Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 5 / 2023

Mainz, 19. Februar 2023: Der Mischungschor der Mainzer Garden sang zusammen mit allen Gottesdienstbesuchern das Lied „Im Schatten des Doms
Mainz, 19. Februar 2023: Der Mischungschor der Mainzer Garden sang zusammen mit allen Gottesdienstbesuchern das Lied „Im Schatten des Doms".
Datum:
Mi. 1. März 2023
Von:
hoff (MBN)

In der aktuellen Ausgabe mit den Predigten von Bischof Kohlgraf und Weihbischof Bentz zu Aschermittwoch, Informationen zu Hotline und Dialogveranstaltungen zur EVV-Studie, dem Tausch der Osterkerzen mit Dijon, dem Neustart der Akademie Erbacher Hof, einem Brief von Bischof Kohlgraf als Pax Christ-Präsident an den Papst, dem Besuch von Weihbischof Bentz im Gelben Haus in Offenbach, einem Benefizkonzert für Erdbebenopfer im Dom (11.3.), der 65. Misereor-Fastenaktion, dem Gottesdienst für die Garden im Mainzer Dom, der Zusammenarbeit der Landesstelle Bestandserhaltung mit der Martinusbibliothek, und einer Neuerscheinung zum Wormser Reichstag (11.3.).

Kohlgraf: „Menschen der Gerechtigkeit“ werden

Mainz, 22. Februar 2023: Bischof Peter Kohlgraf bei der Austeilung des Aschekreuzes im Mainzer Dom. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 22. Februar 2023: Bischof Peter Kohlgraf bei der Austeilung des Aschekreuzes im Mainzer Dom.

Gottesdienste zu Aschermittwoch mit Bischof Kohlgraf und Weihbischof Bentz im Dom

Mainz. Die österliche Bußzeit lade die Menschen dazu ein, „Menschen der Gerechtigkeit“ zu werden. Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf beim Gottesdienst am Nachmittag des Aschermittwoch, 22. Februar, im Mainzer Dom. Dies bedeute, „Menschen der Gewaltfreiheit in Reden, Denken und Tun zu werden, Versöhnung zu üben, Unrecht zu sehen und zu benennen, und nach Möglichkeit zu verändern, das Kreisen um sich selbst zu beenden und die Perspektive eines anderen Menschen schätzen zu lernen“, sagte Kohlgraf. „Christus selbst ist uns ein gutes Vorbild und ein guter Wegbegleiter auf diesem Weg der Gerechtigkeit. Gerechtigkeit ist nicht bequem, denn sie zwingt Menschen, sich der ungerechten Wirklichkeit zu stellen. Sie fordert Umkehr und Veränderung.“

Bischof Kohlgraf hatte darauf hingewiesen, dass auch Menschen in der Kirche manchmal nur auf ihr eigenes Recht blicken. Und weiter: „Dieses Recht wird lautstark eingefordert. Dass es berechtigte andere Perspektiven geben könnte, gerät aus dem Blick. Gerechtigkeit bedeutet dann, die Perspektive eines anderen Menschen einnehmen zu können und damit im Verständnis und der Wertschätzung anderer zu wachsen. Jesus fordert im Evangelium sogar die größere Gerechtigkeit. Es geht um mehr im Glauben als ein Abhaken äußerlich befolgter Vorschriften. Vielmehr sollen die Menschen in der Nachfolge Jesu lernen, ein radikales, vom Herzen kommendes Bedachtsein auf das Wohl des Mitmenschen zu lernen und zu leben. Das ist die größere Gerechtigkeit im Reich Gottes. Die Österliche Bußzeit lädt uns zur Gerechtigkeit ein, zu einer größeren Gerechtigkeit.“

Weiter sagte Kohlgraf: „Christliche Versöhnung heißt ja nicht Vertuschung und den Mantel des Schweigens decken über das Unrecht. Gerechtigkeit heißt, Unrecht klar zu benennen, Täter zur Verantwortung zu ziehen, den Opfern von Gewalt und Terror menschenmöglich Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Die Bibel beschreibt so immer wieder das Gericht Gottes. Gott ist barmherzig, das gehört zur biblischen Botschaft. Aber Barmherzigkeit ist nicht Wegschauen und Ignorieren des Unrechts, sondern Gottes Fähigkeit, Tätern und Opfern der Geschichte gleichermaßen gerecht zu werden. Gott zeigt uns: Zur Gerechtigkeit gehört, Unrecht zu benennen und die Betroffenen des Unrechts in den Blick zu nehmen. Das gilt für Unrecht im Großen und im Persönlichen.“

 

Blick auf die Veröffentlichung der EVV-Studie im Bistum Mainz

Mit Blick auf die anstehende Veröffentlichung des unabhängigen Aufklärungsprojektes „Erfahren.Verstehen.Vorsorgen“ (EVV) sagte Bischof Kohlgraf: „Am 3. März 2023 wird Rechtsanwalt Ulrich Weber die Studie zum Missbrauch an Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Schutzbefohlenen im Bistum Mainz veröffentlichen. Auch als Bischof und als Leitung des Bistums werden wir die Ergebnisse erst am 3. März zur Kenntnis bekommen. Am 8. März werden wir dazu Stellung nehmen, weil wir den umfangreichen Text lesen müssen. Es ist ein Schritt der Aufarbeitung massiven Unrechts. Viele Menschen haben eine Seite der Kirche erlebt, die unerträglich ist. Leben und Glauben wurden zerstört. Gerechtigkeit heißt für sie: Wir stellen uns ihren Erfahrungen. Die Studie ist bewusst keine juristische. Rechtsanwalt Weber hat vorwiegend mit Betroffenen gesprochen und mit Menschen, die etwas wissen. Unrecht ist auf verschiedenen Ebenen geschehen, das es jetzt endlich anzuschauen gilt. Für uns im Bistum bedeutet dies Umkehr. Es bedeutet konkrete, konsequente und transparente Schritte der Aufarbeitung und Veränderung, der Intervention und Prävention. Da sind wir bereits wichtige Schritte gegangen und werden weitergehen.“ Und weiter: „Gerechtigkeit heißt für mich als Bischof und für die Bistumsleitung, diese Gerechtigkeit einzufordern und dafür einzustehen. Diesen Weg werden wir weitergehen.“ Kirche werde sich nur erneuern, „wenn wir Gerechtigkeit zulassen und gestalten, in der Kirche, in der Gesellschaft und im eigenen Leben“, betonte der Bischof.

