Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 21 / 2025

Mainz, 14. Dezember 2025: Bischof Peter Kohlgraf gab das Friedenslicht aus Bethlehem bei der Aussendungsfeier im Mainzer Dom weiter. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 14. Dezember 2025: Bischof Peter Kohlgraf gab das Friedenslicht aus Bethlehem bei der Aussendungsfeier im Mainzer Dom weiter.
Datum:
Di. 16. Dez. 2025
Von:
hoff (MBN)

In der aktuellen Ausgabe mit dem Wirtschaftsplan 2026, dem Friedenslicht von Betlehem im Mainzer Dom, der neuen Direktorin des Dom- und Diözesanmuseums, Anja Lempges, dem Abbau des Gerüsts am Mainzer Dom, der Eröffnung der Adveniat-Aktion, der Übergabe eines Teils der Lehmann-Bibliothek an die Uni Koblenz, dem Seminarfeiertag im Mainzer Priesterseminar, und weiteren Themen.

Wirtschafts- und Investitionsplan des Bistums Mainz für 2026 verabschiedet

Mainz, 13. Dezember 2025:Sitzung des Kirchensteuerrates (v.l.n.r.): Carsten Erdt, Stephanie Rieth, Bischof Peter Kohlgraf und Rainer Reuhl. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 13. Dezember 2025:Sitzung des Kirchensteuerrates (v.l.n.r.): Carsten Erdt, Stephanie Rieth, Bischof Peter Kohlgraf und Rainer Reuhl.

Operativer Aufwand von 229,2 Millionen Euro / Neuausrichtung des Wirtschaftsplans

 

Mainz. Der Kirchensteuerrat des Bistums Mainz hat den Wirtschaftsplan der Diözese für das Jahr 2026 mit einem operativen Aufwand von rund 229,2 Millionen Euro verabschiedet. Die vergleichbaren Planzahlen von 2025 beliefen sich auf 222,8 Millionen Euro. Die Sitzung unter Vorsitz des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf fand am Samstag, 13. Dezember, im Erbacher Hof in Mainz statt. Geleitet wurde die Sitzung vom geschäftsführenden Vorsitzenden des Kirchensteuerrates, Rainer Reuhl aus Mainz.

Insgesamt belaufen sich die Aufwendungen im Wirtschaftsplan 2026 auf 286,6 Millionen Euro (279,3 Millionen Euro im Wirtschaftsplan 2025). Es ergibt sich ein Jahresergebnis in Höhe von rund 16,8 Millionen Euro, das vollständig den Rücklagen zugeführt wird, so dass sich ein Bilanzergebnis von 0 Euro ergibt. Der Diözesanökonom des Bistums Mainz, Finanzdirektor Carsten Erdt, verwies darauf, dass mit dem vorliegenden Wirtschaftsplan für 2026 die Neuausrichtung der Planung und Bewirtschaftung des Bistumshaushaltes erfolgt: Die drei wesentlichen Ziele dieser methodischen Professionalisierung seien eine strategische Rahmensetzung der Kirchensteuer auf inhaltlich abgrenzbare Bereiche, die Abgrenzung des operativen Ergebnisses vom Vorsorgeaufwand (etwa für Pensions- und Beihilferückstellungen) und die Förderung der Eigenverantwortung, hob Finanzdirektor Erdt hervor.

 

Kirchensteuerentwicklung

„Die Kirchensteuer bleibt die zentrale Ertragssäule des Bistums Mainz, folgt aber einem weiter rückläufigen Trend trotz stabilerer Konjunktur“, betonte der Diözesanökonom. Besonders das vergleichsweise hohe Durchschnittsalter der katholischen Bevölkerung und der Mitgliederrückgang führten dazu, dass „mit einem weiteren Rückgang des Kirchensteueraufkommens gegenüber 2025 gerechnet werden muss“, sagte Erdt. 

„Die Kirchensteuer-Erträge werden für 2026 auf 218 Millionen Euro geschätzt plus zusätzlicher Kirchensteuer-Mehreinnahmen in Höhe von rund drei Millionen Euro aus dem Jahr 2025. Verglichen mit dem Ist-Wert aus dem Jahr 2024 von 224,1 Millionen Euro bedeutet das im Jahr 2026 eine Reduktion von rund 2,7 Prozent, erläuterte Erdt. Diese Entwicklungen verdeutlichten die anhaltenden Herausforderungen für die Steuerbasis und die Unsicherheiten in den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Weiter sagte der Diözesanökonom: „Die Finanzplanung 2026 sollte bewusst von einem Rückgang der Kirchensteuer ausgehen und die Ausgaben konsequent daran ausrichten“, sagte Erdt.

Einen Schwerpunkt des Investitionsplans 2026 mit einem Umfang von 6,1 Millionen Euro (Vorjahr: 1,3 Millionen Euro) bilden die Investitionen in das Kloster Jakobsberg in Ockenheim, das vom Bistum Mainz im Jahr 2025 übernommen wurde und zum Geistlichen Zentrum des Bistums Mainz wird. Fünf Millionen Euro sind dafür im kommenden Jahr vorgesehen.

 

Rieth: Organisationsentwicklungsprozess im Bischöflichen Ordinariat

Die Bevollmächtigte des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, verwies auf den Organisationsentwicklungsprozess (OE-Prozess), der Ende 2024 im Bischöflichen Ordinariat begonnen wurde: „Der Prozess soll dazu beitragen, unter Berücksichtigung knapper werdender ökonomischer Ressourcen die Leistungs- und Zukunftsfähigkeit des Bistums nachhaltig zu stärken.“ Und weiter: „Es geht um Kulturveränderung und die Veränderung von ,Glaubenssätzenʼ. Ziel ist es, die Organisation flexibel und anpassungsfähig für die Zukunft zu machen und eine Neubestimmung dessen zu erarbeiten, was wir unter den Kernaufträgen von Kirche verstehen. Dabei ist die Frage leitend: Wie können diese Kernaufträge auch in Zukunft durch das Ordinariat ermöglicht werden.“ Mit der Implementierung von ersten Maßnahmen im OE-Prozess solle im Jahr 2026 begonnen werden, sagte Rieth.

 

Stichwort: Diözesankirchensteuerrat

Der Diözesankirchensteuerrat berät die Bistumsleitung in Haushalts- und Finanzfragen, verabschiedet den Wirtschaftsplan, setzt die Hebesätze für die Kirchensteuer fest und nimmt den von externen Wirtschaftsprüfern geprüften Jahresabschluss des Bistums und des Bischöflichen Stuhls zu Mainz entgegen. Zudem beschließt der Diözesankirchensteuerrat die Verwendung des festgestellten Jahresergebnisses. Die Beschlüsse werden mit einfacher Mehrheit der anwesenden Mitglieder gefasst. Die Amtsdauer beträgt jeweils vier Jahre. Mitglieder sind nach den neuen Statuten aus dem Jahr 2024 unter anderen der Mainzer Bischof als Vorsitzender, die Bevollmächtigte als seine Stellvertreterin sowie der Generalvikar und jeweils drei Vertreter aus den vier Bistumsregionen Oberhessen, Mainlinie, Rheinhessen und Südhessen als Vertreter der Kirchengemeinden. Neu ist im Statut des Kirchensteuerrates außerdem, dass aus den drei Kirchorten „Caritas“, „Schule“ und „Kindertagesstätten“ jeweils zwei Ehrenamtliche Mitglied des Rates sind. Hinzu kommen je zwei Mitglieder des Priesterrates und zwei Vertreter aus der Konferenz der Leiter der Pastoralräume und neuen Pfarreien sowie vier Mitglieder des Rates der Katholikinnen und Katholiken. Geschäftsführender Vorsitzender ist seit 2020 Rainer Reuhl.

 

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Nachricht voraus am 13.12.25                                                                                    tob (MBN)

 

 

 

Bischof Kohlgraf: „Wir wollen einander an die Hand nehmen“

Mainz, 14. Dezember 2025: Über 1.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus dem Bistum Mainz waren zur Aussendungsfeier für das Friedenslicht aus Bethlehem in den Mainzer Dom gekommen. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 14. Dezember 2025: Über 1.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus dem Bistum Mainz waren zur Aussendungsfeier für das Friedenslicht aus Bethlehem in den Mainzer Dom gekommen.

