In der aktuellen Ausgabe mit der Nachricht, dass Wolfgang Fritzen Leiter des Personaldezernates wird, der zweiten Auflage der Martinusvesper mit Bistumsempfang, dem Martinsempfang des Katholischen Büros Mainz, dem Thomas Morus-Empfang in Wiesbaden, der Internetseite des Betroffenenbeirates, und einer Veranstaltung zum „Red Wednesday“ in Mainz-St. Peter.
Dr. Wolfgang Fritzen übernimmt Aufgabe von Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt
Mainz. Dr. Wolfgang Fritzen wird zum 1. März 2025 die Leitung des Personaldezernates im Bischöflichen Ordinariat Mainz übernehmen. Er wird die Aufgabe zusätzlich zur Verantwortung für die Koordinationsstelle für den Pastoralen Weg und für die Stabsstelle Pfarreileitungen wahrnehmen. Der habilitierte Theologe übernimmt die Aufgabe von Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, der sich künftig auf seine Aufgaben im Mainzer Domkapitel und als Referent für die Priester im Ruhestand konzentrieren wird. Das hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Mittwoch, 13. November, mitgeteilt.
Bischof Kohlgraf dankte Eberhardt „für über 25 Jahre intensiver Mitarbeit an verschiedenen Positionen der Bistumsleitung. Ich bin froh, dass sich Domkapitular Eberhardt im ersten Jahr meiner Amtszeit der Verantwortung für das Personaldezernat gestellt hat. Sehr dankbar bin ich auch, dass er seinen großen Erfahrungsschatz als Referent für die Ruhestandspriester weiter einbringen wird.“ Durch die Neubesetzung mit Wolfgang Fritzen übernehme „die prägende Gestalt des Pastoralen Weges im Bistum Mainz die Leitung des Personaldezernates“, betonte Kohlgraf.
Generalvikar Dr. Sebastian Lang dankte ausdrücklich für den guten Übergang in der Leitung des Personaldezernates: „Zum einen bedaure ich den Rückzug von Domkapitular Eberhardt aus der Leitungskonferenz. Zum anderen ist dieser Übergang für mich auch ein gelungenes Zeichen in die Diözese hinein, wie man sich gut aus einer leitenden Position verabschieden kann.“ Er freue sich auf die künftig noch intensivere Zusammenarbeit, mit Fritzen, sagte Generalvikar Lang: „Im Bistum ist Dr. Fritzen durch die Leitung der Koordinationsstelle für den Pastoralen Weg eine geschätzte Persönlichkeit. Als Bischöflicher Beauftragter für die Leitenden Pfarrer hat er bereits in den vergangenen Jahren das neue Leitungsmodell in unserem Bistum wesentlich umgesetzt und mitgestaltet.“ Domkapitular Eberhardt hob hervor, dass die Veränderung aus eigenem Wunsch erfolgt sei: „Ich möchte mit 66 Jahren loslassen und mich nochmal neu aufstellen.“
Wolfgang Fritzen (geboren 1973 in Mainz) war nach Theologiestudium und Sendung als Pastoralreferent von 1999 bis 2004 als Seelsorger und Religionslehrer am Rudi Stephan-Gymnasium in Worms. Von 2004 bis 2011 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Pastoraltheologie von Professor M. Sievernich SJ an der Mainzer Universität. Im Jahr 2007 promovierte er mit der Arbeit „Von Gott verlassen? Das Markusevangelium als Kommunikationsangebot für bedrängte Christen“. Seit 2009 hat Fritzen verschiedene Lehraufträge an der Universität Mainz, an der Katholischen Hochschule Mainz und an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen wahrgenommen. Im Jahr 2011 wurde er Leiter der Abteilung Fortbildung und Beratung im Personaldezernat des Bischöflichen Ordinariates Mainz.