Kohlgraf feierte den Gottesdienst, in dem auch das Aschenkreuz ausgeteilt wurde, gemeinsam mit Domdekan Henning Priesel und Domkapitular Jürgen Nabbefeld. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst durch den Mainzer Domchor und Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck und Domorganist Professor Daniel Beckmann an der Mainzer Domorgel.

 

Predigt von Weihbischof Bentz zum Aschermittwoch

Bereits am Morgen hatte der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, einen Gottesdienst zu Aschermittwoch im Mainzer Dom gefeiert. In seiner Predigt hatte er darauf hingewiesen, dass die Vorstellung der EVV-Studie in der kommenden Woche „vor allem aber und zuerst ein Anspruch und eine Herausforderung an unsere gemeinsame Bereitschaft zur Umkehr sein“ werde. Und weiter: „Umkehr hat zur Bedingung und setzt voraus, dass wir anerkennen, was war; dass wir wahrnehmen und aushalten, was nicht gut sondern falsch war; was vielleicht gute Absicht und dennoch Versagen mit verheerenden Folgen war. In welchen Ambivalenzen menschliches Handeln steckt. Das aber setzt voraus, dass wir uns eingestehen, wo wir selbst blinde Flecken hatten und vielleicht bis heute haben.“

Wörtlich sagte Weihbischof Bentz: „Umkehr ist also weit mehr als ein innerer Gesinnungswandel. Ob wir wirklich umkehren, wird man daran messen, was sich tatsächlich ändert. Deswegen schauen wir nicht nur zurück. Entscheidend ist, wie wir nach vorne schauen und weitergehen! Was wir hier im Blick auf die EVV-Studie betrachten, das ist die geistliche Dynamik einer jeden Umkehr, ob persönlich oder gemeinsam als Institution. Die Vorstellung der EVV-Studie wird uns auf einen solchen Weg der Umkehr schicken. Die ‚Hausaufgaben‘, die sich aus dem Blick in den Abgrund ergeben und die innere Haltungsänderung wird uns die Studie nicht abnehmen. Das wird unser Weg sein - weit über die österliche Bußzeit hinaus.“

 

Nachricht voraus am 22.2.23                                                                                    tob (MBN)

Hotline und fünf Dialogveranstaltungen zur EVV-Studie

Gesprächsangebote rund um die Veröffentlichung des unabhängigen Aufklärungsprojektes

 

Mainz. Im Rahmen der Veröffentlichung des unabhängigen Aufklärungsprojektes „Erfahren. Verstehen. Vorsorgen“ (EVV) durch den Regensburger Rechtsanwalt Ulrich Weber am Freitag, 3. März, bietet das Bistum Mainz unter anderem eine Telefon-Hotline und mehrere Dialogveranstaltungen im Bistum Mainz an. Die Telefonhotline des Bistums Mainz steht ab Freitag, 3. März, zwei Wochen lang für Fragen und Resonanzen rund um die Veröffentlichung der EVV-Studie zur Verfügung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telefonhotline unterstützen Anrufer darüber hinaus dabei, Ansprechpartner für ihre Anliegen zu finden. Auch per E-Mail ist eine Kontaktaufnahme möglich.

 

Die Telefon-Hotline unter der Telefonnummer 06131 / 253-522 ist geschaltet von

  • Freitag, 3. März, bis 10. März, von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr sowie
  • Samstag, 11. März, bis Freitag, 17. März, von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr

Eine Kontaktaufnahme ist auch per E-Mail unter kontakt@bistum-mainz.de möglich.

 

Fünf Dialogveranstaltungen (ab 13.3.)

Bei insgesamt fünf Dialogveranstaltungen werden der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf und Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, die als Bevollmächtigte des Generalvikars den Bereich von Aufarbeitung, Intervention und Prävention im Bistum Mainz verantwortet, in den Regionen des Bistums und einmal im Rahmen einer Online-Veranstaltung ab Montag, 13. März, zum Gespräch bereitstehen. In der Einladung dazu heißt es: „Die EVV-Studie soll auch dazu beitragen, den Umgang mit dem Thema sexualisierte Gewalt als beständige Aufgabe zu begreifen, und es vor allem aus der Tabuzone zu holen. Darüber sprechen und ganz selbstverständlich mit den Fragen dazu umgehen, das ist uns ein wichtiges Anliegen. Gerne möchten wir uns mit Ihnen über die Ergebnisse der Studie austauschen und gemeinsam darüber ins Gespräch kommen, welche Weichenstellungen sich daraus für das präventive Handeln im Bistum Mainz ergeben.“ Die Moderation der Abende übernimmt Ursula Teupe vom Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gemeinnützige GmbH (ism gGmbH).

