Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 2/2022

Mainz, 13. Februar 2022: Eindrücke vom TownHall-Format bei der zweiten Mainzer Jugendsynode mit Bischof Peter Kohlgraf. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 13. Februar 2022: Eindrücke vom TownHall-Format bei der zweiten Mainzer Jugendsynode mit Bischof Peter Kohlgraf.
Datum:
Mi. 23. Feb. 2022
Von:
hoff(MBN)

In dieser Ausgabe unter anderem mit einem Fazit von Bischof Peter Kohlgraf zur Dritten Synodalversammlung, der Zweiten Mainzer Jugendsynode, Stellungnahmen von Bischof Kohlgraf und Weihbischof Bentz zur Frankfurter Erklärung und zum Brief von elf Generalvikaren, dem ersten hauptamtlichen Umweltbeauftragten Marcus Grünewald, dem Blasiussegen in Mainz St. Quintin, einer Tagung zum Thema Medienethik im Erbacher Hof, und dem Festgottesdienst zum 300. Jubiläum der Maria Ward-Schule Mainz.

Tür zu Gespräch mit der Weltkirche geöffnet

Die Mainzer Delegation bei der Dritten Synodalversammlung im Februar 2022 (von links): Martin Buhl (Katholikenrat), Isabella Vergata Petrelli (Beirat Katholiken anderer Muttersprache) , Bischof Peter Kohlgraf und Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz. Pfarrer Markus W. Konrad (Priesterrat) und Daniela Ordowski (BDKJ) nahmen online teil. (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Die Mainzer Delegation bei der Dritten Synodalversammlung im Februar 2022 (von links): Martin Buhl (Katholikenrat), Isabella Vergata Petrelli (Beirat Katholiken anderer Muttersprache) , Bischof Peter Kohlgraf und Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz. Pfarrer Markus W. Konrad (Priesterrat) und Daniela Ordowski (BDKJ) nahmen online teil.

Bischof Kohlgraf zieht Fazit zur Dritten Synodalversammlung in Frankfurt am Main

Frankfurt. „Es sind große und wichtige Texte verabschiedet worden, in denen viel Arbeit steckt“, resümiert der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf die Ergebnisse der Dritten Synodalversammlung, die von Donnerstag, 3. Februar, bis Samstag, 5. Februar, in Frankfurt am Main getagt hat. Kohlgraf sprach von einer sachlichen Atmosphäre, die durchaus „Türen öffnen könne“.

Bischof Kohlgraf äußerte sich bei einem Diskussionsabend der Domberg-Akademie der Erzdiözese München und Freising am Freitag, 4. Februar. Als Beispiel nannte er die Diskussion zum Thema „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“. Es sei beeindruckend gewesen, mit wieviel Zustimmung der Text verabschiedet worden sei. „Ich selbst habe für den Text gestimmt, auch wenn ich nicht in jedem Detail zustimme“, bekannte Kohlgraf. „Aber ich glaube, dass es wichtig ist, zu zeigen, dass diese Diskussion lebendig ist, und, dass ich als Bischof nicht mehr in der Situation sein will, zu sagen, wir beenden jetzt diese Debatte. Ich glaube, dass es auch meine Aufgabe als Bischof ist, Stimmungen in der Diözese bei meinen Gläubigen wahrzunehmen, und ich finde auch, dass der Heilige Vater ein Anrecht darauf hat, zu erfahren, was unsere Gläubigen umtreibt. Dem dient auch dieser Text, um die Diskussion weiterzuführen.“ 

Es gehe darum, die Zeichen der Zeit zu verstehen, so Kohlgraf. Gleichzeitig nehme er große Erwartungen wahr, dass jetzt schnell etwas passieren müsse: „Da wäre ich etwas zurückhaltender, weil immer auch die Einbindung in die Weltkirche wichtig ist. Es ist schon viel gewonnen, wenn die Tür zu einem Gespräch mit der Weltkirche geöffnet wird.“ Weiter sagte er: „Sich aus den Ergebnissen einen großen Befreiungsschlag für den derzeit durchaus desaströsen Zustand der Kirche zu erwarten, ist vielleicht etwas zu optimistisch, aber es sind erste Schritte.“

Arbeitsgruppe mit Beteiligung aus dem Bistum Mainz

Neben der Verabschiedung von drei zur Entscheidung anstehenden Papieren gab es Zustimmung zu elf weiteren Texten, die nun in den jeweiligen thematischen Foren für die endgültige Abstimmung weiter bearbeitet werden. Zusätzlich wurde auf einen Antrag aus dem Plenum hin eine Arbeitsgruppe „Verantwortungsgemeinschaft“ hinsichtlich sexuellen und geistlichen Missbrauchs in der katholischen Kirche gebildet. Zu den vier Mitgliedern aus den Reihen der Synodalversammlung wurde auch Isabella Vergata Petrelli gewählt. Vergata Petrelli ist Vorsitzende des Beirates Katholiken anderer Muttersprache im Bistum Mainz und Mitglied des Diözesan-Pastoralrates und vertritt in der Synodalversammlung die Gemeinden anderer Muttersprache.

Als weitere Delegierte neben Bischof Kohlgraf aus dem Bistum Mainz nahmen der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, Martin Buhl (für den Katholikenrat) und Pfarrer Markus W. Konrad für den Priesterrat teil. Außerdem nahmen zwei Delegierte teil, die zwar auf Bundesebene entsandt wurden, aber im Bistum Mainz aktiv sind: Isabella Vergata Petrelli und Daniela Ordowski für den Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Im Mittelpunkt der Beratungen standen Textvorlagen aus den vier thematischen Foren zu den Themen „Macht und Partizipation“, „Priesterliche Lebensform“, „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ sowie „Sexualmoral“. Die nächste Synodalversammlung findet vom 8. bis 10. September 2022 statt.

Hinweis: weitere Information im Internet unter www.synodalerweg.de

Nachricht voraus am 7. Februar                                                                            hoff (MBN)

Für eine synodale Kirche weltweit

Logo Weltbischofssynode (c) synod.va
Logo Weltbischofssynode

Online-Gesprächsabende im Bistum Mainz zur Weltbischofssynode (14. & 31.3.)

Mainz. „Gemeinschaft - Teilhabe – Sendung“ - Diese drei Stichworte stellt Papst Franziskus über den von ihm Ende 2021 ausgerufenen weltweiten Prozess der Weltbischofssynode. Der Papst möchte im Vorfeld der Weltbischofssynode, dass alle Bistümer versuchen, mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch zu kommen. Hierfür hat er zehn Fragen zum Thema „Synodalität“ formuliert, anhand derer Katholiken weltweit überlegen können, was das für ihre Haltung, ihre Arbeitsweise und ihre Themen bedeuten könnte. Damit Stimmen aus dem Bistum Mainz in diesen Prozess einfließen können, bietet das Bistum zwei Austauschabende über das Portal „Zoom“ an. Der erste Online-Gesprächsabend findet am Montag, 14. März, von 19.00 Uhr bis 21.00 Uhr statt. Ein weiterer Termin ist am Donnerstag, 31. März, von 19.00 Uhr bis 21.00 Uhr. Die Veranstaltung findet zwei Mal statt, damit möglichst viele Interessierte daran teilnehmen können. Die Teilnahme ist kostenlos.

Inhaltlich widmet sich die geplante Bischofssynode dem Thema „Synodalität“ (griechisch für „gemeinsam auf dem Weg“), es geht um das Miteinander der verschiedenen Menschen in Beratung und Entscheidung. In den Jahren 2014 und 2015 hatte es im Rahmen der „Familiensynode“ erstmals im Vorfeld einer Synode eine breitere Beteiligung gegeben. Im Oktober 2015 sagte Papst Franziskus in einer Ansprache: „Genau dieser Weg der Synodalität ist es, was Gott von seiner Kirche im dritten Jahrtausend erwartet“.

Dem Papst gehe es allerdings nicht vorrangig um schnelle Strukturänderungen, sondern um eine grundlegende Überprüfung sowohl der persönlichen als auch der gemeinsamen Haltung sowie des Arbeits- und Gesprächsstils in der Kirche, erklärt Martina Reißfelder, Ansprechperson im Bistum Mainz und Geschäftsführerin der Diözesanen Räte. Schließlich dürften aber auch daraus notwendige strukturelle Änderungen in den Blick genommen werden. Hier fänden sich Parallelen zum „Synodalen Weg der Kirche in Deutschland“ (www.synodalerweg.de).

Hinweise:

  • Information und Anmeldung unter bistummainz.de/weltbischofssynode
  • Ansprechperson im Bistum Mainz ist Martina Reißfelder, Geschäftsführerin der Diözesanen Räte, E-Mail: weltbischofssynode@bistum-mainz.de

Nachricht voraus am 21. Februar                                                                            hoff (MBN)

Stellungnahme von Bischof Peter Kohlgraf

Bischof Kohlgraf (c) Bistum Mainz
Bischof Kohlgraf

Reaktion auf die Frankfurter Erklärung“ und den Brief der Generalvikare vom 14.2.2022

In den vergangenen Tagen sind Selbstverpflichtungen und Erklärungen seitens einiger Bischöfe und Generalvikare unterzeichnet bzw. veröffentlicht worden. Diese sind auch Reaktionen auf Debatten, die zu Recht geführt und in denen von Amtsträgern klare Positionen gefordert werden. Natürlich werde auch ich angefragt, wie ich mich zu ihnen verhalte. Ich halte es für notwendig, mich dazu zu äußern.