Über 1.000 Kinder und Jugendliche bei Aussendung für Friedenslicht aus Bethlehem

 

Mainz. „Jemand zu zeigen: ,Du bist nicht allein.ʼ Das ist das Wichtigste, was Menschen einander schenken können, wenn jemand in einer Notsituation ist.“ Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf vor über 1.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus dem Bistum Mainz, die zur Aussendungsfeier für das Friedenslicht aus Bethlehem in den Mainzer Dom gekommen waren. Weiter sagte Bischof Kohlgraf bei dem Wortgottesdienst am Sonntagnachmittag, 14. Dezember: „Wir müssen alle keine Heldentaten begehen. Aber wenn wir alle sagen: Wir wollen einander an die Hand nehmen, wenn es schwer wird, dann ist das eine große Bewegung. Das ist die Botschaft des Friedenslichtes und es ist großartig, dass so viele aus dem ganzen Bistum in den Mainzer Dom gekommen sind, um zu zeigen, dass sie Menschen des Lichts sein wollen.“

 

Kohlgraf feierte den Gottesdienst unter der Überschrift „Ein Funke Mut“ gemeinsam mit dem Mainzer Diözesanjugendseelsorger Pfarrer Daniel Kretsch und dem Diözesankuraten der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) im Bistum Mainz, Pastoralreferent Johannes Blüm. Gestaltet wurde der Gottesdienst von Verband Christlicher Pfadfinder/innen (VCP), der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) und der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG). Das Friedenslicht war in diesem Jahr von einer Delegation des Stamms Darmstadt Liebfrauen in Linz abgeholt und nach Mainz gebracht worden.

 

Nach der Aussendungsfeier versammelten sich die Pfadfinderinnen und Pfadfinder vor dem Mainzer Staatstheater für einen gemeinsamen Abschluss. Die einzelnen Gruppen tragen das Friedenslicht nun in den kommenden Tagen in das ganze Bistum. Pfadfinder werden das Friedenslicht am Donnerstag 18. Dezember, zu Ministerpräsident Alexander Schweitzer in die Mainzer Staatskanzlei bringen sowie zur Bevollmächtigten des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, und Generalvikar Dr. Sebastian Lang im Bischöflichen Ordinariat.

 

Die Friedenslicht-Aktion gibt es seit 1986: Sie ist eine Initiative des Österreichischen Rundfunks (ORF). Seit 1994 tragen auch die deutschen Pfadfinderverbände im Advent das Licht aus der Geburtsgrotte in Bethlehem als Zeichen des Friedens in Gemeinden, Familien und zu Prominenten. Getragen wird die Aktion Friedenslicht im Bistum Mainz unter anderem von der DPSG, der PSG, dem VCP und dem BDKJ.

 

Hinweis: Weitere Informationen unter www.friedenslicht.de und www.dpsg-mainz.de

 

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Nachricht voraus am 14.12.25                                                                                    tob (MBN)

 

Dr. Anja Lempges ist neue Direktorin des Dom- und Diözesanmuseums

Dr. Anja Lempges (2. von rechts) bei ihrer Ernennung zur neuen Direktorin des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums. Es gratulierten (von links): Domdekan Henning Priesel, Baudirektor Johannes Krämer, die Bevollmächtigte des Generalvikars, Stephanie Rieth, Bischof Peter Kohlgraf, sowie Generalvikar Sebastian Lang (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Dr. Anja Lempges (2. von rechts) bei ihrer Ernennung zur neuen Direktorin des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums. Es gratulierten (von links): Domdekan Henning Priesel, Baudirektor Johannes Krämer, die Bevollmächtigte des Generalvikars, Stephanie Rieth, Bischof Peter Kohlgraf, sowie Generalvikar Sebastian Lang

Bischof Peter Kohlgraf stellte die Nachfolgerin von Dr. Winfried Wilhelmy vor

Mainz. Dr. Anja Lempges ist seit Montag, 1. Dezember, neue Direktorin des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums in Mainz. Die promovierte Kunsthistorikerin war bislang stellvertretende Direktorin des Museums und arbeitet seit 2012 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Mainzer Dommuseum. Dr. Lempges tritt die Nachfolge von Dr. Winfried Wilhelmy an, der am 1. November in den Ruhestand gegangen ist. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf überreichte ihr am Dienstag, 2. Dezember, ihre Ernennungsurkunde im Bischöflichen Ordinariat Mainz. Auch der Mainzer Generalvikar, Dr. Sebastian Lang, die Bevollmächtigte des Generalvikars, Stephanie Rieth, Domdekan Henning Priesel, sowie Baudirektor Johannes Krämer gratulierten ihr zur Ernennung.

 

„Es ist uns eine große Freude, dass Sie die neue Direktorin des Dom- und Diözesanmuseums sind“, sagte Bischof Kohlgraf zu ihrer Ernennung. „Ich danke Ihnen sehr, dass Sie sich beworben haben, und bin mir sicher, Sie werden die neue Stelle gut ausfüllen“, sagte er weiter. „Sie haben bereits Ihr eigenes Profil und werden auch künftig Ihr Charisma einbringen, um eine dynamische Entwicklung voranzubringen“, sagte Bischof Kohlgraf.

 

Dr. Anja Lempges danke Bischof Kohlgraf für das entgegengebrachte Vertrauen. Zu ihren künftigen Schwerpunkten sagte sie: „In den vergangenen Jahren und besonders im 100. Jahr seines Bestehens haben wir im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum mit vielfältigen Ausstellungen, Formaten und Feierlichkeiten gezeigt, dass wir ein lebendiges Haus sind. Lebendig durch die vielen Menschen, die unserem Museum verbunden sind, lebendig durch die großartige Sammlung. In ihr spiegelt sich wie in einem Erfahrungsspeicher die annähernd 1500-jährige Geschichte unseres Bistums.

 

Dieses Erbe zu bewahren und für seine Sichtbarkeit zu sorgen ist kein Selbstzweck, sondern identitätsstiftend. Die Verantwortung für die Sammlung zu übernehmen, löst in mir tiefen Respekt und große Freude aus. Denn mit den Kunstwerken haben wir nicht nur Originale, sondern auch ideelle Werte, die zukunftsweisend sind.

 

Ausstellungen zu brennend aktuellen Themen wie soziale Gerechtigkeit anlässlich des 150. Todestages von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler im Jahr 2027 oder die fotografische Begleitung von Kirchenräumen im Wandel sind dabei denkbar, wie auch kleinere Formate zu bisher unbekannten Kunstwerken der Sammlung und auch Gastauftritte zeitgenössischer Arbeiten in den historischen Räumen des Museums und der Schausammlung. 

 

Es ist eine der schönsten Aufgaben überhaupt, Menschen mit Kunstwerken in Kontakt zu bringen und gemeinsam darüber ins Gespräch zu kommen. Dazu braucht es ein kompetentes, engagiertes und offenes Museumsteam, denn es geht darum, Geschichte in eine Sprache zu übersetzen, die heute verstanden werden kann.

 

Genau darin sehe ich die drei Schwerpunkte unserer Arbeit: Die Sammlung so zu betreuen und weiterzuentwickeln, dass wir sie verantwortungsvoll an die nächste Generation übergeben können. Das Museum als einen Erfahrungsort zu gestalten, an den man immer wieder gerne zurückkommt. Und nicht zuletzt – weil Kunst auch immer mit Schönheit und Lebensfreude verbunden ist – mit der Begeisterung für das Museum und seine Sammlung anzustecken.“

 

Anja Lempges wurde 1974 in Trier geboren. Nach dem Abitur studierte sie zunächst Philosophie und Theologie an der PTH St. Georgen in Frankfurt (1994–2000). In dieser Zeit absolvierte sie zusätzlich das zweijährige Studienprogramm „Kultur und Tourismus“. Ab 2000 studierte sie Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Sie schloss ihr Studium mit einer Dissertation zum Thema „Der Atzmann – Stummer Diener für lautes Lob" ab. Während ihres kunsthistorischen Studiums hat sie regelmäßig Studien- und Pilgerreisen in Deutschland und Italien geleitet. In den Jahren 2006 bis 2007 war sie Lehrbeauftragte am Institut für Kunstgeschichte in Mainz.

 

Dr. Lempges war bereits während ihres Studiums in verschiedenen Galerien und ab 2002 als freie Mitarbeiterin im Diözesanmuseum in Limburg tätig. Ende 2007 wurde sie Volontärin im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum. Für das Projekt „Straße der Moderne. Kirchen in Deutschland" ging sie 2010 als wissenschaftliche Mitarbeiterin zum Deutschen Liturgischen Institut in Trier. Im Jahr 2012 kam sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Mainzer Dom- und Diözesanmuseum zurück und übernahm im Jahr 2016 die stellvertretende Leitung des Museums.

 

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Nachricht voraus am 2.12.25                                                                                  hoff (MBN)

 

 

 

Generalvikar Lang würdigte Lempges

Mainz, 11. Dezember 2025: Generalvikar Sebastian Lang hatte auch ein Begrüßungsgeschenk für die neue Direktorin Anja Lempges (links) dabei. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 11. Dezember 2025: Generalvikar Sebastian Lang hatte auch ein Begrüßungsgeschenk für die neue Direktorin Anja Lempges (links) dabei.