 

Die Termine im Einzelnen:

 

  • Montag, 13. März 2023, 19.30 Uhr
    Pfarrzentrum St. Marien
    Krafftstraße 21
    63065 Offenbach

 

  • Donnerstag, 16. März 2023, 19.30 Uhr
    Erbacher Hof
    Grebenstraße 24-26
    55116 Mainz

 

  • Donnerstag, 23. März 2023, 19.30 Uhr
    Online-Veranstaltung

 

  • Freitag, 24. März 2023, 19.30 Uhr
    Martinssaal in St. Bonifatius
    Liebigstraße 20
    35392 Gießen

 

  • Montag, 27. März 2023, 19.30 Uhr
    Pfarrzentrum St. Michael
    Michael-Straße 1
    68642 Bürstadt

 

Hinweise:

  • Anmeldung zu den fünf Dialogveranstaltungen: bistummainz.de/organisation/gegen-sexualisierte-gewalt/aktuell/veranstaltungen/index.html

 

  • Weitere ausführliche Informationen zum Thema und zu Kontakt- und Gesprächsmöglichkeiten unter: http://www.de/gegen-sexualisierte-gewalt

 

Nachricht voraus am 28.2.23                                                                                    tob (MBN)

 

Deutsch-Französischer Freundschaftsbesuch

 Pfarreien tauschen ihre Osterkerzen aus und besuchen Friedenskirche in Speyer

Mainz/Dijon/Speyer. Bereits seit 1994 tauschen die beiden Pfarreien St. Bernhard in Mainz-Bretzenheim und Saint Bernard in Dijon (Burgund/Frankreich) jährlich ihre Osterkerzen als Zeichen des Friedens und der Versöhnung aus. In diesem Jahr wird sich eine Gruppe aus den beiden Pfarreien erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder treffen und der Kirche der Versöhnung in Speyer einen Besuch abstatten. Vom 17. bis 19. März findet die Begegnung statt, die in Speyer beginnt und in Mainz fortgesetzt wird.

Die Kirche St. Bernhard wurde 1953/54 als deutsch-französisches Gemeinschaftswerk errichtet. In ihr werden Schlachtfeld- und Graberden von Orten des Ersten und Zweiten Weltkrieges aufbewahrt. Die Kirche feiert in diesem Jahr ihr 70-jähriges Jubiläum als Friedenskirche.

 

Nachricht voraus am 15.2.23                                                                                  hoff (MBN)

Neustart der Akademie Erbacher Hof

Die Leitung der Akademie Erbacher Hof wird Anfang April mit Dr. Marita Liebermann und Dr. Andreas Linsenmann neu besetzt. (c) privat
Die Leitung der Akademie Erbacher Hof wird Anfang April mit Dr. Marita Liebermann und Dr. Andreas Linsenmann neu besetzt.

Dr. Marita Liebermann und Dr. Andreas Linsenmann übernehmen Leitung ab April

Mainz. Die Leitung der Akademie Erbacher Hof wird Anfang April mit Dr. Marita Liebermann und Dr. Andreas Linsenmann neu besetzt. Das gab der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, am Donnerstag, 23. Februar, bekannt: „Gemeinsam werden sie als Direktorin und Direktor der Akademie im Sinne partizipativer und geteilter Verantwortung mit jeweils einer dreiviertel Stelle gleichberechtigt vorstehen. Wir erhöhen den Stellenanteil und stärken damit die Leitung der Akademie. Zu ihren Zielen gehört, das philosophisch-theologische Profil der Akademie mit ihren jeweils ausgewiesenen wissenschaftlichen Expertisen interdisziplinär sowohl zu vertiefen als auch zu erweitern“, betont Bentz.

 

Weiter erläutert Weihbischof Bentz: „In dialogischer Zusammenarbeit werden die beiden gemeinsam mit dem Team der Studienleiterinnen und -leiter ein zukunftsweisendes Konzept ausarbeiten, mit dem die philosophisch-theologischen Fragestellungen und die Themen und Debatten anderer Wissenschaftsdisziplinen, der Kunst, der Kultur und der Gesellschaft in Verbindung und Austausch gebracht werden. Die neue Leitungsstruktur und der damit verbundene wissenschaftliche und kommunikative Ansatz der Akademie markieren einen Neuaufbruch: Kirche ermöglicht und beteiligt sich an den Debatten der Gegenwart. Die Akademie wirkt an der Schnittstelle von Kirche, Politik und weiteren prägenden Kräften der Zivilgesellschaft. Es geht darum, gemeinsam zu fragen, Horizonte zu weiten, Antworten in der Tiefe auszuloten - theologisch, interdisziplinär und wissenschaftlich. Das Team, das die Inhalte verantwortet, besteht künftig aus drei Theologen, einer Kulturwissenschaftlerin, einem Historiker und einer Kunsthistorikerin. Die Akademie Erbacher Hof ist damit sehr gut aufgestellt. Wir freuen uns auf den Neustart und Wünschen dem Team gute Begegnungen, Diskussionen und viel Erfolg.“  

 

Und weiter: „Für viele Menschen im Bistum Mainz und darüber hinaus ist die Katholische Akademie Erbacher Hof ein prägender Ort für Bildung und Begegnung, getragen vom Bistum Mainz. Ein bedeutsamer Auftrag der Katholischen Akademie Erbacher Hof ist, Räume zu schaffen: Gestaltungsräume zur differenzierten Auseinandersetzung mit Themen von aktueller und zukünftiger Relevanz aus Naturwissenschaft, Gesellschaft, Politik, Kultur und Religion. Kommunikations-, Inspirations- und Erfahrungsräume, in denen Menschen unterschiedlicher Kulturen, Glaubenshaltungen und Überzeugungen sich gegenseitig zuhören und voneinander lernen können. Denk- und Freiräume, in denen persönliche, kirchliche, philosophische und gesellschaftliche Sinn-, Glaubens- und Zukunftsfragen wachgehalten werden.“ Ebenso wichtig sei es, grundständige Themen der Zeit zu bearbeiten, betont Weihbischof Bentz: „Geht es doch darum, in Allianz und mit Netzwerken aus Wissenschaft, Politik, Kunst und Kultur zu verdeutlichen, was Katholische Kirche als gestaltende gesellschaftliche Größe dazu beitragen kann, Zukunft zu gestalten.“