Die Aufgabe als Leiter der Koordinationsstelle für den Pastoralen Weg im Bischöflichen Ordinariat Mainz hat er 2018 übernommen. Zum 1. Mai 2022 wurde Fritzen zusätzlich zum Bischöflichen Beauftragten für die leitenden Pfarrer und gleichzeitig zum Mitglied der Leitungskonferenz im Bistum Mainz ernannt. Fritzen ist außerdem seit 2013 systemischer Organisationsberater im kirchlichen Bereich. Seine Habilitation erfolgte 2019 mit der Arbeit „Von Sinn und Kunst des Lebens. Spätmoderne und Bibel im Dialog“. 2024 hat er eine Weiterbildung als Personalcoach absolviert. Fritzen ist verheiratet und hat mit seiner Frau zwei Kinder.
Hans-Jürgen Eberhardt wurde am 15. August 1958 in Worms geboren. Nach dem Abitur leistete er seinen Wehrdienst bei der Bundeswehr und studierte anschließend in Mainz Theologie und Mathematik. Vier Jahre lang war er in Mainz als staatlicher Lehrer an berufsbildenden Schulen mit den Fächern Mathematik und Religion tätig. Er wurde am 9. Juli 1988 im Mainzer Dom durch Bischof Karl Lehmann zum Priester geweiht. Zunächst wirkte er als Kaplan in Reinheim und Groß-Bieberau. 1990 wurde er Hochschulpfarrer der Hochschulgemeinde Darmstadt, zu der Studierende der Technischen Universität, der zwei Fachhochschulen und des Studienkollegs gehörten. 1996 verwaltete er zusätzlich für ein halbes Jahr als Pfarradministrator die Pfarrei Darmstadt-St. Ludwig. 1996 erfolgte ebenso in der Nachfolge von Pfarrer Dr. Werner Guballa seine Berufung zum Vorsitzenden des Caritasverbandes Darmstadt.
Am 1. September 1999 wurde Eberhardt zum Dezernenten für Caritas und Soziale Arbeit im Bischöflichen Ordinariat und Vorsitzenden des Caritasverbandes für die Diözese Mainz ernannt. Im Oktober 1999 erfolgte die Ernennung zum Ehrendomkapitular; Anfang 2001 wurde er Domkapitular. Im Rahmen der Neustrukturierung des Caritasverbandes wurde er 2004 Diözesancaritasdirektor. Ab Januar 2006 war Eberhardt Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Caritasverbände in Rheinland-Pfalz. Anfang 2007 und 2017 hat er turnusmäßig für zwei Jahre den Vorsitz der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz übernommen. Zum 1. September 2018 übernahm Eberhardt die Leitung des Personaldezernates im Bischöflichen Ordinariat. Papst Johannes Paul II. würdigte ihn mit dem Ehrentitel „Kaplan seiner Heiligkeit“ (Monsignore) im Jahr 1999. Im Jahr 2008 zeichnete ihn Papst Benedikt XVI. mit dem Titel „Ehrenprälat Seiner Heiligkeit“ (Prälat) aus.
Fotos unter www.bistummainz.de/presse
Nachricht voraus am 13.11.24 tob (MBN)
Martinusvesper mit anschließendem Bistumsempfang zu „Glaube in Krisenzeiten“
Mainz. „Unsere Welt braucht Brückenbauer, und ich meine, dass wir als Christinnen und Christen hier einen wesentlichen Auftrag haben.“ Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Sonntagabend, 17. November, in seiner Predigt bei der Martinusvesper im Mainzer Dom. Kohlgraf verwies für den Auftrag von Christen in der Gesellschaft auf den Abschlusstext der Weltsynode, in dem Synodalität als „ein neuer Stil des Miteinanders“ benannt werde, der Brücken bauen wolle. Angesichts aktueller globaler Probleme und Auseinandersetzungen könne die Versuchung bestehen, „Konflikte durch Gewalt statt durch Dialog zu lösen“, sagte Kohlgraf: „Eine authentische Praxis der Synodalität ermöglicht es den Christinnen und Christen, eine kritische und prophetische Stimme gegenüber der herrschenden Kultur zu sein. Wenn wir uns um Synodalität bemühen, können wir Zeugnisse des Brückenbauens auch in Konfliktsituationen bauen. Brücken bauen ist letztlich auch ein Dienst in der Nachfolge Jesu.“
Weiter sagte Bischof Kohlgraf: „Martin Buber hat einmal folgenden Satz gesagt: ,Alles menschliche Leben ist Begegnung.ʼ Wenn Gott den Menschen auf Gemeinschaft hin geschaffen hat, dann ist es das Bild der Brücke, nicht das Bild der Mauer, das den Menschen als Ebenbild Gottes beschreibt. Begegnung im christlichen Sinne ist aber mehr als eine zufällige Begegnung, sondern sie besteht in einem echten Interesse, einem echten Zuhören und einem echten Verstehen wollen.“ Die Bewahrung der Schöpfung bezeichnete Kohlgraf als einen „der ersten und wichtigsten Brückendienste des Menschen“.