Einführung der neuen Direktorin des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums

Mainz. Der Mainzer Generalvikar Dr. Sebastian Lang hat die neue Direktorin des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Anja Lempges, gewürdigt. Bei ihrer Vorstellung am Donnerstag, 11. Dezember, im Dommuseum sagte Lang, der auch Vorsitzender des Kuratoriums des Dom- und Diözesanmuseums ist: „Ich bin überzeugt, dass Sie die Richtige für diese Aufgabe sind.“ Er habe vielfach erlebt, dass es Lempges „mit ihrem theologischen und spirituellen Blick immer wieder auf neue Weise gelingt, die Ausstellungsstücke des Museums lebendig werden zu lassen“, sagte Lang. Aufgabe des Museums sei es, die Exponate „zu einem kleinen Sakrament der Begegnung werden zu lassen“, betonte der Generalvikar.

 

Es sei „ein großes Glück“, dass sie jeden Tag Teil eines hochmotivierten Teams sein dürfe, sagte Lempges in ihrer Ansprache. Sie sei sich bewusst, dass es eine herausfordernde Aufgabe sein werde, das Haus bei knapper werdenden Mitteln für die Zukunft aufzustellen. Baudezernent Johannes Krämer hatte in seiner Begrüßung berichtet, dass der gotische Wächterengel vom Nordquerhaus des Domes, der im Dommuseum ausgestellt ist, eines der Lieblingsstücke von Anja Lempges ist. Er sei zuversichtlich, dass Lempges für die anstehenden Aufgaben gut gerüstet sei.

 

Lempges ist seit Anfang Dezember neue Direktorin des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums in Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hatte ihr in der vergangenen Woche ihre Ernennungsurkunde überreicht. Die promovierte Kunsthistorikerin war bislang stellvertretende Direktorin des Museums und arbeitet seit 2012 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Mainzer Dommuseum. Lempges tritt die Nachfolge von Dr. Winfried Wilhelmy an, der am 1. November in den Ruhestand gegangen ist.

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tob (MBN)

 

 

 

Bistum Mainz bleibt dran am Thema Klimaschutz

Die Bevollmächtigte des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, präsentierte die neuen Tippgeber, Umweltbeauftragter Marcus Grünewald die neuen Klimasparbücher (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Die Bevollmächtigte des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, präsentierte die neuen Tippgeber, Umweltbeauftragter Marcus Grünewald die neuen Klimasparbücher

Neues Klimasparbuch und weitere Initiativen präsentiert

 

Mainz. Das Bistum Mainz macht sich weiterhin stark für den Klimaschutz. Aus diesem Grund hat es erneut einen Umweltpreis ausgeschrieben, einen Tippgeber veröffentlicht und ein Klimasparbuch herausgegeben. „Es ist wichtig, das Thema Klimaschutz immer wieder neu und nachhaltig ins Bewusstsein zu bringen“, sagte die Bevollmächtigte des Generalvikars, Stephanie Rieth, bei der Präsentation des neuen Klimasparbuchs am Donnerstag, 11. Dezember, im Bischöflichen Ordinariat in Mainz. Rieth: „Der Beitrag der Kirche kann die Besinnung auf eine Schöpfungstheologie sein, die sich auch in konkreten Maßnahmen wiederfindet. Das ist Aufgabe und Herausforderung zugleich.“ Daher sei das Bistum weiterhin auf dem Weg, das Thema Klimaschutz als strategisches Thema auszubauen. „Wir arbeiten an der Umsetzung unseres Klimaschutzkonzepts – mit Unterstützung vieler, auch ehrenamtlich Engagierter in Gemeinden und Einrichtungen vor Ort“, sagte sie. Rieth dankte dem Umweltbeauftragten des Bistums Mainz, Marcus Grünewald, sowie der AG Nachhaltigkeitsbericht, dem Arbeitskreis Klimaschutz und dem Umweltbeirat für die Erarbeitung und Umsetzung der vielfältigen Maßnahmen für den Klimaschutz.

 

Klimasparbuch 2026/2027

Ein aktueller Schwerpunkt ist die Erarbeitung eines ersten Nachhaltigkeitsberichts für das Bistum Mainz. „Dieser soll als Grundlage für künftige Jahresabschlüsse dienen und eine Chance zur Standortbestimmung sein. Wo stehen wir gut da, wo gibt es noch Handlungsbedarf?“, schreibt Rieth im Grußwort des neuen Klimasparbuchs. Dazu erklärt der Ökonom des Bistums Mainz, Carsten Erdt, in einem Interview, warum das Bistum einen Nachhaltigkeitsbericht als Bestandteil der Jahresbilanz veröffentlichen wird. Er spricht zudem über die Grundlagen des Berichts und über seine Einschätzung, inwiefern die angelegten Kriterien erfüllt werden.

 

Das Interview ist Teil der fünften Ausgabe des bistumsweiten Klimasparbuchs, das im „oekom verlag“ mit einer Auflage von 4.000 Exemplaren erschienen ist. Es lädt dazu ein, das eigene Leben nachhaltig zu gestalten. Darüber hinaus finden die Leserinnen und Leser Gutscheine für ökologische und fair gehandelte Produkte, die zwei Jahre gültig und auch online einlösbar sind. Die Neuerscheinung wird nicht verkauft, sondern an Hauptamtliche, Ehrenamtliche sowie Einrichtungen in der Diözese verteilt.

 

Umweltpreis des Bistums Mainz

Eine weitere Maßnahme des Bistums, um den Klimaschutz zu fördern, ist die erneute Ausschreibung eines Umweltpreises. Dieser wird jährlich an Personen, Gruppen oder Projekte verliehen, die sich in besonderer Weise für den Schutz und die Erhaltung der Umwelt engagieren. Die Preisträger werden dabei insbesondere für ihr nachhaltiges und umweltbewusstes Handeln ausgezeichnet. Das Preisgeld beläuft sich insgesamt auf 5.000 Euro und wird im Rahmen einer Feierstunde verliehen. Mit dieser Auszeichnung möchte das Bistum das Bewusstsein für Umweltschutz stärken und das Engagement für eine nachhaltige Zukunft würdigen.

 

Dieses Mal geht es um das Thema Schöpfungszeit. Die Schöpfungszeit wurde erstmals im Jahr 2007 von den Kirchen ausgerufen, um sich auf die Verantwortung für Gottes Schöpfung zu besinnen. Es ist der Zeitraum zwischen dem 1. September und dem 4. Oktober (Gedenktag des Franziskus von Assisi). Das Bistum Mainz lädt dazu ein, die Schöpfungszeit stärker in den Fokus der Kirchorte zu stellen. Preiswürdig sind daher alle Angebote, Veranstaltungen und Aktionen, die zu diesem Ziel beitragen. Zum Beispiel Gottesdienste (in der Natur), Laudato si – Wanderungen, oder -Prozessionen, Bildungsangebote, Säuberungsaktionen in Wald und Flur, Aktionen zur Bewahrung der Biodiversität, Pflanzaktionen, Aufforstung, oder Kooperationen mit örtlichen Naturschutzverbänden. Bedingung: Die Angebote müssen zwingend in der Zeit zwischen dem 1. September und 4. Oktober 2026 stattfinden und im Vorfeld an schoepfungszeit@um-welt-bedacht.de gemeldet werden. Eine unabhängige Jury wird im Januar 2027 die Bewerbungen sichten und die Preisträger auswählen. Jedes Jurymitglied bewertet die Bewerbungen nach einem festgelegten Kriterienkatalog. Bewerben können sich alle kirchlichen Einrichtungen, Kindergärten, Schulen, Pfarreien und Klöster im Bistum Mainz. Letzter Abgabetag ist 30. November 2026 (Datum des Poststempels). Gleichzeitig mit der Postsendung wird um eine Mailzusendung an umweltbeauftragter@bistum-mainz.de gebeten.

 

Tippgeber „Empfehlung zur öko-sozialen Beschaffung“

Der Umweltbeirat des Bistums Mainz hat einen neuen „Tippgeber“ herausgegeben. Die aktuelle Ausgabe enthält Tipps zur öko-sozialen Beschaffung. „Die Kirche ist neben dem Staat einer der größten institutionellen Konsumenten. Das Beschaffungswesen ist deshalb ein bedeutsames Feld für gelebte Schöpfungsverantwortung“, heißt es in einem Schreiben der Deutschen Bischofskonferenz. „Beim Einkauf, aber auch beim Ge- und Verbrauch sowie bei der Entsorgung von Gütern gilt es, ökologische und soziale Kriterien unter Berücksichtigung möglichst der kompletten Lieferkette zu beachten.“ Daher empfiehlt der Tippgeber den Kauf von Produkten mit allgemeingültigem Umweltzertifikat, saisonale und regionale Lebensmittel möglichst aus kontrolliert biologischem Anbau sowie Fleisch aus artgerechter (BIO)Tierhaltung, Produkte, die den Respekt der Menschenrechte und Kernarbeitsnormen in der Zulieferkette sichern (z. B. keine Zwangs- oder Kinderarbeit). Außerdem sind langlebige, reparaturfreundliche, energiesparsame Produkte empfehlenswert, die leicht zu entsorgen sind. Zudem enthält der Tippgeber weitere Empfehlungen zu den Themen Papier, Elektro oder Textilien.