 

Der Bildungsdezernent des Bistums Mainz, Gereon Geissler, würdigt die berufliche Qualifikation der neuen Doppelspitze: „Frau Liebermann bringt für die neue Aufgabe einen ebenso dynamischen wie hochkarätigen literatur- und kulturwissenschaftlichen Ansatz mit nach Mainz, den sie auf den Stationen ihrer bisherigen Forschungs- und Lehrtätigkeit in Hannover, Konstanz, Eichstätt und Venedig entwickelt hat. In Venedig hat sie zudem ihre Fähigkeiten zur Führung eines akademischen Instituts unter Beweis gestellt. Ihre besondere Begabung ist das Bauen neuer kommunikativer Brücken zwischen verschiedenen Wissensbereichen sowie zwischen Wissenschaften und gesellschaftlichen Strömungen. Herr Linsenmann ist in Mainz verwurzelt und hat in seiner wissenschaftlichen Arbeit bereits gewichtige Forschungsschwerpunkte auf theologisch-kirchliche sowie konfessions- und kulturgeschichtliche Fragestellungen gelegt. Hinzu kommt breite Erfahrung in der Realisierung innovativer Projekte, etwa einer virtuellen Ausstellung zu Migration und Mobilität im Mainz der 1960er/70er-Jahre, die im Januar im Stadtarchiv Mainz vorgestellt wurde. Seine wissenschaftliche Stärke, gepaart mit didaktischen Kompetenzen, ist ein Garant für eine professionelle Akademiearbeit.“

 

PD Dr. Marita Liebermann (Jahrgang 1973) studierte an der Universität Hannover die Fächer Deutsche Literaturwissenschaft und Italienische Literatur-, Sprach- und Kulturwissenschaft. Nach ihrer Promotion zur Dr. phil. im Jahr 2006 an der Universität Hannover mit einer Arbeit zum Thema „Giacomo Casanova. Die Geschichte seines Lebens“ war sie als Akademische Mitarbeiterin an der Universität Konstanz sowie bis 2014 als Akademische Rätin an der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt tätig. Dort habilitierte sie sich im Jahr 2015 mit einer Arbeit zum Thema „Scharfsinn. Visualität im Argutia-Kult des Seicento - Studien zu Emanuele Tesauro, Galileo Galilei und Giambattista Marino“. Seit 2017 leitet sie als Direktorin das Deutsche Studienzentrum in Venedig, eine Einrichtung zur interdisziplinären kulturwissenschaftlichen und künstlerischen Erforschung der Geschichte und Kultur Venedigs. Ihre Tätigkeit erstreckt sich dort auf die Bereiche vor allem der Kulturarbeit und Kulturvermittlung sowie der Forschung und Nachwuchsförderung (Betreuung von Stipendiatinnen und Stipendiaten), aber auch der Administration und Repräsentation. Neben einer umfassenden Lehr- und Vortragstätigkeit hat sie sich vielfältig publizistisch betätigt. Marita Liebermann ist verheiratet.  

 

Dr. Andreas Linsenmann (Jahrgang 1973) studierte Diplom-Gesangspädagogik an der Staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe und absolvierte anschließend ein Künstlerisches Aufbaustudium an der Schola Cantorum der Musikakademie der Stadt Basel sowie parallel ein Magisterstudium in Musikwissenschaft/Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Karlsruhe. Seine musikalischen Fähigkeiten stellt er durch seine langjährige Konzerttätigkeit vor allem im Bereich der geistlichen Musik unter Beweis. Als Promotionsstipendiat des Cusanuswerkes wurde er an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zum Dr. phil. mit einer Dissertation über „Musik als politischer Faktor - Konzepte, Intentionen und Praxis französischer Umerziehungs- und Kulturpolitik in Deutschland 1945-1949/50“ promoviert. Seit dem Jahr 2015 nimmt er die Stellvertretende Leitung des Studienbüros Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wahr, im selben Jahr übte er eine ERASMUS-Gastdozentur an der Karl Franzens-Universität Graz aus, sowie 2017-2021 die Vertretung der Professur für Neuere/Neueste Geschichte und Didaktik der Geschichte an der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz. Seit 2021 hat er eine Projektstelle an der Universität Mainz im Rahmen des von der Stiftung Innovation in der Wissenschaft finanzierten Zukunfts-Formats „ModeLL-M“ (Mainzer Modelle für digital erweitertes Lernen und Lehren) inne. Auszeichnungen und Lehrpreise der Universitäten Koblenz-Landau und Mainz belegen seine hohe didaktische Kompetenz. Linsenmann ist verheiratet und hat mit seiner Frau zwei Kinder.

