Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 2 / 2024

Viernheim, 21. Januar 2024: Generalvikar Sebastian Lang beim Gründungsgottesdienst der Pfarrei Hl. Johannes XXIII. (c) Bistum Mainz / Blum
Viernheim, 21. Januar 2024: Generalvikar Sebastian Lang beim Gründungsgottesdienst der Pfarrei Hl. Johannes XXIII.
Datum:
Mi. 31. Jan. 2024
Von:
hoff (MBN)

In der aktuellen Ausgabe mit der Profanierung der St. Paulus-Kirche in Ingelheim-West, der Ernennung von Bischof Kohlgraf zum Honorarprofessor an der JGU Mainz, Vesper und Empfang zur Verabschiedung von Weihbischof Bentz (18.2.), der Neugründung der katholischen Kirche in Viernheim, dem Weltfriedenstag mit Bischof Peter Kohlgraf in Frankfurt, der Ernennung von Carsten Erdt zum Ökonom des Bistums, den Sternsingern im Bischöflichen Ordinariat, der Erwachsenenfirmung im Mainzer Dom, einer neuen Folge des Podcasts „Lebensfragen“, und der Woche für das Leben (13.-20.4.)

 

Profanierung markiert „sich wandelnde Präsenz“

Ingelheim, 20. Januar 2024: Profanierungsgottesdienst in St. Paulus mit Bischof Peter Kohlgraf. (c) Bistum Mainz / Blum
Ingelheim, 20. Januar 2024: Profanierungsgottesdienst in St. Paulus mit Bischof Peter Kohlgraf.

Gottesdienst mit Bischof Peter Kohlgraf in St. Paulus in Ingelheim-West

Ingelheim. Im Rahmen einer Eucharistiefeier hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Samstagabend, 20. Januar, die Kirche St. Paulus in Ingelheim-West profaniert. „Wir werden heute gehalten, uns ehrlich zu machen“, sagte Bischof Kohlgraf in seiner Predigt. „Heute ist ein schmerzlicher Einschnitt zu begehen, wobei hier keine Bauruine stehen wird, sondern es entsteht ein Ort kirchlichen Lebens, der Kindern und Familien eine Heimat geben will. Für manche von Ihnen wird es dadurch nicht leichter, aber der heutige Einschnitt bedeutet nicht den Rückzug der Kirche aus diesem Ort und dieser Gesellschaft. Er markiert eine sich wandelnde Präsenz.“ Die Kirche St. Paulus soll künftig als Kindertagesstätte genutzt werden, wie Pfarrer Christian Feuerstein in seiner Begrüßung deutlich machte.

Weiter sagte Bischof Kohlgraf: „Vor Jahrzehnten hat ein Mainzer Bischof diese Kirche geweiht, heute muss ich mit Ihnen die Profanierung der Kirche gestalten. Die Gremien haben sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Ich weiß um die Konflikte und auch um die Verletzungen, die viele davongetragen haben. Ich lade Sie ein, heute den Blick nach vorne zu richten. Ich nehme auch wahr, wie viele sich in dieser neuen Pfarrei für das kirchliche Leben, für den Glauben und die Gemeinschaft einsetzen. Vor ein paar Tagen haben wir den Gründungsgottesdienst der neuen Pfarrei gefeiert. Heute gehen wir gemeinsam einen Schritt, der zeigt, welche Konsequenzen es hat, sich der Realität zu stellen. Niemand geht als Verlierer vom Platz, wenn wir Trauer zulassen, aber gemeinsam in die Zukunft schauen und sie gestalten wollen. Ich bitte Sie herzlich, dies gemeinsam zu tun.“

Kohlgraf warnte davor, „mit Wehmut in eine scheinbar gute alte Zeit zurückzuschauen“. Wörtlich sagte er: „Die absteigende Kurve der Kirchlichkeit ist seit einigen Jahren zu beobachten. Wirksam reagiert hat man darauf meiner Erfahrung nach nicht. Und als Bischof muss ich auch feststellen, dass ein Großteil der schlimmen Probleme, die ich heute auf dem Tisch habe, gerade Themen dieser scheinbar so guten Jahre sind. Wir sind in umwälzenden Veränderungsprozessen, in Kirche und Gesellschaft. Die Augen verschließen und so zu handeln, als gäbe es diese qualitativen und quantitativen Veränderungsprozesse nicht, ist keine Lösung.“ Heute sollte die Kirche anerkennen, „dass sich in Deutschland weit mehr als die Hälfte der Bevölkerung weder als religiös noch als kirchlich bezeichnet. Auch wenn bestimmte Angebote der Kirche weiterhin eine hohe Bedeutung für die Gesellschaft haben, ist es für viele Menschen nicht notwendig, Religion und Kirche in ihrem Leben eine Bedeutung zukommen zu lassen“, betonte der Bischof.

 

„Alles hat seine Zeit“

Kohlgraf ging auch ausführlich auf das dritte Kapitel des Buches Kohelet („Alles hat seine Zeit“) ein: „Es ist eine für mich wichtige Glaubensaussage, die Kohelet formuliert: Alles hat zu seiner Zeit seine eigene Schönheit und seinen eigenen Sinn, der für uns Menschen nicht immer erkennbar ist. Die Erkenntnismöglichkeiten des Menschen sind begrenzt, das gilt für Sie hier vor Ort, das gilt auch für mich als Bischof, der sich selbst immer daran erinnern muss, dass auch diese Zeit, in der wir leben, Gottes Zeit ist, die er begleitet, in die er mich und uns gestellt hat.“

Weiter sagte der Bischof: „Weder der Bischof noch wir alle sind Herren und Herrinnen dieser Zeit. Dennoch sieht Kohelet diese Zeit als sinnvoll an, weil Gott sie mit Sinn erfüllt. Sinnlos wird die Zeit für den, der sich der Wirklichkeit entzieht, um gegen sie etwas ausrichten zu wollen. So darf der Pastorale Weg kein Aktionismus werden, sondern eine Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit als der Zeit Gottes, in die er uns gestellt hat. Dabei werden immer wieder auch Konflikte aufkommen, wir werden ringen müssen. Niemand von uns hat den unfehlbaren Blick auf die Gegenwart und ihre Deutung. Daher ringen wir um gemeinsame Entscheidungen. Wer sich darin nicht wiederfindet, darf sich nicht als Verlierer fühlen, wessen Meinung sich durchsetzt, nicht als Gewinner. Wir reden nicht über Gegner, schon gar nicht über Feinde.“

Abschließend betonte Bischof Kohlgraf: „Jeder und jede muss lernen, die menschlichen Grenzen des Handelns und Entscheidens zu akzeptieren, auch ich als Bischof. Wir stehen in einem Ansturm der Realität, der uns manchmal zu überfordern scheint. Mit Gottes Hilfe gehen wir in eine andere Gestalt der Kirche und wir bauen auf seine Gegenwart. Diese Wege können wir nur gemeinsam gehen. Um dieses gegenseitige Vertrauen kann ich nur werben und dankbar wahrnehmen, dass dies uns vielfach gelingt. Der Geist Gottes hat uns nicht verlassen. Wir sind sein Bau, sein Tempel aus lebendigen Steinen. Lassen wir uns auch in Zukunft zu einem geistlichen Haus aufbauen, das seine Gegenwart in diese Welt strahlt.“

 

Acht Profanierungen seit 2017 im Bistum Mainz

Seit 2017 gab es insgesamt acht Profanierungen (inklusive St. Paulus) von Kirchen oder Kapellen und eine Übernahme durch eine andere christliche Gemeinschaft im Bistum Mainz (was keine Profanierung zur Folge hat). Mit der Profanierung von St. Paulus in Ingelheim wurde eine Profanierung im Bistum Mainz im Rahmen des Pastoralen Weges erstmals durch den Mainzer Bischof vorgenommen. Die Pastoralraumkonferenz hatte das Gebäudekonzept der zum 1. Januar 2024 gegründeten Pfarrei St. Maria Magdalena Ingelheim im September 2023 endgültig beschlossen. Darüber hinaus wurde damals beschlossen, auch die Kapelle Maria Himmelfahrt in Nieder-Hilbersheim zu profanieren, da sie bei den weiteren Planungen der Pfarrei keine Rolle mehr spielt.