 

Hinweis: Weitere Informationen unter http://www.um-welt-bedacht.de

 

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Nachricht voraus am 11.12.25                                                                                      hoff (MBN)

 

 

 

 

Westturm nach 15 Jahren von Gerüst befreit

Die Gerüstbrücke wird vom Dach des Doms abgenommen (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Die Gerüstbrücke wird vom Dach des Doms abgenommen

Baugerüst und Gerüstbrücke am Westturm des Mainzer Doms abgebaut

Mainz. Nach 15 Jahren ist der Westturm des Mainzer Doms erstmals ohne Gerüst zu sehen. Die Steinmetze der Dombauhütte haben gemeinsam mit der Firma Riga am Mittwoch, 3. Dezember, mithilfe eines Krans eine Gerüstbrücke vom Dach des Mainzer Doms heruntergehoben. Am Nachmittag nutzten sie den Kran, um eine neue Kreuzblume auf den Giebel zu befördern und dort ins Dach einzusetzen. Domdekan Henning Priesel und Dombaumeister Konrad Lenzinger zeigten sich zufrieden mit dem Verlauf der Arbeiten.

 

„Der Dom gibt der Stadt Mainz ihr Gesicht und ist steingewordene Mainzer Geschichte aus Tausend Jahren“, sagte Domdekan Priesel am Rand der Baustelle. Weiter sagte er: „Das Gesicht wird jetzt noch schöner, in dem der Westturm jetzt kein Gerüst mehr hat. Wunderschön, gerade von der Marktseite aus.“ Er freue sich, dass nach 25 Jahren, in denen eigentlich immer ein Gerüst zu sehen gewesen sei, jetzt lediglich an der Südseite des Querhauses ein Gerüst zurückbleibe, sagte der Domdekan. Die Außenrenovierung werde trotzdem weiter vorangehen, etwa an den Flankentürmen an der westlichen Seite des Doms, erklärte Priesel.

 

„Die Gerüstbrücke aus dem Turm des Doms heraus zu befördern ist heute die größte Herausforderung“, sagte Dombaumeister Konrad Lenzinger. „Ein heikler Moment, da die Brücke nicht in Schwingung geraten darf, und womöglich gegen die Fassade stoßen würde“, erklärte Lenzinger. Die Gerüstbrücke landete ohne Zwischenfälle am Boden auf dem Leichhof, wo zahlreiche Schaulustige die Arbeiten beobachteten. Anschließend wurde die neue Kreuzblume auf das Dach gehoben und ziert nun den Giebel des Querhauses.

 

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Nachricht voraus am 3.12.25                                                                                  hoff (MBN)

 

 

„Rettet unsere Welt – Zukunft Amazonas“

Mainz, 30. November 2025: Die bundesweite Adveniat-Weihnachtsaktion der katholischen Kirche wurde im Mainzer Dom eröffnet (v.l.n.r.): Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Dr. Martin Maier, der brasilianischen Bischof Dom Vicente Ferreira. Bischof Peter Kohlgraf aus Mainz, Schwester Elis dos Santos aus Manaus und Adveniat-Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 30. November 2025: Die bundesweite Adveniat-Weihnachtsaktion der katholischen Kirche wurde im Mainzer Dom eröffnet (v.l.n.r.): Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Dr. Martin Maier, der brasilianischen Bischof Dom Vicente Ferreira. Bischof Peter Kohlgraf aus Mainz, Schwester Elis dos Santos aus Manaus und Adveniat-Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck.

Adveniat hat die bundesweite Weihnachtsaktion im Bistum Mainz eröffnet

 

Mainz. „Wir müssen aufstehen.“ Dazu hat der Mainzer Bischof Dr. Peter Kohlgraf angesichts der ernüchternden Ergebnisse der Weltklimakonferenz und der verbreiteten Zögerlichkeit bei der Übernahme von Verantwortung für den Schutz der Schöpfung aufgerufen. In seiner Predigt anlässlich der bundesweiten Adveniat-Weihnachtsaktion der Katholischen Kirche, die in diesem Jahr unter dem Motto „Rettet unsere Welt – Zukunft Amazonas“ mit einem feierlichen Gottesdienst im Mainzer Dom eröffnet worden ist, sagte er: „Wachsein bedeutet die Zusammenhänge zu sehen und ernst zu nehmen: die Zusammenhänge zwischen Ungerechtigkeit und Unfrieden, zwischen Ausbeutung der Schöpfung und Missachtung von Menschen und ihren Rechten, zwischen der Zerstörung von Lebensgrundlagen und Fluchtbewegungen.“

 

Er habe den Eindruck, dass die Menschheit, anstatt aufzuwachen, immer wieder auf eine globale Snooze-Taste drücke, so wie bei einem Wecker, um weiter schlafen zu können. Dagegen forderte Bischof Kohlgraf dazu auf: „Es ist Zeit, vom Schlaf aufzustehen, indem wir uns nicht von Geld und dem Nutzen der Schöpfung und anderer Menschen blenden lassen, sondern uns von ihrer Würde leiten lassen.“ Gerade der Glaube an Gott und das Bewusstsein, Teil seiner Schöpfung zu sein, sei kein „Opium des Volkes“, keine Betäubung. Vielmehr sei der Glaube „ein Wecker, ein Weckruf, der uns mahnt, die Wirklichkeit nicht zu verdrängen“. Die bundesweite Adveniat-Weihnachtsaktion, die in Mainz an diesem 1. Adventsonntag eröffnet wurde und der die Spenden in allen Weihnachtsgottesdiensten in ganz Deutschland am 24. und 25. Dezember zugutekommt, zeige: Die christliche Botschaft besitze immer auch eine politische Dimension. „Sie mahnt zu Maßhalten, Gerechtigkeit, Solidarität, Nächstenliebe und zum Einsatz für Menschen am Rande sowie für unser gemeinsames Haus“, so der Mainzer Bischof.

 

Auch der Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz feierte den Eröffnungs-gottesdienst mit. „Nachhaltigkeit kennt keine Grenzen – und Verantwortung auch nicht“, erklärte er auf dem anschließenden Empfang im Erbacher Hof. „In Rheinland-Pfalz arbeiten wir daran, unser Land sozial gerecht, wirtschaftlich stark und klimaneutral zu gestalten, und zugleich übernehmen wir Verantwortung über unsere Landesgrenzen hinaus. Unsere Entwicklungszusammenarbeit mit Ländern des Globalen Südens zeigt, wie wir gemeinsam Armut bekämpfen, Bildung stärken und Zukunft schaffen können.“ Die beteiligten Menschen, Vereine, Schulen, Kommunen und Kirchen seien ein lebendiges Beispiel dafür, dass nachhaltige Entwicklung gelingt, wenn politisches Handeln und Engagement vor Ort zusammenkommen. Denn, so Ministerpräsident Alexander Schweitzer, „nur gemeinsam schaffen wir eine gerechte und lebenswerte Zukunft – für uns und für die kommenden Generationen.“

Die Adveniat-Weihnachtsaktion ist seit mehr als 60 Jahren eine Brücke der Solidarität zwischen Deutschland und Lateinamerika sowie der Karibik. Schwester Elis dos Santos aus der brasilianischen Millionen-Metropole Manaus hatte in den vergangenen Tagen bereits vom Engagement der indigenen Völker und der internationalen Zivilgesellschaft auf zahlreichen Veranstaltungen berichtet. „Ich komme aus einem Land, das Widerstand leistet, singt und leidet – und wo doch jeder neue Tag auch ein Akt der Hoffnung ist“, sagte sie im Eröffnungsgottesdienst. Für die Partnerin des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat steht fest: „Unsere Beziehung zur Schöpfung darf nicht länger der Logik der Ausbeutung und einer Wegwerfmentalität folgen.“ Die Adveniat-Weihnachtaktion sei für sie und die Menschen in Lateinamerika ein Zeichen tiefer Verbundenheit. „Sie steht für Initiativen, die mit Hand und Herz diejenigen stärken, die oft unsichtbar bleiben. Sie ist Ausdruck einer dauerhaften Solidarität.“

 

Der Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat Pater Martin Maier rief am Zusammenfluss von Main und Rhein in Erinnerung, dass Flüsse überlebenswichtige Lebensadern unserer Welt sind. „Sie verbinden Menschen. Spenden lebenswichtiges Trinkwasser. Lassen Pflanzen wachsen. Sind Nahrungsquelle. Doch die Lebensadern unserer Welt trocknen aus, werden ausgebeutet und vergiftet“, so der Adveniat-Hauptgeschäftsführer. Die radikale Abholzung des Regenwalds am Amazonas, die rücksichtslose Rohstoffausbeutung und die Erdölförderung zerstörten die Lebensgrundlagen für die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt und für die dort lebenden indigenen Völker.

