Dom St. Martin, St. Peter, St. Quintin, St. Antonius, St. Stephan, St. Ignaz, St. Bonifaz, Karmeliterkirche, Augustinerkirche (Priesterseminar), Altmünsterkirche, Christuskirche.

Einige Tage zuvor sind Glocken Thema bei einer Akademieveranstaltung im Erbacher Hof in Mainz: Am Dienstag, 26. November, um 19.00 Uhr wird der Glocken-Film des Video-Künstlers Christoph Brech gezeigt. Er hatte zur Ausstellung „Welterbe des Mittelalters – 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau“ eine Video-Installation zur Pro-Pace-Glocke des Reichenauer Münsters St. Maria und Markus geschaffen. Im Anschluss findet ein Gespräch des Künstlers mit dem Glockensachverständigen Alexander Grün (Bingen) statt. Der Abend steht unter der Überschrift „Wenn du das Zeichen hörst" – Glocken zwischen Himmel und Erde.“ Um Anmeldung per E-Mail an ebh.akademie@bistum-mainz.de oder unter Tel. 06131/257-555 wird gebeten. Der Kostenbeitrag beträgt fünf Euro.

Nachricht voraus am 12.11.24                                             tob (MBN)

 

 

Bevollmächtigte eröffnet Ausstellung „Innen! Ansichten“

Die Bevollmächtigte des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, eröffnete die Ausstellung
Die Bevollmächtigte des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, eröffnete die Ausstellung "Innen! Ansichten Mainzer Kirchen um 1800"

Erste Sonderausstellung zum 100-jährigen Jubiläum des Dom- und Diözesanmuseums

Mainz. Am Mittwoch, 30. Oktober, hat die Bevollmächtigte des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, offiziell die Sonderausstellung „Innen! Ansichten Mainzer Kirchen um 1800“, im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz eröffnet. „Heute ist ein Feiertag, an dem wir zum einen die Eröffnung der Ausstellung feiern, als auch das 100-jährige Jubiläum des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums“, sagte Rieth in ihrer Eröffnungsrede. Die Ausstellung präsentiert sieben lange verschollen geglaubte Bilder mit Innenansichten von Mainzer Kirchen. Der Direktor des Museums, Dr. Winfried Wilhelmy, war bei Recherchen auf eine Verbindung zur Verlagsgruppe Rhein-Main gestoßen. Dort wurden die Aquarelle auf seine Anfrage hin schließlich im Archivkeller entdeckt. Die Sonderausstellung bildet den Auftakt zu einer Reihe von insgesamt fünf Sonderausstellungen, die zum 100-jährigen Jubiläum in den kommenden Monaten gezeigt werden.

 

In ihrer Begrüßung zeichnete Rieth die Entstehungsgeschichte des Museums nach. Mitte des 19. Jahrhunderts stand eine grundlegende Domsanierung an. Im Zuge der Vorbereitungen wurden zahlreiche Kunstwerke zusammengetragen. „Wenn einem das Herz aufgeht, und in einem das Gen des Jägers und Sammlers geweckt wird beim Heben bislang verborgener Schätze, dann ist die Freude zweifellos groß. Und dann möchte man diese Freude auch an andere weitergeben“, sagte sie. Deshalb habe Professor Georg Lenhart (1869 bis 1941) als treibende Kraft dafür gesorgt, dass das Museum 1924 eröffnet werden konnte. Im Hinblick auf die Sonderausstellung sagte Rieth: „Ich lade Sie ein, nach innen zu gehen, einzutreten und zu bestaunen, was von außen nicht möglich wäre.“

Museumsdirektor Wilhelmy betonte in seiner Ansprache die große Bedeutung, die die Entdeckung der Aquarelle für das Dom- und Diözesanmuseum habe. Er lobte den „naiven Charme, der im Detail besticht“, und dankte allen, die dabei geholfen hatten, die Ausstellung zu ermöglichen. Sein besonderer Dank galt dem Geschäftsführer der Verlagsgruppe Rhein-Main, CEO Joachim Liebler, der gemeinsam mit Carl C. Englisch, Mitglied der Geschäftsleitung, anwesend war. Er bedankte sich bei ihnen dafür, dass die Verlagsgruppe dem Museum die Aquarelle als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hat.

Im Anschluss gab Dr. Gerhard Kölsch eine Einführung in die Entstehung und Verbreitung von Darstellungen von Kircheninnenräumen und skizzierte deren Weg aus den Niederlanden über Frankfurt nach Mainz. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Emilie Jønnsen (Gesang) und Roland Schohl (Gitarre) aus Mainz. Im Anschluss hatten die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sich die Kabinett-Ausstellung anzuschauen.