„Der heilige Martin hat sich wohl zeitlebens als Brückenbauer verstanden, als Bistumspatron ist er uns Vorbild und Begleiter. Wir haben sein Vorbild des Teilens als Leitmotiv für unsere diözesanen Prozesse beschrieben“, sagte Bischof Kohlgraf weiter: „Wir sollten die Gottesfrage stellen, wobei auch Zweifel und Fragen ihren Platz haben sollten. Die grundsätzliche Überzeugung, dass Gott ein Gott der Liebe und Nähe ist, der in Jesus und in seinem Geist Brücken zum Menschen bauen will, sollten wir nicht nachlassen. Das war für Martin die wichtigste Motivation seines Glaubens und Handelns. Diesen Glauben sollten wir teilen. So wie wir auch das Leben teilen und wie Martin Brücken zum anderen Menschen schlagen.“ Mit Blick auf die aktuellen Diskussionen um finanzielle Mittel und Immobilien in den Gemeinden des Bistums sagte der Bischof: „Es ist verständlich, dass Gebäude und Geld viele Menschen bewegen. Wir müssen jedoch begreifen, dass diese Ressourcen nur dann einen Sinn haben, wenn sie Werkzeuge sind, die dazu dienen, Brücken zu bauen, und nicht Selbstzweck.“
Die Martinusvesper im Mainzer Dom mit anschließendem Bistumsempfang im Erbacher Hof hatte im vergangenen Jahr erstmals stattgefunden und ersetzt den früheren Neujahrsempfang des Bistums Mainz. Der Abend stand unter der Überschrift „Glaube in Krisenzeiten: Was heißt das für uns als Christinnen und Christen?“ In seiner Ansprache beim anschließenden Empfang im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes vor rund 200 Gästen erinnerte Kohlgraf an den Bistumspatron Martin, der durch das Niederlegen der Waffen „ein Heiliger des Friedens“ sei. Kohlgraf bekräftigte seine Überzeugung, dass es angesichts von Kriegen und Konflikten eine wesentliche Aufgabe der Kirchen bleibe, Friedensvisionen wach zu halten.