 

„Als Kirche stehen wir klar auf der Seite der Menschen, die Opfer dieser maßlosen Ausbeutung von Bodenschätzen und der menschengemachten Klimaerhitzung werden“, sagte Bischof Vicente Ferreira. In seinem Bistum Livramento de Nossa Senhora, aber auch in ganz Brasilien engagiert er sich seit vielen Jahren für die vom Bergbau ausgebeuteten und bedrohten Menschen. Die Verteidiger der Menschen- und Naturrechte erhielten in Lateinamerika Morddrohungen. Deshalb sei es so wichtig, dass das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat mit seinen Partnern vor Ort die Armen und insbesondere die indigenen Völker ermächtigt, ihre Rechte zu verteidigen und ihrer Lebenswelten zu schützen. „Unterstützen Sie die Adveniat-Weihnachtsaktion in diesem Jahr. Das hilft unserer Arbeit vor Ort“, so Bischof Vicente Ferreira zum Ende des Gottesdienstes.

 

Der Gottesdienst zur Eröffnung der Adveniat-Weihnachtsaktion erhielt seine ganz besonders feierliche Note durch die musikalische Gestaltung. Unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Dr. Karsten Storck sang der Mainzer Domchor und spielten die Dombläser. Domorganist Professor Daniel Beckmann war an der Orgel zu hören und die Musikgruppe der portugiesisch-sprachigen Gemeinde Mainz sorgte für internationales Flair.

Adveniat-Weihnachtsaktion 2025 „Rettet unsere Welt – Zukunft Amazonas“


Der weltweite Hunger nach Rohstoffen, Holz und Fleisch zerstört die Lebengrundlage der indigenen Völker am Amazonas und erstickt die Lunge der Welt. Gemeinsam mit den Partnerorganisationen vor Ort unterstützt Adveniat indigene Gemeinschaften dabei, ihre Rechte zu schützen und den zerstörerischen Eingriffen von Konzernen und Regierungen entgegenzuwirken. Die indigenen Völker sind mit ihrem Leben im Einklang mit der Natur die wahren Umweltschützer und Klimaretter. Unter dem Leitwort „Rettet unsere Welt – Zukunft Amazonas“ ruft Adveniat alle Menschen guten Willens auf, sich an die Seite der Menschen zu stellen, die für die Bewahrung des Amazonas als gemeinsames Haus und als globale Grundlage für zukünftige Generationen einstehen – oft unter Einsatz des eigenen Lebens. Die bundesweite Adveniat-Weihnachtsaktion wird am 1. Advent, dem 30. November 2025, im Bistum Mainz eröffnet. Die Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember in allen katholischen Kirchen Deutschlands ist für Adveniat und die Hilfe für die Menschen in Lateinamerika und der Karibik bestimmt. Spendenkonto bei der Bank im Bistum Essen, IBAN: DE03 3606 0295 0000 0173 45 oder unter www.adveniat.de.

 

Hinweis: Weitere Informationen und Fotos unter: www.medien.adveniat.de und www.adveniat.de/presse2025

 

Nachricht voraus am 30.11.25                                                                               PM (MBN)

 

 

 

 

Weihnachtsbäume für das Bischofshaus

Mainz, 13. Dezember 2025: Die Bäume, die Bischof Peter Kohlgraf beim Weihnachtsbaumverkauf des Mainzer Dombauvereins für das Bischofshaus mitgenommen hat,  kommen vom Forstbetrieb Zimmermann aus dem Soonwald. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 13. Dezember 2025: Die Bäume, die Bischof Peter Kohlgraf beim Weihnachtsbaumverkauf des Mainzer Dombauvereins für das Bischofshaus mitgenommen hat, kommen vom Forstbetrieb Zimmermann aus dem Soonwald.

Traditioneller Verkauf zu Gunsten des Mainzer Dombauvereins

 

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat beim traditionellen Weihnachts-baumverkauf zu Gunsten des Mainzer Dombauvereins zwei Bäume für das Mainzer Bischofshaus gekauft. Begrüßt wurde Kohlgraf unter anderem von der Vorsitzenden des Mainzer Dombauvereins, Sabine Flegel. Im Bischöflichen Ordinariat fand von Freitag, 12. Dezember, bis Samstag, 13. Dezember, der jährliche Weihnachtsbaumverkauf sowie ein kleiner adventlicher Markt zu Gunsten des Mainzer Dombauvereines statt. Die frisch geschlagenen Bäume (Nobilis-, Nordmann- und Edeltannen sowie Kiefern) kommen aus dem nachhaltigen Forstbetrieb Zimmermann im Soonwald. 

 

Foto unter www.bistummainz.de/presse

 

tob (MBN)

„Rettet unsere Welt – Zukunft Amazonas“

Adveniat eröffnete bundesweite Weihnachtsaktion im Bistum Mainz

 

Mainz. „Mit der Adveniat-Weihnachtsaktion ‚Rettet unsere Welt – Zukunft Amazonas‘ unterstützen wir als Bistum Mainz und als katholische Kirche in Deutschland in besonderer Weise die indigenen Völker, die den Amazonas-Regenwald als Lunge unserer Erde schützen.“ Das hat der Mainzer Bischof Dr. Peter Kohlgraf auf der Pressekonferenz zur bundesweiten Eröffnung der Weihnachtsaktion der katholischen Kirche im Mainzer Dom am ersten Adventssonntag, 30. November 2025, erklärt. Der Auftrag, die eine Welt zu schützen, die gute Schöpfung Gottes zu bewahren, dürfe keine Eintagsfliege sein. Deshalb rief Bischof Kohlgraf wenige Tage nach Beendigung der Weltklimakonferenz in Belém an der Mündung des Amazonas dazu auf, sich an die Seite der Menschen zu stellen, die – oft unter Einsatz des eigenen Lebens – für die Bewahrung des Amazonas als gemeinsames Haus und als globale Grundlage für zukünftige Generationen einstehen.

 

Mit Schwester Elis dos Santos von der Casa Amazônica in Manaus und Bischof Vicente Ferreira von Livramento de Nossa Senhora konnte Bischof Kohlgraf zwei Teilnehmer der Weltklimakonferenz als Gäste der Adveniat-Weihnachtsaktion begrüßen. Beide seien Vorbilder, die – wie von Papst Franziskus vor zehn Jahren in seiner Sozial- und Umwelt-Enzyklika Laudato si‘ gefordert – den Schrei der Mutter Erde und den Schrei der Armen hören. „Sie sind und werden mit ihrem Engagement immer neu Stimme für diesen Schrei der geschundenen Erde, der geschundenen Indigenen, der geschundenen Menschheit.“

 

Schwester Elis dos Santos, die dem indigenen Volk der Mura angehört, berichtete von ihrer eigenen Erfahrung: „Wir indigenen Völker werden vertrieben, zum Schweigen gebracht und unsichtbar gemacht durch ein Entwicklungsmodell, das Profit über Leben stellt.“ Aus dem Widerstand gegen diese Realität hat sie mit den Menschen in einem der ärmsten Viertel am Stadtrand der Millionen-Metropole Manaus die Casa Amazônica, das Amazonas-Haus gegründet. Dort werden im Gemeinschaftsgarten Obst und Gemüse angebaut, alte Öle und Fette zu Seife recycelt und in einer Gesundheitsstation ganzheitliche Heilpraktiken angeboten. „Wir wollen konkrete Alternativen aufbauen“, erläutert Schwester Elis dos Santos. „Wir verkaufen keine Produkte, wir pflegen Beziehungen. Wir schaffen keine Abhängigkeit, wir stärken die Autonomie. Wir sprechen nicht über den Amazonas als Landschaft, wir sprechen als diejenigen, die dort leben, fühlen und ihn verteidigen.“

 

Unmissverständlich prangerte Schwester Elis dos Santos an, dass auf der offiziellen Weltklimakonferenz in Belém die Stimme der Indigenen nicht gehört wurde. „Es gibt keinen Ausweg aus der Klimakrise, ohne den Völkern zuzuhören, die unsere Lebensräume pflegen und schützen“, stellte sie klar. Auf dem parallelen Gipfel der Völker trafen sich soziale Bewegungen, Basisorganisationen, Kirchen, Jugendliche, indigene Völker, Frauen und traditionelle Gemeinschaften. „Wir marschierten, prangerten an, sangen, weinten und verkündeten, dass der Amazonas keine Ressource ist: Er ist lebendiges Territorium, er ist Heimat, er ist Volk“, berichtete Schwester Elis dos Santos aus erster Hand in Mainz.