 

Nachricht voraus am 23.2.23                                                              tob (MBN)

 

 

Suche nach Wegen aus dem Krieg

pax christi-Präsident Bischof Kohlgraf wendet sich an Papst Franziskus

Berlin/Mainz. In Sorge um den Frieden in der Ukraine und in der Welt hat der Präsident der deutschen Sektion der internationalen katholischen Friedensbewegung pax christi sich an Papst Franziskus gewandt. Bischof Kohlgraf schreibt von seiner Sorge, dass wir „als Gesellschaft (uns) an die Gewalt gewöhnen und andere Möglichkeiten als den bewaff­neten Kampf überhaupt nicht mehr bedenken.“ Er schreibt: „Am meisten besorgt uns, dass die Kriegslogik die aktuelle Entwicklung bestimmt. Rufe zum Schweigen der Waffen und zum Schutz der Menschen finden kein Gehör mehr in der Öffent­lichkeit. Die Eskalation dieses Krieges führt immer mehr in die Verstrickung hinein, täglich sterben hunderte Menschen, ohne dass ein Weg aus dem Krieg zu sehen ist.“

Im Namen der pax christi-Mitglieder dankt er Papst Franziskus für dessen Worte zum Leid der Opfer und zum Elend der Kriege. Er bittet den Papst, die Möglichkeiten und diplomatischen Verbin­dungen des Heiligen Stuhls zu nutzen, um Chancen zu Verhandlungen auszuloten, Gespräche zu initiieren und dabei auch die Unterstützung von UN-Generalsekretär António Guterres und von Persönlichkeiten aus dem Globalen Süden zu suchen, die in der Vermittlung helfen können.

Auch betont der pax christi-Bischof das Ringen in der pax christi-Bewegung um Wege zum Frieden: „Als Christen sind wir den Worten und dem Beispiel Jesu verpflichtet und lehnen jegliche Gewalt ab. Wir sehen aber auch, dass dieser Krieg ein Angriffskrieg ist und unschuldige Menschen trifft. Daher stellt sich uns die Frage, ob es nicht doch gewaltvolle, kriegerische Entwicklungen gibt, die zum Schutz von Menschen­leben und zur Verteidigung eines Landes des bewaffneten Widerstands bedürfen. Wir erfahren in unseren Gesprächen, dass es hierauf keine einfache Antwort gibt, und wir ringen um unsere Haltung in dieser Frage. Für uns alle ist wichtig, sich in der Öffentlichkeit und bei Demonstrationen gegen aufkom­mende Feindbilder zu wenden und gegen einen öffentlichen Diskurs einzutreten, der nur auf Waffen setzt und nur militärisch diesen Krieg beenden will.“

Der pax christi-Präsident Bischof Peter Kohlgraf beschreibt, wie die pax christi-Mitglieder sich intensiv mit dem Krieg gegen die Ukraine und seinen weltweiten Folgen befassen, für den Frieden beten, Geflüchtete aus der Ukraine unterstützen und sich für die Aufnahme von Deserteuren aus Russland, Belarus und der Ukraine in der EU einsetzen. Der Brief schließt mit einem Blick auf die Historie kirchlicher Konfliktmediation. „Wir sehen Sie in der Tradition des Heiligen Franziskus von Assisi: Der Legende nach sprach Franziskus mit dem Wolf, vor dem alle Menschen Angst hatten. Möge der heilige Franziskus in seiner Liebe zum Frieden uns Mut machen, zum Frieden und zum Ende der Ge­walt heute zu helfen.“

Hinweis: www.paxchristi.de

 

Nachricht voraus am 23.2.23                                                                                   PM (MBN)

 

 

Werkstattempfang mit Weihbischof Bentz

Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz am Rednerpult der Produktionsschule Holz in Offenbach (c) Bistum Mainz/Thorsten Klee
Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz am Rednerpult der Produktionsschule Holz in Offenbach

„Produktionsschule Holz 2023“ empfängt Gäste im Gelben Haus in Offenbach

 

Offenbach. An einem Werkstattempfang des Projektes „Produktionsschule Holz“ im Gelben Haus in Offenbach hat auch der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, teilgenommen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer der  Produktionsschule Holz gaben einen Einblick in ihre aktuelle Arbeit und bedankten sich bei allen Unterstützern, die einen Beitrag zur erfolgreichen Arbeit der Produktionsschule Holz leisten. Neben Vertretern der MainArbeit, als Auftraggeber der Maßnahme, waren auch die Schulleitung und Lehrer der kooperierenden Käthe Kollwitz Schule zu dem Termin am Freitag, 10. Februar, eingeladen.

 

Besondere Wertschätzung erfuhr die Veranstaltung durch den Besuch von Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz. Er richtete sich mit seinen ermutigenden Worten direkt an die Jugendlichen und bestärkte sie darin, sich den Herausforderungen zu stellen und sich Ziele zu setzen. Er betonte zudem die Wichtigkeit der geleisteten Arbeit in der Produktionsschule und sagte, er spüre, dass man sich hier mit viel „Herzblut“ engagiere.

 

Die Veranstaltung stand im Zeichen der bevorstehenden Projektprüfung der Produktionsschüler. Die Projektprüfung ist für sie ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Hauptschulabschluss. Die Projekte sollen gemäß dem Produktionsschulansatz Theorie und Praxis verbinden. Nach der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden der Initiative Arbeit im Bistum Mainz e.V., Michael Ohlemüller, standen die hergestellten Werkstücke im Mittelpunkt des Interesses. Ein „Insektenhotel“ – hergestellt in der Projektprüfung des Vorjahres - diente Geschäftsführerin Iris Alt als Metapher für die Arbeit der Produktionsschule im Gelben Haus in Offenbach: Für eine bestimmte Dauer finden die Jugendlichen hier den geschützten Raum, den sie für ihre weitere positive Entwicklung benötigen, bevor sie ihren Weg gehen, um sich in Ausbildung oder Beruf zu beweisen. Im Anschluss stellten die aktuellen Teilnehmenden ihre Projektarbeiten vor. Eine Gruppe hatte ein Upcycling-Projekt unter dem Stichwort der Nachhaltigkeit realisiert und aus einem 100 Jahre alten Schrank eine Vogelfutterstation gebaut. Die andere Gruppe hatte eine Kombination aus Nisthilfe und Futterstation hergestellt.