 

Begrüßung von Pfarrer Feuerstein

Pfarrer Christian Feuerstein sagte in seiner Begrüßung: „Es ist kein Tag der Freude oder des Feierns. Es darf aber ein Tag des Dankes sein, wenn neben dem Schmerz und der Trauer, die eine Profanierung mit sich bringt, der Blick auf das geht, was in dieser Kirche und den dazugehörigen Pfarrräumen alles erlebt wurde. Das alles darf jetzt in die Eucharistiefeier, die große Danksagung, zu der ich Sie willkommen heiße, hineinfließen.“ Und weiter: „40 Jahre diente dieses Gebäude den Menschen in Ingelheim-West und allen die sich verbunden fühlen. Wir haben das feste Vertrauen, dass die geplante pastorale Nutzung – nämlich als katholische Kita – sich in diesen Dienst einreihen wird. Die Kita als Kirchort, an dem Gottesdienste gefeiert werden, der Glaube verkündet, Nächstenliebe praktiziert und Gemeinschaft gelebt wird, ist auch weiterhin ein deutliches Zeichen der Präsenz von katholischen Kirche im Stadtteil.“ Feuerstein verabschiedete außerdem die Küsterin von St. Paulus, Edeltrud Bareis, mit dem Dank der Pfarrei und einer Urkunde von Bischof Kohlgraf in den Ruhestand.

 

Profanierung einer Kirche

Am Ende des Gottesdienstes verlas Bischof Kohlgraf das Profanierungsdekret, in dem der Umbau zu einer Kindertageseinrichtung ausdrücklich benannt wird. Wörtlich heißt es in dem Dekret: „Das Gebäude wird umgebaut, so dass die angrenzende katholische Kindertageseinrichtung, die bereits jetzt einzelne Räume des Gebäudes nutzt, dorthin umziehen kann, weil deren bisherige Räumlichkeiten marode, nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren und deshalb nicht weiter nutzbar sind.“ Im Anschluss daran erfolgten die wesentlichen Elemente der Profanierung: die Entnahme der Reliquien aus dem Altar, die Entnahme des Sakramentes der Eucharistie aus dem Tabernakel und das Löschen des „Ewigen Lichtes”. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der Ingelheimer Kantorei unter Leitung von Thomas Höpp sowie Dr. Patricia Steinfeld an der Orgel. Eine Lesung und auch einige Fürbitten wurden auf Kroatisch vorgetragen, da die Kroatische Gemeinde St. Paulus regelmäßig für Gottesdienste genutzt hat.

 

Immobilienprozess im Rahmen des Pastoralen Weges

Aktuell ist die Reduzierung des Gebäudebestandes im Bistum Mainz ein wichtiges Thema im Rahmen des Pastoralen Weges, bei dem bis zum Jahr 2030 insgesamt 46 neue Pfarreien im Bistum Mainz gebildet werden (www.pastoraler-weg.de). Im Rahmen des Pastoralen Weges im Bistum Mainz steht eine Reduzierung des Gebäudebestandes (insgesamt rund 1.700 Immobilien; neben den Kirchen natürlich vor allem Pfarrhäuser und Gemeindesäle) um etwa die Hälfte an. Grund dafür sind die geringer werdenden finanziellen Mittel der Kirche. Daher sind die Pfarreien in den neuen Pastoralräumen des Bistums aufgefordert, bis 2026 durch die Erstellung eines Gebäudekonzeptes zu entscheiden, welche Gebäude sie aufgeben.

 

Fotos unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 20.1.2024                                           tob (MBN)

 

 

Bischof Kohlgraf wird Honorarprofessor an der JGU Mainz

Bischof Peter Kohlgraf erhält die Ernennungsurkunde zum Honorarprofessor der Johannes Gutenberg-Universität Mainz vom Präsidenten der Universität, Georg Krausch (c) Foto: © Bernd Eßling / JGU
Bischof Peter Kohlgraf erhält die Ernennungsurkunde zum Honorarprofessor der Johannes Gutenberg-Universität Mainz vom Präsidenten der Universität, Georg Krausch

Katholisch-Theologische Fakultät gewinnt ausgewiesenen Pastoraltheologen

 

Mainz. In Anerkennung seiner Leistungen in Forschung und Lehre hat die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer Bischof Dr. habil. Peter Kohlgraf auf Vorschlag der Katholisch-Theologischen Fakultät und nach Beschluss des Senats der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zum Honorarprofessor bestellt. „Bischof Peter Kohlgraf verfügt als ausgewiesener Pastoraltheologe nicht nur über ein beeindruckendes wissenschaftliches Werk, sondern auch über umfangreiche Lehrerfahrung, u.a. als Lehrbeauftragter unserer Fakultät“, erklärt die Dekanin des Fachbereichs 01: Katholische Theologie und Evangelische Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Heike Grieser. „Für die Katholisch-Theologische Fakultät ist es daher eine Ehre, Bischof Kohlgraf als Honorarprofessor in ihren Reihen aufnehmen zu können.“

Bischof Kohlgrafs wissenschaftliches Oeuvre ist beachtlich: Es umfasst sechs Monographien sowie 50 Aufsätze zu aktuellen pastoraltheologischen und religionspädagogischen Fragestellungen. Sein Buch über Yves Congar „Nur eine dienende Kirche dient der Welt" ist in zweiter Auflage erschienen.

Auch in der akademischen Lehre verfügt Bischof Kohlgraf über reiche Erfahrungen. Nach Lehrstuhlvertretungen für Religionspädagogik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster hat er neun Semester als Professor an der Katholischen Hochschule Mainz die Pastoraltheologie in der ganzen Breite gelehrt. Seit dieser Zeit besteht zwischen dem pastoraltheologischen Lehrstuhl von Prof. Philipp Müller an der JGU und ihm eine intensive und fruchtbare wissenschaftliche Kooperation, die in einer Reihe von Publikationen ihren Niederschlag gefunden hat. „Seit dem Sommersemester 2022 ist Bischof Dr. Kohlgraf durch den Fakultätsrat bestellter Lehrbeauftragter der Katholisch-Theologischen Fakultät, was die Studierenden sehr zu schätzen wissen“, erklärt die Dekanin. So bietet er im Wintersemester 2023/24 u. a. eine Lehrveranstaltung zum Thema „Aufklärung von sexuellem Missbrauch in der Kirche“ an. Als Honorarprofessor möchte er seine Lehrtätigkeit an der JGU in vergleichbarer Weise fortführen.