 

Das Thema Bergbau – das ebenfalls auf der Weltklimakonferenz sehr präsent war – begleitet Bischof Vicente Ferreira seit Jahrzehnten. Nachdem 2019 in der Stadt Brumadinho im Bundesstaat Minas Gerais das Rückhaltebecken einer Eisenerzmine des brasilianischen Bergbaugiganten Vale gebrochen war und die ins Tal stürzende Schlammlawine 272 Menschen lebendig begraben hatte, begleitete er als Weihbischof die Angehörigen der Opfer. Auch als Bischof des Bistums Livramento de Nossa Senhora im Bundestaat Bahia ist er mit den zerstörerischen Folgen des Bergbaus konfrontiert. „Unsere Bodenschätze werden in der Logik des neoliberalen Systems ausgebeutet“, kritisierte Bischof Ferreira. „Es privilegiert eine reiche Minderheit, die sich hauptsächlich im Globalen Norden befindet, und hinterlässt tiefe Wunden vor Ort, in der Biodiversität und den Gemeinschaften.“

 

In der aktuellen schweren sozio-ökologischen Krise fordert der Partner des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat ein neues Zivilisationsprojekt, das die Logik überwindet, Natur, Schöpfung und den Planeten Erde nur als Quelle des Profits zu betrachten. Es brauche dafür die breite Beteiligung der lokalen Gemeinschaften und die Wertschätzung ihrer Lebensweisen, ihres Wissens und ihrer Spiritualität. Dazu gehöre auch das Recht, „Nein zum Bergbau” zu sagen.

 

Eine gemischte Bilanz der Ergebnisse der Weltklimakonferenz zog der Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat Pater Martin Maier. Dass mehr als 80 Staaten einen Fahrplan zum Ausstieg aus den fossilen Energien forderten, sei ein starkes Signal. Das gelte auch für die Tatsache, dass trotz des Boykotts der Trump-Administration nahezu alle Länder – auch Vertreter zahlreicher Bundesstaaten der USA – an der Mündung des Amazonas um eine gute Zukunft für den Planeten gerungen hätten. Angesichts des Fehlens mutiger und konkreter Beschlüsse lautet für den Adveniat-Hauptgeschäftsführer auf der anderen Seite die bittere Botschaft von Belém: „Besonders die ärmeren Länder werden von den Verursachern des menschengemachten Klimawandels, den reichen Industriestaaten, auch weiterhin buchstäblich im Regen stehen gelassen.“

 

In dieser Situation ist für Pater Maier der Aufruf des früheren Papstes Franziskus in der vor zehn Jahren erschienen Umwelt- und Sozialenzyklika Laudato si‘, das gemeinsame Haus zu schützen, bleibend aktuell. Dank Franziskus sei die Kirche die weltweite Institution, die beständig auf Grundlage der Erkenntnisse der Wissenschaft in einer globalen Perspektive auf die Zerstörung der Regenwälder als Lunge des Planeten hinweist und zu einer grundlegenden Umkehr aufruft. Das betreffe gerade auch das Konsumverhalten und den Lebensstil hierzulande, so der Adveniat-Hauptgeschäftsführer. „Der weltweite Hunger nach Rohstoffen, Holz und Fleisch, frisst die Lebengrundlage der ursprünglichen Völker am Amazonas und erstickt die Lunge der Welt.“ Deshalb unterstütze Adveniat die indigenen Gemeinschaften dabei, die Menschenrechte, Landrechte und das Recht auf sauberes Wasser zu schützen und den zerstörerischen Eingriffen nationaler, multinationaler Konzerne und Regierungen entgegenzuwirken. „Wir tragen gemeinschaftlich Verantwortung für den Schutz und den Erhalt unseres gemeinsamen Hauses. Werden wir dieser Verantwortung gerecht, lassen wir eine gute Zukunft für Amazonien Wirklichkeit werden und retten damit unsere Welt“, fordert Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Maier.

 

Hinweis: Weitere Informationen und Fotos unter: www.medien.adveniat.de und www.adveniat.de/presse2025

 

Nachricht voraus am 27.11.25                                                                                PM (MBN)

 

 

 

 

 

Zukunft des Amazonas in Gefahr

Fachgespräch mit Adveniat-Gästen an der TH Bingen (c) Adveniat
Fachgespräch mit Adveniat-Gästen an der TH Bingen

Fachgespräch mit Gästen von Adveniat aus Brasilien und Deutschland

 

Bingen. Was bleibt nach der internationalen Klimakonferenz COP, die vor wenigen Tagen im brasilianischen Belém zu Ende gegangen ist? Welche Ideen können den Klimawandel aufhalten, und wer sollte Verantwortung übernehmen? Darüber diskutierten etwa 130 Studierende der Fachbereiche Klimaschutz, Klimawandel und Agrarwirtschaft der Technischen Hochschule Bingen am Donnerstag, 27. November, mit Gästen von Adveniat. Auf dem Podium saßen der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Professor Ottmar Edenhofer, der brasilianische Bischof Vicente Ferreira, der auch an der diesjährigen COP teilgenommen hat, Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Martin Maier, sowie der Mainzer Blogger Joshi Nichell, der ebenfalls anlässlich der COP in Brasilien unterwegs war. Moderiert wurde das Gespräch von Adveniat-Pressesprecher Stephan Neumann.

 

Bischof Vicente Ferreira von Livramento de Nossa Senhora im Bundesstaat Bahia im Nordosten Brasiliens kämpft seit Jahren für die Menschen und die Natur, die insbesondere von den Bergbaukonzernen ausgebeutet und zerstört wird. Er betonte: „Es gibt nicht auf der einen Seite eine soziale Krise und auf der anderen Seite eine ökologische Krise. Sondern es gibt eine Krise, die alles umfasst. Deshalb freue ich mich sehr, hier viele junge Menschen zu sehen, die unsere Zukunft bedeuten. Vielleicht können Sie etwas verändern“, äußerte der Bischof seine Hoffnung. Es gehe im Kern um folgendes Problem: „Der Geist der Vergötterung des Gewinns wird über den Respekt vor dem Leben und über die Rechte der Völker gestellt.“ In Brasilien werde der Regenwald im Amazonas-Gebiet immer weiter zerstört, um Erdöl und andere Rohstoffe zu gewinnen. Noch kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz habe der brasilianische Staat zugestimmt, dass die Erdöl-Industrie die Region weiter ausbeuten dürfe. „Das ist das Gegenteil von dem, was uns zuvor versprochen wurde“, machte Vicente deutlich. Von den Auswirkungen der Zerstörung der Natur seien alle Menschen betroffen. Vicente: „Die Menschen werden nicht überleben, wenn der Planet nicht geschützt wird. Ich hoffe, dass wir uns alle durch unser Engagement retten können. Denn wir werden nur alle zusammen überleben. Oder keiner von uns.“

 

Indigene: Wir sind die Lösung

 

„Wir sind die Antwort auf die Klimafragen, wir sind die Lösung des Problems“, diese Botschaft hat der Blogger Joshi Nichell von seiner Begegnung mit Mitgliedern der indigenen Völker Brasiliens mitgenommen. „Lebt so wie wir“, hätten sie ihn ermutigt. Damit sei vor allem gemeint, dass wir nicht mehr von der Natur in Anspruch nehmen sollten, als wir brauchten, erklärte Nichell. Und vor allem nicht aus reiner Profitgier die Ressourcen der Erde zerstören sollten: „Natur ist keine Handelsware“, sagte er. Nichell ermutigte dazu, sich mit der Frage zu beschäftigten: „Wie viel ist eigentlich genug?“

 

Professor Edenhofer hält die Erwartungen an die Welt-Klimakonferenzen für überhöht. „Es wäre wichtiger, belastbare Schritte in die richtige Richtung zu unternehmen, als darauf zu hoffen, dass die ganze Welt sich zu einem gemeinsamen Ziel durchringt“, sagte der Professor. „Wir werden das 1,5 Grad-Ziel mit ziemlicher Sicherheit nicht einhalten können“, sagte Edenhofer. „Wir müssen uns selbst eine Knappheit der fossilen Rohstoffe auferlegen, um den Klimawandel aufzuhalten“, sagte er. Die Tragödie der Allgemeingüter sei: „Selbst wenn Vereinbarungen gemeinsam getroffen werden, bestehen für Einzelne hohe Anreize, sich wie Trittbrettfahrer zu verhalten, anstatt ihren Teil beizusteuern. So führt letztlich individuelle Schlauheit zu kollektiver Dummheit.“ Als Beispiel für eine konkrete Maßnahme schlug Edenhofer eine internationale Steuer auf Flug- und Schiffsverkehr vor. Die generierten Einnahmen könnten dazu genutzt werden, ärmere Länder beim Ausstieg aus der Kohle als Energiequelle zu unterstützen. 

 

Pater Martin Meyer sagte: „Es ist möglich, Veränderungen zum Positiven zu erreichen.“ Die katholische Kirche sei mit etwa 1,4 Milliarden Mitgliedern weltweit eine starke Gemeinschaft. Adveniat stehe dabei für die Kooperation zwischen Völkern und Nationen, die sich in ganz konkreten Maßnahmen niederschlage. So unterstützt Adveniat etwa die Anschaffung von Solar-Anlagen im globalen Süden, um Diesel-Generatoren zu ersetzen. „Die Schönheit des Amazonasgebietes allein sollte für uns ein Anreiz sein, diese Schöpfung zu erhalten.“

 

Zu Beginn der Veranstaltung hatte Dekan Professor Dr. Michael Rademacher die Anwesenden begrüßt. Zu ihnen gehörten neben den Studierenden der Technischen Hochschule Bingen auch eine Gruppe Gast-Studierender aus Frankreich, einige Mitglieder der Gruppe „Christians for Future“ aus Bingen, sowie Lehrende der Hochschule. Vorbereitet hatte die Veranstaltung Oleg Panferov, Professor für Klimawandel, Klimaschutz.