Zum einen ist am 10. Februar 2022 von einigen Synodalen die „Frankfurter Erklärung“ veröffentlicht worden. Hier werden Themen der Foren des Synodalen Weges in eine Selbstverpflichtung zur Umsetzung überführt. Ich habe von Anfang an klargemacht, dass ich den Synodalen Weg engagiert mitgehe. Dazu stehe ich. Wir haben uns auch in der Bischofskonferenz darüber vergewissert, was „Synodalität“ bedeutet. Es geht um einen geistlichen Weg des Hörens, Verstehens, Unterscheidens und schließlich Entscheidens. Dazu wurden klare Verfahrensweisen im Hinblick auf den Synodalen Weg formuliert. In verschiedenen Stufen werden Texte verfasst, diskutiert und abgestimmt, bis am Ende ein nach eindeutigen Regeln beschlossener Text in das Gespräch mit der Weltkirche gebracht wird. Andere Voten können in den Ortskirchen umgesetzt werden, da sind die Differenzierungen der Statuten klar. Bevor aber ein Text nicht alle Lesungen durchlaufen hat, ist er nicht verbindlich. Wenn jetzt vor Abschluss dieser Beratungen und geistlicher Prozesse Erklärungen das Ende und Ergebnis im Grunde vorwegnehmen, nehmen wir den Synodalen Weg nicht mehr wirklich ernst. Wenn ich jetzt Selbstverpflichtungen vor Abschluss der Beratungen abgebe, muss aus meiner Sicht nicht weiter debattiert werden. Daher werde ich die „Frankfurter Erklärung“ nicht unterschreiben. Zudem: Es gibt Selbstverpflichtungen, die in letzter Konsequenz erst eingelöst werden können, wenn die Weltkirche, sprich der Papst, diese Anliegen aufgreift und freigibt, vielleicht sogar ein Konzil. Jetzt aber Versprechen abzugeben, die ich in absehbarer Zeit nicht werde einlösen können, scheint mir problematisch. Andere angesprochene Themen sind gut umsetzbar, das werden wir im Bistum konstruktiv besprechen und mit anderen entscheiden.

Zum anderen gibt es einen am 14. Februar 2022 veröffentlichten Offenen Brief von elf Generalvikaren, der auf die Aktion „Out in Church“ sowie auf den Handlungstext des Synodalen Wegs „Grundordnung des kirchlichen Dienstes“ reagiert. Auch hier sehe ich die Gefahr, dass vorschnell Forderungen aufgestellt werden, die einer gründlicheren Reflexion bedürfen. Meine Position zu dem Thema habe ich bereits mehrfach dargelegt; ich kann mich jedoch nicht der Haltung anschließen, dass jeder Aspekt des Privatlebens ohne dienstrechtliche Relevanz sei – wie es zumindest in manchen öffentlichen Beiträgen rezipiert wird. Aus meiner Sicht bedarf es einer sorgfältigen Überarbeitung des Arbeitsrechts, die unseren Mitarbeitenden Klarheit und Rechtssicherheit schafft.

Um diese Anliegen zu unterstützen, beteilige ich mich gerne weiterhin mit viel Engagement am Synodalen Weg.

Nachricht voraus am 16. Februar                                                                          (MBN)

Stellungnahme von Generalvikar Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz

Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz (c) Bistum Mainz
Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz

Reaktion auf den Brief der elf Generalvikare an den Vorsitzenden der DBK

Nachdem der Brief der elf Generalvikare als Reaktion auf #outinchurch und zum Handlungstext „Grundordnung des kirchlichen Dienstes“ veröffentlicht wurde und die Unterschrift des Mainzer Generalvikars nicht dabei war, werde ich natürlich gefragt, weshalb ich nicht unterschrieben habe. Fährt das Bistum eine andere Linie? Kann sich der Generalvikar mit den Inhalten des Briefes nicht identifizieren?

Ich kann solche und ähnliche Fragen gut verstehen. Und um es vorweg zu sagen, damit man das Nachfolgende auch gut wahrnehmen kann: Ja, ich kann und möchte das Grundanliegen des Briefes mittragen. Ja, ich teile die Überzeugung, dass das Anliegen der Loyalität aller, die in kirchlichen Einrichtungen arbeiten, im kirchlichen Arbeitsrecht auf eine neue Begründungsbasis gestellt werden muss. Ja, es muss transparenter werden, warum und wie wir in den Fragen der Loyalität verfahren. Und ja – es wird hoffentlich schon bis zum Sommer – eine Reformulierung der Loyalitätsobliegenheiten geben, die dann auch rechtlich belastbar in das Gesamtgefüge der Grundordnung eingeordnet sind. Also: Inhaltlich gehe ich mit. Und trotzdem habe ich den Brief nicht unterschrieben. Warum?

Ich tue mich schwer, als Generalvikar einen solchen Brief an die Bischöfe zu richten. Diesen Brief müssten die Generalvikare eigentlich an sich selbst schreiben, denn wer sind denn eigentlich diejenigen, die an diesen Fragestellungen arbeiten? Es gibt eine Arbeitsgruppe, die sich mit der Neuformulierung der Loyalitätsobliegenheiten befasst. Diese Arbeitsgruppe wird vom Münchener Generalvikar stellvertretend für uns Generalvikare geleitet. Die neue Fassung wird dem Verbandsrat des VDD vorgelegt, in dem wiederum die Generalvikare mitentscheiden. Dann geht die Entscheidung in die VDD-Vollversammlung. In der Regel sind die Bischöfe wiederum gemeinsam mit ihren Generalvikaren in enger Abstimmung zu den Entscheidungen dieser Vollversammlung – wenn das Zusammenwirken gut funktioniert. Das heißt: Die Generalvikare sind wesentlich an diesen Prozessen beteiligt. Wir haben monatlich ein gemeinsames Treffen, bei dem wir direkt mit der Generalsekretärin der DBK und dem Leiter der Geschäftsstelle des VDD über diese Fragen im Dialog sind. Ein Brief von Generalvikaren, der die Bischöfe in dieser Hinsicht um Verfahrenstransparenz und zeitnahe Entscheidungen bittet, hat meines Erachtens das Zueinander der Rollen und der Verantwortlichkeiten nicht ganz im Blick. Mehr Selbstbewusstsein für den eigenen Anteil an der Gesamtverantwortung und mehr Vertrauen in die Selbstwirksamkeit ist angezeigt: Es müsste eher eine Selbstverpflichtung der Generalvikare sein, noch besser eine gemeinsame Stellungnahme der Generalvikare, in der deutlich der Wille formuliert wird, gemeinsam mit den Bischöfen solche Veränderungen zeitnah, aber auch rechtlich gut belastbar herbeizuführen.

Daher: Bischof Kohlgraf und ich sind uns einig und wir stimmen uns darin auch eng ab, dass wir uns für eine gute Überarbeitung der Grundordnung stark machen, um allen, die in unseren kirchlichen Einrichtungen arbeiten, Klarheit und Rechtssicherheit geben zu können. Ich will kein Versteckspiel. Ich möchte, dass wir authentisch miteinander umgehen. Ich will kein doppeltes Spiel. Die persönliche Lebensführung ist mir nicht gleichgültig und zwar gerade nicht um zu sanktionieren, sondern um eine gute und positive Identifikation mit der Kirche als Dienstgeberin zu ermöglichen. Dazu hat Bischof Kohlgraf mehrfach Stellung genommen. Hier gibt es ein sehr gutes, arbeitsteiliges (!) Zusammenwirken zwischen dem Bischof und mir.

Es ist gut, dass ein gewisser „Erfolgsdruck“ auf der AG zur Revision der Grundordnung und dem gesamten Entscheidungsprozess lastet. Bis die Überarbeitung abgeschlossen ist, kann ich nicht einseitig einige Bausteine aus dem Gesamtgefüge herausbrechen, ohne Gefahr zu laufen, dass dieses Gesamtgefüge zum Steinbruch wird, aus dem man auch an anderen Stellen dieses und jenes herausnimmt oder von anderer Seite das Ganze für obsolet erklärt wird. Es ist ja wahrnehmbar, dass manchen politischen Kräften der sogenannte „Dritte Weg“, den wir mit der Grundordnung gehen, schon lange ein Dorn im Auge ist. Ich stehe dazu, dass das Bistum Mainz keinen Gebrauch von den in der Grundordnung vorgesehenen arbeitsrechtlichen Maßnahmen in den vergangenen Jahren gemacht hat, wenn Menschen sich als Geschiedene standesamtlich wiederverheiraten oder in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben. Auf dieser Linie werden wir grundsätzlich auch weiterhin im Gespräch mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sein.