Ansprache von Dr. Susanne Barner
Die Geschäftsführende Vorsitzende der Diözesanversammlung im Bistum Mainz, Dr. Susanne Barner, würdige die bisherige Entwicklung des Pastoralen Weges im Bistum Mainz hin zu mehr Synodalität: „Empathisches Zuhören und Verständnis sind auch für den langen und herausfordernden Weg der Aufarbeitung des Missbrauchs von entscheidender Bedeutung. Jahrzehntelang wurde es den Betroffenen verweigert. Heute sind wir im Bistum Mainz auf einem guten Weg. Das gilt auch für die Rolle der Frauen in der Kirche. Dass in Mainz, im Gegensatz zu anderen deutschen Bistümern, mit Frau Rieth eine Frau Teil der Bistumsleitung ist, ist eine zuversichtlich stimmende Entwicklung, ebenso, dass in den regelmäßigen Gesprächen der Frauenkommission mit Bischof Kohlgraf Bedürfnisse und Forderungen der Frauen benannt werden. Die Fürbitte für die Sternenkinder, war ein Ergebnis des Dialogs. Ein wichtiges Thema ist derzeit die Predigt von Laiinnen und Laien am Sonntag. Es gibt andere, grundlegende Forderungen und Wünsche der Frauen in der katholischen Kirche, bis zu deren Erfüllung alle Seiten noch viel Geduld und Zuversicht, Gesprächsbereitschaft und Aufeinanderzugehen benötigen werden.“
Ein wichtiger Beitrag, den Christinnen und Christen in der Welt für Frieden und Gerechtigkeit leisten könnten, sei gewaltfreie Kommunikation, betonte Barner: „Indem wir uns immer wieder bewusst werden, wie entscheidend die Sprache ist, derer wir uns bedienen; indem wir aus der Haltung der Mitmenschlichkeit, der Nächstenliebe und der gleichen Würde aller Menschen, die Kommunikation auch bei vorangegangenen Verletzungen und tiefgreifenden Meinungsverschiedenheiten nicht abbrechen.“
Die Begrüßung beim Empfang hatte der Mainzer Generalvikar Dr. Sebastian Lang übernommen. Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, Bevollmächtigte des Generalvikars, dankte in ihrem Schlusswort allen Beteiligten, die den Bistumsempfang ermöglicht haben. Musikalisch gestaltet wurde der Empfang im Erbacher Hof durch die Holzbläser des Willigis Sinfonie Orchesters unter Leitung von Doris Jüttner-Endres. Die Vesper im Dom war musikalisch gestaltet worden von der Domkantorei St. Martin unter Leitung von Domkapellmeister Professor Karsten Storck sowie vom Mainzer Domorganisten, Professor Daniel Beckmann.
Fotos unter www.bistummainz.de/presse
Nachricht voraus am 17.11.24 tob (MBN)
Traditioneller St. Martinsempfang des Katholischen Büros im Erbacher Hof in Mainz
Mainz. „Christen können einen Beitrag leisten gegen eine verbreitete Schwarzmalerei und Negativsicht auf die Dinge. Wer aus einer Grundhaltung der Hoffnung heraus lebt, dem fällt es insgesamt leichter, Freude am Leben zu finden und diese mit anderen zu teilen.“ Das sagte der Trierer Bischof Stephan Ackermann beim traditionellen St. Martinsempfang am Donnerstagabend, 21. November, im Erbacher Hof in Mainz. Der Beitrag der Kirche als Gemeinschaft und Institution bestehe vor allem darin, „Hoffnungs-orte in der Gesellschaft zu eröffnen und offenzuhalten“. Sein Vortrag stand unter der Überschrift „Was lässt uns hoffen? Überlegungen zu einer existenziellen Grundhaltung“.
„Wer ein grundsätzlich hoffnungsvoller Mensch ist, der kann nicht nur leichter Sachverhalte entdecken, die zuversichtlich stimmen, sondern ist selbst mehr in der Lage und bereit, Zeichen der Hoffnung im Miteinander zu setzen“, sagte Ackermann - etwa durch eine konkrete Hilfeleistung oder durch ehrenamtliches Engagement. Und weiter: „Christlicher Hoffnung entspringen Gelassenheit und Geduld, Eigenschaften, die heutzutage nicht besonders verbreitet sind, obwohl die komplexen Fragestellungen, mit denen wir Tag um Tag konfrontiert sind, eigentlich Schnellschüsse verbieten.“
Wörtlich sagte Bischof Ackermann: „Christliche Hoffnung verspricht nicht, dass alles, was Christinnen und Christen im Geiste des Evangeliums anpacken, gut ausgeht. Es ist nicht einmal versprochen, dass alle Bitten, die gläubige Menschen aussprechen, eins zu eins erhört werden. Was ihnen versprochen ist, das ist die Tatsache, dass ihr Leben, ja das Leben aller Menschen nicht mehr aus dem durch Jesus Christus eröffneten Sinnhorizont herausfallen können, biblisch gesprochen: aus ,Gottes Handʼ.“
Grußwort von Innenminister Ebling
Der rheinland-pfälzische Staatsminister Michael Ebling sprach in Vertretung von Ministerpräsident Alexander Schweitzer das Grußwort der Landesregierung. Er würdigte die Kirche „als verlässliche Partnerin bei der Bereitstellung gesellschaftlicher Strukturen“. Die Kirche fördere den Dialog in der Gesellschaft und schaffe die Möglichkeit, aktiv in der Gesellschaft zu handeln: „Das ist von unschätzbarem Wert“, sagte Ebling. In seinem Schlusswort dankte der Speyrer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann allen Beteiligten für das Gelingen des Martinsempfangs.