 

Beachtliches Renommee über die Diözese Mainz hinaus

 

„Bischof Dr. Kohlgraf hat sich über die Diözese Mainz hinaus ein beachtliches Renommee erarbeitet“, so die Dekanin weiter. Im Oktober 2019 erfolgte die Wahl zum Präsidenten von Pax Christi Deutschland, seit September 2021 ist er Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Die Mainzer Missbrauchsstudie, die im März 2023 veröffentlicht wurde, stellte ihm sowohl im Umgang und der Aufarbeitung der bekannt gewordenen Missbrauchsfälle als auch hinsichtlich der ergriffenen Präventionsmaßnahmen ein rundweg positives Zeugnis aus. In der kirchlichen und gesellschaftlichen Öffentlichkeit ist er ein anerkannter Gesprächspartner. Häufig wirkt er an Podiumsdiskussionen und Gesprächsrunden mit oder wird von den Medien zu Interviews über Themen wie z. B. Reform der Kirche, Synodalität, Frauen in der Kirche, Friedenstheologie und -ethik angefragt.

 

Bischof Dr. habil. Peter Kohlgraf, 1967 in Köln geboren, erwarb nach seinen theologischen Studien in Bonn und Salzburg 1991 das Theologische Diplom. An der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn wurde er im Jahr 2000 mit einer Dissertation im Fach „Alte Kirchengeschichte und Patrologie“ zum Dr. theol. promoviert. Im Oktober 2010 erfolgte die Habilitation an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster, mit der ihm auch die Venia Legendi für das Fach „Pastoraltheologie“ verliehen wurde. Zum Wintersemester 2012/13 trat er die Professur für Pastoraltheologie an der Katholischen Hochschule Mainz an, die er viereinhalb Jahre bis einschließlich zum Wintersemester 2016/17 innehatte; hierfür wurde ihm am 1. Juli 2013 der Titel „Professor im Kirchendienst“ verliehen. Parallel zu seiner Tätigkeit an der Katholischen Hochschule war Prof. i. K. Kohlgraf ein gefragter Referent u.a. bei Tagungen, Studientagen oder Workshops. Im März 2017 erhielt er einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Pastoraltheologie an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg, den er jedoch wegen der zeitgleich erfolgten Wahl und Ernennung zum Bischof von Mainz ablehnte.

 

Nachricht voraus am 29.1.2024                                                          PM (MBN)

 

 

Vesper und Empfang zur Verabschiedung von Weihbischof Bentz (18.2.)

Udo Markus Bentz (c) Bistum Mainz
Udo Markus Bentz

Dank von Bischof Kohlgraf und dem ganzen Bistum für sein langjähriges Wirken

 

Mainz. Die Verabschiedung von Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz aus dem Bistum Mainz findet am Sonntag, 18. Februar, um 15.00 Uhr im Rahmen einer Vesper im Mainzer Dom sowie eines anschließenden Empfangs im Erbacher Hof in Mainz statt. Bei der Vesper wird der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf die Predigt halten; der ernannte Paderborner Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz spricht am Ende der Vesper ein Dankwort. In seiner Einladung schreibt der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf: „Es ist mir ein persönliches Anliegen, Weihbischof Bentz in dieser Form Dank und Anerkennung für sein vielfältiges und segensreiches Wirken in unserem Bistum zu zeigen.“

 

Die musikalische Gestaltung der Vesper übernimmt der Mainzer Domchor unter Leitung des Mainzer Domkapellmeisters, Professor Karsten Storck, sowie der Mainzer Domorganist, Professor Daniel Beckmann, an der der Domorgel. Beim anschließenden Empfang im Erbacher Hof stehen Gespräch und Begegnung im Mittelpunkt. Es sind vier Redebeiträge vorgesehen und zwar vom Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, der geschäftsführenden Vorsitzenden der Mainzer Diözesanversammlung, Dr. Susanne Barner, der Bevollmächtigten des Generalvikars, Stephanie Rieth, sowie von Weihbischof Bentz. Musikalisch wird der Empfang von einem Chor und einer Musikgruppe aus dem Bischöflichen Ordinariat unter Leitung von Diözesankirchenmusikdirektor Lutz Brenner gestaltet.

 

Papst Franziskus hatte Bentz am 9. Dezember 2023 zum Erzbischof von Paderborn ernannt; seine Einführung in Paderborn findet am Sonntag, 10. März, statt. Am Einführungsgottesdienst wird eine Delegation aus Bistum Mainz mit Bischof Kohlgraf an der Spitze teilnehmen.

 

Hinweis: Die Vesper im Mainzer Dom ist natürlich öffentlich zugänglich; für den presseöffentlichen Empfang im Erbacher Hof ist eine persönliche Einladung erforderlich.

 

Nachricht voraus am 30.1.2024                            tob (MBN)

 

 

Lang: Vielfalt der Viernheimer Gemeinde ist beeindruckendes Glaubenszeugnis

Viernheim, 21. Januar 2024: Generalvikar Sebastian Lang beim Gründungsgottesdienst der Pfarrei Hl. Johannes XXIII. (c) Bistum Mainz / Blum
Viernheim, 21. Januar 2024: Generalvikar Sebastian Lang beim Gründungsgottesdienst der Pfarrei Hl. Johannes XXIII.

Erster hessischer Gründungsgottesdienst im Rahmen des Pastoralen Weges im Bistum

 

Viernheim. „Wir feiern die neue Pfarrei. Ihre Gründung ist hier in Viernheim eine Etappe auf dem Weg zum Reich Gottes, auf dem Weg zum Willen Gottes. Ich wünsche ihr, dass es allen, die in ihr wirken und leben, zuerst um den Willen Gottes geht und alle oft genug bereit sind, zu diesem Anliegen umzukehren.“ Das sagte der Mainzer Generalvikar, Dr. Sebastian Lang, am Sonntag, 21. Januar, beim Gründungsgottesdienst der Pfarrei Hl. Johannes XXIII. in der Apostelkirche in Viernheim. Lang dankte allen Beteiligten, die sich bei Gründung der neuen Pfarrei eingebracht haben: „Ein herzliches Dankeschön und Vergelt´s Gott an dieser Stelle für alle Bemühungen, alles Dranbleiben und Durchbeißen und auch für jeden produktiven Konflikt, der ausgetragen wurde“, betonte der Generalvikar.

 

Zum 1. Januar 2024 waren die ersten fünf Pfarreien aus bisherigen Pastoralräumen im Bistum Mainz gegründet worden. Nach dem ersten Gründungsgottesdienst am 7. Januar mit Bischof Peter Kohlgraf in Gau-Algesheim war der Gottesdienst in Viernheim im Rahmen des Pastoralen Weges der erste Gründungsgottesdienst im hessischen Teil des Bistums Mainz. Leitender Pfarrer der Pfarrei Hl. Johannes XXIII. in Viernheim ist Dr. Ronald Givens.