Für mich steht außer Frage: Man kann nicht sagen, dass jeder Aspekt des Privatlebens völlig ohne Relevanz für das dienstliche Verhältnis ist. Ich denke z.B. an einen möglichen Austritt aus der Kirche. Die persönliche Lebensführung derer, die in der Kirche arbeiten, prägt auch die Glaubwürdigkeit der Kirche. Nur: Was hat dabei welches Gewicht? Auch die grundsätzliche Notwendigkeit, Loyalität als einen Baustein unsrer kirchlichen Grundordnung zu beschreiben, steht für mich außer Frage. Darauf kann man nicht verzichten. Loyalität ist aber nicht einfach eine Frage des Personenstandes. Loyalität meint Haltung und innere Einstellung im Blick auf mein Wirken in meinem Dienst. Die Kirche muss als Dienstgeberin definieren, worin sie das kirchliche Profil und die kirchliche Identität ihrer Einrichtungen verwirklicht sieht. Dabei kann sie die Verantwortung, Loyalitätserwartungen zu formulieren, nicht auf „formale“ Kriterien des persönlichen Lebensstandes der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reduzieren. Vielmehr geht es darum, die geistlichen, pädagogischen, theologischen und sonstigen fachlichen Qualitätsmerkmale zu beschreiben, die es braucht, um ein kirchliches Profil zu schärfen und zu denen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verhalten können. Und die Kirche steht in der Verantwortung, die dazu notwendigen Angebote zur Verfügung zu stellen und dauerhaft nachzuhalten. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die aber doch nicht so selbstverständlich zu sein scheint.

Den Wunsch, sich mit einem deutlichen Signal in der Öffentlichkeit zu diesem Thema zu positionieren, kann ich nachvollziehen. Mein Weg wird es sein, mit Beharrlichkeit in den dafür vorgesehenen Verfahren an der notwendigen Veränderung der Grundordnung zu arbeiten.

Nachricht voraus am 16. Februar                                                                            (MBN)

Kohlgraf: „Neue Kultur des Miteinanders in der Kirche einüben“

Mainz, 13. Februar 2022: Eindrücke von der zweiten Mainzer Jugendsynode mit Bischof Peter Kohlgraf in Mainz-Gonsenheim. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 13. Februar 2022: Eindrücke von der zweiten Mainzer Jugendsynode mit Bischof Peter Kohlgraf in Mainz-Gonsenheim.

Jugendliche diskutierten mit dem Mainzer Bischof bei der zweiten Mainzer Jugendsynode

Mainz. „Wir müssen eine neue Kultur des Miteinanders in der Kirche einüben“, sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Sonntag, 13. Februar, in seiner Predigt beim Gottesdienst zur zweiten Mainzer Jugendsynode. Zum synodalen Prinzip gehöre etwa der Grundsatz: „Was alle betrifft, muss auch von allen beraten werden“, sagte Kohlgraf. „Natürlich hat am Ende der Beratungen der Bischof auch eine Entscheidung zu treffen, aber der Weg dorthin ist ein gemeinsamer.“ Mit Blick etwa auf den Synodalen Weg in Deutschland und den Synodalen Prozess auf Ebene der Weltkirche „sind wir da noch am Anfang“, sagte Kohlgraf. „Mit Eurer Teilnahme an der Jugendsynode tragt Ihr zu dieser neuen Kultur des Miteinanders bei.“

Und weiter: „Zu dieser Synodalität gehört auch die Frage, wie wir mit verschiedenen Meinungen umgehen und der Wille, den anderen auch wirklich verstehen zu wollen. Am Ende bleibt dann die Frage: Wir viel Einheit muss in der Kirche sein und wie viel Vielfalt soll es auch geben dürfen?“ Die Eucharistiefeier war Auftakt des zweiten Synodentages, der in St. Petrus Canisius in Mainz stattfand. Veranstalter waren der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Bischöfliche Jugendamt Mainz (BJA). Die erste Mainzer Jugendsynode fand im November 2018 statt.

Über drei Stunden hatte sich der Bischof nach dem Gottesdienst in einem TownHall-Format den Fragen und Anregungen der Jugendlichen gestellt. Bischof Kohlgraf bekräftigte dabei noch einmal seine Position, dass es beim kirchlichen Arbeitsrecht zu Veränderungen hinsichtlich der Bewertung der verschiedenen Lebensformen kommen müsse. „Wichtig ist, dass es keinen Platz für Doppelmoral in der Kirche geben darf“, sagte der Bischof. Er konstatierte, dass es der Kirche nicht mehr gelinge, die vorhandenen positiven Werte der kirchlichen Sexualmoral zu vermitteln. Werte wie etwa Verlässlichkeit und Ehrlichkeit in einer Paarbeziehung, die ja auch den Wünschen junger Menschen entsprächen, kämen überhaupt nicht mehr in den Blick.

Gemeinsam mit Seelsorgedezernent Winfried Reininger verwies Kohlgraf darauf, dass es im Rahmen des Pastoralen Weges im Bistum Mainz in den 46 neuen Pastoralräumen jeweils verbindliche Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für die Jugendarbeit geben werde. Darüber hinaus seien Stellen für Jugendseelsorger in der künftigen vier Regionen des Bistums ausgeschrieben.

„Ermutigende Erfahrung, dass Ihr die Kirche nicht abschreibt“

In seinem Schlusswort dankte Bischof Kohlgraf den Teilnehmenden für ihr Engagement und ihre Beiträge: „Es ist für mich eine ermutigende Erfahrung, dass Ihr Kirche nicht abschreibt, sondern Euch kritisch einbringt und die Zukunft der Kirche mitgestalten wollt.“ Bereits am Vortag hatten sich die Jugendlichen in Workshops und Gesprächsgruppen im Jugendhaus Don Bosco in Mainz über die Zukunft von Kirche ausgetauscht. Dabei ging es um folgende Themengebiete: „Jugendarbeit 2030“, „Partizipation und Gleichstellung“, „Glauben heute“, „Kirche und SexualMoral“, „Kirche in Gesellschaft“, „L(i)eben in Beziehung“ und „Kirche digital?!“

Der Mainzer Diözesanjugendseelsorger, Pfarrer Mathias Berger, betonte in seinen Dankworten am Ende des Tages, dass es weitere Jugendsynoden im Bistum Mainz geben werde. Zum Abschied sprach er den Teilnehmenden einen „Segen to go on“ zu. Die Moderation der Mainzer Jugendsynode mit rund 50 Jugendlichen aus dem gesamten Bistum Mainz hatten Katharina Unkelbach vom Katholischen Bildungswerk Rheinhessen und der frühere ehrenamtliche BDKJ-Vorstand Johannes Witting übernommen. Den Gottesdienst hatte der Darmstädter Regionalkantor Jorin Sandau (Orgel) zusammen mit Kerstin Haberecht (Saxophon) und Caro Trischler (Gesang) gestaltet.

Hinweis: www.mainzer-jugendsynode.de

Nachricht voraus am 13. Februar                                                                            tob (MBN)

„Wer einen inneren Halt hat, der kann auch im Leben Haltung zeigen“

Mainz, 29. Januar 2022: Weihbischof Udo Markus Bentz hat 15 Erwachsenen aus dem ganzen Bistum Mainz das Sakrament der Firmung gespendet. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 29. Januar 2022: Weihbischof Udo Markus Bentz hat 15 Erwachsenen aus dem ganzen Bistum Mainz das Sakrament der Firmung gespendet.

Erwachsenenfirmung mit dem Mainzer Weihbischof Udo Bentz im Mainzer Dom

Mainz. Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, hat 15 Erwachsenen aus dem ganzen Bistum Mainz das Sakrament der Firmung gespendet. Die Firmung fand im Rahmen eines Gottesdienstes am Samstag, 29. Januar, im Mainzer Dom statt.

In seiner Predigt sagte Weihbischof Bentz: „Die Firmung ist ein besonderes Geschenk, nämlich die Zusage Gottes für Ihr Leben. Der Geist Gottes will Lebenskraft für Sie sein.“ Das Sakrament der Firmung sei „Besiegelung, Bestärkung und Festigung der Taufe“.

„Wer einen inneren Halt hat, der kann auch im Leben Haltung zeigen“, betonte Bentz. „Wir schauen auf Jesus: Er war vom Reich Gottes erfüllt; das war sein innerer Halt, der ihn befähigt hat Haltung zu zeigen.“ Einen solchen inneren Halt brauche es gerade jetzt „in dieser Verunsicherung der Kirche“, sagte Bentz. Auf dem Markt habe ihm heute eine Marktfrau gesagt, „dass die Situation der Kirche zum Davonlaufen sei“, sagte der Weihbischof. „Ich empfinde das ähnlich und es ist für mich beschämend.“ Wörtlich sagte er: „Ich verspreche, dass wir nach unseren Möglichkeiten nicht wegschauen, nichts unter den Teppich kehren und nichts banalisieren. Wir arbeiten nach unseren Möglichkeiten auf und wollen daraus lernen. Vieles hat sich auch schon geändert.“ Der Gottesdienst wurde von Thomas Höpp an der Mainzer Domorgel und Domkapellmeister Professor Karsten Storck als Kantor musikalisch gestaltet.