Zu der traditionellen Begegnung hatte der Leiter des Katholischen Büros Mainz, Ordinariatsdirektor Dieter Skala, zahlreiche Gäste aus Politik, Kirche und Verwaltung im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes begrüßt. Neben Staatsminister Ebling waren unter anderen die Staatssekretärinnen Bettina Brück und Nicole Steingaß sowie Staatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck und der Präsident des Verfassungsgerichtshofs, Dr. Lars Brocker, gekommen. Und aus dem Landtag: Landtagspräsident Hendrik Hering, die Fraktionsvorsitzende Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) sowie die kirchenpolitischen Sprecher Johannes Zehfuß (CDU) und Josef Winkler (Bündnis 90/Die Grünen) sowie für die Landtagsgruppe der Freien Wähler deren Vorsitzender Helge Schwab.
Aus den rheinland-pfälzischen Bistümern waren neben Bischof Ackermann und Bischof Wiesemann unter anderen der Bischof von Limburg, Georg Bätzing, und der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf sowie die Weihbischöfe Robert Brahm und Jörg Peters aus Trier und Otto Georgens aus Speyer gekommen; außerdem die Generalvikare Domkapitular Dr. Ulrich Graf von Plettenberg aus Trier, Domdekan Dr. Wolfgang Pax aus Limburg sowie Domkapitular Dr. Sebastian Lang gemeinsam mit der Bevollmächtigten des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, aus Mainz. Musikalisch gestaltet wurde der Abend von der Chorklasse 6 der Alfred Delp-Schule in Hargesheim unter Leitung von Tanja Schulz-Walther.
Fotos unter www.bistummainz.de/presse
Nachricht voraus am 21.11.24 tob (MBN)
St. Thomas Morus-Empfang des Kommissariats der Bischöfe in Hessen
Wiesbaden. „Frieden ist mehr als das Schweigen der Waffen: Wir brauchen immer auch eine Versöhnungs- und Friedensperspektive für die Zeit nach dem Krieg. Hier sehe ich eine besondere Aufgabe für uns Christen.“ Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Dienstagabend, 19. November, in der Wiesbadener Casino-Gesellschaft. Bischof Kohlgraf würdigte unter anderem die christliche Jugendarbeit als „ein wichtiges Lernfeld für ein friedliches Miteinander in der Gesellschaft: „Wir haben viele gute Angebote, die Erfahrungsorte für junge Menschen sein können, um zu lernen, Konflikte auf respektvolle Weise auszutragen.“ Kohlgraf, der Präsident von Pax Christi ist, äußerte sich bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen des traditionellen St. Thomas Morus-Empfangs des Kommissariates der Katholischen Bischöfe im Lande Hessen. Die Diskussion stand unter der Überschrift „Krieg und Frieden“.