 

Die Veränderungen im Rahmen des Pastoralen Weges bezeichnete Generalvikar Lang als „eine Art vielschichtige Umkehr“, wie sie in der Lesung aus dem Buch Jona berichtet worden sei: „Alle sind gezwungen, immer neu die Perspektive zu wechseln. Wenn wir diesen Weg gehen, dann nicht, weil vorher alles schlecht war und danach alles gut würde. Immer wieder muss ich auf mein Leben, immer wieder müssen wir auf unsere Strukturen und die Art unseres Miteinanders schauen und prüfen, ob es so wie es ist, noch dem Reich Gottes dient, das so bedeutend ist, dass es Jesus von Nazaret der wichtigste Antrieb war.“

 

Lang verwies auf die jüngst erschienene Kirchenmitgliedsschaftsuntersuchung, aus der hervorgehe, „dass Religiosität außerhalb der verfassten Kirche sich nicht lange hält“. Und weiter. „Wer erzählt mir von Jesus? Wer ermutigt mich, mein Leben nach seinen Werten auszurichten? Mit wem kann ich meine Fragen und Zweifel besprechen, wenn für alle diese Themen niemand verantwortlich ist?“ Das passiere natürlich nicht nur im Gottesdienst und dafür brauche es auch Strukturen. „Allein eine Stadt wie Viernheim hat unzählige Kirchorte, wo das Beschriebene passieren kann. Das ist ein beeindruckendes Zeugnis für unseren Glauben.“ Am Ende des Gottesdienstes überreichte Generalvikar Lang die Ernennungsdekrete für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der neuen Pfarrei.

 

Die Koordinatorin der neuen Pfarrei, Gemeindereferentin Angela Eckart, hatte die Entstehung des neuen Altartuches für die Apostelkirche erläutert. 20 Kirchorte der neuen Pfarrei hatten im Vorfeld jeweils ein Stück Stoff gestaltet, die dann zum neuen Altartuch zusammengefügt worden sind. Neben den Kirchen und Kitas waren unter anderen auch die Albertus Magnus-Schule, das Krankenhaus St. Josef, die Drachenbücherei und die Caritas-Sozialstation an dem Gemeinschaftswerk beteiligt. Verwaltungsleiterin Christina Arnold hatte die Begrüßung im Gottesdienst übernommen, zuvor hatten Gemeindereferentin Dorothea Busalt und Gemeindereferent Herbert Kohl die Gäste der Pfarreigründung begrüßt. Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ursula Scheidel sprach Dankworte am Ende des Gottesdienstes und lud die Gottesdienstbesucher zum anschließenden Empfang ein.

 

Beim Einzug waren alle, die eine Mitverantwortung für die Gottesdienste der Gemeinde tragen mit eingezogen. Sie trugen in Erinnerung an ihr Taufkleid weiße Gewänder, um ihren Anteil an der Sendung Jesu deutlich zu machen. Gemeinsam mit den Hauptamtlichen der Gemeinde nahmen sie mitten unter den Gläubigen Platz, um deutlich zu machen, dass der Gottesdienst für die neue Pfarrei an diesem Festtag im Mittelpunkt steht.

 

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes hatten der Kirchenchor unter Leitung von Christoph Wunderle übernommen, gemeinsam mit den Kantorinnen Eva-Maria Renner und Stephanie Schreck sowie Bernhard Schalk an der Orgel. Nach dem Gottesdienst fand im benachbarten Ratssaal der Stadt Viernheim ein Empfang statt, bei dem unter anderen Landrat Christian Engelhardt (Kreis Bergstraße) sowie der Erste Stadtrat von Viernheim, Jörg Scheidel, Grußworte sprachen.

 

Pfarreigründungen im Rahmen des Pastoralen Weges

Bis zum Jahr 2030 entstehen aus den 46 Pastoralräumen im Bistum Mainz 46 neue Pfarreien. Die Gründungen sind Teil des Reformprozesses „Pastoraler Weg“, auf dem sich das Bistum Mainz befindet. Es ist ein Prozess der Entwicklung und Erneuerung der Kirche im Bistum Mainz. Die ersten fünf Pfarreien wurden zu Beginn des Jahres 2024 gegründet. Es sind die Pfarreien: St. Maria Magdalena Ingelheim, Heilige Familie Langen-Egelsbach-Erzhausen, Heilige Edith Stein Lorsch-Einhausen, Sankt Franziskus Offenbach und Heiliger Johannes XXIII. Viernheim. In jeder Pfarrei wird ein Gründungsgottesdienst gefeiert, dem Bischof Peter Kohlgraf oder Generalvikar Dr. Sebastian Lang vorstehen. Die Leitung der neuen Pfarreien wird in gemeinsamer, geteilter Verantwortung erfolgen, unbeschadet der rechtlichen Stellung des Pfarrers als Leiter der Pfarrei. Es gibt drei Rollen: Pfarrer, Koordinatorin oder Koordinator, und Verwaltungsleiterin oder Verwaltungsleiter. Sie berücksichtigen Verantwortung und Rechte des Pfarreirates und des Kirchenverwaltungsrates, sowie der Mitglieder des Pastoral- und des Verwaltungsteams.


Hinweis
: Weitere Informationen zum Pastoralen Weg unter bistummainz.de/pastoraler-weg

 

Fotos unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 21.1.2024                                    tob (MBN)

 

 

 

Katholische Kirche in Viernheim gründet sich neu

Viernheim, 21. Januar 2024: Gründungsgottesdienst mit Generalvikar Lang in der Apostelkirche. (c) Bistum Mainz / Blum
Viernheim, 21. Januar 2024: Gründungsgottesdienst mit Generalvikar Lang in der Apostelkirche.

Gründungsgottesdienst der Pfarrei Heiliger Johannes XXIII. am 21. Januar

 

Viernheim. Am Sonntag, 21. Januar, feiert die Pfarrei Heiliger Johannes XXIII. in Viernheim ihren Gründungsgottesdienst mit dem Mainzer Generalvikar, Dr. Sebastian Lang. Sie ist eine der ersten fünf Pfarreien, die sich zum 1. Januar 2024 im Zuge des Reformprozesses „Pastoraler Weg“ im Bistum Mainz neu gegründet hat. „Wir haben in den vergangenen Jahren lange darüber beraten, welchen Weg wir einschlagen wollen. Es war eine sehr arbeitsintensive Zeit“, blickt Gemeindereferent Herbert Kohl in einem Gespräch zurück. „Dass es letztendlich geglückt ist, ist dem wunderbaren Team zu verdanken, alleine wäre es nicht zu schaffen gewesen“, betont der leitende Pfarrer, Dr. Ronald Givens.

 

Die Visitation durch den ehemaligen Generalvikar, Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, sei eine gute Vorbereitung gewesen, sagt Koordinatorin und Gemeindereferentin, Angela Eckart. Vor der Gründungsfeier wurde eine neue, gemeinsame Homepage eingerichtet (pfarrei-johannes23.de), erzählt Gemeindereferentin Dorothea Busalt. Letzte Details wurden geklärt, zahlreiche administrative Aufgaben mussten erledigt werden, wie etwa neue E-Mail-Adressen einzurichten, Formulare zu erstellen, und Verwaltungsabläufe neu zu ordnen, berichtet Verwaltungsleiterin Christina Arnold. Jetzt sieht sich die Pfarrei gut vorbereitet auf die Gründungsfeier.