 

Die Stiftung MitMenschen der PSD Bank Hessen Thüringen, vertreten durch Bernd Michael Matt und Kristina Reuter, hatten bereits im November eine Spende veranlasst, durch welche einige wichtige Neuanschaffungen getätigt werden konnten. Für Herrn Matt liegt die Förderwürdigkeit der Produktionsschule Holz durch die StiftungMitmenschen auf der Hand, die „es sich zur Aufgabe gemacht hat, junge Menschen, deren Lebensläufe aus unterschiedlichen schwierigen Situationen heraus nicht stringent sind, auf ihrem Lebensweg zu begleiten, um ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Zielsetzung dabei ist, diesen jungen Menschen eine zweite Chance in unserer Gesellschaft zu geben, damit sich ihre Lebensumstände stabilisieren und sie sich in die Gesellschaft integrieren.“

 

Eine weitere wichtige Unterstützung stellen die kooperierenden Kolpingsfamilien dar, indem sie unter anderem Werbeflyer erstellen, diese verteilen und die von den Teilnehmern hergestellten Produkte verkaufen. Anton-Kurt Schmid betonte, dass diese ehrenamtliche Tätigkeit ein Ausdruck für eine Gemeinschaft engagierter Menschen sei.

 

Stichwort: Produktionsschule Holz der Initiative Arbeit im Bistum Mainz e.V.

 

Das Projekt „Produktionsschule Holz“ im Gelben Haus in Offenbach unterstützt jährlich 12 Jugendliche und junge Erwachsene ohne Schulabschluss und ohne Berufsausbildung dabei, ihren Hauptschulabschluss nachzuholen und im Anschluss einen Ausbildungsplatz zu finden. Analog des Aufbaus einer betrieblichen Ausbildung haben die Jugendlichen an zwei Tagen Berufsschule und arbeiten an den anderen drei Tagen in der Holzwerkstatt mit. Sie erhalten eine intensive sozialpädagogische Begleitung und Fachanleitung, durch die sie nicht nur das schulische Wissen erlangen sowie die Tätigkeiten in der Werkstatt erlernen, sondern auch soziale Kompetenzen wie Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Beständigkeit. Die Initiative Arbeit im Bistum Mainz e.V. führt dieses Projekt im Auftrag des kommunalen Jobcenters Offenbach, der MainArbeit, durch.

 

Nachricht voraus am 15.2.23                                                   hoff (MBN)

 

 

Benefizkonzert für Erdbebenopfer im Mainzer Dom (11.3.)

Domkapellmeister Professor Karsten Strock dirigiert Chöre der Musica Sacra am Mainzer Dom. (c) Bistum Mainz / Blum
Domkapellmeister Professor Karsten Strock dirigiert Chöre der Musica Sacra am Mainzer Dom.

Geistliche Chormusik zur Fastenzeit zusammen mit dem Bratschisten Malte Schaefer

Mainz. Das traditionelle Domkonzert der Mainzer Musica Sacra zur Fastenzeit am Samstag, 11. März, um 18.00 Uhr wird in diesem Jahr als Benefizkonzert für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien gestaltet. Das hat der Mainzer Domdekan Henning Priesel gemeinsam mit dem Domkapitel beschlossen. Am Ausgang findet eigens noch eine Kollekte statt, die den Erdbebenopfern zu Gute kommt. Unter der Überschrift „Cantate Domino - Geistliche Chormusik zur Fastenzeit“ wird der Mainzer Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Karsten Storck verschiedene A-cappella-Werke von Orlando di Lasso und Giovanni Pierluigi da Palestrina singen. Auf dem Programm steht unter anderem auch die berühmte Vertonung des Psalm 51 von Gregorio Allegri „Misere mei deus“. Zwischen den A-cappella-Werken improvisiert der Bratschist Malte Schaefer vom Mainzer Staatstheater live auf seinem Instrument. An verschiedenen Standorten im Dom wird er dabei auch Traditionen aus den Erdbebengebieten in der Türkei und Syrien aufgreifen. Außerdem wird er das Programm mit Solostücken bereichern.

Hinweis: Karten zum Preis von zehn Euro (ermäßigt fünf Euro) sind erhältlich im Infoladen des Bistums (Heiliggrabgasse 8), Telefon: 06131/253-888 oder in der Dominformation (Markt 10), Tel.: 06131/253-412 und an der Abendkasse.

 

Nachricht voraus am 22.2.23                                                               tob (MBN)

 

Misereor-Fastenaktion „Frau. Macht. Veränderung“

Sylvie Randrianarisoa (c) Misereor
Sylvie Randrianarisoa

Gast aus Madagaskar im Bistum Mainz – Solibrot-Aktion in Bingen

Mainz. Die 65. Fastenaktion des katholischen Hilfswerks Misereor steht unter dem Motto: „Frau. Macht. Veränderung“. In der Fastenaktion richtet Misereor den Blick auf die Situation von Frauen weltweit, ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Stärkung von Frauen in Madagaskar. Am Mittwoch, 8. März, um 17.00 Uhr, wird Sylvie Randrianarisoa anlässlich des Welt-Frauentages als Misereor-Gast aus Madagaskar in der Katholischen Hochschulgemeinde Mainz zu Besuch sein.

Sylvie Randrianarisoa hat einen Master-Abschluss in Rechtswissenschaften und leitet seit 2018 die Abteilung Kommunikation und Partnerschaften der Nicht-Regierungs-Organisation (NGO) Vozama. Aufgrund ihrer Erfahrungen identifiziert sie sich persönlich als Verfechterin der Kinderrechte. Zu Begegnung und Austausch laden der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) Diözesanverband Mainz, die Frauenpastoral im Bistum Mainz und die Geschäftsstelle Weltkirche des Bistums ein. Die Veranstaltung beginnt um 17.00 Uhr mit einer Andacht zum Hungertuch in der Katholischen Hochschulkirche. Von 17.30 Uhr bis 19.00 Uhr besteht die Möglichkeit zu Gespräch und Austausch mit Sylvie Randrianarisoa, um 19.00 Uhr laden die Veranstalterinnen zum gemeinsamen Abendessen ein (Info und Anmeldung unter bistummainz.de/weltkirche). Am Donnerstag, 9. März, wird Randrianarisoa in der Marienschule in Offenbach zu Gast sein.