Staatsminister Armin Schwarz, Hessischer Minister für Kultus, Bildung und Chancen, würdigte die Zusammenarbeit der Jugendoffiziere der Bundeswehr mit dem Kultusministerium. „Wir verzeichnen in diesem Bereich ein erhöhtes Interesse. Im vergangenen Jahr wurden rund 180 Veranstaltungen mit 6.500 Schülerinnen und Schüler durchgeführt.“ Dabei vermittelten die Jugendoffiziere eine Bewusstseinsschärfung als Ergänzung zum Bildungsangebot, „die ich für sehr wichtig halte“. Oberst Siegfried Zeyer, Kommandeur des kürzlich aufgestellten Heimatschutzregimentes 5, betonte, dass die Arbeit der Jugendoffiziere zur Informationsarbeit der Bundeswehr gehöre und nicht zur Personalwerbung. „Wir wollen den Diskurs und stellen uns auch den Diskussionen.“
Die katholische Militärseelsorgerin Maike Seelhorst gab Einblicke in ihre Arbeit. Gerade im Auslandseinsatz sei sie als Seelsorgerin an der Seite der Soldatinnen und Soldaten, um deren Sorgen und Nöte mitzutragen, sagte die Pastoralreferentin. Oft habe sie vier oder fünf Einzelgespräche an einem Tag, bei denen es sehr häufig natürlich um die Trennung von der Familie oder Beziehungsprobleme gehe.
Schwarz würdigte gute Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat
Staatsminister Schwarz hatte in seinem Grußwort zu Beginn des Abends „die exzellente Zusammenarbeit von Staat und Kirche in Hessen“ gewürdigt. Er sei sehr dankbar „für die wertvolle Arbeit der katholischen Schulen“ und ebenso für die Angebote der Schulseelsorge. Der Bischof von Fulda, Michael Gerber, brachte in seinem Grußwort die Hoffnung zum Ausdruck, dass in Konfliktsituationen das Gespräch nicht abreiße „und dass es dabei um einen wirklichen Dialog geht, auch wenn man die Position des Gegenübers nicht teilt.“
Der Leiter des Kommissariates der Katholischen Bischöfe im Lande Hessen, Pfarrer Dr. Tonke Dennebaum, hatte die Gäste des Empfangs begrüßt. Er hatte auch die Moderation der Podiumsdiskussion übernommen. Musikalisch gestaltet wurde der Abend vom Kammerorchester der Bischof Neumann-Schule aus Königstein unter Leitung von Mechtild Geißler sowie Thomas Gabriel (Piano) aus Seligenstadt.
Fotos unter www.bistummainz.de/presse
Nachricht voraus am 19.11.24 tob (MBN)
Seit 18. November ist die Homepage des Betroffenenbeirates im Bistum Mainz online
Mit einer Meldung macht der Betroffenenbeirat im Bistum Mainz auf seine Internetseite aufmerksam, die seit heute online ist. Anbei finden Sie den Hinweis dazu im Wortlaut:
„Der 18. November ist der Europäische Tag zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch. Papst Franziskus rief 2016 zu einem Gebetstag für Betroffene auf – die deutschen Bischöfe haben festgelegt, dass dieser in den Tagen um den 18. November in den Kirchengemeinden stattfinden soll. Das Gebet für die Betroffenen und die Aufarbeitung des Unrechts müssen zusammengehen. Die Homepage des neuen Betroffenenbeirates ist vom 18. November 2024 an erreichbar: https://www.betroffenenbeirat-mainz.de
Bitte machen Sie in Ihrem Umfeld darauf aufmerksam! Wir freuen uns auch über Verlinkungen.