 

Wie und wo wollen wir künftig unsere Gottesdienste feiern? Wie die Erstkommunionvorbereitung gestalten? Was passiert mit unseren Gebäuden und Kirchen? Grundsätzlichen Fragen des Gemeindelebens gingen die Gemeindemitglieder und Hauptamtlichen in den vergangenen vier Jahren gemeinsam und in Projektteams auf den Grund. „Es ist nicht alles vom Himmel gefallen, sondern es brauchte seine Zeit, neue Konzepte zu entwickeln“, sagt Kohl. Schon vor den ersten Schritten auf dem Pastoralen Weg haben die vormaligen Pfarreien zusammengearbeitet. „Vieles, das schon vorhanden war, haben wir jetzt nochmal überprüft“, sagt Ursula Scheidel, Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Johannes XXIII.

 

„Das wäre ohne Ehrenamtliche nicht möglich gewesen“

„Das Wichtigste war, hinzuschauen, wer welche Charismen hat. Das klingt zwar zunächst theoretisch, war aber entscheidend. Unser Gebäudeprozess hätte zum Beispiel nicht funktioniert, wenn nicht Frau Scheidel gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen und Frau Eckart als Koordinatorin geschaut hätte, wie wir zu einem guten Ergebnis kommen“, erklärt Pfarrer Givens. Dies gelte auch für alle anderen Bereiche. Givens: „Wir sind an diesem Punkt, weil ganz viele Leute in ihrem Bereich mit ihren Begabungen sehr frei arbeiten und entscheiden durften und sollten. Wir wären nicht so weit, wenn sie nicht bereit gewesen wären, Verantwortung zu übernehmen, und zwar weitgehend losgelöst von mir als Pfarrer. Und es sind gute Entscheidungen dabei herausgekommen,“ findet er. Und betont: „Das wäre ohne die Ehrenamtlichen nicht möglich gewesen. Zum Glück gibt es in dieser Pfarrei Menschen, die sich in dieser großen und schwierigen Veränderung fragen, wie sie darin den Willen Gottes erkennen können, und sich einbringen.“ Ganz wichtig sei Vertrauen zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen. „Wie sich Haupt- und Ehrenamtliche hier ergänzen, besser kann ich es mir nicht vorstellen“, lobt Givens.

 

„Es gehört dazu bei Veränderungsprozessen, dass nicht alle den Weg der Veränderung mitgehen“, räumt Eckart ein. Scheidel: „Es gab auch schon Gemeindemitglieder, von denen wir angenommen haben, dass wir sie verloren hätten, die dann aber doch wieder aufgetaucht sind. Sie engagieren sich zum Beispiel jetzt bei bestimmten Aktionen, helfen etwa im Seniorenzentrum mit.“ Kohl verspricht: „Wir finden für jeden, der dabei sein möchte, einen Platz, wo er sich wohl fühlt.“ Große Veränderungen gab es auch im Jugendbereich. Alle mussten ihre Jugendräume aufgeben, neue Räume müssen hergerichtet und renoviert werden. Die eigenständigen Katholischen Jungen Gemeinden (KJGs) sind erhalten geblieben, ein gemeinsamer Jugendrat wurde von allen gewählt.

 

Wandel bietet neue Möglichkeiten

Die Umstrukturierung bringt aber auch neue Möglichkeiten mit sich. Givens: „Wir haben mehr Zeit, hinzuschauen auf den Glauben und die Person Jesu Christi. Wir können uns der Frage stellen, wie wir den Glauben mit Leben füllen können für Engagierte, und die, die am Rande stehen.“ Als Beispiel nennt er das Sozialzentrum der Pfarrei: „Das gehört uns jetzt.“ Das Sozialzentrum bietet in zwei großen Hallen unterschiedliche soziale Angebote. Eine Tafel versorgt dort 400 Kunden pro Woche, es gibt eine Kinder-Kleiderkammer, einen „Maker Space“ mit einer Fahrradwerkstatt und ein Repair Café. Als neues spirituelles Format lädt die Pfarrei künftig vier Mal im Jahr zur „Kinderkirche kunterbunt“ ein, einem „kreativen Angebot für Kinder und ihre Eltern, bei dem Christus im Mittelpunkt steht“, erklärt Busalt. „Das sind Angebote, die jetzt endlich mal genossen werden können“, sagt Pfarrer Givens.

 

 „Es ist schon unglaublich, was in diesem Prozess von den Pfarreien verlangt wird. Manches kommt in der Zeit der Umstellung auch zu kurz. Gerade deshalb bin ich stolz auf das, was geleistet wurde, und freue mich darüber, wenn wir uns jetzt wieder unserem Kerngeschäft widmen können“, zieht Kohl ein Fazit. „Der Prozess hat unheimlich viel Kraft gekostet, deshalb haben wir gar nicht mehr wahrgenommen, wie viel Neues wir aufgenommen haben“, fügt Pfarrer Givens hinzu. Und der Prozess ist noch nicht abgeschlossen. „Sei es in der Krankenpastoral oder wenn es um die Zukunft der Seniorenarbeit geht, es gibt noch viel zu tun“, sagt Kohl.

 

 

Stichwort: Pfarreigründung

 

Bis zum Jahr 2030 sollen aus den 46 Pastoralräumen im Bistum Mainz 46 neue Pfarreien entstehen. Die Gründungen sind Teil des Reformprozesses „Pastoraler Weg“, auf dem sich das Bistum Mainz befindet. Es ist ein Prozess der Entwicklung und Erneuerung der Kirche im Bistum Mainz. Die ersten fünf Pfarreien werden im Jahr 2024 gegründet. Es sind die Pfarreien St. Maria Magdalena Ingelheim, Heilige Familie Langen-Egelsbach-Erzhausen, Heilige Edith Stein Lorsch-Einhausen, Sankt Franziskus Offenbach und Heiliger Johannes XXIII. Viernheim. In jeder Pfarrei wird ein Gründungsgottesdienst mit Bischof Peter Kohlgraf oder Generalvikar Dr. Sebastian Lang gefeiert. Die Leitung der neuen Pfarreien wird in gemeinsamer, geteilter Verantwortung erfolgen, unbeschadet der rechtlichen Stellung des Pfarrers als Leiter der Pfarrei. Es gibt drei Rollen: Pfarrer, Koordinatorin oder Koordinator, und Verwaltungsleiter oder Verwaltungsleiterin. Sie berücksichtigen Verantwortung und Rechte des Pfarreirates und des Kirchenverwaltungsrates, sowie der Mitglieder des Pastoral- und des Verwaltungsteams.