Stichwort: Firmung

Das Sakrament der Firmung gehört mit Taufe und Eucharistie zu den so genannten Einführungssakramenten. Die Spendung der Firmung geschieht durch Handauflegung und Salbung der Stirn mit den Worten: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Der Ritus steht für den Empfang des Heiligen Geistes zur Stärkung des persönlichen Glaubens und als Zeichen für die Verbundenheit mit allen anderen Glaubenden. Während der Firmung legt der Pate dem Firmling die Hand auf die Schulter. Damit drückt er aus, dass er ihn auf seinem Glaubensweg stärken will. In der Regel wird die Firmung im Bistum Mainz im Alter zwischen 14 und 16 Jahren gespendet. Die Firmlinge bekräftigen in der Firmung ihre Entscheidung, Christ zu sein. Während bei der Taufe noch Eltern und Paten für sie entschieden haben, treten sie nun selbst für ihren Glauben ein. In diesem Sinn vollendet die Firmung die Taufe.

Nachricht voraus am 29. Januar                                                                              tob (MBN)

Erster hauptamtlicher Umweltbeauftragter

Marcus Grünewald ist seit Anfang 2022 hauptamtlicher Umweltbeauftragter im Bistum Mainz (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Marcus Grünewald ist seit Anfang 2022 hauptamtlicher Umweltbeauftragter im Bistum Mainz

Marcus Grünewald hat zwei Projekte und weitere Ziele im Bistum Mainz im Blick

Mainz. Marcus Grünewald ist seit Anfang dieses Jahres hauptamtlicher Umweltbeauftragter des Bistums Mainz. „Ich bin kein Einzelkämpfer“, sagt der Pastoralreferent aus Bingen. Die Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Klimaschutz und anderen Mitwirkenden sei wichtig für das Erreichen gemeinsamer Ziele. Grünewald folgt auf Dr. Franz Jakob Hock, der das Amt bis Ende 2021 15 Jahre lang ehrenamtlich ausgeübt hatte. Das Bistum Mainz hatte mit Professor Dr. Martin Rock bereits im Jahr 1977 als erste deutsche Diözese einen Umweltbeauftragten. Bislang war es ein Ehrenamt, Marcus Grünewald ist der erste Hauptamtliche in dieser Position.

Zwei Projekte möchte er besonders voranbringen: Ein großes Ziel ist die Weiterarbeit am Klimaschutzkonzept des Bistums und dessen Umsetzung. Grünewald hat es im Arbeitskreis Klimaschutz in Zusammenarbeit mit der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST) in Heidelberg mit entwickelt. Das Konzept schlägt viele Maßnahmen vor, wie CO2 erfolgreich reduziert werden kann. Grünewald hat nun den Auftrag, die Umsetzung zu initiieren.

Die Schulung von Multiplikatoren in Pfarreien und Einrichtungen ist ein erster Schritt. „Es geht darum, viele Menschen mitzunehmen in der Fläche, und ihnen Wissen zu vermitteln, nach dem sie konkret handeln können“, sagt Grünewald. Das Bistum wolle und könne Umweltschutz nicht von oben verordnen. Vielmehr gehe es darum, Verantwortliche in Pfarreien und Einrichtungen in Maßnahmen zu schulen, die sich praktisch umsetzen lassen. „Wo kaufe ich nachhaltig ein? Wie kann ich nachhaltig ein Gemeindefest feiern? Wie energieeffizient heizen? Diese praktischen Fragen stehen im Vordergrund“, erklärt Grünewald. „Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz müssen in vielen Herzen, Köpfen und Händen verankert werden“, betont er.

Zum anderen will das Bistum ein Kataster für Photovoltaik-Anlagen im Bistum Mainz einrichten. Ein Ingenieurbüro soll alle Gebäude des Bistums daraufhin prüfen, ob sie sich für die Installation einer Photovoltaik-Anlage eignen. Dabei spielen auch Fragen der Statik, der Ausrichtung des Dachs sowie des Denkmalschutzes eine Rolle. Eignet sich eine Immobilie, geht es darum, die Menschen im Hinblick auf finanzielle Fördermöglichkeiten und die Finanzierung insgesamt zu beraten. Eine Auflistung von Fördermöglichkeiten, die insbesondere auch kirchliche Einrichtungen in Anspruch nehmen können, findet sich auf der Homepage des Bistums um-welt-bedacht.de. Die Frage der Energie-Effizienz könne eines der Kriterien sein, nach denen künftig entschieden wird, ob eine Immobilie im Bestand des Bistums bleibt, oder nicht, sagt Grünewald. Denn es spiele eine Rolle, ob die Energiekosten durch das Gebäude mitgetragen werden könnten, oder nicht.

Der Umweltbeauftragte möchte, dass sich etwas im Bewusstsein der Menschen verändert: „In allen großen und kleinen Entscheidungen soll der Gedanke der Nachhaltigkeit mit bedacht werden“, sagt er und will Umweltschutz als „Querschnittsthema“ im Bistum verankern. „Es geht nicht darum, alles zu verbieten, sondern einen guten Weg zu finden, Nachhaltigkeit zu integrieren“, sagt er. Vielfach fehle es schlicht an Hintergrundwissen.

Grünewald bleibt weiterhin zu 40 Prozent freigestellt, um seine Aufgabe als Projektbeauftragter für die Bundesgartenschau 2029 im Mittelrheintal wahrnehmen zu können. Bislang ist der Pastoralreferent als Hochschulseelsorger an der Technischen Hochschule Bingen tätig und Dekanatsreferent im Dekanat Bingen. Die Aufgabe als Dekanatsreferent wird mit der Auflösung der Dekanate Ende Juli 2022 wegfallen. „Da ich von Anfang an im Arbeitskreis Klimaschutz und im Umweltbeirat dabei war, und schon einige Projekte, unter anderem die Klimasparbücher verantwortlich begleitet habe, musste ich über eine Zusage nicht lange nachdenken, als der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, fragte, ob ich die Aufgabe gerne übernehmen möchte“, sagt er.

Es ist das Ziel des knapp 62-Jährigen, das Amt des Umweltschutzbeauftragten in den nächsten vier Jahren als Stimme im Bistum zu verankern, die wahrgenommen wird, und dann an einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu übergeben. „Ich sehe meinen Dienst als eine Art Übergangslösung, um den Übergang vom Umweltbeauftragen als Ehrenamt in das Hauptamt zu gestalten und zu etablieren.“

Nachricht voraus am 14. Februar                                                                            hoff (MBN)

Leitungswechsel am Willigis frühzeitig geregelt

Dr. Markus Reinbold übernimmt die Nachfolge von Dr. Roman Riedel

Mainz. Dr. Markus Reinbold wird in der Nachfolge von Dr. Roman Riedel Schulleiter des Bischöflichen Willigis-Gymnasiums und des Willigis-Schulverbunds in Mainz. Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Bentz stellte gemeinsam mit Bildungsdezernent Gereon Geissler den designierten neuen Schulleiter der Öffentlichkeit vor. Riedel, der diese Aufgabe im April 2010 übernommen hatte und nun in Ruhestand geht, prägte das Willigis-Gymnasium über ein Jahrzehnt lang. Mit seiner Person sind zahlreiche Maßnahmen der Schul- und Qualitätsentwicklung am Willigis wie die Rückkehr zu G 9 verbunden. Reinbold wechselt vom Staatlichen Studienseminar Mainz zum 1. August 2022, an dem er in der Lehrerausbildung tätig ist, an das renommierte Jungen-Gymnasium des Bistums Mainz. Er bringt vielfältige Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens in diese Position mit ein und steht als Pädagoge für eine am christlichen Menschenbild orientierte Erziehung und Bildung ein.

                                                             (MBN)

Mädchen zu selbstbewussten Frauen erziehen

Schulleiterin Dr. Andrea Litzenburger dankte Bischof Peter Kohlgraf für die Feier des Gottesdienstes (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Schulleiterin Dr. Andrea Litzenburger dankte Bischof Peter Kohlgraf für die Feier des Gottesdienstes

Bischof Kohlgraf feiert Gottesdienst zum 300. Jubiläum der Maria Ward-Schule Mainz

Mainz. Mit einem Festgottesdienst in der Schulkapelle hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Montag, 31. Januar, das 300. Jubiläum der Maria Ward-Schule in Mainz gefeiert. „Es war und ist immer Ziel an dieser Schule gewesen, Mädchen zu selbstbewussten Menschen zu bilden, sie auf dem Weg zu wirklich eigenständigen Persönlichkeiten zu begleiten und zu fördern“, sagte Bischof Kohlgraf in seiner Predigt. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Gottesdienst live zu den Schülerinnen in die Klassenzimmer übertragen.