Der Betroffenenbeirat im Bistum Mainz“
Nachricht voraus am 18.11.24 PM (MBN)
Pfarrer der chaldäisch-katholischen Gemeinde Mainz bei Aktion von „Kirche in Not“
Mainz. Die Fassade der Kirche St. Peter in der Mainzer Innenstadt ist am Mittwoch, 20. November, in rotem Licht erstrahlt. Initiiert wurde die besondere Beleuchtung von „Kirche in Not“, einem katholischen Hilfswerk, das sich weltweit für bedrängte Christen einsetzt. Am Aktionstag, dem so genannten „Red Wednesday“ wurden Kirchen in aller Welt rot angestrahlt, um auf die schwierige Situation vieler Christen aufmerksam zu machen. Aus diesem Anlass hat das Hilfswerk in Zusammenarbeit mit dem Referat Weltkirche des Bistums Mainz zu einem Begegnungsnachmittag in den Pfarrsaal der Gemeinde St. Peter eingeladen. Zu Gast war der Pfarrer der chaldäisch-katholischen Gemeinde in Mainz-Mombach, Pfarrer Awakem Isleiwa. Der aus dem Irak stammende Priester sprach über die Situation der Christen in seinem Heimatland, und über die chaldäische Gemeinde in Deutschland. Als Gesprächspartner nahm Toni Zender, Referent für den Nahen Osten von „Kirche in Not international“ an dem Gespräch teil. Moderiert wurde der Nachmittag von Stefan Stein, Referent für Öffentlichkeitsarbeit bei „Kirche in Not“.
Pfarrer Awakem Isleiwa wurde in Bagdad geboren und ist im Irak aufgewachsen. Unter der Herrschaft Sadam Husseins seien die Christen „sehr gut aufgehoben gewesen“, erzählte Isleiwa. Der Diktator habe zu Weihnachten und Ostern Polizeistreifen geschickt, die für die Sicherheit der Gottesdienstbesucher gesorgt hätten. Als der Islamische Staat an Macht und Einfluss gewonnen habe, habe sich die Situation der Christen im Land dramatisch verschlechtert. „Seit 2003 wurden Christen verfolgt und regelrecht abgeschlachtet. Viele haben seitdem das Land verlassen. Und die, die noch dort sind, leben in Angst“, schilderte Isleiwa die Situation. „Wenn sie irgendeine Chance dazu bekommen, verlassen sie das Land“, sagte er. „Mit dem einfachen Volk gibt es keine Schwierigkeiten“, differenzierte er. „Aber sobald politische Interessen im Spiel sind, werden wir diskriminiert“, erklärte er.
Chaldäisch-katholische Kirche in Mainz
Die chaldäisch-katholische Kirche ist mit der römisch-katholischen Kirche uniert. Das bedeutet, dass sie den Papst anerkennt. Ihr Oberhaupt ist der Patriarch von Bagdad. Die Gemeinschaft hat ihren eigenen Ritus und die liturgische Sprache ist aramäisch, die Sprache, die auch Jesus gesprochen hat. Seit 2022 leitet Pfarrer Isleiwa die chaldäisch-katholische Gemeinde in Mainz-Mombach. Zu seinen Gottesdiensten kommen chaldäisch-katholische Christen aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet, darüber hinaus auch aus Koblenz, Trier und Bad Kreuznach. Davor lebte er in München, wo er 2016 vom Patriarchen der chaldäisch-katholischen Kirche, Kardinal Louis Sako, zum Priester geweiht wurde.
Organisiert wurde der Nachmittag von der Geschäftsstelle Weltkirche/Gerechtigkeit und Friede des Bistums Mainz. „Das Recht auf Religionsfreiheit ist ein wichtiges Thema für unsere Geschäftsstelle“, betonte Dr. Eva Baillie, Referentin für Weltkirche im Bistum Mainz. „Religion wird oft missbraucht als Instrument für Ausgrenzung, Verfolgung und Vertreibung“, sagte sie. Die Geschäftsstelle unterstützt Projekte im Bereich interreligiöser Dialog und Friedensbildung.
Hilfswerk „Kirche in Not“
Nach dem Gespräch stellte Stefan Stein in einem Vortrag die Arbeit des Hilfswerks „Kirche in Not“ vor. Die Organisation setzt sich für Religionsfreiheit ein und kümmert sich vor allem um verfolgte Christen. „Kirche in Not“ fördert jedes Jahr über 5.000 Projekte in mehr als 130 Ländern. Nach der Veranstaltung feierte Pfarrer Thomas Winter mit den Gemeindemitgliedern die heilige Messe.
Fotos unter www.bistummainz.de/presse
Nachricht voraus am 21.11.24 hoff (MBN)