In der aktuellen Ausgabe mit dem ernannten Erzbischof von Paderborn, Dr. Udo Markus Bentz, den Glückwünschen für seine Ernennung von Bischof Peter Kohlgraf, einem Porträt von Weihbischof Dr. Bentz, dem Wirtschafts- und Investitionsplan des Bistums Mainz für 2024, der ersten Pfarreigründung zum 1. Januar 2024 in Ingelheim, Dr. Sebastian Langs Ernennung zum neuen Regens in Mainz, der Verabschiedung von Finanzdirektor Molitor, Bischof Kohlgraf beim Seminarfeiertag im Mainzer Priesterseminar, dem Geistlichen Tag der Ständigen Diakone mit Weihbischof Dr. Bentz, dem neuen Klimasparbuch, der Buchvorstellung von Dr. Claudia Sticher zur Heiligen Hildegard, der Verleihung der Missio canonica, dem internationalen Tag des Ehrenamts und den Weihnachtsgottesdiensten im Mainzer Dom.
Papst Franziskus ernennt bisherigen Weihbischof in Mainz / Einführung am 10. März
Paderborn. Die Freude im Erzbistum Paderborn ist groß: Endlich gibt es einen neuen Erzbischof. Es ist Dr. Udo Markus Bentz aus dem Bistum Mainz. Papst Franziskus hat den 56-jährigen bisherigen Mainzer Weihbischof und Generalvikar von Bischof Dr. Peter Kohlgraf nach erfolgter Wahl durch das Metropolitankapitel am Hohen Dom zu Paderborn zum 67. Bischof und fünften Erzbischof von Paderborn ernannt. Das wurde heute, 9. Dezember 2023, um 12 Uhr zeitgleich in Rom und Paderborn bekannt gegeben. Unüberhörbar läuteten dazu die Glocken zunächst des Paderborner Domes und dann aller Kirchen in der Erzdiözese.
Dr. Bentz ist als neuer Paderborner Erzbischof Nachfolger von Erzbischof em. Hans-Josef Becker, der am 1. Oktober 2022 in den Ruhestand getreten ist. Die Einführung des neuen Paderborner Erzbischofs findet am 10. März 2024 im Hohen Dom zu Paderborn statt. Mit der Amtseinführung endet die Vakanz des Erzbischöflichen Stuhls. Bis dahin leitet weiterhin Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck die in Deutschland mit 1,4 Millionen Katholikinnen und Katholiken sechstgrößte römisch-katholische (Erz-)Diözese.
Wer ist der neue Erzbischof von Paderborn?
Am 3. März 1967 in pfälzischen Rülzheim geboren, absolvierte Udo Markus Bentz nach dem Abitur 1986 zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Ab 1988 schloss sich in Mainz und Innsbruck das Studium der Philosophie und Katholischen Theologie an. 1994 folgten die Diakonenweihe und das Diakonatspraktikum in Darmstadt-Griesheim. 1995 empfing er im Dom zu Mainz die Priesterweihe. Anschließend war er als Kaplan am Dom St. Peter und St. Martin in Worms und von 1998 an als Bischöflicher Sekretär in Mainz tätig.
Während seines weiterführenden Studiums an der Universität Freiburg arbeitete er von 2002 bis 2004 als Pfarrvikar in der Pfarrgruppe Sprendlingen und von 2004 bis 2007 in der Pfarrei Petrus Canisius Mainz. Promoviert wurde Udo Markus Bentz dann 2007 an der Universität Freiburg mit der Arbeit „Jetzt ist noch Kirche“ – Grundlinien einer Theologie kirchlicher Existenz im Werk Karl Rahners“. Im gleichen Jahr wurde er Regens des Mainzer Priesterseminars und 2014 zusätzlich Leiter des Ausbildungsseminars für Kapläne und Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten.
Am 15. Juli 2015 ernannte Papst Franziskus Dr. Udo Markus Bentz zum Titularbischof von Sita und Weihbischof in Mainz. Am 20. September 2015 erfolgte die Bischofsweihe im Mainzer Dom. Er behielt die Aufgabe als Regens und wurde zudem Bischofsvikar für die Jugendseelsorge. Am 27. August 2017 ernannte ihn der Mainzer Bischof Dr. Peter Kohlgraf zu seinem Generalvikar und zum Diözesanökonom. Auch wurde er im geleichen Jahr Vorsitzender des Aufsichtsrates des Caritasverbandes für die Diözese Mainz.
Auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz ist er Mitglied der Jugendkommission, der Kommission für die Weltkirche und der Unterkommission für Lateinamerika, insbesondere Adveniat. Darüber hinaus ist er Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Kommission Weltkirche. Als bischöfliches Leitwort hatte Dr. Udo Markus Bentz bislang einen Vers aus dem Markus-Evangelium gewählt. In Anlehnung an Vers 20 des 16. Kapitels aus dem Markusevangelium (Mk 16,20) lautet es: „Praedicare ubique Domino cooperante“ – „Überall predigen und der Herr wirkte mit ihnen“.
Wie geht es weiter?
Nach der öffentlichen Bekanntgabe seiner Ernennung zum neuen Erzbischof von Paderborn durch Papst Franziskus wird Dr. Udo Markus Bentz in Kürze den im Konkordat vorgeschriebenen Treueeid vor den Ministerpräsidenten der Länder Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen ablegen. Mit etwas zeitlichem Abstand wird der neue Erzbischof von Paderborn schließlich im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes im Hohen Dom in sein Amt eingeführt und übernimmt damit die Amtsgeschäfte. Dabei präsentiert er dem Metropolitankapitel seine päpstliche Ernennungsurkunde und nimmt symbolisch auf dem Bischofsstuhl, der Kathedra, Platz. Mit der Amtsübernahme endet die Vakanz und damit zugleich das Amt des Diözesanadministrators.
pdp (MBN)
Glückwünsche an das Erzbistum Paderborn: „Sie bekommen einen guten Mann“
Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat dem Mainzer Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz für sein vielfältiges Wirken im Bistum Mainz gedankt und ihm alles Gute für seine neue Aufgabe im Erzbistum Paderborn gewünscht. Am Samstag, 9. Dezember, hatte Papst Franziskus den Mainzer Weihbischof Bentz zum neuen Erzbischof von Paderborn ernannt. Bischof Kohlgraf: „Ich gratuliere den Menschen im Erzbistum Paderborn zu ihrem neuen Erzbischof. Sie bekommen einen guten Mann, der die Zeichen der Zeit erkannt hat. In unzähligen Bereichen unseres Bistums hat er unter Beweis gestellt, dass er bereit ist, die notwendigen Wege zu gehen, um unsere Kirche mit Zuversicht in die Zukunft zu führen. Weihbischof Bentz war mir in den bisherigen sechs Jahren meiner Amtszeit wesentliche Stütze und wichtiger Mitstreiter bei den zahlreichen Herausforderungen, die wir als Kirche im Bistum Mainz gestalten müssen. Ich danke ihm auch im Namen aller Katholikinnen und Katholiken des Bistums Mainz für seinen großen Einsatz und wünsche ihm und dem Erzbistum Paderborn Gottes Segen auf ihrem gemeinsamen Weg.“
Weiter betont Bischof Kohlgraf: „Wir wollen in unserem Bistum im Rahmen des Pastoralen Weges eine Kirche des Teilens werden, in der nicht nur Leben und Glauben, sondern auch Ressourcen und Verantwortung geteilt werden. Diesen Anspruch hat Weihbischof Bentz in seinem engagierten Dienst für unser Bistum vorbildlich verkörpert. Unermüdlich hat er das Gespräch gesucht und war dabei immer um Ausgleich auch widerstreitender Meinungen bemüht. Einen wichtigen Meilenstein für die Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum hat er mit der Förderung des unabhängigen Aufklärungsprojektes „Erfahren. Verstehen. Vorsorgen.“ (EVV-Studie) begleitet. Und als Ökonom hat er mit der gerade erfolgten Vorlage des ausgeglichenen Wirtschaftsplans für 2024 die erste Hälfte der mittelfristigen Finanzplanung bis 2030 abgeschlossen. Die Gründung der St. Martinus-Schulgesellschaft, des Zweckverbandes ,Unikatheʼ für die Kindertagesstätten und der jüngst gegründeten Tagungshausgesellschaft ,Bilden und Tagen Bistum Mainzʼ sind wichtige Weichenstellungen für eine solide Haushaltsplanung. Nicht zuletzt mit der Erweiterung der Bistumsleitung um die Bevollmächtigte des Generalvikars und der guten Entwicklung, die diese Zusammenarbeit bislang genommen hat, zeigt er, dass ihm eine zukunftsfähige Kirche am Herzen liegt.“
Sebastian Lang ist neuer Generalvikar / Bevollmächtigte Rieth im Amt bestätigt
Mit der Ernennung zum Erzbischof von Paderborn durch Papst Franziskus endet am 9. Dezember die Amtszeit von Weihbischof Bentz als Generalvikar des Bistums Mainz. Bischof Kohlgraf hat daraufhin unmittelbar den bisherigen Regens des Mainzer Priesterseminars, Dr. Sebastian Lang, für zunächst fünf Jahre zum neuen Generalvikar des Bistums Mainz ernannt. Lang hat die bisherige Bevollmächtigte des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, in ihrem Amt bestätigt. Bis Jahresende wird unter Beteiligung der zuständigen Gremien außerdem ein neuer Ökonom für das Bistum Mainz ernannt. Darüber hinaus wird Bischof Kohlgraf Papst Franziskus im kommenden Jahr um die Ernennung eines neuen Weihbischofs für das Bistum Mainz bitten.