Die Engländerin Mary Ward habe ihre eigenen Erfahrungen in der Kirche gemacht und ihren pädagogischen Ansatz dagegengestellt, führte Bischof Kohlgraf seine Predigt fort. „Menschen dürfen nicht gebrochen werden, sondern sollen beschenkt und stark gemacht werden“, betonte er. Gewalt gegen Kinder und Jugendliche habe viele Gesichter.  „Heute liegen die schlimmen Taten zum Teil offen zutage, vieles wird dennoch im Dunkeln bleiben. Es kann für mich als Bischof keine Option sein, die Verhältnisse und die Schuld nicht sehen zu wollen. Daher will ich erfahren, was auch in unserem Bistum geschehen ist“, sagte Kohlgraf. Ziel des christlichen Bildungsauftrages müsse es sein, Menschen zu befähigen „Nein zu sagen, wenn sie etwas nicht wollen“.

Kohlgraf sagte mit Blick auf die Geschichte: „Mary Ward wollte besonders die Mädchen fördern, die es damals sicher schwerer hatten als heute. Dennoch ist auch heute eine völlige Gleichberechtigung in Kirche und Gesellschaft nicht erreicht. In der Kirche in Deutschland ringen wir darum, in diesem Thema weiter zu kommen. In den nächsten Tagen werden sich wieder die Mitglieder des Synodalen Weges in Frankfurt treffen, wo es auch um dieses Anliegen geht.“ Es gehe darum, „die Einheit mit dem Papst und der Weltkirche nicht zu zerbrechen, aber unsere Fragen deutlich zu benennen,“ betonte Kohlgraf. Und ergänzte: „Das mutige Zeugnis von Mary Ward zeigt, dass manchmal Dinge verwirklicht werden, die kurz zuvor noch für völlig unmöglich gehalten wurden.“

Geschichte der Schule als stetiges Ringen

„Wir haben ein gutes und kostbares Erbe, das über die Jahrhunderte gewachsen ist“, sagte Schulleiterin Dr. Andrea Litzenburger in einem Interview vor dem Gottesdienst. „Die Geschichte der Schule war immer auch mit Schwierigkeiten verbunden“, gab sie zu bedenken. Es sei ein stetes Ringen gewesen. Schulgründerin Barbara Maria Schultheiß musste um Anerkennung kämpfen, ebenso wie die Ordensschwestern in späteren Zeiten. „Es gehört zur DNA der Schule, sich Schwierigkeiten zu stellen.“ Mit Blick auf die Zukunft ergänzte sie: „Unsere Aufgabe ist es jetzt, alle Anstrengungen zu unternehmen, um die Schule in diesem Geist personell und finanziell weiterzuführen.“ In einer Rede am Ende des Gottesdienstes sagte Schülerin Helena Schober: „Ich bin froh, hier an der Maria Ward-Schule so wahrgenommen zu werden, wie ich bin.“ Die Schülerin der Jahrgangsstufe zwölf betonte, wie wichtig ihre Freundinnen seien, um schwierige Zeiten zu überstehen. „Auch Mary Ward hat sich damals Gefährtinnen gesucht, mit denen sie sich gemeinsam dafür eingesetzt hat, dass Frauen beispielsweise die gleichen Bildungschancen wie Männer bekommen.“

Der Gottesdienst wurde begleitet von Oberstudienrat und Schulseelsorger Pfarrer Cornelius Herrlich und Oberstudienrätin und Prädikantin Christine Krüger. Ein geplanter „Sternenmarsch“ von verschiedenen Startpunkten aus zur Schule, mit dem Schülerinnen Spenden sammeln wollen für eine Partnerschule in Zimbabwe, das Caritas-Babyhospital in Bethlehem und die Kinderkrebsstation der Uniklinik Mainz, wurde aufgrund der Corona-Pandemie auf den 8. April verschoben.

Stichwort: Maria Ward-Schule

Die Maria Ward-Schule ist ein staatlich anerkanntes G9-Gymnasium für Mädchen mit angegliederter Berufsfachschule Wirtschaft und Verwaltung. Derzeit besuchen 1240 Schülerinnen die Schule. Schulträger ist die kirchliche Maria Ward-Stiftung. Die Schule wurde 1722 von Barbara Maria Schultheiß als so genannte „Mägdlein-Schule“ gegründet. Die auch heute noch geläufige Bezeichnung „Schule der Englischen Fräulein“ geht zurück auf die Engländerin Mary Ward (1585-1645), Gründerin der Ordensgemeinschaft der Maria Ward-Schwestern, die heute als „Congregatio Jesu“ (CJ) bezeichnet wird. Die Ordensschwestern übernahmen die Schule im Jahr 1752.

Nachricht voraus am 31. Januar 2022                                                                      hoff (MBN)

 

Blasiussegen „to go“ in Mainz-St. Quintin (3.2.)

Mainz, 3. Februar 2022: Der Blasius-Segen lautet: „Auf die Fürsprache des heiligen Bischofs und Märtyrers Blasius bewahre Dich der Herr vor Halskrankheiten und allem Bösen. Er schenke Dir Gesundheit und Heil. Es segne Dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.“ (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 3. Februar 2022: Der Blasius-Segen lautet: „Auf die Fürsprache des heiligen Bischofs und Märtyrers Blasius bewahre Dich der Herr vor Halskrankheiten und allem Bösen. Er schenke Dir Gesundheit und Heil. Es segne Dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.“

Domkapitular Professor Weinert spendet Segen corona-konform

Mainz. Am Donnerstag, 3. Februar, am Festtag des heiligen Blasius, spendet der Mainzer Domkapitular, Professor Dr. Franz-Rudolf Weinert, in der Kirche St. Quintin von 12.00 Uhr bis 13.00 Uhr den Blasiussegen „to go“. Blasius ist der zweite Kirchenpatron von St. Quintin. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Stichwort: Blasiussegen

Am 3. Februar feiert die katholische Kirche das Fest des heiligen Blasius, an dessen Gedenktag seit dem 16. Jahrhundert der so genannte Blasiussegen als Segen vor allem gegen Halskrankheiten erteilt wird. Der Priester spendet dabei jedem Gläubigen mit zwei vor dem Gesicht gekreuzten, brennenden Kerzen den Segen mit folgenden Worten: „Auf die Fürsprache des heiligen Bischofs und Märtyrers Blasius bewahre Dich der Herr vor Halskrankheiten und allem Bösen. Es segne Dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.“

Im Orient ist die Verehrung von Blasius als Schutzheiligem bei Halskrankheiten schon seit dem sechsten Jahrhundert belegt. Blasius lebte als Arzt in Sebaste in Kleinasien, wo er schließlich Bischof wurde. Wahrscheinlich ist er 316 in Sebaste als Märtyrer gestorben – man nimmt an, dass er enthauptet wurde. Blasius wird als einer der 14 Nothelfer verehrt. Unter anderem ist er Patron der Ärzte, Hutmacher und Weber.

Nachricht voraus am 26. Januar                                                                              hoff (MBN)

 

„Den Menschen ein bisschen entgegengehen“

Mainz, 3. Februar 2022: Domkapitular Weinert spendete den Blasius-Segen
Mainz, 3. Februar 2022: Domkapitular Weinert spendete den Blasius-Segen "to go" in Mainz-St. Quintin.

Große Resonanz auf Blasius-Segen „to go“ in Mainz-St.Quintin

Mainz. Das Angebot des Blasius-Segens „to go“ zur Mittagszeit in Mainz-St. Quintin ist auch in diesem Jahr wieder auf große Resonanz gestoßen. Am Donnerstag, 3. Februar, dem Festtag des heiligen Blasius, spendete der Mainzer Domkapitular, Professor Dr. Franz-Rudolf Weinert, von 12.00 Uhr bis 13.00 Uhr den Blasius-Segen in St-Quintin. Blasius ist der zweite Kirchenpatron von St. Quintin.

„Wir müssen ja schauen, wie wir den Menschen ein bisschen entgegengehen“, erzählt Domkapitular Weinert über das Angebot des Blasius-Segen „to go“, das in diesem Jahr zum dritten Mal in dieser Form in St. Quintin angeboten wird. „Ich kenne das noch aus meiner Heimat in Bingen, wo oft der Pfarrer gerade für Familien mit Kindern oft auch am Nachmittag noch zum Segen in der Kirche bereitstand.“ Gerade der persönliche Empfang des Segens, der eine persönliche Zusage Gottes sei, mache den Blasius-Segens so beliebt.

Stichwort: Blasius-Segen (3.2.)

Am 3. Februar feiert die katholische Kirche das Fest des heiligen Blasius, an dessen Gedenktag seit dem 16. Jahrhundert der so genannte Blasius-Segen als Segen vor allem gegen Halskrankheiten erteilt wird. Der Priester spendet dabei jedem Gläubigen nach dem Gottesdienst mit zwei vor dem Gesicht gekreuzten, brennenden Kerzen den Segen mit folgenden Worten: „Auf die Fürsprache des heiligen Bischofs und Märtyrers Blasius bewahre Dich der Herr vor Halskrankheiten und allem Bösen. Er schenke Dir Gesundheit und Heil. Es segne Dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.“

Der Segen geht zurück auf zwei Legenden aus dem Leben des Heiligen. Zum einen soll Blasius im Gefängnis durch seinen Segen einem Jungen geholfen haben, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte. Zum anderen ist überliefert, dass eine arme Frau Blasius um Hilfe gebeten habe, weil ein Wolf ihr ein Schwein geraubt habe. Daraufhin habe der Wolf das Schwein zurückgebracht. Nachdem sie das Schwein geschlachtet hatte, brachte sie Blasius Kopf und Füße zusammen mit einer Kerze ins Gefängnis. Blasius trug der Frau auf, jedes Jahr in einer Kirche, die seinem Namen geweiht sei, eine Kerze zu opfern, um seinen Segen zu erhalten.