 

Hintergrund: Ausstellung „Innen! Ansichten Mainzer Kirchen um 1800“

Drei Mainzer Künstler, Johann Jakob Hoch (1750–1829), Johann Peter Jung (1755–1805) sowie der in der Kunst dilettierende ehemalige Kapuzinerpater Johann Conrad (1755–1835) geben einen Einblick in das Innere der wichtigsten Mainzer Kirchen, bevor diese von den Umbauten des Historismus und den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs gravierend verändert wurden. Dabei widmen die Maler der detaillierten Wiedergabe der Ausstattung größte Aufmerksamkeit – ein besonderer Glücksfall! Denn auf diese Weise wird eine Fülle von Ausstattungsstücken dokumentiert, die mittlerweile verloren oder nur noch fragmentarisch erhalten sind.

 

Hinweise:

  • Die Ausstellung wird noch bis zum 22. Dezember im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum, Domstraße 3, 55116 Mainz, zu sehen sein.
  • Kontakt: Telefon 06131 / 253-344, E-Mail: info@dommuseum-mainz.de, Internet: www.dommuseum-mainz.de
  • Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10.00 bis 17.00 Uhr, Samstag und Sonntag 11.00 bis 18.00 Uhr, 1. November (Allerheiligen) geschlossen
  • Eintritt inklusive Dauerausstellung 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, Familienkarte 10 Euro
  • Begleitbuch zur Ausstellung: Innen! Ansichten Mainzer Kirchen um 1800, Regensburg 2024, ca. 176 Seiten, ca. 19,80 Euro

 

Fotos unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 30.11.24                                          hoff (MBN)

 

 

Wo Humor und Trauer sich berühren

Gesprächspartner (von links nach rechts): Moderator Daniel Meuren, Bischof Peter Kohlgraf und Kabarettist Lars Reichow (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Gesprächspartner (von links nach rechts): Moderator Daniel Meuren, Bischof Peter Kohlgraf und Kabarettist Lars Reichow

Abendveranstaltung mit Bischof Peter Kohlgraf und Kabarettist Lars Reichow

 

Mainz. Trauer und Humor – wie passt das zusammen? Wo gibt es Berührungspunkte? Über diese Fragen unterhielten sich der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf und der Kabarettist Lars Reichow am Mittwochabend, 6. November, im Bürgerhaus Mainz-Hechtsheim. Eingeladen hatte der Verein Trauernde Eltern und Kinder Rhein Main. Das Haus war bis in die letzten Reihen besetzt. Das Gespräch mit dem Titel „Heile, heile Gänsje … - Trauer und Trost. Spaß und Spott“ wurde moderiert von Daniel Meuren, Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und langjähriger stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Begrüßt wurden sie von der Vorsitzenden des Vereins, Nicole Sieben, sowie ihrem Stellvertreter, Marcus Michel.

Zum Einstieg in das Gespräch thematisierte Moderator Meuren zunächst das Wahlergebnis in den USA. Bischof Kohlgraf sagte dazu: „Ich hoffe, dass die demokratischen Institutionen und das Konzept der Gewaltenteilung in den USA nicht versagen.“ Und weiter: „Ich finde es schon bemerkenswert, dass jemand, der sich dermaßen als Lügner präsentiert, Präsident wird.“ Lars Reichow sprach von einem „Schrecken, der vier Jahre anhielt, und jetzt wieder von neuem beginnt.“ Reichow weiter: „Was ich nicht verstehe, ist, dass sie die Wahl hatten zwischen einer Staatsanwältin und einem Kriminellen, und sich für den Kriminellen entschieden haben.“

Nach diesem Exkurs in die Weltpolitik kamen die Gesprächspartner auf das Thema des Abends zurück und sprachen zunächst über ihre persönlichen Trauer-Erfahrungen. Kabarettist Reichow, der auch Botschafter des Vereins ist, sprach über den Tod seiner Mutter: „Und auf einmal ruft wirklich niemand mehr zurück. Und es gibt immer noch etwas, das ich ihr noch sagen wollte. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie denke“, sagte er. Auch Bischof Kohlgraf sprach über den Verlust seiner Mutter, die kurz vor seinem Abitur verstorben war: „Meine Mutter hat loslassen können. Darin war sie mir ein Vorbild.“ Auf die Rolle der Kirche in der Trauerbewältigung angesprochen, betonte Kohlgraf, dass die Kirche kein Monopol auf den Umgang mit dieser Situation habe. Gleichwohl habe er selbst in dieser schwierigen Zeit viel Unterstützung erhalten. „Das war auch mal ganz praktischer Art“, sagte er. An einem Tag sei es ihm richtig schlecht gegangen. „Der Kaplan unserer Pfarrei hat das mitbekommen. Anstatt lange mit mir zu reden, hat er erstmal Currywurst und Pommes geholt. Das war in dieser Situation genau das Richtige“, erinnert sich Kohlgraf.