Kontinuität in der Bistumsleitung
„Ich danke Bischof Kohlgraf für das große Vertrauen, das er in mich setzt“, sagt Generalvikar Lang. „Vor der Aufgabe, ihn in der Verantwortung für die Menschen in unserem Bistum zu unterstützen, habe ich großen Respekt. Umso dankbarer bin ich, mich der Herausforderung zusammen mit Stephanie Rieth stellen zu können. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir gemeinsam die eingeschlagenen Wege für unser Bistum gut weiterbeschreiten werden.“ Ordinariatsdirektorin Rieth betont: „Es war mir eine Freude, zusammen mit Generalvikar Bentz dieses Konstrukt einer gemeinsamen Verantwortung zu entwickeln und zu gestalten. Nach eineinhalb Jahren haben wir mit dem Sechs-Augen-Prinzip in der Leitung des Bistums gute Erfahrungen machen können. Das Amt der Bevollmächtigten hat sich bewährt. Gerne entwickle ich dieses Amt mit Generalvikar Lang, mit dem ich bereits im Priesterseminar einige Zeit gut zusammengearbeitet habe, im Sinne des gemeinsam Verantwortens in unserem Bistum weiter. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm.“
Sebastian Lang wurde am 28. August 1985 in Mainz geboren. Nach dem Abitur am Bischöflichen Willigis-Gymnasium in Mainz im Jahr 2005 absolvierte er seinen Zivildienst in der Förderungs- und Sozialberatung der Universität Mainz. Anschließend studierte er Theologie und Philosophie in Mainz und Paris mit Abschlüssen als Diplom-Theologe und Magister Artium. Sein Diakonatspraktikum absolvierte er in der Pfarrgruppe Zaybachtal in Mainz. Am 12. Juli 2014 wurde er von Kardinal Karl Lehmann zum Priester geweiht. Danach war er als Kaplan zunächst in Viernheim tätig und wechselte 2016 als Kaplan nach Ingelheim. Am 1. August 2016 wurde Lang zum Subregens des Bischöflichen Priesterseminars in Mainz ernannt, mit halber Stelle wurde er zur Promotion und zur projektbezogenen Seelsorge bei den Domchören freigestellt. 2021 wurde er zum Leiter des Päpstlichen Werkes für geistliche Berufe (PWB) ernannt.
Am 2. Dezember 2020 schloss er seine Promotion im Fach Theologie ab. Der Titel seiner Promotions-Arbeit lautet: „Gottes Werk im Handeln des Menschen. Deutungen des Lebens Jesu im Frankreich des 17. Jahrhunderts.“ Seit dem Sommersemester 2021 ist er auch Lehrbeauftragter für Dogmatik an der Universität Mainz. Zum 1. Dezember 2023 hatte Bischof Kohlgraf ihn zum neuen Regens des Bischöflichen Priesterseminars St. Bonifatius – Haus der kirchlichen Berufe und Ausbildungsleiter für die Kapläne, Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten im Bistum Mainz - ernannt. Diese Aufgabe wird er bis zur Ernennung eines Nachfolgers für das Seminar weiter wahrnehmen.
Nachricht voraus am 9.12.23 tob (MBN)
Der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz ist seit 2017 als Generalvikar Stellvertreter des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf für alle Verwaltungsaufgaben. Bei Weihbischof Bentz laufen deshalb die Fäden vieler Projekte zusammen, die in der Amtszeit von Bischof Kohlgraf angestoßen wurden. An erster Stelle ist dabei der Pastorale Weg zu nennen - als Prozess der geistlichen und strukturellen Erneuerung der Kirche im Bistum Mainz. Aus den vormals 134 Pastoralen Einheiten (Pfarrgruppen und Pfarreienverbünde) sind mittlerweile 46 Pastoralräume gebildet worden. Aus den neuen Pastoralräumen werden bis zum Jahr 2030 insgesamt 46 neue Pfarreien im Bistum hervorgehen. Für fünf neue Pfarreien stehen 2024 Gründungsgottesdienste an.
Verantwortung teilen
Ein wesentliches Anliegen des Pastoralen Weges im Bistum Mainz ist das Teilen von Verantwortung als eine der wesentlichen Grundoptionen des Pastoralen Weges auf allen Ebenen des Bistums. Diese gemeinsame Wahrnehmung von Verantwortung wurde im April 2022 durch die Ernennung von Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth als Bevollmächtigter des Generalvikars in der Bistumsleitung umgesetzt. Als Generalvikar hat Bentz stets betont, dass mit dem neuen Amt „die Einheit des Generalvikar-Amtes erhalten bleibt, aber die vielfältigen Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt werden“. Und weiter: „Es braucht einen Kulturwandel bei der Frage von Leitungsvollmacht, damit die Kirche ihre Sendung in den derzeitigen Herausforderungen besser und vor allem glaubwürdiger erfüllen kann“, bekräftigt Bentz. „Unsere Überlegungen gehen gut zusammen mit dem, was Papst Franziskus bei der Vorstellung seiner Kurienreform sagte: Eine solche Reform in der Leitungsstruktur hat ihren Zweck nicht in sich selbst, sondern dient der wirksameren Verkündigung des Evangeliums.“
Aufarbeitung sexueller Gewalt im Bistum Mainz
Ein wichtiges Anliegen ist Weihbischof Bentz die Aufarbeitung von Fällen sexueller Gewalt im Bistum Mainz. Wichtiger Meilenstein ist dabei das unabhängige Aufklärungsprojekt „Erfahren. Verstehen. Vorsorgen.“ (EVV-Studie) des Regensburger Rechtsanwalts Ulrich Weber, das im März 2023 veröffentlicht worden ist. „Wissen heben, Zusammenhänge in der Vergangenheit erkennen und verstehen und aus diesen Erkenntnissen heraus Vorsorge treffen“, sind für Bentz die wesentlichen Ziele, die aktuell in der Arbeit der Bereiche Intervention, Prävention und Aufarbeitung im Bistum umgesetzt werden. Außerdem sind eine unabhängige Aufarbeitungskommission und ein Beraterstab im Bistum eingerichtet worden, die beide auch mit externen Fachleuten besetzt sind. Anfang 2024 steht außerdem die Gründung eines Betroffenenbeirates für das Bistum Mainz an, nachdem die Mehrheit des gemeinsamen Betroffenenbeirates der Bistümer Fulda, Limburg und Mainz den Antrag zur Trennung gestellt hatte. Gegenüber den Staatsanwaltschaften in Rheinland-Pfalz und Hessen hat der Weihbischof deutlich seine Kooperationsbereitschaft zum Ausdruck gebracht. Mehrmals im Jahr werden die Staatsanwaltschaften über alle Interventionsfälle informiert.
Konsolidierung des Bistumshaushaltes
Als Ökonom des Bistums Mainz hat Bentz mit der gerade erfolgten Vorlage des ausgeglichenen Wirtschaftsplans für 2024 die erste Hälfte der mittelfristigen Finanzplanung bis 2030 abgeschlossen. „Wir spüren, dass unsere Maßnahmen greifen. Allerdings werden einige Strukturmaßnahmen – etwa die 2022 gegründete St. Martinus-Schulgesellschaft sowie der Zweckverband ,Unikatheʼ für die Kindertagesstätten und die 2023 gegründete Tagungshausgesellschaft ,Bilden und Tagen Bistum Mainzʼ – erst in den kommenden Jahren ihre volle Wirkung entfalten.“ Bis 2030 werden im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung weitere Konsolidierungsmaßnahmenerforderlich sein.
Transparenz im Finanzbereich
Weihbischof Bentz hatte bereits im Jahr 2020 die Neuorganisation der Finanzverwaltung in die Wege geleitet: Durch eine zentrale Buchhaltungsstelle im Finanzdezernat und mehrere dezentrale Verwaltungsstellen wird das bisherige System aus zehn Rendanturen und Gesamtverband Mainz sowie rund 70 Kirchenrechnerinnen und Kirchenrechnern für die Pfarreien ersetzt. „Damit erfüllen wir unseren Anspruch an Transparenz und Vergleichbarkeit in Finanzfragen. Die Öffentlichkeit hat einen Anspruch darauf zu erfahren, was mit den Kirchensteuern geschieht und auch wir als Bistum werden mit dem einheitlichen System einen besseren Überblick erhalten.“ Dazu hatte Weihbischof Bentz auch eine Reform des Diözesanvermögensverwaltungsrates angestoßen. Durch externe Besetzungen wurde ein unabhängiges Aufsichtsgremium geschaffen, das gemeinsam von Bischof und dem synodalen Diözesankirchensteuerrat mandatiert wird. Gemeinsame Verantwortung und wirksame Compliance sind dabei die leitenden Prinzipien.
Weltkirchliches Engagement
Auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz ist Weihbischof Bentz über die Kommission für Weltkirche stark weltkirchlich vernetzt. In seiner Funktion als Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten hat er die Bischofskonferenz unter anderem bei Internationalen Bischofstreffen und Begegnungsreisen vertreten. Darüber hinaus ist er in der Unterkommission Lateinamerika (insbesondere Adveniat) engagiert. Im Bistum Mainz hat er das weltkirchliche Engagement neu aufgestellt und in der Geschäftsstelle Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden zusammengefasst, die ihm zugeordnet ist.
Lebenslauf
Udo Markus Bentz wurde am 3. März 1967 in Rülzheim geboren. Nach Abschluss seines Theologiestudiums in Mainz und Innsbruck wurde er am 1. Juli 1995 durch den Mainzer Bischof, Karl Lehmann, zum Priester geweiht. Anschließend war er als Kaplan in Worms am Dom St. Peter und in der Gemeinde St. Martin tätig. Am 1. August 1998 wurde er Bischöflicher Sekretär bei Bischof Lehmann. Diese Aufgabe nahm er vier Jahre lang wahr, bevor er am 1. August 2002 zur Promotion freigestellt wurde. Bentz hat seine Doktorarbeit im Fach Dogmatik an der Albert Ludwigs-Universität Freiburg geschrieben. Sie trägt den Titel: „Jetzt ist noch Kirche - Grundlinien einer Theologie kirchlicher Existenz im Werk Karl Rahners“. Neben seinem Promotionsstudium war Bentz während dieser Zeit in verschiedenen Pfarreien der Diözese seelsorglich tätig. Zum 1. September 2007 übernahm er als Regens die Leitung des Mainzer Priesterseminars. 2011 wurde er von Kardinal Lehmann zum Geistlichen Rat ernannt. 2013 wurde er für vier Jahre zum Vorsitzenden der Deutschen Regentenkonferenz gewählt. 2014 übernahm er zusätzlich die Ausbildungsleitung für Kapläne und Pastoralassistenten im Bistum Mainz.
Papst Franziskus ernannte Bentz am 15. Juli 2015 zum Weihbischof im Bistum Mainz. Am 20. September 2015 erfolgte die Bischofsweihe im Mainzer Dom durch Kardinal Karl Lehmann. Bentz war auch als Weihbischof zunächst weiterhin als Regens des Priesterseminars tätig und übernahm darüber hinaus die Aufgabe als Bischofsvikar für die Jugendseelsorge im Bistum Mainz (bis August 2017). Auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz ist er Mitglied der Kommission für Weltkirche und der Unterkommission Lateinamerika (Adveniat). Darüber hinaus ist er Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Kommission Weltkirche.
Bentz ist Titularbischof von Sita. Das untergegangene Bistum lag in der römischen Provinz Mauretania Caesariensis (im heutigen Algerien). Als bischöfliches Leitwort hat Bentz einen Vers aus dem Markus-Evangelium gewählt. In einer kleinen Abwandlung vom lateinischen Bibeltext (Mk 16,20) lautet das Leitwort „praedicare ubique - domino cooperante“ - „Überall predigen - der Herr wirkt mit“. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat Bentz am 27. August 2017 zum Generalvikar und Ökonom des Bistums Mainz ernannt. Seit September 2017 ist Bentz außerdem Vorsitzender des Aufsichtsrates des Caritasverbandes für die Diözese Mainz.
Nachricht voraus am 9.12.23 tob (MBN)
Volumen von 306,1 Millionen Euro / Kirchensteuereinnahmen von 230 Millionen Euro
Mainz. Der Kirchensteuerrat des Bistums Mainz hat den Wirtschaftsplan der Diözese für das Jahr 2024 mit einem Volumen von rund 306,1 Millionen Euro verabschiedet. Der vorgelegte Wirtschaftsplan entspricht den Vorgaben des Handelsgesetzbuches (HGB). Die vergleichbaren Planzahlen von 2023 beliefen sich auf 315,3 Millionen Euro. Die Sitzung unter Vorsitz des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf fand am Samstag, 9. Dezember, im Erbacher Hof in Mainz statt. Geleitet wurde die Sitzung vom geschäftsführenden Vorsitzenden des Kirchensteuerrates, Rainer Reuhl aus Mainz.
Der Anstieg der Kapitalmarktzinsen hat zur Folge, dass das Finanzergebnis erstmals seit vielen Jahren wieder deutlich positiv ist. Durch den Zinsanstieg konnten im Wirtschaftsplan Pensions- und Beihilferückstellungen in Höhe von 17,4 Millionen Euro aufgelöst werden. Für den Wirtschaftsplan 2024 ergibt sich ein Jahresüberschuss von 3,9 Millionen Euro, der in die Zweckrücklage für den Bauerhalt der Schulen und in die Ergebnisrücklagen eingestellt wird. Der vorgelegte Investitionsplan hat ein Volumen von rund zwei Millionen Euro, nach lediglich 742.000 Euro in 2023. Größere Investitionen sind im Bereich der EDV (digitale Personalakte, Software-Umstellungen, Finanzverwaltung für die Kirchengemeinden) und dem Bildungszentrum Erbacher Hof geplant. Vorgesehen sind im Wirtschaftsplan außerdem 500.000 Euro für innovative pastorale Projekte im Rahmen des Pastoralen Wegs.
Mit Vorlage des ausgeglichenen Wirtschaftsplans für 2024 sei die erste Hälfte der mittelfristigen Finanzplanung bis 2030 abgeschlossen, sagte Bischof Kohlgraf: „Wir haben seit 2020 in nahezu allen Bereichen gravierende Konsolidierungsmaßnahmen umgesetzt.“ Und weiter: „Wir spüren, dass unsere Maßnahmen greifen. Allerdings werden einige Strukturmaßnahmen – etwa die 2022 gegründete St. Martinus-Schulgesellschaft sowie der Zweckverband ,Unikatheʼ für die Kindertagesstätten und die 2023 gegründete Tagungshausgesellschaft ,Bilden und Tagen Bistum Mainzʼ – erst in den kommenden Jahren ihre volle Wirkung entfalten.“
Weiter sagte Kohlgraf: „Wir dürfen uns aber nicht ausruhen auf der schwarzen Null, die in diesem Wirtschaftsplan erreicht ist. Weitere Konsolidierungsmaßnahmen sind notwendig. Hätten wir nicht bereits vor Jahren erste Konsolidierungsmaßnahmen ergriffen, dann wären wir heute trotz der positiven Zinsentwicklung im Minus“, betonte Kohlgraf. Im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung bis 2030 müssten im Bistum Mainz weitere strukturelle Einsparungen in Höhe von rund 25 bis 30 Millionen Euro erfolgen, sagte Bischof Kohlgraf.
Die Einnahmen aus der Kirchensteuer liegen für das Jahr 2023 aktuell um 4,6 Prozent über dem Vorjahreswert, wie der Finanzdirektor des Bistums Mainz, Christof Molitor, erläuterte. Die Zahlen enthielten allerdings zahlreiche Sondereffekte, so dass eine Prognose für 2024 erschwert werde. Teilweise müssen von dem höheren Kassenaufkommen Kirchensteuermittel an die Nachbardiözesen im Rahmen des Kirchensteuer-Clearingverfahrens weitergeleitet werden. Ohne Sondereffekte ist das Kirchensteueraufkommen leicht negativ. Mit einer Schätzung von Kirchensteuereinnahmen in Höhe von rund 230 Millionen Euro geht die Finanzverwaltung für das kommende Jahr mit einem Rückgang des Kirchensteueraufkommens um 4,31 Prozent aus.