 

„Solibrot“ aus Bingen

In der katholischen Pfarrgruppe Bingen wird in der Fastenzeit das „Misereor-Solibrot“ verkauft. Die Bäckerei Axel Roos in Ockenheim hat sich dazu bereit erklärt, jeden Samstag in der Fastenzeit bis zu 50 Roggenbrote zu backen, die nach den Gottesdiensten in Bingen-Kempten, Bingen-Gaulsheim, Bingen-Stadt, und in der evangelischen Johannisgemeinde verkauft werden. Zudem verkauft die Bäckerei das Brot auch während der Öffnungszeiten direkt im Laden. Der Ladenpreis des Brotes beträgt 3,30 Euro je Brot, die Bäckerei selbst spendet 30 Cent je Brot und verkauft das Brot zum Spendenpreis von 3,50 Euro, somit kommen 50 Cent je Brot direkt Misereor zugute.

 

Eröffnungsgottesdienst in der ARD zu sehen

Der Eröffnungsgottesdienst der Misereor-Fastenaktion findet am ersten Fastensonntag, 26. Februar, im Augsburger Dom statt. Dieser wird um 10.00 Uhr live in der ARD übertragen.  Traditionell am fünften Fastensonntag (26. März) werden in allen katholischen Kirchengemeinden Deutschlands Spenden für die Arbeit von Misereor gesammelt. Spenden sind auch online möglich.

 

Hinweise:

  • Spenden: www.fastenaktion.misereor.de/spenden oder direkt an das Spendenkonto: IBAN: DE75 3706 0193 0000 1010 10, BIC: GENODED1PAX (Pax-Bank Aachen)
  • Weitere Informationen und Aktionen: www.fastenaktion.misereor.de

 

Nachricht voraus am 24.2.23                                                                                   hoff (MBN)

 

Domdekan Priesel: Tragt das Bild des Friedens mit

Mainz, 19. Februar 2023: Schon über eine halbe Stunde vor Beginn des Gottesdienstes waren alle Plätze im Hauptschiff des Mainzer Domes belegt. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 19. Februar 2023: Schon über eine halbe Stunde vor Beginn des Gottesdienstes waren alle Plätze im Hauptschiff des Mainzer Domes belegt.

Garden feiern traditionellen Fastnachts-Gottesdienst im vollbesetzten Mainzer Dom

Mainz. Der Mainzer Domdekan Henning Priesel hat am Sonntag, 19. Februar, den traditionellen Fastnachtsgottesdienst für die Garden und Korporationen der Mainzer Fastnacht gefeiert. In seiner gereimten Predigt im vollbesetzten Dom rief der Mainzer Domdekan dazu auf, trotz bedrängender Krisen und Kriege hoffnungsvoll in die Fastnachtstage zu gehen: „Nehmt hoffnungsvoll unter die Füße Schritt für Schritt / den Zugweg zu den Menschen und tragt dabei das Bild des Friedens mit / Darauf stimmt diese Feier uns hier ein / gemeinsam soll‘n wir gehen und auch glauben, keiner allein / Das Wort hat Christus seinen Jüngern einst gegeben / Ich bin bei Euch alle Tage, solang‘ die Welt wird leben / Das fordert uns, einander zu begleiten / und so das Leben zu bestreiten.“

Im vergangenen Jahr war die Zahl der teilnehmenden Gardemitglieder coronabedingt noch auf 120 beschränkt gewesen. Der Gottesdienst für die Garden und Korporationen der Mainzer Fastnacht im Mainzer Dom fand erstmals 1996 im Mainzer Dom statt. Priesel erinnerte daran, dass in den Uniformen der Fastnachtsgarden das Militär persifliert wird: „Erzählt doch Fassnacht grad auf der Straße / davon in ganz besonders eindrucksvollem Maße / dass Terror nicht und niemals Krieg / schafft Frieden dauerhaft und Sieg / Das Militär wird persifliert / da weltweit so viel eskalieret / Denn grad die Straßenfassnacht, bekannt im Land / ist stets dem Menschen fröhlich zugewandt / Ein Bild, das christlich wurzelt tief / schon damals, als man sie ins Leben rief.“

Wörtlich heißt es in der Predigt des Domdekans weiter: „Als Christus kam auf diese Erde / da war sein Wunsch, dass Friede werde / Versöhnung zwischen Mensch und Gott / Erlösung aus der tiefsten Not / Sein Tod am Kreuz hat uns gezeigt / dass Gottes Liebe ewig bleibt / Und Macht und Willkür haben nicht das letzte Wort / Vielmehr sein Geist die Welt verändern will an jedem Ort / Christus ist Weg, Wahrheit und Leben / Die Hoffnung hat er uns gegeben / zu tragen sie in diese Welt / weil Menschenhand sie so entstellt / Drum lasst uns teilen Freude und auch Leid / nur so hat Zukunft Mensch und Wirklichkeit / Was wund ist, beginnt dann zu heilen/ und wir, die Zuversicht zu teilen / dass nichts verloren ist, auch nicht in dieser Zeit / weil Gottes Licht, das durch uns alle leuchten will / dann strahlt und es erzählt von Ewigkeit.“

Konzelebrant war unter anderen der frühere Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf. Der Gottesdienst war im Livestream auf der Internetseite des Bistums übertragen worden. In den Fürbitten war neben den Erdbebenopfern in der Türkei und Syrien sowie den Menschen im Ukraine-Krieg auch für die Einsatzkräfte in den kommenden Fastnachtstagen gebetet worden.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Wonnegauer Blasorchester Osthofen unter Leitung von Samir Müller, dem Mainzer Domorganisten, Professor Daniel Beckmann, an der Domorgel, den Kantoren Johannes Both, Axel Döhr und Stefan Wink, sowie erstmals dem Mischungschor der Mainzer Garden. Unter Leitung von Daniel Zielke sang der Chor am Ende der Feier zusammen mit allen Gottesdienstbesuchern das Lied „Im Schatten des Doms“.