Moderator Meuren sprach den Bischof darauf an, dass dieser in Urlauben hin und wieder Friedhöfe aufsuche. Manchmal gehe er in kleinen Urlaubsorten früh morgens auf den Friedhof und betrachte sich die Namen, erzählte Kohlgraf. „Dann versuche ich mir vorzustellen, wie die Menschen in diesem Dorf zusammengelebt haben.“ Lars Reichow sagte dazu: „Besonders schrecklich finde ich immer die Gräber von Kindern.“

„Es gibt keine Erklärung dafür“, sagte Kohlgraf auf die Frage, warum auch Kinder sterben müssten. Er selbst habe im familiären Kreis einen Jugendlichen beerdigen müssen. „Im Grunde hat er selbst die Predigt gehalten“, erzählte Kohlgraf. Denn in der Zeit vor seinem Tod habe er „so viele eindrückliche Dinge gesagt“.

Zur Bedeutung der Kirche für die Gesellschaft sagte Reichow später: „Die Kirche ist ein wichtiges Fundament. Sie ist sozusagen der Teppich, auf dem unsere Gesellschaft steht. Wo sie verschwindet, geht unwiederbringlich etwas verloren, was die Menschen zueinander bringt, sie zusammenhalten lässt und sie einander achten lässt.“ Diese Bedeutung sei ihm bewusst, auch wenn er sich als Kabarettist über einzelne Figuren der Kirche lustig mache. Reichow appellierte an Kohlgraf, in der Kirche mehr Humor zu wagen. „Damit könnte man viel mehr Menschen erreichen“, sagte er. „Ich kann die Orte schon unterscheiden“, entgegnete Kohlgraf. Auf die Frage, wo es Berührungspunkte gebe zwischen Trauer und Humor, sagte Reichow: „Wenn ich mich an einen Verstorbenen erinnere und dann über etwas lachen muss, dass ich mit dieser Person gemeinsam erlebt habe.“

Die Veranstaltung „Heile, heile Gänsje … - Trauer und Trost. Spaß und Spott“ war Teil der Reihe Tod.Endlich.Leben. Mit der Reihe will der Verein Menschen ansprechen, die dem Thema Tod und Trauer interessiert gegenüberstehen, sich informieren möchten, vielleicht um auch mehr über den Umgang mit Betroffenen zu erfahren. Der Eintritt war kostenlos. Es wurden Spenden gesammelt, die der Trauerarbeit des Vereins zugutekommen.

 

Hintergrund: Verein Trauernde Eltern und Kinder Rhein-Main e.V.

Der Verein, der 2022 sein 25-jähriges Jubiläum beging, bietet Eltern, Geschwistern, Jugendlichen und Kindern aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet intensive Trauerbegleitung an und ist zu über 90 Prozent spendenfinanziert. In der Geschäftsstelle des Vereins in Mainz-Hechtsheim (Carl-Zeiss-Str. 32) nehmen pro Jahr über 400 Trauernde die dortigen Angebote in Anspruch. Der Verein ist Mitglied im Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V. (www.veid.de).

 

Hinweis: Kontakt: Trauernde Eltern & Kinder Rhein-Main e.V., Telefon 06131 / 6172658, www.eltern-kinder-trauer.de, E-Mail: kontakt@eltern-kinder-trauer.de

 

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Nachricht voraus am 7.11.24                                            hoff (MBN)

 

„Entscheidend wird sein, wieviel Liebe jemand zu schenken bereit war“

Mainz, 2. November 2024: Bischof Peter Kohlgraf besprengte jedes Grab im Mainzer Dom und auf dem Domfriedhof mit Weihwasser. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 2. November 2024: Bischof Peter Kohlgraf besprengte jedes Grab im Mainzer Dom und auf dem Domfriedhof mit Weihwasser.