Bischof Kohlgraf dankt Finanzdirektor Molitor
Für Finanzdirektor Molitor war es die letzte Sitzung im Diözesankirchensteuerrat. Er gibt seine Aufgabe als Finanzdirektor zum Jahreswechsel an Carsten Erdt ab. Bischof Kohlgraf dankte Molitor für seinen Einsatz im Dienst des Bistums in den vergangenen 22 Jahren, in denen Molitor im Finanzdezernat tätig war, seit 2018 als Finanzdirektor. Molitor habe vieles auf den Weg gebracht, sagte Bischof Kohlgraf, unter anderem die Konsolidierungsmaßnahmen seit 2020. „Obwohl es auch schmerzhafte Einschnitte im Finanzbereich des Bistums gab, haben Sie stets Perspektiven eröffnet“, würdigte Bischof Kohlgraf Molitors Arbeit. Er sagte weiter: „Ich wünsche Ihnen Gottes Segen und hoffe, dass wir in Kontakt bleiben.“ Molitor dankte den Anwesenden „für ein gemeinsames Ringen um schwierige Entscheidungen“. Leben bedeute Veränderung, sagte er, und rief gleichzeitig dazu auf „zu schauen, was gut ist, und das Gute zu erhalten“. Er ermutigte dazu, „nach vorne zu schauen, das Profil der Kirche zu schärfen, und die Kirchorte, die da sind, stärker miteinander zu vernetzen“.
Der Diözesankirchensteuerrat berät die Bistumsleitung in Haushalts- und Finanzfragen, verabschiedet den Wirtschaftsplan, setzt die Hebesätze für die Kirchensteuer fest und nimmt den von externen Wirtschaftsprüfern geprüften Jahresabschluss des Bistums und des Bischöflichen Stuhls zu Mainz entgegen. Zudem beschließt der Diözesankirchensteuerrat die Verwendung des festgestellten Jahresergebnisses. Die Beschlüsse werden mit einfacher Mehrheit der anwesenden Mitglieder gefasst. Die Amtsdauer beträgt jeweils vier Jahre. Mitglieder sind nach den Statuten unter anderen der Mainzer Bischof als Vorsitzender, der Generalvikar als sein Stellvertreter sowie derzeit noch jeweils ein gewählter Vertreter der Verwaltungsräte aus den ehemaligen 20 Dekanaten des Bistums. Geschäftsführender Vorsitzender ist seit 2020 Rainer Reuhl. Hinzu kommen je zwei Mitglieder des Priesterrates und aus den Pastoralraumkonferenzen sowie vier Mitglieder des Katholikenrates.
Nachricht voraus am 9.12.23 tob (MBN)
Erste Pfarrei im Bistum gründet sich zum 1. Januar neu: St. Maria Magdalena Ingelheim
Ingelheim. Die Pfarrei St. Maria Magdalena Ingelheim ist die erste Pfarrei, die zum 1. Januar 2024 von Bischof Peter Kohlgraf errichtet wird. Bis 2030 werden im Zuge des Reformprozesses „Pastoraler Weg“ im Bistum Mainz alle 46 Pastoralräume zu neuen Pfarreien. Bischof Kohlgraf wird am Sonntag, 7. Januar 2024 um 10.30 Uhr den Gründungsgottesdienst in Ingelheim feiern. In der Gründungsphase galt es unter anderem, die zukünftige Pfarrei inhaltlich und strukturell neu zu gestalten – damit einher gingen eine Reihe von Herausforderungen, die zu meistern waren.
Pfarrer Christian Feuerstein ist Leiter des Pastoralraums Ingelheim, der nun zur neuen Pfarrei wird. Koordinatorin ist Gemeindereferentin Christine Wüst-Rocktäschel. Die beiden haben gemeinsam mit der Pastoralraumkonferenz die Gründung vorbereitet. Die Ingelheimer Pastoralraumkonferenz ist mit etwa 65 Personen besetztes Gremium, zu denen Haupt- und Ehrenamtliche gehören, Mitglieder der bisherigen Pfarrgemeinderäte, Verwaltungsräte, der Verbände und der Caritas, sowie Vertreterinnen und Vertreter Katholiken anderer Muttersprachen. Gemeinsam haben sie in den vergangenen Jahren in zahlreichen Sitzungen beraten, diskutiert und Beschlüsse gefasst.
„Wir haben den Prozess der Umstrukturierung schon gestartet, bevor es mit dem Pastoralen Weg offiziell losging“, erklärt Pfarrer Feuerstein bei einem Besuch in der Pfarrei. „Das hatte einen positiven Effekt auf den Ablauf.“ Schon im November 2021, also vor der Errichtung der Pastoralräume im April 2022 und dem Richtfest im Sommer 2022, hatte Feuerstein die Mitglieder der beteiligten Pfarreien zu einer ersten Versammlung zusammengerufen. Bei diesem Treffen tauschten sich die Pfarreimitglieder darüber aus, was ihnen wichtig ist, welche Befürchtungen sie haben, und welche Chancen sich aus einem Zusammenschluss ergeben könnten. „Es braucht Jahre und Jahrzehnte, bis Pfarreien wirklich zusammenwachsen“, sagt Feuerstein. Obwohl etwa Nieder- und Ober-Ingelheim seit den 1980er Jahren einen gemeinsamen Pfarrer hätten, seien beide Pfarreien stets sehr eigenständig geblieben, gibt Feuerstein ein Beispiel. „Mit der Neugründung der Pfarrei ist dieser Prozess deshalb auch nicht abgeschlossen, sondern es beginnt eine neue Phase“, ist seine Einschätzung.
„Ein solcher Wandel bedeutet einen Einschnitt. In Familien, in Gewohnheiten. Im Gemeindeleben wachsen auch Beziehungen und manche haben Sorge, diese Beziehungen zu verlieren, wenn die Pfarreien zusammenwachsen“, knüpft Wüst-Rocktäschel an. „Eine solche Veränderung kann man nicht theoretisch vermitteln, sondern das muss man erleben“, ergänzt sie. Wie kann man damit umgehen? „Es ist wichtig, angemessen zu reagieren, das Gespräch zu suchen, transparent zu handeln und Perspektiven zu schaffen“, sagt sie. Und betont, am wichtigsten sei das gegenseitige Kennenlernen, um Vorbehalte abzubauen. „Es geht darum, die Sorgen der anderen zu hören, und sich darüber auszutauschen, was den Einzelnen wichtig ist, sie als konkrete Personen wahrzunehmen und nicht bloß als ‚die Anderen‘.“
Ein großes Projekt im Prozess der Pfarreiwerdung ist das Thema Gebäude. Bei der Entscheidung, welche Gebäude künftig wie genutzt werden, und von welchen sich die Pfarrei trennen muss, gab es Richtlinien des Bistums. „Wir haben uns strikt an die Vorgaben aus dem Leitfaden gehalten und das war sehr hilfreich, um zu einer möglichst objektiven Entscheidung zu kommen“, sagt Feuerstein. An drei Samstagen ist die Projektgruppe zu allen 18 Gebäuden, Kirchen und Pfarrzentren gefahren, und hat sie bewertet. „Unser Ziel ist es, die Pfarrei gut für die Zukunft aufzustellen“, betont Feuerstein. „Gleichzeitig sind mit Gebäuden auch viele Emotionen verbunden, weil sie mit Erinnerungen verknüpft sind. Jetzt geht es darum, den Blick nach vorne zu richten und zu überlegen, was wir brauchen und was wir in Zukunft stemmen können“, sagt er. Vier Varianten wurden schließlich vorgelegt. Obwohl alle Varianten objektiv und detailliert diskutiert und darüber abgestimmt wurde, waren am Ende nicht alle einverstanden. „Es gibt Menschen, die dafür kämpfen, dass ihre Kirche erhalten bleibt, und die das Gefühl haben, wir hätten sie übergangen“, sagt Feuerstein.
Miteinander ringen für etwas Gemeinsames
Es gab auch positive Erfahrungen im Pfarreiwerdungs-Prozess. Wüst-Rocktäschel: „Ich erlebe ein massives Engagement. Das Miteinander-Ringen für etwas Gemeinsames, für die Sache, diese Menschen zu erleben, wie sie sich an den monatlichen Sitzungen beteiligen, die Beschlussvorlagen durcharbeiten, und sich dann engagiert einbringen, ist wunderbar“, sagt sie. Und weiter: „Ohne diese Menschen, die so engagiert bei der Sache sind, hätten wir das gar nicht darstellen können.“ „Auch die Steuerungsgruppe hat unbändige Arbeit geleistet“, sagt Feuerstein. Es sei wichtig gewesen, vorzudenken, und zu sortieren, damit die Pastoralraumkonferenz zu guten Entscheidungen kommen konnte. „Es ist uns sehr wichtig, Danke zu sagen, an alle, die diesen Weg mit uns gegangen sind“, resümieren Feuerstein und Wüst-Rocktäschel.
Ab dem 1. Januar 2024 wird die Pfarrei „Maria Magdalena Ingelheim“ heißen. „Ich finde das sehr passend“, freut sich Wüst-Rocktäschel. Sie sagt: „Sie ist die Patronin der Winzer, eine mutige Frau, Vorreiterin in der Verkündigung. Mit diesem Mut müssen wir weiter gehen in der Verkündigung.“ Feuerstein ergänzt: „Damit knüpfen wir an unsere Vision an, mutig mit Gott in die Zukunft zu gehen.“ Und was passiert nach der Pfarreigründung? „Danach geht es erst richtig los“, sagt Feuerstein. „Im März 24 wählen circa 15.000 Wahlberechtigte einen neuen Pfarreirat, und wir werden uns weiter damit befassen, das Pastoralkonzept umzusetzen und weiterzuentwickeln“, sagt er.