 

Hinweis: Informationen zum Pastoralen Weg unter bistummainz.de/pastoraler-weg

 

Nachricht voraus 17.1.2024                                                                hoff (MBN)

„So barmherzig werden wie Gott“

Gruppenfoto nach dem Gottesdienst zum Weltfriedenstag in Frankfurt, Nieder Eschbach (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Gruppenfoto nach dem Gottesdienst zum Weltfriedenstag in Frankfurt, Nieder Eschbach

Weltfriedenstag mit Bischof Peter Kohlgraf in Frankfurt gefeiert

 

Frankfurt. „Künstliche Intelligenz und Frieden“ lautet das Motto des diesjährigen Weltfriedenstages der Internationalen Katholischen Friedensbewegung „pax christi“. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat zu diesem Anlass am Sonntag, 21. Januar, gemeinsam mit pax christi Rhein Main in der Kirche St. Stephanus im Frankfurter Stadtteil Nieder Eschbach einen Gottesdienst gefeiert. In seiner Predigt nahm der Bischof, der auch Präsident der deutschen Sektion von pax christi ist, nicht nur Bezug zu Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf Kriege, sondern stellte auch eine Verbindung zur aktuellen Debatte um „Remigration“ her.

 

Zur Begrüßung betonte Bischof Kohlgraf, künstliche Intelligenz entbinde die Menschen nicht von ihrer ethischen und moralischen Verantwortung. Es gelte, einen kritischen Blick auf künstliche Intelligenz zu wahren: „Ein eigener Wertehorizont ist nach wie vor notwendig“, betonte er. Im Hinblick auf die in diesem Jahr anstehenden Wahlen in mehreren Bundesländern sagte Kohlgraf: „Ich bin auch ein Freund natürlicher Intelligenz. Und ich hoffe, dass die Menschen diese natürliche Intelligenz nutzen, wenn sie ihre Wahlentscheidung treffen.“

 

In seiner Predigt sagte Bischof Kohlgraf: „Kriege haben immer entmenschlicht, und sie tun es bis heute.“ Und weiter: „Die Forschung im Bereich neuer Technologien für die so genannten ‚tödlichen autonomen Waffensysteme‘, einschließlich des Einsatzes von künstlicher Intelligenz im Krieg, ist ein ernster Grund für ethische Bedenken. Autonome Waffensysteme werden niemals moralisch verantwortliche Subjekte sein können“, betonte er. Menschen meinten möglicherweise, immer weniger Verantwortung übernehmen zu müssen, sagte er. Auch der Feind werde entmenschlicht. Kohlgraf wörtlich: „Ähnliche Tendenzen und Töne höre ich, wenn wir kalte Überlegungen zur Remigration vernehmen. Für Christen ist das Menschenrecht eines jeden und jeder Einzelnen das entscheidende Kriterium. Menschenrechte sind kein abstraktes Gut, sondern erweisen ihre Gültigkeit an der Haltung gegenüber jedem einzelnen Menschen.“

 

Kohlgraf stellte einen Bezug zum biblischen Buch Jona her: „Dieses Buch lädt ein, eine Haltung gegenüber anderen Menschen einzunehmen, die als Feinde gelten, die fremd sind, die wir nicht verstehen, die anders sind. Damit beginnt der Frieden: Menschen als Menschen mit Würde und Rechten zu sehen.“ Der Prophet Jona erhält den Auftrag, nach Ninive, der Stadt der Ungläubigen und Feinde Israels, zu gehen und die Menschen zur Umkehr aufzurufen. Er läuft weg vor Gott. Der Seesturm verhindert seine Flucht, er landet im Bauch des Fisches und muss am Ende doch seinen Auftrag erfüllen, fasste Kohlgraf die biblische Geschichte zusammen. „Man spürt fast ein bisschen den Humor Gottes durch“, bemerkte Kohlgraf. Jona klagt Gott an, weil er die Menschen von Ninive verschont. Kohlgraf: „Gott liebt unsere Feinde und will, dass diese ebenso gerettet werden wie wir. Das ist für manche religiöse und nationale Ohren eine schier unerträgliche Aussage.“ Schon in diesem Buch, das 2500 Jahre alt sei, werde festgehalten: „Gott ist ein Gott aller Menschen und für alle Menschen“, sagte Kohlgraf. „Die Haltungsänderung gegenüber jedem Menschen beginnt aber im eigenen Leben. Gönne ich dem Anderen das Gute, auch meinem Feind?“, fragte Kohlgraf. Gott will Jona in der Geschichte lehren, „selbst so barmherzig wie Gott zu werden. Selbst so großzügig und liebevoll.“ Und schließlich betont Kohlgraf: „Das Buch Jona, das oft als Kinderbuch herhalten muss, hat eine starke und provozierende Botschaft. Es sieht in jedem Menschen den Schöpfer.“

 

Diskussion über Künstliche Intelligenz

 

Nach dem Gottesdienst lud die Pax Christi Gruppe Rhein-Main zu einem Expertengespräch mit anschließender Diskussionsrunde mit Daniel Andrés López und Bischof Kohlgraf zum Thema Künstliche Intelligenz und Frieden ein. Andrés gehört zur Pfarrei Sankt Margareta in Frankfurt ein. Er hat Informatik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz studiert und beschäftigt sich im Rahmen seiner Promotion mit der automatischen Bildverarbeitung von Wärmebildern von Menschen beim Sport und in der Medizin.

 

Hinweise:

  • Predigt Bischof Kohlgraf zum Weltfriedenstag im Wortlaut: https://kurzelinks.de/qnsu
  • Pax Christi Rhein Main, Regionalverband Limburg-Mainz https://pax-christi.de/

 

Fotos unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 21.1.2024                                                                            hoff (MBN)

 

 

Carsten Erdt zum Ökonom ernannt

Finanzdirektor Carsten Erdt ist auch zum Ökonom des Bistums Mainz ernannt worden. (c) privat
Finanzdirektor Carsten Erdt ist auch zum Ökonom des Bistums Mainz ernannt worden.

Neuer Finanzdirektor seit November im Dienst des Bistums

 

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat den neuen Finanzdirektor des Bistums Mainz, Carsten Erdt, zum Jahresbeginn auch zum Ökonom des Bistums Mainz ernannt. Mit der Ernennung von Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz zum Erzbischof von Paderborn war am 9. Dezember 2023 nicht nur das Amt des Generalvikars vakant geworden, sondern auch das Amt des Ökonomen. Nach Anhörung von Domkapitel und Diözesanvermögensverwaltungsrat hat Bischof Kohlgraf Carsten Erdt zum 1. Januar 2024 für fünf Jahre zum Ökonomen des Bistums Mainz ernannt.

In seiner Verantwortung für das Vermögen des Bistums ist der Diözesanökonom in wesentliche Entscheidungen mit finanziellen Auswirkungen mit Stimm- und Vetorecht eingebunden und legt jährlich gegenüber dem Bischof und dem Diözesanvermögensverwaltungsrat Rechenschaft ab. „Ich freue mich, dass wir in der Ausgestaltung des Amtes eine sehr gute Integration in die bereits bewährten Entscheidungsprozesse mit Generalvikar Dr. Lang und der Bevollmächtigten des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, erreicht haben“, erläutert Carsten Erdt. Durch die personellen Veränderungen im Bistum ist nun die bisherige Personalunion von Generalvikar und Ökonom im Bistum Mainz im Sinne des Kirchenrechts verändert worden.