Bischof Kohlgraf an Allerseelen im Mainzer Dom / Gang zu den Bischofsgräbern

 

Mainz. „Die Hoffnung und den Glauben habe ich: Alle Verstorbenen, an die wir heute an Allerseelen denken, sind in Gottes Blick.“ Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf beim Allerseelen-Gottesdienst am Samstagmorgen, 2. November, im Mainzer Dom. Er habe die Überzeugung, dass Gott „Gerechtigkeit schaffen, Barmherzigkeit üben und jeder einzelnen Lebensgeschichte gerecht wird“, sagte Kohlgraf. Und weiter: „Das ist für mich ein ganz starkes Gottesbild, das ich heute bekenne und feiere.“

Wörtlich sagte Bischof Kohlgraf bei dem Pontifikalrequiem: „Wir dürfen nie vergessen: Jeder Mensch hat seine eigene Würde, die unveräußerlich ist. Bei allen großen Zahlen und Statistiken ist jeder Mensch eine eigene Welt, ein eigener Kosmos. In der jüdischen Tradition erinnert man daran: Wer einen Menschen rettet, rettet eine ganze Welt. Mit jedem sterbenden Menschen geht aber auch eine ganze Welt zugrunde. Auch wir werden unsere Welt mit ins Grab nehmen, und ich glaube, dass Gott, der Himmel und Erde, das Sichtbare und das Unsichtbare geschaffen hat, alle diese Welten mitnehmen wird in seine große Welt, die wir Himmel nennen. Diese Hoffnung trägt mich. Wir reden über berühmte Menschen, die im Gedächtnis vieler sind, und die Geschichte geschrieben haben. Wir reden aber auch über Alltagsmenschen. Wir reden über Gute und Böse, Sünder und Heilige, Verbrecher und Vorbilder. Vor Gott gelten irdische Bedeutung und historische Verdienste nur wenig. Entscheidend wird sein, wieviel Liebe jemand zu schenken bereit war. Das ist für mich jedes Jahr der wichtigste Impuls aus dem Allerseelentag.“

Zu Beginn seiner Predigt war Kohlgraf auch auf die im Dom begrabenen Bischöfe und Priester eingegangen. Wörtlich sagte er: „Im Dom beten wir besonders für die verstorbenen Bischöfe und Priester des Domstifts. Angesichts mancher Debatten, die wir in den letzten Jahren führen mussten, möchte ich daran erinnern, dass gerade das Gebet am Allerseelentag keine individuelle Ehrung oder gar Heiligsprechung bedeutet. Im Gegenteil: Wir halten daran fest, dass am Ende nur Gott selbst der Richter über das Leben eines Menschen sein wird, dass er Gerechtigkeit schaffen und das Ganze eines Lebens in sein Licht stellen wird. Wir beten für die Toten, die alle ihre Einmaligkeit, ihre Licht- und Schattenseiten in den Augen Gottes haben, er allein kennt sie ganz. Das müssen wir uns heute bewusst machen.“

Nach der Eucharistiefeier ging Kohlgraf gemeinsam mit den Konzelebranten und den Gläubigen zu den Gräbern der Bischöfe im Mainzer Dom. Dabei besprengte Bischof Kohlgraf jedes Grab mit Weihwasser. An jedem Grabstein war außerdem eine Kerze aufgestellt. Die Prozession führte vom Westchor über den Mittelgang des Domes auf den Domfriedhof, in die Memorie zum Kettelergrab und schließlich in die Bischofsgruft unter dem Hauptaltar. Musikalisch wurde das Pontifikalrequiem gestaltet mit Männerstimmen der Chöre am Dom unter Leitung von Domkapellmeister Professor Karsten Storck sowie Domorganist Professor Daniel Beckmann an der Domorgel.

 

Stichwort: Allerheiligen (1.11.) / Allerseelen (2.11.)

An Allerheiligen (1. November) ehrt die Kirche nicht nur alle offiziell heiliggesprochenen Menschen, sondern auch die Menschen, die ein christliches Leben geführt haben, ohne dass ihre Lebensführung einer größeren Öffentlichkeit bekannt geworden ist. Allerheiligen ist zunächst kein Tag des Totengedächtnisses, sondern feiert das neue Leben, das die Heiligen führen und das allen Christen verheißen ist. Vielfach ist der Tag durch den Gang zu den Gräbern von Angehörigen geprägt. Der Allerseelentag am 2. November gilt dem Gedächtnis der Verstorbenen.