Im Orient ist die Verehrung von Blasius als Schutzheiliger bei Halskrankheiten schon seit dem sechsten Jahrhundert belegt. Blasius lebte als Arzt in Sebaste in Kleinasien, wo er schließlich Bischof wurde. Wahrscheinlich ist er 316 in Sebaste als Märtyrer gestorben – man nimmt an, dass er enthauptet wurde. Blasius wird als einer der 14 Nothelfer verehrt. Unter anderem ist er Patron der Ärzte, Hutmacher und Weber.

Segnungen sind Zeichenhandlungen. Sie sollen das Leben von Menschen aus dem Glauben heraus deuten und gestalten. Mit dem Blasius-Segen soll deutlich werden, dass die Erlösung, die dem Menschen von Gott zugesagt ist, Leib und Seele meint. Beim Blasius-Segen erbittet der Gläubige die Nähe Gottes auf die Fürsprache eines Heiligen hin.

Nachricht voraus am 3. Februar                                                                              tob (MBN)

 

Wenn kein Lied erklingt

Regionalkantorin Mechthild Bitsch-Molitor bei einer Probe in der Kirche St. Stephan in Mainz-Gonsenheim (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Regionalkantorin Mechthild Bitsch-Molitor bei einer Probe in der Kirche St. Stephan in Mainz-Gonsenheim

Regionalkantorin Bitsch-Molitor über die Bedeutung von Gemeindegesang

Mainz. Seit zwei Jahren ist der Gemeindegesang in Gottesdiensten nur noch eingeschränkt möglich. „Die Leute leiden darunter“, sagt die Mainzer Regionalkantorin Mechthild Bitsch-Molitor von der Stelle Kirchenmusik an den Ausbildungsstätten für Pastorale Berufe. Doch sie sieht auch positive Entwicklungen.

Die Möglichkeiten des Gemeindegesangs richten sich nach der jeweils aktuellen Corona-Verordnung, die der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, erlässt. Grundsätzlich tragen die Pfarrer vor Ort die Verantwortung dafür, dass diese Regeln eingehalten werden. So ist es auch im Hinblick auf den Gemeindegesang. Die Regelungen lassen allerdings einigen Spielraum. Das Singen ist grundsätzlich nicht untersagt. Allerdings ist zu beachten: „Es gilt weiterhin die Verpflichtung, die Gesundheit aller Gottesdienstteilnehmer zu schützen und Infektionsgeschehen zu vermeiden. Daher soll auf Gemeindegesang in geschlossenen Räumen verzichtet werden und es sollen vorerst nur wenige Kehrverse und der Hallelujaruf angestimmt werden.“

Mit dieser Regelung wird je nach Infektionsgeschehen und Räumlichkeiten unterschiedlich umgegangen, erklärt Bitsch-Molitor. In manchen Kirchengemeinden bleiben die Gemeindemitglieder stumm, in anderen singen sie mit Maske. Das hat dazu geführt, dass ein Dienst jetzt häufiger zum Einsatz kommt als vor Corona: Der „Vorsängerdienst“. Bitsch-Molitor hat bemerkt, dass sich viele Menschen dafür interessieren, einen solchen Dienst zu übernehmen: „Die Menschen beteiligen sich sehr gerne daran, weil sie merken, dass ihnen das Singen gut tut, und, dass es ihnen gefehlt hat.“ Es sei ein sehr wertvoller Dienst. „Er hilft, den Gemeindegesang lebendig zu halten, und es ist ein wichtiger Dienst für die Gemeinde“, betont sie. Auch für das Singen im Chor interessierten sich derzeit mehr Menschen als sonst, hat Bitsch-Molitor festgestellt. Ihr eigener Chor kann derzeit nicht proben. Aber es werden immer kleine Gruppen von Sängerinnen und Sängern für einen Scholadienst im Gemeindegottesdienst eingesetzt.

Was es den Menschen bedeutet, singen zu dürfen, wurde in Zeiten deutlich, als die Infektionszahlen niedriger waren und Gemeindegesang erlaubt war: „Wenn die Gemeinde singen durfte, war das wie ein Fest“, sagt Bitsch-Molitor. Das Singen sei zwar nicht die einzige Form, sich am Gottesdienst zu beteiligen, aber eine „sehr intensive“. „Man stelle sich nur mal vor, wie es sich anfühlt, wenn die ganze Gemeinde an Heiligabend ‚Stille Nacht‘ anstimmt. Das macht schon einen Unterschied.“

Gleichzeitig findet die Kantorin den Durchhaltewillen der Menschen bewundernswert. Es gebe zwar einige, die nicht mehr in die Gottesdienste kommen wollten, weil sie nicht singen dürften. Auf der anderen Seite gebe es auch ermutigende Beispiele. Sie hatte zum Beispiel vor Weihnachten Sängerinnen und Sänger zu einem Projektchor für die Christmette eingeladen. Die Corona-Zahlen stiegen und die Vorgaben nahmen zu. Tests und Impfnachweise, Abstände und kleinere Gruppen: „Das Singen war den Leuten so wichtig, dass sie all das mitgemacht haben“, sagt sie. Das sei ein ermutigendes Zeichen, welches man auch auf andere Lebensbereiche übertragen könne: „Wenn es schwierig wird, gilt es dranzubleiben. Viele wollen den Gesang nicht komplett aufgeben, sondern auch unter diesen schwierigen Bedingungen fortführen. Das ist für mich ein wichtiges Zeichen, was es den Menschen bedeutet, in Gottesdiensten zu singen.“ Sie hofft, dass das Singen bald wieder ohne Einschränkungen möglich sein wird.

Nachricht voraus am 8. Februar                                                                                hoff (MBN)

Mainzer Orgelzyklus 2022

Volker Ellenberger beginnt die Konzertreihe in der Augustinerkirche

Mainz. Die Reihe der monatlichen Orgelkonzerte „ZwanzigNullFünf“ in vier Innenstadtkirchen beginnt wieder am Dienstag, 15. Februar, mit einem Konzert an der Stumm-Orgel in der Augustinerkirche. Volker Ellenberger präsentiert selten zu hörende Toccaten und Sonaten von Johann Sebastian Bach und Johann Kuhnau, dessen 300. Todestag die Musikwelt in diesem Jahr begeht. „Ich meine, Mainz darf sich zurecht eine Orgelstadt nennen!“, schreibt der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in einem Grußwort.

„In der Mainzer Innenstadt haben wir das Glück, dass in den dortigen Kirchen gleich mehrere bedeutende Orgeln unterschiedlicher Epochen zu Hause sind“, schreibt Bischof Kohlgraf weiter. Dazu zählen ein Instrument des Spätbarocks in der Augustinerkirche, die frühromantische Orgel in St. Ignaz, die Klais-Orgel aus dem Jahr 2013 in St. Stephan und der erste Abschnitt der neuen Orgel im Mainzer Dom.

Weitere Konzerte finden am Donnerstag, 3. März, um 20.05 Uhr im Mainzer Dom (mit Professor Erwan Le Prado aus Frankreich), am Dienstag, 15. März, um 20.05 Uhr in St. Ignaz (mit Professor Stefan Viegelahn aus Frankfurt), und am Dienstag, 19. April, um 20.05 Uhr in St. Stephan (mit Johannes von Erdmann aus Frankfurt) statt. Von Mai bis Dezember stehen weitere Konzerte auf dem Programm.

Hinweise:

  • Eintrittskarten zu je zehn Euro (Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt) können im Infoladen, Heiliggrabgasse 8 (geöffnet von montags bis freitags von 10.30 Uhr bis 13.00 Uhr und von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr sowie samstags von 10.30 Uhr bis 14.00 Uhr) erworben werden.
  • Informationen unter https://bistummainz.de/dom-mainz/musik/domkonzert/

Nachricht voraus am 4. Februar                                                                              hoff (MBN)

 

Mainzer Domkonzerte – Vorverkauf beginnt

Sonderregelung für Umtausch von Konzertkarten des ausgefallenen Weihnachtskonzertes

Mainz. Für die Mainzer Domkonzerte „Johannes-Passion“ am Sonntag, 3. April, und „Elias“ am Freitag, 20. Mai, beginnt der Kartenvorverkauf am Donnerstag, 17. März. Zuvor erhalten Inhaber von Karten des Weihnachtskonzertes im vergangenen Jahr, das aus Gründen der Pandemie abgesagt werden musste, die Gelegenheit, ihre Karten von Mittwoch, 9. März, bis einschließlich Mittwoch, 16. März, zurückzugeben oder in Karten für die genannten Konzerte umzutauschen.