 

Hinweis:

  • Weitere Veranstaltungen mit den Gästen von Adveniat im Bistum Mainz unter bistummainz.de/weltkirche
  • Eröffnungsgottesdienst mit Bischof Peter Kohlgraf und den Gästen von Adveniat am Sonntag, 30. November, 10.00 Uhr im Hohen Dom zu Mainz
  • Weitere Informationen zur Adveniat-Aktion unter adveniat.de

 

Fotos unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 28.11.25                                                                                hoff (MBN)

 

 

Universität Koblenz erhält Schenkung aus Privatbibliothek von Kardinal Lehmann

Kardinal Karl Lehmann in seiner Bibliothek auf einem Foto aus dem Jahr 2008. (c) Bistum Mainz / Nichtweiß
Kardinal Karl Lehmann in seiner Bibliothek auf einem Foto aus dem Jahr 2008.

Lang: Rund 28.000 Bände werden „auch künftig gute Dienste für die Wissenschaft leisten“

 

Koblenz/Mainz. Das Bistum Mainz hat der Universität Koblenz rund 28.000 Bücher aus den Beständen der Privatbibliothek des im Jahr 2018 verstorbenen Kardinals Karl Lehmann - von 1983 bis 2016 Bischof von Mainz - geschenkt. Die Bestände sind inhaltlich vor allem den Gebieten Religionswissenschaft und Weltreligionen, wie Judentum oder Islam, Bibelwissenschaft, Evangelische Theologie und Ökumene, Geschichte und Kirchengeschichte, Philosophie, Politik, Naturwissenschaften, Soziologie und Pädagogik sowie Literatur und Kunstgeschichte zuzuordnen.

 

Die Bände haben hohen wissenschaftlichen Wert und werden von der Universität Koblenz zur Förderung von Wissenschaft und Forschung gemäß den Vereinbarungen des Schenkungsvertrags zwischen dem Bistum Mainz und der Universität Koblenz eingesetzt. Dabei handelt es sich vorrangig um deutschsprachige Literatur der vergangenen fünf Jahrzehnte bis in die Gegenwart, die in vielen Bereichen den aktuellen Forschungsstand widerspiegelt. Sie werden nach ihrer Einarbeitung in der Universitätsbibliothek Koblenz sukzessiv der Allgemeinheit zur Benutzung zur Verfügung gestellt.

 

„Das Bistum Mainz sucht an verschiedenen Stellen nach einem angemessenen Umgang mit dem Erbe Kardinal Lehmanns und mit der Erinnerung an sein Wirken. Mit der Schenkung an die Universität Koblenz wird seine Privatbibliothek auch künftig gute Dienste für die Wissenschaft leisten“, betont der Mainzer Generalvikar, Dr. Sebastian Lang. Kardinal Lehmann hatte testamentarisch den Wunsch geäußert, dass seine Privatbibliothek für die Wissenschaft öffentlich nutzbar gemacht werden sollte. Ich bin allen dankbar, die am Zustandekommen dieser Vereinbarung mitgewirkt haben. Sie ermöglicht uns, unserer Verantwortung gegenüber Lehmanns Erbe in guter Weise nachzukommen“, sagt Lang weiter.

 

Die Universität Koblenz wiederum baut damit nach der Trennung der Universität Koblenz-Landau und ihrer anschließenden Eigenständigkeit den Bücherbestand der Universitätsbibliothek Koblenz insbesondere im Bereich Geisteswissenschaften weiter aus. „Die Schenkung des Bestands der Privatbibliothek von Kardinal Lehmann bietet uns die Möglichkeit, neben verschiedenen umgesetzten Maßnahmen im Bereich digitaler Medien, auch Qualität und Quantität des Buchbestands der Universitätsbibliothek Koblenz nachhaltig zu steigern“, erklärt der Präsident der Universität Koblenz, Prof. Dr. Stefan Wehner.

 

Hintergrundinformationen zur Privatbibliothek des Kardinals Lehmann

 

Als Karl Lehmann im Herbst 1983 zur Übernahme des Bischofsamtes nach Mainz zog, brachte er bereits erhebliche Bücherbestände von seinem früheren Wohnort in Bollschweil bei Freiburg mit. Schon zu seiner Zeit als Professor für unter anderem Dogmatik – von 1968 bis 1971 in Mainz, von 1971 bis 1983 in Freiburg - war seine Bücherliebe und Sammelleidenschaft bekannt. Diese Bestände sind in Mainz durch konstante Zukäufe aus seinen Privatmitteln sowie durch unzählige Buchgeschenke kontinuierlich angewachsen und wurden von Lehmann auf neue Felder kirchlicher Diskussionen sowie gesellschaftlicher Entwicklungen thematisch stark ausgeweitet. Zugleich wurde die Bibliothek stets aktuell gehalten, doppelt vorhandene Bücher abgegeben, überholte Bücher aussortiert sowie einige ältere Bestände als Dauerleihgabe ausgelagert.

 

Mit rund 12.000 Bänden war bereits ein Teil der Privatbibliothek des früheren Mainzer Bischofs, Kardinal Lehmann, von der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin übernommen worden. Damit ergänzte die Humboldt-Universität ihren Bestand für das 2019 gegründete Institut für Katholische Theologie (IKT) vor allem um Bestände zur katholischen Dogmatik und Ethik sowie zur christlichen Gesellschaftslehre und Pastoraltheologie.

 

Nachricht voraus am 11.12.25                                                                                      PM (MBN)

 

 

Traditionelle Begegnung der AG Männerorden mit Bischof Kohlgraf

Treffen der Arbeitsgemeinschaft Männerorden mit Bischof Peter Kohlgraf im Bischofshaus (c) Bistum Mainz/P. Frano Prcela OP
Treffen der Arbeitsgemeinschaft Männerorden mit Bischof Peter Kohlgraf im Bischofshaus

Adventlicher Austausch stärkt Zusammenarbeit mit Ordensgemeinschaften

 

Mainz. Am Freitag, 5. Dezember, hat die traditionelle Begegnung der Arbeitsgemeinschaft Männerorden mit dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf im Bischofshaus stattgefunden. Die adventliche Zusammenkunft bot eine wertvolle Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und aktuelle Anliegen sowohl des Bistums als auch der Ordensgemeinschaften zu erörtern. Bischof Kohlgraf betonte seine Dankbarkeit für die starke Präsenz der Orden im Bistum Mainz und hob insbesondere den wichtigen Beitrag der Orden zur geistlichen Begleitung des Pastoralen Weges hervor. Die unterschiedlichen Spiritualitäten der einzelnen Orden bereichern den gemeinsamen Weg und stärken die pastorale Arbeit im Bistum.

 

Dabei wurde große Freude über die Ernennung von Pater Joshy George Pottackal O.Carm zum Weihbischof im Bistum Mainz zum Ausdruck gebracht. Pater Joshy, selbst Ordensmann, wird künftig auch als Bischofsvikar für die Orden tätig sein und somit die Verbindung zwischen Bistum und Ordensgemeinschaften weiter stärken.


Foto unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 5.12.2025                                                                          PM (MBN)

Versuchen, den anderen zu verstehen

Mainz, 8. Dezember 2025. Den Festvortrag hielt Ökumene-Referent Dr. Leandro Fontana. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 8. Dezember 2025. Den Festvortrag hielt Ökumene-Referent Dr. Leandro Fontana.

Gottesdienst mit Bischof Kohlgraf beim Seminarfeiertag im Mainzer Priesterseminar

 

Mainz. „Katholisch ist nicht der, der den anderen die Glaubenswahrheiten und die Morallehre wie einen Lappen um die Ohren haut, sondern der versucht, den anderen Menschen zu verstehen. Und dann wird sich die Art der Verkündigung verändern. Sie wird nicht nur belehren, sondern in ein Gespräch eintreten mit anderen.“ Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in der Eucharistiefeier zum Auftakt des Seminarfeiertages des Bischöflichen Priesterseminars Mainz am Montag, 8. Dezember. Und weiter: „Wir stehen nicht für eine abgehobene Wahrheit, sondern für einen Glauben, der sich im Alltag zeigen und niederschlagen muss.“ Der Seminarfeiertag findet traditionell am Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria statt.