 

Bereits im vierten Jahrhundert ist bei Johannes Chrysostomos von Antiochien ein „Herrentag aller Heiligen“ bezeugt. Seit dem neunten Jahrhundert wird Allerheiligen am 1. November gefeiert. Allerseelen geht auf Abt Odilo von Cluny zurück, der 998 einen Gedenktag anordnete für alle verstorbenen Gläubigen von Klöstern, die Cluny unterstellt waren. Zusammen mit dem staatlichen Volkstrauertag zum Gedächtnis der Toten der Weltkriege und dem Totensonntag (auch: Ewigkeitssonntag) machen Allerheiligen und Allerseelen den Monat November zum Monat des Totengedenkens. Allerheiligen ist gesetzlicher Feiertag in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.

 

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Nachricht voraus am 2.11.24                   tob (MBN)

 

 

 

 

Rat zieht Fazit zur Weltsynode und zum Pastoralen Weg

Plenum bei der Vollversammlung des Rats der Katholikinnen und Katholiken (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Plenum bei der Vollversammlung des Rats der Katholikinnen und Katholiken

Herbstvollversammlung des Rats der Katholikinnen und Katholiken

 

Mainz. Die Vollversammlung des Rats der Katholikinnen und Katholiken hat am Freitag, 8. November, und Samstag, 9. November, im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes getagt. Das höchste Laiengremium des Bistums Mainz wählte am Freitagabend fünf Mitglieder aus der Vollversammlung in einen Hauptausschuss. Am Samstag stand ein „Realitäts-Check“ des Pastoralen Weges auf dem Programm. Außerdem wurde bei dem Treffen die Entwicklung einer eigenen Geschäftsordnung weiter vorangebracht. Eine Arbeitsgruppe soll einen Entwurf anfertigen. Moderiert wurde die Sitzung von Hildegard Eckert und Patrick Landua, die den Vorstand des Rates bilden.

Zu Beginn der Versammlung wählten die Anwesenden fünf Vertreterinnen und Vertreter in den Hauptausschuss, der zwischen den zweimal im Jahr stattfindenden Vollversammlungen die Themen bearbeitet. Gewählt wurden Renate Götz (Ingelheim), Eugen Lutterbach (Bingen), Dr. Wolfgang Modery (Bad Vilbel), Julian Molter (Worms) und Christian Trieb (Worms, als Vertreter der Verbände). Damit umfasst der Hauptausschuss nun fünfzehn Mitglieder.

Am Samstag gab die diözesane Ansprechperson für die Weltsynode, Geschäftsführerin Martina Reißfelder, eine Resonanz zum Abschlusspapier der Weltsynode in Rom. Synodalität werde darin als Wesensmerkmal von Kirche und verbindliches Struktur-Prinzip beschrieben, sagte Reißfelder. „Das bedeutet für mich auch, dass die Kirche hinter das Format dieser Weltsynode nicht mehr zurückkann.“ Als „Zeichen, dass der Papst die Weltsynode ernst genommen habe“, wertete sie die Übergabe der Ergebnisse an die Weltkirche in der beschlossenen Form, ohne sie noch einmal für ein postsynodales Schreiben aufzubereiten.

Die positive Grundstimmung, dass Änderungen möglich werden, vertrat auch Julian Molter. Der Zwanzigjährige, der auch Mitglied im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ist, gehörte zu einer Gruppe junger Erwachsener, die während der Weltsynode eine Woche in Rom verbrachte und Gespräche mit Synodalen führte, zum Beispiel mit den Bischöfen Bätzing, Oster, Overbeck und Gmür, mit der Schweizer Theologin Helena Jeppesen-Spuhler sowie mit Prof. Thomas Söding, der als Theologischer Experte an beiden Voll-Versammlungen der Synode teilnahm.

Darüber hinaus stand der Samstag ganz im Zeichen eines „Realitäts-Checks“ zum Pastoralen Weg. Die Mitglieder, die fast ausnahmslos in ihren jeweiligen Pastoralraumkonferenzen oder sogar in den entsprechenden Steuerungsgruppen vor Ort mitarbeiten, befassten sich mit der Frage, welche Rolle die vier zu Beginn des Pastoralen Weges von Bischof Kohlgraf formulierten Optionen (für die Armen, für die Jugend, für die Familien, für die älteren Menschen) in ihren Konzepten spielen. Auch die Frage, inwieweit der gesamte Prozess auch geistlich gestaltet werden kann, spielte eine Rolle. Best practice soll auf Zukunft hin stärker ausgetauscht werden. Anregungen, die das Gremium gerne an die Bistumsleitung und an die Koordinationsstelle für den Pastoralen Weg weitergeben möchte, werden in den nächsten Wochen vom Hauptausschuss zusammengefasst und weitergeleitet.