Stichwort: Pfarreigründung
Bis zum Jahr 2030 sollen aus den 46 Pastoralräumen im Bistum Mainz 46 neue Pfarreien entstehen. Die Gründungen sind Teil des Reformprozesses „Pastoraler Weg“, auf dem sich das Bistum Mainz befindet. Es ist ein Prozess der Entwicklung und Erneuerung der Kirche im Bistum Mainz. Die ersten fünf Pfarreien werden im Jahr 2024 gegründet. Es sind die Pfarreien St. Maria Magdalena Ingelheim, Heilige Familie Langen-Egelsbach-Erzhausen, Heilige Edith Stein Lorsch-Einhausen, Sankt Franziskus Offenbach und Heiliger Johannes XXIII Viernheim. In jeder Pfarrei wird ein Gründungsgottesdienst gefeiert, dem Bischof Peter Kohlgraf oder Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz vorsteht. Die Leitung der neuen Pfarreien wird in gemeinsamer, geteilter Verantwortung erfolgen, unbeschadet der rechtlichen Stellung des Pfarrers als Leiter der Pfarrei. Es gibt drei Rollen: Pfarrer, Koordinatorin oder Koordinator, und Verwaltungsleiter oder Verwaltungsleiterin. Sie berücksichtigen Verantwortung und Rechte des Pfarreirates und des Kirchenverwaltungsrates, sowie der Mitglieder des Pastoral- und des Verwaltungsteams.
Hinweis: Weitere Informationen zum Pastoralen Weg unter bistummainz.de/pastoraler-weg und zur Pfarrei St. Maria Magdalena Ingelheim unter bistummainz.de/pastoralraum/ingelheim
Nachricht voraus am 7.12.23 hoff (MBN)
Lang folgt auf Dr. Dennebaum und wird auch Ausbildungsleiter
Mainz. Subregens Dr. Sebastian Lang ist ab heute, Freitag, 1. Dezember, neuer Regens des Bischöflichen Priesterseminars St. Bonifatius – Haus der kirchlichen Berufe und Ausbildungsleiter für die Kapläne, Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten im Bistum Mainz. Er folgt auf Dr. Tonke Dennebaum, der diese Aufgaben seit 2017 übernommen hatte, und seit dem 1. September Leiter des Kommissariats der Bischöfe im Lande Hessen in Wiesbaden ist. Dies verkündete der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Donnerstag, 30. Oktober, bei der Verabschiedung des ehemaligen Regens Dennebaum in Mainz. Lang hatte das Amt seit September bereits kommissarisch übernommen und war zuvor Subregens.
In seiner Predigt würdigte Bischof Kohlgraf den ehemaligen, sowie den neuen Regens. Kohlgraf sagte: „Am heutigen Tag danke ich allen sehr herzlich, die sich in diesem Haus dieser Herausforderung gestellt haben und sich weiter stellen werden, dem scheidenden Regens Dr. Tonke Dennebaum, dem neuen Regens Sebastian Lang, Frau Lucia Kehr sowie Frau Sara-Marie Hüser und auch alle anderen, die engagiert mitarbeiten und zukünftig dazu stoßen werden. Mögen die weiteren Wege unter Gottes Segen stehen.“ Pastoralreferentin Sara-Marie Hüser übernimmt künftig die Studienbegleitung für die Bewerberinnen und Bewerber für den Beruf der Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten von Pastoralreferentin Lucia Kehr, die auch weiterhin verschiedene Leitungsaufgaben in der Ausbildung gemeinsam mit Regens Lang innehat.
Sebastian Lang wurde am 28. August 1985 in Mainz geboren. Nach dem Abitur am Bischöflichen Willigis-Gymnasium in Mainz im Jahr 2005 absolvierte er seinen Zivildienst in der Förderungs- und Sozialberatung der Universität Mainz. Anschließend studierte er Theologie und Philosophie in Mainz und Paris mit Abschlüssen als Diplom-Theologe und Magister Artium. Sein Diakonatspraktikum absolvierte er in der Pfarrgruppe Zaybachtal in Mainz. Am 12. Juli 2014 wurde er von Kardinal Karl Lehmann zum Priester geweiht. Danach war er als Kaplan zunächst in Viernheim tätig und wechselte 2016 als Kaplan nach Ingelheim. Am 1. August 2016 wurde Lang zum Subregens des Bischöflichen Priesterseminars in Mainz ernannt, mit halber Stelle wurde er zur Promotion und zur projektbezogenen Seelsorge bei den Domchören freigestellt. 2021 wurde er zum Leiter des Päpstlichen Werkes für geistliche Berufe (PWB) ernannt, am 2. Dezember 2020 schloss er seine Promotion im Fach Theologie ab. Der Titel seiner Promotions-Arbeit lautet: „Gottes Werk in Handeln des Menschen. Deutungen des Lebens Jesu im Frankreich des 17. Jahrhunderts.“ Seit dem Sommersemester 2021 ist er auch Lehrbeauftragter für Dogmatik an der Universität Mainz.
Hinweis: Die Predigt des Bischofs im Wortlaut: https://bistummainz.de/organisation/bischof-kohlgraf/aktuell/nachrichten/nachricht/Wie-sieht-die-Kirche-der-Zukunft-aus-Sie-wird-sich-dem-Gespraech-mit-der-Welt-stellen-muessen./
Nachricht voraus am 1.12.23 hoff (MBN)
Dank für große Sachkompetenz / Erste Leitungskonferenz mit Generalvikar Lang
Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat Finanzdirektor Christof Molitor zum Abschied gewürdigt. „Ich habe Ihre Arbeit immer sehr geschätzt“, sagte Kohlgraf im Rahmen der Leitungskonferenz des Bistum Mainz am Dienstagvormittag, 12. Dezember, im Bischöflichen Ordinariat Mainz. Molitor habe mit großer Sachkompetenz in den vergangenen Jahren die Konsolidierung im Bistum Mainz begleitet. Kohlgraf bekräftigte, dass er die persönliche Entscheidung zu seinem Abschied respektiere, „aber wir bleiben weiterhin verbunden“. Molitor, der seit 2018 Finanzdirektor war, beendet seine Tätigkeit beim Bistum Mainz zum Jahresende aus persönlichen Gründen.
Christof Molitor, der insgesamt über 22 Jahre im Bistum Mainz gearbeitet hat, dankte der Bistumsleitung für ihre Unterstützung und vielen Weggefährten für die gute Zusammenarbeit. Der neu ernannte Generalvikar, Dr. Sebastian Lang, hatte an diesem Tag zum ersten Mal an der Sitzung der Leitungskonferenz im Bistum Mainz teilgenommen. Bischof Kohlgraf begrüßte ihn erstmals in der Runde und ging auch noch einmal auf die Ernennung von Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz zum Erzbischof von Paderborn ein. Eine offizielle Verabschiedung von Weihbischof Bentz aus dem Bistum wird im kommenden Jahr im Rahmen eines Gottesdienstes stattfinden.
Nachricht voraus am 12.12.23 tob (MBN)
Gottesdienst mit Bischof Kohlgraf beim Seminarfeiertag im Mainzer Priesterseminar
Mainz. „Christsein im Geiste Mariens ist selten etwas Spektakuläres, sondern etwas Alltägliches. Aber ich muss aufhören, Glaube als etwas Privates zu betrachten, der den anderen nichts angeht. Ich muss aufhören, Glaube als etwas Weltfernes zu betrachten, der peinlich ist.“ Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in der Eucharistiefeier zum Auftakt des Seminarfeiertages des Bischöflichen Priesterseminars Mainz am Freitag, 8. Dezember. Und weiter: „Es gibt tatsächlich für einen Glaubenden Menschen vielleicht nichts Schöneres als zu erleben, dass ich jemand anderem helfen konnte, ein froherer, zufriedenerer Mensch zu werden, indem er Christus und sein Angebot des Lebens kennen lernt, ohne Aufdringlichkeit, Überheblichkeit und Anmaßung, sondern in Bescheidenheit und Nähe.“ Der Seminarfeiertag findet traditionell am Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria statt.