 

Wörtlich sagte Bischof in seiner Predigt: „Katholisch sein heißt auch, sich mit den eigenen Gaben einfügen in ein größeres Ganzes – als Bistum in die Weltkirche, als Gemeinde in ein Bistum und eine neue Pfarrei mit allen Veränderungen. Dazu gehört das Vertrauen, dass Gott nicht aufgehört hat, seine Kirche zu begleiten und zu führen. Katholisch sein heißt auch, sich weiten und öffnen zu können. Es gehört zum heutigen ,Zeitgeistʼ, die eigenen Erkenntnisse und Meinungen absolut zu setzen. Für mich heißt katholisch sein auch, damit zu rechnen, dass ich nicht im Recht bin, sondern dass die Meinung eines anderen für mich notwendig ist.“ Weiter sagte der Bischof: „Es geht heute darum, dass Glaubende ihren Weg als wirkliche Berufung erfahren und gestalten. Berufung wurde über Jahrhunderte ausschließlich auf Priester und Ordensleute bezogen. Jeder und jede hat aber eine eigene Berufung.“ Kohlgraf würdigte in der Eucharistiefeier die Arbeit des Priesterseminar, das als Haus der kirchlichen Berufe die seelsorglichen Berufe und auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Christlichen Orientierungsjahres (COJ) zusammenbringt.

 

Festvortrag von Dr. Leandro Fontana

 

Bei der anschließenden Akademische Feier in der Aula des Seminars sprach der Ökumene-Referent des Bistums Mainz, Dr. Leandro Fontana. Sein Vortrag stand unter der Überschrift „Prophetie, Charisma und das Zeitalter des Geistes. Transdisziplinäre Zugänge zu charismatischen Christentümern“. Fontana verwies darauf, dass von den rund 2,5 Milliarden Christen weltweit rund 630 Millionen Pfingst- und charismatische Christen seien. Davon wiederum seien nur etwa 40 Prozent Anhänger von unabhängigen Pfingstkirchen, „während etwa 60 Prozent in den Reihen der traditionellen Kirchen zu finden sind“, erläuterte Fontana.

 

Im wissenschaftlichen Diskurs sei das Phänomen zuletzt von Maria Hinsenkamp mit dem Begriff „Kingdom-minded Network Christianity“ (KiNC) beschrieben worden; Fontana spricht vom „Politischen Pentekostalismus“. Besonders prägend für diese Netzwerke sei der „aus einem stark missionarischen Sendungsbewusstsein hervorgehenden Auftrag die Gesellschaft anhand christlicher Werte und Grundsätze als ganze zu transformieren“, sagte Fontana: „Dabei geht es um ein integrales, ganzheitliches Missionsverständnis, welches nicht selten auch theokratische bzw. integralistische Züge annehmen kann, wie etwa der Christliche Nationalismus.“

 

Bei der Feierstunde wurde auch der Joseph Maria Reuß-Preis der Stiftung Mainzer Priesterseminar verliehen: Priesteramtskandidat Josef Möller erhielt den Preis aus den Händen von Bischof Kohlgraf für seine Arbeit „Der Primat des Papstes in der Katholischen Kirche und seine Weiterentwicklung im ökumenischen Dialog“. Durch den akademischen Teil des Festtages führten der Regens des Priesterseminars, Michael Leja, die Stellvertretende Leiterin, Ausbildungsleiterin und Ökonomin, Helena Gilbert, und Dr. Monika Müller, Leiterin des Dr. Maria Reinartz-Hauses, Studienbegleitung Bewerberkreis der Gemeindereferentinnen und -referenten und Studienleitung Priester.

 

Fotos unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 8.12.25                                                                                   tob (MBN)

 

 

Kohlgraf empfing Opfer staatlicher Gewalt im Iran

Mainz, 8. Dezember 2025: Besuch zum Tag der Menschenrechte (v.l.n.r.) Behrouz Asadi, Farideh Salawati, Bischof Peter Kohlgraf und Nechirvan Marouf. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 8. Dezember 2025: Besuch zum Tag der Menschenrechte (v.l.n.r.) Behrouz Asadi, Farideh Salawati, Bischof Peter Kohlgraf und Nechirvan Marouf.

Austausch im Bischofshaus zum Tag der Menschenrechte

 

Mainz. Zum Tag der Menschenrechte (10. Dezember) hat sich der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf mit Opfern staatlicher Gewalt aus dem Iran getroffen. Begleitet von Menschenrechtsaktivist Behrouz Asadi, der sich bereits seit vielen Jahren für Menschenrechte und den Schutz verfolgter Menschen einsetzt, hat sich Kohlgraf am Montag, 8. Dezember, im Mainzer Bischofshaus mit Farideh Salawati und Nechirvan Maroufi über deren Situation ausgetauscht. Farideh hatte bei Protesten durch Schüsse der Revolutionsgarden beide Augen verloren; auch Maroufi war bei Demonstrationen im Iran verletzt worden und ist seitdem auf einem Auge blind.

 

Foto unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 8.12.25                                                                                  tob (MBN)

Neuer Krippenführer zur Advents- und Weihnachtskrippe in St. Quintin

Franz-Rudolf Weinert erläutert Figuren und Szenen einer besonderen Mainzer Krippe

 

Mainz. Eine einzigartige Krippe lädt in der Quintins-Kirche im Herzen von Mainz jedes Jahr zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest ein: Schon mit dem 1. Adventssonntag beginnt der Aufbau von Szenen und Figuren aus dem Alten Testament, die zum Fest der Geburt Jesu Christi hinführen. In einem neu erschienenen, reich bebilderten Krippenführer erläutert Domkapitular Dr. theol. Franz-Rudolf Weinert fachkundig die Bedeutung der Stationen der Krippe und gibt Anregungen für die adventliche und weihnachtliche Besinnung zuhause.

 

Die Idee zur Advents- und Weihnachtskrippe stammte von Philipp Bescher, der von 1927 bis 1950 Pfarrer von St. Quintin war. Bildhauer Philipp August Müller in Heppenheim fertigte die qualitätsvollen, farbig gefassten Holzfiguren hauptsächlich zwischen 1929 und 1931 an. Die sechs Stationen der Krippe zeigen die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies, die Weissagung des Propheten Jesaja, Johannes den Täufer als Wegbereiter des Messias, die Stern-Vision des Propheten Bileam, die Geburt Jesu Christi in Bethlehem und den Besuch der heiligen drei Könige an Epiphanie. Weinert bezieht den Taufbrunnen von St. Quintin als siebte Station zum Fest der Taufe Jesu in seine Betrachtungen mit ein.

 

Hinweis: Franz-Rudolf Weinert, Die Advents- und Weihnachtskrippe der St. Quintins-Kirche in Mainz: Ein Krippenführer, 48 Seiten, Broschur. Der Krippenführer ist ab 3. Dezember 2025 für 5.- Euro erhältlich im Infoladen des Bistums Mainz (Heiliggrabgasse 8, infoladen@bistum-mainz.de) sowie in der Dominformation (Am Markt 10), in der Kirche St. Quintin und im Pfarrbüro Domstraße 10. Der Erlös kommt dem Erhalt von St. Quintin zugute.

 

Nachricht voraus am 3.12.25                                                                                   PM (MBN)

 

 

Christmette live aus der Pfarrei St. Franziskus Offenbach (24.12.)

hr2-kultur überträgt Gottesdienst ab 22.15 Uhr aus Heilige Dreifaltigkeit, Offenbach

 

Offenbach. Aus der Kirche Heilige Dreifaltigkeit in Offenbach überträgt hr2-kultur live die katholische Christmette an Heiligabend, 24. Dezember, von 22.15 bis 23.15 Uhr. Pfarrer Andreas Puckel, Leitender Pfarrer der 2024 neugegründeten Pfarrei St. Franziskus Offenbach, wird die Eucharistiefeier leiten und predigen. Verantwortlich für die Musik ist Tobias Landsiedel, Regionalkantor für Neue Geistliche Musik und Sozialmusik, gemeinsam mit René Schwab.

 

Pfarrer Andreas Puckel erzählt in seiner Predigt von seiner Reise nach Bethlehem, dem Geburtstort von Jesus  und seiner Erfahrung: Es muss nicht alles perfekt geplant sein. Puckel stellt fest: „Auch Weihnachten damals war nicht perfekt.“ Und doch ist es gelungen, dass Gott in die Welt gekommen ist, wie wir in der Weihnachtsgeschichte hören.

 

Passend zur festlichen Christmette wird Musik voller Vielfalt und Tiefgang zu hören sein: Von der modernen Klangfülle in „Glow“ von Eric Whitacre über die zeitlose Ruhe von „Silent Night/Stille Nacht“ bis zu den lebhaften Tönen von „Engel auf den Feldern singen“ und „Joy to the World“. Die musikalische Gestaltung übernehmen gemeinsam der „Listen up!“-Jugendchor, der Chor „Akzente“ sowie „JuVokal“ unter der Leitung von Regionalkantor Tobias Landsiedel und René Schwab. Neben Orgel- und Pianoklängen wird ein Streichquartett zu hören sein.

 

Telefonservice nach dem Gottesdienst

 

Nach dem Gottesdienst können Hörerinnen und Hörer mit Pfarrer Andreas Puckel sprechen: Er ist bis 12.00 Uhr telefonisch erreichbar, die Telefonnummer wird nach dem Gottesdienst angesagt.

www.kirche-im-hr.de und www.hr2.de

PM(MBN)