 

Stichwort: Rat der Katholikinnen und Katholiken

Der Rat der Katholikinnen und Katholiken ist das höchste Laiengremium in der Diözese Mainz. Er versteht sich als „das Organ des Laienapostolates im Sinne des Konzilsdekretes über das Apostolat der Laien“, wie es in der Präambel seines Statutes heißt. Mitglieder des Gremiums sind Laienvertreterinnen und Laienvertreter aus den Gemeinden, den katholischen Verbänden und aus dem Beirat von Katholiken anderer Muttersprache im Bistum Mainz. Das Gremium tagt in der Regel zweimal im Jahr und hat bis zu 80 Mitglieder, derzeit 72. Ungefähr die Hälfte der Mitglieder sind erstmals gewählt worden. Die Leitung besteht aus einer Doppelspitze: Der Sprecher des Rates ist Patrick Landua, die Sprecherin ist Hildegard Eckert. Sie bilden den Vorstand.

 

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Nachricht voraus am 11.11.24                              hoff/mr (MBN)

 

 

 

 

Missio canonica an 39 Religionslehrerinnen und -lehrer verliehen

Bischof Kohlgraf verleiht einer Kandidatin die Urkunde
Bischof Kohlgraf verleiht einer Kandidatin die Urkunde "Missio canonica"

Sendungsgottesdienst in der Mainzer Augustinerkirche mit Bischof Peter Kohlgraf

 

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat am Donnerstag, 7. November, 39 Religionslehrerinnen und Religionslehrern aller Schulformen aus dem Bistum Mainz die Missio canonica, die kirchliche Lehrerlaubnis, verliehen. Kohlgraf überreichte die Urkunden in einem Gottesdienst in der Mainzer Augustinerkirche. In einer zunehmend säkularen Gesellschaft sei es wichtig, „den Kindern und Jugendlichen erst einmal die Augen des Herzens zu öffnen, um überhaupt die Frage nach Gott, nach Jesus, nach der Kirche und den Orientierungen des Glaubens stellen zu können“, sagte Bischof Kohlgraf in seiner Predigt.

Bischof Kohlgraf sprach in seiner Predigt über einen Besuch in den Niederlanden. Dort habe er ein Gespräch mit einer Ordensschwester geführt, die an einer staatlichen Schule unterrichte. Sie berichtete Kohlgraf von ihren Erfahrungen mit Jugendlichen in der säkularen Gesellschaft. Die Überzeugung von der „Machbarkeit von Dingen“ sei in der Mentalität verankert. Was man nicht selbst erreichen könne, sei nicht wirklich, so die Analyse der Ordensschwester. Daher bestehe der Hauptinhalt des Religionsunterrichtes dort darin, „erfahrbar und begreifbar zu machen, dass es Dinge im Leben gibt, die nicht machbar, nicht durch Leistung erreichbar sind, sondern geschenkt werden.“ Dafür ein Bewusstsein zu schaffen sei die Grundlage für sie, „um überhaupt von Gott und anderen religiösen Inhalten sprechen zu können“.

 

„Die Augen des Herzens öffnen“

Von diesen Erlebnissen spannte Kohlgraf einen Bogen zu Papst Franziskus und dessen neuer Enzyklika „Dilexit nos“ (Er hat uns geliebt). Gerade in einer säkularen Welt sei es wichtig, den Menschen „die Augen des Herzens“ zu öffnen. Der Papst lade in seiner Enzyklika dazu ein, „das Herz neu zu entdecken“. Der Papst warne vor Äußerlichkeit, Einsamkeit und Ich-Bezogenheit. „Wer sein Herz verliert, verliert seine Mitte“, griff Kohlgraf die Worte des Papstes auf. „Zurück zum Herzen“, so könne man das Anliegen des Papstes verstehen. Kohlgraf wörtlich: „Ich denke, das könnte auch ein Anliegen des Religionsunterrichts sein. Kinder und Jugendliche zu ermutigen, Menschen mit offenem Herzen zu werden, die mehr wollen als sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, die einen klaren Blick für die herzlosen Seiten dieser Welt haben und die anfangen, darüber nachzudenken, welchen Beitrag sie leisten können für eine bessere Welt, die das Herz nicht vergisst.“

Kohlgraf appellierte an die Religionslehrerinnen und Religionslehrer: „Der Papst lädt ein, der Welt das Herz zurückzugeben. Geben Sie diese Einladung an die Kinder und Jugendlichen weiter: Sie sollen Freude daran haben, herzliche Menschen zu sein und damit die vielen herzlosen Realitäten zu verändern. Auch Sie sind gesandt, der Welt das Herz zurückzugeben. Dazu wünsche ich Ihnen Gottes Segen.“