Wörtlich sagte Bischof in seiner Predigt: „Glaube überträgt sich in der Regel nicht durch noch so schlaue Bücher. Sondern er überträgt sich durch Zeuginnen und Zeugen, diejenigen, die Christus lieben, der sie zu anderen trägt. Und dann etwas von der Freude des Glaubens, von der Erfahrung weitergeben zu können, dass Gott eine lebendige, liebende Wirklichkeit ist, darin besteht der Dienst Mariens. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Glaube überträgt sich durch Beziehung zum Glaubenden. Glaube steckt dort an, wo jemand selbst Christus als den Schatz seines Lebens entdeckt hat. Wo deutlich wird, dass der Glaube für mich nicht nur eine Last ist, sondern der Lebensinhalt, der mich reich macht, der mir leben hilft. Wo ich Christus berührbar mache, weil ich meine alltägliche Arbeit mit Liebe mache, nicht nur aus Pflicht.“
Kohlgraf würdigte die Arbeit des Seminars, das als Haus der kirchlichen Berufe die seelsorglichen Berufe und auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Christlichen Orientierungsjahres (COJ) zusammenbringt: „Sie alle sind Zeuginnen und Zeugen der Vielfalt in der Nachfolge und Suche nach den Wegen des Lebens. Auch in diesen Zeiten stehen wir dafür, für das Leben in Fülle zu werben, das sich in Freud und Leid, in Tat und Wort verwirklichen will. Liebe Schwestern und Brüder, ich danke Ihnen für Ihr Dasein in diesem Haus und in unserem Bistum. Sie können das freudige und offene Gesicht unserer Kirche sein oder werden. Das geht nicht in der Verdrängung der Wirklichkeit, sondern in der Annahme und der Verwandlung.“
Die sich anschließende Akademische Feier in der Aula des Seminars stand unter der Überschrift „Helfen ohne Gott? Glaubensüberzeugung und soziales Engagement“. Pastoralreferentin Sara-Marie Hüser sprach mit Marie von Manteuffel die beim International Refugee Assistance Projekt (IRAP) arbeitet und im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) engagiert ist. Aufgrund des Bahnstreiks hatte Manteuffel keine Möglichkeit gehabt, wie geplant nach Mainz anzureisen. Daher war sie online zugeschaltet. Von Manteuffel gab Einblicke in ihre Arbeit bei IRAP, wo sie die individuelle Vertretung von Flüchtlingen im Familiennachzugsprozess nach Deutschland koordiniert. Moderatorin Sara-Marie Hüser ist im Haus der Kirchlichen Berufe für die Studienbegleitung der Bewerberinnen und Bewerber für den Beruf der Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten zuständig.
Nachricht voraus am 8.12.23 tob (MBN)
Geistlicher Tag der Ständigen Diakone mit dem Mainzer Weihbischof
Mainz. „Als Christen können wir nur dann geistlich fruchtbar leben, wenn wir nicht an der Wirklichkeit vorbei leben. Die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit ist bereits geistliches Tun, nicht die Flucht unter Gleichgesinnte oder in Wohlfühl-Zirkel. Wir müssen vielmehr inmitten der Wirklichkeit Ausschau halten, wo heute für uns als Kirche Anknüpfungsmöglichkeiten zur Gesellschaft bestehen.“ Das sagte der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, am Samstagvormittag, 2. Dezember, beim Geistlichen Tag der Ständigen Diakone im Mainzer Priesterseminar. Ausgangspunkt für seine Ausführungen waren die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse der sechsten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) der Evangelischen Kirche in Deutschland. An der religionssoziologischen Langzeitstudie war die katholische Kirche in diesem Jahr erstmals beteiligt.
Die Untersuchung habe deutlich gemacht, dass die Menschen in den Gemeinden vor Ort „der entscheidende Weg sind, wie Menschen einen Weg zu Gott finden“, betonte der Weihbischof. „Dort wird richtig gute Arbeit geleistet. Aber das wird natürlich die Säkularisierung und die schwindende Kirchenbindung nicht aufhalten.“ Weiter sagte Bentz: „Wir müssen jetzt besonders die lokale Präsenz der Kirche vor Ort wieder in den Blick nehmen. Und die kann sicherlich nicht mehr nur über Hauptamtliche geschehen.“
Weihbischof Bentz hob hervor, dass alle derzeitigen Reformbemühungen – sowohl im Pastoralen Weg auf Bistumsebene als auch im Synodalen Weg auf Bundesebene – notwendig seien. „Aber sie helfen uns nicht, wenn wir meinen, damit wieder zu alter Stärke zurückzukehren. Von dieser Vorstellung müssen wir uns lösen. Niemand kann mehr davor die Augen verschließen“, sagte Bentz. Er ging in seiner Ansprache auch auf das neue Leitbild des Bistums Mainz ein. Der Weihbischof warb bei den Ständigen Diakonen dafür, das Leitbild untereinander zu diskutieren, um sich bewusst zu machen, was es für die je eigenen Bereiche bedeute.
Das anschließende Gespräch mit den Ständigen Diakonen moderierte Pfarrer Winfried Hommel, der nun nach 16 Jahren das Amt als Spiritual des Diakonatskreises abgibt. Zuständig war er für die Kandidaten in der Pastoralen Ausbildung und zur Vorbereitung der Weihe. Neben seiner Tätigkeit als Leiter des Instituts für Geistliche Begleitung war er Hommel außerdem Dozent für Spiritualität, hat die Weiheexerzitien gehalten und viele Diakone persönlich begleitet. Die Begrüßung hatte der Personaldezernent des Bistums Mainz, Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, übernommen. Der Bischöfliche Beauftragte für den Ständigen Diakonat, Pfarrer Markus Warsberg, hatte den Tag mit dem gemeinsamen Morgenlob eröffnet.
In der anschließenden Eucharistiefeier in der Seminarkirche erhielt Markus Günther (54) aus Urberach die Institutio, also die Beauftragung als Lektor und Akolyth. Günther strebt die Diakonenweihe im Jahr 2025 an. 2024 wird es keine Weihe eines Ständigen Diakons geben. In der Eucharistiefeier wurde der verstorbenen Diakone gedacht, darunter Diakon Herbert Paul (87, Bad Vilbel) und der Jubilare. Diakon Gerald Jaksche (85, Michelstadt) konnte am 10. November sein Goldenes Weihejubiläum feiern. Dia Diakone Gerhard Landendinger (64, Regensburg), Michael Lück (70, Ober-Modau) und Wolfgang Ludwig (62, Mainz) wurden vor 25 Jahren geweiht.
Am Nachmittag fand die Jahresvollversammlung der Ständigen Diakone statt. Wolfgang Ludwig leitete sie zum letzten Mal als Sprecher der 127 Ständigen Diakone, da er das Amt des Sprechers nach zwölf Jahren abgibt. Von den 127 Ständigen Diakonen sind 26 im Hauptberuf, 35 mit Zivilberuf. 19 Diakone zwischen 65 und 75 sind „Diakone mit Pastoralauftrag“.
Nachricht voraus am 2.12.23 tob (MBN)
Mit diesen Initiativen fördert das Bistum Mainz den Umweltschutz
Mainz. Das Bistum Mainz hat sein viertes Klimasparbuch veröffentlicht. „Einfach nachhaltiger leben“ heißt das Motto des Heftes, das neben Tipps für ein nachhaltiges Leben auch einige Gutscheine enthält. „Klimaschutz ist für uns im Bistum Mainz ein strategisches Thema“, sagte die Bevollmächtigte des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, bei der Präsentation des Klimasparbuchs 2024/2025 am Donnerstag, 30. November, in Mainz. Das Sparbuch ist eines von mehreren Initiativen, die das Bistum für mehr Nachhaltigkeit ergreift. Es wird an diesem Wochenende veröffentlicht, zeitgleich mit dem Beginn der Weltklimakonferenz in Dubai. Papst Franziskus räumt diesem Anliegen höchste Priorität ein – sein festes Vorhaben, die Konferenz zu besuchen, kann er leider gesundheitsbedingt nicht umsetzen. In dem Apostolischen Schreiben Laudate Deum betont der Papst mit Blick auf die Herausforderungen im Klimaschutz, niemand rette sich allein. Er spricht sich für verbindliche Formen der Energiewende und Klimagerechtigkeit aus. Auch diesen Zielen fühlt Rieth sich verpflichtet.
Bei der Vorstellung des Klimasparbuchs sagte Rieth, das Bistum setze Schritt für Schritt das Klimaschutzkonzept um, das 2019 in Kraft gesetzt wurde. Sie betonte: „Ein hauptamtlicher Umweltbeauftragter steht dafür, dass Klimaschutz nachhaltig auch in unseren Strukturen verantwortet wird. Ich bin Herrn Grünewald sehr dankbar für seinen Einsatz und den nötigen langen Atem, die Themen einzubringen und in Maßnahmen zu konkretisieren.“ Umweltbeauftragter Marcus Grünewald ist Mitglied im Arbeitskreis Klimaschutz, einem von der Bistumsleitung berufenen Gremium, das den Auftrag hat, das Klimaschutzkonzept intern umzusetzen. Der Arbeitskreis widmet sich derzeit in drei Projektgruppen wichtigen Themen, in denen das Bistum nachhaltiger werden will: Gebäude, Mobilität und Beschaffung.