Hinweis: Vorverkauf in den Vorverkaufsstellen Dominformation, Markt 10 (Tel. 06131/253 412), E-Mail: dominformation@bistum-mainz.de und im Infoladen des Bistums, Heiliggrabgasse 8 (Tel. 06131/253 888), E-Mail: infoladen@bistum-mainz.de

Nachricht voraus am 17. Februar                                                                            hoff (MBN)

 

Misereor-Fastenaktion „Es geht! Gerecht.“

MISEREOR Fastenaktion 2022 (c) Foto: Mellenthin/Misereor
MISEREOR Fastenaktion 2022

Gruppen in Pfarreien organisieren Aktionen im Bistum Mainz

Mainz. Die diesjährige Fastenaktion des katholischen Hilfswerks Misereor steht unter dem Motto: „Es geht! Gerecht.“ und befasst sich mit globaler Klimagerechtigkeit. Dabei stehen die Partnerländer Bangladesch und die Philippinen im Mittelpunkt. Höhepunkt der Aktion, die von Aschermittwoch (2. März) bis Ostern geht, ist der 5. Fastensonntag am 3. April, auch „Misereor-Sonntag“ genannt. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie kommen in diesem Jahr keine Gäste aus dem Ausland ins Bistum Mainz. Die Gemeinden vor Ort haben sich allerdings einiges einfallen lassen, um die Aktion zu unterstützen.

Die Pfarrgruppe Heusenstamm zum Beispiel hat sich die Fastenaktion „den roten Faden suchen - und zur Mitte finden!“ ausgedacht. Die Teilnehmenden tragen ein rotes Armband, das sie zum Innehalten und Nachdenken animieren soll, und machen gemeinsam eine Heilfasten-Kur. Während der Fastenzeit finden Frühschichten statt, die sich mit verschiedenen Aspekten des diesjährigen Mottos befassen. Ein Solidaritätsessen „to go“ bietet die Pfarrgruppe in diesem Jahr am Sonntag, 20. März, an. Am Misereor-Sonntag besucht Pater Jack Umbu Warata die Pfarrei, um von Missionsprojekten in Indonesien zu berichten. Darüber hinaus veranstaltet die Pfarrei Andachten und Kreuzwege.

Ebenfalls mit dem Misereor-Thema beschäftigt sich die Gruppe „Erd-verbunden“ der Pfarrgruppe Bingen. Sie veranstaltet Gesprächsabende zu Themen der Nachhaltigkeit mit Blick auf die Bibel, verkauft „Soli-Brote“ und spendet den Erlös an Misereor, und gestaltet den Gottesdienst am Misereor-Sonntag (3. April) mit.

Als Vorbereitung auf die Aktion hat am Samstag, 5. Februar, ein Workshop im Kloster Jakobsberg bei Ockenheim stattgefunden, zu dem sich Ehrenamtliche aus verschiedenen Bereichen des Bistums Mainz getroffen haben. Sie entwickelten Ideen zu Themen wie der Begrünung von Pfarrgelände und nachhaltiger Mobilität.

Hungertuchwallfahrt „um den eigenen Kirchturm“

Am Sonntag, 27. Februar, findet zudem die diesjährige „Hungertuchwallfahrt“ (HTW) im Vorfeld der Fastenaktion statt. Wegen der Corona-Pandemie konnte die Wallfahrt im vergangenen Jahr nicht stattfinden. In diesem Jahr nehmen kleine Gruppen und Einzelpersonen auf Etappen teil. Sie tragen das Tuch der diesjährigen Aktion „um den eigenen Kirchturm“.

Traditionell am fünften Fastensonntag (3. April) wird in den katholischen Gottesdiensten die Misereor-Kollekte gesammelt. Da aufgrund der Corona-Pandemie nur wenige Menschen an Gottesdiensten vor Ort teilnehmen können, bittet Misereor darum, das Hilfswerk direkt mit Spenden zu unterstützen.

Hinweise:

  • Informationen zur Hungertuchwallfahrt: www.hungertuchwallfahrt.de.
  • Spenden: www.fastenaktion.misereor.de/spenden oder direkt an das Spendenkonto: IBAN: DE75 3706 0193 0000 1010 10, BIC: GENODED1PAX (Pax-Bank Aachen)
  • Weitere Informationen und Aktionen: www.fastenaktion.misereor.de

Nachricht voraus am 17. Februar                                                               hoff (MBN)

 

Ökumenisches Stadtgeläut

Gedenken an den Bombenangriff auf Mainz am 27. Februar

Mainz. Am 27. Februar jährt sich zum 77. Mal der Bombenangriff auf Mainz, bei dem im Jahr 1945 mehr als 1.200 Menschen zu Tode kamen. 16 Minuten dauerte die Bombardierung. 80 Prozent der Mainzer Innenstadt wurden zerstört. Mit einem Stadtgeläut zur Zeit des Bombenangriffs möchten die katholischen und evangelischen Innenstadtkirchen von 16.30 Uhr bis 16.46 Uhr dem Schreckenstag gedenken. „Die Glocken läuten und rufen zum Gebet auf“, erklärt Dekan Andreas Klodt vom Evangelischen Dekanat Mainz, „Wie beten für alle Opfer von Krieg und Gewalt und insbesondere für die Opfer des Bombenangriffs von Mainz.“ Dekan Markus Kölzer vom Katholischen Dekanat Mainz-Stadt ergänzt: „Wir möchten damit auch an die Verantwortung für unser Handeln heute erinnern. Als Christ*innen ist es unsere Aufgabe, jeglicher Art von Krieg und Gewalt entschieden entgegenzutreten.“ 

Nachricht voraus am 22. Februar                                                                            PM (MBN)

 

Medienethik im digitalen Zeitalter

Unter dem Titel
Unter dem Titel "Digital New World - Medienethik in der Schule" tagte das bischöfliche Willigis-Gymnasium mit Gästen im Erbacher Hof in Mainz

Bischöfliches Willigis-Gymnasium tagte mit internationalen Gästen im Erbacher Hof

Mainz. „Let’s talk about Werte“, hieß es am Dienstag und Mittwoch (25. und 26. Januar) bei einer Tagung in der Mainzer Bistumsakademie Erbacher Hof. Das Bischöfliche Willigis-Gymnasium hatte internationale Schülerinnen und Schüler eingeladen, um mit ihnen über Medienethik in der Schule zu diskutieren. Die Gäste kamen von Partnerschulen in Polen, Island, Griechenland, Spanien und Frankreich. Lehrkräfte nahmen ebenfalls an der Veranstaltung teil, sie stand auch weiteren Interessierten offen.

Den Auftakt machte Dr. Stefan Aufenanger, Professor im Ruhestand der Universität Mainz. Er gab den Jugendlichen Definitionen des Begriffs „digitale Werte“ an die Hand und sprach über Medienethik im Zeitalter der Digitalisierung. Medienethik erklärte er als „Befähigung, in einer digital geprägten Welt souverän und verantwortungsbewusst handeln zu können und die Würde der Menschen zu bewahren“. In sozialen Netzwerken spielten ethische und moralische Aspekte scheinbar keine Rolle. „Das kann und darf die Gesellschaft nicht einfach so hinnehmen“, mahnte er und stellte an die Lehrkräfte gewandt klar: „Wir können Erziehung heute nicht ohne Medien denken. Sie müssen ein fester Bestandteil des Unterrichts sein.“

Die Veranstaltung stand unter der Leitfrage, wie Jugendliche in der vielfältigen digitalen Welt Orientierung finden können. In weiteren Workshops und Vorträgen ging es etwa um Chancen und Probleme sozialer Medien für das Zusammenleben in der Gesellschaft, „Fake News“ als Unterrichtsinhalt oder darum, wie „wir unsere Kinder in der digitalen Welt sicher begleiten“ können. 

„Wichtiges Thema für unsere Generation“

Susanna Olejnik und Matylda Pachla aus Breslau waren zwei der Gäste, die an der Veranstaltung teilnahmen. „Es ist ein wichtiges Thema für unsere Generation“, waren sich die beiden 15-Jährigen einig. „Wir nutzen unsere Smartphones jeden Tag und sollten Bescheid wissen über Verhaltensregeln und andere Themen, die damit zusammenhängen.“ Der 16-jährige Joshua Teichmann aus Kostheim hat eine Schülerin aus Frankreich in seiner Familie aufgenommen. Auch er findet das Thema wichtig: „Ich möchte hier viele Infos mitnehmen und besser darüber Bescheid wissen. Ich möchte selbst auf einen guten Umgang miteinander im Internet achten und mein Tun hinterfragen.“

Organisiert hat die Tagung Lehrerin Dr. Patricia Rehm-Grätzel in Zusammenarbeit mit Tobias Dera von der Bistumsakademie Erbacher Hof. Die Workshops wurden in deutscher und englischer Sprache angeboten. Die Tagung war Teil des auf drei Jahre angelegten Projektes „IThics“ in Zusammenarbeit mit „ERASMUS+“. „Unser Ziel ist es, ein Curriculum Medienethik zu entwickeln, das an allen Partnerschulen angewandt werden kann“, erklärte Alexandra Kreer, „IThics“-Koordinatorin und ebenfalls Mit-Organisatorin. Gegenbesuche der Willigis-Schüler an ihren Partnerschulen sind zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr geplant.