„Ich bin Herrn Erdt sehr dankbar, dass er die Aufgabe des Ökonomen übernommen hat“, betont Generalvikar Dr. Sebastian Lang. Und weiter: „Es ist sinnvoll, das Amt des Generalvikars vom Amt des Ökonomen personell zu trennen. So ist ein gutes Austarieren zwischen Entscheidung und Kontrolle gegeben. Carsten Erdt erfüllt aufgrund seiner beruflichen Erfahrungen und seiner wirtschaftlichen Fachkenntnisse in besonderer Weise die Voraussetzungen für diese Aufgabe.“ Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, Bevollmächtigte des Generalvikars, betont: „Da Ressourcenfragen auch immer mit pastoralen Fragen verknüpft sind, machen strategische Entscheidungen eine enge Abstimmung erforderlich. Wir freuen uns auf das künftige Miteinander mit ihm.“

Carsten Erdt wurde 1971 in Hemer geboren. Nach Abitur und Wehrdienst studierte er in Aachen zunächst Elektrotechnik bis zum Vordiplom. Anschließend studierte er von 1996 bis 2000 an der European Business School (ebs) in Wiesbaden Betriebswirtschaftslehre (BWL), inklusive eines Auslandsstudiums (Informatik) in den USA. Er arbeitete zunächst bei einem Consultingunternehmen für Management- und IT-Beratung, bevor er sich 2004 für den Aufbau eines eigenen Unternehmens für Prozess- und Managementberatung entschied. Im Jahr 2017 zog er sich aus dem operativen Geschäft zurück. Nach weiteren Stationen unter anderem in der IT-Beratung wechselte Erdt im September 2022 als Referatsleiter Controlling Kirchengemeinden und selbstständige Einrichtungen in die Finanzverwaltung des Bistums Limburg. Im November 2023 wechselte er ins Bistum Mainz, wo er seit 1. Januar 2024 Finanzdirektor und Ökonom ist. Carsten Erdt ist verheiratet und hat mit seiner Frau Eva Maria Erdt zwei Kinder.

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Nachricht voraus am 23.1.2024                                                               tob (MBN)

 

 

Segenswünsche für das neue Jahr

Sternsingerinnen und Sternsinger zu Gast bei Generalvikar Dr. Lang und der Bevollmächtigten Rieth im Bischöflichen Ordinariat Mainz (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Sternsingerinnen und Sternsinger zu Gast bei Generalvikar Dr. Lang und der Bevollmächtigten Rieth im Bischöflichen Ordinariat Mainz

Sternsinger zu Gast im Bischöflichen Ordinariat und im Bischofshaus

 

Mainz. Eine Sternsingergruppe der Martinus-Schule in der Weißliliengasse in Mainz war am Mittwoch, 10. Januar, zu Gast im Bischöflichen Ordinariat und im Haus des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf. Zunächst empfing der Mainzer Generalvikar, Dr. Sebastian Lang, gemeinsam mit der Bevollmächtigten des Generalvikars, Stephanie Rieth, sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bischöflichen Ordinariat die Gruppe. Im Anschluss besuchten die Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse auch Bischof Peter Kohlgraf im Bischofshaus. Sie überbrachten ihre traditionellen Segenswünsche zum neuen Jahr und sammelten Spenden für Not leidende Kinder in der Welt. Die 66. Aktion Dreikönigssingen steht unter dem Leitwort „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“ und rückt die Bewahrung der Schöpfung und den respektvollen Umgang mit Mensch und Natur in den Fokus. Die Aktion wird getragen vom Aachener Kindermissionswerk und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

 

Hinweis: www.sternsinger.de

 

Nachricht voraus am 10.1.2024                                                                              hoff (MBN)

Sich den Geist Gottes schenken lassen und in der Welt verbreiten

Mainz, 27. Januar 2024: Bischof Peter Kohlgraf firmte im Dom 28 Erwachsene aus dem Bistum. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 27. Januar 2024: Bischof Peter Kohlgraf firmte im Dom 28 Erwachsene aus dem Bistum.

Bischof Peter Kohlgraf firmte 28 Erwachsene aus dem Bistum im Mainzer Dom

 

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat 28 Erwachsenen im Alter von 23 bis 60 Jahren aus allen Regionen des Bistums Mainz das Sakrament der Firmung gespendet. In der Firmung werde deutlich, „dass Gott mit seinem Geist unter uns ist“, sagte Kohlgraf in seiner Predigt: „Dieser Geist will die Menschen in einer Welt des Friedens zusammenführen. Und mit der Firmung erhalten Sie den Auftrag, diesen Geist Gottes in die Gesellschaft hineinzutragen. Wir brauchen Menschen wie Sie, die sich diesen Geist schenken lassen und in der Welt verbreiten.“ Kohlgraf wünschte den Gefirmten die Erfahrung, „dass Gott ein tragendes Element für Ihr Leben ist“. Die Erwachsenenfirmung fand im Rahmen eines Gottesdienstes am Samstag, 27. Januar, im Mainzer Dom statt.

Weiter sagte Bischof Kohlgraf: „Der Geist Gottes möge Ihnen die Begeisterung schenken, dass Sie eine Antwort darauf geben, wenn Sie gefragt werden, warum Sie Christ sind; wofür Sie stehen, auch wenn Sie einmal Zweifel haben.“ An Jesus fasziniere vor allem seine Konsequenz im Leben, sein Eintreten für Gewaltlosigkeit und seine Nähe zu Gott im Gebet: „Er lebt das, was er für richtig erkannt hat und setzt große Fragezeichen, hinter die Dinge, die uns Menschen oft wichtig sind, wie Macht und Geld.“

Das Sakrament der Firmung gehört mit Taufe und Eucharistie zu den so genannten Einführungssakramenten. Die Spendung der Firmung geschieht durch Handauflegung und Salbung der Stirn mit den Worten: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Der Ritus steht für den Empfang des Heiligen Geistes zur Stärkung des persönlichen Glaubens und als Zeichen für die Verbundenheit mit allen anderen Glaubenden. Während der Firmung legt der Pate dem Firmling die Hand auf die Schulter. Damit drückt er aus, dass er ihn auf seinem Glaubensweg stärken will. In der Regel wird die Firmung im Bistum Mainz im Alter zwischen 14 und 16 Jahren gespendet. Die Firmlinge bekräftigen in der Firmung ihre Entscheidung, Christ zu sein. Während bei der Taufe noch Eltern und Paten für sie entschieden haben, treten sie nun selbst für ihren Glauben ein. In diesem Sinn vollendet die Firmung die Taufe.