Mit Blick auf das neue Klimasparbuch sagte Grünewald: „Mit dem Klimasparbuch laden wir Sie dazu ein, Ihr Leben nachhaltiger zu gestalten.“ Über den Inhalt des Buches sagte er: „Grundlegende Informationen, beispielsweise zum ökologischen Fußabdruck im Unterschied zum ökologischen Rucksack, wechseln sich mit praktischen Tipps zur Ernährung, zum Heizen oder zur Geldanlage ab. Mit einer Doppelseite zum Thema Kinderarbeit setzen wir bewusst einen öko-sozialen Akzent.“ Auch über die ökologischen Schwerpunkte des Bistums informiere das Heft, erklärte Grünewald.
Die Bevollmächtigte Rieth dankte auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Abteilungen, „die in der Bearbeitung dieses Querschnittthemas tatkräftig unterstützen.“ „Klimaschutz, das sind konkrete Maßnahmen aber vor allem auch eine Frage der Haltung, die es immer wieder zu entwickeln und zu stärken gilt.“ In den Gemeinden und Kirchorten sei die Unterstützung auch durch ehrenamtliches Engagement groß. Dies sei bei der Verleihung des Umweltpreises 2023 zum Thema Biodiversität in beeindruckender Weise erlebbar gewesen, sagte sie. Rieth betonte: „Sie, die Menschen vor Ort, machen den Klimaschutz erst wirksam! Vielen Dank für Ihr Engagement!“
Das im „oekom verlag“ erscheinende Klimasparbuch hat eine Auflage von 4.000 Exemplaren. Es bietet praktische Tipps für den Klimaschutz im Alltag. Außerdem werden nachhaltige Projekte aus dem Bistum vorgestellt. Darüber hinaus finden die Leserinnen und Leser Gutscheine für ökologische und fair gehandelte Produkte von Anbietern aus dem Bistum. Alle Gutscheine des Heftes sind auch online einlösbar. Die Neuerscheinung wird nicht verkauft, sondern an Hauptamtliche, Ehrenamtliche sowie Einrichtungen in der Diözese verteilt.
Umweltpreis und Tippgeber
Ein weiterer Beitrag zum Klimaschutz ist der Umweltpreis, den das Bistum im Jahr 2024 erneut ausschreibt. Gesucht werden Beiträge zum Thema „Klimafolgenanpassung“. Das Preisgeld beläuft sich auf insgesamt 5.000 Euro. Als dritten Baustein hat das Bistum den „Tippgeber Nr. 7“ zum Thema Textilien veröffentlicht. Die Broschüre klärt über die Klima-Problematik bei der Textilproduktion auf und gibt Tipps und Anregungen zum nachhaltigen Textilkauf.
Hinweis: Weitere Informationen bei Marcus Grünewald, Umweltbeauftragter des Bistums Mainz, E-Mail: umweltbeauftragter@bistum-mainz.de,
Nachricht voraus am 1.12.23 hoff (MBN)
Historischer Roman von Dr. Claudia Sticher im Bonewitz-Verlag erschienen
Mainz/Bodenheim. „Ich habe einen spielerischen Zugang zu Hildegard gewählt. Selbst viele Theologen sagen, dass die Hauptwerke von Hildegard für sie schwer zugänglich sind: Ihre Bilderwelten erschließen sich nicht unmittelbar. Mein Roman, der mit den historischen Quellen arbeitet, will den Zugang leichter machen.“ Das sagte Dr. Claudia Sticher bei einer Buch-Matinee zur Vorstellung ihres gerade erschienenen historischen Romans über Hildegard von Bingen am Freitagvormittag, 1. Dezember, im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum.
Die Theologin ist hauptberuflich im Bildungsdezernat des Bischöflichen Ordinariates tätig. Erschienen ist ihr Buch mit dem Titel „Ich darf nicht schweigen“ im Bonewitz-Verlag. Der Museumsshop war bei der Matinee mit über 60 Gästen vollbesetzt. Hildegard war im Jahr 2012 von Papst Benedikt XVI. aufgrund ihres umfangreichen Werkes zur Kirchenlehrerin der katholischen Kirche erhoben worden – als vierte Frau weltweit.
Sie habe auf die Erhebung Hildegards zur Kirchenlehrerin „nicht wirklich viel Echo wahrgenommen“, sagte Sticher und benannte damit einen Grund für die Entstehung des Buches. Grundlage für den Roman sind die erhalten gebliebenen Briefwechsel, der 1179 im Kloster Rupertsberg bei Bingen verstorbenen Hildegard. „Die Briefe sind gut verständliche Texte“, erläuterte Sticher. „Darin tritt sie uns als Mensch aus Fleisch und Blut entgegen, der sich auch mal ärgert und nicht als die heiligmäßige Frau, die uns zwar Respekt einflößt, aber so weit von uns entfernet ist.“
Bei der Matinee sprach Dr. Eberhard J. Nikitsch von der Akademie der Wissenschaften in Mainz, und darüber hinaus Vorstandsmitglied der St. Hildegard-Akademie Eibingen e.V., mit Sticher über ihren Roman. „Das ganze Leben von Hildegard ist im Buch in Dialogform und mit Selbstgesprächen eingebettet. Ein besseres Weihnachtsgeschenk gibt es nicht“, sagte Nikitsch.
Die Begrüßung hatte der Direktor des Mainzer Dom- und Diözesanmuseum, Dr. Winfried Wilhelmy, übernommen. Verleger Michael Bonewitz erläuterte in seiner Ansprache die Entstehung des Buches, die unter anderem auf eine erste Begegnung mit Sticher in ihrer Zeit als persönliche Referentin des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann zurückgeht. Besonders dankte er Hanna Schmitz, die das Buchprojekt im Sinne ihres 2022 verstorbenen Ehemanns Stefan Schmitz finanziell unterstützt hat. Die Buch-Matinee wurde musikalisch umrahmt von Konzertflötistin Britta Roscher aus Wiesbaden.
Hinweis: Der Roman „Ich darf nicht schweigen“ kostet 15 Euro, ist im Buchhandel, im Museumsshop des Dom- und Diözesanmuseums und im Online-Shop des Verlags unter www.bonewitz.de erhältlich.
Nachricht voraus am 1.12.23 tob (MBN)
Sendungsgottesdienst in der Mainzer Augustinerkirche mit Bischof Peter Kohlgraf
Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat am Freitag, 15. Dezember, 23 Religionslehrerinnen und Religionslehrern aller Schulformen aus dem Bistum Mainz die Missio canonica, die kirchliche Lehrerlaubnis, verliehen. Kohlgraf überreichte die Urkunden in einem Gottesdienst in der Mainzer Augustinerkirche: „Die Zeugnisse des Glaubens zum Sprechen bringen, und das in einem Glauben, der nicht besitzt, sondern der einen Weg geht, mit anderen. Ich wünsche Ihnen, dass dies gelingt“, sagte Bischof Kohlgraf in seiner Predigt.
Kohlgraf wies darauf hin, dass in der jüngst veröffentlichten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) deutlich werde, „dass Kirchenbindung und auch Religiosität immer mehr zu einer Minderheitenposition werden“. Und weiter: „Dennoch verbinden Menschen Erwartungen an die Kirche. Ausdrücklich wird der Religionsunterricht als eine von vielen geschätzte Begegnung mit Kirche und Glauben genannt, wenn er denn als lebensrelevant und nah an den Themen der Zeit erfahren wird. Das kann eine Ermutigung sein, sich in einer verantwortungsvollen Aufgabe als Religionslehrer und -lehrerin zu sehen. Wir sind auf diesem Feld weiter geschätzte Gesprächspartner für Kinder und Jugendliche, Kolleginnen und Kollegen sowie für die Eltern.“
Wörtlich sagte Bischof Kohlgraf: „Es ist nicht unerheblich, wie wir über die Kirche denken und sprechen. Wir bauen die Kirche mit. Sie ist kein Traditionsverein, der nur Altes überliefert. Überlieferung und Tradition leben in lebendigen Menschen. In der genannten Studie äußern Menschen ihre Ernüchterung im Hinblick auf die Reformfähigkeit der Kirche. Das ist für mich als Bischof ein bleibender und dringender Auftrag, auch wenn viele Entscheidungen nicht auf Bistumsebene getroffen werden können.“
Weiter sagte der Bischof: „Ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts wird die Beschäftigung mit der Heiligen Schrift und den Quellen der Tradition sein. Das sind keine leblosen Texte. Es sind Zeugnisse eines lebendigen Glaubens. Wir müssen heute zu lebendigen Zeuginnen und Zeugen werden, die zeigen, dass Gott auch heute lebt. Dabei müssen wir heute eine andere Sprache finden, neue Formen, ohne das Alte zu verwerfen.“
Die Eucharistiefeier war Abschluss einer Tagung des Dezernates Bildung mit den Religionslehrerinnen und Religionslehrern, die am Tag der Verleihung im Mainzer Priesterseminar stattfand. Die Tagung, an der auch der Dezernent für Bildung im Bistum Mainz, Ordinariatsdirektor Gereon Geissler, teilnahm, widmete sich verschiedenen Aspekten der Aufgaben der Lehrkräfte im Fach Religion. Darüber hinaus bot die Tagung die Möglichkeit, die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im Bischöflichen Ordinariat kennenzulernen.