 

Nachricht voraus am 27. Januar                                                                              hoff (MBN)

 

Kuriose Archivalien

Aus dem Dom- und Diözesanarchiv Mainz (c) Dom- und Diözesanarchiv Mainz
Aus dem Dom- und Diözesanarchiv Mainz

Online-Veranstaltung der Mainzer Archive zum bundesweiten Tag der Archive (4.3.)

Mainz. Zum Tag der Archive am Freitag, 4. März, lädt Archivleiter Dr. Thomas Brockmann vom Dom- und Diözesanarchiv Mainz dazu ein, einen Blick auf interessante Archivalien zu werfen und etwas über die Geschichten zu erfahren, die sie erzählen. Es geht unter anderem um das Leben der „kleinen Leute“ im Spiegel der Kirchenbücher, um Urkunden, die Jahrhunderte auf einem Kirchturm verbracht haben, und um ein Amtsbuch, bei dem der Einband das eigentlich Besondere darstellt.

Der Vortrag von Dr. Brockmann mit dem Titel „Fünf Archivalien - fünf Geschichten. Ein Blick in das Mainzer Dom- und Diözesanarchiv“ beginnt um 18.30 Uhr und endet um 19.00 Uhr. Er ist Teil des Gesamtprogramms „Fakten. Geschichten. Kurioses“, zu dem die Mainzer Archive von 18.30 Uhr bis 21.00 Uhr ein Online-Programm mit Kurzvorträgen anbieten. Um 19.00 Uhr geht es weiter mit „Erinnerung in Seide. Ein Zeugnis deutscher Kolonialgeschichte“ von Wolfgang Dobras, Stadtarchiv Mainz. Um 19.15 Uhr folgt ein Vortrag von Frank Teske, ebenfalls Stadtarchiv Mainz, unter dem Titel „Ein Stadtoberhaupt, ein Entendieb und ein falscher Murillo. Oberbürgermeister Karl Emil Göttelmann als Kopist alter Meister“. Um 19.45 Uhr hält Christian George vom Universitätsarchiv Mainz einen Vortrag mit dem Titel „Tatort JGU. Kriminalfälle auf dem Campus“. Zum Abschluss spricht Kerstin Albers vom Archiv des Landtags Rheinland-Pfalz ab 20.15 Uhr über „75 Jahre parlamentarische Stilblüten aus dem Landtag Rheinland-Pfalz“.

Hinweis: Die Online-Veranstaltung findet mit der Übertragungstechnik „MS Teams“ statt. Ein Link wird unter stadtarchiv.mainz.de freigeschaltet.

 

Nachricht voraus am 18. Februar                                                                            hoff (MBN)

Führung bei Veränderungen

Workshop der Dezernentenkonferenz des Bistum Mainz

Mainz. Bei einem Workshop in der Mainzer Mewa-Arena am Mittwoch, 26., und Donnerstag, 27. Januar, haben sich die Mitglieder der Dezernentenkonferenz des Bistums Mainz mit dem Thema „Führung“ auseinandergesetzt. Der Workshop ist Teil der begleitenden Qualifizierungsinitiative auf dem Pastoralen Weg, die im Bistum Mainz auf verschiedenen Ebenen durchgeführt wird, um die anstehenden Veränderungsprozesse zu gestalten. „Als Mitglieder der Dezernentenkonferenz sind wir in unserer Rolle als Führungskräfte ein wesentlicher Teil der Veränderungen. Wir setzen den Rahmen und wollen die Art und Weise der Zusammenarbeit vorleben, die wir in unserem Bistum etablieren wollen“, betonten Bischof Peter Kohlgraf und Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz in der Einladung zu dem Workshop. Man wolle deutlich machen, dass sich auch die Leitungsebene des Bistums den anstehenden Veränderungen aussetze und ihre Rolle neu denken wolle.

Im Rahmen des Workshops setzten sich die Mitglieder der Dezernentenkonferenz mit unterschiedlichen Modellen von Führung auseinander – vor allem vor dem Hintergrund einer sich immer schneller verändernden Gesellschaft. Darüber hinaus wurde die Arbeitsweise innerhalb der Dezernentenkonferenz reflektiert sowie erste Schritte zur Weiterentwicklung der Zusammenarbeit entwickelt. Moderiert wurde der Workshop von Detlev Trapp und Theresa Brambach von der Firma cidpartners, die die Qualifizierungsinitiative im Bistum begleitet. Weitere Module sind im Frühjahr und Herbst geplant.

Der Dezernentenkonferenz gehören neben Bischof und Weihbischof an: Domdekan Henning Priesel, Diözesancaritasdirektorin Nicola Adick, der Personaldezernent des Bistums Mainz, Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, Bildungsdezernent Gereon Geissler, Offizial Domkapitular Prälat Dr. Peter Hilger, Baudirektor Johannes Krämer, Finanzdirektor Christof Molitor sowie Seelsorgedezernent Winfried Reiniger. Zudem nahmen an dem Workshop auch teil: die stellvertretenden Dezernenten und Dezernentinnen Dr. Elisabeth Eicher (Dezernat Bildung), Carola Daniel (Personal-Dezernat) und Michael Wagner-Erlekam (Dezernat Seelsorge) sowie Stephanie Rieth, Persönliche Referentin des Generalvikars, Dr. Wolfgang Fritzen, Leiter der Koordinationsstelle für den Pastoralen Weg, Medienkoordinator Alexander Matschak sowie Anja Coffeng-Bergmannshoff, Leiterin des Bereichs Rechnungswesen Kirchengemeinden und Kitas.

(MBN)

 

Kohlgraf dankt Schwester Marie Bernadette Steinmetz RSM

Bischof Peter Kohlgraf dankt Schwester Marie Bernadette Steinmetz RSM (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Bischof Peter Kohlgraf dankt Schwester Marie Bernadette Steinmetz RSM

Mainzer Bischof würdigt ihr Engagement als unabhängige Ansprechperson

Breuberg. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat sich bei Schwester Marie Bernadette Steinmetz von den Barmherzigen Schwestern von Alma, Michigan, für ihr Engagement als unabhängige Ansprechperson für Betroffene von sexualisierter Gewalt bedankt. Kohlgraf dankte der Ordensfrau bei einem Besuch im Kloster Breuberg im Odenwald am Sonntag, 20. Februar, für ihren langjährigen Dienst in dieser Aufgabe und lobte ihren empathischen Umgang mit den Opfern sexualisierter Gewalt. Die Diplom-Psychologin hatte die Aufgabe im Jahr 2013 übernommen. Ihre Arbeit wird von zwei weiteren unabhängigen Ansprechpersonen im Bistum Mainz fortgeführt: Ute Leonhardt und Volker Braun.

Ute Leonhardt steht seit Anfang September 2021 als Ansprechperson des Bistums Mainz für Betroffene von sexualisierter Gewalt zur Verfügung. Sie ist Diplom-Psychologin und seit über 20 Jahren ehrenamtlich in der Telefonberatung von Menschen mit Lebensproblemen sowie in der Beratung von Opfern von Straftaten engagiert. Leonhardt nimmt die Aufgabe der unabhängigen Ansprechperson gemeinsam mit Volker Braun wahr. Er ist pensionierter Beamter und seit zehn Jahren ehrenamtlich bei der Opferschutzorganisation „Weisser Ring“ engagiert. Der Nieder-Olmer nimmt seine Aufgabe seit März 2021 wahr. Die beiden Ansprechpersonen sind im Bistum Mainz unabhängig von der Bistumsleitung. Sie stehen nicht in einem aktiven Dienstverhältnis zum Bistum, arbeiten aber mit der Bistumsleitung in Übereinstimmung mit den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz konstruktiv zusammen.

Entsprechend der „Ordnung für den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger und schutz- oder hilfebedürftiger Erwachsener durch Kleriker und sonstige Beschäftigte im kirchlichen Dienst“ sind die unabhängigen Ansprechpersonen für die Aufnahme und Weitergabe von Meldungen sexuellen Missbrauchs im Bistum Mainz zuständig. Für Betroffene oder Angehörige, die ein seelsorgliches Gespräch wünschen, stehen die Mitarbeiter des Instituts für Geistliche Begleitung zur Verfügung.

Hinweise:

  • Als unabhängige Ansprechpersonen für Betroffene von sexualisierter Gewalt im Bistum Mainz sind folgende Personen erreichbar:

Ute Leonhardt, Telefon: 0176 / 12539167, E-Mail: ute.leonhardt@missbrauch-melden-mainz.de

Volker Braun, Telefon: 0176 / 12 53 90 21, E-Mail: volker.braun@missbrauch-melden-mainz.de

  • Internet: www.bistummainz.de/organisation/praevention/hilfe-bei-missbrauch/ansprechpartner-in

hoff (MBN)