 

Tagung der Religionslehrerinnen und Religionslehrer

Die Eucharistiefeier war Abschluss einer Tagung des Dezernates Bildung mit den Religionslehrerinnen und Religionslehrern, die am Tag der Verleihung im Mainzer Priesterseminar stattfand. Die Tagung, an der auch der Dezernent für Bildung im Bistum Mainz, Ordinariatsdirektor Gereon Geissler, teilnahm, widmete sich verschiedenen Aspekten der Aufgaben der Lehrkräfte im Fach Religion. Darüber hinaus bot die Tagung die Möglichkeit, die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im Bischöflichen Ordinariat kennenzulernen.

 

Stichwort: Missio canonica

Die Missio canonica ist die kirchliche Bevollmächtigung für Religionslehrer. Ohne diese Sendung darf kein Lehrer katholischen Religionsunterricht erteilen. Im Rahmen der Missio-Verleihung sprechen die Kandidatinnen und Kandidaten zunächst gemeinsam das Apostolische Glaubensbekenntnis. Anschließend fragt der Bischof: „Sind Sie bereit, die Botschaft der Kirche im Religionsunterricht zu lehren und sie im Leben zu bezeugen?“ Auf die Antwort „Wir sind dazu bereit!“ entgegnet der Bischof: „Ich sende Sie!“ Danach überreicht er den Kandidatinnen und Kandidaten die Urkunde mit ihrer Missio canonica.

Fotos unter www.bistummainz.de/presse

Nachricht voraus am 8.11.24                                            hoff (MBN)

 

 

Vorverkaufsstart der Mainzer Dommusik

Chor- und Orgelkonzerte ab Januar 2025 ab 6. Dezember verfügbar

Mainz. Mit einem spannenden Programm startet die Mainzer Dommusik in das neue Jahr. Seit dem Sommer läuft der Vorverkauf mit dem Ticketing-Partner Reservix. “Wir sind sehr zufrieden mit dem Start des neuen Vorverkaufssystems“, betont Domdekan Henning Priesel. Die Karten für die Mainzer Domkonzerte sind nun in allen Reservix-Vorverkaufsstellen und auch im Internet verfügbar. Mit dem neuen Vorverkaufsbeginn startet auch die Dominformation (Am Markt 10) als Vorverkaufsstelle für alle Mainzer Domkonzerte. Sofern noch Karten verfügbar sind, sind diese auch weiterhin an der Abendkasse (Eingang Liebfrauenportal) erhältlich.

 

Konzerte in der ersten Jahreshälfte

Für die Domkonzerte im ersten Halbjahr 2025 startet der Vorverkauf am Freitag, 6. Dezember, um 9.00 Uhr. „So haben Musikfreunde die Möglichkeit, Ihren Liebsten ein paar großartige Konzertkarten unter den Weihnachtsbaum zu legen“, erklärt Domkapellmeister Prof. Karsten Storck. Mitglieder des Fördervereins der Musica Sacra am Hohen Dom zu Mainz haben bereits eine Woche vorher die Chance auf jeweils zwei Karten für jedes Konzert. Wenn Sie Mitglied werden möchten, finden Sie den Mitgliedschaftsantrag unter www.domchor-mainz.de.

 

Es handelt sich dabei um folgende Konzerte:

  • März 2025: „Cantate Domino“ – geistliche Chormusik zur Fastenzeit u.a. mit Werken von Orlando di Lasso, Giovanni Pierluigi da Palestrina und Felix Mendelssohn-Bartholdy. Es singt der Mainzer Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Prof. Karsten Storck.
  • April 2025: Passionskonzert Johann Sebastian Bach, Matthäus-Passion, BWV 244. Es musizieren die Domkantorei St. Martin, der Mainzer Domchor und das Mainzer Domorchester unter Leitung von Domkapellmeister Prof. Karsten Storck

 

Mit dem Vorverkaufsstart am 6. Dezember gehen auch die Karten für die Orgelkonzerte zwanzigNULLFÜNF im Mainzer Dom ab Januar 2025 über das neue Vorverkaufssystem in den Vorverkauf.

 

Die Konzerte des Mainzer Orgelzyklus Zwanzignullfünf im Mainzer Dom finden an den folgenden Terminen statt:

  • Februar 2025
  • Mai 2025
  • Juni 2025
  • August 2025
  • November 2025

 

Details zu Künstlern und zum Programm der Orgelkonzerte findet Sie online unter www.mainzer-orgelzyklus.de.