Stichwort: Missio canonica
Die Missio canonica ist die kirchliche Bevollmächtigung für Religionslehrer. Ohne diese Sendung darf kein Lehrer katholischen Religionsunterricht erteilen. Im Rahmen der Missio-Verleihung sprechen die Kandidatinnen und Kandidaten zunächst gemeinsam das Apostolische Glaubensbekenntnis. Anschließend fragt der Bischof: „Sind Sie bereit, die Botschaft der Kirche im Religionsunterricht zu lehren und sie im Leben zu bezeugen?“ Auf die Antwort „Wir sind dazu bereit!“ entgegnet der Bischof: „Ich sende Sie!“ Danach überreicht er den Kandidatinnen und Kandidaten die Urkunde mit ihrer Missio canonica.
tob (MBN)
Kohlgraf: „Lebendiges Zeichen unserer Kirche und unserer Gesellschaft“
Mainz/Bonn. Anlässlich des Internationalen Tages des Ehrenamtes am 5. Dezember 2023 würdigt Bischof Dr. Peter Kohlgraf (Mainz), Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz, das unermüdliche Engagement der ehrenamtlich Tätigen in der Kirche und in der Gesellschaft. Dieser Tag, der 1985 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen wurde, unterstreicht die Bedeutung des freiwilligen Engagements als eine tragende Säule des sozialen und kirchlichen Lebens.
In Deutschland engagieren sich Millionen von Menschen ehrenamtlich in kirchlichen und sozialen Einrichtungen. Ihr Einsatz reicht von der Arbeit in Suppenküchen und Hospizen bis hin zur Unterstützung von Migranten und Geflüchteten. Diese Tätigkeiten sind nicht nur Ausdruck christlicher Nächstenliebe, sondern auch ein wesentlicher Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Gerade die jüngste Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der Evangelischen Kirche in Deutschland, an der die Deutsche Bischofskonferenz als Juniorpartner beteiligt war, hat deutlich gemacht, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement ist: Allein 49 Prozent der katholischen Befragten und 46 Prozent der evangelischen Befragten, jedoch nur 33 Prozent der Konfessionslosen haben angegeben, sich im Ehrenamt in den zurückliegenden zwölf Monaten engagiert zu haben.
Bischof Kohlgraf betont: „Das ehrenamtliche Engagement ist ein lebendiges Zeichen unserer Kirche und unserer Gesellschaft. Es zeigt, wie Glaube in Tat umgesetzt wird und wie sehr wir alle berufen sind, in Liebe und Dienst am Nächsten zu handeln. Unsere ehrenamtlich Engagierten sind ein leuchtendes Beispiel für die Verkörperung christlicher Werte in der modernen Welt.“
Für die katholische Kirche haben sich im vergangenen Jahr nach Schätzungen circa 600.000 Menschen ehrenamtlich engagiert. „Ohne ihren Einsatz in der Caritas, der Frauenseelsorge, im Kulturbereich, in der Militärseelsorge, der Queersensiblen Pastoral und vielen anderen Bereichen ist das kirchliche Leben hier in Deutschland undenkbar“, so Bischof Kohlgraf. Besonders hervorzuheben ist das wachsende Engagement in der Telefonseelsorge. Dieses kirchlich-ökumenische Angebot wurde 2022 durch die Arbeit von rund 7.600 Ehrenamtlichen und 200 Hauptamtlichen ermöglicht. Hier konnten vor allem im Bereich der Suizidprävention weitere Angebote bereitgestellt werden.
„Ich möchte allen Ehrenamtlichen für ihren selbstlosen Einsatz unseren tiefsten Dank aussprechen“, erklärt Bischof Kohlgraf. „Es ist essenziell, dass wir dieses Engagement kontinuierlich unterstützen und fördern. Das gemeinsame Handeln im Geiste der Nächstenliebe, der Gerechtigkeit und des Friedens ist entscheidend, um diese Werte in unserer Gesellschaft nicht nur zu bewahren, sondern auch zu stärken. Unser gemeinschaftliches Engagement ist ein lebendiger Ausdruck unserer christlichen Verantwortung und ein fundamentaler Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt.“
In diesem Sinne ruft Bischof Kohlgraf alle Gläubigen und Mitglieder der Gesellschaft auf, den Internationalen Tag des Ehrenamtes als Ansporn zu nehmen, sich aktiv für das Wohl der Gemeinschaft einzusetzen und die Botschaft der christlichen Nächstenliebe in die Tat umzusetzen.
SDBK (MBN)
Messen an Heiligabend und Weihnachten werden auch live im Internet übertragen
Mainz. An Heiligabend, Sonntag, 24. Dezember, wird Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, ernannter Erzbischof von Paderborn, um 17.00 Uhr die Christmette im Mainzer Dom feiern. Domdekan Henning Priesel und Domkapitular Peter Hilger werden konzelebrieren. Bereits um 16.15 Uhr lädt der Dom zu vorweihnachtlicher Musik und Besinnung mit dem Mädchenchor am Dom und St. Quintin, dem Mainzer Domchor, sowie Domorganist Professor Daniel Beckmann ein. Die musikalische Gestaltung der Mette übernehmen der Mädchenchor am Dom und St. Quintin sowie das Mainzer Domorchester unter Leitung von Domkantor Michael Kaltenbach. An der Orgel: Domorganist Beckmann. Dieser Gottesdienst wird auf dem Youtube-Kanal des Bistums Mainz live im Internet übertragen.
Am Montag, 25. Dezember, wird im Mainzer Dom Weihnachten gefeiert. Um 9.30 Uhr beginnt der Festtag mit dem Empfang des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf am Bischofsportal und der Pontifikalterz. Um 10.00 Uhr feiert Bischof Kohlgraf das Pontifikalamt unter Teilnahme des Domstiftes. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst durch den Mainzer Domchor und die Mainzer Dombläser unter Leitung von Domkapellmeister Professor Karsten Storck. Domorganist Professor Daniel Beckmann wird die Orgel spielen. Das Pontifikalamt wird live im Internet übertragen. Um 15.00 Uhr spendet Bischof Kohlgraf in der Pontifikalvesper den Sakramentalen Segen unter Teilnahme des Domstiftes. Die musikalische Gestaltung übernimmt der Mainzer Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Professor Karsten Storck. An der Orgel wird Domorganist Beckmann spielen.
Am zweiten Weihnachtstag, dem Fest des heiligen Stephanus (zweiter Patron des Domes), Dienstag, 26. Dezember, findet um 10.00 Uhr das Stiftsamt im Dom statt. Zelebrant ist Domdekan Henning Priesel. Die musikalische Gestaltung übernimmt die Domkantorei St. Martin unter Leitung von Domkapellmeister Professor Karsten Storck. An der Orgel: Domorganist Professor Daniel Beckmann. Bischof Kohlgraf feiert am zweiten Weihnachtsfeiertag um 10.00 Uhr einen Gottesdienst in St. Quintin. Musikalisch gestaltet wird die Feier durch den Mädchenchor am Dom und St. Quintin unter Leitung von Domkantor Michael Kaltenbach.
Gottesdienst an Silvester
Dem Gottesdienst zum Jahresschluss am Sonntag, 31. Dezember, um 17.00 Uhr im Mainzer Dom steht der Mainzer Generalvikar, Dr. Sebastian Lang vor; an dem Gottesdienst nimmt auch das Domstift teil. Die musikalische Gestaltung übernimmt die Domkantorei. Domorganist Beckmann spielt an der Orgel. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stehen ein Rückblick auf das Jahr 2023 und die Predigt des Generalvikars; die Feier schließt mit Sakramentalem Segen und Te Deum.
Gemeinsam mit dem evangelischen Dekanat Mainz findet ab 20.00 Uhr der „offene Dom an Silvester“ statt. Zu jeder vollen Stunde gibt es einen Impuls. Um 20.00 Uhr beginnt Pfarrer Volker Truschel (St. Johannis), es folgen um 21.00 Uhr Domkapitular Franz-Rudolf Weinert, um 22.00 Uhr Pfarrer Johannes Zepezauer, um 23.00 Uhr Dekan Andreas Klodt, und um 23.45 Uhr Dekan Klodt gemeinsam mit Pfarrer Zepezauer unter der musikalischen Begleitung von Domorganist Beckmann (nur 23.45 Uhr).
Hinweis: Livestreams unter youtube.com/bistummainz
Nachricht voraus am 18.12.23 hoff (MBN)