Hinweis: Informationen zur Firmung geben alle Seelsorgerinnen und Seelsorger in den Pfarreien sowie Aaron Torner vom Referat Referat Katechese - Evangelisierung, Glaubenskommunikation und Verkündigung im Bischöflichen Ordinariat: Telefon: 06131/253-241 oder E-Mail: aaron.torner@bistum-mainz.de 
 
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Nachricht voraus am 27.1.2024                                                                                    tob (MBN)

„Die Chancen des Lebens. Über Ziele, Lernen und Gnade“

Mirko Drotschmann ist Gesprächspartner der aktuellen Folge des Podcasts „Lebensfragen“

Mainz. Videos seien „eine immense Chance Menschen zu erreichen, die sich sonst im Internet vielleicht nur unterhalten lassen wollen“. sagt Mirko Drotschmann im aktuellen Podcast „Lebensfragen“ mit dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf. Der Kirche rät Drotschmann „zu einer möglichst transparenten, offenen und ehrlichen Kommunikation. Sie muss Probleme ansprechen, aber auch ihre Stärken hervorheben.“ Bischof Kohlgraf bekräftigte, dass in der Kirche eine breite Diskussion zu einer Erinnerungskultur beim Thema Missbrauch geben müsse: „Wir müssen eine Form der Gedenkkultur finden – auch was prominente Namen angeht – die fruchtbringend für die Menschen ist.“

Mirko Drotschmann beschäftigt sich als MrWissen2go auf seinem YouTube-Kanal mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen. Sein Kanal hat über 2,09 Millionen Abonnenten und ist Teil des Online-Medienangebots „Funk“ der ARD und des ZDF. Gemeinsam spricht er mit dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf und der Journalistin Anja Schneider in der aktuellen Folge des Podcasts „Lebensfragen“ zum Thema: „Die Chancen des Lebens. Über Ziele, Lernen und Gnade“.

 

Zum Podcast „Lebensfragen“

Der Podcast „Lebensfragen. Menschen im Gespräch mit Bischof Peter Kohlgraf und Anja Schneider“ ist thematisch bewusst sehr offen gehalten: Thema können alle Fragen werden, die Menschen bewegen, die relevant für ihr Leben sind. Die Gespräche sind dabei nicht allein auf Diskussion oder die fachliche Auseinandersetzung angelegt – vielmehr bringen die Gesprächspartnerinnen und -partner ihre persönlichen Erfahrungen und Perspektiven in den Austausch ein. Dabei geht es insbesondere um den Dialog zwischen einer christlich geprägten Sichtweise und anderen Zugängen – und darum, Schnittmengen, aber auch Unterschiede zwischen den verschiedenen Perspektiven auszuloten.

 

Hinweise:

  • „Lebensfragen. Menschen im Gespräch mit Bischof Peter Kohlgraf und Anja Schneider. Der Podcast aus dem Bistum Mainz.“ Immer in der Monatsmitte auf der Internetseite des Bistums Mainz bistummainz.de, bei Spotify, bei Apple Podcasts und überall sonst, wo es Podcasts gibt.
  • youtube.com/@MrWissen2go
  • Weitere Informationen über Anja Schneider bei anjaschneider.info
  • de/lebensfragen

 

Nachricht voraus am 15.1.2024                                                                                   tob (MBN)

 

Generation Z(ukunft): Gemeinsam. Verschieden. Gut.

Woche für das Leben 2024 stellt die junge Menschen mit Behinderungen in den Mittelpunkt

Bonn/Aulhausen. Die ökumenische Woche für das Leben, die von Samstag, 13. bis Samstag, 20. April 2024 stattfindet, stellt unter dem Motto: „Generation Z(ukunft): Gemeinsam. Verschieden. Gut.“ die Lebenswirklichkeiten Jugendlicher und junger Erwachsener mit Behinderungen in den Mittelpunkt. Die bundesweite Auftaktveranstaltung wird am Samstag, 13. April, im Sankt Vincenzstift (Aulhausen) in Rüdesheim am Rhein stattfinden. Bereits seit 30 Jahren setzt sich die Initiative mit dem Schutz menschlichen Lebens in all seinen Facetten auseinander. Dabei waren sich die beiden Kirchen von Beginn an einig, dass die gerechte Teilhabe aller Menschen ein zentrales Thema der christlichen Botschaft ist. Die kommende Woche für das Leben 2024 schlägt damit 30 Jahre nach ihrem Entstehen eine Brücke zu den eigenen Anfängen.

Zur diesjährigen Woche für das Leben betonen der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, und die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischöfin Kirsten Fehrs: „Erwachsenwerden bedeutet, sich abzunabeln von den Eltern, erste berufliche Weichen zu stellen, vielleicht in eine eigene Wohnung zu ziehen. Umbrüche, die jeden Menschen herausfordern. Für Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderung kann dieser Lebensabschnitt mit noch viel größeren Hürden verbunden sein – weil der junge Mensch mit Behinderung möglicherweise keinen Ausbildungsplatz findet, eine barrierefreie Wohnung benötigt oder ihm die Selbstbestimmung abgesprochen wird.“ Bischöfin Fehrs und Bischof Bätzing fügen hinzu: „Nach unserem christlichen Verständnis ist es unsere Aufgabe, jedem und jeder eine umfassende gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Und wenn die Bedürfnisse, Sorgen und Wünsche junger Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft nicht gesehen und berücksichtigt werden, ist es auch an uns, diese sichtbar zu machen und mit all unserer Kraft für weniger Barrieren zu sorgen. Ganz im Sinne einer inklusiven christlichen Kirche.“

Die katholische Einrichtung Sankt Vincenzstift (Aulhausen) in Rüdesheim, in der die bundesweite Auftaktveranstaltung stattfinden wird, bietet Menschen mit Behinderungen unter anderem verschiedene Wohnformen, Schulen, Werkstätten und vieles mehr. In der Marien Kirche des Sankt Vincenzstifts, die bekannt ist für ihre inklusive Kunst, werden Bischof Bätzing und Bischöfin Fehrs gemeinsam einen ökumenischen Gottesdienst feiern. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung der Woche für das Leben 2024 wird es im Anschluss an den Gottesdienst ein Begegnungsfest auf dem Gelände des Sankt Vincenzstifts geben.

 

Erarbeitung eines neuen Konzepts

Über 30 Jahre hinweg haben sich die beiden großen christlichen Kirchen mit der Woche für das Leben gemeinsam für die Anerkennung der Schutzwürdigkeit des menschlichen Lebens in all seinen Phasen eingesetzt. Um das bisherige Konzept in die Zukunft zu überführen, haben beide Kirchen eine Evaluation in Auftrag gegeben. Diese hat gezeigt, dass die Woche für das Leben über einen langen Zeitraum hinweg sehr erfolgreich war. Gleichzeitig hat die detaillierte Auswertung ergeben, dass das Format angepasst werden muss, um auch in Zukunft die Menschen zu erreichen. Daher findet die diesjährige Woche für das Leben ein letztes Mal in dem bekannten Format statt. Die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland arbeiten bereits gemeinsam an einer neuen Struktur, um sich mit einem zeitgemäßen Format auch zukünftig und weiterhin gemeinsam den Fragen der Bioethik zu widmen und für den Schutz menschlichen Lebens einzutreten.

 

Hinweise:

  • Über die Internetseite www.woche-fuer-das-leben.de kann ab sofort das Motivplakat zur Woche für das Leben 2024 im Format DIN A3 kostenfrei bestellt werden. Das Motivplakat steht dort auch als PDF-Datei zum Herunterladen bereit.
  • Über die Internetseite wird in diesem Jahr auch eine digitale Broschüre zur Verfügung stehen, die u. a. mit Gastbeiträgen, Videos und Interviews zahlreiche Anregungen und Hintergrundinformationen zur Initiative bereithalten wird.
  • Zur zentralen Eröffnung der Woche für das Leben am 13. April 2024 wird es zu einem späteren Zeitpunkt noch eine eigene Presseeinladung mit weiterführenden Informationen geben.

 

PM (MBN)