Der neue Online-Ticketshop ist unter mainzer-domkonzerte.reservix.de zu finden. Er wird auch auf den Internetseiten der Domchöre, des Bistums Mainz und des Fördervereins der Musica Sacra am Hohen Dom zu Mainz verlinkt.

 

Für das Neujahrskonzert im Hohen Dom zu Mainz am 1. Januar 2025 sind noch Karten in allen Kategorien verfügbar. Die Mainzer Dombläser und Daniel Beckmann an der Orgel des Mainzer Doms gestalten dieses traditionelle Konzert zum Jahresbeginn. Das Domkonzert vor Weihnachten am 22. Dezember 2024 ist mittlerweile ausverkauft.

 

Weitere Konzerte im Mainzer Dom:

  • Eintritt frei ist bei dem musikalischen Abendlob am 16. März 2025: Johann Sebastian Bach „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“ BWV 12. Es musizieren die Domkantorei St. Martin und das Mainzer Domorchester unter Leitung von Prof. Karsten Storck.
  • Ebenfalls bei freiem Eintritt können Sie beim Festkonzert „100 Jahre Dom- und Diözesanmuseum Mainz“ am Mai 2025 die Messe in C-Dur, op. 86 von Ludwig van Beethoven genießen. Es musizieren die Domkantorei St. Martin und das Mainzer Domorchester unter Leitung von Prof. Karsten Storck.

 

Nachricht voraus am 8.11.24                                                                                   PM (MBN)

 

 

Erfolgreiche Aktion „Schritt 4 Fit“ im Bistum Mainz

Mainz, 24. Oktober 2024: Auch für das Mainzer Bischofshaus gab es Urkunden zur Teilnahme am Wettbewerb
Mainz, 24. Oktober 2024: Auch für das Mainzer Bischofshaus gab es Urkunden zur Teilnahme am Wettbewerb "Schritt 4 fit" (v.l.n.r.): Wolfgang Knauer, Manuel Krumbiegel, Alexa Stendtke, Martina Friedrich, Bischof Peter Kohlgraf, Cecilia Russo und Claudia Wilhelm.

200 Teilnehmer sind fast 100 Millionen Schritte gelaufen

 

Mainz. Das Team der Stabsstelle Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz hat in Zusammenarbeit mit der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland und der Firma Ecomit den Wettbewerb „Schritt 4fit“ im Bistum Mainz organisiert. „Schritt4fit“ ist ein virtueller Gehwettbewerb, der die Beschäftigten dabei unterstützt, spielend mehr Bewegung in Ihren Alltag zu integrieren. Im Bistum Mainz haben sich 200 Mitarbeitende in Fünfer-Teams gemeinsam in einer 42-tägigen virtuellen Pilgerreise (im Zeitraum vom 28. August bis 8. Oktober) auf den Weg von Mainz nach Rom gemacht. Dabei sind 40 Teams insgesamt 99.401.079 Schritte gelaufen. Das entspricht einer Strecke von 69.237 Kilometern.

 

Auch die Kolleginnen und Kollegen des Mainzer Bischofshauses um Bischof Peter Kohlgraf haben an dem Wettbewerb teilgenommen. Wie alle anderen Teams haben sie von der Stabsstelle Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz nach Abschluss des Wettbewerbs Urkunden und personalisierte Begleithefte der Aktion sowie Gesundheitsinformationen und kleine Preise zur weiteren Motivation erhalten. Bei der Übergabe der Urkunden durch Claudia Wilhelm und Wolfgang Knauer von der Stabsstelle Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz am Donnerstag, 24. Oktober, würdigte Bischof Kohlgraf die Aktion mit den Worten: „Wir bleiben motiviert“.

 

Knauer und Wilhelm haben sich sehr über das große Interesse an der Gesundheitsmaßnahme und die Teilnahme von Vertretern aller Berufsgruppen aus den unterschiedlichsten Einrichtungen gefreut. Neben Gruppen aus dem Verwaltungsbereich waren auch Pfarreien, das Dom- und Diözesanmuseum, Diözesanarchiv, Offizialat, der Erbacher Hof, Priesterseminar, Kindertagesstätten, Geschäftsträgerbüros, das Bischöfliche Jugendamt und der Kita-Zweckverband Unikathe mit dabei. Die drei bestplatzierten Teams haben außerdem noch Gutscheine für gesundheitsförderliche Maßnahmen erhalten.

 

Foto unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 31.1024                                                                           tob (MBN)