 

Nachricht voraus am 19.2.23                                                                  tob (MBN)

 

Notfallset zur Rettung von Büchern

Blick in die Notfallbox mit der persönlichen Schutzausrüstung, z.B. Helme (c) Bistum Mainz/Martinusbibliothek
Blick in die Notfallbox mit der persönlichen Schutzausrüstung, z.B. Helme

Martinus-Bibliothek erhält umfangreiche Landesförderung zur Bestandserhaltung

 

Mainz. Um auf zukünftige Schadensereignisse gut vorbereitet zu sein, hat die Mainzer Martinusbibliothek, die Wissenschaftlichen Diözesanbibliothek des Bistums Mainz, von der Landesstelle Bestandserhaltung Rheinland-Pfalz Ende 2022 ein „LBE-Notfallset“ kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Ebenso erhielt das Dom- und Diözesanarchiv ein solches Set. Damit gehören die zwei Bistumseinrichtungen zu den 54 Archiven, Bibliotheken und Museen, die schriftliches Kulturgut bewahren, die das Land Rheinland-Pfalz aufgrund der Erhöhung der Fördermittel bei der Notfallvorsorge mit dieser Maßnahme unterstützt.

 Das von der Landesstelle Bestanderhaltung (LBE) zusammengestellte Notfallset enthält Basismaterialien zur Erstversorgung für kleinere Notfälle (Wasserschäden), zum Selbstschutz der Erstversorger (zum Beispiel Helme und Handschuhe), für das korrekte Verpacken durchnässter Akten oder Bücher (zum Beispiel Abroller mit Folie) und für die Dokumentation. Die einheitlichen untereinander kompatiblen „LBE-Notfallsets“ vereinfachen im Notfall auch die Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen, da die modularen Sets aus Einrichtungen nicht nur problemlos zusammengeführt werden können, sondern die Handelnden auch mit der Zusammenstellung und der Anwendung aus der eigenen Einrichtung vertraut sind.

Zusätzlich hat ein Mitarbeiter der Martinus-Bibliothek im Jahr 2022 an einem Fortbildungsangebot der Landesstelle für Bestandserhaltung Rheinland-Pfalz (LBE) zur Notfallvorsorge teilgenommen. Thematisiert wurden dabei unter anderem präventive Notfallvorsorgemaßnahmen und die richtige Vorgehensweise sowie der adäquate Ressourceneinsatz im Notfall.

 

Wasserschaden an Buchbestand behoben

Aufgrund eines Starkregenereignisses im Sommer 2021 war an einem kleinen Teil des historischen Buchbestandes ein Wasserschaden entstanden. Dank der Förderung des Landes Rheinland-Pfalz konnte dieser im Rahmen des Landesförderprogramms Bestandserhaltung und der fachlichen Begleitung der Landesstelle Bestandserhaltung Rheinland-Pfalz (LBE) vollständig behoben werden. Die durchnässten Bestände wurden umgehend von der Bibliothek geborgen und eingefroren, sowie nach mehrwöchiger Tiefkühlung durch eine Fachfirma auf eigene Kosten gefriergetrocknet. Erst durch die Landesförderung konnten auch die restlichen Schäden mit restauratorischen Mitteln durch eine Fachfirma beseitigt werden. Dabei wurden die verklebten Seiten gelöst und vom Schimmel gereinigt. Zur Vermeidung weiterer Wasserschäden wurden alle Regenfallrohre im Magazin im Jahr 2022 ausgetauscht.

 

Nachricht voraus am 13.2.23                                                            hoff (MBN)

 

Buchvorstellung zum Jubiläum des Wormser Reichstages 1521 (13.3.)

Tagungsband im Aschendorff-Verlag / Präsentation im Haus am Dom in Worms

 

Worms/Münster. Gerade ist im Aschendorff-Verlag in Münster das Buch „Reichstag - Reichsstadt - Konfession. Worms 1521“ erschienen. Der von Claus Arnold, Martin Belz und Matthias Schnettger herausgegebene Band dokumentiert die Beiträge der wissenschaftlichen Tagung, die zum 500. Jubiläum des Wormser Reichtages in Worms stattfand. Die Neuerscheinung wird am Montag, 13. März, von den Herausgebern um 11.00 Uhr im Burchardsaal im Haus am Dom in Worms vorgestellt. Die Neuerscheinung enthält Beiträge von Claus Arnold, Martin Belz, Gerold Bonnen, Bettina Braun, Dietmar Heil, Carolin Katzer, Burkard Keilmann, Armin Kohnle, Christoph Nebgen und Matthias Schnettger.

 

Das Jubilaumsjahr hatte die Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte zusammen mit zahlreichen Kooperationspartnern zum Anlass genommen, den Reichstag von 1521 und die nachfolgende Ausbildung diverser Konfessionskulturen in Worms bis ins 20. Jahrhundert in einer wissenschaftlichen Tagung genauer in den Blick zu nehmen. Die gleichnamige Tagung fand am 18. und 19. Juni 2021 coronabedingt in digitaler Form mit fast 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt.